Zentropil (200 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Phenytoin
Wirkstoff Menge 100 mg
ATC Code N03AB02
Preis 18,74 €
Menge 200 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N3
Zentropil (200 St)

Medikamente Prospekt

Phenytoin100mg
(H)Carboxymethylstärke, Natriumsalz Typ AHilfsstoff
(H)GelatineHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)Paraffin, dickflüssigHilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • ZentropilArgA8-/sup> darf nicht angewendet werden
    • bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Hydantoine oder einen der sonstigen Bestandteile.
    • bei vorbestehenden schweren Schädigungen der Blutzellen und des Knochenmarks.
    • bei AV-Block II. und III. Grades sowie Syndrom des kranken Sinusknotens.
    • innerhalb der ersten drei Monate nach Myokardinfarkt oder bei eingeschränkter Herzleistung (linksventrikuläres Auswurfvolumen geringer als 35%).
    • in Kombination mit nicht-nukleosidischen Reverse Transkriptase Inhibitoren (NNRTI) wie z. B. Delavirdin. Es kann zu einem Verlust des virologischen Ansprechens und zu möglichen Resistenzen gegenüber dieser Wirkstoffe kommen.

Art der Anwendung



  • Die Tabletten werden mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) eingenommen.

Dosierung



  • Der therapeutische Bereich der Plasmakonzentration liegt im Allgemeinen zwischen 10 und 20 +ALU-g/ml Phenytoin, Konzentrationen über 25 +ALU-g/ml Phenytoin können im toxischen Bereich liegen.
  • Prophylaxe und Therapie von Krampfanfällen
    • Einschleichende Dosierung
      • Bei einschleichender Aufsättigung nehmen Erwachsene und Jugendliche ab dem 13. Lebensjahr (d. h. ab ca. 50 kg Körpergewicht [KG]) täglich bis zu 3 Tabletten ZentropilArgA8-/sup> (entsprechend 300 mg Phenytoin) in 1 - 3 Einzelgaben.
      • Die Einstellung (insbesondere einer höheren Dosierung) erfolgt nach den klinischen Erfordernissen und unter Kontrolle der Phenytoin-Plasmakonzentration.
      • Kinder bis zum 12. Lebensjahr erhalten täglich 2 mg Phenytoin/kg KG. Eine Steigerung der Tagesdosis kann alle 3 Tage um 1 mg/kg KG entsprechend der Phenytoin-Plasmakonzentration erfolgen.
    • Erhaltungsdosierung
      • Die Erhaltungsdosis, verteilt auf 1 - 2 Einzelgaben, wird individuell nach Anfallsfreiheit, Nebenwirkungen und Phenytoin-Plasmakonzentration bestimmt.
    • Schnelle Aufsättigung
      • Eine schnelle Aufsättigung ist unter klinischen Bedingungen und unter Kontrolle der Phenytoin-Plasmakonzentration durchzuführen.
    • Erwachsene und Jugendliche ab dem 13. Lebensjahr (d. h. ab ca. 50 kg KG) nehmen am ersten Behandlungstag bis zu 10 Tabletten ZentropilArgA8-/sup> ein (entsprechend 1 g Phenytoin), aufgeteilt in 3 Einzelgaben (4 Tabletten, 3 Tabletten, 3 Tabletten) in zweistündlichen Abständen. Ab dem zweiten Tag ist wie bei einschleichender Dosierung vorzugehen.
    • Kinder bis zum 12. Lebensjahr erhalten am ersten Behandlungstag 5 - 8 mg Phenytoin/kg KG.
    • Ab dem zweiten Behandlungstag erhalten Kinder ab dem 6. Lebensjahr 2 Tabletten ZentropilArgA8-/sup> (entsprechend 200 mg Phenytoin) täglich. Alternativ können 150 - 200 mg Phenytoin gegeben werden.
    • Bei Kindern unter 6 Jahren ist die ab dem 2. Behandlungstag verabreichte Dosis nach der Phenytoin-Plasmakonzentration festzulegen.
  • Neurogene Schmerzzustände
    • Erwachsene nehmen täglich 3 Tabletten ZentropilArgA8-/sup> (entsprechend 300 mg Phenytoin) in 1 - 3 Einzelgaben. Die Einstellung (insbesondere einer höheren Dosierung) erfolgt nach den klinischen Erfordernissen und unter Kontrolle der Phenytoin-Plasmakonzentration.
  • Die Dauer der Anwendung ist abhängig von der Grunderkrankung und dem Krankheitsverlauf. Sie ist bei guter Verträglichkeit nicht begrenzt.

Indikation



  • Fokal eingeleitete generalisierende und generalisierte tonisch-klonische Anfälle (Grand mal) sowie einfache (z. B. Jackson-Anfälle) und komplexe Partialanfälle (z. B. Temporallappenanfälle).
  • Prophylaxe von Krampfanfällen, z. B. bei neurochirurgischen Eingriffen.
  • Neurogene Schmerzzustände vom Typ des Tic doloureux und andere zentrale oder periphere neurogene Schmerzzustände, wenn andere Therapiemaßnahmen nicht erfolgreich waren oder nicht durchführbar sind.
  • Hinweis
    • ZentropilArgA8-/sup> ist nicht wirksam bei Absence-Status sowie zur Prophylaxe und Therapie von Fieberkrämpfen.

