Zanosar 1g Pik (1 St)

Hersteller Riemser Pharma GmbH
Wirkstoff Streptozocin
Wirkstoff Menge 1000 mg
ATC Code L01AD04
Preis 811,86 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) PIK
Norm N1
Zanosar 1g Pik (1 St)

Medikamente Prospekt

Streptozocin1g
(H)Citronensäure, wasserfreiHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Streptozocin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Streptozocin
  • Niereninsuffizienz (GFR < 30 ml/min)
  • Lebendimpfstoffe und attenuierte Lebendimpfstoffe
  • Stillzeit

Art der Anwendung, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Streptozocin - invasiv

  • intravenöse Infusion zwischen 30 Min. und 4 Stunden
  • Anwendung erfordert Hydratation
  • vorsichtig durch frei fließende Infusion verabreichen (Arzneimittel ist nekrotisierend)
  • bei Paravasaten Gabe sofort einstellen

Dosierung, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Streptozocin - invasiv

  • inoperable, fortgeschrittene oder metastasierte, progressive und/oder symptomatische, gut differenzierte, neuroendokrine Pankreastumoren (G1 oder G2)
    • Erwachsene
      • Dosis richtet sich nach der Körperoberfläche (m2)
      • 2 verschiedene Dosierungsschemata
        • 6-Wochen-Schema
          • 500 mg / m2 / Tag, i.v. an 5 aufeinanderfolgenden Tagen alle 6 Wochen
          • keine Dosissteigerung empfohlen
          • Behandlungsdauer
            • bis zum maximalen Nutzen oder bis eine behandlungslimitierende Toxizität auftritt
        • 3-Wochen-Schema
          • 500 mg / m2 / Tag, i.v. an 5 aufeinanderfolgenden Tagen im ersten Zyklus
          • anschließend: 1.000 mg / m2 jede 3.Woche in den folgenden Zyklen
      • andere Dosierungsschemata mit ähnlicher Dosisintensität wurden in klinischen Studien mit vergleichbaren Wirksamkeits- und Sicherheitsergebnissen verwendet
        • allerdings sollte Einzeldosis von 1.500 mg / m2 KOF nicht überschritten werden (Nierentoxizität)
      • Behandlungsdauer
        • optimale Dauer der Erhaltungstherapie wurde nicht bestimmt
      • für Patienten mit funktionellen Tumoren ermöglicht die serielle Überwachung biologischer Marker die Bestimmung des biochemischen Ansprechens auf die Therapie
      • bei Patienten mit funktionellen oder nicht-funktionellen Tumoren kann Ansprechen auf Therapie anhand von messbaren Verkleinerungen der Tumorgröße in der Tomographie bestimmt werden
      • vor, während und nach der Behandlung sorgfältige Überwachung von
        • Nieren-, Leber- und hämatologischen Funktionen
        • sowie der Blutzuckerspiegel
      • abhängig vom Schweregrad der beobachteten Toxizität ggf. Dosisanpassungen oder Absetzung des Arzneimittels angezeigt
      • zur Vorbeugung vor Übelkeit und Erbrechen
        • antiemetische Prämedikation empfohlen

Dosisanpassung

  • eingeschränkte Nierenfunktion
    • entsprechend der klinischen Praxis Dosis je nach Nierenfunktion anpassen
      • bei Vorliegen von signifikanten nierentoxischen Wirkungen: Dosis reduzieren oder Behandlung abbrechen
      • geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (GFR): > 60 ml/min
        • volle Dosis
      • geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (GFR): 45 ml/min
        • um 50 % reduzierte Dosis
      • geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (GFR): 30 ml/min
        • Bewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses
          • sorgfältige Abschätzung des Nutzen-/Risiko-Verhältnisses in einem multidisziplinären Ansatz, der Einholung der Meinung eines Nephrologen und Abwägung des potenziellen Nutzens gegen das bekannte Risiko einer schweren Nierenschädigung beinhaltet
      • geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (GFR):
      • kontraindiziert
  • eingeschränkte Leberfunktion
    • Dosisreduktion erwägen
  • ältere Patienten (>/= 65 Jahre)
    • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
    • bei Auswahl des Therapieschemas für ältere Patienten sollte vorsichtig vorgegangen und i.d.R. am unteren Ende des Dosierungsbereichs begonnen werden, um der größeren Häufigkeit einer verminderten Leber-, Nieren- oder Herzfunktion sowie von Begleiterkrankungen oder Therapien mit anderen Arzneimitteln Rechnung zu tragen
  • Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre)
    • Sicherheit und Wirksamkeit bisher nicht geprüft
  • Indikation



