Wilate 500I.E. (1 St)

Hersteller Octapharma GmbH
Wirkstoff Wirkstoffkombination
Wirkstoff Menge Info
ATC Code B02BD06
Preis 493,24 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) PLI
Norm N1
Wilate 500I.E. (1 St)

Medikamente Prospekt

Gesamt Plasmaprotein (human)
(H)Calcium chloridHilfsstoff
(H)GlycinHilfsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Natrium citratHilfsstoff
(H)Polysorbat 80Hilfsstoff
(H)SaccharoseHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 5 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Von-Willebrand-Faktor und Gerinnungsfaktor VIII in Kombination - invasiv

Blutgerinnungsfaktor VIII (FVIII) plus von Willebrand Faktor (VWF)

  • Überempfindlichkeit gegen von-Willebrand-Faktor oder Blutgerinnungsfaktor VIII

Art der Anwendung



  • zur intravenösen Injektion nach Auflösen im beigefügten Lösungsmittel
    • Injektions- bzw. Infusionsrate: max. 2 - 3 ml / Min.
  • Behandlung nur unter Aufsicht eines in der Behandlung von Blutgerinnungsstörungen erfahrenen Arztes einleiten
  • zum einmaligen Gebrauch bestimmt, gesamten Inhalt verwenden
  • nicht verwendete Arzneimittel entsprechend den nationalen Anforderungen entsorgen
  • Dokumentationspflicht gemäß Transfusionsgesetz: bei jeder Verabreichung Name und Chargennummer des Präparates dokumentieren
  • nicht mit anderen Medikamenten mischen oder gleichzeitig mit anderen i.v. Zubereitungen im gleichen Schlauchsystem verabreichen
  • i.v.-Gabe ausschließlich mit dem beigefügten Injektionsset, da eine Adsorption von FVIII / VWF an den Innenoberflächen anderer Injektionssets nicht ausgeschlossen werden kann
  • Verwendung ausschließlich des mitgelieferten Injektionszubehörs, Anwendung anderer Injektions- / Infusionsbestecke kann mit Risiken verbunden sein oder die Wirksamkeit beeinträchtigen

Zubereitung:

  • Anleitung für das Auflösen:
    • Lösungsmittel und Konzentrat in den ungeöffneten Flaschen auf Zimmertemperatur bringen, nicht direkt aus dem Kühlschrank verwenden
    • Schutzkappen von den Flaschen entfernen, Gummistopfen mit Alkoholtupfer desinfizieren
    • Lösungsmittelflasche auf eine feste, ebene Fläche stellen, das Mix2Vial-Set mit dem blauen Adapter auf die Lösungsmittelflasche aufsetzen und bis zum Anschlag nach unten drücken
    • die Konzentratflasche auf eine feste, ebene Fläche stellen, die Lösungsmittelflasche mit dem Mix2Vial-Set umdrehen und senkrecht mit dem transparenten Ende auf die Konzentratflascheaufsetzen und bis zum Anschlag nach unten drücken, das Vakuum in der Konzentratflasche saugt das Lösungsmittel an
    • Konzentratflasche mit Mix2Vial-Set und der verbundenen Lösungsmittelflasche leicht schwenken (nicht schütteln) bis das Produkt vollständig gelöst ist, das Konzentrat löst sich bei Zimmertemperatur spätestens nach 10 Min. vollständig
    • leichte Schaumbildung möglich (wird sich auflösen)
    • Lösungsmittelflasche zusammen mit dem blauen Adapter von der Konzentratflasche abdrehen und die Lösungsmittelflasche mit dem blauen Adapter verwerfen
  • bei allen Arbeitsschritten strikt auf Hygiene achten
  • gebrauchsfertige Lösung in der Spritze ist klar oder leicht schillernd (opaleszent), keine Lösungen verwenden, die trübe aussehen oder Rückstände enthalten
  • ausschließlich zur einmaligen Anwendung
  • nicht verbrauchte Lösung verwerfen

Aufbrauchsfrist:

  • gebrauchsfertige Lösung
    • 12 Stunden bei Raumtemperatur (bis max. 25 +ALA-C)
    • aus mikrobiologischer Sicht: umgehende Verwendung nach Herstellung, um mikrobielle Verunreinigungen zu verhindern

