Wilzin 50mg (250 St)

Hersteller Recordati Rare Diseases Germany GmbH
Wirkstoff Zink Ion
Wirkstoff Menge 50 mg
ATC Code A16AX05
Preis 559,54 €
Menge 250 St
Darreichung (DAR) HKP
Norm Keine Angabe
Wilzin 50mg (250 St)

Medikamente Prospekt

Zink Ion50mg
(H)DrucktinteHilfsstoff
Eisen (II,III) oxid
Schellack
(H)GelatineHilfsstoff
(H)Gelborange SHilfsstoff1.75g
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Zinkacetat - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Zinkacetat

Art der Anwendung



  • Einnahme auf leeren Magen
  • Einnahme mind. 1 Stunde vor oder 2 - 3 Stunden nach den Mahlzeiten
  • Einnahme auch mit einer kleinen Menge Eiweiss (z.B. Fleisch) möglich
  • bei Magenunverträglichkeit (betrifft meist die morgendliche Dosis) kann Einnahme dieser Dosis bis zum Vormittag zwischen Frühstück und Mittagessen hinausgezögert werden
  • bei Schluckbeschwerden:
    • Kapseln öffnen
    • Inhalt in einer kleinen Menge Wasser lösen
  • ggf. mind. 1 Stunde Einnahmeabstand zwischen Chelatbildner und Zinkpräparat

Dosierung



  • Morbus Wilson
    • gleiche Dosierung bei symptomatischen und präsymptomatischen Patienten
    • in allen Fällen die Dosis den im Rahmen der therapeutischen Überwachung ermittelten Werten anpassen
    • nicht zur Initialtherapie bei symptomatischen Patienten geeignet (langsamer Wirkungseintritt)
      • initiale Behandlung mit einem Chelatbildner
      • bei stabilen Kupferspiegel unterhalb toxischer Grenzwerte und klinisch stabilen Patienten: Erhaltungstherapie mit Zinkacetat--Dihydrat in Erwägung ziehen
    • 1 Kapsel (50 mg) 3mal / Tag
    • Maximaldosis: 1 Kapsel (50 mg) 5mal / Tag
    • Behandlungsdauer: lebenslänglich

Dosisanpassung

  • Kinder und Jugendliche
    • Kinder (1- 6 Jahre)
      • Daten sind sehr limitiert
        • 1/2 Kapsel (25mg) 2mal / Tag
    • Kinder (6- 16 Jahre) mit KG < 57 kg
      • 1/2 Kapsel (25mg) 3mal / Tag
    • Jugendliche ab 16 Jahren mit KG > 57 kg
      • 1 Kapsel (50 mg) 3mal / Tag
  • Schwangere
    • 1/2 Kapsel (25mg) 3mal / Tag
    • Dosierung sollte dem Kupferspiegel angepasst werden
  • Therapiewechsel von Chelatbildner zu Zinkacetat-Dihydrat bei portaler Hypertonie:
    • Vorsicht geboten
  • Wechsel einer Therapie mit Chelatbildnern zu einer Therapie mit dem Zinkpräparat als Erhaltungstherapie
    • Chelatbildnern noch 2 bis 3 Wochen lang beibehalten und gleichzeitig geben

Indikation



  • Therapie des Morbus Wilson

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Zinkacetat - peroral

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Sideroblastische Anämie
        • kann mikro-, normo- oder makrozytär sein
        • geht häufig mit einer Leukopenie einher
        • eine Knochenmarkspunktion zeigt häufig charakteristische ,Ringsideroblasten+ACY-quot,
          • d.h. sich entwickelnde rote Blutkörperchen, die mit Eisen gesättigte paranukleäre Mitochondrien enthalten
          • können Frühzeichen eines Kupfermangels sein
          • können sich nach Reduktion der Zinkdosis rasch erholen
          • müssen jedoch von einer hämolytischen Anämie unterschieden werden, die häufig auftritt, wenn bei nicht kontrolliertem Morbus Wilson das freie Kupfer im Serum erhöht ist
      • Leukopenie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Magenreizung
        • üblicherweise bei der 1. morgendlichen Dosis am schlimmsten und legt sich nach den ersten Behandlungstagen
        • eine verzögerte Einnahme der 1. Dosis am Vormittag oder eine Einnahme der Dosis mit einer geringen Menge Eiweiß lindert üblicherweise die Symptome
  • Untersuchungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Amylase erhöht
        • kann nach einigen Therapiewochen auftreten, die Spiegel sinken innerhalb des ersten oder der ersten beiden Therapiejahre üblicherweise wieder auf hochnormale Werte ab
      • Lipase erhöht
        • kann nach einigen Therapiewochen auftreten, die Spiegel sinken innerhalb des ersten oder der ersten beiden Therapiejahre üblicherweise wieder auf hochnormale Werte ab
      • alkalische Phosphatase erhöht
        • kann nach einigen Therapiewochen auftreten, die Spiegel sinken innerhalb des ersten oder der ersten beiden Therapiejahre üblicherweise wieder auf hochnormale Werte ab

