Vincristin Liquid L (1 St)

Hersteller STADAPHARM GmbH
Wirkstoff Vincristin
Wirkstoff Menge 0,89 mg
ATC Code L01CA02
Preis 23,59 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
Vincristin Liquid L (1 St)

Medikamente Prospekt

Vincristin0.89mg
(H)Essigsäure 99+ACUHilfsstoff
(H)MannitolHilfsstoff
(H)Methyl 4-hydroxybenzoatKonservierungsstoff1.3mg
(H)Natrium acetat 3-WasserHilfsstoff
(H)Propyl 4-hydroxybenzoatKonservierungsstoff0.2mg
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vincristin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Vincristin
  • Vorbestehende neuromuskuläre Erkrankungen, speziell bei neuraler Muskelatrophie mit segmentaler Entmarkung (demyelisierende Form des Charcot-Marie-Tooth-Syndroms)
  • Ausgeprägte Knochenmarkdepression
  • Obstipation und Subileus, insbesondere bei Kindern
  • Kombinationsbehandlung mit Mitomycin (Gefahr eines ausgeprägten Bronchospasmus und akuter Atemnot)
  • intrathekale Applikation (Vincristin keinesfalls intrathekal applizieren, da tödliche Folgen!-)
  • Stillzeit

Art der Anwendung



  • Anwendung nur unter Aufsicht eines in der Zytostatikatherapie erfahrenen Arztes
  • streng intravenös applizieren
    • direkt intravenös oder in den Schlauch einer laufenden intravenösen Infusion
    • Injektion innerhalb 1 Min. abschließen
  • paravenöser Anwendung vermeiden
  • vor Injektion
    • Injektion von 0,9%iger Natriumchloridlösung vor Anwendung ratsam um richtige Lage der Kanüle sicherzustellen
  • nach Injektion
    • Durchspülen der Kanüle kann lokalen Reizungen an der Injektionsstelle vorbeugen
  • Lösung vor Anwendung auf Partikelfreiheit und Fehlen von Verfärbungen prüfen
  • Verdünnung nur mit 0,9%iger Natriumchloridlösung oder 5%iger Glucoselösung

Inkompatibilitäten

  • nicht mit Lösungen verdünnen, die den pH-Wert > 3,5 - 5 erhöhen bzw. erniedrigen
  • nicht mit anderen Arzneimitteln mischen

Sicherheitshinweise

  • beim Umgang muss Schutzkleidung getragen werden
  • Haut- und Schleimhautkontakte vermeiden
  • jeden Kontakt mit der Lösung vermeiden
    • bei versehentlichem Kontakt mit Haut, Schleimhaut oder Augen: gründliches Spülen unter fließendem Wasser
    • zum Reinigen der Haut kann Seife verwendet werden

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Injektionslösung enthält 1 mg Vincristinsulfat

  • Kombinationschemotherapie (akute lymphatische Leukämie, Hodgkin-Lymphome, Non-Hodgkin-Lymphome, metastasiertes Mamma-Karzinom, kleinzelliges Bronchialkarzinom, Sarkome, Wilms-Tumor, Neuroblastome) sowie Monotherapie bei Morbus Werlof
    • Dosierung individuell nach
      • Indikation
      • angewandtem Kombinationschemotherapieplan
      • Zustand des Patienten
    • Dosierungs Richtlinien
      • 1,4 mg Vincristinsulfat / m2 KOF i.v., 1mal / Woche
      • max. Gesamtdosis: 2 mg / Woche
    • Anwendungsdauer:
      • individuell je nach Indikation, angewandtem Kombinationschemotherapieplan und Zustand des Patienten

Dosisanpassung

  • Kinder:
    • AJg-lt,/= 10 kg KG
      • 0,05 mg Vincristinsulfat / kg KG i.v., 1mal / Woche
    • >/= 10 kg KG:
      • 2 mg Vincristinsulfat / m2 KOF i.v., 1mal / Woche
  • eingeschränkte Leberfunktion (Serumbilirubin > 3 mg / 100 ml):
    • 50 % Dosisreduktion

