Venlafaxin-HEXAL 37.5mg (50 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Venlafaxin
Wirkstoff Menge 37,5 mg
ATC Code N06AX16
Preis 19,95 €
Menge 50 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N2
Venlafaxin-HEXAL 37.5mg (50 St)

Medikamente Prospekt

Venlafaxin37.5mg
(H)Carboxymethylstärke, Natriumsalz Typ AHilfsstoff
Natrium Ion0.022mmol
Natrium Ion0.504mg
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Eisen hydroxideHilfsstoff
(H)Eisen oxideHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
Lactose26.08mg
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • Die gleichzeitige Behandlung mit irreversiblen MAO-Hemmern ist aufgrund des Risikos eines Serotonin-Syndroms mit Symptomen wie Agitiertheit, Tremor und Hyperthermie kontraindiziert.
  • Nach dem Absetzen der Behandlung mit einem irreversiblen MAO-Hemmer darf mit Venlafaxin nicht vor Ablauf von mindestens 14 Tagen begonnen werden.
  • Venlafaxin muss mindestens 7 Tage vor Beginn einer Behandlung mit einem irreversiblen MAO-Hemmer abgesetzt werden.

Art der Anwendung



  • Zum Einnehmen.
  • Es wird empfohlen, schnell freisetzende Venlafaxin Tabletten jeden Tag etwa zur gleichen Uhrzeit zu den Mahlzeiten einzunehmen.

Dosierung



  • Episoden einer Major Depression
    • Die empfohlene Anfangsdosis von schnell freisetzendem Venlafaxin beträgt 75 mg/Tag, verteilt auf zwei bis drei mit einer Mahlzeit einzunehmende Einzeldosen. Patienten, die auf die Initialdosis von 75 mg/Tag nicht ansprechen, können aus einer Dosissteigerung auf höchstens 375 mg/Tag Nutzen ziehen. Dosissteigerungen können in Abständen von 2 Wochen oder länger erfolgen. Falls aufgrund des Schweregrads der Symptomatik klinisch gerechtfertigt, kann die Dosis in kürzeren Intervallen angehoben werden, die jedoch nicht kürzer als 4 Tage sein dürfen.
    • Aufgrund des Risikos dosisabhängiger Nebenwirkungen sollten Dosissteigerungen nur nach einer klinischen Evaluation vorgenommen werden. Als Erhaltungsdosis ist die niedrigste wirksame Dosis zu wählen.
    • Die Behandlung sollte über einen ausreichend langen Zeitraum erfolgen, in der Regel mehrere Monate oder länger. Die Therapie sollte regelmäßig für jeden Einzelfall neu beurteilt werden. Eine längerfristige Behandlung kommt auch für die Prävention des Wiederauftretens von Episoden einer Major Depression in Betracht. In den meisten Fällen wird hierfür die gleiche Dosis angewendet wie zur Behandlung einer akuten Episode.
    • Eine Behandlung mit Antidepressiva sollte nach Einsetzen der Remission über mindestens sechs Monate fortgesetzt werden.
  • Ältere Patienten
    • Es wird keine spezielle Anpassung der Dosis von Venlafaxin allein aufgrund des Alters für notwendig erachtet. Bei der Behandlung älterer Patienten ist jedoch Vorsicht geboten (z. B. wegen möglicher altersbedingter Nierenfunktionsstörungen oder potentieller Veränderung der Sensitivität und Affinität von Neurotransmittern).
    • Es sollte stets die niedrigste wirksame Dosis angewendet und der Patient bei Notwendigkeit einer Dosissteigerung engmaschig überwacht werden.
  • Kinder und Jugendliche
    • Die Anwendung von Venlafaxin wird bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.
    • Kontrollierte klinische Studien an Kindern und Jugendlichen mit einer Major Depression konnten die Wirksamkeit von Venlafaxin nicht belegen und sprechen gegen die Anwendung des Arzneimittels in dieser Patientengruppe.
    • Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Venlafaxin für andere Anwendungsgebiete bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurden nicht nachgewiesen.
  • Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
    • Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberfunktionsstörung sollte die Dosis in der Regel um 50% reduziert werden.
    • Aufgrund der inter individuellen Variabilität der Clearance kann jedoch eine individuelle Dosisfindung wünschenswert sein.
    • Zur Anwendung bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung stehen nur begrenzte Daten zur Verfügung. Die Behandlung sollte mit Vorsicht durchgeführt und eine Dosisreduktion um mehr als 50% in Betracht gezogen werden. Der mögliche Nutzen ist gegen das Risiko einer Behandlung von Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung abzuwägen.
  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
    • Obwohl bei Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) von 30 - 70 ml/Minute keine Änderung der Dosierung notwendig ist, wird zur Vorsicht geraten. Bei Patienten, die eine Hämodialyse benötigen oder deren Nierenfunktion stark eingeschränkt ist (GFR < 30 ml/min), sollte die Dosis um 50% reduziert werden. Aufgrund der in dieser Patientengruppe bestehenden inter individuellen Variabilität der Clearance kann eine individuelle Dosisfindung erwünscht sein.
  • Absetzsymptome bei Beendigung einer Behandlung mit Venlafaxin
    • Ein plötzliches Absetzen des Arzneimittels ist zu vermeiden. Wenn die Behandlung mit Venlafaxin eingestellt wird, sollte die Dosis schrittweise über einen Zeitraum von mindestens ein bis zwei Wochen reduziert werden, um das Risiko von Absetzerscheinungen zu verringern. Falls nach einer Dosisreduktion oder dem Beenden der Behandlung stark beeinträchtigende Symptome auftreten, kann die erneute Gabe der zuvor angewendeten Dosis erwogen werden. Anschließend kann der Arzt mit der Dosisreduktion fortfahren, wobei dies nun jedoch in kleineren Schritten erfolgen sollte.
  • Patienten, die mit schnell freisetzenden Venlafaxin Tabletten behandelt werden, können auf Venlafaxin Retardkapseln in einer möglichst äquivalenten Tagesdosis umgestellt werden. Es kann zum Beispiel von schnell freisetzenden Venlafaxin Tabletten 37,5 mg 2-mal täglich zu Venlafaxin Retardkapseln 75 mg einmal täglich gewechselt werden. Eine individuelle Anpassung der Dosierung kann erforderlich sein.

