Viread 245mg (3X30 St)

Hersteller Beragena Arzneimittel GmbH
Wirkstoff Tenofovir disoproxil
Wirkstoff Menge 245,21 mg
ATC Code J05AF07
Preis 820,78 €
Menge 3X30 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N3
Viread 245mg (3X30 St)

Medikamente Prospekt

Tenofovir135.58mg
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Croscarmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)HypromelloseHilfsstoff
(H)Indigo disulfonsäure, AluminiumsalzHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
Lactose164mg
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Stärke, vorverkleistertHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
(H)TriacetinHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Tenofovir disoproxil - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Tenofovirdisoproxil

Art der Anwendung



  • Einnahme 1mal / Tag zu einer Mahlzeit

Dosierung



  • HIV-1
    • Erwachsene
      • 1 Tablette (245 mg Tenofovirdisoproxil) 1mal / Tag
    • Kinder und Jugendliche (12 - < 18 Jahre, KG > / = 35 kg)
      • 1 Tablette (245 mg Tenofovirdisoproxil) 1mal / Tag
    • Kinder 2 - < 12 Jahre:
      • es stehen andere geeignete Darreichungsformen bzw. Wirkstärken zur Verfügung
    • Kinder < 2 Jahre
      • Sicherheit und Wirksamkeit von Tenofovirdisoproxilfumarat nicht erwiesen
  • Chronische Hepatitis B
    • Erwachsene
      • 1 Tablette (245 mg Tenofovirdisoproxil) 1mal / Tag
    • Kinder und Jugendliche (12 - < 18 Jahre, KG > / = 35 kg)
      • 1 Tablette (245 mg Tenofovirdisoproxil) 1mal / Tag
    • Kinder 2 - < 12 Jahre:
      • Sicherheit und Wirksamkeit von Tenofovirdisoproxilfumarat nicht erwiesen (kein Daten)
    • Behandlungsdauer
      • nicht bekannt
      • Beendigung der Behandlung kann wie nachfolgend beschrieben in Erwägung gezogen werden
        • HBeAg-positiven Patienten ohne Zirrhose
          • Behandlung mind. 6-12 Monate nach einer bestätigten HBe-Serokonversion (HBeAg-Verlust und HBV-DNA-Verlust mit Nachweis von anti-HBe-Ak)
          • oder bis zu einer HBs-Serokonversion
          • oder bis zu einem Verlust der Wirksamkeit
          • ALT- und HBV-DNA-Werte im Serum sollten nach Beendigung der Behandlung regelmässig untersucht werden, um einen späteren virologischen Rückfall zu erkennen
        • HBeAg-negativen Patienten ohne Zirrhose
          • Behandlung mind. bis zu einer HBs-Serokonversion
          • oder bis zu einem nachgewiesenen Verlust der Wirksamkeit
          • bei einer längerfristigen Behandlungsdauer (> 2 Jahre)
            • regelmässige Überprüfung des Behandlungsschemas
  • Hinweis zu versäumter Dosis
    • bei Versäumnis um < / = 12 Stunden gegenüber gewohnter Einnahmezeit
      • Einnahme so bald wie möglich zu einer Mahlzeit nachholen und gewohntes Einnahmeschema fortsetzen
    • bei Versäumnis um > 12 Stunden gegenüber gewohnter Einnahmezeit
      • versäumte Dosis nicht nachholen und gewohntes Einnahmeschema fortsetzen
    • bei Erbrechen < / = 1 Stunde nach der Einnahme
      • Einnahme einer weiteren Tablette
    • bei Erbrechen > 1 Stunde nach der Einnahme
      • keine weitere Dosis erforderlich

