Xyloneural 1% (200X50 ml)

Hersteller Strathmann GmbH & Co. KG
Wirkstoff Lidocain
Wirkstoff Menge 432,68 mg
ATC Code N01BB02
Preis 555,44 €
Menge 200X50 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm Keine Angabe
Xyloneural 1% (200X50 ml)

Medikamente Prospekt

Lidocain hydrochlorid500mg
(H)Methyl 4-hydroxybenzoatKonservierungsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Wasser, fĂĽr InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 50 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne BerĂĽcksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lidocain - invasiv

  • Ăśberempfindlichkeit gegen Lidocain
  • Ăśberempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ (Amid-Typ)
    • falls nicht eine schrittweise Testung unter optimalen Sicherheitsbedingungen durchgefĂĽhrt wird
  • schwere Störungen des Herz-Reizleitungssystems
  • akut dekompensierte Herzinsuffizienz
  • akutes Versagen der Herzleistung
  • Schock
    • kardiogen
    • hypovolämisch
  • Spinal- und Periduralanästhesie (ggf. abweichende Herstellerangaben beachten)
  • spezielle Kontraindikationen fĂĽr die Spinal- und Periduralanästhesie (ggf. abweichende Herstellerangaben beachten)
    • nicht korrigierter Mangel an Blutvolumen
    • erhebliche Störungen der Blutgerinnung
    • erhöhter Hirndruck
  • in der Geburtshilfe (ggf. abweichende Herstellerangaben beachten)
    • bei einer drohenden oder bereits bestehenden Blutung zur Epiduralanästhesie
  • bei FrĂĽhgeborenen oder Neugeborenen (ggf. abweichende Herstellerangaben beachten)

Art der Anwendung



  • in Abhängigkeit vom jeweiligen Anästhesieverfahren zur intrakutanen oder subkutanen Injektion
  • zur intravenösen Regionalanästhesie
  • peridual zur rĂĽckenmarksnahen Leitungsanästhesie
  • in einem umschriebenen Bezirk in das Gewebe eingespritzen (Infiltration) oder in Abhängigkeit von den anatomischen Verhältnissen nach gezielter Punktion lokal applizieren
  • bei kontinuierlicher Anwendung nur niedrig konzentrierte Lösungen von Lidocain applizieren
  • sorgfältige KreislaufĂĽberwachung
    • alle Massnahmen zur Beatmung, antikonvulsiven Therapie und Reanimation mĂĽssen vorhanden sein
  • vor Lokalanästhesie grundsätzlich auf ausreichende Volumensubstitution achten
    • Hypovolämien beheben
  • bei Lösen der Blutsperre im Rahmen der intravenösen Regionalanästhesie erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen
    • Lokalanästhetikum fraktioniert ablassen
  • bei Anwendung im Hals-Kopfbereich erhöhtes Risiko fĂĽr zentralnervöse Intoxikationssymptome
  • Vermeidung von Nebenwirkungen
    • bei Risikopatienten und bei Verwendung höherer Dosierungen (> 25% der max. Einzeldosis bei einzeitiger Gabe)
      • intravenösen Zugang fĂĽr Infusion anlegen (Volumensubstitution)
    • Dosierung so niedrig wie möglich wählen
    • in der Regel keinen Vasokonstriktorzusatz verwenden
    • korrekte Lagerung des Patienten beachten
    • vor Injektion sorgfältig in zwei Ebenen aspirieren (Drehung der KanĂĽle)
    • Vorsicht bei Injektion in infizierte Bereiche (aufgrund verstärkter Resorption bei herabgesetzter Wirksamkeit)
    • Injektion langsam vornehmen
    • Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren
    • Kontraindikationen beachten
    • Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten

Inkompatibilitäten

  • mit alkalischen Lösungen inkompatibel

Aufbrauchfrist

  • 3 Tage im KĂĽhlschrank bei 2- 8 +ALA-C

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Injektionslösung enthält 10 mg Lidocainhydrochlorid

