Xalkori 250mg Hartkapseln (60 St)

Hersteller Pfizer Pharma GmbH
Wirkstoff Crizotinib
Wirkstoff Menge 250 mg
ATC Code L01XE16
Preis 5289,16 €
Menge 60 St
Darreichung (DAR) HKP
Norm N2
Xalkori 250mg Hartkapseln (60 St)

Medikamente Prospekt

Crizotinib250mg
(H)Calcium hydrogenphosphatHilfsstoff
(H)Carboxymethylstärke, Natriumsalz Typ AHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)DrucktinteHilfsstoff
Schellack
Propylenglycol
Kalium hydroxid
Eisen (II,III) oxid
(H)Eisen (III) oxidHilfsstoff
(H)GelatineHilfsstoff
(H)Magnesium stearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]Hilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Crizotinib - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Crizotinib

Art der Anwendung



  • Kapseln im Ganzen, vorzugsweise mit Wasser schlucken, nicht zerdrücken, auflösen oder öffnen
  • Einnahme mit oder ohne Mahlzeit
  • Grapefruit oder Grapefruitsaft vermeiden (Erhöhung der Crizotinib-Plasmakonzentration möglich)
  • Johanniskraut vermeiden (Verringerung der Crizotinib-Plasmakonzentration möglich)