Injektion:

  • Puls vor und während Injektion messen
  • eine deutliche Erhöhung der Pulsfrequenz klingt normalerweise nach Verlangsamen oder Unterbrechen der Injektion schnell wieder ab
  • Anleitung:
    • Spritze mit dem transparenten Adapter der Konzentratflasche verbinden
    • Flasche samt Einmalspritze umdrehen und das aufgelöste Präparat in die Spritze aufziehen
    • die Injektionslösung in der Spritze sollte klar oder leicht schillernd sein
    • nachdem das Produkt in die Spritze überführt wurde, den Spritzenzylinder fassen und die Spritze vom transparenten Adapter der Konzentratflasche entfernen
    • Konzentratflasche mit dem Adapter verwerfen
    • vorgesehene Injektionsstelle mit Alkoholtupfer desinfizieren
    • die beigepackte Flügelkanüle auf die Spritze aufsetzen
    • Flügelkanüle in die gewählte Vene stechen, wenn die Vene vor der Punktion gestaut wurde, muss die Stauung geöffnet werden, bevor mit der Injektion begonnen wird
    • es darf kein Blut in die Spritze gelangen (Bildung von Blutgerinnseln)
    • Lösung langsam (max. 2 - 3 ml / Min.) in die Vene injizieren
    • wenn > 1 Flasche benötigt wird, kann die Flügelkanüle in der Vene belassen werden (zum Herstellen der gebrauchsfertigen Lösung immer ein neues Mix2Vial-Set benutzen)

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml fertige Lösung enthält etwa 100 I.E. humanen VWF und etwa 100 I.E.humanen FVIII. Die spezifische Aktivität beträgt > 67 I.E. VWF:RCo / mg Protein und > 67 I.E. FVIII:C / mg Protein. Die Bestimmung der VWF-Aktivität (I.E.) erfolgt als Bestimmung der Ristocetin-Kofaktor-Aktivität (VWF:RCo) unter Verwendung des Internationalen Standards für VWF-Konzentrat (WHO). Die Bestimmung der FVIII-Aktivität (I.E.) erfolgt mittels chromogenem Testverfahren gem. Ph.Eur.