  • lokale und regionale Nervenblockade
    • allgemein
      • nur die kleinste Dosis verabreichen, mit der die gewĂĽnschte ausreichende Anästhesie erreicht wird
      • Dosierung entsprechend den Besonderheiten des Einzelfalles individuell vornehmen
      • bei Applikation in Gewebe, aus denen eine schnelle Resorption von Substanzen erfolgt
        • max. Einzeldosierung: 300 mg Lidocainhydrochlorid-1-Wasser
      • bei Einzeldosen > 15ml: auf Ampullen ohne Konservierungszusatz ausweichen
    • Erwachsene und Jugendliche ( > 15 Jahre) mit durchschnittlicher Körpergrösse
      • Oberflächenanästhesie
        • Einzeldosis: bis zu 300 mg
      • Infiltration
        • Einzeldodsis: bis zu 300 mg
        • Konzentration: 0,5- 2+ACU
      • Infiltrations- und Leitungsanästhesie in der Zahnheilkunde
        • Einzeldodsis: bis zu 300 mg
        • Konzentration: 2+ACU
      • periphere Nervenblockade
        • Einzeldodsis: bis zu 300 mg
        • Konzentration: 1- 2+ACU
      • Stellatum-Blockade
        • Einzeldodsis: bis zu 100 mg
        • Konzentration: 1+ACU
      • Grenzstrang-Blockade
        • Einzeldodsis: bis zu 300 mg
        • Konzentration: 1+ACU
      • Paravertebralanästhesie
        • Einzeldodsis: bis zu 300 mg
        • Konzentration: 1+ACU
      • Periduralanästhesie
        • Einzeldodsis: bis zu 300 mg
        • Konzentration: 0,5%- 2+ACU
        • altersabhängige Dosierung
          • Richtwerte fĂĽr Lumbalbereich
            • 5 Jahre: 0,5 ml / Segment
            • 10 Jahre: 0,9 ml / Segment
            • 15 Jahre: 1,3 ml / Segmen
            • 20 Jahre: 1,5 ml / Segment
            • 40 Jahre: 1,3 ml / Segment
            • 60 Jahre: 1,0 ml / Segment
            • 80 Jahre: 0,7 ml / Segment
      • Feldblock
        • Einzeldodsis: bis zu 500 mg
        • Konzentration: 0,5- 2+ACU
      • intravenöse Regionalanästhesie
        • Einzeldodsis: bis zu 300 mg
        • Konzentration: 0,5+ACU
      • Hautquaddeln intrakutan
        • Einzeldodsis: bis zu 4 mg / Quaddel
        • Konzentration: 0,5- 1+ACU

Dosisanpassung

  • reduzierter Allgemeinzustand bzw. veränderte Plasmaeiweissbindung (z.B. Karzinomerkrankungen, Schwangerschaft)
    • Dosisreduktion
  • Niereninsuffizienz
    • Dosisreduktion
    • verkĂĽrzte Wirkzeit
  • Lebererkrankungen
    • Toleranz gegen Säureamid-Lokalanästhetika herabgesetzt
    • Dosisreduktion
  • zerebrale Anfallsleiden
    • auch bei niedrigen Dosen mit gesteigerter Krampfbereitschaft rechnen
  • Melkersson-Rosenthal-Syndrom
    • vermehrt allergische und toxische Reaktionen des Nervensystems
  • Herzinsuffizienz oder klinisch relevante Störungen der kardialen Erregungsbildung und -ausbreitung
    • Dosisreduktion
    • stete Kontrolle der Funktionsparameter auch nach Wirkungsende des Lokalanästhetikums
  • Kinder
    • Dosis individuell in Abhängigkeit von Alter und Gewicht berechnen
    • niedrigere Konzentrationen verwenden (0,5%)
  • ältere Patienten
    • Dosis individuell in Abhängigkeit von Alter und Gewicht berechnen
    • vermehrtes Auftreten von plötzlicher arterieller Hypotension als Komplikation bei Periduralanästhesie
  • geburtshilfliche Periduralanästhesie
    • Dosisreduktion um ca. 1/3

Indikation



  • lokale und regionale Nervenblockade zur Schmerztherapie

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne BerĂĽcksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lidocain - invasiv