Indikation



  • Behandlung von Episoden einer Major Depression.
  • Zur Prävention des Wiederauftretens von Episoden einer Major Depression.

Nebenwirkungen



  • Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
    • Die als sehr häufig (> 1/10) in klinischen Studien berichteten Nebenwirkungen waren Übelkeit, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen und Schwitzen (einschließlich Nachtschweiß).
  • Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
    • Die Nebenwirkungen sind im Folgenden nach Systemorganklasse und der Häufigkeit ihres Auftretens mit abnehmender medizinischer Bedeutung innerhalb der jeweiligen Häufigkeitsgruppe aufgeführt.
    • Die Häufigkeitsangaben sind wie folgt definiert:
      • Sehr häufig (>/= 1/10)
      • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
      • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
      • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
      • Sehr selten (< 1/10.000)
      • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
    • Tabelle 1: Nebenwirkungen
      • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
        • Selten
          • Agranulozytose+ACo-, aplastische Anämie+ACo-, Panzytopenie+ACo-, Neutropenie+ACo
        • Sehr selten
          • Thrombozytopenie+ACo
      • Erkrankungen des Immunsystems
        • Selten
          • anaphylaktische Reaktionen+ACo
      • Endokrine Erkrankungen
        • Selten
          • Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion+ACo
        • Sehr selten
          • Prolactinspiegel erhöht+ACo
      • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
        • Häufig
          • Appetitlosigkeit (Anorexie)
        • Selten
          • Hyponatriämie+ACo
      • Psychiatrische Erkrankungen
        • Sehr häufig
          • Schlaflosigkeit
        • Häufig
          • Verwirrtheit+ACo-, Depersonalisation+ACo-, ungewöhnliche Trauminhalte, Nervosität, Libidoabnahme, Agitiertheit+ACo-, Anorgasmie
        • Gelegentlich
          • Manie, Hypomanie, Halluzinationen, Derealisation, Orgasmusstörungen, Bruxismus+ACo-, Apathie
        • Selten
          • Delirium+ACo
        • Häufigkeit nicht bekannt
          • suizidale Gedanken und suizidales Verhaltena, Aggressionb
      • Erkrankungen des Nervensystems
        • Sehr häufig
          • KopfschmerzenC, Schwindelgefühl, Sedierung
        • Häufig
          • Akathisie+ACo-, Zittern, Parästhesien, Geschmacksveränderungen
        • Gelegentlich
          • Synkope, Myoklonus, beeinträchtigte Balance+ACo-, beeinträchtigte Koordination, Dyskinesien+ACo
        • Selten
          • malignes neuroleptisches Syndrom (MNS)+ACo-, Serotonin-Syndrom+ACo-, Krampfanfälle, Dystonien+ACo
        • Sehr selten
          • tardive Dyskinesie+ACo
      • Augenerkrankungen
        • Häufig
          • Sehstörungen, Akkommodationsstörungen einschließlich verschwommenem Sehen, Mydriasis
        • Selten
          • Engwinkelglaukom+ACo
      • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
        • Häufig
          • Tinnitus+ACo
        • Häufigkeit nicht bekannt
          • Schwindel
      • Herzerkrankungen
        • Häufig
          • Tachykardie, Palpitationen+ACo
        • Selten
          • Torsade de pointes+ACo-, ventrikuläre Tachykardie+ACo-, Kammerflimmern, QT-Verlängerung im EKG+ACo
      • Gefäßerkrankungen
        • Häufig
          • Blutdruckanstieg, Hitzewallungen
        • Gelegentlich
          • orthostatische Hypotonie, Hypotonie+ACo
      • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
        • Häufig
          • Dyspnoe+ACo-, Gähnen
        • Selten
          • Interstitielle Pneumonie+ACo-, pulmonale Eosinophilie+ACo
      • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
        • Sehr häufig
          • Übelkeit, Mundtrockenheit, Verstopfung
        • Häufig
          • Diarrh+APYAKg-, Erbrechen
        • Gelegentlich
          • gastrointestinale Blutung+ACo
        • Selten
          • Pankreatitis+ACo
      • Leber- und Gallenerkrankungen
        • Gelegentlich
          • Leberwertveränderungen+ACo
        • Selten
          • Hepatitis+ACo
      • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
        • Sehr häufig
          • Hyperhidrose+ACo- (einschließlich Nachtschweiß)+ACo
        • Häufig
          • Ausschlag, Juckreiz+ACo
        • Gelegentlich
          • Urtikaria+ACo-, Alopezie+ACo-, kleinflächige Hautblutung (Ekchymose), Angioödem+ACo-, Lichtüberempfindlichkeitsreaktion
        • Selten
          • Stevens-Johnson-Syndrom+ACo-, toxische epidermale Nekrolyse+ACo-, Erythema multiforme
      • Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
        • Häufig
          • Muskelhypertonie
        • Selten
          • Rhabdomyolyse+ACo
      • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
        • Häufig
          • verzögertes Wasserlassen, Harnverhalt, Pollakisurie+ACo
        • Gelegentlich
          • Harninkontinenz+ACo
      • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
        • Häufig
          • Menorrhagie+ACo-, Metrorrhagie+ACo-, erektile Dysfunktion, Ejakulationsstörungen
      • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
        • Häufig
          • Erschöpfung, Asthenie, Schüttelfrost+ACo
        • Sehr selten
          • Schleimhautblutungen+ACo
      • Untersuchungen
        • Häufig
          • Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme, erhöhte Cholesterinwerte
        • Sehr selten
          • verlängerte Blutungsdauer+ACo
      • AKg- Nebenwirkungen, die nach der Vermarktung auftraten
      • a Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Venlafaxin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden.
      • b Siehe Kategorie +ACY-quot,Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen+ACY-quot,.
      • c In gepoolten klinischen Studien war die Häufigkeit von Kopfschmerzen unter Venlafaxin und unter Placebo ähnlich.
  • Absetzen der Behandlung
    • Das Absetzen von Venlafaxin führt (insbesondere wenn es abrupt geschieht) häufig zu Absetzreaktionen. Die am häufigsten berichteten Reaktionen sind Schwindel, sensorische Störungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensive Träume), Agitiertheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Tremor, Kopfschmerzen und Grippesyndrom. Diese Symptome sind im Allgemeinen leicht bis mittelschwer ausgeprägt und selbstbegrenzend, können bei manchen Patienten aber auch stark ausgeprägt und/oder länger anhaltend sein. Wenn die Behandlung mit Venlafaxin nicht mehr erforderlich ist, empfiehlt es sich daher, diese durch schrittweise Dosisreduktion ausschleichend abzusetzen.
  • Kinder und Jugendliche
    • Das Nebenwirkungsprofil von Venlafaxin (in placebokontrollierten klinischen Studien) bei Kindern und Jugendlichen (im Alter von 6 bis 17 Jahren) ähnelte im Allgemeinen dem bei Erwachsenen. Wie bei Erwachsenen wurden verminderter Appetit, Gewichtsabnahme, erhöhter Blutdruck und erhöhte Cholesterinspiegel im Serum beobachtet.
    • In pädiatrischen klinischen Studien wurden Suizidgedanken als Nebenwirkung beobachtet. Außerdem wurden vermehrt Feindseligkeit sowie, insbesondere bei einer Major Depression, selbstschädigendes Verhalten berichtet.
    • Bei pädiatrischen Patienten wurden insbesondere folgende Nebenwirkungen beobachtet: Bauchschmerzen, Agitiertheit, Dyspepsie, Ekchymose, Epistaxis und Myalgie.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung
      • Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.
      • Andere psychiatrische Erkrankungen, für die Venlafaxin verschrieben wird, können ebenso mit einem erhöhten Risiko für Suizid-bezogene Ereignisse einhergehen. Außerdem können diese Erkrankungen zusammen mit einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major Depression) auftreten. Daher sollten bei Behandlung anderer psychiatrischer Erkrankungen die gleichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden wie bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen.
      • Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.
      • Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.
    • Kinder und Jugendliche
      • Venlafaxin HexalArgA8-/sup> sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Suizidale Verhaltensweisen (Suizidversuch und Suizidgedanken) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) wurden in klinischen Studien häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobachtet als bei Kindern und Jugendlichen, die mit Placebo behandelt wurden.
      • Sollte aufgrund klinischer Notwendigkeit dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, ist der Patient im Hinblick auf das Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu überwachen. Darüber hinaus fehlen Langzeitdaten zur Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Reifung sowie kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung.
    • Serotonin-Syndrom
      • Wie bei anderen serotonergen Wirkstoffen kann ein Serotonin-Syndrom, ein potentiell lebensbedrohlicher Zustand oder Reaktionen ähnlich einem malignen neuroleptischen Syndrom (MNS), unter Behandlung mit Venlafaxin auftreten, insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung von anderen serotonergen Substanzen, die das serotonerge Neurotransmittersystem beeinflussen können (einschließlich Triptane, SSRI, SNRI, Lithium, Sibutramin, Johanniskraut [Hypericum perforatum], Fentanyl und seine Analoga, Tramadol, Dextromethorphan, Tapentadol, Pethidin, Methadon und Pentazocin), von Wirkstoffen, die den Stoffwechsel von Serotonin beeinträchtigen (z. B. MAOIs wie Methylenblau), von Serotonin-Präkursoren (wie z. B. Tryptophan-Nahrungsergänzungsmittel) oder von Antipsychotika oder anderen Dopamin-Antagonisten.
      • Zu den möglichen Symptomen eines Serotonin-Syndroms zählen Bewusstseinsstörungen (z. B. Agitiertheit, Halluzinationen, Koma), autonome Instabilität (z. B. Tachykardie, Blutdruckschwankungen, Hyperthermie), neuromuskuläre Störungen (z. B. übersteigerte Reflexe, Koordinationsstörungen) und/oder gastrointestinale Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall). Das Serotonin-Syndrom in seiner schwersten Form kann dem MNS ähneln, das Hyperthermie, Muskelsteife, autonome Instabilität mit möglicherweise raschen Schwankungen von Vitalzeichen und Änderungen des seelischen Zustands umfasst.
      • Falls die gleichzeitige Behandlung mit Venlafaxin und anderen Wirkstoffen, die das serotonerge und/oder dopaminerge Neurotransmittersystem beeinflussen können, klinisch gerechtfertigt ist, ist eine sorgfältige Überwachung des Patienten angeraten, insbesondere bei Behandlungsbeginn und Dosiserhöhungen.
      • Die gleichzeitige Anwendung von Venlafaxin mit Serotonin-Präkursoren (wie z. B. Tryptophan-Nahrungsergänzungsmitteln) wird nicht empfohlen.