Nebenwirkungen



  • Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig (>/= 1/10)
    • Häufig+AKA-(>/= 1/100 bis < 1/10)
    • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
    • Selten+AKA-(>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
    • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • Im Zusammenhang mit Phenytoin wurden gelegentlich hämopoetische Komplikationen berichtet, einige davon tödlich. Dazu gehören Thrombozytopenie, Leukopenie, Granulozytopenie, Agranulozytose, Panzytopenie mit oder ohne Knochenmarksuppression sowie aplastische Anämie.
    • Des Weiteren wurden Makrozytose und megaloblastische Anämie beobachtet, diese Erkrankungen sprechen jedoch gewöhnlich auf eine Folsäuretherapie an.
    • Eine Reihe von Berichten deuten auf einen Zusammenhang zwischen Phenytoin und der Entwicklung einer Lymphadenopathie (lokal und generalisiert) hin, einschließlich gutartiger Lymphknotenhyperplasie, Pseudolymphom, Lymphom und Morbus Hodgkin. Obwohl kein kausaler Zusammenhang nachgewiesen wurde, weist das Auftreten einer Lymphadenopathie darauf hin, dass eine solche Erkrankung von anderen Typen der Lymphknotenpathologie abgegrenzt werden muss. Die Beteiligung der Lymphknoten kann mit oder ohne Symptome und Anzeichen erfolgen, die einer Serumkrankheit ähneln, einschließlich Fieber, Ausschlag und Leberbeteiligung.
    • In allen Fällen von Lymphadenopathie ist eine längere Nachbeobachtungsphase angezeigt, und es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um eine Kontrolle der Krampfanfälle mittels alternativer Antiepileptika zu erzielen.
    • Während der Behandlung mit Phenytoin sollten häufig Blutbilder angefertigt werden.
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • Anaphylaktoide Reaktion und Anaphylaxie.
  • Endokrine Erkrankungen
    • Nicht bekannt: Sekundärer Hyperparathyreoidismus
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • Die bei der Phenytointherapie am häufigsten auftretenden Manifestationen sind auf dieses System zurückzuführen und sind gewöhnlich dosisabhängig. Dazu gehören Diplopie, Nystagmus, Ataxie, schleppende Sprache, verringerte Koordination, geistige Verwirrung, Parästhesie, Somnolenz, Verschlafenheit, Vertigo, Schwindelgefühl, Schlaflosigkeit, vorübergehende Nervosität, Muskelzuckungen, Abgeschlagenheit, Merkfähigkeitsstörungen und Störungen der intellektuellen Leistungsfähigkeit, Geschmacksstörungen und Kopfschmerzen.
    • Zudem wurde selten über von Phenytoin induzierte Dyskinesien berichtet, einschließlich Chorea, Dystonie, Tremor und Asterixis, ähnlich denen, die von Phenothiazin und andere Neuroleptika induziert werden. Gelegentlich wird über irreversible Funktionsstörungen des Kleinhirns berichtet, die mit einer schwerwiegenden Phenytoin-Überdosierung im Zusammenhang stehen. Eine vorwiegend sensorische periphere Polyneuropathie wurde bei Patienten beobachtet, die eine Langzeit-Phenytoin-Therapie erhielten.
    • Bei länger anhaltender Überdosierung: starrer Blick, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust, Apathie und Sedierung, Wahrnehmungs- und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma.
    • Bei einer langfristigen Therapie mit Phenytoin-Plasmakonzentrationen über 25 +ALU-g/ml und klinischen Zeichen einer Intoxikation kann möglicherweise eine irreversible Kleinhirnatrophie auftreten, auch wenn die empfohlenen Standarddosierungen eingehalten wurden.
    • Bei einer Langzeittherapie mit Phenytoin zusammen mit anderen Antiepileptika, insbesondere Valproinsäure, kann es zu Zeichen einer Hirnschädigung (Enzephalopathie) kommen: vermehrte Krampfanfälle, Antriebslosigkeit (Stupor), Muskelschwäche (muskuläre Hypotonie), Bewegungsstörungen (choreatiforme Dyskinesien) und schwere Allgemeinveränderungen im EEG.
  • Herzerkrankungen
    • Selten sind, insbesondere bei intravenöser Gabe, Asystolien durch Hemmung des Sinusknotens sowie Blockade der Überleitung und Unterdrückung des Kammer-Ersatzrhythmus bei totalem AV-Block.
    • Es können proarrhythmische Wirkungen in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörungen auftreten, die zu einer starken Beeinträchtigung der Herztätigkeit bis hin zum Herzstillstand führen.
    • Vorhofflimmern und -flattern wird durch Phenytoin nicht durchbrochen. Da die Refraktärzeit des AV-Knotens aber verkürzt werden kann, ist eine Beschleunigung der Ventrikelfrequenz möglich.