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Methämoglobinämie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • allergische Reaktionen in Form von
        • Ausschlag
        • Urtikaria (Nesselsucht)
        • Juckreiz
        • Ă–dem
        • Bronchospasmus
      • Atemnotsyndrom
      • Kreislaufreaktionen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • anaphylaktoide Reaktionen
      • anaphylaktische Reaktionen / Schock
        • Kounis-Syndrom
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • (anhaltende) Parästhesien
      • Bewusstseinsverlust
      • Schwindel
      • vorĂĽbergehende neurologische Symptome
      • vorĂĽbergehende Schmerzen in den unteren Extremitäten und im unteren RĂĽckenbereich (nach Spinalanästhesie)
        • diese Schmerzen können bis zu 5 Tagen anhalten, klingen aber danach spontan ab
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Anzeichen und Symptome von ZNS-Toxizität
        • Krämpfe
        • Kribbeln um den Mund
        • Taubheit der Zunge
        • akustische und visuelle Störungen
        • Zittern
        • Tinnitus
        • Sprachstörungen
        • UnterdrĂĽckung des ZNS
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Neuropathie
      • andauernde Anästhesie
      • Paresis
      • Kopfschmerz begleitet von
        • Tinnitus
        • Lichtempfindlichkeit
      • Schädigungen der Gehirnnerven
      • neurosensorische Taubheit
      • Horner-Syndrom (induziert durch regionale Anwendungen im Brust- oder Kopf- / Nackenbereich Sympathikusblockaden)
      • Harlequin-Syndrom (induziert durch regionale Anwendungen im Brust- oder Kopf- / Nackenbereich Sympathikusblockaden)
      • Verletzung der peripheren Nerven
      • Lähmungen der unteren Extremitäten
      • Inkontinenz
      • Cauda-equina-Syndrom
  • Augenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Doppeltsehen / Diplopie
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Bradykardie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Herzstillstand (Ăśberdosis oder unbeabsichtigte intravaskuläre Injektion)
      • Herzrhythmusstörungen
      • elektrokardiographische Depression
  • Gefäßerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypotonie / Blutdruckabfall
        • Blutdruckabfall kann ein erstes Zeichen fĂĽr eine relative Ăśberdosierung im Sinne einer kardiotoxischen Wirkung sein
      • Hypertension / Bluthochdruck / leichter Blutdruckanstieg
        • infolge der positiven inotropen und chronotropen Wirkung von Lidocain
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Atemdepression
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Ăśbelkeit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • maligne Hyperthermie / schwerer Fieberanfall (Einzelfallbericht)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Schwellung an der Injektionsstelle
  • Hinweis
    • bei älteren Patienten kann das Auftreten von Nebenwirkungen erhöht sein

Hinweise und VorsichtsmaĂźnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne BerĂĽcksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lidocain - invasiv

