Abacavir HEXAL 300mg (60 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Abacavir
Wirkstoff Menge 300 mg
ATC Code J05AF06
Preis 378,69 €
Menge 60 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N2
Abacavir HEXAL 300mg (60 St)

Medikamente Prospekt

Abacavir300mg
(H)Carboxymethylstärke, Natriumsalz Typ AHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Eisen (III) hydroxid oxid x-WasserHilfsstoff
(H)Macrogol 3350Hilfsstoff
(H)Magnesium stearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]Hilfsstoff
(H)Poly(vinylalkohol), partiell hydrolysiertHilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<23 (23)mg
Gesamt Natrium Ion<1mmol
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen Abacavir oder einen der sonstigen Bestandteile.

Art der Anwendung



  • Abacavir HEXALArgA8-/sup> kann mit oder ohne eine Mahlzeit eingenommen werden.
  • Um die Einnahme der gesamten Dosis sicherzustellen, sollte(n) die Filmtablette(n) idealerweise unzerkleinert geschluckt werden.
  • Abacavir steht möglicherweise auch als Lösung zum Einnehmen für Kinder, die älter als 3 Monate sind und weniger als 14 kg wiegen, und für die Patienten, für die Filmtabletten ungeeignet sind, zur Verfügung.
  • Alternativ können für Patienten, die nicht in der Lage sind, die Filmtabletten zu schlucken, die Filmtabletten zerkleinert und mit einer kleinen Menge an halbfester Nahrung oder Flüssigkeit vermischt werden, wobei die gesamte Einnahme unmittelbar danach erfolgen soll.

Dosierung



  • Abacavir HEXALArgA8-/sup> sollte von einem Arzt, der Erfahrung in der Behandlung der HIV-Infektion besitzt, verschrieben werden.
  • Abacavir steht möglicherweise auch als Lösung zum Einnehmen für Kinder, die älter als 3 Monate sind und weniger als 14 kg wiegen, und für die Patienten, für die Filmtabletten ungeeignet sind, zur Verfügung.
  • Erwachsene, Jugendliche und Kinder (mit einem Körpergewicht von mindestens 25 kg)
    • Die empfohlene Dosis von Abacavir HEXALArgA8-/sup> beträgt 600 mg Abacavir pro Tag.
    • Diese kann entweder als 2-mal tägliche Dosis von 300 mg (eine Tablette) oder als 1-mal tägliche Dosis von 600 mg (zwei Tabletten) eingenommen werden.
  • Kinder (mit einem Körpergewicht von weniger als 25 kg)
    • Für Abacavir HEXALArgA8-/sup> Filmtabletten wird eine Dosierung nach Gewichtsbereichen empfohlen.
    • Kinder mit einem Körpergewicht >/= 20 kg bis < 25 kg
      • Die empfohlene Dosis beträgt 450 mg pro Tag. Diese kann entweder als eine Dosis von 150 mg (eine halbe Tablette) am Morgen und eine Dosis von 300 mg (eine ganze Tablette) am Abend oder als 1-mal tägliche Dosis von 450 mg (eineinhalb Tabletten) eingenommen werden.
    • Kinder mit einem Körpergewicht von 14 kg bis < 20 kg
      • Die empfohlene Dosis beträgt 300 mg pro Tag. Diese kann entweder als 2-mal tägliche Dosis von 150 mg (eine halbe Tablette) oder als 1-mal täglich Dosis von 300 mg (eine ganze Tablette) eingenommen werden.
    • Kinder im Alter von unter 3 Monaten
      • Die klinische Erfahrung bei Kindern unter 3 Monaten ist begrenzt und reicht nicht aus, um eine spezifische Dosierung zu empfehlen.
