VeraHEXAL (5 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Verapamil
Wirkstoff Menge 4,63 mg
ATC Code C08DA01
Preis 13,73 €
Menge 5 St
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
VeraHEXAL (5 St)

Medikamente Prospekt

Verapamil4.63mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff17mg
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<23 (23)mg
Gesamt Natrium Ion<1mmol
[Basiseinheit = 2 Milliliter]

Kontraindikation (absolut)



  • VeraHEXALArgA8-/sup> injekt darf nicht angewendet werden bei:
    • Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff Verapamilhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile von VeraHEXALArgA8-/sup> injekt
    • Herz-Kreislauf-Schock
    • ausgeprägten Reizleitungsstörungen (wie z. B. SA- bzw. AV-Block II. und III. Grades, außer bei Patienten mit Herzschrittmacher)
    • Sinusknotensyndrom (außer bei Patienten mit Herzschrittmacher)
    • Herzinsuffizienz mit einer reduzierten Auswurffraktion von weniger als 35% und/oder einem Verschlussdruck von mehr als 20 mmHg (sofern nicht Folge einer supraventrikulären Tachykardie, die auf Verapamil anspricht)
    • Vorhofflimmern/-flattern und gleichzeitigem Vorliegen akzessorischer Leitungsbahnen (z. B. WPW- oder Lown-Ganong-Levine-Syndrom). Bei diesen Patienten besteht bei Verapamilgabe ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Kammertachykardie, einschließlich Kammerflimmern.
    • Kombination mit Ivabradin
    • Schwangerschaft und Stillzeit.
  • Die intravenöse Applikation von VeraHEXALArgA8-/sup> injekt darf bei Patienten mit gleichzeitiger Betarezeptorenblockertherapie nicht erfolgen (Ausnahme Intensivmedizin).

Art der Anwendung



  • Intravenöse Injektion
    • Die Injektion soll jeweils nur bis zum Wirkungseintritt erfolgen.
    • Die intravenöse Injektion sollte langsam (Injektionsdauer mindestens 2 Minuten) unter Beobachtung des Patienten, möglichst unter EKG- und Blutdruckkontrolle, erfolgen.
    • Falls nicht der gesamte Ampulleninhalt injiziert wird, so sind Reste zu verwerfen.
  • Hinweis
    • Wird die Therapie der instabilen Angina pectoris intravenös mit VeraHEXALArgA8-/sup> injekt begonnen, sollte so bald wie möglich auf eine orale Therapie mit Verapamilhydrochlorid umgestellt werden.

Dosierung



  • Soweit nicht anders verordnet gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
    • Erwachsene und Jugendliche über 50 kg Körpergewicht
      • Initialdosis 5 mg Verapamilhydrochlorid (entsprechend 2 ml VeraHEXALArgA8-/sup> injekt), ggf. nach 5 - 10 Minuten weitere 5 mg Verapamilhydrochlorid.
      • Falls erforderlich, kann eine anschließende Dauertropfinfusion von 5 - 10 mg Verapamilhydrochlorid/Stunde in isotonischer Natriumchlorid-, 5%iger Glucoselösung oder anderen geeigneten Lösungen (pH < 6,5) erfolgen, im Durchschnitt bis zu einer Gesamtdosis von 100 mg Verapamilhydrochlorid/Tag.
    • Eingeschränkte Nierenfunktion
      • Die derzeit verfügbaren Informationen werden in Kategorie +ACY-quot,Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen+ACY-quot, beschrieben.
      • Verapamilhydrochlorid sollte bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion mit Vorsicht und unter engmaschiger Beobachtung angewendet werden.
    • Eingeschränkte Leberfunktion
      • Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann die biologische Verfügbarkeit von Verapamilhydrochlorid erheblich zunehmen. Deshalb sollte bei diesen Patienten die Dosierung mit besonderer Sorgfalt erfolgen.
    • Dosierungsempfehlung für Kinder
      • Bei Anzeichen einer tachykardiebedingten Herzinsuffizienz (energetische Erschöpfung des Myokards) ist vor der intravenösen Gabe von Verapamilhydrochlorid eine Digitalisierung erforderlich.
      • 0 - 1 Jahr: Nur unter zwingender Indikation, wenn keine Alternative verfügbar. In seltenen Fällen traten schwere hämodynamische Zwischenfälle - einige von Ihnen tödlich - nach intravenöser Gabe von Verapamilhydrochlorid bei Neugeborenen und Säuglingen auf.
        • Neugeborene
          • 0,75 - 1,0 mg Verapamilhydrochlorid
          • entsprechend 0,3 - 0,4 ml VeraHEXALArgA8-/sup> injekt
        • Säuglinge
          • 0,75 - 2,0 mg Verapamilhydrochlorid
          • entsprechend 0,3 - 0,8 ml VeraHEXALArgA8-/sup> injekt
        • 1 - 5 Jahre
          • 2,0 - 3,0 mg Verapamilhydrochlorid
          • entsprechend 0,8 - 1,2 ml VeraHEXALArgA8-/sup> injekt
        • 6 - 14 Jahre
          • 2,5 - 5,0 mg Verapamilhydrochlorid
          • entsprechend 1,0 - 2,0 ml VeraHEXALArgA8-/sup> injekt

