Bucain 0.25% Ilo12.5mg/5ml (5X5 ml)

Hersteller Puren Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoff Bupivacain
Wirkstoff Menge 11,1 mg
ATC Code N01BB01
Preis 17,4 €
Menge 5X5 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm N2
Bucain 0.25% Ilo12.5mg/5ml (5X5 ml)

Medikamente Prospekt

Bupivacain11.1mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 5 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Bupivacain - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Bupivacain
  • Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ
  • schwere kardiale Überleitungsstörungen/Störungen des Herz-Reizleitungssystems
  • akut dekompensierte Herzinsuffizienz (akutes Versagen der Herzleistung)
  • intravasale Injektion (Einspritzen in ein Blutgefäß) oder intravenöse Regionalanästhesie (Bier`sche Blockade)
    • akute systemisch-toxische Reaktionen könnten ausgelöst werden, wenn Bupivacain unbeabsichtigt in den Kreislauf übertritt
  • Injektion von Adrenalin-haltigen Bupivacainlösungen in die Bereiche von Endarterien, z.B. Blockade am Penis oder Oberst-Blockade
    • kann ischämische Gewebe-Nekrosen verursachen
  • Parazervikalanästhesie in der Geburtshilfe
  • bei natürlicher (vaginaler) Entbindung
  • spezielle Gegenanzeigen für die Periduralanästhesie:
    • nicht korrigierter Mangel an Blutvolumen
    • erhebliche Störungen der Blutgerinnung
    • erhöhter Hirndruck

Art der Anwendung



  • zur intracutanen, intramuskulären, subcutanen, epiduralen, intraartikulären, periartikulären, perineuralen, periostalen und perivasalen Injektion bestimmt
  • zur rückenmarksnahen Leitungsanästhesie peridural injizieren
  • zur Infiltrationsanästhesie Bupivacain in einen umschriebenen Bezirk in das Gewebe einspritzen (Infiltration)
  • zur peripheren Leitungsanästhesie, Schmerztherapie und Sympathikusblockade wird das Arzneimittel in Abhängigkeit von den anatomischen Verhältnissen nach gezielter Punktion lokal appliziert
  • Anwendung nur von Personen mit entsprechenden Kenntnissen zur erfolgreichen Durchführung der jeweiligen Anästhesieverfahren
  • grundsätzlich gilt, dass bei kontinuierlicher Anwendung niedrig konzentrierte Lösungen appliziert werden
  • für die kontinuierliche Periduralanästhesie kann für den Lumbalbereich eine Dosierung von 4 bis 8 ml (0,25%ige Bupivacain Injektionslösung) / Stunde und für den Thorakalbereich von 2 bis 4 ml (0,25%ige Bupivacain Ilo)/ Stunde injiziert werden
  • die wiederholte Anwendung dieses Arzneimittels kann aufgrund einer Tachyphylaxie (rasche Toleranzentwicklung gegenüber dem Arzneimittel) zu Wirkungseinbußen führen
  • Injektionslösung nur zur einmaligen Entnahme vorgesehen
  • Anwendung unmittelbar nach +ANY-ffnung der Ampulle
  • nicht verbrauchte Reste verwerfen
  • Um eine intravaskuläre Injektion zu vermeiden, sollte vor und während der Applikation der vorgesehenen
    Dosis wiederholt aspiriert werden
  • Injektion sollte langsam in mehreren einzelnen Fraktionen erfolgen, insbesondere bei der lumbalen oder thorakalen Epiduralanästhesie, wobei die vitalen Funktionen des Patienten engmaschig zu überwachen sind
  • Sicherheit und Wirksamkeit einer intermittierenden epiduralen Bolusinjektion oder einer kontinuierlichen Infusion nicht erwiesen (begrenzt Daten verfügbar)
  • Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Nebenwirkungen
    • Bei Risikopatienten und bei Verwendung höherer Dosierungen (> 25 % der maximalen Einzeldosis
      bei einzeitiger Gabe) intravenösen Zugang für Infusion anlegen (Volumensubstitution)
    • Dosierung so niedrig wie möglich wählen
    • In der Regel keinen Vasokonstriktorzusatz verwenden
    • Korrekte Lagerung des Patienten beachten
    • Vor Injektion sorgfältig in zwei Ebenen aspirieren (Drehung der Kanüle)
    • Vorsicht bei Injektion in infizierte Bereiche (aufgrund verstärkter Resorption bei herabgesetzter Wirksamkeit)
    • Injektion langsam vornehmen
    • Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren
    • allgemeine und spezielle Kontraindikationen sowie Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Injektionslösung enthält 2,5 mg Bupivacainhydrochlorid