  • Von Willebrand-Syndrom
    • Allgemein
      • Verhältnis von FVIII-Aktivität zu VWF-Ristocetin-Kofaktor-Aktivität = 1:1
      • generell erhöht 1 Einheit FVIII:C und VWF:RCo / kg KG die Aktivität um 1,5 - 2 I.E. / dl des jeweiligen Proteins
      • normalerweise Gabe von ca. 20 - 50 I.E. des Produktes / kg KG, um ausreichende Hämostase zu erreichen, dies erhöht den FVIII:C und VWF:RCo im Patienten um ca. 30 - 100+ACU
      • insbesondere bei Patienten mit von Willebrand-Syndrom Typ 3, bei denen zur Erhaltung eines ausreichenden Plasmaspiegels höhere Dosierungen nötig sein können als bei anderen Typen des von Willebrand-Syndroms:
        • ggf. initial: 50 - 80 I.E. des Produktes / kg KG
    • Verhinderung von Blutungen bei Operationen und schweren Traumata
      • Gabe 1 - 2 Stunden vor Eingriff
      • es sollten VWF:RCo-Plasmaspiegel von +ACY-gt+ADsAPQ- 60 I.E. / dl (+ACY-gt+ADsAPQ- 60 %) und FVIII:C-Plasmaspiegel von +ACY-gt+ADsAPQ- 40 I.E. / dl (+ACY-gt+ADsAPQ- 40 %) erreicht werden
    • während der Behandlung:
      • entsprechende Dosis / 12 - 24 Stunden
      • Dosierung und Dauer orientiert an klinischer Wirksamkeit, Art und Schwere der Blutung, sowie nach VWF:RCo- und FVIII:C- Plasmaspiegeln
    • Anwendung über einen längeren Zeitraum
      • sehr hoher FVIII:C-Plasmaspiegel möglich (erhöhtes Thrombose-Risiko, besonders bei Patienten mit bekannten klinischen und labordiagnostischen Risikofaktoren)
        • Dosisreduzierung u. /o. Verlängerung des Dosierungsintervalls bzw. Einsatz von VWF-Präparaten mit niedrigem FVIII-Gehalt in Erwägung ziehen
    • Vorbeugende Dauerbehandlung (Prophylaxe)
      • 20 - 40 I.E. des Produktes/ kg KG 2- oder 3mal / Woche
      • Dosiserhöhung in manchen Fällen notwendig, z.B. bei gastrointestinalen Blutungen
  • Hämophilie A
    • Allgemein
      • für Anzahl der zu verabreichenden FVIII-Einheiten gilt der aktuelle WHO-Standard für FVIII
      • FVIII-Aktivität im Plasma wird entweder in Prozentsatz (bezogen auf normales Humanplasma) oder in I.E. (bezogen auf einen Internationalen Standard für FVIII im Plasma) angegeben
      • 1 I.E. des FVIII vom Menschen entspricht der FVIII-Menge in 1 ml normalem Humanplasma
    • Dosisberechnung
      • basiert auf dem empirischen Befund, dass 1 I.E. FVIII vom Menschen / kg KG die FVIII-Aktivität im Mittel um 1,5 % - 2 % der normalen Aktivität erhöht
      • die notwendige Dosis kann mit folgender Formel bestimmt werden:
        • erforderliche Einheiten = KG (kg) × gewünschter FVIII-Anstieg (%) (I.E. / dl) × 0,5 I.E. / kg
    • Dosierung und Dauer abhängig vom Schweregrad des FVIII-Mangels sowie vom Ort und Ausmaß der Blutung und dem klinischen Zustand des Patienten
      • zu verabreichende Menge und Häufigkeit der FVIII-Gabe im Einzelfall orientiert an der klinischen Wirksamkeit
      • im Falle der aufgeführten hämorrhagischen Ereignisse sollte die FVIII-Aktivität in dem entsprechenden Zeitraum nicht unter den angegebenen Plasmaspiegel (in % von normal oder I.E. / dl) sinken
        • Blutungen
          • Frühstadium von Gelenk- und Muskelblutungen, oder Blutungen im Mund
            • notwendiger FVIII-Spiegel (%) (I.E. / dl): 20 - 40
            • Infusion alle 12 - 24 Stunden wiederholen, für mind. 1 Tag bzw. bis die durch Schmerzen angezeigte Blutung sistiert oder eine Heilung erreicht ist
          • größere Blutungen, Gelenkblutungen, Muskelblutungen oder Hämatome
            • notwendiger FVIII-Spiegel (%) (I.E. / dl): 30 - 60
            • Infusion alle 12 - 24 Stunden wiederholen, für 3 - 4 Tage oder länger bis Schmerzen und ggf. Bewegungseinschränkungen beseitigt sind
          • lebensbedrohliche Blutungen
            • notwendiger FVIII-Spiegel (%) (I.E. / dl): 60 - 100
            • Infusion alle 8 - 24 Stunden wiederholen bis die Bedrohung abgewendet ist
        • Operationen
          • kleine Eingriffe (einschließlich Zahnextraktionen)
            • notwendiger FVIII-Spiegel (%) (I.E. / dl): 30 - 60
            • Behandlung alle 24 Stunden, für mind. 1 Tag bzw. bis Heilung erfolgt
          • große Operationen
            • notwendiger FVIII-Spiegel (%) (I.E. / dl): 80 - 100 (prä- u.postoperativ)
            • Infusion alle 8 - 24 Stunden wiederholen bis adäquate Wundheilung erfolgt, anschließend noch weitere 7 Tage therapieren, um einen FVIII-Spiegel von 30% - 60% (I.E. / dl) aufrecht zu erhalten
    • Vorbeugende Dauerbehandlung (Prophylaxe)
      • schwere Hämophilie A
        • 20 - 40 I.E. des Produktes/ kg KG 2 - 3mal / Woche
      • individuelle Anpassung der Dosierung je nach klinischer Situation erforderlich
      • in manchen Fällen, besonders jüngere Patienten: ggf. kürzere Dosierungszeiträume oder höhere Dosen erforderlich
    • Kontinuierliche Infusion
      • vor Operationen pharmakokinetische Analyse durchführen, um die Clearance abschätzen zu können
      • Berechnung der initialen Infusionsrate:
        • Infusionsrate (I.E. / kg / Stunde) = Clearance (ml / kg / Stunde) × gewünschter / gemessener Spiegel (I.E. / ml)
      • nach den ersten 24 Stunden der kontinuierlichen Infusion sollte die Clearance täglich unter Verwendung der o.g. Gleichung mit dem gemessenen Wert und der verwendeten Infusionsrate errechnet werden
    • während Behandlung FVIII-Spiegel entsprechend bestimmen, um zu verabreichende Dosis und Häufigkeit wiederholter Infusionen zu steuern
      • insbesondere bei größeren chirurgischen Eingriffen ist eine genaue Überwachung der Substitutionstherapie (FVIII-Aktivität im Plasma) unerlässlich
      • einzelne Patienten können in ihrem Ansprechen auf FVIII variieren, wobei unterschiedliche Werte der in-vivo Recovery und unterschiedliche Halbwertzeiten beobachtet werden können
    • Überwachung der Patienten bezüglich einer Entwicklung von FVIII-Hemmkörpern, wird erwartete FVIII-Aktivität im Plasma nicht erreicht oder kann die Blutung mit einer entsprechenden
      Dosis nicht beherrscht werden: Test zur Bestimmung von FVIII-Hemmkörpern durchführen
    • Patienten mit hochtitrigem Inhibitor
      • FVIII-Therapie kann ggf. unwirksam sein, andere therapeutische Möglichkeiten in Betracht ziehen
      • Behandlung durch Ärzte, die Erfahrung in der Behandlung von Blutgerinnungsstörungen haben
    • Kinder (< 6 Jahre)
      • keine ausreichenden Daten vorhanden