Dosisanpassung

  • Niereninsuffizienz
    • Erwachsene
      • leichte Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 50 - 80 ml/min)
        • begrenzte Daten aus klinischen Studien: Dosis 1mal / Tag
        • Daten zum Langzeit-Sicherheitsprofil wurden nicht evaluiert
        • Behandlung nur wenn der potentielle Nutzen der Behandlung höher erachtet wird als das potentielle Risiko
      • mittelgradige Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 30 - 49 ml / min)
        • begrenzte Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit
        • 245 mg Tenofovirdisoproxil (als Fumarat) / 48 Stunden
        • klinisches Ansprechen auf die Behandlung sowie die Nierenfunktion engmaschig überwachen
      • schwere Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 30 ml / min)
        • begrenzte Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit
        • Anwendung nicht empfohlen, da Dosisanpassung nicht möglich, wegen fehlender alternativer Tablettenstärken
        • wenn keine alternative Therapiemöglichkeit besteht
          • verlängerte Dosierungsintervalle anwenden: 245 mg Tenofovirdisoproxil (als Fumarat) / 72 - 96 Stunden (Dosierung: 2mal / Woche)
      • hämodialysepflichtige Patienten
        • Anwendung nicht empfohlen da Dosisanpassung nicht möglich, wegen fehlender alternativer Tablettenstärken
        • wenn keine alternative Therapiemöglichkeit besteht
          • 245 mg Tenofovirdisoproxil (als Fumarat) / 7 Tage im Anschluss an eine Hämodialyse-Sitzung (i.A. 1 Dosis / Woche, wobei von wöchentlich 3 Hämodialyse-Sitzungen von jeweils ca. 4 Stunden Dauer ausgegangen wird bzw. nach Abschluss einer Hämodialyse von 12 Stunden Dauer)
      • keine Hämodialyse und Kreatinin-Clearance < 10 ml/ min
        • keine Dosisempfehlungen
      • pädiatrische Patienten mit Nierenfunktionsstörung
        • Anwendung nicht empfohlen
  • Leberinsuffizienz
    • keine Dosisanpassung erforderlich
    • beim Absetzen von Tenofovir mit chronischer Hepatitis B, mit oder ohne HIV-Koinfektion engmaschig auf Anzeichen einer Exazerbation der Hepatitis hin überwachen
  • ältere Patienten (> 65 Jahre)
    • keine Daten zur Dosisempfehlung

Indikation



  • HIV-1-Infektion
    • Erwachsene
      • in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln
        • der Beleg des klinischen Nutzens von Tenofovir zur Behandlung einer HIV-1-Infektion basiert auf Ergebnissen einer Studie bei nicht vorbehandelten Patienten, einschliesslich Patienten mit einer hohen Viruslast (> 100.000 Kopien/ml), und Studien bei antiretroviral vorbehandelten Patienten mit frühem virologischem Versagen (< 10.000 Kopien/ml, bei den meisten Patienten < 5.000 Kopien/ml)
        • Tenofovir wurde von den vorbehandelten Patienten dabei zusätzlich zu einer stabilen antiretroviralen Kombinationstherapie (hauptsächlich Dreifach-Kombination) eingenommen
    • Jugendliche (12 - < 18 Jahre)
      • bei denen der Einsatz von First-Line-Arzneimitteln aufgrund einer Resistenz gegenüber NRTI oder aufgrund von Unverträglichkeiten ausgeschlossen ist
    • Die Entscheidung für Tenofovir zur Behandlung von antiretroviral vorbehandelten Patienten mit HIV-1-Infektion sollte auf viralen Resistenztests und/oder der Behandlungshistorie der einzelnen Patienten basieren
  • Hepatitis-B-Infektion
    • Behandlung chronischer Hepatitis B bei Erwachsenen mit
      • kompensierter Lebererkrankung mit nachgewiesener aktiver viraler Replikation, dauerhaft erhöhten Alananinaminotransferase- (ALT-)Werten im Serum und histologischem Nachweis einer aktiven Entzündung und/oder Fibrose
      • nachgewiesenem Lamivudin-resistenten Hepatitis-B-Virus
      • dekompensierter Lebererkrankung
    • Behandlung chronischer Hepatitis B bei Jugendlichen (12 - < 18 Jahre) mit
      • kompensierter Lebererkrankung und nachgewiesener immunaktiver Erkrankung, d.h. aktiver viraler Replikation, dauerhaft erhöhten Serum-ALT-Werten und histologischem Nachweis einer aktiven Entzündung und/oder Fibrose

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Tenofovir disoproxil - peroral

