Viekirax 12.5mg/75mg/50mg (56 St)

Hersteller Abbvie Deutschland GmbH & Co. KG
Wirkstoff Wirkstoffkombination
Wirkstoff Menge Info
ATC Code J05AP53
Preis 15924,68 €
Menge 56 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm Keine Angabe
Viekirax 12.5mg/75mg/50mg (56 St)

Medikamente Prospekt

Ritonavir50mg
(H)CopovidonHilfsstoff
(H)Eisen (III) oxidHilfsstoff
(H)Macrogol 3350Hilfsstoff
(H)Natrium stearylfumaratHilfsstoff
(H)Poly(vinylalkohol)Hilfsstoff
(H)Propylenglycol lauratHilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)Sorbitan lauratHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
(H)TocofersolanHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ombitasvir, Paritaprevir und Ritonavir - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Ombitasvir, Paritaprevir oder Ritonavir
  • mittelschwere bis schwere Leberfunktionsstörung (Child-Pugh B oder C)
  • Anwendung ethinylestradiolhaltiger Arzneimittel (wie etwa die in den meisten oralen Kombinationskontrazeptiva oder kontrazeptiven Vaginalringen enthaltenen)
  • gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, deren Abbau und Ausscheidung stark von CYP3A abhängen und bei denen ein erhöhter Wirkstoffspiegel im Plasma mit schwerwiegenden Ereignissen einhergeht, z. B. CYP3A4-Substrate
    • Alfuzosinhydrochlorid
    • Amiodaron, Chinidin, Disopyramid, Dronedaron, Ranolazin
    • Astemizol, Terfenadin
    • Cisaprid
    • Colchicin bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörung
    • Ergotamin, Dihydroergotamin, Ergometrin, Methylergometrin
    • Fusidinsäure
    • Lomitapid
    • Lovastatin, Simvastatin, Atorvastatin
    • Lurasidon
    • oral angewendetes Midazolam, Triazolam
    • Pimozid
    • Quetiapin
    • Salmeterol
    • Sildenafil (bei Behandlung einer pulmonalen arteriellen Hypertonie)
    • Ticagrelor
  • bei gleichzeitiger Anwendung (mit oder ohne Dasabuvir) mit Arzneimitteln, die starke oder moderate Enzyminduktoren sind, ist zu erwarten, dass die Plasmakonzentrationen von Ombitasvir, Paritaprevir und Ritonavir sinken und ihre therapeutische Wirkung reduziert ist, dürfen nicht zusammen angewendet werden, Beispiele kontraindizierter starker oder moderater Enzyminduktoren sind im Folgenden aufgeführt
    • Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital
    • Efavirenz, Nevirapin, Etravirin
    • Apalutamid, Enzalutamid
    • Johanniskraut (Hypericum perforatum)
    • Mitotan
    • Rifampicin
  • bei gleichzeitiger Anwendung (mit oder ohne Dasabuvir) mit Arzneimitteln, die starke Inhibitoren von CYP3A4 sind, ist zu erwarten, dass die Plasmakonzentrationen von Paritaprevir ansteigen, dürfen nicht zusammen angewendet werden, Beispiele kontraindizierter starker CYP3A4-Inhibitoren sind
    • Clarithromycin, Telithromycin
    • Cobicistat
    • Conivaptan
    • Indinavir, Lopinavir/Ritonavir, Saquinavir, Tipranavir
    • Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Voriconazol

Art der Anwendung



  • Einnahme der Filmtabletten im Ganzen (d. h. nicht zerkauen, zerbrechen oder auflösen)
  • für eine optimale Resorption Tabletten zusammen mit einer Mahlzeit einnehmen (Fett- und Kaloriengehalt kann dabei außer Acht gelassen werden)