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Zinkacetat - peroral

  • Therapie unter Überwachung eines Arztes einleiten, der Erfahrung in der Behandlung des Morbus Wilson besitzt
  • Therapie erfolgt lebenslänglich
  • Zinkacetat-Dihydrat nicht zur Initialtherapie bei symptomatischen Patienten empfohlen (langsamer Wirkungseintritt)
  • Sympttomatische Patienten anfangs mit Chelatbildner behandeln
    • liegen die Kupfespiegel unterhalb der toxischen Grenzwerte und sind die Patienten klinisch stabil, so kann eine Erhaltungstherapie mti Zinkacetat-Dihydrat in Erwägung gezogen werden
    • Zinkacetat-Dihydrat könnte dennoch bei diesen Patienten in Kombination mit Chelatbildnern eingesetzt werden, dabei wird die durch Zink induzierte Methallothionein-Produktion im Duodenum und nachfolgende wirksame Hemmung der Kupferresorption abgewartet
  • klinische Verschlechterung zu Therapiebeginn, obgleich selten, möglich (auch für Chelatbildner berichtet)
    • Zusammenhang mit der Mobilisierung der Kupferspeicher oder mit natürlichem Verlauf der Erkrankung bislang nicht bekannt
    • tritt dies ein, Therapiewechsel empfohlen
  • Therapiewechsel von Chelatbildnern zu Zinkacetat-Dihydrat bei Patienten mit portaler hypertonie
    • Vorsicht ist geboten, wenn es diesen Patienten gut geht und sie die Therapie vertragen
    • 2 Patienten von insg. 16 verstarben an hepatischer Dekompensation und fortgeschrittener portaler Hypertonie nach einem Wechsel von einer Penicillamin- zu einer Zinktherapie
  • Therapieüberwachung
    • Therapieziel : Erhalt des freien Kupfers im Plasma (sog. +ACY-quot,nicht an Caeruloplasmin gebundenes Kupfer+ACY-quot,) < 250 Mikrogramm / l (normal: 100-150 Mikrogramm / l) und Erhalt einer Kuperausscheidung im Urin < 125 Mikrogramm / 24 Stunden (normal: < 50 Mikrogramm / 24 Stunden)
      • nicht an Caeruloplasmin gebundenes Kupfer im Plasma durch Subtraktion des an Caeruloplasmin gebundenen Kupfers vom gesamten Kupfer im Plasma berechnen
      • jedes Milligramm Caeruloplasmin enthält dabei 3 Mikrogramm Kupfer
    • Kupferspiegel im Urin:
      • Urinausscheidung von Kupfer spiegelt genau das im Körper vorhandene Kupfer wider, überschüssiges Kupfer entsteht nur, wenn die Patienten nicht mit Chelatbildnern behandelt werden
      • Kupferspiegel im Urin sind normalerweise bei einer Therapie mit Chelatbildnern wie Penicillamin oder Trientin erhöht
    • Kupfergehalt der Leber
      • kann nicht zur Therapieüberwachung herangezogen werden, da hierbei nicht zwischen potenziell toxischem freiem Kupfer und an Metallothionein gebundenem Kupfer unterschieden wird
    • bei therapierten Patienten können Untersuchungen des Zinks im Urin und/oder Plasma ein wertvoller Messwert der Therapiecompliance sein
      • Zinkausscheidung im Urin von > 2 mg/24 Std. und Zink im Plasma > 1250 Mikrogramm/l weisen im Allgemeinen auf eine ausreichende Compliance hin
    • ebenso wie alle gegen Kupfer wirksamen Arzneimittel birgt auch hier eine Überdosierung das Risiko eines Kupfermangels, der für Kinder und Schwangere besonders schädlich ist, da Kupfer für ein adäquates Wachstum und eine adäquate Gehirnentwicklung erforderlich ist
      • Bei diesen Patientengruppen sollten die Kupferspiegel im Urin leicht oberhalb der oberen Normgrenze oder im oberen Normbereich liegen (d.h. 40 - 50 Mikrogramm/24 Std.)
    • da Kupfermangel auch zu Myeloneuropathien führen kann, sollten die Ärzte von sensorischen und motorischen Symptomen und Anzeichen unterrichtet werden, die potentiell auf eine beginnende Neuropathie oder Myelopathie bei Patienten, die mit Zinkacetat behandelt werden, hinweisen können
    • Laborwerte inklusive Blutbild und Bestimmung der Lipoproteine sollten in Kontrolluntersuchungen ebenfalls überprüft werden, um Frühzeichen eines Kupfermangels wie Anämie und/oder Leukopenie durch eine Knochenmarksdepression sowie eine Erniedrigung von HDL-Cholesterin und des Verhältnisses von HDL zu Gesamtcholesterin zu erkennen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Zinkacetat - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Zinkacetat - peroral

  • es ist äußerst wichtig, dass Schwangere mit Morbus Wilson ihre Therapie während der Schwangerschaft fortsetzen
  • Entscheidung welche Therapie verwendet werden soll (Zink oder Chelatbildner) liegt beim Arzt
  • Dosisanpassungen, mit denen garantiert wird, dass der Fetus keinen Kupermangel erleidet müssen vorgenommen werden
  • engmaschige Überwachung der Patientin zwingend erforderlich
  • Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren mit Morbus Wilson lassen nicht auf schädliche Auswirkungen
    von Zink auf die Gesundheit des Embryo/ Fetus oder der Mutter schließen
    • Bei 42 Schwangerschaften wurde über 5 Fehlgeburten und 2 Fehlbildungen (Mikrozephalie und korrigierbarer Herzfehler) berichtet
  • Tierexperimentelle Studien mit unterschiedlichen Zinksalzen
    • lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Zinkacetat - peroral

  • während der Therapie sollte nicht gestillt werden
  • Übergang in die Muttermilch
  • Kupfermangel beim gestillten Säugling durch Zink-induzierten Kupfermangel möglich

Einnahme vor dem Essen.

Die Anwendung in der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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