Ibuprofen B Braun 400 mg (10X100 ml)

Hersteller B. Braun Melsungen AG
Wirkstoff Ibuprofen
Wirkstoff Menge 400 mg
ATC Code M01AE01
Preis 54,66 €
Menge 10X100 ml
Darreichung (DAR) INF
Norm N2
Ibuprofen B Braun 400 mg (10X100 ml)

Medikamente Prospekt

Ibuprofen400mg
(H)ArgininHilfsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff910mg
(H)Natrium hydroxid Lösung 4+ACUHilfsstoff
(H)Salzsäure 3,65+ACUHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe358mg
Gesamt Natrium Ion15.56mmol
[Basiseinheit = 100 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ibuprofen - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Ibuprofen
  • Überempfindlichkeit gegen andere NSAR
  • Anamnese von Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis, Angioödem oder Urtikaria im Zusammenhang mit der Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen nichtsteroidalen Antirheumatika/Antiphlogistika (NSAR)
  • Erkrankungen, die erhöhte Blutungsneigung oder aktive Blutungen mit sich bringen wie z. B. Thrombozytopenie
  • bestehende oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretene peptische Ulzera oder Hämorrhagien (mindestens 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutungen)
  • gastrointestinale Blutungen oder Perforationen in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen NSAR-Therapie
  • zerebrovaskuläre oder andere aktive Blutungen
  • schwere Leber- oder Niereninsuffizienz
  • schwere Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV)
  • schwere Dehydratation (verursacht durch Erbrechen, Diarrhoe oder unzureichende Flüssigkeitsaufnahme)
  • Schwangerschaft, im letzten Trimester
  • ungeklärte Blutbildungsstörungen

Art der Anwendung



  • i.v. - Infusion über 30 Min.
  • nur zur Anwendung im Krankenhaus bestimmt

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml enthält 4 mg Ibuprofen

  • kurzzeitige symptomatische Behandlung von akuten mäßig starken Schmerzen und Fieber
    • Erwachsene
      • empfohlene Dosis: 400 mg Ibuprofen / 6 - 8 Std. / nach Bedarf
      • maximale Tagesdosis: 1200 mg Ibuprofen / Tag
    • Reduzierung des Nebenwirkungsrisikos durch
      • kürzeste mögliche Dauer der Anwendung
      • niedrigste wirksame Dosierung
      • ausreichende Flüssigkeitszufuhr (minimiert mögliche renale Nebenwirkungen)
    • Dauer der Anwendung
      • situationsbeschränkt anwenden, schnelle Umstellung auf orale Gabe
      • kurzzeitige Akutbehandlung: max. 3 Tage
    • ältere Patienten
      • Anwendung mit Vorsicht
      • höhere Anfälligkeit von Nebenwirkungen
      • höheres Risiko für Nieren-und Leberfunktionsstörungen, Herz-Kreislauf-Störungen und für die gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln
      • niedrigste wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum
    • Nierenfunktionsstörungen
      • Vorsichtsmaßnahmen treffen
      • leichte oder mittelschwere Nierenfunktionsstörung
        • Behandlungsbeginn mit reduzierter Dosis
        • niedrigste wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum
        • Überwachung der Nierenfunktion
      • schwere Nierenfunktionsstörung
        • Anwendung kontraindiziert
    • Leberfunktionsstörungen
      • Vorsichtsmaßnahmen treffen
      • leichte oder mittelschwere Leberfunktionsstörung
        • Behandlungsbeginn mit reduzierter Dosis
        • niedrigste wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum
        • Überwachung der Leberfunktion
      • schwere Leberfunktionsstörung
        • Anwendung kontraindiziert
    • Kinder und Jugendliche
      • Sicherheit und Wirksamkeit nicht untersucht
      • Anwendung kontraindiziert

Indikation



Erwachsene
  • kurzzeitige symptomatische Behandlung von
    • akuten mäßig starken Schmerzen
    • Fieber
    • wenn die i.v. Anwendung gerechtfertigt ist und andere Arten der Anwendung nicht möglich sind