Dosierung



  • Behandlung der chronischen Hepatitis C (CHC) bei Erwachsenen in Kombination mit anderen Arzneimitteln
    • 2 Filmtabletten (jede Filmtablette enthält 12,5 mg Ombitasvir plus 75 mg Paritaprevir plus 50 mg Ritonavir) 1mal / Tag
    • empfohlene(s) Kombinationsarzneimittel und Behandlungsdauer nach Patientenpopulation
      • Genotyp-1b-Patienten ohne Zirrhose:
        • Kombinationsarzneimittel (Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir) +- Dasabuvir
        • Behandlungsdauer: 12 Wochen
      • Genotyp-1b-Patienten mit kompensierter Zirrhose
        • Kombinationsarzneimittel (Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir) +- Dasabuvir
        • Behandlungsdauer: 12 Wochen
      • Genotyp-1a-Patienten ohne Zirrhose
        • Kombinationsarzneimittel (Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir) +- Dasabuvir +- Ribavirin+ACo
        • Behandlungsdauer: 12 Wochen
      • Genotyp-1a-Patienten mit kompensierter Zirrhose
        • Kombinationsarzneimittel (Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir) +- Dasabuvir +- Ribavirin+ACo
        • Behandlungsdauer: 24 Wochen
      • Genotyp-4-Patienten ohne Zirrhose
        • Kombinationsarzneimittel (Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir) +- Ribavirin
        • Behandlungsdauer: 12 Wochen
      • Genotyp-4-Patienten mit kompensierter Zirrhose
        • Kombinationsarzneimittel (Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir) +- Ribavirin
        • Behandlungsdauer: 12 Wochen
      • AKg- bei Patienten mit unbekanntem Genotyp-1-Subtyp oder einer gemischten Genotyp-1-Infektion sind die Dosierungsempfehlungen für Genotyp 1a zu befolgen
    • Dosierungsanleitungen für Dasabuvir und Ribavirin, einschließlich Dosisanpassung: s. jeweilige Fachinformation
    • versäumte Einnahme
      • AJg-lt, 12 Stunden vergangen: verordnete Dosis einnehmen
      • AJg-gt, 12 Stunden vergangen:
        • versäumte Dosis nicht einnehmen
        • nächste Dosis wie gewöhnlich gemäß dem Dosierungsschema
        • keine doppelte Dosis einnehmen
    • HIV-1-Koinfektion
      • Dosierungsempfehlungen wie oben (s. a. Fachinformation zu Dosierungsempfehlungen zusammen mit antiviralen Arzneimitteln gegen HIV)
    • lebertransplantierte Patienten
      • lebertransplantierte Patienten
        • mit einer HCV-Infektion vom Genotyp 1:
          • Kombinationsarzneimittel (Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir) und Dasabuvir in Kombination mit Ribavirin über 24 Wochen
        • mit einer Infektion vom Genotyp 4:
          • Kombinationsarzneimittel (Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir) in Kombination mit Ribavirin
          • initial kann eine niedrigere Ribavirindosis angezeigt sein
          • in der Studie an Patienten nach einer Lebertransplantation wurde Ribavirin individuell dosiert:
            • die meisten Studienteilnehmer erhielten 600 - 800 mg / Tag
    • ältere Patienten
      • keine Dosisanpassung erforderlich
    • Nierenfunktionsstörung
      • leichte, mittelschwere oder schwere Nierenfunktionsstörung: keine Dosisanpassung erforderlich
    • Leberfunktionsstörung
      • leichte Leberfunktionsstörung (Child-Pugh A):
        • keine Dosisanpassung erforderlich
      • mittelschwere Leberfunktionsstörung (Child-Pugh B):
        • Anwendung nicht empfohlen
      • schwere Leberfunktionsstörung (Child-Pugh C):
        • kontraindiziert
    • Kinder und Jugendliche < 18 Jahre
      • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen (keine Daten)

Indikation



  • Behandlung der chronischen Hepatitis C (CHC) bei Erwachsenen in Kombination mit anderen Arzneimitteln

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ombitasvir, Paritaprevir und Ritonavir - peroral