  • allgemein
    • Anwendung der kleinsten Dosis, mit der die gewünschte ausreichende Anästhesie erreicht wird
    • Dosierung individuell entsprechend den Besonderheiten des Einzelfalles
  • Anästhesie in der Chirurgie bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahren
    • Erwachsene
      • empfohlene Dosen gelten für Erwachsene mit einer durchschnittlichen Körpergröße bei einmaliger (einzeitiger) Anwendung
      • Dosierungsbeispiele:
        • Grenzstrang-Blockade 5 - 10 ml
        • Brachialplexus-Blockade 15 - 40 ml
        • Intercostal-Blockade, pro Segment 4 - 8 ml
        • Nervus-cutaneus-femoris-lateralis-Blockade 10 - 15 ml
        • Nervus-femoralis-Blockade 5 - 10 ml
        • Nervus-ischiadicus-Blockade 10 - 20 ml
        • Nervus-mandibularis-Blockade 2 - 5 ml
        • Nervus-maxillaris-Blockade 2 - 5 ml
        • Nervus-medianus-Blockade 5 ml
        • Nervus-obturatoris-Blockade 15 - 20 ml
        • Nervus-phrenicus-Blockade 5 ml
        • Nervus-radialis-Blockade 10 - 20 ml
        • Nervus-ulnaris-Blockade 5 - 10 ml
        • Parazervikal-Blockade, pro Seite 10 ml
        • Paravertebral-Blockade 5 - 10 ml
        • Periduralanästhesie 1 ml
        • Psoas-Kompartiment-Blockade 20 - 40 ml
        • Sacral-Blockade 15 - 40 ml
        • Stellatum-Blockade 5 - 10 ml
        • Trigeminus-Blockade 1 - 5 ml
        • 3-in-1-Block (Plexus-lumbalis-Blockade) 10 - 30 ml
      • empfohlene Maximaldosis bei einzeitiger Anwendung:
        • 2 mg Bupivacainhydrochlorid / kg KG
      • Dosisanpassung
        • Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand
          • grundsätzlich kleinere Dosen anwenden
        • Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen (Gefäßverschlüssen, Arteriosklerose oder Nervenschädigung bei Zuckerkrankheit):
          • Dosisreduktion um 1/3
        • eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion
          • besonders bei wiederholter Anwendung können erhöhte Plasmaspiegel auftreten
          • in diesen Fällen ebenfalls niedrigerer Dosisbereich empfohlen
        • geburtshilflichen Periduralanästhesie
          • wegen der veränderten anatomischen Verhältnisse Dosisreduktion um etwa ein Drittel erforderlich
    • Behandlung akuter Schmerzen (intra- und postoperativ) bei Kindern 1 - 12 Jahre
      • die angegebenen Dosierungen sollten als Richtlinie betrachtet werden
      • Individuelle Abweichungen können erforderlich sein
      • bei Kindern mit einem hohen Körpergewicht ist oft eine angepasste Dosisreduktion nötig
      • Dosierung sollte auf dem idealen Körpergewicht basieren
      • Hinsichtlich der Faktoren, die spezifische Blockadetechniken betreffen, und für individuelle Patientenbedürfnisse sollten Fachbücher konsultiert werden
      • es soll die kleinste Dosis angewendet werden, mit der eine ausreichende Analgesie erreicht wird.
      • Dosierungsempfehlungen für Kinder
        • Dosierungen basierend auf dem Körpergewicht (bis zu 2 mg/kg) berechnen
        • Kaudale Epiduralanästhesie
          • Konzentration (mg/ml): 2,5
          • Volumen (ml/kg-ges): 0.6 - 0.8
          • Dosis (mg/kg KG): 1,5 - 2
          • Wirkungseintritt (min): 20 - 30
          • Wirkungsdauer (Stunden): 2 - 6
        • Lumbale Epiduralanästhesie
          • Konzentration (mg/ml): 2,5
          • Volumen (ml/kg-ges): 0.6 - 0.8
          • Dosis (mg/kg KG): 1,5 - 2
          • Wirkungseintritt (min): 20 - 30
          • Wirkungsdauer (Stunden): 2 - 6
        • Thorakale Epiduralanästhesie
          • Dosis muss schrittweise gesteigert werden, bis das gewünschte Niveau der Anästhesie erreicht ist
          • Konzentration (mg/ml): 2,5
          • Volumen (ml/kg-ges): 0.6 - 0.8
          • Dosis (mg/kg KG): 1,5 - 2
          • Wirkungseintritt (min): 20 - 30
          • Wirkungsdauer (Stunden): 2 - 6
        • Leitungs- und Infiltrationsanästhesie (z.B. kleinere Nervenblockaden und Infiltration)
          • Konzentration (mg/ml): 2,5
            • Dosis (mg/kg KG): 0,5 - 2,0
          • Konzentration (mg/ml): 5
            • Dosis (mg/kg KG): 0,5 - 2,0
        • Periphere Nervenblockaden (z.B. ilioinguinal-iliohypogastrisch)
          • Einsetzen und die Dauer peripherer Nervenblockaden hängen vom Blockadetyp und der angewendeten Dosis ab
          • Konzentration (mg/ml): 2,5
            • Dosis (mg/kg KG): 0,5 - 2,0
          • Konzentration (mg/ml): 5
            • Dosis (mg/kg KG): 0,5 - 2,0
        • Peritonsilläre Infiltrationen bei Kindern > 2 Jahren:
          • 7,5 - 12,5 mg / Tonsille
        • Ilioinguinal-iliohypogastrische Blockaden
          • Kinder >/= 1 Jahr
            • Bupivacain 2,5 mg/ml: 0,1 - 0,5 ml/kg, entsprechend 0,25-1,25 mg/kg
          • Kinder >/= 5 Jahre
            • Bupivacain 5 mg/ml: 1,25 - 2 mg/kg
        • Blockaden am Penis
          • Bupivacain 5 mg/ml:
            • Gesamtdosis 0,2 - 0,5 ml/kg, entsprechend 1 - 2,5 mg/kg
      • Kinder < 1 Jahr
        • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
        • nur begrenzt Daten verfügbar