  • vor der Injektion
    • vor der Injektion eines Lokalanästhetikums darauf achten, dass
      • das Instrumentarium zur Wiederbelebung (z.B. zur Freihaltung der Atemwege und zur Sauerstoffzufuhr) sofort verfĂĽgbar ist
      • die Notfallmedikation zur Therapie toxischer Reaktionen sofort verfĂĽgbar ist
        • Lidocain kann akute toxische Wirkungen auf das Zentralnervensystem und das Herz-Kreislauf-System haben, wenn bei der Anwendung hohe Konzentration im Blut entstehen
          • ist insbesondere nach unbeabsichtigter intravasaler Injektion der Fall
    • vor einer Lokalanästhesie grundsätzlich auf eine ausreichende Volumensubstitution (gute AuffĂĽllung des Kreislaufes) achten
      • bestehende Hypovolämien mĂĽssen behoben werden
  • KreislaufĂĽberwachung
    • intravenöse Injektion oder Infusion darf nur unter sorgfältiger KreislaufĂĽberwachung erfolgen
      • alle MaĂźnahmen zur Beatmung, antikonvulsiven Therapie und Reanimation mĂĽssen vorhanden sein
  • nur mit besonderer Vorsicht anwenden bei
    • Nieren- oder Lebererkrankung
    • Myasthenia gravis
    • Injektion in ein entzĂĽndetes (infiziertes) Gebiet
    • älteren Patienten und Patienten mit einem schlechten Gesundheitsstatus (allgemein geschwächte Patienten)
    • Blockade des Reizleitungssystem des Herzens
      • Lokalanästhetika können die myokardiale Erregungsleitung beeinträchtigen
    • Patienten mit partiellem oder komplettem Herzblock
      • Erregungsleitung durch Lokalanästhetika kann beeinträchtigt werden
    • Patienten mit eingeschränkter kardiovaskulärer Funktion
    • Bradykardie
    • Atemdepression
    • Epilepsie
      • Patienten mit cerebralen Anfallsleiden mĂĽssen sehr genau auf die Manifestation von zentralnervösen Symptomen ĂĽberwacht werden
      • niedrige Dosen von Lidocain können auĂźerdem eine erhöhte Krampfbereitschaft hervorrufen
    • Koagulopathie oder Behandlung mit Antikoagulantien (z. B. Heparin), nicht steroidalen Antiphlogistika (NSAID) oder Plasmaersatzstoffen
      • unbeabsichtigte Verletzungen von Blutgefäßen können zu schwerwiegenden Blutungen fĂĽhren
  • Vermeidung von Nebenwirkungen
    • folgende Punkte sollten beachtet werden
      • bei Risikopatienten und bei Verwendung höherer Dosierungen (> 25 % der max. Einzeldosis bei einzeitiger Gabe) intravenösen Zugang fĂĽr eine Infusion anlegen (Volumensubstitution)
      • Dosierung so niedrig wie möglich wählen
      • in der Regel keinen Vasokonstriktorzusatz / gefäßverengenden Zusatz verwenden
      • korrekte Lagerung des Patienten beachten
      • vor Injektion sorgfältig in 2 Ebenen aspirieren (Drehung der KanĂĽle 180°)
      • Vorsicht bei Injektion in infizierte Bereiche
        • verstärkte Aufnahme / systemische Resorption durch höheren Blutfluss bei herabgesetzter Wirksamkeit aufgrund eines niedrigeren pH-Wertes des infizierten Gewebes
      • Injektion langsam vornehmen
      • Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren
      • allgemeine und spezielle Kontraindikationen sowie Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten
      • Prämedikation vor größeren Regionalanästhesien nicht vergessen
        • in der Prämedikation sollte (besonders wenn größere Mengen des Lokalanästhetikums injiziert werden mĂĽssen) ein kurz wirksames Sedativum, z.B. Diazepam, enthalten sein
        • Bereitstellung von Atropin ist bei allen Lokalanästhesien erforderlich
  • bestimmte Methoden in der Lokalanästhesie
    • können, unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum, mit einem vermehrten Auftreten von schweren unerwĂĽnschten Wirkungen verbunden sein
      • zentrale Nervenblockaden können eine kardiovaskuläre Depression verursachen, besonders im Falle einer Hypovolämie
      • retrobulbäre Injektionen können in sehr seltenen Fällen in den Subarachnoidalraum gelangen und eine vorĂĽbergehende Blindheit, einen kardiovaskulären Kollaps, Atemstillstand, Krämpfe etc. verursachen
        • muss sofort diagnostiziert und behandelt werden
      • bei retro- und peribulbären Injektionen von Lokalanästhetika besteht ein geringes Risiko einer andauernden Augenmuskelfehlfunktion
        • zu den Hauptursachen der Fehlfunktion gehören Verletzungen und / oder lokale toxische Effekte an Muskeln und / oder Nerven
        • Schweregrad der Gewebereaktionen abhängig vom AusmaĂź der Verletzung, von der Konzentration des Lokalanästhetikums und von der Einwirkzeit des Lokalanästhetikums auf das Gewebe
        • aus diesem Grund sollte, wie bei allen Lokalanästhetika, die niedrigste erforderliche Konzentration und Dosis genommen werden
        • Vasokonstriktoren und andere Zusätze können Gewebereaktionen verstärken und sollten deshalb nur bei einer entsprechenden Indikation verwendet werden
      • nach MarkteinfĂĽhrung (Post-Marketing-Berichte) bei Patienten, die post-operativ intraartikuläre Dauerinfusionen von Lokalanästhetika erhalten haben, ĂĽber Chondrolyse berichtet
        • in den meisten berichteten Fällen war das Schultergelenk betroffen
          • ursächlicher Zusammenhang nicht erwiesen
            • multiple Einflussfaktoren und Unstimmigkeiten in der wissenschaftlichen Literatur bezĂĽglich des Wirkmechanismus
