Piperacillin Ibisqus 3g (10 St)

Hersteller Ibisqus GmbH
Wirkstoff Piperacillin
Wirkstoff Menge 3000 mg
ATC Code J01CA12
Preis 183,19 €
Menge 10 St
Darreichung (DAR) TSS
Norm N3
Piperacillin Ibisqus 3g (10 St)

Medikamente Prospekt

Natrium Ion5.55mmol
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Piperacillin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Piperacillin
  • wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks darf Piperacillin bei Patienten mit erwiesener Penicillin-Überempfindlichkeit nicht angewendet werden
    • Kreuzallergie mit anderen Betalaktam-Antibiotika kann bestehen, z.B. Cephalosporine, Monobactame oder Carbapeneme
  •  


Art der Anwendung



  • parenteral: als langsame i.v.-Injektion (3 - 5 Min.), i.v.-Infusion (20 - 40 Min.) oder i.m.-Injektion
  • i.v. Injektion
    • Inhalt einer Durchstechflasche in mindestens 15 ml Wasser für Injektionszwecke lösen
    • langsam i.v. (3 - 5 Min.) injizieren
  • i.v. Infusion
    • Inhalt einer Durchstechflasche in mindestens 50 ml Wasser für Injektionszwecke lösen
    • weitere Verdünnung auf grössere Volumina möglich
    • Infusionsdauer: 20 - 40 Min.
    • Verdünnung mit folgenden Lösungsmitteln möglich: Wasser für Injektionszwecke, Glucoselösung 5%, NaCl-Lösung 0,9%, Ringer-Lactat-Lösung, Wasser für Injektionszwecke
    • max. Aufbewahrungszeit: 24 Stunden bei 23 - 25+ALA- C bzw. 48 Stunden bei 4+ALA-C (Aktivitätsverlust < 5%)
    • bei Verdünnung mit Ringer-Lactat-Lsg. Verabreichung innerhalb von 2 Stunden

Dosierung



Basiseinheit: 1 Durchstechflasche enthält 3,127 Piperacillin-Natrium, entsprechend 3,0 g Piperacillin

  • Behandlung von akuten und chronischen bakteriellen Infektionen verschiedenster Lokalisation und Intensität, die durch Piperacillin-empfindliche Erreger verursacht werden, perioperative Kurzzeitprophylaxe bei erhöhter Gefährdung des Patienten durch Infektionen
    • i.v. Injektion oder Infusion
      • 100 - 200 mg Piperacillin / kg KG / Tag, verteilt auf 2 - 4 Einzeldosen
      • übliche klinische Dosierung: 6 - 12 g Piperacillin / Tag
      • Dosissteigerung, optional, in schweren Fällen: 200 - 300 mg Piperacillin / kg KG / Tag, verteilt auf 3 - 4 Einzeldosen
      • tägliche Maximaldosis (empfohlen): 24 g, auch höhere Dosen wurden komplikationslos vertragen
    • i.m. (bei unkomplizierten Infektionen oder zur Erhaltungstherapie)
      • zur Fortsetzung einer i.v. Therapie
      • maximale Einzeldosis pro Injektion und Applikationsort: 2 g Piperacillin
    • Anwendungsdauer
      • entsprechend dem Krankheitsverlauf
      • bei akuten Infektionen: 2 - 4 Tage länger als Abklingen der klinischen Hauptsymptome bzw. der erhöhten Temperatur