    • Engwinkelglaukom
      • In Zusammenhang mit der Anwendung von Venlafaxin kann eine Mydriasis eintreten. Es wird empfohlen, Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck oder solche, bei denen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Engwinkelglaukoms (bzw. Winkelblockglaukoms) besteht, engmaschig zu überwachen.
    • Sexuelle Funktionsstörung
      • Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)/Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) können Symptome einer sexuellen Funktionsstörung verursachen.
      • Es wurden lang anhaltende sexuelle Funktionsstörungen berichtet, bei denen die Symptome trotz der Absetzung von SSRI/SNRI bestehen blieben.
    • Blutdruck
      • Über einen dosisabhängigen Blutdruckanstieg bei Venlafaxin wurde häufig berichtet. Erfahrungen nach Markteinführung zeigten Fälle von starkem Blutdruckanstieg, die eine sofortige Behandlung erforderten. Alle Patienten sind sorgfältig auf Bluthochdruck zu untersuchen, eine bestehende Hypertonie sollte vor Behandlungsbeginn eingestellt werden. Der Blutdruck sollte in regelmäßigen Abständen, nach Beginn der Behandlung sowie nach Dosissteigerungen gemessen werden. Vorsicht ist geboten bei Patienten, deren Gesundheitszustand durch eine Erhöhung des Blutdrucks beeinträchtigt werden könnte, so z. B. bei Patienten mit eingeschränkter Herzfunktion.
    • Herzfrequenz
      • Insbesondere bei höherer Dosierung kann es zu einer Erhöhung der Herzfrequenz kommen. Vorsicht ist geboten bei Patienten, deren Gesundheitszustand durch eine Erhöhung der Herzfrequenz beeinträchtigt werden könnte.
    • Herzerkrankungen und Risiko einer Arrhythmie
      • Venlafaxin wurde bei Patienten mit kürzlich zurückliegendem Myokardinfarkt oder instabiler Herzkrankheit nicht untersucht und sollte bei diesen Patienten deshalb mit entsprechender Vorsicht eingesetzt werden.
      • Nach Markteinführung wurde unter Behandlung mit Venlafaxin über Fälle von QTc-Verlängerung, Torsade de Pointes (TdP), ventrikulärer Tachykardie und tödlich verlaufenden Herzrhythmusstörungen berichtet, insbesondere nach Überdosierung oder bei Patienten mit erhöhtem Risiko für QTc-Verlängerung/TdP. Bevor Venlafaxin Patienten mit hohem Risiko für schwere Herzrhythmusstörungen oder QTc-Verlängerung verschrieben wird, ist eine Nutzen-Risiko-Abwägung vorzunehmen.
    • Krämpfe
      • Unter der Behandlung mit Venlafaxin kann es zu Krampfanfällen kommen. Bei Patienten mit Krampfanfällen in der Anamnese sollte Venlafaxin wie alle Antidepressiva vorsichtig eingesetzt werden und eine engmaschige Überwachung erfolgen. Wenn ein Patient unter der Behandlung Krampfanfälle entwickelt, ist das Arzneimittel abzusetzen.
    • Hyponatriämie
      • Unter der Behandlung mit Venlafaxin kann eine Hyponatriämie und/oder das Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH) auftreten. Dies wurde meist bei Patienten mit Volumenmangel oder bei dehydrierten Patienten berichtet. Bei älteren, mit Diuretika behandelten oder anderweitig volumendepletierten Patienten, kann daher ein erhöhtes Risiko für dieses Ereignis bestehen.
    • Abnorme Blutungen
      • Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren können die Thrombozytenfunktion beeinträchtigen. Blutungen, die mit der SSRI- und SNRI-Anwendung assoziiert sind, reichten von Ekchymosen, Hämatomen, Epistaxis und Petechien bis hin zu gastrointestinalen und lebensbedrohlichen Blutungen. Das Risiko von Blutungen kann während der Behandlung mit Venlafaxin erhöht sein.
      • Wie bei anderen Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren auch, sollte Venlafaxin bei entsprechend prädisponierten Patienten - einschließlich Patienten unter Gerinnungshemmern oder Thrombozytenaggregationshemmern - mit Vorsicht eingesetzt werden.
    • Serumcholesterinspiegel
      • In placebokontrollierten klinischen Studien wurde bei 5,3% der Patienten, die mindestens 3 Monate lang mit Venlafaxin behandelt wurden, eine klinisch relevante Erhöhung des Cholesterinspiegels im Serum beobachtet (gegenüber 0,0% unter Placebo). Bei einer Langzeitbehandlung sollte eine Bestimmung des Cholesterinspiegels erwogen werden.
    • Gleichzeitige Anwendung mit Wirkstoffen zur Gewichtsreduktion
      • Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit einer Behandlung mit Venlafaxin in Kombination mit Wirkstoffen zur Gewichtsreduktion, einschließlich Phentermin, sind nicht erwiesen. Die gleichzeitige Verabreichung von Venlafaxin und Wirkstoffen zur Gewichtsreduktion wird nicht empfohlen.
      • Venlafaxin ist weder in Mono- noch in Kombinationstherapie für die Gewichtsreduktion zugelassen.
    • Manie/Hypomanie
      • Eine Manie/Hypomanie kann bei einem kleinen Teil der Patienten mit einer affektiven Störung auftreten, die Antidepressiva einschließlich Venlafaxin erhalten haben. Wie bei anderen Antidepressiva auch, sollte Venlafaxin bei Patienten mit einer bipolaren Störung in der eigenen oder Familienanamnese vorsichtig angewendet werden.
    • Aggression
      • Aggression kann bei einem geringen Teil der Patienten, die Antidepressiva einschließlich Venlafaxin erhalten haben, auftreten. Diese Wirkung wurde zu Beginn der Behandlung, bei Dosisänderungen und nach dem Absetzen berichtet.
      • Venlafaxin sollte wie bei anderen Antidepressiva auch, bei Patienten mit aggressivem Verhalten in der Vorgeschichte vorsichtig eingesetzt werden.