Dosierung



  • Erstlinienbehandlung des Anaplastische-Lymphom-Kinase (ALK)-positiven, fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms (non small cell lung cancer, NSCLC) bei Erwachsenen, Behandlung des vorbehandelten Anaplastische-Lymphom-Kinase (ALK)-positiven, fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms (non small cell lung cancer, NSCLC) bei Erwachsenen, Behandlung des ROS1-positiven, fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms (non small cell lung cancer, NSCLC) bei Erwachsenen
    • Veranlassung und Begleitung der Behandlung nur durch einen in der Anwendung von Arzneimitteln zur Krebstherapie erfahrenen Arzt
    • ALK- und ROS1-Nachweis
      • für die Auswahl der Patienten zur Behandlung ist ein präzises und validiertes Verfahren für den Nachweis von entweder ALK oder ROS1 erforderlich
      • entweder ein ALK-positiver oder ein ROS1-positiver NSCLC-Status sollte vor Beginn der Therapie erwiesen sein
      • die Beurteilung sollte von Laboren durchgeführt werden, die nachweislich über Erfahrung mit den spezifischen angewendeten Technologien verfügen
    • Dosierung
      • 250 mg Crizotinib 2mal / Tag
    • kontinuierliche Einnahme
    • Vorgehen bei Vergessen einer Dosis
      • Nachholen der Dosis, sobald der Patient es bemerkt
      • falls nächste Dosis in < 6 Std. fällig
        • vergessene Dosis nicht mehr einnehmen
        • keine doppelte Dosis zur selben Zeit einnehmen
    • Dosisanpassungen
      • abhängig von der individuellen Sicherheit und Verträglichkeit kann eine Anwendungsunterbrechung und / oder Dosisreduktion erforderlich sein
      • Vorgehen bei erforderlicher Dosisreduktion bei Patienten, die Crizotinib 250 mg 2mal / Tag erhalten:
        • 1. Dosisreduktion: 200 mg Crizotinib 2mal / Tag
        • 2. Dosisreduktion: 250 mg Crizotinib 1mal / Tag
        • Hartkapseln dauerhaft absetzen, wenn 250 mg Crizotinib 1mal / Tag nicht vertragen wird
      • Richtlinien zur Dosisreduktion bei hämatologischen Toxizitäten (Ausnahme Lymphopenie, außer in Zusammenhang mit klinischen Ereignissen, z. B. Infektionen durch opportunistische Erreger)+ACo
        • CTCAE (National Cancer Institute (NCI) Common Terminology Criteria for Adverse Events)
          • Grad 3
            • Absetzen bis zur Erholung auf Grad
            • dann Wiederaufnahme mit dem gleichen Dosierungsschema
          • Grad 4
            • Absetzen bis zur Erholung auf Grad
            • dann Wiederaufnahme mit der nächstgeringeren Dosis
              • bei Wiederauftreten sollte die Gabe bis zur Erholung auf Grad
              • anschließend Gabe mit 250 mg 1mal / Tag wiederaufnehmen
              • im Fall von wiederauftretenden Grad-4-Toxizitäten: Behandlung permanent absetzen
              • bei Patienten, die mit 250 mg 1mal / Tag behandelt wurden oder bei Patienten, deren Dosis auf 250 mg 1mal / Tag reduziert wurde: während der Evaluierung absetzen
        • AKg- für Patienten, die mit einer geringeren Crizotinib-Dosis als 250 mg 2mal / Tag behandelt werden, sind die genannten Richtlinien zur Dosisreduktion entsprechend zu befolgen
      • Richtlinien zur Dosisreduktion bei nicht hämatologischen Toxizitäten+ACo
        • CTCAE (NCI Common Terminology Criteria for Adverse Events) Grad
          • Anstieg von Alanin-Aminotransferase (ALT) oder Aspartat-Aminotransferase (AST) Grad 3 oder 4 und Gesamtbilirubin
          • Absetzen bis zur Erholung auf Grad
          • Wiederaufnahme mit 250 mg 1mal / Tag
          • Erhöhung auf 200 mg 2mal / Tag, falls Behandlung klinisch toleriert wird
          • im Fall wiederauftretender Toxizitäten von Grad 3 und höher: Behandlung permanent absetzen
          • bei Patienten, die mit 250 mg 1mal / Tag behandelt wurden oder bei Patienten, deren Dosis auf 250 mg 1mal / Tag reduziert wurde: während der Evaluierung absetzen
        • ALT- oder AST-Anstieg Grad 2, 3 oder 4 und gleichzeitiger Gesamtbilirubin-Anstieg Grad 2, 3 oder 4 (bei Abwesenheit von Cholestase oder Hämolyse)
          • Therapieabbruch
        • interstitielle Lungenerkrankung (ILD) / Pneumonitis jeglichen Grades
          • Absetzen bei Verdacht auf ILD / Pneumonitis und Therapieabbruch, falls eine behandlungsbedingte ILD / Pneumonitis diagnostiziert wird
        • Grad-3-QTc-Verlängerung
          • Absetzen bis zur Erholung auf Grad