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ibuprofen - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Verschlimmerung von infektionsbedingten Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasziitis) bei gleichzeitiger Anwendung mit NSAR beschrieben
        • steht möglicherweise im Zusammenhang mit dem Wirkmechanismus von NSAR
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Blutbildungsstörungen
        • Anämie
        • Agranulozytose
        • Leukopenie
        • Thrombozytopenie
        • Panzytopenie
      • erste Symptome sind: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, starke Abgeschlagenheit, Nasenbluten und Hautblutungen
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlag und Jucken sowie Asthmaanfälle (gegebenenfalls mit Blutdruckabfall)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Systemischer Lupus erythematodes
      • schwere Überempfindlichkeitsreaktionen
      • Gesichtsödem
      • Schwellung der Zunge
      • innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Atemwege
      • Schwierigkeiten beim Atmen
      • Palpitationen
      • Hypotonie
      • lebensbedrohlicher Schock
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Angst
      • Unruhe
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Psychotische Reaktionen
      • Nervosität
      • Reizbarkeit
      • Verwirrtheit oder Orientierungsstörung und Depression
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Ermüdung
      • Schlaflosigkeit
      • Kopfschmerz
      • Schwindelgefühl
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Insomnie
      • Erregung
      • Reizbarkeit
      • Müdigkeit
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Aseptische Meningitis (steifer Nacken, Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Verwirrtheit)
        • Patienten mit Autoimmunerkrankungen (SLE, Mischkollagenose) scheinen prädisponiert zu sein
  • Augenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Sehstörungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • reversible toxische Amblyopie
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Vertigo
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Tinnitus
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hörstörungen
  • Herzerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Palpitationen
      • Herzinsuffizienz
      • Myokardinfarkt
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Kounis-Syndrom
  • Gefässerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Arterielle Hypertonie
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Asthma
      • Bronchospasmus
      • Dyspnoe
      • Giemen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Pyrosis
      • abdominale Schmerzen
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Flatulenz
      • Diarrhoe
      • Obstipation
      • geringfügige gastrointestinale Blutverluste, die in Ausnahmefällen zu einer Anämie führen können
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Gastrointestinale Ulcera, unter Umständen mit Blutung und Perforation
      • Ulcerative Stomatitis
      • Verschlimmerung von Kolitis und Morbus Crohn
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gastritis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Ösophagusstenose
      • Verschlimmerung der Divertikelerkrankung
      • unspezifische hämorrhagische Kolitis
      • wenn gastrointestinale Blutungen auftreten, kann dies zu Anämie und Hämatemesis führen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Ösophagitis
      • Pankreatitis
      • Ausbildung von intestinalen diaphragmaartigen Strikturen
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Ikterus
      • Leberfunktionsstörung
      • Leberschaden, insbesondere bei Langzeittherapie
      • akute Hepatitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Leberinsuffizienz
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautexanthem
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Urtikaria
      • Pruritus
      • Purpura (einschließlich allergische Purpura)
      • Hautausschlag
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Bullöse Reaktionen / schwere Hautreaktionen, einschließlich
        • Erythema multiforme
        • exfoliative Dermatitis
        • Stevens-Johnson-Syndrom
        • toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom)
      • Alopezie
      • Photosensitivitätsreaktionen
      • allergische Vaskulitis
      • in Ausnahmefällen kann es zum Auftreten von schweren Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen während einer Varizelleninfektion kommen (siehe auch „Infektionen und parasitäre Erkrankungen")
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)
      • Akute generalisierte exanthemische Pustulose (AGEP)
      • Lichtempfindlichkeitsreaktionen
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • steifer Nacken
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • verminderte Harnausscheidung und Bildung von Ödemen, insbesondere bei Patienten mit arterieller Hypertonie oder Niereninsuffizienz
      • nephrotisches Syndrom
      • interstitielle Nephritis, die mit einer akuten Niereninsuffizienz einhergehen kann
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Nierengewebsschädigungen (Papillennekrose), insbesondere bei Langzeittherapie
      • erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schmerzen und Brennen am Verabreichungsort
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schwellungen, Hämatom oder Blutungen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ibuprofen - invasiv