  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hypophosphatämie
        • Nebenwirkung kann infolge einer proximalen renalen Tubulopathie auftreten
          • liegt diese Erkrankung nicht vor, wird Tenofovirdisoproxil nicht als Ursache betrachtet
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypokaliämie
        • Nebenwirkung kann infolge einer proximalen renalen Tubulopathie auftreten
          • liegt diese Erkrankung nicht vor, wird Tenofovirdisoproxil nicht als Ursache betrachtet
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Laktatazidose
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Schwindelgefühl
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Diarrh+APY
      • Erbrechen
      • Übelkeit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Bauchschmerzen
      • Völlegefühl
      • Flatulenz
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Pankreatitis
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • erhöhte Transaminasen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hepatosteatose
      • Hepatitis
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hautausschlag
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Angioödem
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Rhabdomyolyse
        • Nebenwirkung kann infolge einer proximalen renalen Tubulopathie auftreten
          • liegt diese Erkrankung nicht vor, wird Tenofovirdisoproxil nicht als Ursache betrachtet
      • Muskelschwäche
        • Nebenwirkung kann infolge einer proximalen renalen Tubulopathie auftreten
          • liegt diese Erkrankung nicht vor, wird Tenofovirdisoproxil nicht als Ursache betrachtet
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Osteomalazie (sich äußernd durch Knochenschmerzen und selten beitragend zu Frakturen)
        • Nebenwirkung kann infolge einer proximalen renalen Tubulopathie auftreten
          • liegt diese Erkrankung nicht vor, wird Tenofovirdisoproxil nicht als Ursache betrachtet
        • Nebenwirkung nach Markteinführung berichtet
      • Myopathie
        • Nebenwirkung kann infolge einer proximalen renalen Tubulopathie auftreten
          • liegt diese Erkrankung nicht vor, wird Tenofovirdisoproxil nicht als Ursache betrachtet
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • erhöhter Kreatininwert
      • proximale renale Tubulopathie (einschließlich Fanconi-Syndrom)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • akutes Nierenversagen
      • Nierenversagen
      • akute Tubulusnekrose
      • Nephritis (einschließlich akuter interstitieller Nephritis)
        • Nebenwirkung nach Markteinführung berichtet
      • nephrogener Diabetes insipidus
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Asthenie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Müdigkeit

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Tenofovir disoproxil - peroral

