Ibuprofen STADA 600 (10 St)

Hersteller STADAPHARM GmbH
Wirkstoff Ibuprofen
Wirkstoff Menge 542,2 mg
ATC Code M01AE01
Preis 13,29 €
Menge 10 St
Darreichung (DAR) SUP
Norm N1
Ibuprofen STADA 600 (10 St)

Medikamente Prospekt

Ibuprofen, Natriumsalz600mg
(H)HartfettHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ibuprofen - rektal

  • Überempfindlichkeit gegen Ibuprofen
  • Überempfindlichkeitsreaktionen wie z.B. Bronchospasmus, Angioödeme, Asthma, Rhinitis oder Urtikaria im Zusammenhang mit der Einnahme von Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika / Antiphlogistika in der Vergangenheit
  • ungeklärte Blutbildungsstörungen
  • bestehende oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretene peptische Ulzera oder Hämorrhagien (mind. 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung)
  • gastrointestinale Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika / Antiphlogistika (NSAR)
  • zerebrovaskuläre oder andere aktive Blutungen
  • schwere Leberinsuffizienz
  • schwere Niereninsuffizienz
  • schwere Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV)
  • Schwangerschaft (3. Trimenon)
  • Patienten mit schwerer Dehydratation (hervorgerufen z.B. durch Erbrechen, Durchfall oder unzureichende Flüssigkeitsaufnahme)
  • zu Alters- bzw. Gewichtsbeschränkungen jeweiligen Zulassungsstatus beachten

Art der Anwendung



  • Suppositorien tief in den After einführen (möglichst nach dem Stuhlgang)

Dosierung



  • Symptomatische Behandlung von Schmerz und Entzündung
    • Erwachsene und Jugendliche >/= 15 Jahren
      • Einzeldosis: 1 Suppositoriun (600 mg Ibuprofen)
      • Tagesgesamtdosis: 2 - 4 Suppositorien (1200 - 2400 mg Ibuprofen) / Tag
      • max. Einzeldosis Ibuprofen: 800 mg Ibuprofen
    • Dauer
      • entscheidet der Arzt
      • rheumatische Erkrankungen
        • Anwendung über längeren Zeitraum kann erforderlich sein
      • i.A. niedrigste mögliche Dosis über kürzest möglichen Zeitraum anwenden

Dosisanpassung

  • ältere Patienten
    • keine Dosisanpassung erforderlich
    • wegen möglicher Nebenwirkungen, sorgfältige Überwachung empfohlen
  • eingeschränkte Nierenfunktion
    • leicht - mäßig
      • keine Dosisanpassung erforderlich
    • schwer
      • Anwendung kontraindiziert
  • eingeschränkte Leberfunktion
    • leicht - mäßig
      • keine Dosisanpassung erforderlich
    • schwer
      • Anwendung kontraindiziert
  • Kinder und Jugendliche < 15 Jahren
    • Anwendung kontraindiziert

Indikation



  • Symptomatische Behandlung von Schmerz und Entzündung bei
    • akuten Arthritiden (einschließlich Gichtanfall)
    • chronischen Arthritiden, insbesondere bei rheumatoider Arthritis (chronische Polyarthritis)
    • Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) und anderen entzündlich-rheumatischen Wirbelsäulenerkrankungen
    • Reizzuständen bei degenerativen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen (Arthrosen und Spondylarthrosen)
    • entzündlichen weichteilrheumatischen Erkrankungen
    • schmerzhaften Schwellungen oder Entzündungen nach Verletzungen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ibuprofen - rektal

