Piperacillin Fresenius 2g (10X50 ml)

Hersteller Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Wirkstoff Piperacillin
Wirkstoff Menge 2000 mg
ATC Code J01CA12
Preis 110,26 €
Menge 10X50 ml
Darreichung (DAR) PII
Norm N3
Piperacillin Fresenius 2g (10X50 ml)

Medikamente Prospekt

Natrium Ion3.86mmol
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Piperacillin - invasiv

  • Penicillin-Überempfindlichkeit (Gefahr eines anaphylaktischen Schocks)

Art der Anwendung



  • parenteral, als langsame i.v.-Injektion (3 - 5 Min.), i.v.-Infusion (20 - 40 Min.) oder als i.m.-Injektion
  • i.v. Injektion
    • lösen in mindestens 10 ml Wasser für Injektionszwecke
    • Injektionsdauer: 3 - 5 Min.
  • i.v. Infusion
    • lösen in mindestens 20 ml Wasser für Injektionszwecke
    • weitere Verdünnung auf grössere Volumina möglich mit folgenden Lösungsmitteln
      • Wasser für Injektionszwecke
      • Glucoselösung 5%,
      • NaCl-Lösung 0,9+ACU
      • Ringer-Lactat-Lösung
    • empfohlene Infusionsdauer: 20 - 40 Min.
  • i.m. Injektion
    • lösen in mindestens 4 ml Wasser für Injektionszwecke
    • nicht mehr als 2 g Piperacillin (entspr. nicht mehr als 4 ml der zubereiteten Lösung) an derselben Injektionsstelle geben

Dosierung



Basiseinheit: 1 Durchstechflasche enthält 2,085 g Piperacillin-Natrium, entsprechend 2,0 g Piperacillin

  • Behandlung von Infektionen mit Piperacillin-empfindlichen Erregern
    • i.v. Infusion oder Injektion
      • 100 - 200 mg Piperacillin / kg KG / Tag, verteilt auf 2 - 4 Einzeldosen (übliche klinische Dosierung: 6 - 12 g Piperacillin / Tag)
      • Dosissteigerung in schweren Fällen
        • 200 - 300 mg Piperacillin / kg KG / Tag, verteilt auf 3 - 4 Einzeldosen
      • tägliche Maximaldosis (empfohlen): 24 g Piperacillin
      • auch höhere Dosen wurden komplikationslos vertragen
    • i.m. (bei unkomplizierten Infektionen oder zur Erhaltungstherapie)
      • Fortsetzung der i.v. Therapie
      • maximale Einzeldosis / Injektion: 2 g Piperacillin
    • Säuglinge und Kinder (> 1 Monat - 12 Jahre)
      • nur i.v. empfohlen
      • 100 - 200 mg Piperacillin / kg KG / Tag, verteilt auf 2 - 4 Einzeldosen
      • in schweren Fällen (z.B. Septikämien)
        • 200 - 300 mg Piperacillin / kg KG / Tag, verteilt auf 2 - 4 Einzeldosen
    • Neugeborene (< 1 Monat)
      • nur i.v. empfohlen
      • Neugeborene jünger als 7 Tage oder älter als 7 Tage aber mit einem Gewicht < 2000 g
        • 150 mg / kg KG / Tag, i.v., verteilt auf 3 Einzeldosen
      • Neugeborene älter als 7 Tage und mit einem KG > 2000 g
        • 300 mg / kg KG / Tag, i.v., verteilt auf 3 oder 4 Einzeldosen
    • Behandlungsdauer
      • entsprechend dem Krankheitsverlauf
      • bei akuten Infektionen 2 - 4 Tage über das Abklingen der klinischen Hauptsymptome bzw. der erhöhten Temperatur hinausgehen

Dosisanpssung

  • Niereninsuffizienz (bei KG 70 kg bzw. KOF 1,73 m2)
    • Kreatininclearance 40 - 80 ml/ Min. bzw. Serumkreatinin 1,5 - 3 mg +ACU
      • tägliche Maximaldosis 16 g (4 g / 6 Stunden)
    • Kreatininclearance 20 - 40 ml / Min. bzw. Serumkreatinin 3 - 5 mg +ACU
      • tägliche Maximaldosis 12 g (4 g / 8 Stunden)
    • Kreatininclearance < 20 ml / Min. bzw. Serumkreatinin > 5 mg+ACU
      • tägliche Maximaldosis 8 g (4 g / 12 Stunden)
    • Hämodialyse
      • tägliche Maximaldosis: 6 g (2 g / 8 Stunden)
      • Entfernung von 30 - 50 % Piperacillin in 4 Stunden, deshalb Verabreichung von 1 g Piperacillin nach jeder Dialyseperiode
    • Säuglinge und Kinder (> 1 Monat - 12 Jahre)
      • Kreatininclearance (20 - 40 ml / Min.)
        • komplizierte Harnwegsinfektion
          • 150 mg / kg KG / Tag
        • schwere Allgemeininfektion
          • 200 mg / kg KG/ Tag
      • Kreatininclearance (< 20 ml / Min.)
        • unkomplizierte Harnwegsinfektion
          • 75 mg / kg KG / Tag
        • komplizierte Harnwegsinfektion
          • 100 mg / kg KG / Tag
        • schwere Allgemeininfektion
          • 133 mg / kg KG / Tag
  • eingeschränkte Leberfunktion
    • bis zu 20%ige Verminderung der totalen Clearance
    • bis zu 50%ige Verlängerung der Halbwertszeit der Eliminationsphase