Dosisanpassung

  • Säuglinge und Kinder (> 1 Monat bis 12 Jahre)
    • i.v. empfohlen
    • 100 - 200 mg Piperacillin / kg KG / Tag, verteilt auf 2 - 4 Einzeldosen
    • Dosissteigerung in schweren Fällen (z.B. Septikämien): 200 - 300 mg Piperacillin / kg KG / Tag, verteilt auf 2 - 4 Einzeldosen
  • Neugeborene (< 1 Monat)
    • i.v. empfohlen
    • Neugeborene jünger als 7 Tage oder älter als 7 Tage, aber KG < 2000 g
      • 150 mg / kg KG / Tag, i.v., verteilt auf 3 Einzeldosen
    • Neugeborene älter als 7 Tage und mit einem KG > 2000 g
      • 300 mg / kg KG / Tag, i.v., verteilt auf 3 oder 4 Einzeldosen
  • Niereninsuffizienz
    • Kreatininclearance 40 - 80 ml / Min. bzw. Serumkreatinin 1,5 - 3 mg+ACU
      • tägliche Maximaldosis 16 g (4 g / 6 Stunden)
    • Kreatininclearance 20-40 ml / Min. bzw. Serumkreatinin 3 - 5 mg+ACU
      • tägliche Maximaldosis 12 g (4 g / 8 Stunden)
    • Kreatininclearance < 20 ml / Min. bzw. Serumkreatinin > 5 mg+ACU
      • tägliche Maximaldosis 8 g (4 g / 12 Stunden)
    • Hämodialyse
      • tägliche Maximaldosis: 6 g (2 g / 8 Stunden)
      • durch Hämodialyse Entfernung von 30 - 50% Piperacillin in 4 Stunden: nach jeder Dialyseperiode 1 g Piperacillin verabreichen
    • Säuglinge und Kinder (> 1 Monat - 12 Jahre)
      • Kreatininclearance (20 - 40 ml / Min.)
        • komplizierte Harnwegsinfektion: 150 mg / kg KG / Tag
        • schwere Allgemeininfektion: 200 mg / kg KG / Tag
      • Kreatininclearance (< 20 ml / Min.)
        • unkomplizierte Harnwegsinfektion: 75 mg / kg KG / Tag
        • komplizierte Harnwegsinfektion: 100 mg / kg KG / Tag
        • schwere Allgemeininfektion: 133 mg / kg KG / Tag
  • eingeschränkter Leberfunktion
    • 20%ige Verminderung der totalen Clearance
    • 50%ige Verlängerung der Halbwertszeit der Eliminationsphase

Indikation



  • Behandlung von akuten und chronischen bakteriellen Infektionen verschiedenster Lokalisation und Intensität, die durch Piperacillin-empfindliche Erreger verursacht werden, wie
    • Atemwegsinfektionen, z.B. Empyem, Lungenabszess und Lungenentzuendung. Bei Patienten mit chronischen Atemwegsinfekten oder zystischer Fibrose kann klinische Besserung erreicht werden
    • Hals-, Nasen- und Ohreninfektionen
    • schwere systemische Infektionen, einschliesslich Septikämie
    • intraabdominelle Infektionen, wie z.B. Infektionen der Gallenwege, Peritonitis und intraabdominelle Abszesse (häufig verursacht durch gramnegative und/oder anaerobe Organismen der normalen Darmflora)
    • Urogenitalinfektionen, einschliesslich Pyelonephritis, Cystitis und Urethritis. Zudem ist Piperacillin wirksam bei akuten, unkomplizierten Infektionen, verursacht durch Neisseria gonorrhoeae, einschliesslich der Prostatitis
    • bakterielle Endokarditis
    • gynäkologische Infektionen, wie z.B. Endometritis, Abszesse und Entzuendungen des Beckens, Salpingitis
    • Haut- und Weichteilinfektionen, einschliesslich Infektionen nach Unfällen, chirurgischen Eingriffen und Verbrennungen
    • Knochen- und Gelenkinfektionen, einschliesslich Osteomyelitis
  • perioperative Kurzzeitprophylaxe bei erhöhter Gefährdung des Patienten durch Infektionen
  • Hinweise:
    • im Sinne einer kalkulierten Chemotherapie kann bei schweren hochakuten Infektionen erforderlichenfalls die intravenöse Therapie mit Piperacillin schon eingeleitet werden, bevor ein Antibiogramm vorliegt, sofern die beteiligten Erreger als nur in Ausnahmefällen resistent bekannt sind
    • bei drohenden schweren bakteriellen Infektionen mit unbekanntem oder weniger empfindlichem Erreger sowie Mischinfektionen mit einem oder mehreren unbekannten oder weniger empfindlichen Erregern ist eine Kombinationstherapie mit anderen bakterizid wirksamen Substanzen angezeigt
    • in Betracht kommen vor allem Kombinationspartner, deren Wirksamkeit durch beta-Laktamasebildung, der häufigsten Ursache einer Piperacillinresistenz, nicht vermindert wird

