Cipramil 20mg (5X0.5 ml)

Hersteller Lundbeck GmbH
Wirkstoff Citalopram
Wirkstoff Menge 20 mg
ATC Code N06AB04
Preis 35,12 €
Menge 5X0.5 ml
Darreichung (DAR) IFK
Norm N1
Cipramil 20mg (5X0.5 ml)

Medikamente Prospekt

Citalopram20mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 0.5 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Citalopram - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Citalopram
  • Kombination mit Monoaminoxidase-Hemmern (einschließlich Selegilin > 10 mg / Tag) oder innerhalb von 2 Wochen nach Therapieende mit irreversiblen MAO-Hemmern sowie nicht früher als 1 Tag nach Absetzen von Moclobemid oder Selegilin
    • nach Absetzen eines reversiblen MAO-Hemmers (RIMA) ist der in der Fachinformation für den RIMA beschriebene Zeitraum einzuhalten
    • schwerwiegende und manchmal tödliche Reaktionen sind aufgetreten bei Patienten, die SSRIs zusammen mit MAO-Hemmern (auch Moclobemid oder Selegilin) erhalten haben
    • Behandlung mit MAO-Hemmern frühestens 1 Woche nach Absetzen von Citalopram beginnen
  • gleichzeitige Behandlung mit Linezolid
    • es sei denn, es besteht die Möglichkeit der engmaschigen Überwachung und Kontrolle des Blutdrucks
  • bekannte Verlängerung des QT-Intervalls oder angeborenes Long-QT-Syndrom
  • gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, für die bekannt ist, dass sie zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen, z.B.
    • Antiarrhythmika der Klasse IA und III
    • Antipsychotika (z.B. Phenothiazin-Derivate, Pimozid, Haloperidol)
    • trizyklische Antidepressiva
    • bestimmte antimikrobielle Wirkstoffe (z.B. Sparfloxacin, Moxifloxacin, Erythromycin IV, Pentamidin, Antimalaria-Mittel, insbesondere Halofantrin)
    • bestimmte Antihistaminika (Astemizol, Mizolastin)

Art der Anwendung



  • Herstellung einer gebrauchsfertigen Infusionslösung aus dem Infusionslösungskonzentrat
  • Verdünnung des Infusionslösungskonzentrats (1 Amp.) mit 250 ml isotonischer Natriumchloridlösung oder 5% Glukoselösung
  • zur intravenösen Infusion
  • Infusionsdauer: mind. 1 Stunde / 20 mg
  • nicht i.m. oder i.v. injizieren
  • Absetzen der Behandlung: Dosis über mindestens ein bis zwei Wochen schrittweise reduzieren

Dosierung



Basiseinheit: 0,5 ml (1 Ampulle) Infusionslösungskonzentrat enthält 20 mg Citalopram

  • Behandlung von Depressionen
    • 20 mg Citalopram / Tag
    • Dosisanpassung, optional, abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten bis max. 40 mg / Tag
    • Behandlungsdauer:
      • Dauer der Infusionstherapie in der Regel 10 - 14 Tage
      • anschließend orale Weiterbehandlung
      • antidepressiver Effekt setzt normalerweise nach 2 bis 4 Wochen Behandlung ein
      • Therapie richtet sich nach der Symptomatik und muss daher über einen adäquaten Zeitraum, normalerweise für sechs Monate oder länger, durchgeführt werden, um einem eventuellen Rückfall vorzubeugen
  • Beendigung einer Behandlung
    • plötzliches Absetzen vermeiden
    • bei Beendigung der Behandlung mit Citalopram Dosis über Zeitraum von mind. 1 bis 2 Wochen schrittweise reduzieren, um Risiko von Absetzerscheinungen zu verringern
    • bei Auftreten stark beeinträchtigender Absetzerscheinungen nach Dosisverringerung oder Absetzen des Arzneimittels, sollte erwogen werden, die zuletzt eingenommene Dosis erneut einzunehmen, um diese dann in nunmehr kleineren Schritten zu reduzieren

