Lidocain 1% Steigerwald (10X2 ml)

Hersteller Pharmarissano Arzneimittel GmbH
Wirkstoff Lidocain
Wirkstoff Menge 16,23 mg
ATC Code N01BB02
Preis 15,63 €
Menge 10X2 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
Lidocain 1% Steigerwald (10X2 ml)

Medikamente Prospekt

Lidocain hydrochlorid18.75mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe0.265mmol
[Basiseinheit = 2 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lidocain - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Lidocain
  • Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ (Amid-Typ)
    • falls nicht eine schrittweise Testung unter optimalen Sicherheitsbedingungen durchgeführt wird
  • schwere Störungen des Herz-Reizleitungssystems
  • akut dekompensierte Herzinsuffizienz
  • akutes Versagen der Herzleistung
  • Schock
    • kardiogen
    • hypovolämisch
  • Spinal- und Periduralanästhesie (ggf. abweichende Herstellerangaben beachten)
  • spezielle Kontraindikationen für die Spinal- und Periduralanästhesie (ggf. abweichende Herstellerangaben beachten)
    • nicht korrigierter Mangel an Blutvolumen
    • erhebliche Störungen der Blutgerinnung
    • erhöhter Hirndruck
  • in der Geburtshilfe (ggf. abweichende Herstellerangaben beachten)
    • bei einer drohenden oder bereits bestehenden Blutung zur Epiduralanästhesie
  • bei Frühgeborenen oder Neugeborenen (ggf. abweichende Herstellerangaben beachten)

Art der Anwendung



  • Anwendung im Allgemeinen durch Arzt und nur von Personen mit entsprechenden Kenntnissen zur erfolgreichen Durchführung der jeweiligen Anästhesieverfahren
  • Applikation in Abhängigkeit vom jeweiligen Anästhesieverfahren intrakutan, subkutan, zur Regionalanästhesie intravenös oder zur rückenmarksnahen Leitungsanästhesie peridural, in einem umschriebenen Bezirk in das Gewebe eingespritzt (Infiltration) oder in Abhängigkeit von den anatomischen Verhältnissen nach gezielter Punktion lokal appliziert
  • bei kont. Anwendung nur niedrig konzentrierte Lösungen applizieren
  • zur 1maligen Entnahme
    • Anwendung unmittelbar nach +ANY-ffnung des Behältnisses
    • nicht verbrauchte Reste verwerfen

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Injektionslösung enthält 5 mg Lidocainhydrochlorid x H2O.

  • lokale und regionale Nervenblockade, Schmerztherapie, Anwendung im Rahmen neuraltherapeutischer Anwendungsprinzipien
    • kleinste Dosis, mit der die gewünschte ausreichende Anästhesie erreicht wird, verabreichen
    • individuell dosieren entsprechend den Besonderheiten des Einzelfalles
    • Applikation in Gewebe, aus denen eine schnelle Resorption von Substanzen erfolgt
      • max. Einzeldosierung
        • 300 mg Lidocainhydrochlorid x H2O ohne gefäßverengenden Zusatz oder
        • 500 mg Lidocainhydrochlorid x H2O mit gefäßverengendem Zusatz
    • Kinder
      • individuell dosieren unter Berücksichtigung von Alter und Gewicht
      • Anästhesie: 0,5%ige Injektionslösung
      • zur Erreichung von vollständigen motorischen Blockaden kann Verwendung von 1%iger Injektionslösung erforderlich sein
    • Erwachsene und Jugendliche (> 15 Jahre) mit durchschnittlicher Körpergröße
      • Oberflächenanästhesie, Infiltration, periphere Nervenblockade, Grenzstrang-Blockade, Paravertebralanästhesie, Epiduralanästhesie
        • Einzeldosis < 30 ml Injektionslösung
      • Hautquaddeln
        • Einzeldosis < 2 ml Injektionslösung / Quaddel
      • Stellatum-Blockade
        • Einzeldosis < 10 ml Injektionslösung
      • Feldblock
        • Einzeldosis < 50 ml Injektionslösung
      • müssen höhere Dosierungen angewendet werden, evt. Darreichungsformen mit größerem Inhalt verwenden
    • Kombination mit gefäßverengendem Zusatz zur Wirkungsverlängerung, z.B. Epinephrin
      • z.B. Epinephrinzusatz von 1:100000 - 1:200000
      • bes. in Zahnheilkunde kann gefäßverengender Zusatz bei Einsatz von kurz- bis mittellangwirkenden Substanzen unverzichtbar sein
      • nur für Anästhesien im Gesichtsbereich (Zahn, Mund, Kiefer)