  • das Arzneimittel sollte nur von qualifizierten Angehörigen von Gesundheitsberufen in einer Umgebung, in der geeignete Ausrüstung (während der Behandlung) zur Verfügung steht, verabreicht werden
  • Nebenwirkungen
    • können minimiert werden, wenn die zur Symptomkontrolle erforderliche niedrigste wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet wird
  • Kombination mit NSAR
    • Anwendung von Ibuprofen in Kombination mit NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer (Coxibe) vermeiden
  • älteren Patienten
    • bei diesen Patienten treten häufiger Nebenwirkungen nach Anwendung von NSAR auf, insbesondere gastrointestinale Blutungen und Perforationen, die tödlich verlaufen können
  • gastrointestinale Risiken
    • unter Behandlung mit allen NSAR gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit tödlichem Ausgang berichtet
      • traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese auf
    • bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere durch die Komplikationen Blutung oder Perforation, sowie bei älteren Patienten ist das Risiko für gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen mit steigender NSAR-Dosis höher
      • bei diesen Patienten sollte die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis eingeleitet werden
    • für diese Patienten sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen Arzneimitteln, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen, eine Kombinationstherapie mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Erwägung ziehen
    • Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere ältere Patienten
      • sollten jede ungewöhnlichen abdominalen Symptome (vor allem gastrointestinale Blutungen), insbesondere am Anfang der Behandlung, melden
    • Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B.
      • orale Corticosteroide
      • Antikoagulanzien wie Warfarin
      • selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder
      • Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure (ASS)
    • wenn es bei Patienten unter Behandlung mit Ibuprofen zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, muss die Behandlung abgebrochen werden
    • NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) mit Vorsicht angewendet werden, da sich diese Erkrankungen verschlechtern können
  • Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen
    • Klinische Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen insbesondere in hohen Dosen (2400 mg/Tag) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse (zum Beispiel Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist
    • insgesamt weisen epidemiologische Studien nicht darauf hin, dass Ibuprofen in niedrigen Dosen (z. B. </= 1200 mg/Tag) mit einem erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse verbunden ist
    • bei Patienten mit unkontrollierter Hypertonie, Herzinsuffizienz (NYHA II-III), bestehender ischämischer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung sollte Ibuprofen nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet und hohe Dosen (2400 mg/Tag) vermieden werden
    • sorgfältige Abwägung auch vor Beginn einer Langzeitbehandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) empfohlen, insbesondere wenn hohe Dosen von Ibuprofen (2400 mg/Tag) erforderlich sind
    • Kounis-Syndrom
      • bei mit Ibuprofen behandelten Patienten wurden Fälle von Kounis-Syndrom berichtet
        • das Kounis-Syndrom umfasst kardiovaskuläre Symptome infolge einer allergischen Reaktion oder Überempfindlichkeitsreaktion definiert mit einer Verengung der Koronararterien und kann potenziell zu einem Myokardinfarkt führen
  • schwere Hautreaktionen
    • schwere Hautreaktionen wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von Ibuprofen berichtet, die lebensbedrohlich oder tödlich sein können, einschließlich
      • exfoliative Dermatitis
      • Erythema multiforme
      • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)
      • toxische epidermale Nekrolyse (TEN)
      • Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom)
      • akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP)
    • die meisten dieser Reaktionen traten innerhalb des ersten Monats auf
    • wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die auf diese Reaktionen hinweisen
      • Behandlung unverzüglich absetzen und eine angemessene alternative Behandlung in Betracht ziehen
  • Leber- oder Niereninsuffizienz oder Dehydratation
    • Patienten mit einer Anamnese von Leber- oder Nierenerkrankungen und vor allem während der gleichzeitigen Behandlung mit Diuretika
      • Anwendung von Ibuprofen nur mit Vorsicht, da die Hemmung von Prostaglandinen zu Flüssigkeitsretention und Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen kann
      • Ibuprofen sollte bei diesen Patienten in der niedrigst möglichen Dosis angewendet werden und die Nierenfunktion der Patienten sollte regelmäßig überwacht werden
    • Dehydratation
      • es besteht ein Risiko für Nierenfunktionsstörungen bei dehydrierten Kindern und Jugendlichen
      • im Falle einer Dehydratation ist ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sicherzustellen
      • besondere Vorsicht ist bei (z. B. aufgrund von Diarrhoe) dehydrierten Patienten geboten
        • da eine Dehydratation ein auslösender Faktor für die Entwicklung von Nierenversagen sein kann
    • regelmäßige Anwendung von Analgetika, insbesondere bei Kombination verschiedener analgetischer Substanzen, kann zu einer Nierenschädigung mit dem Risiko von Niereninsuffizienz (Analgetika-Nephropathie) führen