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Piperacillin - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Candida-Superinfektion
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Blutungskomplikationen (einschließlich Verlängerung der Blutungszeit, Purpura, Blutungen bei längerer Anwendung)
        • v.a. bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion
      • Leukopenie
      • Neutropenie
      • Thrombozytopenie
      • Abnahme von Hämoglobin und Hämatokrit
      • Ansteigen der Thrombozytenzahl
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Anämie
      • hämolytische Anämie
      • Purpura
      • Epistaxis
      • verlängerte Blutungsdauer
      • Eosinophilie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Agranulozytose
      • Panzytopenie
      • Verlängerung der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit
      • positiver direkter Coombs-Test
      • Thrombozythämie
      • Verminderung der Kaliumkonzentration im Blut
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • allergische Hautreaktionen (z.B. Exantheme, Erytheme, Juckreiz)
        • urtikarielle Sofortreaktion deutet meist auf eine echte Penicillin-Allergie hin und zwingt zum Therapieabbruch
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • schwerwiegende allergische Reaktionen als Folge einer Sensibilisierung gegen die 6-Amino-Penicillansäure-Gruppe, z.B. in Form von
        • Arzneimittelfieber
        • Gelenkschmerzen
        • Eosinophilie
        • angioneurotischem Ödem
        • Larynxödem
        • Serumkrankheit
        • hämolytischer Anämie
        • allergischer Vaskulitis
        • akuter Nephritis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hautmanifestationen wie
        • Erythema exsudativum multiforme
        • Stevens-Johnson-Syndrom
      • zwischen Hautpilzen und Penicillin kann eine Antigengemeinschaft bestehen, so dass bei Mykose-Erkrankten auch bei erstmaliger Penicillin-Gabe Reaktionen wie nach Zweitkontakt nicht auszuschließen sind
      • Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade bis zum anaphylaktischen Schock
        • schwere anaphylaktoide Reaktionen erfordern entsprechende Notfallmaßnahmen
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
      • bei hohen Serumkonzentrationen (z.B. durch eingeschränkte Nierenfunktion)
        • zentralnervöse Erregungszustände
        • Muskelzuckungen (Myoklonien)
        • tonisch / klonische Krämpfe
        • Tremor
        • Schwindel
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Schlaflosigkeit
  • Gefäßerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypotonie
      • Thrombophlebitis
      • Phlebitis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Blutungen (bei längerer Behandlung)
      • Hitzewallungen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Diarrhoe
      • Erbrechen
      • Übelkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Ikterus
      • Stomatitis
      • Obstipation
      • Dyspepsie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Magendruck
      • Bauchschmerzen
      • Flatulenz
      • pseudomembranöse Colitis
        • treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Colitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile)
        • diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Erhöhung von Alaninaminotransferase und Aspartataminotransferase
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hepatitis
      • Hyperbilirubinämie
      • Erhöhung der alkalischen Phosphatase im Blut
      • erhöhte Gamma- Glutamyltransferase
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautausschläge (Exantheme), Schleimhautentzündungen und Purpura; einschließlich makulopapulöse Ausschläge
        • insbesondere bei hochdosierter Piperacillin-Therapie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Urtikaria
      • Pruritus
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Erythema multiforme
      • bullöse Dermatitis
      • Exantheme
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • toxische epidermale Nekrolyse
      • Stevens-Johnson-Syndrom
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Arthralgie
      • Myalgie
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anstieg der Serumkreatinin- und Harnstoffkonzentrationen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • interstitielle Nephritis
      • Nierenversagen
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schleimhautentzündungen oder Schleimhautblutungen, insbesondere bei hochdosierter Piperacillin-Therapie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Pyrexie
      • Reaktionen an der Injektionsstelle
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Schmerzen an der Injektionsstelle und Venenentzündungen bis zur Thrombophlebitis
      • Schüttelfrost
  • Untersuchungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anstieg der Serumkreatinin- und Harnstoffkonzentrationen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Abnahme von Hämoglobin und Hämatokrit
      • Ansteigen der Thrombozytenzahl.
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Verminderung der Kaliumkonzentration im Blut
      • vorübergehender Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen, alkalische Phosphatase) im Serum
      • vorübergehender Anstieg der Bilirubinkonzentration im Serum
      • reduzierte Blutzuckerwerte
      • reduzierte Albuminwerte
      • Reduzierung der Blutproteine insgesamt

Hinweis

  • bei Mukoviszidose-Patienten, die mit Piperacillin behandelt wurden, kam es häufiger zu Fieber und Ausschlägen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Piperacillin - invasiv