Dosisanpassung

  • ältere Patienten
    • individuell dosieren unter Berücksichtigung von Alter und Gewicht
    • peridurale oder spinale Anwendung
      • Auftreten einer plötzlichen arteriellen Hypotension als Komplikation
  • reduzierter Allgemeinzustand bzw. veränderte Plasmaeiweißbindung (z.B. Niereninsuffizienz, Leberinsuffizienz, Karzinomerkrankungen, Schwangerschaft)
    • Anwendung kleinerer Dosen
  • Niereninsuffizienz
    • verkürzte Wirkzeit der Lokalanästhetika durch beschleunigten Transport des Lokalanästhetikums in die Blutbahn durch Azidose und gesteigertes Herz-Zeit-Volumen
  • Lebererkrankungen
    • Toleranz gegen Säureamid-Lokalanästhetika herabgesetzt (verminderte Stoffwechselleistung der Leber sowie verringerte Proteinsynthese mit einer daraus resultierenden niedrigeren Plasmaproteinbindung)
    • Anwendung erniedrigter Dosis
  • zerebrale Anfallsleiden
    • verstärkt auf Manifestation zentralnervöser Symptome achten
    • auch bei nicht hohen Dosen mit gesteigerter Krampfbereitschaft rechnen
    • Melkersson-Rosenthal-Syndrom
      • vermehrtes Auftreten allergischer und toxischer Reaktionen des Nervensystems auf Lokalanästhetika möglich
  • Zeichen einer Herzinsuffizienz oder klinisch relevanten Störungen der Erregungsbildung und -ausbreitung im Herzen
    • Dosisreduktion
    • stete Kontrolle der Funktionsparameter erforderlich, auch nach Wirkungsende des Lokalanästhetikums
  • geburtshilfliche Periduralanästhesie
    • Dosisreduktion um ca. 1/3 (veränderte anatomische Verhältnisse)

Indikation



  • lokale und regionale Nervenblockade
  • Schmerztherapie
  • Anwendung im Rahmen neuraltherapeutischer Anwendungsprinzipien

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lidocain - invasiv

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Methämoglobinämie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • allergische Reaktionen in Form von
        • Ausschlag
        • Urtikaria (Nesselsucht)
        • Juckreiz
        • Ödem
        • Bronchospasmus
      • Atemnotsyndrom
      • Kreislaufreaktionen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • anaphylaktoide Reaktionen
      • anaphylaktische Reaktionen / Schock
        • Kounis-Syndrom
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • (anhaltende) Parästhesien
      • Bewusstseinsverlust
      • Schwindel
      • vorübergehende neurologische Symptome
      • vorübergehende Schmerzen in den unteren Extremitäten und im unteren Rückenbereich (nach Spinalanästhesie)
        • diese Schmerzen können bis zu 5 Tagen anhalten, klingen aber danach spontan ab
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Anzeichen und Symptome von ZNS-Toxizität
        • Krämpfe
        • Kribbeln um den Mund
        • Taubheit der Zunge
        • akustische und visuelle Störungen
        • Zittern
        • Tinnitus
        • Sprachstörungen
        • Unterdrückung des ZNS
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Neuropathie
      • andauernde Anästhesie
      • Paresis
      • Kopfschmerz begleitet von
        • Tinnitus
        • Lichtempfindlichkeit
      • Schädigungen der Gehirnnerven
      • neurosensorische Taubheit
      • Horner-Syndrom (induziert durch regionale Anwendungen im Brust- oder Kopf- / Nackenbereich Sympathikusblockaden)
      • Harlequin-Syndrom (induziert durch regionale Anwendungen im Brust- oder Kopf- / Nackenbereich Sympathikusblockaden)
      • Verletzung der peripheren Nerven
      • Lähmungen der unteren Extremitäten
      • Inkontinenz
      • Cauda-equina-Syndrom
  • Augenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Doppeltsehen / Diplopie
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Bradykardie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Herzstillstand (Überdosis oder unbeabsichtigte intravaskuläre Injektion)
      • Herzrhythmusstörungen
      • elektrokardiographische Depression
  • Gefäßerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypotonie / Blutdruckabfall
        • Blutdruckabfall kann ein erstes Zeichen für eine relative Überdosierung im Sinne einer kardiotoxischen Wirkung sein
      • Hypertension / Bluthochdruck / leichter Blutdruckanstieg
        • infolge der positiven inotropen und chronotropen Wirkung von Lidocain
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Atemdepression
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • maligne Hyperthermie / schwerer Fieberanfall (Einzelfallbericht)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Schwellung an der Injektionsstelle
  • Hinweis
    • bei älteren Patienten kann das Auftreten von Nebenwirkungen erhöht sein