    • Es kann, insbesondere bei intravenöser Anwendung parenteraler Darreichungsformen, zu Blutdruckabfall sowie Verschlechterung einer vorbestehenden Herz- bzw. Ateminsuffizienz kommen.
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • Übelkeit, Erbrechen und Obstipation
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • Akutes Leberversagen, Es können potenziell tödliche Fälle von toxischer Hepatitis und Leberschädigung auftreten. Dieser Effekt kann infolge einer Übersensibilitätsreaktion auftreten.
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • Sehr selten treten Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Toxisch epidermale Nekrolyse (TEN) auf.
    • Nicht bekannt: Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom)
    • Das Übersensibilitätssyndrom, einschließlich DRESS, wurde beobachtet und kann in seltenen Fällen tödlich verlaufen (das Syndrom kann unter anderem Symptome wie Arthralgien, Eosinophilie, Fieber, Leberfunktionsstörung, Lymphadenopathie oder Ausschlag beinhalten), systemischer Lupus erythematodes, Polyarteritis nodosa und Immunglobulin-Anomalien können auftreten. Mehrere Einzelfallberichte weisen darauf hin, dass für Patienten mit schwarzer Hautfarbe eine erhöhte, obgleich noch immer geringe Inzidenz von Übersensibilitätsreaktionen besteht, zu denen Hautausschlag und Lebertoxizität zählen.
    • Dermatologische Manifestationen, mitunter begleitet von Fieber, traten als scarlatiniforme oder morbilliforme Ausschläge auf. Ein morbilliformer Ausschlag ist die häufigste Form, Dermatitis wird seltener beobachtet. Zu den weiteren Formen, die schwerer und seltener sind, gehören bullöse, exfoliative oder purpurische Dermatitis und Lupus erythematosus.
  • Erkrankungen der Skelettmuskulatur und des Bindegewebes
    • Es gibt Fallberichte über die Abnahme der Knochendichte unter dem Bild der Osteoporose bis hin zu pathologischen Frakturen bei Patienten, die Phenytoin über eine lange Zeit angewendet haben. Der Mechanismus, über den Phenytoin den Knochen-Metabolismus beeinflusst, ist nicht bekannt.
    • Da Phenytoin jedoch das CYP450-Enzymsystem induziert, kann dies indirekt durch die Beschleunigung des Vitamin D3-Metabolismus, den Mineralstoffwechsel der Knochen beeinflussen. Dies kann bei chronisch behandelten Patienten zu Vitamin D-Mangel führen und somit das Risiko für Osteomalazie, Knochenbrüche, Osteoporose, Hypokalzämie und Hypophosphatämie erhöhen.
  • Untersuchungen
    • Eine Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion ist insbesondere bei Kindern möglich.
    • Phenytoin kann eine geringfügige Verringerung der Serumspiegel des gesamten und des freien Thyroxins hervorrufen, möglicherweise aufgrund des erhöhten peripheren Metabolismus. Diese Veränderungen führen weder zu klinischer Hypothyreose, noch wirken sie sich auf die Konzentrationen des zirkulierenden TSH aus. Letztere kann daher bei Patienten, die Phenytoin einnehmen, zur Diagnose einer Hypothyreose verwendet werden.
    • Phenytoin beeinflusst nicht die zur Diagnose einer Hypothyreose durchgeführten Aufnahme- und Suppressionstests. Allerdings kann es bei Dexamethason- oder Metapyrontests zu Werten führen, die unterhalb des normalen Bereichs liegen.
    • Phenytoin kann erhöhte Serumspiegel von Glukose, alkalischer Phosphatase und Gamma Glutamyltranspeptidase sowie verringerte Serumspiegel von Kalzium und Folsäure hervorrufen.
    • Es wird empfohlen, die Folatspiegel im Serum mindestens einmal alle 6 Monate zu bestimmen und bei Bedarf Folsäure zu verabreichen.
    • Phenytoin kann sich auf Blutzuckerstoffwechsel-Tests auswirken.
  • Sonstige
    • Selten können eine Vergröberung der Gesichtszüge, Vergrößerung der Lippen, Gingivahyperplasie, Hirsutismus, Hypertrichose, Induratio Penis plastica und Dupuytren-Kontraktur auftreten.
    • Polyarthropathie, interstitielle Nephritis, Pneumonitis
  • Kinder und Jugendliche
    • Das Nebenwirkungsprofil von Phenytoin ist in der Regel bei Kindern und Erwachsenen ähnlich. Bei pädiatrischen Patienten und Patienten mit schlechter Mundhygiene treten häufiger Gingivahyperplasien (Zahnfleischwucherungen) auf.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • ZentropilArgA8-/sup> sollte nicht angewendet werden bei
      • manifester Herzinsuffizienz
      • pulmonaler Insuffizienz
      • schwerer Hypotonie (Blutdruck systolisch kleiner als 90 mm Hg)