  • Mischinfektionen
    • bei Infektionen, die in der Regel als Mischinfektion auftreten (intraabdominelle Infektionen) oder bei denen Staphylokokken und andere Beta-Lactamase-bildende Krankheitserreger nicht ausgeschlossen werden können, ist eine Kombinationstherapie mit einem Beta-Laktamase-Inhibitor und/oder einem anderen Kombinationspartner erforderlich
  • Wirkstoff-Auswahl
    • bei der Auswahl von Piperacillin zur Behandlung eines Patienten sollte anhand von Faktoren wie Schweregrad der Infektion und Prävalenz von Resistenzen gegen Piperacillin im Vergleich zu anderen geeigneten antibakteriellen Substanzen abgewogen werden, ob ein halbsynthetisches Breitband-Penicillin wie Piperacillin geeignet ist
  • Überempfindlichkeit
    • vor Einleitung einer Behandlung mit Piperacillin sollte die Vorgeschichte des Patienten im Hinblick auf vorangegangene Überempfindlichkeitsreaktionen auf Penicilline, Beta-Laktam-Antibiotika (z.B. Cephalosporine, Monobactame oder Carbapeneme) und andere Allergene sorgfältig abgeklärt werden
    • schwere und gelegentlich tödliche Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktisch/anaphylaktoid einschließlich Schock) bei mit Penicillinen (einschließlich Piperacillin) behandelten Patienten beobachtet
      • bei Patienten mit anamnestisch bekannten Überempfindlichkeitsreaktionen gegen mehrere Allergene besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Reaktionen
    • Patienten mit allergischer Reaktionsbereitschaft (z.B. Heuschnupfen, Asthma bronchiale, Nesselsucht)
      • Risiko für schwerwiegendere Überempfindlichkeitsreaktionen bei Injektions- bzw. Infusionsbehandlung erhöht
      • Piperacillin sollte in solchen Fällen mit besonderer Vorsicht angewandt werden
    • bei schweren Überempfindlichkeitsreaktionen muss das Antibiotikum abgesetzt werden
      • möglicherweise sind die Verabreichung von Epinephrin und die Einleitung anderer Notfallmaßnahmen erforderlich
  • gleichzeitige Anwendung von Piperacillin und Muskelrelaxantien vom nichtdepolarisierenden Typ, z.B. bei Infektionsprophylaxe während einer Operation
    • neuromuskuläre Blockade kann vertieft und verlängert sein
    • diese Wechselwirkungen können Ursache unerwarteter, unter Umständen lebensbedrohlicher Zwischenfälle sein
  • Hautreaktionen
    • bei Patienten, die eine Kombination aus Piperacillin und Tazobactam erhielten, schwere Hautreaktionen wie Steven-Johnson-Syndrom und toxisch-epidermale Nekrolyse beobachtet
    • wenn Patienten einen Hautausschlag entwickeln, sollten sie engmaschig überwacht werden und die Behandlung abgebrochen werden, falls die Läsionen weiter fortschreiten
  • bei Langzeitanwendung oder bei Gabe hoher Dosen
    • generell Vorsicht bei Patienten mit verstärkter Blutungsneigung (z.B. infolge hämorrhagischer Diathese, gerinnungshemmender oder fibrinolytischer Therapie) oder bei gleichzeitiger Behandlung mit Acetylsalicylsäurepräparaten und einer hoch dosierten Piperacillin-Behandlung
      • auf mögliche Blutungsquellen, wie Geschwüre des Magen-Darm-Traktes (Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, intestinale Malignome u.a.) achten
    • wenn erkennbare Blutungen auftreten und andere Gründe für eine Blutung nicht erkennbar sind, sollte Piperacillin abgesetzt und geeignete therapeutische Maßnahmen ergriffen werden
    • bei länger als 10 Tage dauernder, hoch dosierter Therapie mit Piperacillin muss häufiger mit Verminderungen der Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozytendepressionen bis zur Agranulozytose) gerechnet werden, die sich nach dem Absetzen schnell und vollständig rückbilden
  • Kontrolle des Blutbildes
    • insbesondere bei längerer Behandlungsdauer regelmäßige Kontrolle des Blutbildes angezeigt, da es zu Leukopenie und Neutropenie kommen kann
  • Patienten, die gleichzeitig hoch dosiertes Heparin, orale Antikoagulantien, Acetylsalicylsäure und andere Mittel erhalten, die das Blutgerinnungssystem und/oder die Thrombozytenfunktion beeinflussen
    • Gerinnungsparameter sollten häufiger und regelmäßig überwacht werden
  • Blutungen