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lidocain - invasiv

  • vor der Injektion
    • vor der Injektion eines Lokalanästhetikums darauf achten, dass
      • das Instrumentarium zur Wiederbelebung (z.B. zur Freihaltung der Atemwege und zur Sauerstoffzufuhr) sofort verfügbar ist
      • die Notfallmedikation zur Therapie toxischer Reaktionen sofort verfügbar ist
        • Lidocain kann akute toxische Wirkungen auf das Zentralnervensystem und das Herz-Kreislauf-System haben, wenn bei der Anwendung hohe Konzentration im Blut entstehen
          • ist insbesondere nach unbeabsichtigter intravasaler Injektion der Fall
    • vor einer Lokalanästhesie grundsätzlich auf eine ausreichende Volumensubstitution (gute Auffüllung des Kreislaufes) achten
      • bestehende Hypovolämien müssen behoben werden
  • Kreislaufüberwachung
    • intravenöse Injektion oder Infusion darf nur unter sorgfältiger Kreislaufüberwachung erfolgen
      • alle Maßnahmen zur Beatmung, antikonvulsiven Therapie und Reanimation müssen vorhanden sein
  • nur mit besonderer Vorsicht anwenden bei
    • Nieren- oder Lebererkrankung
    • Myasthenia gravis
    • Injektion in ein entzündetes (infiziertes) Gebiet
    • älteren Patienten und Patienten mit einem schlechten Gesundheitsstatus (allgemein geschwächte Patienten)
    • Blockade des Reizleitungssystem des Herzens
      • Lokalanästhetika können die myokardiale Erregungsleitung beeinträchtigen
    • Patienten mit partiellem oder komplettem Herzblock
      • Erregungsleitung durch Lokalanästhetika kann beeinträchtigt werden
    • Patienten mit eingeschränkter kardiovaskulärer Funktion
    • Bradykardie
    • Atemdepression
    • Epilepsie
      • Patienten mit cerebralen Anfallsleiden müssen sehr genau auf die Manifestation von zentralnervösen Symptomen überwacht werden
      • niedrige Dosen von Lidocain können außerdem eine erhöhte Krampfbereitschaft hervorrufen
    • Koagulopathie oder Behandlung mit Antikoagulantien (z. B. Heparin), nicht steroidalen Antiphlogistika (NSAID) oder Plasmaersatzstoffen
      • unbeabsichtigte Verletzungen von Blutgefäßen können zu schwerwiegenden Blutungen führen
  • Vermeidung von Nebenwirkungen
    • folgende Punkte sollten beachtet werden
      • bei Risikopatienten und bei Verwendung höherer Dosierungen (> 25 % der max. Einzeldosis bei einzeitiger Gabe) intravenösen Zugang für eine Infusion anlegen (Volumensubstitution)
      • Dosierung so niedrig wie möglich wählen
      • in der Regel keinen Vasokonstriktorzusatz / gefäßverengenden Zusatz verwenden
      • korrekte Lagerung des Patienten beachten
      • vor Injektion sorgfältig in 2 Ebenen aspirieren (Drehung der Kanüle 180°)
      • Vorsicht bei Injektion in infizierte Bereiche
        • verstärkte Aufnahme / systemische Resorption durch höheren Blutfluss bei herabgesetzter Wirksamkeit aufgrund eines niedrigeren pH-Wertes des infizierten Gewebes
      • Injektion langsam vornehmen
      • Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren
      • allgemeine und spezielle Kontraindikationen sowie Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten
      • Prämedikation vor größeren Regionalanästhesien nicht vergessen
        • in der Prämedikation sollte (besonders wenn größere Mengen des Lokalanästhetikums injiziert werden müssen) ein kurz wirksames Sedativum, z.B. Diazepam, enthalten sein
        • Bereitstellung von Atropin ist bei allen Lokalanästhesien erforderlich