      • dieses Risiko ist höher bei
        • älteren Menschen
        • Patienten mit Niereninsuffizienz
        • Patienten mit Herzinsuffizienz
        • Patienten mit Leberfunktionsstörungen
        • Patienten, die Diuretika oder ACE-Hemmer einnehmen
      • nach Abbruch der NSAR-Therapie folgt im Allgemeinen eine Wiederherstellung des Zustandes vor Behandlungsbeginn
    • wie andere NSAR kann Ibuprofen zu einer leichten vorübergehenden Erhöhung einiger Leberwerte und zu einer signifikanten Erhöhung der Transaminasen führen
      • bei signifikanter Erhöhung dieser Parameter muss die Behandlung abgebrochen werden
  • Anaphylaktoide Reaktionen
    • engmaschige Überwachung der Patienten standardmäßig während der intravenösen Verabreichung empfohlen, vor allem zu Beginn der Verabreichung, um eine anaphylaktische Reaktion zu erkennen, die durch den Wirkstoff hervorgerufen werden
    • schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock) werden sehr selten beobachtet
    • Therapieabbruch sowie Einleitung einer symptomatischen Behandlung notwendig, bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion
    • der Symptomatik entsprechende, medizinisch erforderliche Maßnahmen müssen durch fachkundige Personen eingeleitet werden
  • Atemwegserkrankungen
    • Vorsicht ist geboten, wenn dieses Arzneimittel bei Patienten angewendet wird, die an Asthma bronchiale, chronischer Rhinitis oder allergischen Erkrankungen leiden oder in der Vergangenheit daran gelitten haben
      • da berichtet wurde, dass NSAR Bronchospasmus, Urtikaria oder Angioödem bei solchen Patienten auslösen
  • Hämatologische Wirkungen
    • Ibuprofen kann vorübergehend die Thrombozytenfunktion (Thrombozytenaggregation) hemmen und so die Blutungszeit verlängern und das Risiko einer Blutung erhöhen
    • Ibuprofen sollte bei Patienten, die zur Hemmung der Thrombozytenaggregation Acetylsalicylsäure (ASS) erhalten, nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden
    • Patienten mit Gerinnungsstörungen oder Patienten, die sich einer Operation unterziehen sollen daher überwacht werden
    • bei Anwendung bei Patienten unmittelbar nach größeren Operationen ist von ärztlicher Seite besondere Wachsamkeit geboten
    • bei länger dauernder Anwendung von Ibuprofen ist die regelmäßige Überwachung von Leberwerten, Nierenfunktion und Blutbild erforderlich
    • Ibuprofen sollte bei Patienten mit einer angeborenen Störung des Porphyrin-Stoffwechsels (z. B. akute intermittierende Porphyrie) nur nach strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden
    • bei Anwendung von NSAR können durch den gleichzeitigen Konsum von Alkohol wirkstoffbedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Gastrointestinaltrakt oder das Zentralnervensystem betreffen, verstärkt werden
    • Vorsicht ist geboten bei Patienten mit bestimmten Erkrankungen, da sich ihr Zustand verschlechtern kann:
      • Patienten, die auf andere Substanzen allergisch reagieren, da für sie auch bei der Anwendung dieses Arzneimittels ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen besteht
      • Patienten, die an Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen leiden, da für sie ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von allergischen Reaktionen besteht
        • diese können sich als Asthmaanfälle (sogenanntes Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem oder Urtikaria äußern
  • Aseptische Meningitis
    • Berichte über einige Fälle von aseptischer Meningitis unter der Anwendung von Ibuprofen bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE)
    • obwohl sie wahrscheinlich eher bei Patienten mit SLE und verwandten Kollagenosen auftritt, wurde sie auch bei einigen Patienten berichtet, die nicht an einer zugrundeliegenden chronischen Erkrankung litten; dies sollte daher bei Durchführung dieser Behandlung berücksichtigt werden
  • Ophthalmologische Wirkungen und Effekte
    • verschwommenes Sehen oder vermindertes Sehvermögen, Skotome und Veränderungen des Farbsehens wurden mit oral angewendetem Ibuprofen berichtet
    • Behandlung mit Ibuprofen ist abzubrechen, wenn der Patient diese Beschwerden entwickelt, und der Patienten zu einer augenärztlichen Untersuchung zu überweisen, die zentrale Gesichtsfeld- und Farbsehtests umfasst
  • Analgetika-Kopfschmerzen
    • bei länger dauernder Anwendung von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen
  • Infektionen
    • schwerwiegende Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen während einer Varizelleninfektion
      • in Ausnahmefällen kann es zu einem Auftreten von schwerwiegenden Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen während einer Varizelleninfektion kommen
      • bis jetzt konnte die Beteiligung von NSAR an einer Verschlechterung dieser Infektionen nicht ausgeschlossen werden
      • es ist daher ratsam, bei Vorliegen einer Varizelleninfektion die Anwendung von Ibuprofen zu vermeiden
    • NSAR können die Symptome einer gleichzeitigen Infektion maskieren
  • Beeinflussung von analytischen Tests
    • Blutungszeit (kann noch für einen Tag nach Beendigung der Therapie verlängert sein)
    • Blutglucosekonzentration (kann sich verringern)
    • Kreatinin-Clearance (kann sich verringern)
    • Hämatokrit oder Hämoglobin (können sich verringern)
    • Blut-Harnstoff-Stickstoff, Serum-Kreatinin und -Kalium (können sich erhöhen)
    • Leberfunktionstest: erhöhte Transaminase-Werte
  • weibliche Fertilität
    • Anwendung von Ibuprofen kann die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ibuprofen - invasiv