  • Allgemein
    • allen HBV-infizierten Patienten sollte angeboten werden, einen Test auf HIV-Antikörper durchführen zu lassen, bevor sie mit der Tenofovirdisoproxil-Therapie beginnen
    • antivirale Therapie sollte nur durch einen Arzt durchgeführt werden, der in der Behandlung von HIV-Infektionen und/oder chronischer Hepatitis erfahren ist
    • Entscheidung zur Behandlung von antiretroviral vorbehandelten Patienten mit HIV-1-Infektion sollte auf viralen Resistenztests und/oder der Behandlungshistorie der einzelnen Patienten basieren
    • bei Erwachsenen basiert Beleg des klinischen Nutzens zur Behandlung einer HIV-1-Infektion auf Ergebnissen einer Studie bei nicht vorbehandelten Patienten, einschließlich Patienten mit einer hohen Viruslast (> 100.000 Kopien/ml), und Studien bei antiretroviral vorbehandelten Patienten mit frühem virologischem Versagen (< 10.000 Kopien/ml, bei den meisten Patienten < 5.000 Kopien/ml)
      • Tenofovirdisoproxil wurde von den vorbehandelten Patienten dabei zusätzlich zu einer stabilen antiretroviralen Kombinationstherapie (hauptsächlich Dreifach-Kombination) eingenommen
  • Virusübertragung
    • HIV-1
      • obwohl es sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression durch eine antiretrovirale Therapie das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduziert, kann ein Restrisiko nicht ausgeschlossen
        werden
      • Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der Übertragung sollten gemäß nationalen Richtlinien getroffen werden
    • Hepatitis B
      • Patienten müssen darüber aufgeklärt werden, dass Tenofovirdisoproxil das Risiko einer HBV-Übertragung auf andere durch sexuellen Kontakt oder kontaminiertes Blut nicht verhindert
      • geeignete Vorsichtsmaßnahmen müssen weiterhin getroffen werden
  • gleichzeitige Anwendung mit anderen Arzneimitteln
    • darf nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln angewendet werden, die Tenofovirdisoproxil oder Tenofoviralafenamid enthalten
    • darf nicht gleichzeitig mit Adefovirdipivoxil angewendet werden
    • gleichzeitige Anwendung mit Didanosin nicht empfohlen
  • Dreifach-Therapie mit Nukleosiden / Nukleotiden
    • im Rahmen einer Kombinationstherapie aus Tenofovirdisoproxil mit Lamivudin und Abacavir oder mit Lamivudin und Didanosin, in der jeweils alle 3 Substanzen 1mal täglich gegeben wurden
      • bei HIV-Patienten hohe Rate an frühem virologischem Versagen und Resistenzentwicklung
  • Wirkung auf die Nieren bei Erwachsenen
    • Wirkung auf die Nieren
      • Tenofovir hauptsächlich renal eliminiert
      • Nierenversagen, Nierenfunktionsstörungen, erhöhtes Kreatinin, Hypophosphatämie und proximale Tubulopathie (einschließlich Fanconi-Syndrom) in der klinischen Praxis im Zusammenhang mit der Einnahme von Tenofovirdisoproxil beobachtet
    • Überwachung der Nierenfunktion
      • Berechnung der Kreatinin-Clearance bei allen Patienten vor Beginn der Therapie mit Tenofovirdisoproxil empfohlen
      • Patienten ohne Risikofaktoren für eine Nierenfunktionsstörung
        • Kontrolle von Kreatinin-Clearance und Serumphosphat nach 2 - 4 Behandlungswochen, nach 3 Behandlungsmonaten und danach alle 3 - 6 Monate
      • Patienten mit Risikofaktoren für eine Nierenfunktionsstörung
        • häufigere Überwachung der Nierenfunktion erforderlich
    • Behandlung bei bestehender Nierenerkrankung
      • Patienten mit Serumphosphatspiegel von < 1,5 mg/dl (0,48 mmol/l) oder einer auf < 50 ml/Min. erniedrigten Kreatinin-Clearance
        • Nierenfunktion sollte innerhalb einer Woche erneut kontrolliert werden
        • dabei sollte auch Bestimmung des Blutzuckers, der Kaliumkonzentration im Blut sowie der Glukosekonzentration im Urin erfolgen
      • erwachsene Patienten, bei denen die Kreatinin-Clearance auf < 50 ml/Min. oder die Serumphosphat-Konzentration auf < 1,0 mg/dl (0,32 mmol/l) gesunken ist
        • Unterbrechung der Therapie mit Tenofovirdisoproxil sollte erwogen werden
      • falls Nierenfunktion kontinuierlich abnimmt, ohne das ein anderer Grund dafür ersichtlich ist
        • Unterbrechung der Therapie mit Tenofovirdisoproxil in Erwägung ziehen
    • gleichzeitige Anwendung mit anderen Arzneimitteln und Risiko der Nierentoxizität
      • bei gleichzeitiger oder vor kurzem erfolgter Behandlung mit einem nephrotoxischen Arzneimittel sollte die Anwendung von Tenofovirdisoproxil vermieden werden
        • nephrotoxische Arzneimittel sind z.B.
          • Aminoglycoside
          • Amphotericin B
          • Foscarnet
          • Ganciclovir
          • Pentamidin
          • Vancomycin
          • Cidofovir
          • Interleukin-2
        • ist gleichzeitige Anwendung von Tenofovirdisoproxil und nephrotoxischen Wirkstoffen unvermeidbar
          • Nierenfunktion wöchentlich kontrollieren
      • Berichte über akutes Nierenversagen bei Patienten mit Risikofaktoren für Nierenfunktionsstörung unter Tenofovirdisoproxil nach Beginn der Anwendung von hochdosierten oder mehreren nicht steroidalen antiinflammatorischen Arzneimitteln (NSAIDs)
        • Nierenfunktion angemessen kontrollieren, wenn Tenofovirdisoproxil gleichzeitig mit NSAID angewendet wird
      • erhöhtes Risiko für Nierenfunktionsstörungen beobachtet bei Patienten, die Tenofovirdisoproxil in Kombination mit einem mit Ritonavir oder Cobicistat geboosterten Proteasehemmer erhielten