      • Bradykardie (weniger als 50 Schläge/Minute)
      • sinuatrialem Block
      • AV-Block I. Grades
      • Vorhofflimmern und Vorhofflattern
    • Patienten mit genetisch determinierter langsamer Hydroxylierung können schon bei mittlerer Dosierung Zeichen der Überdosierung entwickeln. In diesen Fällen ist eine Dosisreduktion unter Kontrolle der Phenytoin-Plasmakonzentration erforderlich.
    • Die Therapie wird im ersten Vierteljahr monatlich, später halbjährlich überwacht.
    • Dabei sind Phenytoin-Plasmakonzentration, Blutbild, Leberenzyme (GOT, GPT, Gamma-GT), alkalische Phosphatase und im Kindesalter zusätzlich die Schilddrüsenfunktion zu kontrollieren.
    • Stabile, mäßige Leukopenien bei regelmäßigen Blutbildkontrollen und eine isolierte Erhöhung der Gamma-GT zwingen nicht zum Therapieabbruch.
    • Suizidgedanken und suizidales Verhalten
      • Über suizidale Gedanken und suizidales Verhalten wurde bei Patienten, die mit Antiepileptika in verschiedenen Indikationen behandelt wurden, berichtet. Eine Metaanalyse randomisierter, placebo-kontrollierter Studien mit Antiepileptika zeigte auch ein leicht erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten. Der Mechanismus für die Auslösung dieser Nebenwirkung ist nicht bekannt und die verfügbaren Daten schließen die Möglichkeit eines erhöhten Risikos bei der Einnahme von Phenytoin nicht aus.
      • Deshalb sollten Patienten hinsichtlich Anzeichen von Suizidgedanken und suizidalen Verhaltensweisen überwacht und eine geeignete Behandlung in Erwägung gezogen werden. Patienten (und deren Betreuern) sollte geraten werden medizinische Hilfe einzuholen, wenn Anzeichen für Suizidgedanken oder suizidales Verhalten auftreten.
      • Das plötzliche Absetzen von Phenytoin kann bei epileptischen Patienten zu einem Status epilepticus führen. Wenn nach Einschätzung des behandelnden Arztes eine Dosisreduktion, Absetzung oder Substitution durch ein anderes Antiepileptikum erforderlich ist, sollte diese Änderung schrittweise erfolgen. Im Falle einer allergischen oder Überempfindlichkeitsreaktion kann jedoch eine schnelle Substitution durch eine alternative Therapie notwendig sein. Die in diesem Falle angewendete alternative Therapie sollte ein Antiepileptikum sein, das nicht der chemischen Klasse der Hydantoine angehört.
      • Phenytoin ist stark proteingebunden und wird größtenteils von der Leber verstoffwechselt. Bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion kann daher eine reduzierte Dosis erforderlich sein, um eine Akkumulation und Toxizität zu verhindern.
      • Bei reduzierter Proteinbindung, wie etwa bei einer Urämie, werden die Gesamt-Phenytoin-Spiegel im Serum entsprechend reduziert. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sich die Konzentration des pharmakologisch aktiven freien Arzneimittels ändert. Unter diesen Umständen kann die therapeutische Kontrolle daher bei einem Gesamt-Phenytoin-Spiegel erreicht werden, der unter dem Normalbereich von 10 - 20 mg/l (40 - 80 Mikromol/l) liegt. Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion, ältere Patienten oder schwer kranke Patienten können frühe Anzeichen einer Toxizität zeigen.
      • Fälle akuter Hepatotoxizität einschließlich seltener Fälle von akutem Leberversagen wurden bei der Anwendung von Phenytoin beobachtet. Diese Fälle können ein Teil des Spektrums des DRESS-Syndroms sein oder allein auftreten. Andere häufige Manifestationen schließen Ikterus, Hepatomegalie, Anstieg der Serum-Transaminase-Spiegel, Leukozytose und Eosinophilie mit ein. Der klinische Verlauf einer akuten Hepatitis reicht von schneller Erholung bis zu tödlichen Ausgängen. Bei Patienten mit akuter Hepatotoxizität sollte Phenytoin sofort abgesetzt und nicht erneut verabreicht werden.
      • Angesichts vereinzelter Berichte, die Phenytoin mit einer Exazerbation der Porphyrie in Zusammenhang bringen, sollte das Medikament bei Patienten mit dieser Erkrankung mit Vorsicht angewendet werden.
      • Phenytoin ist bei Absenceanfällen (Petitmal) nicht wirksam. Wenn klonisch-tonische Krampfanfälle (Grand-mal) mit Absenceanfällen einhergehen, ist eine kombinierte Arzneimitteltherapie erforderlich.
      • Phenytoin kann sich auf den Glukosemetabolismus auswirken und die Insulinfreisetzung hemmen. In Verbindung mit toxischen Konzentrationen wurde eine Hyperglykämie beobachtet. Bei Krampfanfällen aufgrund von Hypoglykämie oder anderen metabolischen Ursachen ist Phenytoin nicht angezeigt.