    • Erwachsene
      • systemische Behandlung von Patienten mit inoperablen, fortgeschrittenen oder metastasierten, progressiven und / oder symptomatischen, gut differenzierten, neuroendokrinen Pankreastumoren (G1 oder G2), in Kombination mit 5-Fluorouracil

    Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Streptozocin - invasiv

    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • akute hämatologische Toxizität
          • Abnahme des Hämatokrits, der Leukozyten- und Thrombozytenzahlen
          • erhöhte Infektionsanfälligkeit
        • Myelotoxizität
        • bei Patienten, die zunächst mit einer Streptozocin-basierten Chemotherapie behandelt wurden und anschließend eine Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie erhielten
          • späte hämatologische Toxizität (myelodysplatisches Syndrom oder akute myeloische Leukämie)
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • Glukoseintoleranz
        • Diabetes
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Hyperglykämie
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Verwirrtheit
        • Lethargie
        • Depression
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • starke Übelkeit und Erbrechen
        • Diarrhoe
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • nephrogener Diabetes insipidus
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • erhöhte Leberenzymwerte (SGOT und LDH)
        • Lebertoxizität
        • Hypoalbuminämie
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Nierentoxizität
          • Proteinurie
          • Schädigung der proximalen Tubuli
          • Phosphaturie
          • akute Niereninsuffizienz
        • Harnwegserkrankungen
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • schwere Gewebenekrose nach Paravasation
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Fieber
        • Reaktionen an der Injektionsstelle
        • nach Bolusverabreichung: brennendes Gefühl, das sich von der Injektionsstelle bis in den Arm ausbreitet

    Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Streptozocin - invasiv

    • Anwendung nur unter Aufsicht eines in der Anwendung von antineoplastischen Chemotherapeutika erfahrenen Arztes
    • Patient muss Zugang zu einer Einrichtung mit einem Labor und unterstützenden Ressourcen haben, die angemessen sind, um die Arzneimittelverträglichkeit zu überwachen und um einen durch Arzneimitteltoxizität gefährdeten Patienten zu schützen und zu betreuen
    • Nierentoxizität
      • bei vielen mit Streptozocin behandelten Patienten trat gewisse nierentoxische Wirkung auf, die am Anstieg des Plasmakreatinins und einer Proteinurie erkennbar war
      • Mechanismen der Nierentoxizität noch unklar, aber experimentelle und klinische Daten deuten auf tubuläre Toxizität hin (z.B. tubuläre Azidose, niedermolekulare Proteinurie, Hypokaliämie und Hypokalzämie)
      • Toxizität in den meisten Fällen dosisabhängig und kumulativ und kann schwerwiegend sein oder tödlichen Ausgang haben, kann aber auch nach der ersten Verabreichung auftreten
      • Nierenfunktion muss unmittelbar vor und 2 Wochen nach jedem Therapiekurs überwacht werden
        • Routineüberwachung besteht aus Messung des Plasma-Kreatinins mit Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) anhand der MDRD-Formel (Modification of Diet in Renal Disease)
        • vor Behandlungsbeginn (d.h. vor 1. Therapiezyklus) und 2 - 4 Wochen nach Ende des letzten Therapiezyklus sollten neben Plasmakreatinin auch Proteinurie und Serumelektrolyte gemessen werden
      • bei Vorliegen einer signifikanten Nierentoxizität muss die Dosis reduziert oder die Behandlung abgebrochen werden
      • ausreichende Hydratation mit mind. 1 Liter isotonische Natriumchloridlösung vor Verabreichung von Streptozocin kann dazu beitragen, das Risiko der Toxizität für das Nierentubulusepithel zu verringern, weil so die Konzentration des Arzneimittels und seiner Metaboliten in der Niere und im Urin verringert wird
      • bei Verabreichung an Patienten mit vorbestehender Nierenerkrankung muss Arzt den möglichen Nutzen der Behandlung für den Patienten gegen die bekannten Risiken schwerer Nierenschäden abwägen
      • Arzneimittel darf nicht gleichzeitig mit anderen potenziell nephrotoxischen Substanzen verabreicht werden
    • Lebertoxizität
      • regelmäßig Leberfunktionstests durchführen, um eventuelle Lebertoxizität zu detektieren
      • im Fall einer Lebertoxizität Dosisreduktion oder Behandlungsabbruch in Betracht ziehen
    • hämatologische Toxizität
      • regelmäßig komplette Blutbildkontrollen durchführen, um eine eventuelle hämatologische Toxizität zu detektieren
      • bei hämatologischer Toxizität (i.d.R. aufgrund der Kombination von Streptozocin mit einer anderen Chemotherapie) Dosisreduktion oder Behandlungsabbruch in Betracht ziehen
      • hämatologische Toxizität wurde selten beobachtet und ging meist mit einer leichten Abnahme der Hämatokritwerte einher, jedoch eine tödliche hämatologische Toxizität mit einer erheblichen Verringerung der Leukozyten- und Thrombozytenzahl beobachtet
      • seltene Fälle von myelodysplastischen Syndromen oder akuter myeloischer Leukämie wurden bei Patienten berichtet, die zunächst mit einer Streptozocin-basierten Chemotherapie behandelt wurden und anschließend eine Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie erhielten
    • immunsuppressive Effekte, erhöhte Infektionsanfälligkeit
      • Gabe von Lebendimpfstoffen oder attenuierten Lebendimpfstoffen bei Patienten, deren Immunsystem durch die Chemotherapie (einschl. Streptozocin) geschwächt ist, kann zu schweren oder lebensbedrohlichen Infektionen führen
      • abgetötete oder inaktivierte Impfstoffe können angewendet werden, das Ansprechen darauf kann jedoch in dieser Population vermindert sein
    • Übelkeit und Erbrechen
      • Streptozocin hat hohes emetisches Potenzial, das Behandlungsmöglichkeiten einschränken kann
      • antiemetische Prämedikation empfohlen, um Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen
    • Reaktionen an der Injektionsstelle
      • die Zubereitung ist gewebereizend
      • Paravasate können schwere Gewebeverletzungen und Nekrosen verursachen
        • bei Paravasaten muss Verabreichung sofort eingestellt werden
        • medizinische Fachpersonal muss geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen
          • Ziel zunächst: Volumen des in das umgebende Gewebe extravasierten Arzneimittels minimieren und mit Spritze möglichst viel Arzneimittel aus der Kanüle saugen
          • Kühlpackungen anwenden und angemessene medizinische Überwachung durchführen

    Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Streptozocin - invasiv

    siehe Therapiehinweise

    Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Streptozocin - invasiv

    • Anwendung von Streptozocin während der Schwangerschaft nicht empfohlen
      • nur dann, wenn potenzieller Nutzen für die Mutter die potenziellen Risiken für den Fötus überwiegt
    • keine Daten zur Anwendung bei Schwangeren
    • tierexperimentelle Studien
      • haben Reproduktionstoxizität gezeigt
    • Kontrazeption
      • Anwendung bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, nicht empfohlen
      • während der Behandlung sollte wirksame Verhütungsmethode angewendet werden
      • nach Behandlung sollten Männer für 90 Tage und Frauen für 30 Tage eine Verhütungsmethode anwenden
    • Fertilität
      • keinen Daten zur Fertilität bei Menschen
      • nicht-klinische Studien haben gezeigt, dass Streptozocin bei männlichen und weiblichen Ratten die Fertilität beeinträchtigt
      • Männer, die mit Streptozocin behandelt werden, sollten 90 Tage nach der Behandlung nicht versuchen, ein Kind zu zeugen, und sich vor der Therapie hinsichtlich einer Spermakonservierung beraten lassen

    Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Streptozocin - invasiv

    • Stillen muss während der Behandlung unterbrochen werden
    • nicht bekannt, ob Streptozocin und/oder seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen
    • Risiko für Neugeborene/Säuglinge kann nicht ausgeschlossen werden

    Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

    Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

    Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

    Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

    Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

     

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