        • Lidocain ist nicht fĂĽr intraartikuläre Dauerinfusionen zugelassen (ggf. Herstellerangaben beachten)
  • Brugada-Syndrom
    • Anwendung von Lidocain kann bei Patienten mit Brugada-Syndrom das Risiko von lebensbedrohlichen Kammertachykardien und plötzlichem Herztod erhöhen
      • individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich
        • insbesondere bei systemischer Verabreichung von Lidocain
  • Porphyrie
    • Lidocain sollte bei Patienten mit akuter Porphyrie nur bei zwingender Indikation angewendet werden
      • Lidocain kann möglicherweise eine Porphyrie auslösen
    • bei allen Patienten mit Porphyrie sollten entsprechende VorsichtsmaĂźnahmen ergriffen werden
  • Kreuzallergie
    • ist eine Allergie gegen Lidocain bekannt, muss mit einer Kreuzallergie gegen andere Säureamid-Lokalanästhetika gerechnet werden
  • Lösen der Blutsperre
    • bei Lösen der Blutsperre im Rahmen der intravenösen Regionalanästhesie ist das Risiko von Nebenwirkungen erhöht
      • Lokalanästhetikum sollte fraktioniert abgelassen werden
  • Hals-Kopf-Bereich
    • bei Anwendung im Hals-Kopf-Bereich höherer Gefährdungsgrad
      • erhöhtes Risiko fĂĽr zentralnervöse Intoxikationssymptome
    • versehentliche intravaskuläre Injektionen in den Kopf- und Nackenbereich können selbst bei niedrigen Dosen cerebrale Symptome hervorrufen
  • Zahnheilkunde
    • bei Anwendung in der Zahnheilkunde ist eine intravasale Fehlapplikation grundsätzlich zu vermeiden
  • Patienten mit cerebralem Anfallsleiden
    • bei Patienten mit zerebralem Anfallsleiden muss verstärkt auf die Manifestation zentralnervöser Symptome geachtet werden
    • auch bei nicht hohen Lidocain-Dosen muss mit einer gesteigerten Krampfbereitschaft gerechnet werden
  • Melkersson-Rosenthal-Syndrom
    • beim Melkersson-Rosenthal-Syndrom können allergische und toxische Reaktionen des Nervensystems auf Lokalanästhetika vermehrt auftreten
  • gleichzeitige Behandlung mit Blutgerinnungshemmern
    • beachten, dass unter Behandlung mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulanzien, z.B. Heparin), nicht-steroidalen Antirheumatika oder Plasmaersatzmitteln nicht nur eine versehentliche Gefäßverletzung im Rahmen der Schmerzbehandlung zu einer ernsthaften Blutung fĂĽhren kann, sondern dass allgemein mit einer erhöhten Blutungsneigung gerechnet werden muss
      • entsprechende Laboruntersuchungen sind vor der Anwendung von Licain durchzufĂĽhren
        • ggf. sollten die Blutungszeit und die partielle Thromboplastinzeit (PTT), resp. aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) bestimmt, der Quick-Test durchgefĂĽhrt und die Thrombozytenzahl ĂĽberprĂĽft werden
    • diese Untersuchungen sollten bei Risikopatienten auch im Falle einer Low-dose-Heparin-Prophylaxe (vorsorgliche Behandlung mit dem Blutgerinnungshemmer Heparin in niedriger Dosis) vor der Anwendung von Lidocain durchgefĂĽhrt werden
    • ggf. Antikoagulanzientherapie zeitig genug absetzen
  • Thromboseprophylaxe mit niedermolekularem Heparin
    • Anästhesie bei gleichzeitiger Vorsorgetherapie zur Vermeidung von Thrombosen (Thromboseprophylaxe) mit niedermolekularem Heparin sollte nur unter besonderer Vorsicht durchgefĂĽhrt werden
  • gleichzeitige Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (z.B. Acetylsalicylsäure)
    • bei bestehender Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (z.B. Acetylsalicylsäure) wird in den letzten 5 Tagen vor der geplanten rĂĽckenmarksnahen Injektion eine Bestimmung der Blutungszeit als notwendig angesehen
  • gleichzeitige Behandlung mit Antiarrhythmika der Klasse III
    • bei gleichzeitiger Gabe von Antiarrhythmika der Klasse III, z.B. Amiodaron, sollten die Patienten genau beobachtet und ggf. ein EKG aufgezeichnet werden, da die kardialen Wirkungen additiv sein können
  • Paracervical-Blockade
    • Paracervical-Blockade kann eine fetale Bradykardie oder Tachykardie verursachen
      • sorgfältige Ăśberwachung der fetalen Herzfrequenz notwendig
  • Konservierungsmittel
    • ggf. Konservierungsmittel-spezifische Hinweise beachten
  • postspinale Kopfschmerzen
    • DurchfĂĽhrung der Spinalanästhesie bei Jugendlichen und Erwachsenen bis ca. 30 Jahre wird wegen der in diesen Altersgruppen häufig auftretenden postspinalen Kopfschmerzen nicht empfohlen
      • Risiko lässt sich durch die Wahl geeigneter dĂĽnner InjektionskanĂĽlen deutlich senken
  • maligne Hyperthermie
    • ist, wie bei anderen Lokalanästhetika, auch fĂĽr Lidocain nicht auszuschlieĂźen
    • im Allgemeinen wird jedoch der Einsatz von Lidocain bei Patienten mit maligner Hyperthermie fĂĽr sicher gehalten, auch wenn ĂĽber das Auftreten einer malignen Hyperthermie bei einem Patienten, der Lidocain zur Epiduralanästhesie erhalten hatte, berichtet wurde
  • Kinder und ältere Menschen
    • fĂĽr Kinder und ältere Menschen sind Dosierungen individuell unter BerĂĽcksichtigung von Alter und Gewicht zu berechnen
    • vornehmlich bei älteren Patienten kann eine plötzliche arterielle Hypotension als Komplikation bei einer Periduralanästhesie mit Lidocain auftreten