Dosisanpassung

  • Ältere Patienten (> 65 Jahre)
    • Dosisreduktion auf 50 % der empfohlenen Dosis, z. B. 10 - 20 mg / Tag
    • Maximaldosis: 20 mg / Tag
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
    • Anwendung nicht empfohlen
  • Niereninsuffizienz
    • leicht bis mäßig
      • keine Dosisanpassung erforderlich
    • schwer (Kreatininclearance < 30 ml/Min)
      • Anwendung nicht empfohlen (keine Daten)
  • Leberinsuffizienz
    • leicht - mittelschwer:
      • Anfangsdosis in Woche 1 - 2: 10 mg Citalopram / Tag
      • Dosiserhöhung je nach individuellem Ansprechen des Patienten
      • tägliche Maximaldosis: 20 mg / Tag
    • stark eingeschränkte Leberfunktion:
      • Vorsicht geboten
      • besonders vorsichtige Dosissteigerung
  • verringerte Verstoffwechselung über CYP2C19
    • 1. und 2. Behandlungswoche: 10 mg / Tag
    • Dosissteigerung, optional, abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten: auf max. 20 mg / Tag

Indikation



  • Behandlung depressiver Erkrankungen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Citalopram - invasiv

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • allergische Reaktion
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • anaphylaktische Reaktion
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Thrombozytopenie
  • Endokrine Erkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • inadäquate ADH Sekretion
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • verminderter Appetit
      • Gewichtsabnahme
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • gesteigerter Appetit
      • Gewichtszunahme
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hyponatriämie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hypokaliämie
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Agitiertheit
      • verringerte Libido
      • Ängstlichkeit
      • Nervosität
      • Verwirrtheit
      • anormale Träume
      • Konzentrationsstörungen
      • Frauen: Orgasmusstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Aggression
      • Depersonalisation
      • Halluzinationen
      • Manie
      • Euphorie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Panikattacken
      • nächtliches Zähneknirschen
      • Ruhelosigkeit
      • suizidale Gedanken (während der Therapie oder kurze Zeit nach Behandlungsende)
      • suizidales Verhalten (während der Therapie oder kurze Zeit nach Behandlungsende)
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Schläfrigkeit (dosisabhängig)
      • Schlaflosigkeit
      • Kopfschmerzen
      • Tremor
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Geschmacksstörungen
      • Parästhesie
      • Schwindel
      • Aufmerksamkeitsstörungen
      • EPS-Störungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Synkope
      • Krampfanfälle
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Serotonin-Syndrom
      • Grand mal Krampfanfall
      • Dyskinesien
      • psychomotorische Unruhe / Akathisie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Bewegungsstörungen
  • Augenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Sehstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Mydriasis
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Tinnitus
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Tachykardie
      • Herzklopfen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Bradykardie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • QT-Verlängerung im EKG
      • ventrikuläre Arrhythmien einschließlich Torsade de Pointes
        • seit Markteinführung Fälle von QT-Verlängerung und ventrikulären Arrhythmien, einschl. Torsade de Pointes, berichtet, überwiegend bei weiblichen Patienten, bei Patienten mit Hypokaliämie, vorbestehender QT-Verlängerung oder anderen Herzerkrankungen
  • Gefäßerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • lageabhängige Hypotonie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hämorrhagien
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Gähnen
      • Rhinitis
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Husten
      • Atemnot
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Nasenbluten
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Mundtrockenheit
      • Übelkeit
      • Obstipation
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Diarrh+APY
      • Erbrechen
      • Verdauungsstörungen
      • Flatulenz
      • vermehrter Speichelfluss
      • Abdominalschmerzen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • gastrointestinale Blutungen (einschließlich rektale Blutungen)
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Ergebnisse von Leberfunktionstests anormal
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hepatitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Pankreatitis
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • vermehrtes Schwitzen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Juckreiz
      • Hautausschlag
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Purpura
      • Photosensibilität
      • Urtikaria
      • Haarausfall
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Ekchymosen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Angioödem
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Myalgie
      • Arthralgie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen
        • in epidemiologischen Studien, die hauptsächlich mit Patienten durchgeführt wurden, die 50 Jahre oder älter waren, wurde bei denen, die mit SSRI oder trizyklischen Antidepressiva (TCA) behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen beobachtet
        • Mechanismus nicht bekannt
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Harnretention
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Impotenz
      • Ejakulationsstörungen
      • ausbleibende Ejakulation
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Frauen: Menorrhagie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Erhöhung des Prolaktinspiegels
      • Frauen: Metrorrhagie
      • Männer: Priapismus, Galaktorrh+APY
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Asthenie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Müdigkeit
      • gestörtes Allgemeinbefinden
      • Apathie
      • Fieber
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • A1g-deme
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung
        • Absetzen von Citaloparm führt, insbesondere wenn es abrupt geschieht, häufig zu Absetzreaktionen
        • am häufigste berichtete Reaktionen sind
          • Schwindelgefühl
          • Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien)
          • Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume)
          • Erregtheit oder Angst
          • Übelkeit und/oder Erbrechen
          • Zittern
          • Verwirrtheit
          • Schwitzen
          • Kopfschmerzen
          • Durchfall
          • Herzklopfen
          • emotionale Instabilität
          • Reizbarkeit
          • Sehstörungen
        • im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer und gehen von selbst zurück, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein und länger andauern
        • schrittweise Dosisreduktion empfohlen, wenn eine Behandlung mit Citalopram nicht mehr erforderlich ist

