ausgeprägte Immunschwäche oder Patienten unter immunsuppressiver Therapie
Patienten, die Antikoagulantien einnehmen (Heparinpräparate, ASS, Marcumar):
mit längerer Nachblutungszeit ist zu rechnen
diese Präparate nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ggf. vorher absetzen bzw. in der Dosierung reduzieren
Nachblutung ausreichend lang überwachen
Allergien gegen Inhaltsstoffe des Schleims und des Speichels des Blutegels können auftreten und eine weitere Anwendung ausschließen
Art der Anwendung
Hinweise zur Aufbewahrung und Vorbereitung der Blutegel sowie der Nachsorge s. Fach- bzw. Gebrauchsinformation
Behandlung erfolgt am besten morgens, damit der Verband, der nach dem Ansetzen der Egel angelegt wird, vor der Nachtruhe nochmal gewechselt werden kann
der Patient sitzt oder liegt während der Behandlung möglichst bequem und entspannt in einem nicht zu hellen Raum
die Hautstellen, an denen die Egel ansaugen sollen, werden mit Wasser ohne Seife gewaschen und abgerieben
wurden Cremes oder Salben angewandt, so sind die Reste sorgfältig zu entfernen
die Verwendung stark riechender Seifen und die mangelhafte Entfernung von Einreibungen sind die häufigste Ursache für ein schlechtes Anbeißen
um das Anbeißen zu fördern, empfiehlt es sich, den betreffenden Hautbezirk ggf. mit einer heißen Kompresse zu erwärmen
die Egel saugen dann i. d. Regel sofort an
um den Egel ganz genau an eine bestimmte Stelle zu setzen, kann man dort die Haut mit einer Lanzette ritzen, der austretende Blutstropfen bewirkt ein spontanes Ansaugen
um den Blutegel an die richtige Stelle zu dirigieren, setzt man ihn in ein Gefäß mit kleiner +ANY-ffnung
an Stelle des häufig empfohlenen Schnapsglases bevorzugt ein kurzes Zentrifugenglas oder auch eine Einmalspritze (5 ml), deren Vorderende abgesägt wurde, verwenden
letztere hat zusätzlich den Vorteil, dass man den Egel mit dem Spritzenstempel vorsichtig herausschieben kann
haben die Egel angebissen, so deckt man sie mit einem Tuch ab und bittet den Patienten, auf das Loslassen der Tiere zu achten
es empfiehlt sich, den Bereich, in dem die Egel saugen, mit wasserdichter Folie und saugfähigem Material zu unterlegen (Babywindel), mit dem das nachlaufende Blut aufgefangen wird
in Abhängigkeit von der Durchblutung der Ansatzstelle dauert das Saugen zwischen 20 und 60 Minuten
es empfiehlt sich, abzuwarten bis die Egel von selbst loslassen und vollgesogen abfallen
will man das Saugen vorzeitig beenden, löst man den vorderen Saugnapf unter seitlichem Druck vorsichtig mit einem Spatel
auf keinen Fall darf der saugende Egel gewaltsam mit einer Pinzette oder von Hand abgezogen werden, da dann Kieferreste in der Wunde zurückbleiben können, was zu Entzündungen führen kann
die abgefallenen Egel sind sofort zu verwahren, da sie beim Herumkriechen oft Blut abgeben und Liege usw. verschmutzen
Egel, die an einem Patienten gesaugt haben, sind zu töten (kochendes Wasser, Spiritus, Tiefgefrieren)
es gilt ein Wiederverwendungsverbot
Dosierung
traditionell angewendet bei verschiedenen Indikationen (s. Indikation)
3 - 5 Blutegel im Abstand von 1 - 2 cm auf betroffene Partien
Einsatz in der plastischen Unfallchirurgie, um die Zirkulation in Transplantaten oder verletzten Körperteilen wieder in Gang zu setzen und zu verbessern
Nebenwirkungen
Entzündung an der Bissstelle nach Ansetzen der Blutegel
vereinzelt allergische Reaktionen beschrieben
Egel nicht gewaltsam während des Saugens entfernen, da dann evlt. Kieferteile zurückbleiben und zu Entzündungen führen können
auch kann dadurch ein Erbrechen des Darminhaltes ausgelöst werden, was das Risiko der Übertragung des im Darm lebenden Bakteriums Aeromonas hirudinis erhöht
Behandlung einer solchen Infektion mit Cephalosporinen der 3. Generation oder Gyrasehemmer
exzessive Anwendung kann zu starkem Blutverlust und Anämien führen
wenn Reaktionen auftreten, die nicht beschrieben sind, Therapeuten oder Apotheker benachrichtigen oder sich mit dem Blutegel-Lieferanten direkt in Verbindung setzen
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
beim Ansetzen in der Nähe von Körperöffnungen, darauf achten, dass die Tiere nicht in diese wandern können, was durch Fixieren mit einem umgestülptem Glas oder ähnlichem gelingt
bei der Anwendung von Blutegeln ist eine Übertragung von Erregern einer Infektionskrankheit auch unbekannter Natur nicht völlig auszuschließen
vor jeder Anwendung daher erwägen, ob nicht der Einsatz therapeutischer Alternativen angezeigt ist
sofern die in der Fach- bzw. Gebrauchsinformation aufgeführten Hinweise beachtet wurden, sind bisher dem Blutegel-Lieferanten keine ernsthaften Komplikationen bekannt geworden
Unsere Website verkauft keine medikamente. Unsere Website dient nur zu Informationszwecken. Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie das Medikament einnehmen.