      • Patienten, deren Dosierung von einer 2-mal täglichen Einnahme auf eine 1-mal tägliche Einnahme umgestellt wird, sollten die empfohlene 1-mal tägliche Dosis (wie oben beschrieben) ungefähr 12 Stunden nach der letzten 2-mal täglichen Dosis einnehmen und dann ungefähr alle 24 Stunden mit der Einnahme der empfohlenen 1-mal täglichen Dosis (wie oben beschrieben) fortfahren. Wenn von der 1-mal täglichen Dosierung wieder zurück auf die 2-mal tägliche Dosierung umgestellt wird, sollten die Patienten die empfohlene 2-mal tägliche Dosis ungefähr 24 Stunden nach der letzten 1-mal täglichen Dosis einnehmen.
  • Besondere Personengruppen
    • Nierenfunktionsstörung
      • Eine Anpassung der Dosierung von Abacavir HEXALArgA8-/sup> ist bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen nicht erforderlich. Eine Anwendung von Abacavir HEXALArgA8-/sup> bei Patienten mit einer Nierenerkrankung im Endstadium wird jedoch nicht empfohlen.
    • Leberfunktionsstörung
      • Abacavir wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert. Für Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score 5 - 6) kann keine bestimmte Dosisempfehlung gegeben werden. Für Patienten mit mittelgradiger oder schwerer Leberfunktionsstörung liegen keine klinischen Daten vor, daher wird die Anwendung von Abacavir nicht empfohlen, sofern dies nicht als notwendig erachtet wird. Falls Abacavir bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung angewendet wird, ist eine sorgfältige Überwachung erforderlich, einschließlich einer Kontrolle der Abacavir-Plasmaspiegel, falls möglich.
    • Ältere Patienten
      • Pharmakokinetische Daten von Patienten über 65 Jahre liegen derzeit nicht vor.

Indikation



  • Abacavir HEXALArgA8-/sup> ist angezeigt in der antiretroviralen Kombinationstherapie zur Behandlung von Infektionen mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern.
  • Der Wirksamkeitsnachweis von Abacavir basiert hauptsächlich auf Ergebnissen von Studien mit 2-mal täglicher Verabreichung, die bei nicht vorbehandelten erwachsenen Patienten in Form einer Kombinationstherapie durchgeführt wurden.
  • Vor Beginn der Behandlung mit Abacavir sollte unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit jeder HIV-infizierte Patient auf das Vorhandensein des HLA-B+ACo-5701-Allels hin untersucht werden. Patienten, bei denen bekannt ist, dass sie das HLA-B+ACo-5701-Allel tragen, sollten Abacavir nicht anwenden.

Nebenwirkungen



  • Bei vielen berichteten Nebenwirkungen ist nicht geklärt, ob sie im Zusammenhang mit der Einnahme von Abacavir oder einem anderen zur Behandlung der HIV-Infektion angewendeten Arzneimittel stehen, oder ob sie eine Folge der Grunderkrankung sind. Viele der unten aufgelisteten Nebenwirkungen (Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Fieber, Lethargie, Hautausschlag) treten häufig bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegenüber Abacavir auf. Daher müssen Patienten, bei denen eines oder mehrere dieser Symptome auftreten, sorgfältig auf das Vorhandensein einer Überempfindlichkeitsreaktion hin untersucht werden.
  • Sehr selten wurde über Fälle von Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom oder toxisch epidermaler Nekrolyse berichtet, bei denen eine Überempfindlichkeit gegenüber Abacavir nicht ausgeschlossen werden konnte. In solchen Fällen sollten Abacavir-haltige Arzneimittel für immer abgesetzt werden.
  • Viele der unerwünschten Reaktionen führten nicht zu einem Abbruch der Behandlung.