    • Beendigung der Behandlung
      • Die Beendigung der Behandlung führt häufig zu Absetzsymptomen, insbesondere wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird. In klinischen Studien traten Nebenwirkungen in Zusammenhang mit dem Beenden der Behandlung (während und nach dem Ausschleichen) bei etwa 31% der mit Venlafaxin bzw. bei 17% der mit Placebo behandelten Patienten auf.
      • Das Risiko von Absetzsymptomen kann von mehreren Faktoren abhängig sein, so von der Dauer und Dosierung der Therapie oder der Geschwindigkeit der Dosisreduktion. Schwindel, sensorische Störungen (einschließlich Parästhesie), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Agitiertheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Tremor und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mittelschwer ausgeprägt, bei manchen Patienten können sie jedoch von starker Intensität sein. Die Beschwerden treten gewöhnlich innerhalb der ersten Tage nach dem Absetzen der Behandlung auf, es liegen aber auch vereinzelte Berichte über das Auftreten solcher Symptome bei Patienten vor, die versehentlich eine Einnahme ausgelassen haben. Im Allgemeinen bilden sich diese Symptome von selbst zurück und klingen innerhalb von 2 Wochen ab, obwohl sie bei einigen Patienten auch länger (2 bis 3 Monate oder länger) anhalten können. Daher wird empfohlen, Venlafaxin bei Behandlungsende schrittweise über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten entsprechend den Bedürfnissen des Patienten auszuschleichen.
    • Akathisie/psychomotorische Unruhe
      • Die Anwendung von Venlafaxin ist mit der Entwicklung von Akathisie in Zusammenhang gebracht worden. Diese ist durch eine subjektiv unangenehme oder als quälend erlebte Unruhe und das Bedürfnis, sich häufig zu bewegen, einhergehend mit der Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu stehen, gekennzeichnet. Dies tritt am ehesten in den ersten Wochen der Behandlung auf. Bei Patienten mit diesen Symptomen kann sich eine Dosiserhöhung als nachteilig erweisen.
    • Mundtrockenheit
      • Mundtrockenheit, die ein erhöhtes Kariesrisiko bedingen kann, wird bei 10% der mit Venlafaxin behandelten Patienten berichtet. Die Patienten sollten über die Bedeutung der Zahnhygiene aufgeklärt werden.
    • Diabetes
      • Bei Patienten mit Diabetes kann die glykämische Kontrolle durch die Anwendung von selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) oder Venlafaxin beeinflusst werden. Die Dosierung von Insulin und oder oralen Antidiabetika muss möglicherweise angepasst werden.
    • Beeinträchtigung von Urintests
      • Bei Patienten, die Venlafaxin eingenommen haben, wurden bei Urin-Immuntests falsch-positive Testergebnisse auf Phencyclidin (PCP) und Amphetamine berichtet. Grund dafür ist die fehlende Spezifität der Immuntests. Solche falsch-positiven Testergebnisse können über mehrere Tage nach Absetzen der Venlafaxin-Therapie erwartet werden. Bestätigende Untersuchungen wie z. B. Gaschromatographie/Massenspektrometrie werden Venlafaxin gegenüber PCP und Amphetaminen differenzieren.
    • Lactose
      • Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
    • Natrium
      • Venlafaxin HEXALArgA8-/sup> enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI)
      • Irreversible nicht-selektive MAOI
        • Venlafaxin darf nicht in Kombination mit irreversiblen nicht-selektiven MAOI angewendet werden. Die Behandlung mit Venlafaxin darf nicht vor Ablauf von mindestens 14 Tagen nach Absetzen eines irreversiblen nicht-selektiven MAOI begonnen und muss mindestens 7 Tage vor Beginn der Behandlung mit einem irreversiblen nicht-selektiven MAOI abgesetzt werden.
      • Reversibler, selektiver MAO-A-Hemmer (Moclobemid)
        • Die Kombination von Venlafaxin mit einem reversiblen, selektiven MAOI wie Moclobemid wird wegen des Risikos eines Serotonin-Syndroms nicht empfohlen. Nach der Behandlung mit einem reversiblen MAO-Hemmer kann die Wartezeit vor Beginn einer Behandlung mit Venlafaxin kürzer als 14 Tage sein. Es wird empfohlen, Venlafaxin mindestens 7 Tage vor Beginn einer Behandlung mit einem reversiblen MAOI abzusetzen.
      • Reversibler, nicht-selektiver MAOI (Linezolid)
        • Das Antibiotikum Linezolid ist ein schwacher reversibler nicht-selektiver MAOI und sollte bei Patienten, die Venlafaxin erhalten, nicht angewendet werden.
        • Bei Patienten, bei denen kurz nach Absetzen eines MAOI eine Behandlung mit Venlafaxin begonnen oder kurz nach Absetzen von Venlafaxin mit einem MAOI begonnen wurde, sind schwere Nebenwirkungen wie Tremor, Myoklonie, Diaphorese, Übelkeit, Erbrechen, Flushing, Schwindel und Hyperthermie mit Symptomen, die an ein malignes neuroleptisches Syndrom erinnern, Krampfanfälle und Todesfälle berichtet worden.
      • Serotonin-Syndrom
        • Wie bei anderen serotonergen Wirkstoffen kann unter der Behandlung mit Venlafaxin ein Serotonin-Syndrom, ein möglicherweise lebensbedrohlicher Zustand, auftreten, insbesondere wenn gleichzeitig andere das serotonerge Neurotransmittersystem beeinflussende Wirkstoffe (einschließlich Triptanen, SSRI, SNRI, Lithium, Sibutramin, Tramadol oder Johanniskraut [Hypericum perforatum]), Fentanyl und seine Analoga, Dextromethorphan, Tapentadol, Pethidin, Methadon und Pentazocin), den Serotoninstoffwechsel beeinträchtigende Arzneimittel (z. B. MAOI wie Methylenblau), Serotonin-Präkursoren (wie Tryptophan-Ergänzungsmittel) oder Antipsychotika oder andere Dopaminantagonisten angewendet werden.
        • Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit Venlafaxin und einem SSRI, SNRI oder Serotoninrezeptoragonisten (Triptan) klinisch gerechtfertigt ist, wird insbesondere zu Beginn der Behandlung und bei Dosissteigerungen zu einer sorgfältigen Beobachtung des Patienten geraten. Die gleichzeitige Anwendung von Venlafaxin und Serotoninvorläufern (wie Tryptophan-Ergänzungsmittel) wird nicht empfohlen.
      • ZNS-aktive Substanzen
        • Das bei Anwendung von Venlafaxin in Kombination mit anderen ZNS-aktiven Substanzen bestehende Risiko wurde nicht systematisch untersucht. Deshalb ist bei Einnahme von Venlafaxin in Kombination mit anderen ZNS-aktiven Substanzen Vorsicht geboten.
      • Ethanol
        • Es hat sich gezeigt, dass Venlafaxin die durch Ethanol verursachte Einschränkung der mentalen und motorischen Fähigkeiten nicht verstärkt. Dennoch sollten die Patienten wie bei allen ZNS-aktiven Substanzen angewiesen werden, Alkoholkonsum zu vermeiden.
      • Substanzen, die das QT-Intervall verlängern
        • Das Risiko einer QTc-Verlängerung und/oder ventrikulären Arrhythmie (z. B. TdP) ist bei der gleichzeitigen Anwendung mit anderen Substanzen, die das QTc-Intervall verlängern, erhöht. Die gleichzeitige Einnahme mit solchen Substanzen sollte daher vermieden werden.
        • Dies beinhaltet folgende Arzneimittelklassen:
          • Klasse-Ia- und -III-Antiarrhythmika (z. B. Chinidin, Amiodaron, Sotalol, Dofetilid)
          • manche Antipsychotika (z. B. Thioridazin)
          • manche Makrolide (z. B. Erythromycin)
          • manche Antihistaminika
          • manche Chinolon-Antibiotika (z. B. Moxifloxacin)
        • Diese Auflistung ist nicht vollständig. Auch die gleichzeitige Einnahme von einzelnen anderen Substanzen, die das QT-Intervall signifikant erhöhen, sollte vermieden werden.
    • Einfluss anderer Arzneimittel auf Venlafaxin
      • Ketoconazol (CYP3A4-Hemmer)
        • In einer pharmakokinetischen Studie bei CYP2D6-extensiven Metabolisierern (EM) bzw. schwachen Metabolisierern (PM) führte die Gabe von Ketoconazol zu einer erhöhten AUC von Venlafaxin (70% bei CYP2D6-PM bzw. 21% bei EM) und O-Desmethylvenlafaxin (33% [PM] bzw. 23% [EM]). Die gleichzeitige Anwendung von CYP3A4-Hemmern (z. B. Atazanavir, Clarithromycin, Indinavir, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Ketoconazol, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin) und Venlafaxin kann eine Erhöhung der Venlafaxin- und O-Desmethylvenlafaxin-Spiegel nach sich ziehen. Daher ist Vorsicht geboten, wenn die Therapie gleichzeitig Venlafaxin und einen CYP3A4-Hemmer umfasst.
    • Einfluss von Venlafaxin auf andere Arzneimittel
      • Arzneimittel, die durch Cytochrom-P450-Isoenzyme metabolisiert werden.
        • In-vivo-Studien zeigen, dass Venlafaxin ein relativ schwacher CYP2D6 Inhibitor ist. CYP3A4 (Alprazolam und Carbamazepin), CYP1A2 (Koffein) und CYP2C9 (Tolbutamid) oder CYP2C19 (Diazepam) wurden in vivo nicht durch Venlafaxin inhibiert.
      • Lithium
        • Bei gleichzeitiger Anwendung von Venlafaxin und Lithium kann es zu einem Serotonin-Syndrom kommen (siehe Serotonin-Syndrom).
      • Diazepam
        • Venlafaxin hat keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik oder Pharmakodynamik von Diazepam und dessen aktivem Metaboliten Desmethyldiazepam. Diazepam scheint die Pharmakokinetik von Venlafaxin oder O-Desmethylvenlafaxin nicht zu beeinflussen. Ob eine pharmakokinetische und/oder pharmakodynamische Wechselwirkung mit anderen Benzodiazepinen besteht, ist nicht bekannt.
      • Imipramin
        • Venlafaxin hat keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Imipramin und 2-OH-Imipramin gezeigt. Bei Verabreichung von Venlafaxin 75 bis 150 mg täglich wurde ein dosisabhängiger Anstieg der AUC von 2-OH-Desipramin um den Faktor 2,5 bis 4,5 beobachtet. Imipramin hatte keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Venlafaxin und O-Desmethylvenlafaxin.
        • Die klinische Signifikanz dieser Wechselwirkung ist unbekannt. Bei gleichzeitiger Anwendung von Venlafaxin und Imipramin ist Vorsicht geboten.
      • Haloperidol
        • In einer pharmakokinetischen Studie mit Haloperidol waren ein Rückgang der oralen Gesamtclearance um 42%, ein Anstieg der AUC um 70% sowie eine Zunahme der Cmax um 88% zu verzeichnen, während sich die Halbwertszeit von Haloperidol nicht veränderte. Dies ist bei Patienten, die gleichzeitig Haloperidol und Venlafaxin erhalten, zu berücksichtigen. Die klinische Signifikanz dieser Wechselwirkung ist nicht bekannt.
      • Risperidon
        • Venlafaxin erhöhte die AUC von Risperidon um 50%, führte jedoch zu keiner signifikanten Veränderung des pharmakokinetischen Profils des gesamten aktiven Anteils (Risperidon plus 9-Hydroxyrisperidon). Die klinische Signifikanz dieser Wechselwirkung ist nicht bekannt.
      • Metoprolol
        • Die gleichzeitige Anwendung von Venlafaxin und Metoprolol an gesunden Freiwilligen in einer pharmakokinetischen Wechselwirkungsstudie führte zu einem Anstieg der Plasmakonzentrationen von Metoprolol um etwa 30 bis 40%, während die Plasmakonzentrationen des aktiven Metaboliten alpha-Hydroxymetoprolol unverändert blieben. Die klinische Relevanz dieses Befundes für hypertone Patienten ist nicht bekannt. Metoprolol bewirkte keine Veränderung des pharmakokinetischen Profils von Venlafaxin oder von dessen aktivem Metaboliten O-Desmethylvenlafaxin. Bei gleichzeitiger Anwendung von Venlafaxin und Metoprolol ist Vorsicht geboten.