Indikation



  • Störungen der Herzschlagfolge bei:
    • paroxysmaler supraventrikulärer Tachykardie
    • Vorhofflimmern/Vorhofflattern mit schneller AV-Überleitung (außer beim WPW-Syndrom oder Lown-Ganong-Levine-Syndrom)
  • Initialbehandlung bei instabiler Angina pectoris, wenn Nitrate und/oder Betarezeptorenblocker nicht angezeigt sind

Nebenwirkungen



  • Die Meldungen der nachfolgend genannten Nebenwirkungen von Verapamil stammen aus klinischen Studien, Erfahrungen nach Markteinführung oder klinischen Studien der Phase IV, sie werden nach Systemorganklasse sortiert.
  • Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig (>/= 1/10)
    • Häufig (>/= 1/100, < 1/10)
    • Gelegentlich (>/= 1/1.000, < 1/100)
    • Selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000)
    • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, Schwindel- bzw. Benommenheitsgefühl, gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Verstopfung, abdominale Beschwerden), außerdem Bradykardie, Tachykardie, Palpitationen, Hypotonie, Flush, periphere +ANY-deme sowie Müdigkeit.
  • Nebenwirkungen aus klinischen Studien mit Verapamil und aus Beobachtungen nach Markteinführung
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • nicht bekannt: Überempfindlichkeit
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • häufig: Schwindel- bzw. Benommenheitsgefühl, Kopfschmerzen, Neuropathie
      • selten: Parästhesie, Tremor
      • nicht bekannt: Extrapyramidale Symptome, Paralyse (Tetraparese)1, Krämpfe
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • gelegentlich: Verminderung der Glukosetoleranz
      • nicht bekannt: Hyperkaliämie
    • Psychiatrische Erkankungen
      • häufig: Nervosität
      • selten: Somnolenz
    • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
      • selten: Tinnitus
      • nicht bekannt: Vertigo
    • Herzerkrankungen
      • häufig: Bradykardie, Entstehung einer Herzinsuffizienz bzw. Verschlimmerung einer vorbestehenden Herzinsuffizienz, übermäßiger Blutdruckabfall und/oder orthostatische Regulationsstörungen
      • gelegentlich: Palpitationen, Tachykardie
      • nicht bekannt: AV-Block (I., II., III. Grades), Herzinsuffizienz, Sinusstillstand, Sinusbradykardie, Asystolie
    • Gefäßerkrankungen
      • häufig: Flush, Hypotonie
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • nicht bekannt: Bronchospasmus, Dyspnoe
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • häufig: Verstopfung, Übelkeit
      • gelegentlich: Abdominale Schmerzen
      • selten: Erbrechen
      • nicht bekannt: Abdominale Beschwerden, Gingivahyperplasie, Ileus
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • gelegentlich: Wahrscheinlich allergisch bedingte Hepatitis mit reversibler Erhöhung der leberspezifischen Enzyme
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • häufig: Erythromelalgie
      • selten: Hyperhidrose
      • sehr selten: Photodermatitis
      • nicht bekannt: Angioödem, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Alopezie, Juckreiz, Pruritus, Purpura, makulopapulöse Exantheme, Urtikaria
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • sehr selten: Verschlimmerung einer Myasthenia gravis, eines Lambert-Eaton-Syndroms und einer fortgeschrittenen Duchenne-Muskeldystrophie
      • nicht bekannt: Arthralgie, Muskelschwäche, Myalgie
    • Erkrankungen der Niere und Harnwege
      • nicht bekannt: Niereninsuffizienz
    • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
      • nicht bekannt: Erektile Dysfunktion, Galaktorrhoe, Gynäkomastie
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • häufig: Periphere +ANY-deme
      • gelegentlich: Müdigkeit
    • Untersuchungen
      • nicht bekannt: Prolaktinwerte im Blut erhöht