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z.B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis)
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Störungen der Blutbildung
        • Anämie
        • Leukopenie
        • Thrombozytopenie
        • Panzytopenie
        • Agranulozytose
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlägen und Hautjucken sowie Asthmaanfällen (ggf. mit Blutdruckabfall)
      • Urtikaria
      • Pruritus
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • schwere allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B.
        • Gesichtsödem
        • Zungenschwellungen
        • (innere) Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege
        • Luftnot
        • Herzjagen
        • Blutdruckabfall (Anaphylaxis, Angioödem oder schwerer Schock)
      • Verschlechterung von Asthma
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Reaktivität der Atemwege einschließlich Asthma, Bronchospasmus oder Dyspnoe
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • psychotische Reaktionen
      • Depression
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • zentralnervöse Störungen wie
        • Kopfschmerzen
        • Schwindel
        • Schlaflosigkeit
        • Erregung
        • Reizbarkeit
        • Müdigkeit
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • aseptische Meningitis
        • mit folgenden Symptomen bei Patienten mit bestehenden Autoimmunerkrankungen (wie systemischer Lupus erythematodes oder Mischkollagenose) beobachtet
          • Nackensteifigkeit
          • Kopfschmerzen
          • Übelkeit
          • Erbrechen
          • Fieber
          • Bewusstseinstrübung
  • Augenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Sehstörungen
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Tinnitus
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Hörstörungen
  • Herzerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Palpitationen
      • Ödeme
      • Herzinsuffizienz
      • Herzinfarkt
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Kounis-Syndrom
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • (arterielle) Hypertonie
      • Vaskulitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • möglicherweise geringfügig erhöhtes Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse (z.B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall), insbesondere in hohen Dosen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • gastrointestinale Beschwerden wie
        • Sodbrennen
        • Bauchschmerzen
        • Übelkeit
        • Erbrechen
        • Blähungen / Flatulenz
        • Diarrhoe
        • Verstopfung
        • Dyspepsie
        • geringfügige Magen-Darm-Blutverluste (können in Ausnahmefällen Anämie verursachen)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • gastrointestinale Ulzera, unter Umständen mit Blutung und Durchbruch
      • ulzerative Stomatitis
      • Verstärkung bzw. Verschlechterung einer Colitis und eines Morbus Crohn
      • lokale Reizerscheinungen
      • blutige Schleimabsonderungen
      • schmerzhafte Defäkation
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gastritis
      • lokale rektale Irritationen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Ösophagitis
      • Ausbildung von intestinalen, diaphragmaartigen Strikturen
      • Pankreatitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Verdauungsbeschwerden
      • Teerstuhl
      • Hämatemesis
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Leberfunktionsstörungen
      • Leberschäden, insbesondere bei Langzeittherapie
      • Leberversagen
      • akute Hepatitis
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • verschiedenartige Hautausschläge
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • schwere bzw. bullöse Hautreaktionen wie
        • exfoliative Dermatitis
        • Stevens-Johnson-Syndrom
        • toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom)
        • Erythema multiforme
      • Alopezie
      • Auftreten von schweren Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen während einer Varizelleninfektion
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Purpura
      • Angioödem
      • Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)
      • akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP)
      • Lichtempfindlichkeitsreaktionen
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Ausbildung von Ödemen (insb. bei Patienten mit arterieller Hypertonie oder Niereninsuffizienz)
      • nephrotisches Syndrom
      • interstitielle Nephritis (kann mit akuter Niereninsuffizienz einhergehen)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Nierengewebsschädigungen (Papillennekrosen)
      • erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Blut
  • Untersuchungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • erniedrigte Hämoglobinspiegel