        • eine engmaschige Überwachung der Nierenfunktion erforderlich
        • im Falle bereits bestehender Risikofaktoren für eine Nierenfunktionsstörung
          • Anwendung von Tenofovirdisoproxil mit einem geboosterten Proteasehemmer sorgfältig prüfen
      • Tenofovirdisoproxil klinisch nicht bei Patienten untersucht, die Arzneimittel erhielten, welche über denselben renalen Stoffwechselweg, einschließlich der Transportproteine human organic anion transporter (hOAT) 1 und 3 oder MRP 4, sezerniert werden (z.B. Cidofovir, ein bekanntermaßen nephrotoxisches Arzneimittel)
        • renale Transportproteine könnten für die tubuläre Sekretion und teilweise für die renale Ausscheidung von Tenofovir und Cidofovir verantwortlich sein
        • infolgedessen könnte sich die Pharmakokinetik dieser Arzneimittel, welche über denselben renalen Stoffwechselweg, einschließlich der Transportproteine hOAT 1 und 3 oder MRP 4, sezerniert werden verändern, wenn sie zusammen angewendet werden
        • gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel nicht empfohlen, es sei denn, sie ist unbedingt notwendig
          • in letzterem Fall sollte die Nierenfunktion wöchentlich überprüft werden
    • Nierenfunktionsstörung
      • renales Sicherheitsprofil für Tenofovirdisoproxil nur in sehr begrenztem Umfang bei erwachsenen Patienten mit Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 80 ml/Min.) untersucht
      • erwachsene Patienten mit Kreatinin-Clearance < 50 ml/Min., einschließlich hämodialysepflichtige Patienten
        • begrenzte Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung vorliegend
        • Tenofovirdisoproxil sollte deshalb nur eingesetzt werden, wenn der mögliche Nutzen der Behandlung das mögliche Risiko überwiegt
        • Patienten mit mittelgradiger oder schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 50 ml/Min)
          • Anpassung der täglichen Dosierung bzw. des Dosisintervalls und
          • engmaschige Überwachung der Nierenfunktion
  • Wirkung auf die Nieren bei pädiatrischen Patienten
    • Langzeiteffekte der Nierentoxizität bislang unzureichend geklärt
    • Nierentoxizität nicht mit völliger Sicherheit reversibel
    • multidisziplinärer Ansatz empfohlen, um in jedem Einzelfall Nutzen und Risiko einer Behandlung gegeneinander abzuwägen, eine geeignete Überwachung während der Behandlung zu bestimmen (einschließlich der Entscheidung zum Absetzen der Behandlung) und die Notwendigkeit einer Supplementierung zu prüfen
    • in einer klinischen Studie bei HIV-1-infizierten pädiatrischen Patienten im Alter von 2 bis <12 Jahren renale Nebenwirkungen beobachtet, die mit einer proximalen renalen Tubulopathie zu vereinbaren waren
    • Überwachung der Nierenfunktion
      • Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance und Serumphosphat-Konzentration) sollte wie bei Erwachsenen vor Beginn der Therapie bestimmt und während der Behandlung überwacht werden
    • Behandlung bei bestehender Nierenerkrankung
      • pädiatrische Patienten mit einem bestätigten Serumphosphatspiegel von < 3,0 mg/dl (0,96 mmol/l)
        • Nierenfunktion sollte innerhalb einer Woche erneut kontrolliert werden
        • dabei sollte auch eine Bestimmung des Blutzuckers, der Kaliumkonzentration im Blut sowie der Glukosekonzentration im Urin erfolgen
      • bei vermuteten oder nachgewiesenen Nierenanomalien sollte der Rat eines Nephrologen eingeholt werden, um über eine Unterbrechung der Behandlung mit Tenofovirdisoproxil zu entscheiden
    • im Falle, dass die Nierenfunktion kontinuierlich abnimmt, ohne dass ein anderer erkennbarer Grund vorliegt
      • ebenfalls eine Unterbrechung der Therapie mit Tenofovirdisoproxil in Erwägung ziehen
    • gleichzeitige Anwendung mit anderen Arzneimitteln und Risiko der Nierentoxizität
      • Empfehlungen wie für Erwachsene beachten
    • Nierenfunktionsstörung
      • Anwendung bei pädiatrischen Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung nicht empfohlen
      • Behandlung sollte bei pädiatrischen Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung nicht begonnen werden
      • Behandlung sollte bei pädiatrischen Patienten, die während der Behandlung mit Tenofovirdisoproxil eine Nierenfunktionsstörung entwickeln, abgebrochen werden
  • Wirkung auf die Knochen bei Erwachsenen
    • leichtes Absinken der Knochenmineraldichte (BMD, bone mineral density) der Hüfte und Wirbelsäule beobachtet
      • in beiden Gruppen in einer kontrollierten klinischen Studie über 144 Wochen bei HIV-infizierten Patienten, die Tenofovirdisoproxil mit Stavudin in Kombination mit Lamivudin und Efavirenz bei nicht antiretroviral vorbehandelten erwachsenen Patienten verglich
      • Absinken der BMD der Wirbelsäule und die Veränderungen der Knochen-Biomarker gegenüber dem Ausgangswert waren nach 144 Wochen signifikant größer in der mit Tenofovirdisoproxil behandelten Patientengruppe
        • Absinken der BMD der Hüfte war in dieser Gruppe bis zur Woche 96 signifikant größer
        • allerdings kein erhöhtes Fraktur-Risiko oder kein Anzeichen auf klinisch relevante Knochenanomalien über 144 Wochen
      • andere (prospektive und Querschnitts-) Studien beobachteten größtes Absinken der BMD bei Patienten, die Tenofovirdisoproxil im Rahmen einer Behandlung, die geboosterten Proteasehemmer beinhaltete, erhielten