    • bei einigen Patienten, die Beta-Laktam-Antibiotika erhalten haben, Blutungen beobachtet
    • diese Reaktionen gingen manchmal mit abnormalen Gerinnungswerten wie z.B. von Gerinnungszeit, Thrombozytenaggregation und Prothrombinzeit einher, und werden häufiger bei Patienten mit Nierenversagen beobachtet
    • sobald Blutungen auftreten, sollte die Antibiotika-Therapie abgebrochen und geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet werden
  • Antibiotika-induzierte pseudomembranöse Kolitis
    • kann sich in Form von schwerem, persistierendem Durchfall, der auch lebensbedrohlich sein kann, manifestieren
    • Symptome einer pseudomembranösen Kolitis können während oder nach der Antibiotika-Therapie auftreten
      • in solchen Fällen sollte Piperacillin abgesetzt werden
  • Superinfektionen
    • langfristige und wiederholte Anwendung von Piperacillin kann zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien oder Sprosspilzen führen
  • Konvulsionen
    • wie bei der Behandlung mit anderen Penicillinen kann es bei Verabreichung von hohen Dosen zu neurologischen Komplikationen in Form von Konvulsionen kommen, insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
  • Niereninsuffizienz
    • Angaben bei forcierter Diurese liegen nicht vor
  • Elimination bei eingeschränkter Leberfunktion
    • bei eingeschränkter Leberfunktion vermindert sich die totale Clearance bis zu 20 % und die Halbwertszeit der Eliminationsphase kann bis zu 50 % verlängert sein
  • Schwangerschaft und Stillzeit
    • da keine Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen in der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, sollte Piperacillin in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden
  • Elektrolytkontrolle
    • bei Patienten mit geringen Kaliumreserven oder solchen, die Begleitmedikamente erhalten, welche die Kaliumkonzentration senken, kann es zu einer Hypokaliämie kommen
      • regelmäßige Elektrolytkontrolle ist anzuraten
  • Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH)
    • bei Patienten, die mit Piperacillin behandelt wurden, wurden Fälle von HLH berichtet
      • häufig nach einer Behandlungsdauer von mehr als 10 Tagen
    • HLH ist ein lebensbedrohliches Syndrom mit einer pathologischen Immunaktivierung, die durch klinische Zeichen und Symptome einer exzessiven systemischen Entzündung gekennzeichnet ist, z. B.
      • Fieber
      • Hepatosplenomegalie
      • Hypertriglyzeridämie
      • Hypofibrinogenämie
      • hohe Ferritinkonzentration im Serum
      • Zytopenien
      • Hämophagozytose
    • Patienten, bei denen frühe Manifestationen einer pathologischen Immunaktivierung auftreten, sind unverzüglich zu untersuchen
    • falls die Diagnose HLH gestellt wird
      • Behandlung mit Piperacillin abbrechen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Piperacillin - invasiv

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Piperacillin - invasiv

  • Piperacillin sollte während der Schwangerschaft nur bei strikter Indikationsstellung angewendet werden, das heißt, wenn der zu erwartende Nutzen das potenzielle Risiko für die Schwangere und den Fetus überwiegt
  • Piperacillin ist plazentagängig
  • bisher keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Piperacillin bei Schwangeren
    • das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt
  • tierexperimentelle Studien
    • haben bei maternaltoxischen Dosierungen Embryotoxizität gezeigt, aber keine Hinweise auf eine Teratogenität ergeben
  • Fertilität
    • Fertilitätsstudie mit Ratten zeigte nach intraperitonealer Verabreichung der Kombination aus Piperacillin und Tazobactam keine Auswirkungen auf die Fertilität und das Paarungsverhalten

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Piperacillin - invasiv

  • stillende Frauen sollten nur behandelt werden, wenn der zu erwartende Nutzen die möglichen Risiken für die Frau und das Kind überwiegt
  • Piperacillin geht in geringer Konzentration in die Muttermilch über

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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