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ibuprofen - rektal

  • Allgemein
    • Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird
    • Verabreichung der rektalen Darreichungsform wird empfohlen, wenn eine orale Verabreichung nicht möglich ist, z.B. bei Erbrechen
  • gastrointestinale Sicherheit
    • Anwendung von Ibuprofen in Kombination mit NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer, vermeiden
    • ältere Patienten
      • bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang
        • es besteht auch erhöhtes Risiko für die Konsequenzen von Nebenwirkungen
    • gastrointestinale Blutungen, Ulzera und Perforationen
      • gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet
      • traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf
      • Risiko gastrointestinaler Blutung, Ulzeration oder Perforation
        • ist höher
          • mit steigender NSAR-Dosis
          • bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation und
          • bei älteren Patienten
        • diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen
        • für diese Patienten sowie für Patienten, die begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen Arzneimitteln, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen, sollte Kombinationstherapie mit protektiven Arzneimitteln (z.B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden
    • Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter
      • sollten jegliche ungewöhnliche Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden
    • Vorsicht, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z.B.
      • orale Corticosteroide
      • Antikoagulanzien wie Warfarin
      • selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder
      • Thrombozytenaggregationshemmer wie ASS
    • Therapieabbruch
      • wenn es bei Patienten zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt
    • NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) nur mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann
  • kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen
    • Vorsicht (Erörterung mit Arzt oder Apotheker) vor Beginn einer Behandlung von Patienten mit Vorgeschichte an Hypertonie und / oder (leichter bis mittelschwerer dekompensierter) Herzinsuffizienz
      • Flüssigkeitseinlagerung, Bluthochdruck und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet
    • möglicherweise geringfügig erhöhtes Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen, z. B. Herzinfarkt und Schlaganfall
      • insbesondere bei hohen Dosen (2400 mg Ibuprofen / Tag) und bei Langzeitbehandlung
      • insgesamt gesehen deuten epidemiologische Studien nicht darauf hin, dass niedrig dosiertes Ibuprofen (z.B. <=1200 mg Ibuprofen / Tag) mit einem erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse assoziiert ist
    • Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck, Herzinsuffizienz (NYHA II-III), bestehender ischämischer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und / oder zerebrovaskulärer Erkrankung
      • sollten mit Ibuprofen nur nach sorgfältiger Abwägung behandelt werden, hohe Dosen (2400 mg Ibuprofen / Tag) vermeiden
    • Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z.B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen)
      • sorgfältige Abwägung vor Beginn einer Langzeitbehandlung, insbesondere wenn hohe Dosen (2400 mg Ibuprofen / Tag) erforderlich sind
    • Kounis-Syndrom
      • bei mit Ibuprofen behandelten Patienten wurden Fälle von Kounis-Syndrom berichtet
        • das Kounis-Syndrom umfasst kardiovaskuläre Symptome infolge einer allergischen Reaktion oder Überempfindlichkeitsreaktion definiert mit einer Verengung der Koronararterien und kann potenziell zu einem Myokardinfarkt führen
  • schwere Hautreaktionen
    • schwere Hautreaktionen wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von Ibuprofen berichtet, die lebensbedrohlich oder tödlich sein können, einschließlich
      • exfoliative Dermatitis
      • Erythema multiforme
      • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)
      • toxische epidermale Nekrolyse (TEN)
      • Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom)
      • akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP)
    • die meisten dieser Reaktionen traten innerhalb des ersten Monats auf
    • wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die auf diese Reaktionen hinweisen
      • Behandlung unverzüglich absetzen und eine angemessene alternative Behandlung in Betracht ziehen
    • in Ausnahmefällen kann es zu einem Auftreten von schweren Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen während einer Varizelleninfektion kommen
      • bis jetzt konnte die Beteiligung von NSAR an einer Verschlimmerung dieser Infektionen nicht ausgeschlossen werden
      • empfehlenswert, die Anwendung bei Vorliegen einer Varizellen-Infektion zu vermeiden
  • Maskierung der Symptome der zugrunde liegenden Infektionen
    • Ibuprofen kann Infektionssymptome maskieren
      • verspätetes Einleiten einer geeigneten Behandlung und damit Verschlechterung der Infektion möglich
      • wurde beobachtet bei bakteriellen, ambulant erworbenen Pneumonien und bakteriell verursachten Komplikationen bei Varizellen
      • wenn Ibuprofen zur Behandlung von Fieber oder Schmerzen im Zusammenhang mit Infektion verabreicht wird
        • Überwachung der Infektion wird empfohlen
      • ambulant behandelte Patienten sollten Arzt konsultieren, falls Symptome anhalten oder sich verschlimmern
  • Ibuprofen sollte nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden
    • bei angeborener Störung des Porphyrinstoffwechsels (z. B. akute intermittierende Porphyrie)
    • bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) sowie Mischkollagenose (mixed connective tissue disease)
      • erhöhtes Risiko einer aseptischen Meningitis
  • besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich
    • bei Magen-Darm-Störungen oder bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) in der Vorgeschichte
    • bei Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz in der Anamnese
      • da im Zusammenhang mit NSAR-Therapie Auftreten von Flüssigkeitsretention und Ödemen berichtet wurde
    • bei eingeschränkter Nierenfunktion (kann sich verschlechtern)
    • bei Dehydratation
    • bei Leberfunktionsstörungen
    • direkt nach größeren chirurgischen Eingriffen
    • bei Patienten, die an Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen leiden, da für sie ein erhöhtes Risiko für das Auftreten allergischer Reaktionen besteht
      • können sich äußern als Asthmaanfälle (sog. Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem oder Urtikaria
    • bei Patienten, die auf andere Stoffe allergisch reagieren (ebenfalls erhöhtes Risiko für das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen)
  • schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (zum Beispiel anaphylaktischer Schock) sehr selten beobachtet
    • bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion muss Therapie abgebrochen werden
    • der Symptomatik entsprechende, medizinisch erforderliche Maßnahmen müssen durch fachkundige Personen eingeleitet werden
  • Thrombozytenaggregation
    • Ibuprofen kann vorübergehend die Blutplättchenfunktion (Thrombozytenaggregation) hemmen
      • Patienten mit Gerinnungsstörungen sollten daher sorgfältig überwacht werden
  • bei länger dauernder Gabe von Ibuprofen
    • regelmäßige Kontrolle der Leberwerte, der Nierenfunktion sowie des Blutbildes erforderlich
    • längere Anwendung von Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen kann diese verschlimmern
      • ist dies der Fall oder wird dies vermutet
        • ärztlichen Rat einholen und Behandlung abbrechen
      • Diagnose Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch (Medication Overuse Headache, MOH) sollte bei Patienten vermutet werden, die an häufigen oder täglichen Kopfschmerzen leiden, obwohl (oder gerade weil) sie regelmäßig Arzneimittel gegen Kopfschmerzen einnehmen
    • ganz allgemein kann gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen
  • gleichzeitiger Genuss von Alkohol
    • Wirkstoff-bedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Gastrointestinaltrakt oder das zentrale Nervensystem betreffen, können verstärkt werden
  • Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, unter der Behandlung mit Diuretika oder nach größeren operativen Eingriffen mit Flüssigkeitsverlust
    • engmaschige Überwachung der Harnausscheidung und der Nierenfunktion in Betracht ziehen
  • Atemwege
    • bei Patienten, die an Bronchialasthma, chronischer Rhinitis, Sinusitis, Nasenpolypen oder allergischen Erkrankungen leiden bzw. gelitten haben, können Bronchospasmen auftreten
  • Kinder und Jugendliche
    • Risiko für Nierenfunktionsstörungen bei dehydrierten Kindern und Jugendlichen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ibuprofen - rektal