      • Anhaltend über dem optimalen Bereich liegende Serumspiegel von Phenytoin können zu Verwirrtheitszuständen (als Delirium, Psychose oder Enzephalopathie bezeichnet) oder in seltenen Fällen auch zu irreversiblen Störungen des Kleinhirns führen. Daher wird empfohlen, bereits bei den ersten Anzeichen einer akuten Toxizität die Arzneimittelspiegel im Serum zu bestimmen. Eine Dosisreduktion der Phenytointherapie ist angezeigt, wenn die Serumspiegel überhöht sind, sollten die Symptome anhalten, wird das Absetzen der Phenytointherapie empfohlen.
      • Das Antikonvulsiva-Hypersensitivitäts-Syndrom (AHS) ist ein seltenes, arzneimittelinduziertes, mehrere Organsysteme betreffendes Syndrom, das tödlich verlaufen kann und bei manchen Patienten auftritt, die antikonvulsive Arzneimittel einnehmen.
      • Es ist charakterisiert durch Fieber, Ausschlag, Lymphadenopathie und andere Krankheitsbilder, die sich auf mehrere Organe auswirken, häufig ist die Leber beteiligt. Der Mechanismus ist unbekannt.
      • Das Intervall zwischen der ersten Arzneimittelexposition und den Symptomen beträgt gewöhnlich 2 - 4 Wochen und wurde bei Patienten beobachtet, die Antikonvulsiva 3 Monate oder länger bekommen.
      • Medikamentenausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) stellt eine schwere Übersensibilitätsreaktion gegenüber Arzneimitteln dar und ist durch Hautausschläge, Fieber, vergrößerte Lymphknoten und die Beteiligung innerer Organe gekennzeichnet. Bei Patienten, die Phenytoin einnehmen, wurden Fälle von DRESS beobachtet. Zu den Patienten, die ein erhöhtes Risiko für AHS haben, gehören Patienten mit schwarzer Hautfarbe, Patienten mit AHS in der Familienanamnese, diejenigen, bei denen dieses Syndrom in der Vergangenheit bereits aufgetreten ist, sowie immunsupprimierte Patienten. Bei bereits sensibilisierten Personen prägt sich das Syndrom stärker aus. Wenn bei einem Patienten AHS diagnostiziert wird, muss das Phenytoin abgesetzt werden, und es sind die entsprechenden unterstützenden Maßnahmen einzuleiten.
      • Eine Kreuzallergie kann zwischen Carbamazepin und Phenytoin auftreten.
      • Fälle von lebensbedrohlichen Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom [SJS] und Toxisch epidermaler Nekrolyse [TEN]) wurden in Zusammenhang mit der Anwendung von Phenytoin berichtet. Die Patienten sollten über die Anzeichen und Symptome dieser schweren Nebenwirkungen informiert und engmaschig bezüglich des Auftretens von Hautreaktionen überwacht werden.
      • Das Risiko für das Auftreten von SJS oder TEN ist in den ersten Behandlungswochen am höchsten. Wenn Anzeichen oder Symptome für ein SJS oder eine TEN auftreten (z. B. ein progredienter Hautausschlag, oft mit Blasenbildung oder begleitenden Schleimhautläsionen), muss die Therapie mit Phenytoin beendet werden. Der Verlauf von SJS und TEN wird maßgeblich von der frühzeitigen Diagnosestellung und dem sofortigen Absetzen aller verdächtigen Arzneimittel bestimmt, d. h. frühzeitiges Absetzen verbessert die Prognose. Nach Auftreten eines SJS oder einer TEN in Zusammenhang mit der Anwendung von Phenytoin darf der Patient/die Patientin nie wieder mit Phenytoin behandelt werden.
      • Bei leichten, masernähnlichen oder scarlatiniformen Ausschlägen, kann nach kompletter Rückbildung des Hautausschlags die Therapie mit Phenytoin wieder aufgenommen werden. Sollte nach Wiederaufnahme der Therapie erneut eine Hautreaktion auftreten, ist eine weitere Behandlung mit Phenytoin kontraindiziert.
    • Personen, die von Thailändern oder Han-Chinesen abstammen
      • HLA-B+ACo-1502 kann mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten des Stevens-Johnson-Syndroms (SJS) verbunden bei Personen, die von Thailändern oder Han-Chinesen abstammen und mit Phenytoin behandelt werden. Wenn bekannt ist, dass diese Patienten die Genvariante HLA-B+ACo-1502 aufweisen, sollte die Anwendung von Phenytoin nur in Erwägung gezogen werden, wenn der Nutzen höher als die Risiken eingeschätzt wird.
      • Bei Menschen kaukasischer oder japanischer Herkunft ist die Häufigkeit des Allels HLA-B+ACo-1502 extrem gering. Deshalb können nach dem derzeitigen Kenntnisstand bezüglich des Risikos keine Rückschlüsse auf einen Zusammenhang gezogen werden. Adäquate Informationen über einen Zusammenhang bei Personen anderer ethnischer Herkunft sind zurzeit nicht verfügbar.