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne BerĂĽcksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lidocain - invasiv

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne BerĂĽcksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lidocain - invasiv

  • Anwendung von Lidocain während der Schwangerschaft soll nur unter Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen (obwohl die lokale und regionale Nervenblockade bei einer Reihe von ärztlichen Eingriffen als die schonendste Methode gilt)
    • wenn unbedingt erforderlich
    • nur bei strenger Indikationsstellung
  • kontraindiziert ist die Periduralanästhesie / Epiduralanästhesie mit Lidocain in der Geburtshilfe bei drohenden oder bestehenden Blutungen oder tiefer Einnistung des Mutterkuchens
  • Daten zur Anwendung von Lidocain bei Schwangeren
    • keine kontrollierten Untersuchungen an Schwangeren vorliegend
      • keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Lidocain / fĂĽr eine ausreichende Beurteilung der Anwendungssicherheit bei schwangeren Frauen vorliegend
      • es kann vernĂĽnftigerweise angenommen werden, dass Lidocain bereits bei einer groĂźen Zahl an schwangeren Frauen und Frauen im gebärfähigen Alter angewendet wurde
    • Risiken fĂĽr Menschen noch nicht vollständig untersucht
    • Daten ĂĽber eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren geben keinen Hinweis auf kongenitale Effekte durch Lidocain
    • bislang keine spezifischen Störungen des Fortpflanzungsprozesses, wie z.B. erhöhte Häufigkeit von Missbildungen oder direkte oder indirekte Wirkung auf den Fetus, berichtet
  • tierexperimentelle Studien
    • Reproduktionstoxizität beobachtet
  • kurzzeitige Anwendung während Schwangerschaft und Entbindung
    • fĂĽr die kurzzeitige Anwendung während Schwangerschaft und Entbindung ergibt die Beurteilung, dass der Nutzen die möglichen Risiken ĂĽberwiegt
  • Regionalanästhesien
    • Verwendung von Lidocain bei der Parazervikal- oder Pudendusblockade unter der Geburt kann selten zu toxischen Symptomen (Bradykardien, AV-Blockierungen und ventrikuläre Tachykardien) beim Neugeborenen fĂĽhren (erhöhtes Risiko)
      • Herzfrequenz des Fetus muss sorgfältig ĂĽberwacht werden
    • akzidentelle Injektion in die Subkutis des Fetus während einer Parazervikal- oder Perinealblockade kann zu Apnoe, Hypotonie und Krampfanfällen fĂĽhren
      • stellt ein lebensbedrohendes Risiko fĂĽr das Neugeborene dar
  • Lidocain in der Geburtshilfe nicht in Konzentrationen ĂĽber 1 % anwenden
  • Lidocain passiert rasch die Plazenta
    • bei Neugeborenen mit hohen Plasmakonzentrationen kann Lidocain eine Dämpfung des ZNS und damit eine Senkung des APGAR-Score bewirken
  • Fertilität
    • keine Humandaten zur Wirkung von Lidocain auf die Fertilität vorliegend

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne BerĂĽcksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lidocain - invasiv

  • Stillen während der Behandlung mit Lidocain kann fortgesetzt werden
    • Gefahr fĂĽr den Säugling erscheint bei therapeutischen (empfohlenen) Dosen unwahrscheinlich / klinisch bedeutsame Auswirkungen werden nicht erwartet
      • hinsichtlich möglicher Wirkungen beim Säugling liegen keine Erkenntnisse vor
  • Lidocain geht (in geringer Menge) in die Muttermilch ĂĽber

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Enthält Parahydroxybenzoesäure/deren Ester Parabene (Alkyl-p-hydroxybenzoate) als Konservierungsmittel. Kann bei oraler, parenteraler, bronchopulmonaler und lokaler Applikation Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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