Indikation



  • Kombinationschemotherapie:
    • Remissionseinleitung und Konsolidierung bei akuter lymphatischer Leukämie
    • Hodgkin-Lymphome
    • Non-Hodgkin-Lymphome
    • Metastasiertes Mammakarzinom (Palliativtherapie bei ansonsten therapieresistenten Fällen)
    • Kleinzelliges Bronchialkarzinom
    • Sarkome (osteogenes Sarkom, Ewing-Sarkom, Rhabdomyosarkom)
    • Wilms-Tumor
    • Neuroblastome
  • Monotherapie:
    • Therapierefraktäre idiopathische Thrombozytopenien (Morbus Werlhof)

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vincristin - invasiv

  • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
    • Obstipation (in Form von abdominellen Krämpfen)
    • reversible Alopezie
    • bei Männern: Infertilität (Azoospermie), Reversibilität möglich abhängig vom Alter des Patienten und von der Gesamtdosis
  • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
    • Neuromuskuläre Erscheinungen in Form von
      • Sensibilitätsstörungen
      • Parästhesien und Taubheit der Finger- und Zehenspitzen
      • neuralgischen Schmerzen in der Kieferregion und in den Hoden
      • bei Fortsetzung der Behandlung:
        • neuritisartige Schmerzen und motorische Ausfälle verschiedener Lokalisation
        • Reflexausfall (unter anderem der tiefen Sehnenreflexe)
        • Spitzfussstellung
        • Muskelschwäche
        • Ataxie
        • Lähmungen
  • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
    • Temporäre oder permanente Hörstörungen (partielle Taubheit)
    • Gleichgewichtsstörungen mit
      • Benommenheit
      • Nystagmus
      • Schwindel
      • Erblindung
    • Krämpfe (sehr häufig zusammen mit Bluthochdruck, bei Kindern auch Krämpfe mit anschliessender Bewusstlosigkeit)
    • Zentralnervöse Störungen mit
      • Bewusstseinsminderung
      • Depressionen
      • Erregung
      • Schlaflosigkeit
      • Verwirrtheitszuständen
      • Psychosen
      • Halluzinationen
      • Delirien
      • Koma
    • Übelkeit
    • Erbrechen
    • Diarrhoe
    • Appetitlosigkeit
    • Inkontinenz
    • Gewichtsverlust
    • Anorexie
    • Bronchospasmus (ausgeprägt) und akute Atemnot (ARDS)
      • meist im Rahmen einer Kombinationsbehandlung mit Mitomycin
      • Auftreten in zeitlichem Zusammenhang mit der Gabe von Vincristin, aber auch verzögert
    • Syndrom der gestörten ADH-Sekretion (SIADH, Schwartz-Bartter-Syndrom) mit
      • Hyponatriämie
      • Wasserretention
    • Myelosuppression (bei üblicher Dosierung gelegentlich und dosisabhängig, meist reversibel, eher geringgradig)
    • kardiotoxische Reaktionen
    • Allergische Reaktionen wie
      • Anaphylaxie
      • Hautausschlag
      • Fieber
      • A1g-deme
  • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
    • insbesondere bei Kindern: Budd-Chiari-Syndrom (Verschluss der Lebervenen)
    • Kopfschmerzen
  • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
    • Pankreatitis
  • ohne Häufigkeitsangabe
    • Manifestationen an den Hirnnerven in Form isolierter Paresen und/oder Muskellähmungen auch bei Fehlen sonstiger motorischer Störungen
    • Rindenblindheit
    • Stimmbänderlähmung, einschliesslich bilateraler Stimmbänderlähmung (reversibel)
    • Heiserkeit
    • Ptosis
    • Doppelsichtigkeit
    • Optikusneuropathien oder -atrophien
    • bilaterale Facialisparese
    • Entzündungen und Ulzerationen an der Mundschleimhaut
    • gastrointestinale Blutungen
    • gastrointestinale Nekrosen und/oder Perforationen des Intestinums
    • insbesondere bei Kindern: paralytischer Ileus
    • Polyurie
    • Dysurie
    • Harnverhaltung
    • Blasenatonie
    • erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut und Urin
    • akute Niereninsuffizienz infolge Hyperurikämie
    • Leukozytopenie
    • Thrombozytopenie
    • Anämie
    • Thrombozytose (vorübergehend)
    • bei Vincristin enthaltenden Zytostatikakombinationstherapien: koronare Herzkrankheit und Myokardinfarkt bei Patienten, welche zuvor eine Mediastinum-Bestrahlung erhalten hatten
    • arterielle Hyper- bzw. Hypotonie
    • Reizungen und Entzündungen an der Injektionsstelle
    • bei versehentlicher Paravasation bei i.v.-Applikation:
      • schwere bis schwerste lokale Gewebeirritationen mit entzündlichen und nekrotisierenden Veränderungen, schlecht heilenden Ulzerationen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vincristin - invasiv