Nebenwirkungen, die für Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir in Kombination mit Dasabuvir mit und ohne Ribavirin ermittelt wurden

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anämie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Anaphylaktische Reaktionen
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dehydrierung
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Schlaflosigkeit
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
      • Durchfall
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Leberdekompensation
      • Leberversagen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Pruritus
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Angioödem
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Asthenie
      • Erschöpfung
  • Untersuchungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • ALT-Anstieg im Serum
      • Bilirubinanstieg im Serum
      • Hämoglobin-Abfall

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ombitasvir, Paritaprevir und Ritonavir - peroral

  • Allgemein
    • Anwendung von Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir als Monotherapie nicht empfohlen
      • muss in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung der Hepatitis-C-Infektion angewendet werden
    • Behandlung mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir sollte durch einen mit der Behandlung der chronischen Hepatitis C erfahrenen Arzt eingeleitet und überwacht werden
  • Leber
    • Risiko für Leberdekompensation und Leberversagen bei Patienten mit Zirrhose
      • Post-Marketing Berichte über Leberdekompensation und Leberversagen, einschließlich Lebertransplantation oder Tod bei Patienten unter Therapie mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit oder ohne Dasabuvir sowie mit oder ohne Ribavirin
      • die meisten Patienten, bei denen diese schwerwiegenden Ereignisse auftraten, zeigten vor Therapiebeginn Anzeichen einer fortgeschrittenen oder dekompensierten Zirrhose
      • obwohl Kausalität aufgrund der fortgeschrittenen zugrundeliegenden Lebererkrankung nur schwer zu belegen ist, kann potenzielles Risiko nicht ausgeschlossen werden
    • Patienten mit Zirrhose
      • auf klin. Anzeichen und Symptome einer Leberdekompensation (wie Aszites, hepatische Enzephalopathie, Varizenblutung) hin überwachen
      • Laboruntersuchungen zu Leberwerten einschl. direktes Bilirubin zu Therapeibeginn, in den ersten 4 Wochen der Behandlung sowie bei entsprechender klinischer Indikation auch danach durchführen
      • bei Anzeichen einer beginnenden Leberdekompensation: Therapieabbruch
    • mittelschwere bis schwere Leberfunktionsstörung (Child-Pugh B oder C):
      • Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir kontraindiziert
  • Anstieg der ALT
    • während klinischer Studien mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir +- Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin kam es bei etwa 1% der Studienteilnehmer (35 von 3039) zu einer vorübergehenden Erhöhung der ALT auf über das 5fache des oberen normalen Grenzwerts (Upper Limit of Normal, ULN)
      • ALT-Anstiege verliefen üblicherweise ohne Symptome, traten i. d. R. innerhalb der ersten 4 Behandlungswochen und ohne einen gleichzeitigen Anstieg der Bilirubinwerte auf und gingen bei fortgesetzter Anwendung von Dasabuvir und Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit oder ohne Ribavirin innerhalb von etwa 2 Wochen nach Auftreten wieder zurück
    • diese ALT-Anstiege traten in derjenigen Subgruppe signifikant häufiger auf, die ethinylestradiolhaltige Arzneimittel wie orale Kombinationskontrazeptiva oder kontrazeptive Vaginalringe anwendete (6 von 25 Studienteilnehmern)
      • im Gegensatz dazu traten ALT-Anstiege bei Studienteilnehmern, die andere Arten von Estrogenen verwendeten, wie sie typischerweise im Rahmen einer Hormonersatztherapie eingesetzt werden (d.h. oral und topisch angewendetes Estradiol sowie konjugierte Estrogene), ähnlich häufig auf wie bei Studienteilnehmern, die keine estrogenhaltigen Mittel verwendeten (etwa 1% in jeder Gruppe)