    • bei Patienten mit Osteoporose oder hohem Frakturrisiko sollten alternative Therapien in Erwägung gezogen werden
    • Knochenanomalien (selten beitragend zu Frakturen)
      • können mit einer proximalen renalen Tubulopathie assoziiert sein
      • bei vermuteten oder nachgewiesenen Knochenanomalien
        • entsprechende medizinische Beratung sollte eingeholt werden
  • Wirkung auf Knochen bei Kindern und Jugendlichen
    • Langzeiteffekte der Knochentoxizität bislang unzureichend geklärt
    • multidisziplinärer Ansatz empfohlen, um in jedem Einzelfall Nutzen und Risiko einer Behandlung gegeneinander abzuwägen, eine geeignete Überwachung während der Behandlung zu bestimmen (einschließlich der Entscheidung zum Absetzen der Behandlung) und die Notwendigkeit einer Supplementierung zu prüfen
    • Wirkung auf die Knochen
      • Tenofovirdisoproxil kann eine Verminderung der BMD verursachen
      • Auswirkungen dieser Änderungen der BMD in Verbindung mit Tenofovirdisoproxil auf die langfristige Gesundheit der Knochen und das zukünftige Fraktur-Risiko zur Zeit nicht bekannt
      • werden bei pädiatrischen Patienten Knochenanomalien nachgewiesen oder vermutet, sollte der Rat eines Endokrinologen und/oder Nephrologen eingeholt werden
  • Lebererkrankung
    • Tenofovir und Tenofovirdisoproxil werden nicht durch Leberenzyme metabolisiert
    • pharmakokinetische Studie an nicht-HIV-infizierte Patienten mit unterschiedlich stark ausgeprägten Leberfunktionsstörungen durchgeführt
      • keine signifikanten pharmakokinetischen Veränderungen beobachtet
    • Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit bei lebertransplantierten Patienten sehr begrenzt
    • begrenzte Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Tenofovirdisoproxil bei HBV-infizierten Patienten mit dekompensierter Lebererkrankung und einem Child-Pugh-Turcotte-Score (CPT-Score) > 9
      • diese Patienten können erhöhtes Risiko für das Auftreten schwerer hepatischer oder renaler Nebenwirkungen haben
      • bei dieser Patientengruppe sollten die Leber-, Gallen- und Nierenwerte engmaschig überwacht werden
    • Exazerbationen der Hepatitis
      • Entzündungsschübe während der Behandlung
        • spontane Exazerbationen bei chronischer Hepatitis B sind relativ häufig und durch einen vorübergehenden Anstieg des Serumspiegels der Alanin-Aminotransferase (ALT) charakterisiert
        • nach Beginn einer antiviralen Therapie kann der ALT-Spiegel bei manchen Patienten ansteigen
        • Patienten mit kompensierter Lebererkrankung
          • erhöhte ALT-Spiegel im Serum i.A. nicht von einem Anstieg der Bilirubinkonzentrationen im Serum oder einer Dekompensation begleitet
        • Patienten mit Leberzirrhose
          • höheres Risiko für eine Dekompensation nach einer Hepatitis-Exazerbation
          • sollten deshalb während der Therapie engmaschig überwacht werden
      • Entzündungsschübe nach Beendigung der Behandlung
        • akute Exazerbationen auch bei Patienten berichtet, die die Hepatitis-B-Therapie beendet haben
        • Hepatitis-Exazerbationen nach der Behandlung
          • gehen gewöhnlich mit einem Anstieg der HBV-DNA einher
          • die meisten Fälle scheinen selbst-limitierend zu verlaufen
            • jedoch schwere Exazerbationen, einschließlich solcher mit tödlichem Ausgang beobachtet
        • Leberfunktion sollte nach Beendigung der Hepatitis-B-Therapie mind. 6 Monate durch wiederholte klinische- und Laboruntersuchungen überwacht werden
        • erneute Hepatitis-B-Therapie kann erforderlich sein
        • Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung oder Zirrhose
          • Beendigung der Behandlung nicht empfohlen, da eine Exazerbation nach Behandlungsende zu einer Dekompensation führen kann
        • Patienten mit dekompensierter Lebererkrankung
          • Hepatitis-Exazerbationen besonders kritisch
          • verlaufen manchmal tödlich
    • Koinfektion mit Hepatitis C oder D
      • keine Daten vorliegend zur Wirksamkeit von Tenofovir bei Patienten, die mit dem Hepatitis C- oder D-Virus koinfiziert sind
    • Koinfektion mit HIV-1 und Hepatitis B
      • wegen des Risikos einer Resistenzentwicklung der HI-Viren sollte Tenofovirdisoproxil bei HIV/HBV-koinfizierten Patienten nur als Teil einer angemessenen antiretroviralen Kombinationstherapie angewendet werden
      • Patienten mit bestehender Leberfunktionsstörung, einschließlich einer chronischen aktiven Hepatitis, entwickeln während einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) häufiger Anomalien der Leberfunktion
        • diese Patienten sollten gemäß der üblichen Praxis überwacht werden
        • zeigen diese Patienten Anzeichen einer Verschlimmerung der Lebererkrankung, muss erwogen werden, die Behandlung zu unterbrechen oder zu beenden
          • es sollte jedoch beachtet werden, dass Anstiege der ALT-Werte als Teil des antiviralen Therapieansprechens unter Tenofovir angesehen werden können
  • Verabreichung mit bestimmten Hepatitis-C-Virostatika
    • gemeinsame Verabreichung von Tenofovirdisoproxil mit Ledipasvir/Sofosbuvir, Sofosbuvir/Velpatasvir bzw. Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir erhöhte nachweislich die Tenofovir-Plasmakonzentrationen, v.a. bei einer gleichzeitigen HIV-Therapie, die Tenofovirdisoproxil und einen pharmakokinetischen Wirkungsverstärker (Ritonavir oder Cobicistat) enthielt