  • 1 Es gab einen einzelnen Postmarketing-Bericht über Paralyse (Tetraparese) in Verbindung mit der gemeinsamen Anwendung von Verapamil und Colchicin. Dies könnte dadurch verursacht worden sein, dass Colchicin infolge der Hemmung von CYP3A4 und P-gp durch Verapamil die Blut-Hirn-Schranke passiert hat.
  • Hinweis
    • Bei Patienten mit Herzschrittmacher kann eine Erhöhung der Pacing- und Sensingschwelle unter Verapamilhydrochlorid nicht ausgeschlossen werden.
    • Bei Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen wie z. B. schwerer Kardiomyopathie, kongestiver Herzinsuffizienz oder kürzlich erlittenem Herzinfarkt stieg bei gleichzeitiger Verabreichung intravenöser Betablocker oder Disopyramid zusammen mit intravenösem Verapamil das Risiko schwerwiegende Nebenwirkungen an, da beide Substanzklassen eine kardiodepressive Wirkung haben.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Akuter Myokardinfarkt
      • Bei akutem Myokardinfarkt mit Komplikationen (Bradykardie, Hypotonie, Linksherzinsuffizienz) ist VeraHEXALArgA8-/sup> injekt nur mit Vorsicht anzuwenden.
    • Erregungsleitungsstörung/AV-Block I. Grades/Bradykardie/Asystolie
      • Verapamilhydrochlorid beeinflusst den AV- und den Sinus-Knoten und verzögert die AV-Überleitung. Es ist mit Vorsicht anzuwenden, da ein AV-Block II. oder III. Grades (Kontraindikation) oder ein unifaszikulärer, bifaszikulärer oder trifaszikulärer Schenkelblock das Absetzen von Verapamilhydrochlorid und, falls erforderlich, das Einleiten einer geeigneten Therapie notwendig macht.
      • Verapamilhydrochlorid beeinflusst den AV- und den Sinus-Knoten und kann in seltenen Fällen einen AV-Block II. oder III. Grades, Bradykardie oder, im Extremfall, eine Asystolie hervorrufen. Dies geschieht mit einer höheren Wahrscheinlichkeit bei Patienten mit einem Sinusknotensyndrom (Sick-Sinus-Syndrom), welches häufiger bei älteren Patienten auftritt.
      • Bei Patienten, die nicht an einem Sinusknotensyndrom leiden, ist eine Asystolie normalerweise von kurzer Dauer (ein paar Sekunden oder weniger), mit einer spontanen Rückkehr zu einem AV-Knoten- oder normalen Sinusrhythmus. Sofern dies nicht umgehend eintritt, sollte unverzüglich mit einer geeigneten Therapie begonnen werden.
    • Antiarrhythmika, Betablocker und Inhalationsanästhetika
      • Antiarrhythmika (z. B. Flecainid, Disopyramid), Betarezeptorenblocker (z. B. Metoprolol, Propranolol) und Inhalationsanästhetika können bei gleichzeitiger Einnahme von Verapamilhydrochlorid gegenseitig die kardiovaskulären Wirkungen (höhergradige AV-Blockierung, höhergradige Senkung der Herzfrequenz, Auftreten einer Herzinsuffizienz, verstärkte Blutdrucksenkung) verstärken.
      • Bei einem Patienten, der gleichzeitig Augentropfen mit Timolol (einem Betablocker) erhielt und Verapamilhydrochlorid einnahm, wurde eine asymptomatische Bradykardie (36 Schläge/Minute) mit einem wandernden atrialen Schrittmacher beobachtet.
    • Digoxin
      • Bei gleichzeitiger Anwendung mit Verapamilhydrochlorid ist die Digoxin-Dosis zu verringern.
    • Herzinsuffizienz
      • Herzinsuffizienz-Patienten mit einer Auswurffraktion größer als 35% sollten vor Beginn der Behandlung mit Verapamilhydrochlorid kompensiert und währenddessen adäquat therapiert werden.
    • HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren (,Statine+ACY-quot,)
      • Siehe Abschnitt +ACY-quot,Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen+ACY-quot,.
    • Erkrankungen mit beeinträchtigter neuromuskulärer Transmission
      • Verapamilhydrochlorid sollte bei Vorliegen von Erkrankungen mit beeinträchtigter neuromuskulärer Übertragung (Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Syndrom, fortgeschrittene Duchenne-Muskeldystrophie) mit Vorsicht angewendet werden.
    • Hypotonie
      • Bei Hypotonie (weniger als 90 mmHg systolisch) ist eine besonders sorgfältige Überwachung erforderlich.