Indikation



  • Von Willebrand-Syndrom
    • Vorbeugung und Behandlung von Blutungen oder Behandlung von Blutungen bei chirurgischen Eingriffen bei Patienten mit von Willebrand-Syndrom (VWS), wenn die Behandlung mit Desmopressin (DDAVP) allein unwirksam oder kontraindiziert ist
  • Hämophilie A
    • Therapie und Prophylaxe von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie A (angeborener FVIII-Mangel)

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Von-Willebrand-Faktor und Gerinnungsfaktor VIII in Kombination - invasiv

Blutgerinnungsfaktor VIII (FVIII) plus von Willebrand Faktor (VWF)

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Überempfindlichkeit oder allergische Reaktionen (die auch Angioödem, Brennen und Stechen an der Injektionsstelle, Schüttelfrost, Hitzewallungen, generalisierte Urtikaria, Kopfschmerzen, Juckreiz, Hypotonie, Lethargie, Übelkeit, Unruhe, Tachykardie, Engegefühl in der Brust, Kribbeln, Erbrechen, Rückenschmerzen, Brustschmerzen und Stenoseatmung einschließen können) bis hin zu schwerer Anaphylaxie (einschließlich Schock)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Angioödem
      • generalisierte Urtikaria
      • Nesselsucht
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • FVIII-Inhibitoren
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • VWF-Inhibitoren
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hypervolämie
      • Hämolyse
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schläfrigkeit
      • Schwindel (Vertigo)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Störungen des Geschmacksempfindens
      • Lethargie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Parästhesie (prickelndes Gefühl)
      • Benommenheit
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Ruhelosigkeit
  • Augenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Lidödeme
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Beschleunigter Herzschlag (Tachykardie)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Herzrasen
  • Gefäßerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Thromboembolisches Ereignis (Thrombosen, Thromboembolien)
      • Rötung
      • Blutdruckabfall
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Blässe
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Giemen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Atembeschwerden
      • Husten
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Übelkeit
      • Erbrechen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautausschlag
      • Pruritus
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • generalisierte Urtikaria
      • Quaddeln
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Juckreiz
      • Erythem
      • Hyperhidrose
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Muskel- und Gelenksteife
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Myalgie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Kopfschmerzen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Fieber
      • Erythem, Hautausschlag oder Schmerzen an der Infusionsstelle
      • periphere +ANY-deme
      • Schüttelfrost
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Brennen und Stechen an der Infusionsstelle
      • Teilnahmslosigkeit
      • Schmerzen in der Brust
      • Engegefühl in der Brust
      • A1g-deme (inklusive Gesicht)
      • vermindertes therapeutisches Ansprechen
  • Untersuchungen Veränderungen der Leberfunktionswerte
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Veränderungen der Leberfunktionswerte
  • Hinweis zu Kindern und Jugendlichen
    • erwartet, dass die Häufigkeit, Art und Schwere der Nebenwirkungen bei Kindern denen bei Erwachsenen entspricht