    • Unbedenklichkeit von Tenofovirdisproxil im Umfeld von Ledipasvir/Sofosbuvir, Sofosbuvir/Velpatasvir bzw. Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir und einem pharmakokinetischen Wirkungsverstärker nicht bestätigt
      • mögliche Risiken und Vorteile einer gemeinsamen Verabreichung von Ledipasvir/Sofosbuvir, Sofosbuvir/Velpatasvir bzw. Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevirund und Tenofovirdisoproxil in Verbindung mit einem geboosterten HIV-Proteaseinhibitor (z. B. Atazanavir oder Darunavir) müssen abgewogen werden, v.a. bei Patienten mit erhöhtem Risiko für Nierenfunktionsstörungen
      • Patienten, die Tenofovirdisoproxil zusammen mit Ledipasvir/Sofosbuvir, Sofosbuvir/Velpatasvir bzw.
        Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir und einem geboosterten HIV-Proteaseinhibitor erhalten, auf mit Tenofovirdisoproxil assoziierte unerwünschte Ereignisse hin überwachen
  • Gewicht und metabolische Parameter
    • Gewichtszunahme und Anstieg der Blutlipid- und Blutglukosewerte während antiretroviralen Therapie möglich
      • Veränderungen können teilweise mit verbesserten Gesundheitszustand und Lebensstil zusammenhängen
    • in einigen Fällen ist ein Einfluss der Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für die Gewichtszunahme keinen klaren Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt
    • Überwachung der Blutlipid- und Blutglukosewerte
      • Verweis auf anerkannte HIV-Therapierichtlinien
    • Behandlung von Lipidstörungen nach klinischem Ermessen
  • Mitochondriale Dysfunktion nach Exposition in utero
    • Nukleosid- und Nukleotid-Analoga können mitochondriale Schädigungen unterschiedlichen Ausmaßes verursachen
      • am stärksten ausgeprägt unter Stavudin, Didanosin und Zidovudin
    • Berichte über mitochondriale Funktionsstörungen bei HIV-negativen Kleinkindern, die in utero und/oder postnatal gegenüber Nukleosid-Analoga exponiert waren
      • betrafen v.a. Zidovudin
      • die häufigsten Störungen waren
        • hämatologische Störungen (Anämie, Neutropenie), meistens vorübergehend
        • Stoffwechselstörungen (Hyperlaktatämie, erhöhte Serum-Lipase-Werte), meistens vorübergehend
        • selten spät auftretende neurologische Störungen (Hypertonus, Konvulsionen, Verhaltensänderungen), nicht bekannt, ob vorübergehend
    • Erkenntnisse bei jedem Kind, das in utero gegenüber Nukleosid-bzw. Nukleotid-Analoga exponiert war und schwere klinische, insb. neurologische Befunde unbekannter Ätiologie aufweist, berücksichtigen
    • Erkenntnisse haben keinen Einfluss auf derzeitige nationale Empfehlungen zur Anwendung der antiretroviralen Therapie bei schwangeren Frauen zur Prävention einer vertikalen HIV-Transmission
  • Immun-Reaktivierungs-Syndrom
    • bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer ART eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Verläufen oder Verschlechterung von Symptomen führt
      • Auftreten solcher Reaktionen typischerweise innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet
    • Beispiele
      • CMV-Retinitis
      • disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen
      • Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie
    • jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten und falls notwendig ist Behandlung einzuleiten
    • auch Berichte über Autoimmunerkrankungen (wie z.B. Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis), die im Rahmen einer Immun-Reaktivierung auftraten
      • allerdings Zeitpunkt des Auftretens sehr variabel und diese Ereignisse können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten
  • Osteonekrose
    • obwohl multifaktorielle Ätiologie angenommen wird (darunter Anwendung von Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, schwere Immunsuppression, höherer Body-Mass-Index), wurden Fälle von Osteonekrose insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung und/oder Langzeitanwendung einer ART berichtet
    • Patienten darauf hinweisen, bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen den Arzt aufzusuchen
  • ältere Patienten > 65 Jahre
    • Anwendung nicht untersucht
    • Vorsicht geboten, da ältere Patienten häufiger eine eingeschränkte Nierenfunktion aufweisen
  • Kinder und Jugendliche
    • Entscheidung zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen sollte unter sorgfältiger Betrachtung der individuellen Bedürfnisse des Patienten und unter Berücksichtigung der aktuellen Therapieleitlinien für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen einschließlich histologischer Ausgangsbefunde erfolgen
    • Nutzen einer langfristigen virologischen Suppression bei fortlaufender Behandlung muss gegen die Risiken abgewogen werden, die mit einer verlängerten Behandlung im Zusammenhang stehen, u. a. die Entstehung eines resistenten Hepatitis-B-Virus und die Unsicherheiten in Bezug auf die langfristigen Auswirkungen von Knochen- und Nierentoxizität
    • Vor Beginn der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit kompensierter Lebererkrankung aufgrund einer HBeAg-positiven chronischen Hepatitis B sollten die Serum-ALT-Werte mindestens 6 Monate lang dauerhaft erhöht sein, bei Patienten mit HBeAg-negativer Erkrankung mindestens 12 Monate lang