      • Einschlägige Veröffentlichungen weisen darauf hin, dass für Patienten mit schwarzer Hautfarbe ein erhöhtes, obgleich noch immer seltenes Risiko für Übersensibilitätsreaktionen besteht, zu denen Hautausschlag, SJS, TEN und Lebertoxizität zählen.
      • Phenytoin kann Absencen oder myoklonische Anfälle auslösen oder verschlechtern.
      • Phenytoin soll mit besonderer Vorsicht bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen angewendet werden. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind durchzuführen.
    • Wechsel des Präparats
      • Aufgrund der relativ geringen therapeutischen Breite und der unterschiedlichen Bioverfügbarkeit der zahlreichen galenischen Zubereitungen darf von einem Phenytoin-haltigen Präparat auf ein anderes nicht ohne engmaschige Kontrollen der Phenytoin-Plasmakonzentrationen gewechselt werden. Eine konstante Plasmakonzentration ist unter gleichbleibender Dosierung (steady state) erst nach 5 - 14 Tagen zu erwarten.
      • Die Dosis wird deshalb (soweit möglich) langsam reduziert und die neue antiepileptische Medikation einschleichend dosiert. Bei plötzlichem Absetzen von Phenytoin kann eine Anfallshäufung oder ein Status epilepticus auftreten.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Es gibt eine Vielzahl von Arzneimitteln, die die Phenytoinspiegel erhöhen oder reduzieren oder die von Phenytoin beeinflusst werden. Die Mechanismen der Wechselwirkungen mit Phenytoin können komplex sein. Für die Beurteilung der Wechselwirkungen sind die Phenytoinkonzentrationen im Serum sowie der klinische Status des Patienten hilfreich.
    • Im Allgemeinen ist Phenytoin ein Induktor der mikrosomalen Cytochrom P450-Leberenzyme, zu denen die Isoenzyme CYP3A4, CYP2D6, CYP1A2, CYP2C9 und CYP2C19 gehören. Wie empfänglich ein Patient gegenüber Wechselwirkungen der Enzyminduktion ist, kann von Faktoren wie Alter, Zigarettenrauchen oder Lebererkrankung abhängen. Phenytoin wird vorrangig durch CYP2C9 (hauptsächlich) und CYP2C19 (geringfügig) metabolisiert, sodass mehrere Arzneimittel die Metabolisierung von Phenytoin hemmen oder induzieren können. Die orale Resorption von Phenytoin kann durch eine Reihe von Arzneimitteln reduziert werden. Außerdem ist Phenytoin stark plasmaproteingebunden und kann von anderen Arzneimitteln verdrängt werden, wodurch sich die Konzentration des ungebundenen (freien) Phenytoins erhöht.
    • Die Bestimmung des Serumspiegels ist besonders dann hilfreich, wenn der Verdacht auf Arzneimittelwechselwirkungen besteht.
    • Zentropil wird beeinflusst
      • Folgende Substanzen können den Plasmaspiegel von Phenytoin erniedrigen:
        • Phenobarbital, Primidon, Carbamazepin, Vigabatrin, chronischer Alkoholmissbrauch, Rifampicin, Ritonavir, Reserpin, Sucralfat, Diazoxid, Nelfinavir, Johanniskraut, Theophyllin, Folsäure, Antibiotika/Fluoroquinolone (z. B. Ciprofloxacin) und antineoplastische Mittel in Kombination mit z. B. Bleomyzin, Carboplatin, Cisplatin, Doxorubicin, Fosamprenavir
        • Die gleichzeitige Gabe von Phenytoin mit Substanzen, die den gastrischen pH-Wert erhöhen (z. B. Nahrungsergänzungsmittel oder calciumcarbonathaltige, aluminiumhydroxidhaltige oder magnesiumhydroxidhaltige Antazida), könnten die Resorption von Phenytoin beeinflussen. In den meisten Fällen war dies eine Verringerung des Phenytoinspiegels, wenn die Arzneimittel zur selben Zeit eingenommen wurden. Wenn möglich sollten diese Substanzen nicht zur gleichen Tageszeit eingenommen werden. Kalziumionen können die Phenytoinresorption beeinflussen.
      • Folgende Substanzen können den Plasmaspiegel von Phenytoin erhöhen:
        • Akute Alkoholeinnahme, orale Antikoagulatien (Dicoumarol, Warfarin), Antibiotika (z. B. Chloramphenicol, Isoniazid, Sulfonamide [Sulfadiazin, Sulfamethoxazol-Trimethoprim], Erythromycin), Amiodaron, Antiepileptika (Succinimide [Ethosuximid, Mesuximid], Felbamat, Oxcarbazepin, Topiramat, Sultiam), H2-Antagonisten (z. B. Cimetidin, Ranitidin), Antimykotika (Amphotericin B, Azole [Fluconazol, Ketoconazol, Itranonazol, Miconazol, Voriconazol]), Psychopharmaka (Fluoxetin, trizyklische Antidepressiva, Viloxazin), Sertralin, Fluvoxamin, Salicylate (z. B. P-Aminosalicylsäure [PAS]), Chlordiazepoxid, Trazodon, Disulfiram, Fluoropyrimidine (z. B. Fluorouracil), Capecitabin, Halothan, Methylphenidat, Omeprazol, Ticlopidin, Tolbutamid, +ANY-strogene, Benzodiazepine, Kalziumkanalhemmer (Diltiazem, Nifedipin), nichtsteroidale Antirheumatika, Phenylbutazon, Cycloserin, Fluvastatin, Tacrolimus