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ibuprofen - rektal

  • kontraindiziert im 3. Trimenon der Schwangerschaft
    • Risiken für Fetus
      • kardiopulmonale Toxizität (vorzeitige Verengung / Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie)
      • Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreiten kann
    • Risiken für die Mutter und das Kind, am Ende der Schwangerschaft
      • mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozyten-aggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann
      • Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges
  • während des 1. und 2. Trimenons der Schwangerschaft Anwendung von Ibuprofen nur wenn unbedingt notwendig
    • ab der 20. Schwangerschaftswoche kann die Anwendung von Ibuprofen ein durch eine fötale Nierenfunktionsstörung ausgelöstes Oligohydramnion verursachen
      • dies kann kurz nach Beginn der Behandlung auftreten und ist in der Regel nach Absetzen der Behandlung reversibel
    • zusätzlich wurden Fälle berichtet, bei denen nach der Behandlung im 2. Schwangerschaftstrimenon eine Verengung des Ductus arteriosus auftrat, wobei sich diese in den meisten Fällen nach dem Absetzen der Behandlung zurückgebildet hat
    • Dosis so niedrig und Behandlungsdauer so kurz wie möglich, auch bei Frauen, die versuchen schwanger zu werden
    • nach einer mehrtägigen Anwendung von Ibuprofen ab der 20. Schwangerschaftswoche sollte eine pränatale Überwachung hinsichtlich eines Oligohydramnions und einer Verengung des Ductus arteriosus in Betracht gezogen werden
    • Ibuprofen sollte abgesetzt werden, wenn ein Oligohydramnion oder eine Verengung des Ductus arteriosus festgestellt wird
  • eine Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und / oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen
  • epidemiologische Studien weisen auf erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung von Prostaglandinsynthesehemmern in der Frühschwangerschaft hin
    • es wird angenommen, dass Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt
    • das absolute Risiko für kardiovaskuläre Missbildungen erhöhte sich von weniger als 1% auf etwa 1,5%
  • tierexperimentelle Studien
    • Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers führte zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität
    • erhöhte lnzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten
  • Fertilität
    • es existiert gewisse Evidenz, dass Arzneistoffe wie Ibuprofen, die die Cyclooxygenase / Prostaglandinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können
      • dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel
      • Anwendung wird bei Frauen, die schwanger werden möchten, nicht empfohlen
    • bei Frauen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden
      • sollte das Absetzen von Ibuprofen in Betracht gezogen werden

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ibuprofen - rektal

  • bei kurzfristiger Anwendung in der empfohlenen Dosierung Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich
    • nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt
  • wird eine längere Anwendung bzw. Einnahme höherer Dosen verordnet
    • sollte jedoch ein frühzeitiges Abstillen erwogen werden
  • Ibuprofen und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung im 1. Trimenon der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 1. Trimester der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

 

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Rechtliche Hinweise

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