  • Zur Einteilung der Nebenwirkungen wurde folgende Konvention zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig (>/= 1/10), Häufig (>/= 1/100, < 1/10), Gelegentlich (>/= 1/1.000, < 1/100), Selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000), Sehr selten (< 1/10.000)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • Häufig: Anorexie
    • Sehr selten: Laktatazidose
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • Häufig: Kopfschmerzen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Diarrh+APY
    • Selten: Pankreatitis
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • Häufig: Hautausschlag (ohne systemische Symptome)
    • Sehr selten: Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermale Nekrolyse
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • Häufig: Fieber, Lethargie, Müdigkeit
  • Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
    • Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Abacavir
      • Die Anzeichen und Symptome dieser Überempfindlichkeitsreaktion sind unten aufgelistet. Diese wurden entweder in klinischen Studien oder nach der Markteinführung beobachtet. Die Symptome, die bei mindestens 10% der Patienten mit einer Überempfindlichkeitsreaktion berichtet wurden, sind in der Fachinformation fett gedruckt.
      • Bei fast allen Patienten mit Überempfindlichkeitsreaktionen traten Fieber und/oder Hautausschlag (für gewöhnlich makulopapulös oder urtikariell) als Teil des Syndroms auf, jedoch traten auch Überempfindlichkeitsreaktionen ohne Fieber oder Hautausschlag auf. Zu den weiteren typischen Symptomen gehören gastrointestinale oder respiratorische Symptome oder Allgemeinsymptome wie Lethargie oder allgemeines Unwohlsein.
      • Haut
        • Hautausschlag (für gewöhnlich makulopapulös oder urtikariell)
      • Gastrointestinaltrakt
        • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Geschwüre im Mund
      • Atemwege
        • Dyspnoe, Husten, Halsschmerzen, akutes Atemnotsyndrom bei Erwachsenen, respiratorische Insuffizienz
      • Sonstige
        • Fieber, Lethargie, allgemeines Unwohlsein, +ANY-deme, Lymphadenopathie, Hypotonie, Konjunktivitis, Anaphylaxie
      • Neurologisches System/Psyche
        • Kopfschmerzen, Parästhesie
      • Blutbild
        • Lymphopenie
      • Leber/Pankreas
        • erhöhte Leberfunktionswerte, Hepatitis, Leberversagen
      • Muskel- und Skelettsystem
        • Myalgie, selten Myolyse, Arthralgie, erhöhte Kreatin-Phosphokinase-Werte
      • Urogenitaltrakt
        • erhöhte Kreatinin-Werte, Nierenversagen
      • Die mit einer solchen Überempfindlichkeitsreaktion verbundenen Symptome verschlechtern sich bei Fortsetzen der Behandlung und können lebensbedrohlich werden. In seltenen Fällen führten sie zum Tod.
      • Eine Wiederaufnahme der Behandlung mit Abacavir nach einer Überempfindlichkeitsreaktion gegen Abacavir (HSR) führt zu einem prompten Wiederauftreten der Symptome innerhalb von Stunden. Das Wiederauftreten der Überempfindlichkeitsreaktion verläuft in der Regel schwerwiegender als die Erstmanifestation und kann zu lebensbedrohlichem Blutdruckabfall und zum Tod führen. Ähnliche Reaktionen traten in seltenen Fällen nach Wiederaufnahme der Therapie mit Abacavir auch bei Patienten auf, die vor dem Absetzen der Abacavir-Therapie nur eines der typischen Symptome einer Überempfindlichkeitsreaktion (siehe oben) zeigten, und in sehr seltenen Fällen wurden sie auch nach Wiederaufnahme der Therapie bei Patienten beschrieben, die vorher keine Symptome einer HSR gezeigt hatten (d. h. bei Patienten, bei denen davon ausgegangen wurde, dass sie Abacavir vertragen).
    • Metabolische Parameter
      • Während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte auftreten.
    • Immun-Reaktivierungs-Syndrom
      • Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln. Im Rahmen der Immun-Reaktivierung wurde auch über das Auftreten von Autoimmunerkrankungen (wie Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis) berichtet, der Zeitpunkt des Auftretens ist jedoch variabler, und diese Ereignisse können erst viele Monate nach Behandlungsbeginn auftreten.