  • vor und während der Behandlung sowie vor jedem Behandlungskurs: Kontrollen von
    • Leberfunktion
    • Nierenfunktion
    • Blutbild
    • neurologischen Funktionen
  • zu Beginn der Therapie: regelmäßige Kontrolle der Harnsäurespiegel im Serum
  • bei Zeichen von Knochenmarkdepression: nächste Dosis erst nach sorgfältiger Beurteilung des Krankheitsbildes
  • bei Auftreten neurologischer Symptome: nächste Dosis erst nach sorgfältiger Beurteilung des Krankheitsbildes
  • Vermeidung von Obstipation durch spezielle Diät oder Gebrauch von Laxantien (insbesondere Lactulose)
  • nicht direkt nach einem chirurgischen Eingriff oder bei einer größeren Wunde anwenden (durch Austritt von Vincristin aus verletzten Kapillaren kann dies in die Wunde gelangen und zu Verhärtungen, Entzündungen und lokalen Gewebsnekrosen führen)
  • Keine Kombination mit anderen potentiell neurotoxischen Medikamenten
  • Keine Kombination mit Ciclosporin A (durch gleichzeitige Gabe starke Neurotoxizität möglich)
  • Bei Kombination mit L-Asparaginase: Gabe von Vincristin 12 - 24 Stunden vor der L-Asparaginase (sonst durch Verminderung der hepatischen Clearance von Vincristinsulfat kumulative Toxizität in der Leber möglich)
  • Bei Wilms-Tumor: keine Kombination mit Dactinomycin (Bericht über schwere Lebertoxizität)

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vincristin - invasiv

  • Leberfunktionsstörungen (da Metabolisierung überwiegend in der Leber)
  • Patienten, die eine Strahlentherapie erhalten, wenn das Bestrahlungsfeld die Leber einschließt (Therapie mit Vincristin nicht empfohlen)
  • Vorbestehende neurologische Erkrankungen (verstärkte Gefahr für Auftreten von Neurotoxizität)
  • Schwangerschaft

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vincristin - invasiv

  • Anwendung in der Schwangerschaft nicht empfohlen
  • Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer Schwangeren: medizinische Beratung über das Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind
  • Unzureichende Erfahrungen mit der Anwendung in der Schwangerschaft
    • ca. 20 Fälle einer Vincristin-Exposition (in Kombination mit anderen Antineoplastika)
    • bei 6 Fällen Exposition im 1. Trimenon, davon 1 Kind mit Fehlbildungen der Nieren
    • bei Exposition in der Fetalperiode: Bericht über 1 Fall von Panzytopenie
  • erbgutschädigende und fruchtschädigende Wirkung möglich
  • Kontrazeption während der Behandlung und bis 6 Monate danach
  • bei Eintritt einer Schwangerschaft während der Therapie: genetische Beratung
  • bei Männern vor Therapie: Beratung über die Möglichkeit einer Spermakonservierung (wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität nach einer Therapie)

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vincristin - invasiv

  • keine Daten zum Übergang in die Muttermilch
  • bei zwingender Indikation: Abstillen

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Enthält Parahydroxybenzoesäure/deren Ester Parabene (Alkyl-p-hydroxybenzoate) als Konservierungsmittel. Kann bei oraler, parenteraler, bronchopulmonaler und lokaler Applikation Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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