      • Indinavir
        • In einer pharmakokinetischen Studie wurden die AUC von Indinavir um 28% und die Cmax um 36% reduziert. Indinavir nahm keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Venlafaxin und O-Desmethylvenlafaxin. Die klinische Signifikanz dieser Wechselwirkung ist nicht bekannt.
      • Orale Kontrazeptiva
        • Nach Markteinführung wurde über ungewollte Schwangerschaften berichtet bei Personen, die orale Kontrazeptiva einnahmen während sie mit Venlafaxin behandelt wurden. Es gibt keine eindeutigen Beweise dafür, dass es zu diesen Schwangerschaften aufgrund von Wechselwirkungen mit Venlafaxin gekommen ist. Interaktionsstudien mit hormonellen Kontrazeptiva wurden nicht durchgeführt.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Alle psychoaktiven Arzneimittel können das Urteils- und Denkvermögen sowie die motorischen Fähigkeiten beeinträchtigen. Die Patienten sind daher vor dem Bedienen gefährlicher Maschinen und der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr zu warnen.
  • Überdosierung
    • Erfahrungen nach Markteinführung zeigten Fälle von Überdosierung von Venlafaxin vor allem in Verbindung mit Alkohol und/oder anderen Arzneimitteln. Die am häufigsten bei Überdosierung berichteten Ereignisse umfassen Tachykardie, Änderungen des Bewusstseinsgrades (von Somnolenz bis Koma), Mydriasis, Krämpfe und Erbrechen. Es wurden EKG-Veränderungen (z. B. Verlängerung des QT-Intervalls und der QRS-Strecke, Schenkelblock), ventrikuläre Tachykardie, Bradykardie, Blutdruckabfall, Schwindel und Todesfälle berichtet.
    • Laut den veröffentlichten retrospektiven Studien kann eine Überdosierung von Venlafaxin mit einem im Vergleich zu SSRI höheren und im Vergleich zu trizyklischen Antidepressiva niedrigeren Risiko für einen tödlichen Ausgang assoziiert sein.
    • Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass mit Venlafaxin behandelte Patienten eine höhere Belastung mit Suizid-Risikofaktoren aufwiesen als mit SSRI behandelte Patienten. Inwieweit der Befund des erhöhten Risikos für einen tödlichen Ausgang auf die Toxizität von Venlafaxin bei Überdosierung im Gegensatz zu bestimmten Merkmalen der mit Venlafaxin behandelten Patienten zurückgeführt werden kann, ist unklar. Um das Risiko einer Überdosierung zu reduzieren, sollte Venlafaxin in der kleinsten, noch mit einer guten Patientenführung vereinbarten Packungsgröße verschrieben werden.
    • Empfohlene Behandlung
      • Empfohlen werden die allgemein üblichen unterstützenden und symptomatischen Maßnahmen, Herzrhythmus und Vitalparameter sind zu überwachen. Wenn die Gefahr einer Aspiration besteht, wird das Herbeiführen von Erbrechen nicht empfohlen. Eine Magenspülung kann angezeigt sein, wenn sie frühzeitig nach der Einnahme erfolgt oder wenn entsprechende Symptome vorliegen. Die Resorption des Wirkstoffs kann auch durch Verabreichung von Aktivkohle begrenzt werden. Forcierte Diurese, Dialyse, Hämoperfusion und Blutaustauschtransfusion sind wahrscheinlich ohne Nutzen. Spezifische Gegenmittel für Venlafaxin sind nicht bekannt.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Venlafaxin bei schwangeren Frauen vor.
  • Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Venlafaxin darf während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen alle möglichen Risiken überwiegt.
  • Wie bei anderen Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI/SNRI) kann es beim Neugeborenen zu Absetzerscheinungen kommen, wenn Venlafaxin bis zur oder kurz vor der Geburt angewendet wurde.
  • Manche Neugeborene, die spät im dritten Trimenon gegenüber Venlafaxin exponiert waren, entwickelten Komplikationen, die Sondenernährung, Unterstützung der Atmung oder verlängerten Klinikaufenthalt erforderten. Solche Komplikationen können unmittelbar nach der Geburt auftreten.
  • Bei Neugeborenen, deren Mütter in der Spät-Schwangerschaft mit einem SSRI/SNRI behandelt wurden, können folgende Symptome auftreten: Reizbarkeit, Tremor, Hypotonie, persistierendes Schreien, Trinkprobleme oder Schlafstörungen. Diese Beschwerden können sowohl durch serotonerge Wirkungen bedingt sein als auch Expositionssymptome darstellen. In der Mehrzahl der Fälle treten diese Komplikationen unmittelbar oder innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt auf.
  • Daten aus epidemiologischen Studien deuten darauf hin, dass die Anwendung von selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) in der Schwangerschaft, insbesondere im späten Stadium einer Schwangerschaft, das Risiko für das Auftreten einer primären pulmonalen Hypertonie bei Neugeborenen (PPHN, auch persistierende pulmonale Hypertonie genannt) erhöhen kann. Obwohl es keine Studien gibt, die einen Zusammenhang zwischen der Behandlung mit SNRI und dem Auftreten von PPHN untersucht haben, kann dieses potentielle Risiko für Venlafaxin nicht ausgeschlossen werden, wenn man den zugehörigen Wirkmechanismus (Inhibition der Wiederaufnahme von Serotonin) berücksichtigt.
  • Fertilität
    • Eine reduzierte Fruchtbarkeit wurde in einer Studie beobachtet, in der männlichen und weiblichen Ratten O-Desmethyl-Venlafaxin verabreicht wurde. Die Bedeutung dieses Ergebnisses für den Menschen ist nicht bekannt.