    • Osteonekrose
      • Fälle von Osteonekrose wurden insbesondere bei Patienten mit allgemein bekannten Risikofaktoren, fortgeschrittener HIV-Erkrankung oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie berichtet. Die Häufigkeit des Auftretens ist unbekannt.
    • Veränderungen der Laborwerte
      • In kontrollierten klinischen Studien waren Veränderungen der Laborwerte im Zusammenhang mit der Abacavir-Behandlung selten, wobei keine Unterschiede in den Inzidenzen zwischen den mit Abacavir behandelten Patienten und den Kontrollgruppen beobachtet wurden.
  • Kinder und Jugendliche
    • 1.206 HIV-infizierte pädiatrische Patienten im Alter von 3 Monaten bis 17 Jahren nahmen an der klinischen Prüfung ARROW (COL105677) teil, von denen 669 Abacavir und Lamivudin entweder 1-mal oder 2-mal täglich erhielten. Im Vergleich zu Erwachsenen wurden bei pädiatrischen Patienten, die entweder eine 1-mal oder eine 2-mal tägliche Dosierung erhielten, keine zusätzlichen Nebenwirkungen ermittelt.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Überempfindlichkeitsreaktionen
      • Abacavir ist mit dem Risiko für Überempfindlichkeitsreaktionen (Hypersensitivitätsreaktionen, HSR) assoziiert. Diese sind durch Fieber und/oder Hautausschlag, verbunden mit weiteren Symptomen, die auf eine Multiorganbeteiligung hinweisen, charakterisiert. Von den unter Abacavir beobachteten Überempfindlichkeitsreaktionen waren manche lebensbedrohlich und in seltenen Fällen tödlich, wenn sie nicht angemessen behandelt wurden.
      • Bei Patienten, die positiv auf das HLA-B+ACo-5701-Allel getestet wurden, besteht ein hohes Risiko für das Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion gegen Abacavir. Jedoch wurden Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Abacavir - mit geringerer Häufigkeit - auch bei Patienten berichtet, die nicht Träger dieses Allels sind.
      • Deshalb sollte immer Folgendes befolgt werden:
        • Vor dem Einleiten der Therapie muss immer der HLA-B+ACo-5701-Status dokumentiert werden.
        • Eine Behandlung mit Abacavir HEXALArgA8-/sup> sollte niemals bei Patienten mit positivem HLA-B+ACo-5701-Status eingeleitet werden, und auch nicht bei Patienten mit negativem HLA-B+ACo-5701-Status, bei denen der Verdacht besteht, dass sie bei einer früheren Anwendung eines Abacavir-haltigen Regimes (z. B. KivexaArgA8-/sup>, TrizivirArgA8-/sup>, TriumeqArgA8-/sup>) eine Überempfindlichkeitsreaktion gegen Abacavir gezeigt haben.
        • Abacavir HEXALArgA8-/sup> muss sofort abgesetzt werden, selbst bei negativem HLA-B+ACo-5701-Status, wenn eine Überempfindlichkeitsreaktion vermutet wird. Wird die Abacavir HEXALArgA8-/sup>-Behandlung nach Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion verzögert abgesetzt, kann dies zu einer lebensbedrohlichen Reaktion führen.
        • Wurde die Behandlung mit Abacavir HEXALArgA8-/sup> wegen des Verdachts auf eine Überempfindlichkeitsreaktion abgesetzt, dürfen Abacavir HEXALArgA8-/sup> oder andere Abacavir-haltige Arzneimittel (z. B. KivexaArgA8-/sup>, TrizivirArgA8-/sup>, TriumeqArgA8-/sup>) nie wieder eingenommen werden.
        • Wird die Behandlung mit Abacavir-haltigen Arzneimitteln nach einer vermuteten Überempfindlichkeitsreaktion wiederaufgenommen, kann dies zu einem prompten Wiederauftreten der Symptome innerhalb von Stunden führen. Beim Wiederauftreten verlaufen die Symptome in der Regel schwerwiegender als beim ersten Auftreten und es kann zu einem lebensbedrohlichen Blutdruckabfall und zum Tod kommen.