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Citalopram - invasiv

  • Serotonerge Arzneimittel
    • Citalopram nicht bei Patienten anwenden, die gleichzeitig mit serotonergen Wirkstoffen (z.B. Tramadol, Sumatriptan oder andere Triptane, Oxitriptan oder Tryptophan [Serotoninvorstufen]) behandelt werden, kann zu einer Verstärkung serotonerger Effekte (Serotonin-Syndrom) führen
  • Serotonin-Syndrom
    • selten Fälle eines Serotonin-Syndroms bei Patienten aufgetreten, die SSRIs einnahmen
    • Kombination verschiedener Symptome kann auf die Entwicklung dieses Krankheitsbildes hinweisen
      • Hyperthermie
      • Muskelstarre
      • Tremor
      • Myoklonien
      • vegetative Instabilität mit möglicherweise rasch schwankenden Vitalparametern
      • mentale Veränderungen einschließl. Verwirrtheit, Reizbarkeit, extreme Agitiertheit bis hin zu Delirium und Koma
    • Serotonin-Syndrom kann möglicherweise zu lebensbedrohlichen Zuständen führen
      • Behandlung mit Citalopram muss bei Auftreten solcher Symptome abgesetzt und eine unterstützende symptomatische Behandlung eingeleitet werden
  • Verlängerung des QT-Intervalls
    • Citalopram kann dosisabhängige Verlängerung des QT-Intervalls verursachen
    • seit Markteinführung Fälle von Verlängerung des QT-Intervalls und ventrikulären Arrhythmien, einschließlich Torsade de Pointes, berichtet, v.a. bei weiblichen Patienten, bei Patienten mit Hypokaliämie, vorbestehender QT-Verlängerung oder anderen Herzerkrankungen
    • Vorsicht bei Patienten mit
      • ausgeprägter Bradykardie
      • kurz zurückliegendem akutem Myokardinfarkt
      • dekompensierter Herzinsuffizienz
    • vor Therapiebeginn
      • Korrektur von Elektrolytstörungen wie Hypokaliämie und Hypomagnesiämie, da sie Risiko für maligne Arrhythmien erhöhen
      • bei Patienten mit klinisch stabilen Herzerkrankungen: Überprüfung des EKGs in Erwägung ziehen
    • bei Anzeichen von Herzrhythmusstörungen während der Behandlung Citalopram absetzen und EKG durchführen
  • Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre)
    • Citalopram sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren angewendet werden
      • suizidale Verhaltensweisen (Suizidversuch und Suizidgedanken) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) in klinischen Studien häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobachtet (im Vergleich zu Placebo)
    • sollte aufgrund klinischer Notwendigkeit dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, ist der Patient im Hinblick auf das Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu überwachen
    • Langzeitdaten fehlen zur Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Reifung sowie kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung
  • Ältere Patienten
    • Dosisreduktion auf: Hälfte der empfohlenen Dosis, z.B. 10 - 20 mg Citalopram i.v. / Tag in den ersten beiden Behandlungswochen
    • empfohlene Maximaldosis: 20 mg Citalopram i.v. / Tag
  • Leberfunktionsstörungen
    • Leberinsuffizienz (leicht bis mittelschwer)
      • empfohlene Initialdosis: 10 mg Citalopram i.v. / Tag in den ersten beiden Behandlungswochen
      • empfohlene Maximaldosis: 20 mg Citalopram i.v. / Tag
    • Leberinsuffizienz (stark)
      • Vorsicht bei der Anwendung
      • Dosis besonders vorsichtig steigern
  • Niereninsuffizienz
    • Niereninsuffizienz (leicht bis mittelschwer)
      • keine Dosisanpassung erforderlich
    • Niereninsuffizienz (schwer, Kreatinin-Clearance < 30 ml / Min.)
      • Anwendung nicht empfohlen, da keine Erfahrungen vorliegen
  • Krampfanfälle
    • Krampfanfälle stellen ein potentielles Risiko bei der Behandlung mit einem Antidepressivum dar
    • falls Krampfanfälle auftreten sollte Citalopram abgesetzt werden
    • Patienten mit instabiler Epilepsie
      • Anwendung vermeiden
    • Patienten mit kontrollierter Epilepsie
      • sorgfältig überwachen
      • bei Anstieg der Anfallshäufigkeit sollte Citalopram abgesetzt werden
  • Diabetes
    • SSRI können Blutzuckereinstellung beeinflussen
    • Dosis von Insulin oder oralen Antidiabetika ggf. anpassen
  • Hyponatriämie
    • selten Fälle von Hyponatriämie berichtet
    • möglicherweise verursacht durch eine inadäquate Sekretion des Antidiuretischen Hormons (SIADH)
    • nach Absetzen der Behandlung reversibel
    • häufiger bei Patienten, die Diuretika einnehmen oder Patienten, die aus anderen Gründen einen Volumenmangel haben
    • Risiko bei älteren weiblichen Patienten höher
  • Manie
    • bei Patienten mit manisch-depressiver Erkrankung Auftreten manischer Phasen möglich