Dosisanpassung

  • Niereninsuffizienz
    • Anwendung mit besonderer Vorsicht
  • Leberinsuffizienz
    • Anwendung mit besonderer Vorsicht
  • ältere Patienten
    • Anwendung mit besonderer Vorsicht (ggf. plötzliche arterielle Hypotension als Komplikation bei Periduralanästhesie)

Indikation



Erwachsene und Kinder > 12 Jahre

  • Anästhesie in der Chirurgie
Erwachsene, Kleinkinder und Kinder > 1 Jahr
  • Behandlung akuter Schmerzen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Bupivacain - invasiv

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • allergische Reaktionen
      • anaphylaktische Reaktionen
      • anaphylaktischer Schock
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Parästhesien
      • Schwindel
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Anzeichen und Symptome von ZNS-Toxizität, z.B.
        • Krämpfe
        • zirkumorale Parästhesien
        • Taubheitsgefühl auf der Zunge
        • abnormale Hörschärfe
        • visuelle Störungen
        • Bewusstseinsverlust
        • Tremor
        • Benommenheit
        • Ohrensausen
        • Sprachstörungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Neuropathie
      • Schäden an peripheren Nerven
        • schwer zu unterscheiden von den Folgen, die direkt durch die Punktion verursacht werden
        • bekannte Folge von Regionalanästhesien und vor allem von Epidural- und Spinal-
          anästhesien
      • Arachnoiditis
      • Parese
      • Querschnittslähmung
  • Augenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Doppeltsehen
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Bradykardie
        • schwer zu unterscheiden von den physiologischen Effekten der Nervenblockade
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Herzstillstand
      • Arrhythmien
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hypotonie
        • schwer zu unterscheiden von den physiologischen Effekten der Nervenblockade
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypertonie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Unerwünschte systemische Wirkungen
        • können bei Überschreiten eines Blutplasmaspiegels von 1,2 bis 2 Mikrogramm Bupivacain pro ml auftreten
        • sind methodisch (aufgrund der Anwendung), pharmakodynamisch oder pharmakokinetisch bedingt
        • betreffen das Zentralnerven-und das Herz-Kreislauf-System
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Atemdepression
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Beeinträchtigung der Leberfunktion / AST und ALT erhöht
        • nach wiederholten Injektionen oder Langzeitinfusionen von Bupivacain Beeinträchtigung der Leberfunktion beobachtet mit reversiblen Erhöhungen von
          • AST
          • ALT
          • alkalischer Phosphatase
          • Bilirubin
        • falls während der Behandlung mit Bupvacain Anzeichen für eine Beeinträchtigung der Leberfunktion festgestellt werden
          • sollte das Arzneimittel abgesetzt werden
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Harnverhaltung
  • Kinder
    • Nebenwirkungen bei Kindern sind mit denen bei Erwachsenen vergleichbar
    • bei Kindern können die Frühsymptome einer Intoxikation mit einem Lokalanästhetikum möglicherweise nur schwer erkannt werden,
      wenn der Block während einer Sedierung oder Allgemeinnarkose gesetzt wird