    • Weitere Hinweise
      • Besondere Patientengruppen
        • Eingeschränkte Nierenfunktion
          • Obwohl in Vergleichsstudien zuverlässig gezeigt wurde, dass die beeinträchtigte Nierenfunktion bei Patienten mit terminalem Nierenversagen keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Verapamil hat, legen einzelne Fallberichte nahe, dass Verapamil bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion nur mit Vorsicht und unter sorgfältiger Überwachung (EKG, Blutdruck) angewendet werden sollte.
          • Verapamil kann nicht mittels Hämodialyse entfernt werden.
      • Eingeschränkte Leberfunktion
        • Bei stark eingeschränkter Leberfunktion nur mit Vorsicht anwenden.
        • Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei:
          • ventrikulären Tachykardien mit breitem QRS-Komplex (> 0,12 s)
          • akuter instabiler Angina pectoris. Hier muss die intravenöse Anwendung unter sorgfältiger Indikationsstellung und strenger Überwachung erfolgen.
    • Hinweis
      • VeraHEXALArgA8-/sup> injekt enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 2 ml Ampulle.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Verapamil durch die Cytochrom-P450-Isoenzyme CYP3A4, CYP1A2, CYP2C8, CYP2C9 und CYP2C18 metabolisiert wird. Verapamil hemmt CYP3A4 und P-Glycoprotein (P-gp).
    • Für Inhibitoren von CYP3A4, die erhöhte Plasmaspiegel von Verapamilhydrochlorid verursachten, wurden klinisch signifikante Interaktionen gemeldet, Induktoren von CYP3A4 hingegen haben die Plasmaspiegel von Verapamilhydrochlorid gesenkt. Patienten sollten daher hinsichtlich Wechselwirkungen beobachtet werden.
    • Siehe Tabelle +ACY-quot,Mögliche Interaktionen, die mit dem CYP450-Enzymsystem zusammenhängen+ACY-quot, in der Fachinformation.
    • Weitere Wechselwirkungen und zusätzliche Informationen
      • Antivirale Arzneimittel gegen HIV
        • Aufgrund des hemmenden Potentials einiger antiviraler HIV-Arzneimittel, wie etwa Ritonavir, können sich die Plasmakonzentrationen von Verapamil erhöhen. Sie sollten daher mit Vorsicht angewendet, und die Dosis von Verapamil sollte ggf. gesenkt werden.
        • Ebenso kann Verapamilhydrochlorid durch eine Beeinflussung des Abbaus zu einer Erhöhung des Plasmaspiegels dieser Arzneimittel führen.
      • Lithium
        • Bei gleichzeitiger Therapie mit Verapamilhydrochlorid und Lithium wurde eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber den Lithium-Effekten (Neurotoxizität) gemeldet, die Lithiumspiegel waren dabei unverändert oder stiegen an.
        • Die Gabe von Verapamilhydrochlorid hat jedoch auch zur Senkung der Lithiumspiegel im Serum von Patienten, die dauerhaft oral mit Lithium behandelt wurden, geführt. Patienten, die beide Wirkstoffe erhalten, sollten daher engmaschig beobachtet werden.
      • Muskelrelaxantien
        • Sowohl klinische wie auch tierexperimentelle Daten zeigen, dass Verapamilhydrochlorid möglicherweise die Wirkungen von Muskelrelaxantien verstärken kann (Curare-Typ sowie depolarisierende). Es kann daher erforderlich werden, die Verapamildosis und/oder die Dosis des Muskelrelaxans zu verringern, wenn beide zusammen verabreicht werden.
      • Acetylsalicylsäure
        • Verstärkte Blutungsneigung.
      • Ethanol (Alkohol)
        • Verzögerung des Ethanolabbaus und Erhöhung der Ethanolplasmaspiegel, somit Verstärkung der Alkoholwirkung durch Verapamil.
      • HMG-CoA-Reduktase-Hemmer (Statine)
        • Bei Patienten, die Verapamil einnehmen, sollte die Behandlung mit einem HMGCoA-Reduktase-Hemmer (z. B. Simvastatin, Atorvastatin oder Lovastatin) mit der geringsten möglichen Dosis begonnen und hochtitriert werden. Wird eine Behandlung mit Verapamil zu einer bestehenden Therapie mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern (z. B. Simvastatin, Atorvastatin oder Lovastatin) hinzugefügt, sollte an eine Reduktion der Statin-Dosis gedacht werden, wobei gegen die Serum-Cholesterin-Konzentration zurück zu titrieren ist.