        • Bei zusätzlicher Gabe von Valproinsäure oder deren Dosiserhöhung kann die Menge des freien Phenytoins ansteigen (Konzentration des nicht eiweißgebundenen Anteils), ohne dass der Plasmaspiegel des Gesamtphenytoin erhöht ist. Dadurch kann das Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen, insbesondere einer Hirnschädigung, erhöht werden.
      • Folgende Substanzen können den Plasmaspiegel von Phenytoin erhöhen oder erniedrigen:
        • Diazepam, Phenobarbital, Valproinsäure und Natriumvalproat, Ciprofloxacin, Carbamazepin, Chlordiazepoxid, Phenothiazine
        • Das Hinzufügen oder Absetzen dieser Substanzen bei Patienten, die eine Phenytoin-Therapie erhalten, könnte eine Anpassung der Phenytoindosis erfordern, um ein optimales klinisches Ergebnis zu erreichen.
    • Keine echte pharmakokinetische Wechselwirkung
      • Antidepressiva, Antipsychotika, Tramadol und andere die Krampfschwelle senkende Arzneimittel können bei dafür anfälligen Patienten Krampfanfälle hervorrufen, sodass die Phenytoindosis möglicherweise angepasst werden muss.
    • Zentropil beeinflusst
      • Substanzen, deren Wirksamkeit durch Phenytoin beeinträchtigt wird:
        • Antimykotika (z. B. Itraconazol, Fluconazol, Ketoconazol, Voriconazol, Posaconazol), Kortikosteroide, Tetracycline (z. B. Doxycyclin), +ANY-strogene, Furosemid, antineoplastische Mittel (z. B. Irinotecan, Paclitaxel, Teniposid), orale Kontrazeptiva (die empfängnisverhütende Wirkung der ,Pille+ACY-quot, kann daher unsicher sein), Psychopharmaka (z. B. Paroxetin, trizyklische Antidepressiva), Qinidin, Rifampicin, Sertralin, Theophyllin, Vitamin D
        • Eine Erniedrigung oder Erhöhung der PT/INR-Responses wurde berichtet, wenn Phenytoin gleichzeitig mit Warfarin verabreicht wurde.
        • Phenytoin erniedrigt die Plasmaspiegel von bestimmten HIV-Virustatika (z. B. Amprenavir, Efavirenz, Lopinavir/Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Delavirdin), Antiepileptika (Carbamazepin, Felbamat, Lamotrigin, Topiramat), Atorvastatin, Clozapin, Immunsuppressiva (z. B. Tacrolimus, Ciclosporin), Digoxin, Digitoxin, Fluvastatin, Methadon, Kalziumkanalblocker (z. B. Nimodipin, Nifedipin, Nisoldipin, Nicardipin), Praziquantel, Verapamil, Diazoxid, Glibenclamid, sowie der aktiven Metabolite von Albendazol und Oxcarbazepin. Phenytoin erniedrigt außerdem die Plasmaspiegel der Wirkstoffe und deren Metabolite von Quetiapin, Digitoxin und Digoxin.
        • Wenn Phenytoin gleichzeitig mit Fosamprenavir verabreicht wird, kann die Konzentration von Amprenavir (der aktive Metabolit von Fosamprenavir) sinken. Wenn Phenytoin gleichzeitig mit einer Kombination von Fosamprenavir und Ritonavir verabreicht wird, kann die Konzentration von Amprenavir steigen.
        • Bei Patienten, die eine Langzeitbehandlung mit Phenytoin erhielten, traten Resistenzen der neuromuskulär blockierenden Funktion von Muskelrelaxanzien (z. B. Pancuronium, Vecuronium, Alcuronium, Rocuronium, Cisatracurium) auf. Ob Phenytoin denselben Effekt auf andere Muskelrelaxanzien hat ist unbekannt. Patienten sollten engmaschig hinsichtlich einer schnelleren Erholung einer neuromuskulären Blockade als üblich untersucht werden und die Infusionsrate sollte höher sein.
    • Andere Wechselwirkungen
      • Die Toxizität von Methotrexat kann verstärkt werden.
      • Weiterhin sind Wechselwirkungen mit Propoxyphen oder Salicylaten möglich.
      • Bei Patienten, die mit Antikoagulantien behandelt werden, empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle der INR.
      • Die positive Wirkung von Levodopa bei der Parkinson-Krankheit wird durch Phenytoin eingeschränkt.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Zu Beginn einer Behandlung, bei höherer Dosierung und bei Kombination mit am Zentralnervensystem angreifenden Pharmaka kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass unabhängig von der Auswirkung des behandelten Grundleidens die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt ist.
    • Dieses gilt in verstärktem Maße bei gleichzeitigem Alkoholgenuss.
  • Überdosierung
    • Symptome einer Überdosierung