          • Elektrolyte überprüfen und falls erforderlich korrigieren
          • dann Wiederaufnahme mit der nächstgeringeren Dosis
          • im Fall wiederauftretender Toxizitäten von Grad 3 und höher: Behandlung permanent absetzen
          • bei Patienten, die mit 250 mg 1mal / Tag behandelt wurden oder bei Patienten, deren Dosis auf 250 mg 1mal / Tag reduziert wurde: während der Evaluierung absetzen
        • Grad-4-QTc-Verlängerung
          • Therapieabbruch
        • Bradykardie Grad 2, 3 (symptomatisch, kann schwerwiegend und medizinisch bedeutsam sein, medizinische Intervention indiziert, Herzfrequenz < 60 Schläge / Min.)
          • Absetzen bis zur Erholung auf Grad /= 60
          • Überprüfung von gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie eine Bradykardie verursachen sowie von Antihypertensiva
          • werden gleichzeitig eingenommene Arzneimittel identifiziert, von denen bekannt ist, dass sie eine Bradykardie verursachen, und wird ihre Anwendung abgebrochen oder wird ihre Dosis angepasst, dann Wiederaufnahme der Gabe mit ursprünglicher Dosis bei Erholung auf Grad /= 60
          • werden keine gleichzeitig eingenommenen Arzneimittel identifiziert, von denen bekannt ist, dass sie eine Bradykardie verursachen, identifiziert oder wird die Anwendung der gleichzeitig eingenommenen Arzneimittel nicht abgebrochen oder die Dosis nicht angepasst, dann Wiederaufnahme der Gabe mit reduzierter Dosis bei Erholung auf Grad /= 60
            • bei Patienten, die mit 250 mg 1mal / Tag behandelt wurden oder bei Patienten, deren Dosis auf 250 mg 1mal / Tag reduziert wurde: während der Evaluierung absetzen
        • Bradykardie Grad 4 (lebensbedrohliche Folgen, dringende Intervention indiziert, Herzfrequenz < 60 Schläge / Min.)
          • werden keine gleichzeitig eingenommenen Arzneimittel identifiziert, von denen bekannt ist, dass sie eine Bradykardie verursachen: Therapieabbruch
          • werden gleichzeitig eingenommene Arzneimittel identifiziert, von denen bekannt ist, dass sie eine Bradykardie verursachen, und ihre Anwendung abgebrochen oder ihre Dosis angepasst, dann Wiederaufnahme der Gabe mit 250 mg 1mal / Tag bei Erholung auf Grad /= 60 mit häufiger Kontrolle
            • bei Patienten, die mit 250 mg 1mal / Tag behandelt wurden oder bei Patienten, deren Dosis auf 250 mg 1mal / Tag reduziert wurde: während der Evaluierung absetzen
          • bei Wiederauftreten: Therapieabbruch
        • Augenerkrankung Grad 4 (Verlust des Sehvermögens)
          • Therapieunterbrechung, während der Abklärung des Verlusts des Sehvermögens
      • AKg- für Patienten, die mit einer geringeren Crizotinib-Dosis als 250 mg 2mal / Tag behandelt werden, sind die genannten Richtlinien zur Dosisreduktion entsprechend zu befolgen
    • Leberfunktionsstörung
      • überwiegende Metabolisierung in der Leber
        • Anwendung mit Vorsicht
      • basierend auf der Klassifizierung des National Cancer Institute (NCI)
        • leichte Leberfunktionsstörung (entweder AST > oberer Normalwert [Upper Limit of Normal, ULN] und Gesamtbilirubin ULN aber
        • keine Anpassung der Initialdosis
      • mäßig schwere Leberfunktionsstörung (beliebiger AST-Wert und Gesamtbilirubin > 1,5 × ULN und
      • Initialdosis: 200 mg 2mal / Tag
    • schwere Leberfunktionsstörung (beliebiger AST-Wert und Gesamtbilirubin > 3 × ULN)
      • Initialdosis: 250 mg 1mal / Tag
  • Dosisanpassung nach der Child-Pugh-Klassifizierung wurde nicht untersucht
  • Nierenfunktionsstörung
    • leicht (Kreatinin-Clearance [CLcr] >/= 60 - < 90 ml / Min.) und mäßig (CLcr >/= 30 - < 60 ml / Min.)
      • keine Anpassung der Initialdosis erforderlich
    • schwere Nierenfunktionsstörungen (< 30 ml / Min.)
      • Plasmakonzentrationen können erhöht sein
      • Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung, die keine Peritoneal- oder Hämodialyse benötigen:
        • Initialdosis: 250 mg 1mal / Tag
        • Dosiserhöhung, optional, abhängig von der individuellen Sicherheit und Verträglichkeit, nach mind. 4 wöchiger Behandlung: 200 mg 2mal / Tag
  • ältere Patienten
    • keine Anpassung der Initialdosis erforderlich
  • Kinder und Jugendliche
    • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
    • keine Daten vorhanden
  • Indikation