        • Patienten, bei denen der Verdacht auf eine Überempfindlichkeitsreaktion besteht, sollten angewiesen werden, die verbliebenen Abacavir HEXALArgA8-/sup>-Filmtabletten zu entsorgen, um eine Wiedereinnahme von Abacavir zu vermeiden.
        • Klinische Beschreibung von Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Abacavir
          • Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Abacavir wurden in klinischen Studien und durch Erfahrungen nach der Markteinführung sehr gut untersucht. Die Symptome traten gewöhnlich innerhalb der ersten 6 Wochen nach Beginn der Behandlung mit Abacavir auf (die Zeit bis zum Auftreten betrug im Median 11 Tage), allerdings können diese Reaktionen zu jeder Zeit während der Therapie auftreten.
          • Fast alle Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Abacavir beinhalteten Fieber und/oder Hautausschlag. Andere Anzeichen und Symptome, die als Teil einer Abacavir-Überempfindlichkeitsreaktion beobachtet wurden, sind im Detail in Kategorie +ACY-quot,Nebenwirkungen+ACY-quot, (Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen) beschrieben, einschließlich respiratorischer und gastrointestinaler Symptome. Es sollte beachtet werden, dass solche Symptome dazu führen können, dass eine Überempfindlichkeitsreaktion fälschlicherweise als respiratorische Erkrankung (Pneumonie, Bronchitis, Pharyngitis) oder Gastroenteritis diagnostiziert wird.
          • Die mit einer solchen Überempfindlichkeitsreaktion verbundenen Symptome verschlechtern sich bei Fortsetzen der Behandlung und können lebensbedrohlich werden. Nach Absetzen von Abacavir verschwinden diese Symptome für gewöhnlich.
          • Selten haben Patienten, die Abacavir aus einem anderen Grund als einer Überempfindlichkeitsreaktion abgesetzt hatten, innerhalb von Stunden nach Wiederaufnahme der Abacavir-Therapie eine lebensbedrohliche Reaktion entwickelt (siehe Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen). Eine Wiederaufnahme der Behandlung mit Abacavir muss bei diesen Patienten in einem Rahmen vorgenommen werden, in dem eine rasche medizinische Hilfe gewährleistet ist.
    • Mitochondriale Dysfunktion nach Exposition in utero
      • Nukleosid- und Nukleotid-Analoga können die mitochondriale Funktion in unterschiedlichem Ausmaße beeinträchtigen. Dies ist unter Stavudin, Didanosin und Zidovudin am stärksten ausgeprägt. Es liegen Berichte über mitochondriale Funktionsstörungen bei HIV-negativen Kleinkindern vor, die in utero und/oder postnatal gegenüber Nukleosid-Analoga exponiert waren. Diese Berichte betrafen überwiegend Behandlungen mit Zidovudin-haltigen Therapien. Die hauptsächlich berichteten Nebenwirkungen waren hämatologische Störungen (Anämie, Neutropenie) und Stoffwechselstörungen (Hyperlaktatämie, erhöhte Serum-Lipase-Werte). Diese Ereignisse waren meistens vorübergehend. Selten wurde über spät auftretende neurologische Störungen (Hypertonus, Konvulsionen, Verhaltensänderungen) berichtet. Ob solche neurologischen Störungen vorübergehend oder bleibend sind, ist derzeit nicht bekannt.
      • Diese Erkenntnisse sollten bei jedem Kind, das in utero gegenüber Nukleosid- und Nukleotid-Analoga exponiert war und schwere klinische, insbesondere neurologische Befunde unbekannter Ätiologie aufweist, berücksichtigt werden. Diese Erkenntnisse haben keinen Einfluss auf die derzeitigen nationalen Empfehlungen zur Anwendung der antiretroviralen Therapie bei schwangeren Frauen zur Prävention einer vertikalen HIV-Transmission.