        • Bei gleichzeitiger Anwendung von Verapamil und Simvastatin in höheren Dosen ist das Risiko einer Myopathie/Rhabdomyolyse erhöht. Die Simvastatindosis sollte entsprechend angepasst werden (siehe Produktinformation des Herstellers).
        • Fluvastatin, Pravastatin und Rosuvastatin werden nicht über das Cytochrom-P450-Isoenzym 3A4 metabolisiert. Eine Wechselwirkung mit Verapamil ist weniger wahrscheinlich.
      • Arzneimittel mit hoher Plasmaproteinbindung
        • Da Verapamilhydrochlorid zu einem hohen Prozentsatz an Plasmaproteine gebunden wird, sollte es Patienten, die andere Arzneimittel mit hoher Plasmaproteinbindung erhalten, mit Vorsicht verabreicht werden.
      • Antihypertensiva, Diuretika, Vasodilatatoren
        • Verstärkung des antihypertensiven Effekts mit dem Risiko eines übermäßigen Blutdruckabfalls.
      • Antiarrhythmika (z. B. Flecainid, Disopyramid), Betarezeptorenblocker (z. B. Metoprolol, Propranolol), Inhalationsanästhetika
        • Gegenseitige Verstärkung der kardiovaskulären Wirkungen (höhergradige AV-Blockierung,
          höhergradige Senkung der Herzfrequenz, Auftreten einer Herzinsuffizienz, verstärkte Blutdrucksenkung).
        • Die gleichzeitige intravenöse Applikation von Betarezeptorenblockern darf bei Patienten während der Behandlung mit intravenösen Verapamilhydrochlorid nicht erfolgen (Ausnahme Intensivmedizin). Die gleichzeitige Anwendung intravenösen Verapamilhydrochlorids und antiadrenerger Wirkstoffe kann zu einer übermäßigen Blutdrucksenkung führen. Insbesondere bei Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen wie z. B. schwerer Kardiomyopathie, kongestiver Herzinsuffizienz oder kürzlich erlittenem Herzinfarkt stieg bei gleichzeitiger Verabreichung intravenöser Betablocker oder Disopyramid zusammen mit intravenösem Verapamil das Risiko für diese Nebenwirkungen an, da beide Substanzklassen die Myokardkontraktilität und AV-Überleitung unterdrücken.
      • Inhalationsanästhetika
        • Wenn Inhalationsanästhetika und Calciumantagonisten wie Verapamilhydrochlorid Injektionslösung gleichzeitig verabreicht werden, sollten beide sorgfältig titriert werden, um eine übermäßige kardiovaskuläre Depression zu vermeiden.
        • Die gleichzeitige Anwendung von Ivabradin ist aufgrund der zusätzlichen die Herzfrequenz senkenden Wirkung von Verapamil mit Ivabradin kontraindiziert.
        • Die zeitgleiche Gabe von Verapamil mit Dabigatran führt voraussichtlich zu höheren Konzentrationen von Dabigatran im Blut. Aufgrund eines Blutungsrisikos ist Vorsicht geboten. Wenn Dabigatranetexilat (150 mg) zusammen mit einer oralen Gabe von Verapamil verabreicht wird, waren die Cmax- und AUC-Werte von Dabigatran erhöht. Die Größenordnung dieser Veränderung ändert sich jedoch abhängig vom Zeitpunkt der Einnahme und Darreichungsform von Verapamil. Die Wirkung von Dabigatran war mit einer Verabreichung von retardierendem Verapamil 240 mg erhöht (Cmax ca. 90% erhöht, AUC ca. 70%).
        • Eine engmaschige klinische Überwachung wird empfohlen, wenn Verapamil mit Dabigatranetexilat kombiniert wird, insbesondere beim Auftreten von Blutungen, vor allem bei Patienten mit leichter bis mäßiger Nierenfunktionsstörung.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Die Behandlung mit VeraHEXALArgA8-/sup> injekt bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Verapamil kann möglicherweise den Blutspiegel von Alkohol erhöhen und seine Elimination verlangsamen, wodurch die Alkohol-Effekte verstärkt werden können.
  • Überdosierung
    • Symptome einer Überdosierung