  • bestimmte Methoden in der Lokalanästhesie
    • können, unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum, mit einem vermehrten Auftreten von schweren unerwünschten Wirkungen verbunden sein
      • zentrale Nervenblockaden können eine kardiovaskuläre Depression verursachen, besonders im Falle einer Hypovolämie
      • retrobulbäre Injektionen können in sehr seltenen Fällen in den Subarachnoidalraum gelangen und eine vorübergehende Blindheit, einen kardiovaskulären Kollaps, Atemstillstand, Krämpfe etc. verursachen
        • muss sofort diagnostiziert und behandelt werden
      • bei retro- und peribulbären Injektionen von Lokalanästhetika besteht ein geringes Risiko einer andauernden Augenmuskelfehlfunktion
        • zu den Hauptursachen der Fehlfunktion gehören Verletzungen und / oder lokale toxische Effekte an Muskeln und / oder Nerven
        • Schweregrad der Gewebereaktionen abhängig vom Ausmaß der Verletzung, von der Konzentration des Lokalanästhetikums und von der Einwirkzeit des Lokalanästhetikums auf das Gewebe
        • aus diesem Grund sollte, wie bei allen Lokalanästhetika, die niedrigste erforderliche Konzentration und Dosis genommen werden
        • Vasokonstriktoren und andere Zusätze können Gewebereaktionen verstärken und sollten deshalb nur bei einer entsprechenden Indikation verwendet werden
      • nach Markteinführung (Post-Marketing-Berichte) bei Patienten, die post-operativ intraartikuläre Dauerinfusionen von Lokalanästhetika erhalten haben, über Chondrolyse berichtet
        • in den meisten berichteten Fällen war das Schultergelenk betroffen
          • ursächlicher Zusammenhang nicht erwiesen
            • multiple Einflussfaktoren und Unstimmigkeiten in der wissenschaftlichen Literatur bezüglich des Wirkmechanismus
        • Lidocain ist nicht für intraartikuläre Dauerinfusionen zugelassen (ggf. Herstellerangaben beachten)
  • Brugada-Syndrom
    • Anwendung von Lidocain kann bei Patienten mit Brugada-Syndrom das Risiko von lebensbedrohlichen Kammertachykardien und plötzlichem Herztod erhöhen
      • individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich
        • insbesondere bei systemischer Verabreichung von Lidocain
  • Porphyrie
    • Lidocain sollte bei Patienten mit akuter Porphyrie nur bei zwingender Indikation angewendet werden
      • Lidocain kann möglicherweise eine Porphyrie auslösen
    • bei allen Patienten mit Porphyrie sollten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden
  • Kreuzallergie
    • ist eine Allergie gegen Lidocain bekannt, muss mit einer Kreuzallergie gegen andere Säureamid-Lokalanästhetika gerechnet werden
  • Lösen der Blutsperre
    • bei Lösen der Blutsperre im Rahmen der intravenösen Regionalanästhesie ist das Risiko von Nebenwirkungen erhöht
      • Lokalanästhetikum sollte fraktioniert abgelassen werden
  • Hals-Kopf-Bereich
    • bei Anwendung im Hals-Kopf-Bereich höherer Gefährdungsgrad
      • erhöhtes Risiko für zentralnervöse Intoxikationssymptome
    • versehentliche intravaskuläre Injektionen in den Kopf- und Nackenbereich können selbst bei niedrigen Dosen cerebrale Symptome hervorrufen
  • Zahnheilkunde
    • bei Anwendung in der Zahnheilkunde ist eine intravasale Fehlapplikation grundsätzlich zu vermeiden
  • Patienten mit cerebralem Anfallsleiden
    • bei Patienten mit zerebralem Anfallsleiden muss verstärkt auf die Manifestation zentralnervöser Symptome geachtet werden