    • Citalopram beim Auftreten manischer Phasen absetzen
  • Suizid / Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung
    • depressive Erkrankungen mit erhöhtem Risiko für Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden
      • erhöhtes Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt
      • da die signifikante Symptomlinderung nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden
      • bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann
    • Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten
      • Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht
      • betroffene Patienten sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden
      • Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo
    • Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, v.a. der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Behandlungsbeginn und nach Dosisanpassungen einhergehen
    • Patienten (und deren Betreuer) auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinweisen
      • sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten
  • Akathisie / psychomotorische Unruhe
    • Anwendung von Citalopram mit der Entwicklung von Akathisien in Verbindung gebracht
      • charakterisiert durch eine subjektiv unangenehme oder als quälend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendigkeit sich zu bewegen, oft zusammen mit einer Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu stehen
    • tritt am ehesten während der ersten Behandlungswochen auf
    • für Patienten, bei denen solche Symptome auftreten, kann eine Dosiserhöhung schädlich sein
  • Hämorrhagien
    • bei Einnahme von SSRI Verlängerung der Blutungszeit und / oder Hämorrhagien (z.B. Ekchymosen, gynäkologische Hämorrhagien, gastrointestinale Blutungen und andere Haut- oder Schleimhautblutungen) möglich
    • Vorsicht bei Patienten mit anamnestisch bekannten Blutungsanomalien und während gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die Thrombozytenfunktion beeinflussen oder Blutungsrisiko erhöhen
  • Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
    • treten häufig auf, besonders bei plötzlichem Therapieabbruch
      • in einer klinischen Studie mit Citalopram Nebenwirkungen nach dem Absetzen bei 40 % der Patienten beobachtet, während diese bei nur 20 % der Patienten auftraten, die Citalopram weiter einnahmen
    • Risiko von Absetzreaktionen kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich Behandlungsdauer, Dosis und Geschwindigkeit der Dosisreduktion
    • am häufigsten beobachtete Reaktionen (im Allgemeinen leicht bis mäßig schwer, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein)
      • Schwindelgefühl
      • Empfindungsstörungen (einschl. Parästhesien)
      • Schlafstörungen (einschl. Schlaflosigkeit und intensiver Träume)
      • Erregtheit oder Angst
      • Übelkeit und / oder Erbrechen
      • Zittern
      • Verwirrtheit
      • Schwitzen
      • Kopfschmerzen
      • Durchfall
      • Herzklopfen
      • emotionale Instabilität
      • Reizbarkeit
      • Sehstörungen
    • Absetzreaktionen treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Behandlung auf, aber in sehr seltenen Fällen wurde von solchen Symptomen bei Patienten nach unbeabsichtigtem Auslassen einer Dosis berichtet
    • im Allgemeinen bilden sich diese Symptome von selbst zurück und klingen innerhalb von 2 Wochen ab
      • bei einigen Personen können sie länger anhalten (2 - 3 Monate oder länger)
    • empfohlen bei einer Beendigung der Behandlung die Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten
  • Psychose
    • Behandlung psychotischer Patienten mit depressiven Episoden kann psychotische Symptome verstärken
  • EKT (Elektrokrampftherapie)
    • Vorsicht geboten, da zurzeit keine klinischen Prüfungen und nur wenig klinische Erfahrung zum gleichzeitigen Einsatz von Citalopram und EKT vorliegen
  • Johanniskraut
    • Häufigkeit von Nebenwirkungen kann bei gleichzeitiger Gabe von Citalopram und Johanniskrautpräparaten (Hypericum perforatum) erhöht sein
    • Johanniskraut und Citalopram sollten daher nicht zusammen eingenommen werden
  • Engwinkelglaukom
    • SSRIs einschließlich Citalopram können einen Einfluss auf die Pupillengröße haben, der in einer Mydriasis resultiert
    • v.a. bei prädisponierten Patienten kann dieser mydriatische Effekt zur Verengung des Augenwinkels führen, wodurch der Augeninnendruck steigen und sich ein Engwinkelglaukom entwickeln kann
    • Patienten mit einem Engwinkelglaukom oder einem Glaukom in der Vorgeschichte
      • Vorsicht bei der Anwendung