    • Patienten, die ethinylestradiolhaltige Arzneimittel anwenden (d.h. die meisten oralen Kombinationskontrazeptiva oder kontrazeptive Vaginalringe)
      • müssen auf alternative Verhütungsmethode umstellen (z.B. Verhütungsmittel, die nur Progestin enthalten oder nichthormonelle Methoden), bevor sie eine Therapie mit Dasabuvir zusammen mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir beginnen
    • obwohl die mit Ombitasvir/ Paritaprevir/Ritonavir +- Dasabuvir assoziierten ALT-Anstiege symptomlos waren, sollten Patienten angewiesen werden, auf frühe Warnsignale einer Leberentzündung, wie etwa Erschöpfung, Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, sowie später auftretende Anzeichen wie Gelbsucht und entfärbten Stuhl zu achten und beim Auftreten solcher Symptome unverzüglich einen Arzt aufzusuchen
    • Routineüberwachung der Leberenzyme bei Patienten ohne Zirrhose nicht erforderlich (Patienten mit Zirrhose siehe Abschnitt +ACY-quot,Leber+ACY-quot, )
    • frühes Abbrechen der Therapie könnte zu einer Resistenz führen, allerdings sind die Auswirkungen auf eine künftige Therapie nicht bekannt
  • Schwangerschaft und gleichzeitige Anwendung mit Ribavirin
    • ist eine Schwangerschaft bei Patientinnen oder bei Partnerinnen männlicher Patienten unbedingt zu vermeiden
    • weitere Informationen siehe Rubrik +ACY-quot,Schwangerschaftshinweise+ACY-quot, und Herstellerinformationen zu Ribavirin
  • Anwendung mit Tacrolimus, Sirolimus und Everolimus
    • Anwendung von Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit Dasabuvir mit systemisch verabreichtem Tacrolimus, Sirolimus oder Everolimus erhöht die Konzentration des jeweiligen Immunsuppressivums aufgrund einer CYP3A-Inhibition durch Ritonavir
    • schwerwiegende und/oder lebensbedrohliche Ereignisse wurden bei der Anwendung von Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir zusammen mit systemisch verabreichtem Tacrolimus beobachtet
    • vergleichbares Risiko kann für Sirolimus und Everolimus erwartet werden
    • gleichzeitige Anwendung von Tacrolimus oder Sirolimus mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir sollte vermieden werden, außer wenn Nutzen das Risiko überwiegt
    • Vorsicht geboten, wenn Tacrolimus oder Sirolimus zusammen mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir angewendet werden
    • Everolimus kann nicht angewendet werden, da geeignete Dosisstärken für Dosisanpassungen nicht verfügbar sind
    • Plasmaspiegel von Tacrolimus oder Sirolimus sollten bei Behandlungsbeginn und während der gesamten gleichzeitigen Anwendung mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir überwacht werden
      • b. B. sollte Dosis und/oder Dosierungsfrequenz entsprechend angepasst werden
    • Patienten sollten regelmäßig bezüglich jeglicher Veränderungen der Nierenfunktion und Tacrolimus- oder Sirolimusassoziierter Nebenwirkungen überwacht werden
    • weitere Dosierungs- und Überwachungsanweisungen/-hinweise siehe Fachinformationen von Tacrolimus oder Sirolimus
  • Genotypenspezifische Aktivität
    • Wirksamkeit bei Patienten mit einer HCV-Infektion der Genotypen 2, 3, 5 oder 6 nicht erwiesen
      • Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir sollte daher bei Patienten mit Infektionen dieser Genotypen nicht angewendet werden
    • empfohlene Regime bei den verschiedenen HCV-Genotypen siehe Rubrik +ACY-quot,Dosierung und Dauer der Anwendung+ACY-quot+ADs
  • Anwendung zusammen mit anderen direkt wirkenden antiviralen Wirkstoffen zur Behandlung einer HCV-Infektion
    • Sicherheit und Wirksamkeit wurden in Kombination mit Dasabuvir und/oder Ribavirin nachgewiesen
    • Anwendung zusammen mit anderen antiviralen Wirkstoffen wurde nicht untersucht und kann deshalb nicht empfohlen werden
  • Erneute Behandlung