Indikation



  • Behandlung von akuten und chronischen bakteriellen Infektionen verschiedenster Lokalisation und Intensität, die durch Piperacillin-empfindliche Erreger verursacht werden, wie
    • Atemwegsinfektionen, z.B. Empyem, Lungenabszess und Lungenentzuendung. Bei Patienten mit chronischen Atemwegsinfekten oder zystischer Fibrose kann klinische Besserung erreicht werden
    • Hals-, Nasen- und Ohreninfektionen
    • schwere systemische Infektionen, einschliesslich Septikämie
    • intraabdominelle Infektionen, wie z.B. Infektionen der Gallenwege, Peritonitis und intraabdominelle Abszesse (häufig verursacht durch gramnegative und/oder anaerobe Organismen der normalen Darmflora)
    • Urogenitalinfektionen, einschliesslich Pyelonephritis, Cystitis und Urethritis. Zudem ist Piperacillin wirksam bei akuten, unkomplizierten Infektionen, verursacht durch Neisseria gonorrhoeae, einschliesslich der Prostatitis
    • bakterielle Endokarditis
    • gynäkologische Infektionen, wie z.B. Endometritis, Abszesse und Entzündungen des Beckens, Salpingitis
    • Haut- und Weichteilinfektionen, einschliesslich Infektionen nach Unfällen, chirurgischen Eingriffen und Verbrennungen
    • Knochen- und Gelenkinfektionen, einschliesslich Osteomyelitis
  • perioperative Kurzzeitprophylaxe bei erhöhter Gefährdung des Patienten durch Infektionen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Piperacillin - invasiv

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Blutungskomplikationen (einschließlich Verlängerung der Blutungszeit, Purpura)
        • v.a. bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Leukopenie
      • Thrombozytopenie
      • Eosinophilie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • allergische Hautreaktionen (z.B. Exantheme, Erytheme, Juckreiz)
        • urtikarielle Sofortreaktion deutet meist auf eine echte Penicillin-Allergie hin und zwingt zum Therapieabbruch
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • schwerwiegende allergische Reaktionen als Folge einer Sensibilisierung gegen die 6-Amino-Penicillansäure-Gruppe, z.B. in Form von Arzneimittelfieber, Gelenkschmerzen, Eosinophilie, angioneurotischem +ANY-dem, Larynxödem, Serumkrankheit, hämolytischer Anämie, allergischer Vaskulitis und akuter Nephritis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hautmanifestationen wie Erythema exsudativum multiforme und Stevens-Johnson-Syndrom
      • zwischen Hautpilzen und Penicillin kann eine Antigengemeinschaft bestehen, so dass bei Mykose-Erkrankten auch bei erstmaliger Penicillin-Gabe Reaktionen wie nach Zweitkontakt nicht auszuschließen sind
      • Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade bis zum anaphylaktischen Schock
        • schwere anaphylaktoide Reaktionen erfordern entsprechende Notfallmaßnahmen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Toxisch epidermale Nekrolyse
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
      • bei hohen Serumkonzentrationen (z.B. durch eingeschränkte Nierenfunktion):
        • zentralnervöse Erregungszustände
        • Muskelzuckungen (Myoklonien)
        • tonisch/klonische Krämpfe
        • Tremor
        • Schwindel
  • Gefäßerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Blutungen (bei längerer Behandlung)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Magendruck
      • Flatulenz
      • Durchfälle
      • pseudomembranöse Colitis
        • treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Colitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile)
        • diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes (siehe auch Erkrankungen des Immunsystems)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautausschläge (Exantheme) und Purpura, insbesondere bei hochdosierter Piperacillin-Therapie
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Interstitielle Nephritis
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schleimhautentzündungen oder Schleimhautblutungen, insbesondere bei hochdosierter Piperacillin-Therapie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Schmerzen an der Injektionsstelle und Venenentzündungen bis zur Thrombophlebitis
  • Untersuchungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anstieg der Serumkreatinin- und Harnstoffkonzentrationen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Abnahme von Hämoglobin und Hämatokrit
      • Ansteigen der Thrombozytenzahl.
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Verminderung der Kaliumkonzentration im Blut
      • vorübergehender Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen, alkalische Phosphatase) im Serum
      • vorübergehender Anstieg der Bilirubinkonzentration im Serum