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Von-Willebrand-Faktor und Gerinnungsfaktor VIII in Kombination - invasiv

Blutgerinnungsfaktor VIII (FVIII) plus von Willebrand Faktor (VWF)

  • Überempfindlichkeit
    • allergische Überempfindlichkeitsreaktionen möglich
    • falls Symptome einer Überempfindlichkeit auftreten, sollte den Patienten geraten werden, die Anwendung des Arzneimittels sofort zu unterbrechen und ihren Arzt aufzusuchen
    • Patienten sollen über Frühzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen informiert werden, wie z.B.
      • quaddelartiger Hautausschlag
      • generalisierte Nesselsucht
      • Engegefühl in der Brust
      • pfeifendes Atemgeräusch
      • Hypotonie
      • Anaphylaxie
    • bei einem Schock aktuelle medizinische Richtlinien zur Schockbehandlung beachten
  • Therapieüberwachung
    • zur Festlegung der benötigten Dosis und Infusionshäufigkeiten werden geeignete Bestimmungen der Faktor VIII Spiegel im Verlauf der Behandlung empfohlen
    • einzelne Patienten können in ihrem Ansprechen auf Faktor VIII variieren, was sich an unterschiedlichen Halbwertszeiten und Recoveries zeigt
    • Dosierung auf Basis des Körpergewichts muss bei unter- oder übergewichtigen Patienten eventuell angepasst werden
    • vor allem bei größeren chirurgischen Eingriffen ist eine genaue gerinnungsanalytische Überwachung (Faktor-VIII-Aktivität im Plasma) der Substitutionstherapie unerlässlich
  • Virussicherheit von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln
    • Standardmethoden zur Vermeidung von Infektionskrankheiten, die im Rahmen der Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln auftreten können, umfassen die Auswahl der Spender, die Prüfung jeder einzelnen Spende und jedes Plasmapools auf spezifische Marker für Infektionen sowie die Einbeziehung effektiver Herstellungsschritte zur Inaktivierung/ Eliminierung von Viren
      • trotz dieser Maßnahmen kann die Möglichkeit der Übertragung von Erregern bei der Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln nicht vollständig ausgeschlossen werden
      • gilt auch für bisher unbekannte oder neu auftretende Viren und andere Pathogene
    • die getroffenen Maßnahmen werden als wirksam angesehen für umhüllte Viren, wie z.B. das humane Immundefizienzvirus (HIV), das Hepatitis B-Virus (HBV) und das Hepatitis-C Virus (HCV), und für das nicht umhüllte Hepatitis A-Virus (HAV)
    • für andere, nicht-umhüllte Viren, wie z.B. Parvovirus B19, können die getroffenen Maßnahmen von eingeschränktem Wert sein
      • Parvovirus B19 Infektionen können schwerwiegende Folgen für schwangere Frauen (fetale Infektion) und für Personen mit Immunmangelkrankheiten oder gesteigerter Erythropoese (z. B. hämolytische Anämie) haben
    • Hepatitis A und Hepatitis B Impfung
      • für Patienten, die regelmäßig humane FVIII/ VWF-Präparate erhalten, grundsätzlich Impfung gegen Hepatitis A und Hepatitis B empfohlen
    • Dokumentation
      • nachdrücklich empfohlen, bei jeder Verabreichung an Patienten den Namen und die Chargennummer des Arzneimittels zu dokumentieren, um eine Verbindung zwischen dem Patienten und der Arzneimittelcharge herstellen zu können
  • Von Willebrand Syndrom
    • Risiko thrombotischer Ereignisse inklusive Lungenembolien, insbesondere bei Patienten mit bekannten klinischen oder laborparametrischen Risikofaktoren (z. B. operative Eingriffe ohne Thromboseprophylaxe, mangelnde frühzeitige Mobilisierung, Übergewicht, Überdosierung, Krebs)
      • Risikopatienten müssen auf Frühzeichen einer Thrombose beobachtet werden
      • Prophylaxe gegen venöse Thromboembolien sollte entsprechend den aktuellen Empfehlungen eingeleitet werden
    • bei Anwendung eines FVIII-haltigen VWF-Produktes sollte sich der behandelnde Arzt bewusst sein, dass eine kontinuierliche Behandlung einen übermäßigen Anstieg von FVIII:C verursachen kann
      • bei Patienten, die FVIII-haltige VWF-Produkte erhalten, sollten die FVIII:C-Plasmaspiegel überwacht werden, um länger anhaltende, übermäßig hohe FVIII:C-Plasmaspiegel, die das Risiko von thrombotischen Ereignissen erhöhen, zu vermeiden