    • Gewicht und metabolische Parameter
      • Während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte auftreten. Diese Veränderungen können teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammenhängen. In einigen Fällen ist ein Einfluss der Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für die Gewichtszunahme keinen klaren Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt. Für die Überwachung der Blutlipid- und Blutglucosewerte wird auf die anerkannten HIV-Therapierichtlinien verwiesen. Die Behandlung von Lipidstörungen sollte nach klinischem Ermessen erfolgen.
    • Pankreatitis
      • Über Pankreatitis wurde berichtet, aber ein kausaler Zusammenhang mit der Abacavir-Behandlung ist nicht sicher.
    • Dreifach-Nukleosid-Therapie
      • Bei Patienten mit einer hohen Viruslast (> 100.000 Kopien/ml) ist die Wahl der Behandlung mit der Dreifachkombination Abacavir, Lamivudin und Zidovudin besonders sorgfältig abzuwägen.
      • Es liegen Berichte über eine hohe Rate virologischen Versagens und des Auftretens einer Resistenz in einem frühen Stadium vor, wenn Abacavir mit Tenofovirdisoproxilfumarat und Lamivudin in Form einer 1-mal täglichen Gabe kombiniert wurde.
    • Lebererkrankungen
      • Die Sicherheit und Wirksamkeit von Abacavir bei Patienten mit zugrundeliegenden signifikanten Lebererkrankungen wurde bisher nicht belegt. Abacavir wird bei Patienten mit mittelgradiger oder schwerer Leberfunktionsstörung nicht empfohlen.
      • Patienten mit vorbestehender eingeschränkter Leberfunktion einschließlich einer chronisch-aktiven Hepatitis zeigen eine erhöhte Häufigkeit von Leberfunktionsstörungen unter einer antiretroviralen Kombinationstherapie und sollten entsprechend der klinischen Praxis überwacht werden. Bei Anzeichen einer Verschlechterung der Lebererkrankung bei solchen Patienten muss eine Unterbrechung oder ein Absetzen der Behandlung in Betracht gezogen werden.
    • Patienten mit chronischer Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Koinfektion
      • Patienten, die an chronischer Hepatitis B oder C leiden und mit einer antiretroviralen Kombinationstherapie behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere hepatische Nebenwirkungen mit potenziell tödlichem Verlauf. Für den Fall einer gleichzeitigen antiviralen Behandlung der Hepatitis B oder C lesen Sie bitte die betreffenden Fachinformationen dieser Arzneimittel.
    • Nierenerkrankungen
      • Abacavir HEXALArgA8-/sup> sollte nicht an Patienten mit einer Nierenerkrankung im Endstadium verabreicht werden.
    • Immun-Reaktivierungs-Syndrom
      • Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (cART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder Verschlechterung von Symptomen führt. Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der cART beobachtet. Entsprechende Beispiele sind CMV-Retinitis, disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen und Pneumocystis-carinii-Pneumonie. Jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten, falls notwendig ist eine Behandlung einzuleiten. Im Rahmen der Immun-Reaktivierung wurde auch über das Auftreten von Autoimmunerkrankungen (wie Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis) berichtet, der Zeitpunkt des Auftretens ist jedoch variabler, und diese Ereignisse können erst viele Monate nach Behandlungsbeginn auftreten.
    • Osteonekrose
      • Obwohl eine multifaktorielle Ätiologie angenommen wird (darunter Anwendung von Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, schwere Immunsuppression, höherer Body-Mass-Index), wurden Fälle von Osteonekrose insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung und/oder Langzeitanwendung einer cART berichtet. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen den Arzt aufzusuchen.