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Piperacillin - invasiv

  • Patienten mit allergischer Reaktionsbereitschaft (z.B. Heuschnupfen, Asthma bronchiale, Nesselsucht)
    • Risiko für schwerwiegendere Überempfindlichkeitsreaktionen bei Injektions- bzw. Infusionsbehandlung erhöht
    • Piperacillin sollte in solchen Fällen mit besonderer Vorsicht angewandt werden
  • gleichzeitige Anwendung von Piperacillin und Muskelrelaxantien vom nichtdepolarisierenden Typ, z.B. bei Infektionsprophylaxe während einer Operation
    • neuromuskuläre Blockade kann vertieft und verlängert sein
    • diese Wechselwirkungen können Ursache unerwarteter, unter Umständen lebensbedrohlicher Zwischenfälle sein
  • Hautreaktionen
    • bei Patienten, die eine Kombination aus Piperacillin und Tazobactam erhielten, schwere
      Hautreaktionen wie Steven-Johnson-Syndrom und toxisch-epidermale Nekrolyse beobachtet
    • wenn Patienten einen Hautausschlag entwickeln, sollten sie engmaschig überwacht werden und die Behandlung abgebrochen werden, falls die Läsionen weiter fortschreiten
  • bei Langzeitanwendung oder bei Gabe hoher Dosen
    • generell Vorsicht bei Patienten mit verstärkter Blutungsneigung (z.B. infolge hämorrhagischer Diathese, gerinnungshemmender oder fibrinolytischer Therapie) oder bei gleichzeitiger Behandlung mit Acetylsalicylsäurepräparaten und einer hoch dosierten Piperacillin-Behandlung
      • auf mögliche Blutungsquellen, wie Geschwüre des Magen-Darm-Traktes (Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, intestinale Malignome u.a.) achten
    • wenn erkennbare Blutungen auftreten und andere Gründe für eine Blutung nicht erkennbar sind, sollte Piperacillin abgesetzt und geeignete therapeutische Maßnahmen ergriffen werden
    • bei länger als 10 Tage dauernder, hoch dosierter Therapie mit Piperacillin muss häufiger mit Verminderungen der Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozytendepressionen bis zur Agranulozytose) gerechnet werden, die sich nach dem Absetzen schnell und vollständig rückbilden
  • Kontrolle des Blutbildes
    • bei längerer Behandlungsdauer regelmäßige Kontrolle des Blutbildes empfohlen
  • Patienten, die gleichzeitig hoch dosiertes Heparin, orale Antikoagulantien, Acetylsalicylsäure und andere Mittel erhalten, die das Blutgerinnungssystem und/oder die Thrombozytenfunktion beeinflussen
    • Gerinnungsparameter sollten häufiger und regelmäßig überwacht werden
  • langfristige und wiederholte Anwendung von Piperacillin kann zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien oder Sprosspilzen führen
  • Niereninsuffizienz
    • Angaben bei forcierter Diurese liegen nicht vor.
  • Elimination bei eingeschränkter Leberfunktion
    • bei eingeschränkter Leberfunktion vermindert sich die totale Clearance bis zu 20 % und die Halbwertszeit der Eliminationsphase kann bis zu 50 % verlängert sein

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Piperacillin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen andere Betalactam-Antibiotika (wegen möglicher Kreuzallergie)
  • Patienten mit allergischer Reaktionsbereitschaft, z.B.
    • Heuschnupfen
    • Asthma bronchiale
    • Nesselsucht
  • Schwangerschaft
  • Stillzeit

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Piperacillin - invasiv

  • Piperacillin sollte während der Schwangerschaft nur bei strikter Indikationsstellung angewendet werden, das heißt, wenn der zu erwartende Nutzen das potenzielle Risiko für die Schwangere und den Fetus überwiegt
  • Piperacillin ist plazentagängig
  • bisher keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Piperacillin bei Schwangeren
  • tierexperimentelle Studien haben bei maternaltoxischen Dosierungen Embryotoxizität gezeigt, aber keine Hinweise auf eine Teratogenität ergeben
  • Fertilität
    • Fertilitätsstudie mit Ratten zeigte nach intraperitonealer Verabreichung der Kombination aus Piperacillin und Tazobactam keine Auswirkungen auf die Fertilität und das Paarungsverhalten

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Piperacillin - invasiv

  • Piperacillin geht in geringer Konzentration in die Muttermilch über
  • stillende Frauen sollten nur behandelt werden, wenn der zu erwartende Nutzen die möglichen Risiken für die Frau und das Kind überwiegt

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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