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Bupivacain - invasiv

  • Bupivacain darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei
    • Nieren- oder Lebererkrankungen
    • Gefäßverschlüssen
    • Arteriosklerose
    • Nervenschädigung durch Diabetes mellitus
    • Injektion in ein entzündetes / infiziertes Gebiet
  • Verwendung von Bupivacain zur Epiduralanästhesie oder zur peripheren Nervenblockade
    • Berichte über Fälle von Herzstillstand und Todesfälle
      • in einigen Fällen Wiederbelebung trotz offensichtlich ausreichender Vorbereitung und entsprechender Maßnahmen schwierig oder unmöglich
  • Regional- und Lokalanästhesie
    • wie alle Lokalanästhetika kann Bupivacain akute toxische Effekte auf das ZNS und das kardiovaskuläre System ausüben, wenn es für lokalanästhetische Zwecke verwendet wird, bei denen hohe Plasmakonzentrationen des Arzneistoffes entstehen, besonders bei
      • einer unbeabsichtigten intravaskulären Applikation
      • einer Injektion in Gebiete mit hoher Gefäßdichte
    • in Verbindung mit hohen systemischen Bupivacainkonzentrationen wurde berichtet über
      • ventrikuläre Arrhythmien
      • Kammerflimmern
      • plötzlichen kardiovaskulären Kollaps
      • Todesfälle
    • vor der Regional- oder Lokalanästhesie
      • es ist darauf zu achten, dass folgende Dinge sofort verfügbar sind
        • das Instrumentarium zur Überwachung und zur Wiederbelebung, z.B.
          • zum Freihalten der Atemwege
          • zur Sauerstoffzufuhr
        • Notfallmedikation zur Therapie toxischer Reaktionen
      • der behandelnde Arzt sollte
        • die notwendigen Vorkehrungen treffen, um eine intravenöse Injektion zu vermeiden
        • angemessen geschult sein
        • mit der Diagnose und Behandlung von Nebenwirkungen, systemischer Intoxikation und anderen Komplikationen vertraut sein
    • bei größeren peripheren Nervenblockaden
      • erhöhtes Risiko für intravasale Injektion und / oder systemische Absorption
        • unter Umständen Gabe von großen Mengen des Lokalanästhetikums in Gebiete mit hoher Gefäßdichte erforderlich
          • oft in der Nähe großer Gefäße
          • kann zu hohen Plasmakonzentrationen führen
  • Vermeidung von Nebenwirkungen
    • vor der Anwendung immer einen intravenösen Zugang für eine Infusion legen (Volumensubstitution)
    • Dosierung so niedrig wie möglich wählen
    • in der Regel keinen Vasokonstriktorzusatz verwenden
    • korrekte Lagerung des Patienten beachten
    • vor der Injektion sorgfältig in zwei Ebenen aspirieren (Drehung der Kanüle)
    • Vorsicht bei der Injektion in infizierte Bereiche
      • aufgrund verstärkter Resorption bei herabgesetzter Wirksamkeit
    • Injektion langsam vornehmen bzw. portioniert verabreichen
    • Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren
    • allgemeine und spezielle Kontraindikationen sowie Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten
    • manche Patienten benötigen besondere Aufmerksamkeit, um das Risiko gefährlicher Nebenwirkungen zu reduzieren, auch wenn eine Regionalanästhesie bei chirurgischen Eingriffen für sie die optimale Wahl ist:
      • ältere Patienten
      • Patienten in schlechtem Allgemeinzustand
      • Patienten mit einem partiellen oder kompletten Erregungsleitungsblock am Herzen
        • Lokalanästhetika können die Reizweiterleitung im Myokard unterdrücken
      • Patienten mit fortgeschrittener Leberfunktionsstörung
      • Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz
      • Patientinnen im späten Stadium der Schwangerschaft
      • Patienten, die mit Antiarrhythmika der Klasse III behandelt werden (z. B. Amiodaron)
        • kardiale Effekte können sich addieren
          • sollten unter sorgfältiger Beobachtung und EKG-Überwachung stehen
  • Störung der Leberfunktion
    • nach wiederholten Injektionen oder Langzeitinfusionen von Bupivacain Störung der Leberfunktion beobachtet mit reversiblen Erhöhungen von
      • AST (Aspartat Aminotransferase)
      • Alaninaminotransferase (ALT)
      • alkalischen Phosphatasen (AP)
      • Bilirubin
    • Zusammenhang zwischen der Anwendung von Bupivacain und der Entwicklung einer arzneimittelinduzierten Leberschädigung (drug-induced liver injury, DILI) wurde in einigen Literaturberichten berichtet
      • insbesondere bei Langzeitanwendung
      • Pathophysiologie dieser Reaktion ungeklärt
      • sofortiges Absetzen von Bupivacain führt zu einer schnellen klinischen Besserung
    • wenn während der Verabreichung von Bupivacain Anzeichen einer Leberfunktionsstörung festgestellt werden
      • sollte das Arzneimittel abgesetzt werden
  • Bestimmte Methoden in der Lokalanästhesie können, unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum, mit einem vermehrten Auftreten von schweren unerwünschten Wirkungen verbunden sein:
    • zentrale Nervenblockaden
      • können eine kardiovaskuläre Depression verursachen
        • besonders im Falle einer Hypovolämie