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Citalopram - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Citalopram - invasiv

  • Citalopram sollte in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn bei eindeutiger Notwendigkeit und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung
  • keine hinreichenden Daten zur Anwendung von Citalopram bei schwangeren Frauen
  • tierexperimentelle Studien
    • zeigten reproduktionstoxische Wirkungen
    • in Embryotoxizitätsstudien zeigten sich Skelettanomalien bei Ratten nach hohen maternal-toxischen Dosen
    • potenzielles Risiko für den Menschen nicht bekannt
  • Fälle von Absetzerscheinungen bei Neugeborenen wurden nach der Verwendung von SSRIs am Ende der Schwangerschaft beschrieben
    • Neugeborene sollten überwacht werden, wenn die Anwendung von Citalopram bei der Mutter bis in späte Stadien der Schwangerschaft, vor allem im letzten Trimenon, fortgesetzt wird
  • plötzliches Absetzen während der Schwangerschaft vermeiden
  • folgende Symptome können bei Neugeborenen nach der maternalen Anwendung von SSRIs / SNRIs in den späten Stadien der Schwangerschaft auftreten (verursacht durch serotonerge Wirkungen oder durch Absetzsymptome, treten i.d.R. weniger als 24 Stunden nach der Geburt auf):
    • Atemnot
    • Zyanose
    • Apnoe
    • Krampfanfälle
    • instabile Körpertemperatur
    • Schwierigkeiten beim Trinken
    • Erbrechen
    • Hypoglykämie
    • Muskelhypertonie
    • Muskelhypotonie
    • Hyperreflexie
    • Tremor
    • nervöses Zittern
    • Reizbarkeit
    • Lethargie
    • ständiges Schreien
    • Benommenheit
    • Schlafstörungen
  • Anwendung von SSRIs in der Schwangerschaft, insbes. Spätstadium, kann Risiko für primäre pulmonale Hypertonie bei Neugeborenen (PPHN, auch persistierende pulmonale Hypertonie genannt) erhöhen
    • beobachtetes Risiko: 5 Fällen pro 1000 Neugeborene (in der Gesamtbevölkerung treten 1 - 2 Fälle von PPHN pro 1000 Neugeborenen auf)
  • Fertilität
    • Fallberichte in Zusammenhang mit einigen SSRIs haben gezeigt, dass die Wirkung auf die Spermienqualität beim Menschen reversibel ist
    • Einfluss auf die Fertilität beim Menschen wurde bislang nicht beobachtet
    • tierexperimentelle Studien zeigten, dass Citalopram die Spermienqualität beeinträchtigen kann
      • Senkung des Fertilitätsindex und Trächtigkeitsindex
      • Reduktion an Implantationen und abnorme Spermien
      • bei diesen Studien wurden den Tieren Dosen verabreicht, die weit über die empfohlene Dosierung beim Menschen hinausgehen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Citalopram - invasiv

  • Anwendung während der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung
  • Vorsicht ist geboten
  • Citalopram geht in geringen Mengen in die Muttermilch über

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

Ausschleichend dosieren.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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