    • Wirksamkeit bei Patienten mit vorheriger Exposition gegenüber Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir oder Arzneimitteln der gleichen Klassen (NS3/4A-Inhibitoren oder NS5A-Inhibitoren) wurde nicht nachgewiesen
    • Kreuzresistenz
      • unter NS5A-Inhibitoren, NS3/4A-Proteaseinhibitoren und nicht-nukleosidischen NS5B-Inhibitoren ist mit einer Kreuzresistenz jeweils nach Klasse zu rechnen
      • Auswirkungen einer vorherigen Behandlung mit Ombitasvir, Paritaprevir oder Dasabuvir auf die Wirksamkeit anderer NS5A-Inhibitoren, NS3/4A-Proteaseinhibitoren oder NS5B-Inhibitoren wurden nicht untersucht
  • Anwendung mit Glukocorticoiden, die durch CYP3A metabolisiert werden (z.B. Fluticason)
    • Vorsicht bei der Anwendung mit Fluticason oder anderen Glukocorticoiden, die durch CYP3A4 metabolisiert werden
    • gleichzeitige Anwendung inhalativer Glukocorticoide, die durch CYP3A metabolisiert werden, kann die systemische Exposition der Glukocorticoide erhöhen und bei Behandlungsschemata, die Ritonavir beinhalteten, wurden Fälle des Cushing-Syndroms und in der Folge eine Unterdrückung der Nebennierenrindenfunktion gemeldet
    • gleichzeitige Anwendung von Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Glukocorticoiden, insb. eine langfristige Anwendung, sollte nur eingeleitet werden, wenn der mögliche Nutzen der Behandlung das Risiko systemischer Wirkungen der Corticosteroide überwiegt
  • Anwendung mit Colchicin
    • Wechselwirkung zwischen Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit oder ohne Dasabuvir und Colchicin nicht untersucht
    • ist eine Behandlung erforderlich, sollte bei Patienten mit normaler Nieren- oder Leberfunktion die Colchicindosis reduziert oder die Therapie mit Colchicin unterbrochen werden
    • bei Patienten mit einer Nieren- oder Leberfunktionsstörung ist die Anwendung von Colchicin zusammen mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit oder ohne Dasabuvir kontraindiziert
  • Anwendung mit Statinen
    • Simvastatin, Lovastatin und Atorvastatin: kontraindiziert
    • Rosuvastatin
      • Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir +- Dasabuvir
        • die Exposition gegenüber Rosuvastatin mehr als 3-fach erhöht
        • falls während der Therapie eine Behandlung mit Rosuvastatin erforderlich ist, beträgt die maximale Tagesdosis von Rosuvastatin 5 mg
      • Ombitasvir/ Paritaprevir/Ritonavir ohne Dasabuvir
        • Rosuvastatin- Anstieg weniger stark ausgeprägt
        • in dieser Kombination maximale Tagesdosis Rosuvastatin 10 mg
    • Pitavastatin und Fluvastatin
      • Wechselwirkungen mit Pitavastatin und Fluvastatin nicht untersucht
      • in der Theorie erwartet, dass Dasabuvir mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit oder ohne Dasabuvir die Exposition gegenüber Pitavastatin und Fluvastatin erhöht
        • empfohlen, Pitavastatin/Fluvastatin für die Dauer der Therapie mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir vorübergehend abzusetzen
      • sollte während der Therapie eine Behandlung mit einem Statin notwendig sein, so ist eine Umstellung auf Pravastatin oder Rosuvastatin in einer reduzierten Dosierung möglich
  • Behandlung von Patienten mit einer HIV-Coinfektion
    • niedrigdosiertes Ritonavir, das Bestandteil dieser Fixdosiskombination ist, kann bei HIV-coinfizierten Patienten, die sich keiner antiretroviralen Therapie unterziehen, PI-Resistenzen fördern
    • HIV-koinfizierte Patienten ohne suppressive antiretrovirale Behandlung sollten nicht mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir behandelt werden
    • im Zusammenhang mit einer HIV-Koinfektion müssen Arzneimittelwechselwirkungen sorgfältig berücksichtigt werden
    • Atazanavir kann in Kombination mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir +- Dasabuvir angewendet werden, sofern es zur gleichen Zeit eingenommen wird
      • Atazanavir sollte ohne Ritonavir eingenommen werden, da Ritonavir 100 mg 1mal /Tag Bestandteil der Fixdosiskombination Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir ist