      • Frühsymptome bei zu hoher Dosierung sind Diplopie, Nystagmus, Tremor, Schwindel, Nausea, Magenbeschwerden, Dysarthrie und schließlich zerebellare Ataxie. Darüber hinaus kann es nachfolgend zu irreversiblen degenerativen Kleinhirnveränderungen kommen. Der Patient wird dann komatös, die Pupillen reagieren nicht mehr, und es kommt zu Hypotonie und anschließend zu Atemdepression und Apnoe. Der Tod tritt als Folge der Depression von Atemsystem und Kreislauf ein.
      • Die mittlere tödliche Dosis für Erwachsene wird auf 2 - 5 g geschätzt.
    • Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
      • Unspezifisch, da kein Antidot bekannt.
      • Stattdessen: Unterbrechung der Zufuhr von Phenytoin unter Plasmaspiegel-Kontrollen. Trotz Absetzen kann die Plasmakonzentration vorübergehend noch ansteigen.
      • Initial sind Magenspülung, Gabe von Aktivkohle und eine intensivmedizinische Überwachung erforderlich. Eine Hämodialyse kann in Betracht gezogen werden, da Phenytoin nicht vollständig an Plasmaproteine gebunden ist. Über die Wirksamkeit der hämatogenen Kohleperfusion sowie der kompletten Plasmasubstitution und Transfusion liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Aus diesem Grund sollte eine intensive internistische Therapie ohne spezielle Detoxifikationsverfahren, aber mit Kontrolle der Phenytoin-Plasmakonzentration erfolgen.
      • Schwere Intoxikationen bei Kindern wurden mit totaler Austauschtransfusion behandelt.
      • Bei akuter Überdosierung sollte in Betracht gezogen werden, dass weitere zentral dämpfende Substanzen, wie etwa Alkohol, vorliegen könnten.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Aufgrund von Erfahrungen am Menschen besteht der Verdacht, dass eine Anwendung von Phenytoin während der Schwangerschaft angeborene Fehbildungen, wie kraniofaziale Dysmorphien, Anomalien der distalen Phalangen, prä- und postnatale Entwicklungsverzögerungen und kardiale Defekte auslösen kann. Daher darf Zentropil während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sein denn, dass eine Behandlung mit Phenytoin aufgrund des klinischen Zustands der Frau erforderlich ist.
  • Frauen im gebärfähigen Alter sind unbedingt auf die Notwendigkeit von Planung und Überwachung einer eventuellen Schwangerschaft hinzuweisen, wobei zu beachten ist, dass orale Kontrazeptiva in ihrer Wirksamkeit vermindert sein können.
  • Vereinzelt wurde über Malignitäten (einschließlich Neuroblastom) berichtet, die bei Kindern von Müttern auftraten, die während der Schwangerschaft Phenytoin erhielten.
  • Da die Inzidenz von Fehlbildungen offenbar dosisabhängig ist, sollte in der Schwangerschaft die niedrigste anfallskontrollierende Dosis verwendet werden. Dies gilt besonders für die Zeit zwischen dem 20. und 40. Schwangerschaftstag.
  • Eine Kombination mit anderen Antiepileptika oder weiteren Arzneimitteln sollte während dieser Zeit vermieden werden, da sich das Risiko einer Fehlbildung bei einer Kombinationstherapie erhöht.
  • Die Plasmakonzentration von Phenytoin fällt in der Schwangerschaft ab und steigt im Puerperium wieder auf Werte vor der Schwangerschaft an. Eine regelmäßige Kontrolle des Phenytoin-Plasmaspiegels ist deshalb ratsam.
  • Zur Vermeidung von Blutungskomplikationen bei Neugeborenen sollte Vitamin K1 prophylaktisch in den letzten Wochen der Schwangerschaft der Mutter und anschließend dem Neugeborenen gegeben werden.

Stillzeithinweise



  • Das Stillen wird für Mütter, die Phenytoin einnehmen, nicht empfohlen, da Phenytoin in geringen Konzentrationen in die Muttermilch überzugehen scheint.

Ausschleichend dosieren.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Beim selektierten Präparat handelt es sich um ein von der Ersetzung durch ein wirkstoffgleiches Arzneimittel ausgeschlossenes Arzneimittel gemäß § 129 Absatz 1a Satz 2 SGB V. Arzneimittel, die einen in der Arzneimittelrichtlinie Anlage VII, Teil B gelisteten Wirkstoff in einer der aufgeführten Darreichungsformen enthalten, dürfen nicht gemäß § 129 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1b SGB V in Verbindung mit dem Rahmenvertrag nach § 129 Absatz 2 SGB V durch ein wirkstoffgleiches Arzneimittel ersetzt werden. Weitere, in der Anlage nicht aufgeführte Bezeichnungen von Darreichungsformen sind von dieser Regelung erfasst, soweit sie den definitorischen Voraussetzungen der in der Anlage aufgeführten Standard Terms entsprechen.

 

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Rechtliche Hinweise

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