    • Opportunistische Infektionen
      • Patienten, die Abacavir oder eine andere antiretrovirale Therapie erhalten, können auch weiterhin opportunistische Infektionen oder andere Komplikationen einer HIV-Infektion entwickeln. Daher sollten sie unter enger klinischer Überwachung durch Ärzte bleiben, die Erfahrung in der Behandlung dieser mit HIV-assoziierten Erkrankungen besitzen.
    • Übertragung
      • Obwohl es sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression durch eine antiretrovirale Therapie das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduziert, kann ein Restrisiko nicht ausgeschlossen werden. Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der Übertragung sollten gemäß nationaler Richtlinien getroffen werden.
    • Myokardinfarkt
      • Beobachtungsstudien haben eine Assoziation zwischen Myokardinfarkten und der Einnahme von Abacavir gezeigt. In diesen Studien wurden hauptsächlich antiretroviral vorbehandelte Patienten untersucht. Die Zahl der Myokardinfarkte in klinischen Studien ist begrenzt, ein geringfügig erhöhtes Risiko kann auf Basis dieser Daten nicht ausgeschlossen werden. Insgesamt zeigen die verfügbaren Daten aus Kohortenstudien und randomisierten Studien einige Inkonsistenzen, sodass eine kausale Beziehung zwischen der Behandlung mit Abacavir und dem Risiko für einen Myokardinfarkt weder bestätigt noch widerlegt werden kann. Bis jetzt ist kein biologischer Mechanismus bekannt, der eine potenzielle Risikoerhöhung erklären könnte. Wenn Abacavir HEXALArgA8-/sup> verschrieben wird, sollte versucht werden, alle modifizierbaren Risikofaktoren (z. B. Rauchen, Bluthochdruck und Hyperlipidämie) zu minimieren.
    • Abacavir HEXALArgA8-/sup> enthält Natrium
      • Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Filmtablette, d. h., es ist nahezu ,natriumfrei+ACY-quot,.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Basierend auf den Ergebnissen von In-vitro-Versuchen und den bekannten Hauptmetabolisierungswegen von Abacavir ist das Potenzial für über Cytochrom P450 vermittelte Interaktionen von Abacavir mit anderen Arzneimitteln gering.
    • Cytochrom P450 spielt bei der Metabolisierung von Abacavir keine wesentliche Rolle, und Abacavir hemmt keine durch CYP 3A4 vermittelten Metabolisierungen. Für Abacavir wurde zudem in vitro gezeigt, dass es die Metabolisierung, die über die Enzyme CYP 3A4, CYP 2C9 oder CYP 2D6 vermittelt wird, in klinisch relevanten Konzentrationen nicht hemmt. Eine Induktion des hepatischen Metabolismus wurde in klinischen Studien nicht beobachtet. Daher ist die Wahrscheinlichkeit von Arzneimittelwechselwirkungen mit antiretroviralen Proteasehemmern und anderen Arzneimitteln, die über die wichtigsten Cytochrom-P450-Enzyme abgebaut werden, gering. Klinische Studien haben gezeigt, dass es keine klinisch signifikanten Wechselwirkungen zwischen Abacavir, Zidovudin und Lamivudin gibt.
    • Starke Enzyminduktoren wie Rifampicin, Phenobarbital und Phenytoin können durch ihre Wirkung auf die UDP-Glucuronyltransferase die Plasmakonzentrationen von Abacavir geringfügig herabsetzen.
    • Ethanol
      • Der Abacavir-Metabolismus wird durch Ethanol verändert, was zu einem Anstieg des AUC-Wertes von Abacavir um etwa 41% führt. Diese Befunde werden jedoch als klinisch nicht signifikant angesehen. Abacavir hat keinen Einfluss auf die Metabolisierung von Ethanol.