    • Epiduralanästhesie
      • sollte bei Patienten mit eingeschränkter kardiovaskulärer Funktion mit besonderer Vorsicht durchgeführt werden
    • retrobulbäre Injektionen
      • können in sehr seltenen Fällen in den Subarachnoidalraum gelangen und unter anderem folgende Dinge verursachen
        • vorübergehende Blindheit
        • kardiovaskulären Kollaps
        • Atemstillstand
        • Krämpfe
    • retro- und peribulbären Injektionen von Lokalanästhetika
      • geringes Risiko einer andauernden Augenmuskelfehlfunktion
        • zu den Hauptursachen gehören
          • Verletzungen
          • lokale toxische Effekte an Muskeln und / oder Nerven
        • Schweregrad solcher Gewebereaktionen abhängig
          • vom Ausmaß der Verletzung
          • von der Konzentration des Lokalanästhetikums
          • von der Einwirkzeit des Lokalanästhetikums
            auf das Gewebe
      • niedrigste erforderliche Konzentration und Dosis anwenden
      • Vasokonstriktoren und andere Zusätze können Gewebereaktionen verstärken
        • nur bei einer entsprechenden Indikation anwenden
      • Injektionen in die Kopf- und Halsregion können
        • versehentlich in eine Arterie gegeben werden
        • schon bei Anwendung von geringen Dosen unmittelbar zerebrale Symptome auslösen
    • nach Markteinführung wurde bei Patienten, die post-operativ intraartikuläre Dauerinfusionen von Lokalanästhetika erhalten haben, über Chondrolyse berichtet
      • bei der Mehrheit der berichteten Fälle war das Schultergelenk betroffen
  • Epiduralanästhesie
    • es kann zu Hypotonie und Bradykardie kommen
    • Risiko kann beispielsweise reduziert werden durch
      • Injektion eines Kreislaufmittels
    • Hypotonie sollte unverzüglich entsprechend ihrer Ausprägung durch intravenöse Gabe eines Sympathomimetikums behandelt werden
      • falls erforderlich, wiederholen
  • gleichzeitige Behandlung mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulanzien, wie z. B. Heparin), nichtsteroidalen Antirheumatika oder Plasmaersatzmitteln
    • es muss mit einer erhöhten Blutungsneigung gerechnet werden
    • eine versehentliche Gefäßverletzung im Rahmen der Schmerzbehandlung kann zu ernsthaften Blutungen führen
    • gegebenenfalls sollten folgende Untersuchungen durchgeführt werden (bei Risikopatienten auch im Falle einer Low-dose-Heparinprophylaxe vor der Anwendung von Bupivacain)
      • Bestimmung der Blutungszeit
      • Bestimmung der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) / partiellen Thromboplastinzeit (PTT)
      • QuickTest
      • Überprüfung der Thrombozytenzahl
    • Anästhesie bei gleichzeitiger Vorsorgetherapie zur Vermeidung von Thrombosen (Thromboseprophylaxe) mit niedermolekularem Heparin
      • nur mit besonderer Vorsicht durchführen
    • bei bestehender Behandlung mit nichtsteroidalen Antirheumatika (z. B. Acetylsalicylsäure)
      • wird in den letzten 5 Tagen vor einer geplanten rückenmarksnahen Injektion eine Bestimmung der Blutungszeit als notwendig angesehen
  • intraartikulärer Injektion von Bupivacain
    • Vorsicht geboten
      • wenn Verdacht auf kurz zurückliegende größere intraartikuläre Verletzungen besteht
      • bei großflächigen offenen Operationswunden innerhalb des Gelenkes
        • kann die Resorption beschleunigen und zu höheren Plasmakonzentrationen führen
  • plötzliche arterielle Hypotension als Komplikation bei Periduralanästhesie mit Bupivacain
    • vornehmlich bei älteren Patienten
  • Kinder
    • Epiduralanästhesie bei Kindern
      • es sollte eine dem Alter und Gewicht angemessene Dosis fraktioniert appliziert werden
      • insbesondere eine Epiduralanästhesie in Brusthöhe kann zu schwerer Hypotonie und Atembeschwerden führen
    • Anwendung von Bupivacain bei Kindern im Alter von 1 - 12 Jahren nicht geprüft für
      • intraartikuläre Blockaden
      • größere Nervenblockaden
  • Unerwünschte systemische Wirkungen
    • können bei Überschreiten eines Blutplasmaspiegels von 1,2 bis 2 Mikrogramm Bupivacain pro ml auftreten und betreffen das Zentralnerven-und das Herz-Kreislauf-System
    • methodisch bedingt (aufgrund der Anwendung)
      • infolge der Injektion zu großer Lösungsmengen
      • durch unbeabsichtigte Injektion in ein Blutgefäß
      • durch unbeabsichtigte Injektion in den Spinalkanal (intrathekal) bei vorgesehener Periduralanästhesie
      • durch hohe Periduralanästhesie (massiver Blutdruckabfall)
    • pharmakodynamisch bedingt
      • in äußerst seltenen Fällen (kleiner 1/10000) können allergische Reaktionen auftreten
      • im Zusammenhang mit der Anwendung von Bupivacain während einer Epiduralanästhesie ist über einen Fall von maligner Hyperthermie berichtet worden
      • epidural angewendetes Bupivacain hemmt die Thrombozytenaggregation
    • pharmakokinetisch bedingt
      • eventuelle abnorme Resorptionsverhältnisse
      • Störungen beim Abbau in der Leber
      • Störungen bei der Ausscheidung über die Nieren