    • Anwendung als Monotherapie bei Erwachsenen
      • zur Erstlinienbehandlung des Anaplastische-Lymphom-Kinase (ALK)-positiven, fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms (non small cell lung cancer, NSCLC)
      • zur Behandlung des vorbehandelten Anaplastische-Lymphom-Kinase (ALK)-positiven, fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms (non small cell lung cancer, NSCLC)
      • zur Behandlung des ROS1-positiven, fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms (non small cell lung cancer, NSCLC)

    Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Crizotinib - peroral

    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Neutropenie (febrile Neutropenie, Neutropenie, Neutrophilenzahl erniedrigt)
        • Anämie (Anämie, Hämoglobin erniedrigt, hypochrome Anämie)
        • Leukopenie (Leukopenie, Leukozytenzahl erniedrigt)
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • verminderter Appetit
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Hypophosphatämie
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Neuropathie inkl.
          • Brennen
          • Dysästhesie
          • Ameisenlaufen
          • Gangstörung
          • Hyperästhesie
          • Hypoästhesie
          • erniedrigter Muskeltonus
          • motorische Funktionsstörung
          • Muskelatrophie
          • Muskelschwäche
          • Neuralgie
          • Neuritis
          • periphere Neuropathie
          • Neurotoxizität
          • Parästhesie
          • periphere motorische Neuropathie
          • periphere sensomotorische Neuropathie
          • periphere sensorische Neuropathie
          • Peroneuslähmung
          • Polyneuropathie
          • Gefühlsstörung
          • brennendes Gefühl auf der Haut
        • Dysgeusie
    • Augenerkrankungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Sehstörungen inkl.
          • Diplopie
          • Farbsäume
          • Photophobie
          • Photopsie
          • verschwommenes Sehen
          • Sehschärfe vermindert
          • visuelles Leuchten
          • visuelle Perseveration
          • beeinträchtigtes Sehen
          • Glaskörpertrübungen
    • Herzerkrankungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Schwindel inkl.
          • Gleichgewichtsstörung
          • Schwindel
          • Schwindel orthostatisch
          • Präsynkope
        • Bradykardie inkl.
          • Bradykardie
          • Herzfrequenz erniedrigt
          • Sinusbradykardie
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Herzinsuffizienz inkl.
          • Herzinsuffizienz
          • kongestive Herzinsuffizienz
          • Ejektionsfraktion verringert
          • linksventrikuläre Dysfunktion
          • Lungenödem
          • im Rahmen von klinischen Studien (n = 1.722) hatten 19 (1,1 %) Patienten, die mit Crizotinib behandelt wurden, eine Herzinsuffizienz jeglichen Grades, 8 (0,5 %) Patienten hatten Grad 3 oder 4 und 3 (0,2 %) Patienten einen tödlichen Verlauf
        • verlängertes QT-Intervall im Elektrokardiogramm
        • Synkope
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • interstitielle Lungenerkrankung inkl.
          • akutes respiratorisches Distress-Syndrom
          • Alveolitis
          • interstitielle Lungenerkrankung
          • Pneumonitis
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Erbrechen
        • Übelkeit
        • Diarrhoe
        • Obstipation
        • Abdominalschmerz inkl.
          • abdominale Beschwerden
          • Abdominalschmerz
          • Schmerzen Unterbauch
          • Schmerzen Oberbauch
          • abdominaler Druckschmerz
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • A1g-sophagitis, ösophageale Ulkuskrankheit
        • Dyspepsie
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • gastrointestinale Perforation inkl.
          • gastrointestinale Perforation
          • Darmperforation
          • Dickdarmperforation
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Transaminasenerhöhung inkl.
          • Alanin-Aminotransferase erhöht
          • Aspartat-Aminotransferase erhöht
          • Gamma-Glutamyltransferase erhöht
          • Leberenzym erhöht
          • Leberfunktion anomal
          • Leberfunktionstest anomal
          • Transaminasenerhöhung
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • alkalische Phosphatase im Blut erhöht
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Leberversagen
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Ausschlag
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Nierenzyste inkl.
          • Nierenabszess
          • Nierenzyste
          • Nierenzystenblutung
          • Nierenzysteninfektion
        • Kreatinin im Blut erhöht (Kreatinin-Clearance der Nieren vermindert)
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • akutes Nierenversagen
        • Nierenversagen
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Müdigkeit
        • A1g-deme inkl.
          • Gesichtsödem
          • generalisiertes +ANY-dem
          • lokale Schwellung
          • lokalisiertes +ANY-dem
          • A1g-dem
          • peripheres +ANY-dem
          • Periorbitalödem
    • Untersuchungen
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Testosteronspiegel im Blut vermindert (Hypogonadismus, sekundärer Hypogonadismus)

    Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Crizotinib - peroral

    • Behandlung sollte durch einen in der Anwendung von Arzneimitteln zur Krebstherapie erfahrenen Arzt veranlasst und begleitet werden
    • Bestimmung des ALK- und ROS1-Status
      • bei der Bestimmung entweder des ALK-Status oder des ROS1-Status eines Patienten ist es wichtig, dass eine gut validierte und etablierte Methode ausgewählt wird, um falsch-negative oder falsch-positive Ergebnisse zu vermeiden
    • Hepatotoxizität
      • Berichte über Arzneimittel-induzierte Hepatotoxizität (einschließlich Fälle mit tödlichem Ausgang)
      • Therapiekontrolle
        • Leberfunktionstest einschließlich ALT, AST und Gesamtbilirubin
          • während der ersten 2 Behandlungsmonate: 1mal / Woche
          • anschließend: 1mal / Monat und wenn klinisch indiziert
          • bei Erhöhungen der Grade 2, 3 oder 4: häufigere Leberfunktionstests
    • interstitielle Lungenerkrankung (ILD) / Pneumonitis
      • schwere, lebensbedrohliche oder tödliche Fälle von ILD / Pneumonitis können auftreten
      • Patienten mit pulmonalen Symptomen, die auf ILD / Pneumonitis hinweisen, überwachen
      • Therapieunterbrechung bei Verdacht auf ILD / Pneumonitis
      • Arzneimittel-induzierte ILD/ Pneumonitis sollte bei Patienten mit ILD-ähnlichen Beschwerden bei der Differenzialdiagnostik berücksichtigt werden, dazu gehören
        • Pneumonitis
        • strahlenbedingte Pneumonitis
        • allergische Pneumonitis
        • interstitielle Pneumonitis
        • Lungenfibrose
        • akutes respiratorisches Distress-Syndrom (ARDS)
        • Alveolitis
        • Lungeninfiltration
        • Pneumonie
        • Lungenödem
        • chronisch-obstruktive Lungenerkrankung
        • Pleuraerguss
        • Aspirationspneumonie
        • Bronchitis
        • obliterative Bronchiolitis
        • Bronchiektasie
      • dauerhafter Therapieabbruch bei Diagnose einer mit der Behandlung in Zusammenhang stehenden ILD / Pneumonitis (wenn andere ILD / Pneumonitisursachen ausgeschlossen wurden)
    • QT-Intervall-Verlängerung
      • QTc-Verlängerung beobachtet, die zu erhöhtem Risiko für ventrikuläre Tachyarrhythmien (z. B. Torsade de Pointes) oder plötzlichen Tod führen kann
      • Crizotinib unter regelmäßiger Überwachung von EKG und Elektrolyten sowie Nierenfunktion mit Vorsicht anwenden, nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und potenziellen Risiken vor Behandlungsbeginn bei
        • gleichzeitiger Einnahme von Antiarrhythmika oder anderen Stoffen, die QT-Intervall verlängern
        • vorbestehender Bradykardie
        • einer Vorgeschichte oder einer Prädisposition für QTc-Verlängerung
        • relevanter Herzerkrankung
        • Störungen im Elektrolythaushalt
      • bei Therapiebeginn mit Crizotinib so kurz wie möglich vor Verabreichen der 1. Dosis
        • EKG aufnehmen
        • Elektrolytbestimmung (z. B. Calcium, Magnesium, Kalium), insbesondere zu Beginn der Behandlung im Fall von Erbrechen, Diarrhö, Dehydration oder Nierenfunktionsstörung
          • falls erforderlich, Elektrolyte korrigieren
      • während der Therapie mit Crizotinib
        • regelmäßige Überwachung mittels EKG und Elektrolytbestimmungen
        • falls erforderlich, Elektrolyte korrigieren
      • falls die QTc sich im Vergleich zum Ausgangswert >/= 60 ms verlängert jedoch unter 500 ms liegt
        • Crizotinib absetzen
        • Kardiologe konsultieren
      • falls die QTc sich auf >/= 500 ms verlängert
        • Kardiologen unverzüglich hinzuziehen
    • Bradykardie
      • von Bradykardien jeglicher Ursachen wurden im Rahmen klinischer Studien bei 13 % der mit Crizotinib behandelten Patienten berichtet
      • symptomatische Bradykardien (z. B. Synkope, Schwindel, Hypotonie) können bei Patienten, die Crizotinib erhalten, auftreten
        • vollständige Auswirkung von Crizotinib auf die Herzfrequenz kann sich erst mehrere Wochen nach Therapiebeginn entwickeln
        • aufgrund des erhöhten Risikos der Ausbildung einer symptomatischen Bradykardie: Kombination mit anderen bradykardisierend wirkenden Mitteln so weit wie möglich vermeiden, z. B.
          • Betablocker
          • Calciumkanalblocker vom Nicht-Dihydropyridin-Typ wie Verapamil und Diltiazem
          • Clonidin
          • Digoxin
        • regelmäßige Überprüfung von Herzfrequenz und Blutdruck
        • Patienten, die symptomatische Bradykardien entwickeln: Dosismodifikation siehe Abschnitt Dosierung
      • asymptomatische Bradykardie
        • keine Dosismodifikation erforderlich
    • Herzinsuffizienz