      • in der Kombination besteht erhöhtes Risiko für eine Hyperbilirubinämie (einschließl. Sklerenikterus), insbesondere wenn Ribavirin Teil des Behandlungsschemas gegen Hepatitis C ist
    • Darunavir kann in einer Dosierung von 800 mg 1mal / Tag in Kombination mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir angewendet werden, sofern es zur gleichen Zeit eingenommen wird und keine ausgeprägte PI-Resistenz vorliegt (Exposition von Darunavir gesenkt)
      • Darunavir sollte ohne Ritonavir eingenommen werden, da Ritonavir 100 mg 1mal / Tag Bestandteil der Fixdosiskombination Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir ist
    • andere HIV-Protease-Inhibitoren als Atazanavir und Darunavir (wie Indinavir, Saquinavir, Tipranavir, Lopinavir/Ritonavir) sind kontraindiziert
    • Raltegravir
      • Exposition von Raltegravir wird beträchlich erhöht (2-fach)
      • bei einer begrenzten Zahl von Patienten, die 12 - 24 Wochen lang behandelt wurden, wurde die Kombination nicht mit einem Sicherheitsrisiko in Verbindung gebracht
    • Rilpivirin
      • bei Anwendung von Rilpivirin in Kombination mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir ist die Rilpivirin-Exposition beträchtlich erhöht (3-fach), woraus die Möglichkeit einer QT-Intervall-Verlängerung resultiert
      • wird außerdem ein HIV-Protease-Inhibitor gegeben (Atazanavir, Darunavir), könnte sich die Rilpivirin-Exposition noch weiter erhöhen, weswegen dies nicht empfohlen wird
      • Rilpivirin sollte mit Vorsicht und unter wiederholter EKG-Kontrolle angewendet werden
    • andere NNRTIs als Rilpivirin (Efavirenz, Etravirin und Nevirapin) sind kontraindiziert
  • Hepatitis-B-Reaktivierung
    • während oder nach Behandlung mit direkt wirkenden antiviralen Wirkstoffen wurden Fälle einer Hepatitis-B-Virus (HBV)-Reaktivierung berichtet, manche dieser Fälle waren tödlich
    • Untersuchungen auf HBV-Infektion sollten bei allen Patienten vor Beginn der Behandlung durchgeführt werden
    • HBV/HCV-koinfizierte Patienten haben Risiko einer HBV-Reaktivierung und sollten daher nach den aktuellen klinischen Leitlinien überwacht und behandelt werden
  • Depression und psychiatrische Erkrankungen
    • Fälle von Depression und seltener Suizidgedanken und Suizidversuchen während der Behandlung mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit oder ohne Dasabuvir (in der Mehrzahl der Fälle in Kombination mit Ribavirin) berichtet
    • obwohl in einigen Fällen Depressionen, psychiatrische Erkrankungen und/oder Drogenmissbrauch anamnestisch bekannt waren, kann ein ursächlicher Zusammenhang mit der Behandlung mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit oder ohne Dasabuvir nicht ausgeschlossen werden
    • bei Patienten mit vorbestehender Depression oder psychiatrischer Erkrankung in der Anamnese mit Vorsicht vorgehen
    • Patienten und Betreuungspersonen sind anzuweisen, den verordnenden Arzt über jegliche Veränderung des Verhaltens oder der Stimmung und über jegliche Suizidgedanken zu informieren
  • Anwendung bei Patienten mit Diabetes
    • bei Diabetikern kann es nach Einleitung einer direkt wirkenden antiviralen (DAA) Behandlung gegen das Hepatitis-C-Virus (HCV) zu einer verbesserten Kontrolle des Blutzuckerspiegels und damit potenziell zu einer symptomatischen Hypoglykämie kommen
    • zu Beginn der direkt wirkenden antiviralen Therapie - insbes. in den ersten 3 Monaten - ist der Blutzuckerspiegel diabetischer Patienten engmaschig zu überwachen
    • bei Bedarf Änderungen der Diabetes-Arzneimittel vornehmen
      • der für die Diabetes-Behandlung des Patienten zuständige Arzt sollte bei Einleitung einer direkt wirkenden antiviralen Therapie hiervon in Kenntnis gesetzt werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ombitasvir, Paritaprevir und Ritonavir - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ombitasvir, Paritaprevir und Ritonavir - peroral