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Bupivacain - invasiv

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Bupivacain - invasiv

  • Anwendung zur Parazervikalblockade
    • Bupivacain darf nicht verwendet werden
      • Berichte über fetale Bradykardien und Todesfälle
  • Periduralanästhesie mit Bupivacain unter der Geburt
    • kontraindiziert, wenn massive Blutungen drohen oder bereits vorhanden sind, z. B.
      • bei tiefer Implantation der Plazenta
      • nach vorzeitiger Plazentalösung
  • Anwendung in der Frühschwangerschaft
    • nur unter strengster Nutzen / Risiko-Abschätzung
      • im Tierversuch wurden fruchtschädigende Wirkungen beobachtet
      • keine Erfahrungen für Anwendung von Bupivacain am Menschen während der Frühschwangerschaft
  • Einsatz von Bupivacain in der Geburtshilfe
    • Bupivacain darf bei natürlicher Geburt nicht angewendet werden
    • geburtshilfliche Anwendung ausschließlich bei Sectio caesarea indiziert
    • mögliche Komplikationen des Einsatzes von Bupivacain
      • Auftreten einer arteriellen Hypotension bei der Mutter
      • neurophysiologische Beeinträchtigungen beim Neugeborenen nach Gabe von Bupivacain unter der Geburt
      • nach Gabe von Bupivacain unter der Geburt (Epiduralanästhesie)
        • dosisabhängige Grade von
          • Zyanose
          • neurologische Auffälligkeiten (unterschiedliche Grade der Wachheit und der visuellen Wahrnehmung)
            • dauerten die ersten Lebenswochen an

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Bupivacain - invasiv

  • nach geburtshilflicher Periduralanästhesie mit Bupivacain
    • bei 5 Frauen konnte in einem Zeitraum von 2 - 48 Stunden nach der Geburt kein Bupivacain in der Muttermilch nachgewiesen werden
      • Nachweisgrenze < 0,02 Mikrogramm / ml
      • maximale maternale Serumspiegel von 0,45 ± 0,06 Mikrogramm / ml
  • keine Erkenntnisse über die Auswirkungen einer Spinalanästhesie während der Stillzeit

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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