      • antithrombotische Maßnahmen erwägen
    • bei Patienten, bei denen in der Vergangenheit bereits venöse Thromboembolien aufgetreten sind, wurde ein endogener hoher Faktor-VIII-Spiegel mit einem erhöhten Risiko für spätere thrombotische Ereignisse in Verbindung gebracht
    • neutralisierende Antikörper (Inhibitoren)
      • Patienten mit VWS, besonders Typ 3 Patienten, können neutralisierende Antikörper (Inhibitoren) gegen den VWF entwickeln
      • falls die erwarteten VWF:RCo-Aktivitätsspiegel im Plasma nicht erreicht werden, oder falls die Blutung nicht mit einer geeigneten Dosis kontrolliert werden kann, sollte ein geeigneter Test durchgeführt werden, um das Vorliegen von VWF-Inhibitoren festzustellen
      • bei Patienten mit hohen Inhibitorspiegeln ist nicht nur die Möglichkeit eines Therapieversagens gegeben, sondern es können auch anaphylaktoide Reaktionen auftreten und andere therapeutische Maßnahmen sollten in Betracht gezogen werden
      • Behandlung solcher Patienten sollte unter der Leitung von Ärzten durchgeführt werden, die mit der Behandlung von Patienten mit Gerinnungsstörungen vertraut sind
    • Patienten, bei denen es zu einer anaphylaktischen Reaktion kommt
      • Patienten, bei denen es zu einer anaphylaktischen Reaktion kommt, sollten auf Inhibitoren gegen den von-Willebrand-Faktor untersucht werden (neutralisierende Antikörper können auch eine Anaphylaxie auslösen)
  • Hämophilie A
    • Inhibitoren
      • Bildung neutralisierender Antikörper (Inhibitoren) gegen FVIII ist eine bekannte Komplikation bei der Behandlung von Patienten mit Hämophilie A
        • diese Inhibitoren sind gewöhnlich IgG Immunglobuline, die sich gegen die FVIII-Gerinnungsaktivität richten
        • sie werden mittels modifiziertem Test in Bethesda-Einheiten (BE) pro ml Plasma quantifiziert
        • Risiko der Bildung von Inhibitoren korreliert mit der Exposition gegenüber FVIII, wobei das Risiko in den ersten 20 Expositionstagen am höchsten ist
          • in seltenen Fällen entwickeln sich Inhibitoren noch nach den ersten 100 Expositionstagen
      • Fälle von wiederauftretenden Inhibitoren (niedrigem Titer/Spiegel) wurden nach Umstellen von einem FVIII-Produkt zu einem anderen bei zuvor behandelten Patienten mit mehr als 100 Expositionstagen beobachtet, die eine Inhibitorentwicklung in der Vorgeschichte haben
        • deshalb empfohlen, alle Patienten nach jedem Wechsel des Produktes sorgfältig auf das Auftreten von Inhibitoren zu beobachten
      • allgemein sollten alle Patienten, die mit humanem Blutgerinnungsfaktor VIII behandelt werden, sorgfältig mit Hilfe geeigneter klinischer oder im Labor durchgeführten Untersuchungen auf die Entwicklung von Inhibitoren beobachtet werden
      • wenn der erwartete Plasmaspiegel der FVIII-Aktivität im Plasma nicht erreicht wird, oder wenn die Blutung nicht mit einer angemessenen Dosis kontrolliert wird, soll ein Test zum Nachweis von FVIII-Inhibitoren durchgeführt werden
      • bei Patienten mit hohen Inhibitorspiegeln kann die FVIII-Behandlung unwirksam sein und es sollten andere Behandlungsmöglichkeiten erwogen werden
        • Behandlung solcher Patienten soll von, in der Behandlung von Hämophilie A-Patienten und Patienten mit FVIII-Inhibitoren, erfahrenen Ärzten durchgeführt werden
  • Kardiovaskuläre Ereignisse
    • bei Patienten mit bestehenden kardiovaskulären Risikofaktoren kann eine Substitutionsthearapie mit FVIII das kardiovaskuläre Risiko erhöhen
  • Katheter-assoziierte Komplikationen
    • wenn ein zentralvenöser Katheter (ZVK) erforderlich ist, sollte an das Risiko von Katheter-assoziierten Komplikationen einschließlich lokaler Infektionen, Bakteriämie und Katheter-assoziierten Thrombosen gedacht werden
  • zuvor unbehandelte Patienten
    • Sicherheit und Wirksamkeit bei zuvor unbehandelten Patienten bisher noch nicht erwiesen
    • keine Daten vorliegend
  • Kinder und Jugendliche
    • aufgeführte Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen gelten für Erwachsene, Kinder und Jugendliche
    • Angaben in der jeweiligen Fachinformation beachten, ggf. Anwendung mit besonderer Vorsicht