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ibuprofen - invasiv

  • Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kontraindiziert
  • 1. und 2. Trimenon: Ibuprofen sollte nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist
    • wenn Ibuprofen von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden, oder wenn es während des 1. oder 2. Trimenons der Schwangerschaft angewendet wird: Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich halten
  • Oligohydramnion
    • ab der 20. Schwangerschaftswoche kann die Anwendung von nicht-steroidalen Antirheumatika ein durch eine fötale Nierenfunktionsstörung ausgelöstes Oligohydramnion verursachen
      • kann kurz nach Beginn der Behandlung auftreten und ist in der Regel nach Absetzen der Behandlung reversibel
    • zusätzlich Fälle berichtet, bei denen nach der Behandlung im 2. Trimenon eine Verengung des Ductus arteriosus auftrat, wobei sich diese in den meisten Fällen nach dem Absetzen der Behandlung zurückgebildet hat
      • somit sollte das Arzneimittel während des 1. und 2. Trimenons nicht gegeben werden, es sei denn, dies ist unbedingt notwendig
    • nach einer mehrtägigen Anwendung ab der 20. Schwangerschaftswoche
      • sollte eine pränatale Überwachung hinsichtlich eines Oligohydramnions und einer Verengung des Ductus arteriosus in Betracht gezogen werden
      • das Arzneimittel sollte abgesetzt werden, wenn ein Oligohydramnion oder eine Verengung des Ductus arteriosus festgestellt wird
  • während des 3. Trimenons können alle Prostaglandinsynthesehemmer
    • den Fetus folgenden Risiken aussetzen:
      • kardiopulmonale Toxizität (vorzeitige Verengung/vorzeitiger Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie)
      • Nierenfunktionsstörung (siehe oben, Oligohydramnion)
    • die Mutter und das Kind, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aussetzen:
      • mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenaggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann
      • Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges
    • daher kontraindiziert im 3. Trimenon
  • Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fetale Entwicklung negativ beeinflussen
    • Daten aus epidemiologischen Studien deuten auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthese-Hemmers in der Frühschwangerschaft hin
    • das absolute Risiko für kardiovaskuläre Missbildungen erhöhte sich von weniger als 1 % auf bis zu etwa 1,5 %
      • es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt
  • tierexperimentelle Studien
    • bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthese-Hemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt
    • ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthese-Hemmer erhielten
  • Fertilität
    • die Anwendung von Ibuprofen kann die weibliche Fertilität beeinträchtigen und wird bei Frauen, die versuchen schwanger zu werden, nicht empfohlen
    • bei Frauen, die Schwierigkeiten haben schwanger zu werden oder die sich Untersuchungen zur Infertilität unterziehen, sollte das Absetzen von Ibuprofen erwogen werden
    • es existiert eine gewisse Evidenz dafür, dass Wirkstoffe, die die Cyclooxygenase / Prostaglandinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können
      • dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ibuprofen - invasiv

  • kurzzeitigen Behandlung mit niedrigen Dosen:
    • Unterbrechung des Stillens normalerweise nicht erforderlich
  • bei Anwendung von Dosen über 1200 mg / Tag oder bei Anwendung über einen längeren Zeitraum:
    • Unterbrechung des Stillens empfohlen
      • wegen einer möglichen Hemmung der Prostaglandinsynthese beim Neugeborenen
  • Ibuprofen und seine Metaboliten können in geringen Konzentrationen in die Muttermilch übergehen
  • gesundheitsschädliche Wirkungen beim Säugling sind bisher nicht bekannt geworden

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung im 1. Trimenon der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 1. Trimester der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

 

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