    • Methadon
      • In einer pharmakokinetischen Studie führte die gleichzeitige Verabreichung von 2-mal täglich 600 mg Abacavir und Methadon zu einer 35%igen Reduktion der Cmax von Abacavir und zu einer einstündigen Verzögerung der tmax von Abacavir, während die AUC unverändert blieb. Die Veränderungen in der Pharmakokinetik von Abacavir werden nicht als klinisch relevant betrachtet. In dieser Studie erhöhte Abacavir die mittlere systemische Clearance von Methadon um 22%. Eine Induktion Arzneimittel-metabolisierender Enzyme kann daher nicht ausgeschlossen werden. Patienten, die mit Methadon und Abacavir behandelt werden, sollten auf Hinweise von Entzugssymptomen, die auf eine Unterdosierung hinweisen, überwacht werden, da gelegentlich eine erneute Methadon-Einstellung erforderlich sein kann.
    • Retinoide
      • Retinoidverbindungen werden mittels Alkoholdehydrogenase eliminiert. Wechselwirkungen mit Abacavir sind möglich, wurden jedoch nicht untersucht.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
  • Überdosierung
    • In klinischen Studien wurden Einzeldosen bis zu 1.200 mg und Tagesdosen bis zu 1.800 mg Abacavir an Patienten verabreicht. Im Vergleich zu den nach normaler Dosierung berichteten Nebenwirkungen wurden keine zusätzlichen Nebenwirkungen berichtet. Die Effekte höherer Dosen sind nicht bekannt. Im Falle einer Überdosierung ist der Patient auf Anzeichen einer Intoxikation zu beobachten und, wenn erforderlich, die notwendige unterstützende Therapie anzuwenden. Es ist nicht bekannt, ob Abacavir durch Peritonealdialyse oder durch Hämodialyse entfernt werden kann.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Durch die Behandlung einer HIV-Infektion während der Schwangerschaft wird das Risiko einer vertikalen Transmission von HIV auf das Neugeborene verringert. Generell sollten für die Entscheidung, antiretrovirale Mittel während der Schwangerschaft anzuwenden, die Daten aus den Tierstudien sowie die klinische Erfahrung mit Schwangeren in Betracht gezogen werden. Tierexperimentelle Studien zeigten eine toxische Wirkung auf den sich entwickelnden Embryo und Fetus bei Ratten, jedoch nicht bei Kaninchen. In Tiermodellen erwies sich Abacavir als karzinogen. Die klinische Relevanz dieser Daten für Menschen ist nicht bekannt. Es wurde nachgewiesen, dass Abacavir und/oder seine Metaboliten beim Menschen die Plazenta passiert.
  • Erfahrungen an schwangeren Frauen mit mehr als 800 Schwangerschaftsausgängen nach Exposition im ersten Trimester und mehr als 1.000 Schwangerschaftsausgängen nach Exposition im zweiten und dritten Trimester deuten nicht auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko oder eine fetale/neonatale Toxizität von Abacavir hin.
  • Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko beim Menschen ist aufgrund dieser Daten unwahrscheinlich.
  • Mitochondriale Funktionsstörung
    • Für Nukleosid- und Nukleotidanaloga wurde in vitro und in vivo nachgewiesen, dass sie mitochondriale Schädigungen unterschiedlichen Ausmaßes verursachen. Es liegen Berichte über mitochondriale Funktionsstörungen bei HIV-negativen Kleinkindern vor, die in utero und/oder postnatal gegenüber Nukleosidanaloga exponiert waren.
  • Fertilität
    • Tierexperimentelle Studien zeigten, dass Abacavir keine Wirkung auf die Fertilität hat.

Stillzeithinweise



  • Abacavir und seine Metaboliten gehen in die Milch von laktierenden Ratten über.
  • Abacavir geht auch beim Menschen in die Muttermilch über. Es liegen keine Daten zur Sicherheit von Abacavir vor, wenn es Säuglingen im Alter von unter 3 Monaten verabreicht wird. Es wird empfohlen, dass HIV-infizierte Frauen ihre Kinder unter keinen Umständen stillen, um eine Übertragung von HIV zu vermeiden.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Ausreichende Untersuchungen liegen nicht vor.

Die Anwendung in der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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