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Von-Willebrand-Faktor und Gerinnungsfaktor VIII in Kombination - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Von-Willebrand-Faktor und Gerinnungsfaktor VIII in Kombination - invasiv

Blutgerinnungsfaktor VIII (FVIII) plus von Willebrand Faktor (VWF)

  • Patientinnen mit von Willebrand Syndrom
    • sollte in der Schwangerschaft nur bei klarer Indikationsstellung, unter Berücksichtigung des erhöhten Blutungsrisikos bei diesen Patienten angewendet werden
    • keine Erfahrungen in der Behandlung von Frauen in der Schwangerschaft
    • beim von Willebrand Syndrom sind Frauen wegen der autosomalen Vererbung und aufgrund ihrer zusätzlichen Blutungsrisiken wie Menstruation, Schwangerschaft, Wehen, Geburt sowie gynäkologischer Beschwerden mehr als Männer betroffen
      • aufgrund der allgemeinen Erfahrungen kann die VWF Substitution zur Vorbeugung oder Therapie von akuten Blutungen empfohlen werden
  • Patientinnen mit Hämophilie A
    • nur bei klarer Indikationsstellung anwenden
    • keine Erfahrungen über die Anwendung von FVIII während der Schwangerschaft vorliegend (aufgrund des seltenen Vorkommens der Hämophilie A bei Frauen)
  • Fertilität
    • keine Daten zur Fertilität vorliegend

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Von-Willebrand-Faktor und Gerinnungsfaktor VIII in Kombination - invasiv

Blutgerinnungsfaktor VIII (FVIII) plus von Willebrand Faktor (VWF)

  • Patientinnen mit von Willebrand Syndrom
    • sollte in der Stillzeit nur bei klarer Indikationsstellung, unter Berücksichtigung des erhöhten Blutungsrisikos bei diesen Patienten angewendet werden
    • keine Erfahrungen in der Behandlung von Frauen in der Stillzeit
  • Patientinnen mit Hämophilie A
    • in der Stillzeit nur bei klarer Indikationsstellung anwenden
    • keine Erfahrungen über die Anwendung von FVIII während Stillzeit vorliegend (aufgrund des seltenen Vorkommens der Hämophilie A bei Frauen)

Enthält Fructose, Invertzucker (Honig), Lactitol, Maltitol, Isomaltitol, Saccharose oder Sorbitol. Darf bei Patienten mit hereditärer Fructose-Intoleranz nicht angewendet werden.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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