    • auch bei nicht hohen Lidocain-Dosen muss mit einer gesteigerten Krampfbereitschaft gerechnet werden
  • Melkersson-Rosenthal-Syndrom
    • beim Melkersson-Rosenthal-Syndrom können allergische und toxische Reaktionen des Nervensystems auf Lokalanästhetika vermehrt auftreten
  • gleichzeitige Behandlung mit Blutgerinnungshemmern
    • beachten, dass unter Behandlung mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulanzien, z.B. Heparin), nicht-steroidalen Antirheumatika oder Plasmaersatzmitteln nicht nur eine versehentliche Gefäßverletzung im Rahmen der Schmerzbehandlung zu einer ernsthaften Blutung führen kann, sondern dass allgemein mit einer erhöhten Blutungsneigung gerechnet werden muss
      • entsprechende Laboruntersuchungen sind vor der Anwendung von Licain durchzuführen
        • ggf. sollten die Blutungszeit und die partielle Thromboplastinzeit (PTT), resp. aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) bestimmt, der Quick-Test durchgeführt und die Thrombozytenzahl überprüft werden
    • diese Untersuchungen sollten bei Risikopatienten auch im Falle einer Low-dose-Heparin-Prophylaxe (vorsorgliche Behandlung mit dem Blutgerinnungshemmer Heparin in niedriger Dosis) vor der Anwendung von Lidocain durchgeführt werden
    • ggf. Antikoagulanzientherapie zeitig genug absetzen
  • Thromboseprophylaxe mit niedermolekularem Heparin
    • Anästhesie bei gleichzeitiger Vorsorgetherapie zur Vermeidung von Thrombosen (Thromboseprophylaxe) mit niedermolekularem Heparin sollte nur unter besonderer Vorsicht durchgeführt werden
  • gleichzeitige Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (z.B. Acetylsalicylsäure)
    • bei bestehender Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (z.B. Acetylsalicylsäure) wird in den letzten 5 Tagen vor der geplanten rückenmarksnahen Injektion eine Bestimmung der Blutungszeit als notwendig angesehen
  • gleichzeitige Behandlung mit Antiarrhythmika der Klasse III
    • bei gleichzeitiger Gabe von Antiarrhythmika der Klasse III, z.B. Amiodaron, sollten die Patienten genau beobachtet und ggf. ein EKG aufgezeichnet werden, da die kardialen Wirkungen additiv sein können
  • Paracervical-Blockade
    • Paracervical-Blockade kann eine fetale Bradykardie oder Tachykardie verursachen
      • sorgfältige Überwachung der fetalen Herzfrequenz notwendig
  • Konservierungsmittel
    • ggf. Konservierungsmittel-spezifische Hinweise beachten
  • postspinale Kopfschmerzen
    • Durchführung der Spinalanästhesie bei Jugendlichen und Erwachsenen bis ca. 30 Jahre wird wegen der in diesen Altersgruppen häufig auftretenden postspinalen Kopfschmerzen nicht empfohlen
      • Risiko lässt sich durch die Wahl geeigneter dünner Injektionskanülen deutlich senken
  • maligne Hyperthermie
    • ist, wie bei anderen Lokalanästhetika, auch für Lidocain nicht auszuschließen
    • im Allgemeinen wird jedoch der Einsatz von Lidocain bei Patienten mit maligner Hyperthermie für sicher gehalten, auch wenn über das Auftreten einer malignen Hyperthermie bei einem Patienten, der Lidocain zur Epiduralanästhesie erhalten hatte, berichtet wurde
  • Kinder und ältere Menschen
    • für Kinder und ältere Menschen sind Dosierungen individuell unter Berücksichtigung von Alter und Gewicht zu berechnen
    • vornehmlich bei älteren Patienten kann eine plötzliche arterielle Hypotension als Komplikation bei einer Periduralanästhesie mit Lidocain auftreten