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Tenofovir disoproxil - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Tenofovir disoproxil - peroral

  • falls notwendig, kann Anwendung von Tenofovirdisoproxil während der Schwangerschaft in Betracht gezogen werden
  • umfassende Erfahrungen an schwangeren Frauen (über 1.000 Schwangerschaftsausgänge)
    • deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko oder eine fetale/neonatale Toxizität in Verbindung mit Tenofovirdisoproxil hin
  • tierexperimentelle Studien
    • keine Hinweise auf Reproduktionstoxizität
  • Fachliteratur
    • es wurde gezeigt, dass eine Exposition gegenüber Tenofovirdisoproxil im 3. Trimester der Schwangerschaft das Risiko einer HBV-Übertragung von der Mutter auf das Kind verringert, wenn Müttern Tenofovirdisoproxil verabreicht wird, zusätzlich zur Verabreichung von Hepatitis B-Immunglobulin und einer Hepatitis B-Impfung bei den Säuglingen
  • 3 kontrollierte klinische Studien
    • insgesamt erhielten 327 Schwangere mit chronischer HBV-Infektion ab der 28. bis 32. Schwangerschaftswoche durchgehend bis zu 1 bis 2 Monate nach der Geburt einmal täglich Tenofovirdisoproxil (245 mg)
    • Frauen und ihre Säuglinge wurden bis zu 12 Monate nach der Entbindung weiter beobachtet
    • diese Daten ergaben keine Warnsignale bezüglich der Sicherheit
  • Fertilität
    • bisher nur begrenzte Erfahrungen zum Einfluss von Tenofovirdisoproxil auf die Fertilität vorliegend
    • tierexperimentelle Studien
      • keine Hinweise auf schädliche Wirkungen von Tenofovirdisoproxil in Bezug auf die Fertilität

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Tenofovir disoproxil - peroral

  • Tenofovirdisoproxil sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden
  • generell empfohlen, dass HIV- und HBV-infizierte Frauen ihre Kleinkinder nicht stillen, um HIV- und HBV-Übertragung auf das Kind zu vermeiden
  • Tenofovir geht in die Muttermilch über
  • nur ungenügende Informationen darüber, ob Tenofovir Auswirkungen auf Neugeborene/Kinder hat

Einnahme während des Essens.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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