      • Die Intoxikationssymptome nach Vergiftungen mit Verapamilhydrochlorid verlaufen in Abhängigkeit von der zugeführten Menge, dem Zeitpunkt der Entgiftungsmaßnahmen und der kontraktilen Funktionsfähigkeit des Myokards (Altersabhängigkeit).
      • Folgende Symptome werden bei einer schweren Vergiftung mit Verapamil beobachtet:
        • Schwerer Blutdruckabfall, Herzinsuffizienz, bradykarde oder tachykarde Herzrhythmusstörungen (z. B. junktionaler Rhythmus mit AV-Dissoziation und höhergradigem AV-Block), die zum Herz-Kreislauf-Schock und Herzstillstand führen können.
        • Bewusstseinstrübung bis zum Koma, Hyperglykämie, Hypokaliämie, metabolische Azidose, Hypoxie, kardiogener Schock mit Lungenödem, Beeinträchtigung der Nierenfunktion und Konvulsionen. Todesfälle wurden gelegentlich berichtet.
    • Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
      • Therapeutisch stehen die Giftelimination und die Wiederherstellung stabiler Herz-Kreislauf-Verhältnisse im Vordergrund.
      • Eine Hämodialyse ist wegen fehlender Dialysierbarkeit von Verapamilhydrochlorid nicht sinnvoll, eine Hämofiltration und evtl. eine Plasmapherese (hohe Plasmaeiweißbindung der Calcium-Antagonisten) werden jedoch empfohlen.
      • Übliche intensivmedizinische Wiederbelebungsmaßnahmen, wie extrathorakale Herzmassage, Beatmung, Defibrillation bzw. Schrittmachertherapie.
    • Spezifische Maßnahmen
      • Beseitigung von kardiodepressorischen Effekten, von Hypotonie und Bradykardie.
      • Bradykarde Herzrhythmusstörungen werden symptomatisch mit Atropin und/oder Beta-Sympathomimetika (Isoprenalin, Orciprenalin) behandelt, bei bedrohlichen bradykarden Herzrhythmusstörungen ist eine temporäre Schrittmachertherapie erforderlich.
      • Eine Asystolie sollte mit den üblichen Methoden behandelt werden, einschließlich betaadrenerger Stimulation (z. B. Isoprenalin).
      • Als spezifisches Antidot gilt Calcium, z. B. 10 - 20 ml einer 10%igen Calciumgluconatlösung intravenös (2,25 bis 4,5 mmol), erforderlichenfalls wiederholt oder als Dauertropfinfusion (z. B. 5 mmol/Stunde).
      • Die Hypotonie als Folge von kardiogenem Schock und arterieller Vasodilatation wird mit Dopamin (bis 25 +ALU-g je kg Körpergewicht je Minute), Dobutamin (bis 15 +ALU-g je kg Körpergewicht je Minute), Epinephrin bzw. Norepinephrin behandelt. Die Dosierung dieser Medikamente orientiert sich allein an der erzielten Wirkung. Der Serum-Calciumspiegel sollte hochnormal bis leicht erhöht gehalten werden. In der Frühphase wird aufgrund der arteriellen Vasodilatation zusätzlich Flüssigkeit substituiert (Ringer- oder Natriumchloridlösung).

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Verapamilhydrochlorid ist plazentagängig.
  • Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit der intravenösen Anwendung von Verapamilhydrochlorid während der Schwangerschaft vor. Bei der intravenösen Verabreichung besteht die Gefahr der Hypotonie und somit der Abnahme der uteroplazentaren Perfusion mit dem Risiko der fetalen Hypoxie. Daten über eine begrenzte Anzahl von oral behandelten Schwangeren lassen nicht auf teratogene Wirkungen von Verapamilhydrochlorid schließen. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt.
  • Die intravenöse Verabreichung von VeraHEXALArgA8-/sup> injekt in der Schwangerschaft ist kontraindiziert.

Stillzeithinweise



  • Die intravenöse Verabreichung von Verapamilhydrochlorid ist während der Stillzeit kontraindiziert, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass Verapamilhydrochlorid in Einzelfällen Hyperprolaktinämie und Galaktorrhoe verursachen kann. Bei zwingender Indikation in der Stillzeit muss für die Dauer der Behandlung das Stillen unterbrochen werden.

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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