  • während der Schwangerschaft oder bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht wirksam verhüten, sollte Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir nicht angewendet werden
  • wird Ribavirin zusammen mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir angewendet, gelten die Gegenanzeigen hinsichtlich der Anwendung von Ribavirin während der Schwangerschaft
  • bisher nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir bei Schwangeren
  • in tierexperimentellen Studien mit Ombitasvir und Paritaprevir/Ritonavir kam es zu Fehlbildungen
    • mögliches Risiko für den Menschen nicht bekannt
  • Frauen im gebärfähigen Alter / Verhütung bei Männern und Frauen
    • bei Anwendung in Kombination mit Ribavirin ist eine Schwangerschaft bei Patientinnen und bei Partnerinnen männlicher Patienten unbedingt zu vermeiden
      • bei allen Tierspezies mit Exposition gegenüber Ribavirin wurden signifikante teratogene und/oder embryozide Wirkungen nachgewiesen
      • daher ist Ribavirin bei schwangeren Frauen und männlichen Partnern schwangerer Frauen kontraindiziert
        • weitere Informationen siehe die Produktinformation von Ribavirin
      • Frauen im gebärfähigen Alter: sollten Ribavirin nur erhalten, wenn sie während und in den 4 Monaten nach der Behandlung mit Ribavirin eine wirksame Verhütungsmethode anwenden
      • Männliche Patienten und deren Partnerinnen: müssen während und in den 7 Monaten nach der Behandlung mit Ribavirin eine wirksame Verhütungsmethode anwenden
    • Kombination von Ethinylestradiol mit Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir kontraindiziert
  • Fertilität
    • keine Daten zur Wirkung auf die Fertilität beim Menschen
    • tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf schädigende Wirkungen auf die Fertilität

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ombitasvir, Paritaprevir und Ritonavir - peroral

  • aufgrund des Risikos arzneimittelbedingter unerwünschter Reaktionen beim gestillten Säugling muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob die Behandlung mit dem Arzneimittel zu unterbrechen ist
    • dabei soll Nutzen der Therapie für die Mutter berücksichtigt werden
  • nicht bekannt, ob Paritaprevir/Ritonavir oder Ombitasvir und deren Metaboliten in die menschliche Muttermilch übergehen
  • tierexperimentelle Studien
    • zur Verfügung stehende pharmakokinetische Daten vom Tier zeigten, dass Wirkstoffe und Metaboliten in die Milch übergehen
  • erhalten Patienten gleichzeitig Ribavirin, Fachinformation von Ribavirin beachten

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein geringfügiges Risiko, dass der Arzneistoff zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter) und im Falle von starker Überdosierung. Die Anwendung sollte unter Vorsicht und regelmäßiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Einnahme während des Essens.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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