Stillzeithinweise



  • Venlafaxin und dessen aktiver Metabolit O-Desmethylvenlafaxin gehen in die Muttermilch über. Berichte nach Markteinführung beschreiben Schreien, Reizbarkeit und Schlafstörungen beim gestillten Säugling. Es wurde berichtet, dass Symptome, welche den Absetzsymptomen bei Beendung der Venlafaxin-Therapie ähneln, nach Beenden des Stillens auftreten können. Ein Risiko für den gestillten Säugling ist nicht auszuschließen. Daher sollte die Entscheidung, ob gestillt/abgestillt oder ob die Therapie mit Venlafaxin fortgesetzt/abgesetzt werden soll, unter Berücksichtigung der Vorteile des Stillens für das Kind und des Nutzens der Venlafaxin-Therapie für die Mutter getroffen werden.

Der Arzneistoff führt wahrscheinlich zu einer Verlängerung des QT-Intervalls, was in der Folge Torsade de pointes auslösen kann, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter). Die Anwendung sollte nur unter Vorsicht und regelmäßiger, engmaschiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

Ausschleichend dosieren.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

Sponsor

Rechtliche Hinweise

Warnung

Unsere Website verkauft keine medikamente. Unsere Website dient nur zu Informationszwecken. Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie das Medikament einnehmen.