      • Berichte über Herzinsuffizienz als schwere, lebensbedrohliche oder tödlich verlaufende Nebenwirkung
      • Patienten mit oder ohne vorbestehende Herzerkrankungen im Hinblick auf Anzeichen und Symptome von Herzinsuffizienz (Dyspnoe, +ANY-dem, rasche Gewichtszunahme durch Flüssigkeitsretention) überwachen
        • falls solche Symptome beobachtet werden
          • Unterbrechung der Anwendung, Dosisreduktion oder Therapieabbruch je nach Bedarf in Betracht ziehen
    • Neutropenie und Leukopenie
      • in klinischen Studien wurden
        • Neutropenien der Grade 3 oder 4 sehr häufig gemeldet (12 %)
        • Leukopenien der Grade 3 oder 4 häufig (3 %) gemeldet
        • bei weniger als 0,5 % der Patienten eine febrile Neutropenie festgestellt
      • wenn klinisch indiziert, sollte ein großes Blutbild und ein Differenzialblutbild bestimmt werden
        • beim Auftreten von Grad-3- oder -4-Abnormalitäten oder bei Fieber oder einer Infektion sollte beides häufiger überprüft werden
    • gastrointestinale Perforation
      • in klinischen Studien Fälle von gastrointestinaler Perforation berichtet
      • nach Markteinführung wurden Fälle von gastrointestinaler Perforation mit tödlichem Verlauf berichtet
      • Crizotinib mit Vorsicht anwenden bei Patienten mit einem Risiko für gastrointestinale Perforation
        • Divertikulitis in der Vorgeschichte
        • Metastasen des Gastrointestinaltrakts
        • gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln mit bekanntem Risiko für gastrointestinale Perforation
      • Crizotinib sollte abgesetzt werden, wenn Patienten eine gastrointestinale Perforation entwickeln
      • Patienten sollten über die ersten Anzeichen einer gastrointestinalen Perforation informiert und darauf hingewiesen werden, dass sie in solchen Fällen rasch einen Arzt konsultieren sollten
    • Auswirkungen auf die Nieren
      • in klinischen Studien mit Crizotinib
        • wurden bei Patienten erhöhte Kreatininwerte und eine verminderte Kreatinin-Clearance festgestellt
        • und während der Beobachtung nach Markteinführung wurde Nierenversagen und akutes Nierenversagen gemeldet
      • Fälle mit tödlichem Verlauf, erforderlicher Hämodialyse sowie Fälle mit Hyperkaliämie 4. Grades wurden ebenfalls beobachtet
      • Überwachung der Nierenfunktion bei Basisuntersuchung und während der Behandlung mit Crizotinib wird empfohlen, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren oder Nierenfunktionsstörungen in der Vorgeschichte
    • Nierenfunktionsstörung
      • Crizotinib-Dosis bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung, die keine Peritoneal- oder Hämodialyse benötigen, anpassen (siehe Rubrik Dosierung und Dauer der Anwendung)
    • Wirkungen auf das Sehvermögen
      • in klinischen Studien mit Crizotinib (n = 1722) wurden in 4 Fällen (0,2 %) Gesichtsfelddefekte 4. Grades mit Verlust des Sehvermögens berichtet
        • mögliche Gründe: Optikusatrophie oder Erkrankungen des Sehnervs
      • bei neu auftretenden schweren Sehbehinderungen (bestkorrigierte Sehschärfe von weniger als 6/60 bei einem oder beiden Augen)
        • Abbruch der Crizotinib-Therapie
        • Durchführung ophthalmologischer Abklärung, bestehend aus
          • bestkorrigierter Sehschärfe
          • Netzhautfotografien
          • Gesichtsfeldern
          • optischer Kohärenztomographie (OCT) und
          • anderer Beurteilungsmethoden, die beim Neuauftreten schwerer Sehbehinderungen indiziert sind
        • unzureichende Informationen für die Einschätzung der Risiken der Fortsetzung der Crizotinib-Therapie bei Patienten mit schweren Sehbehinderungen
        • die Entscheidung, die Crizotinib-Therapie fortzusetzen, sollte sich am Nutzen für den Patienten orientieren
      • ophthalmologische Abklärung erwägen, wenn Sehstörungen andauern oder sich verstärken
    • Arzneimittelwechselwirkungen
      • Vermeidung der gleichzeitigen Anwendung von Crizotinib mit
        • starken CYP3A4-Inhibitoren
        • starken und mäßig starken CYP3A4-Induktoren
        • CYP3A4-Substraten mit enger therapeutischer Breite
        • anderen bradykardisierenden Substanzen
        • Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie das QT-Intervall verlängern
        • Antiarrhythmika
    • Lebensmittelwechselwirkungen
      • Grapefruit oder Grapefruitsaft sollten während der Behandlung mit Crizotinib vermieden werden
    • Nicht-Adenokarzinom-Histologie
      • für Patienten mit ALK-positivem und ROS1-positivem NSCLC mit Nicht-Adenokarzinom-Histologie, einschl. Plattenepithelkarzinom, liegen nur begrenzte Informationen vor

    Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Crizotinib - peroral

    siehe Therapiehinweise

    Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Crizotinib - peroral

    • Crizotinib darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, eine Behandlung ist aufgrund des klinischen Zustandes der Mutter erforderlich
    • wenn Crizotinib während Schwangerschaft angewendet wird, oder wenn Patientin oder die Partnerin eines männlichen Patienten während der Behandlung schwanger wird, diese über das potenzielle Risiko für den Fetus informieren
    • Crizotinib kann bei Gabe an schwangere Frauen fetale Schädigungen verursachen
    • keine Daten zur Anwendung von Crizotinib bei schwangeren Frauen
    • tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt
    • Empfängnisverhütung bei Männern und Frauen
      • anweisen, während der Behandlung mit Crizotinib eine Schwangerschaft zu vermeiden
      • während und für mind. 90 Tage nach der Behandlung muss zuverlässige Verhütungsmethode angewendet werden
    • Fertilität
      • Behandlung mit Crizotinib könnte männliche und weibliche Fertilität beeinträchtigen
      • Männer und Frauen vor Behandlung hinsichtlich einer Konservierung der Fruchtbarkeit beraten

    Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Crizotinib - peroral

    • wegen des möglichen Risikos für den Säugling Mütter anweisen, das Stillen während der Behandlung mit Crizotinib zu vermeiden
    • nicht bekannt, ob Crizotinib und seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen

    Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

    Der Arzneistoff führt wahrscheinlich zu einer Verlängerung des QT-Intervalls, was in der Folge Torsade de pointes auslösen kann, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter). Die Anwendung sollte nur unter Vorsicht und regelmäßiger, engmaschiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

    Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

    Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

    Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

    Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

    Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

    Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

    Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

    Crizotinib (neues Anwendungsgebiet)

     

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