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lidocain - invasiv

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lidocain - invasiv

  • Anwendung von Lidocain während der Schwangerschaft soll nur unter Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen (obwohl die lokale und regionale Nervenblockade bei einer Reihe von ärztlichen Eingriffen als die schonendste Methode gilt)
    • wenn unbedingt erforderlich
    • nur bei strenger Indikationsstellung
  • kontraindiziert ist die Periduralanästhesie / Epiduralanästhesie mit Lidocain in der Geburtshilfe bei drohenden oder bestehenden Blutungen oder tiefer Einnistung des Mutterkuchens
  • Daten zur Anwendung von Lidocain bei Schwangeren
    • keine kontrollierten Untersuchungen an Schwangeren vorliegend
      • keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Lidocain / für eine ausreichende Beurteilung der Anwendungssicherheit bei schwangeren Frauen vorliegend
      • es kann vernünftigerweise angenommen werden, dass Lidocain bereits bei einer großen Zahl an schwangeren Frauen und Frauen im gebärfähigen Alter angewendet wurde
    • Risiken für Menschen noch nicht vollständig untersucht
    • Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren geben keinen Hinweis auf kongenitale Effekte durch Lidocain
    • bislang keine spezifischen Störungen des Fortpflanzungsprozesses, wie z.B. erhöhte Häufigkeit von Missbildungen oder direkte oder indirekte Wirkung auf den Fetus, berichtet
  • tierexperimentelle Studien
    • Reproduktionstoxizität beobachtet
  • kurzzeitige Anwendung während Schwangerschaft und Entbindung
    • für die kurzzeitige Anwendung während Schwangerschaft und Entbindung ergibt die Beurteilung, dass der Nutzen die möglichen Risiken überwiegt
  • Regionalanästhesien
    • Verwendung von Lidocain bei der Parazervikal- oder Pudendusblockade unter der Geburt kann selten zu toxischen Symptomen (Bradykardien, AV-Blockierungen und ventrikuläre Tachykardien) beim Neugeborenen führen (erhöhtes Risiko)
      • Herzfrequenz des Fetus muss sorgfältig überwacht werden
    • akzidentelle Injektion in die Subkutis des Fetus während einer Parazervikal- oder Perinealblockade kann zu Apnoe, Hypotonie und Krampfanfällen führen
      • stellt ein lebensbedrohendes Risiko für das Neugeborene dar
  • Lidocain in der Geburtshilfe nicht in Konzentrationen über 1 % anwenden
  • Lidocain passiert rasch die Plazenta
    • bei Neugeborenen mit hohen Plasmakonzentrationen kann Lidocain eine Dämpfung des ZNS und damit eine Senkung des APGAR-Score bewirken
  • Fertilität
    • keine Humandaten zur Wirkung von Lidocain auf die Fertilität vorliegend

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lidocain - invasiv

  • Stillen während der Behandlung mit Lidocain kann fortgesetzt werden
    • Gefahr für den Säugling erscheint bei therapeutischen (empfohlenen) Dosen unwahrscheinlich / klinisch bedeutsame Auswirkungen werden nicht erwartet
      • hinsichtlich möglicher Wirkungen beim Säugling liegen keine Erkenntnisse vor
  • Lidocain geht (in geringer Menge) in die Muttermilch über

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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