Venclyxto 10mg (10 St)

Hersteller Abbvie Deutschland GmbH & Co. KG
Wirkstoff Venetoclax
Wirkstoff Menge 10 mg
ATC Code L01XX52
Preis 65,85 €
Menge 10 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm Keine Angabe
Venclyxto 10mg (10 St)

Medikamente Prospekt

Venetoclax10mg
(H)Calcium hydrogenphosphatHilfsstoff
(H)Copovidon K28Hilfsstoff
(H)Eisen (III) hydroxid oxid x-WasserHilfsstoff
(H)Macrogol 3350Hilfsstoff
(H)Natrium stearylfumaratHilfsstoff
(H)Poly(vinylalkohol)Hilfsstoff
(H)Polysorbat 80Hilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Venetoclax - peroral

  • Überempfindlichkeit gegenüber Venetoclax
  • gleichzeitige Anwendung starker CYP3A-Inhibitoren zu Beginn und während der Aufdosierungsphase
  • geichzeitige Anwendung von Zubereitungen, die Johanniskraut enthalten

Art der Anwendung



  • Filmtabletten im Ganzen mit Wasser jeden Tag jeweils ungefähr zur gleichen Zeit schlucken
  • um das Risiko eines Wirksamkeitsverlustes zu vermeiden: Einnahme der Tabletten mit einer Mahlzeit
  • Tabletten vor dem Schlucken nicht zerkauen, zerbrechen oder auflösen
  • während der Aufdosierungsphase Venetoclax morgens einnehmen, um die laborchemische Überwachung zu erleichtern
  • Verzehr von Grapefruitprodukten, Bitterorangen und Sternfrüchten (Karambole) während der Behandlung mit Venetoclax vermeiden

Dosierung



  • Aufdosierungsplan
    • Einleitung und Behandlung von einem Arzt mit Erfahrung in der Anwendung von Arzneimitteln zur Behandlung von Krebserkrankungen
    • initial: 20 mg Venetoclax 1mal / Tag über 7 Tage
    • Dosiserhöhung, schrittweise, über einen Zeitraum von 5 Wochen bis zur empfohlenen Tagesdosis von 400 mg
      • Woche 1: 20 mg Venetoclax / Tag
      • Woche 2: 50 mg Venetoclax / Tag
      • Woche 3: 100 mg Venetoclax / Tag
      • Woche 4: 200 mg Venetoclax / Tag
      • Woche 5: 400 mg Venetoclax / Tag
    • Grund der Aufdosierung: schrittweise Verringerung der Tumorlast (Debulking) und des Risikos eines Tumorlysesyndroms (TLS)
  • Venetoclax in Kombination mit Obinutuzumab
    • Anwendung über insgesamt 12 Zyklen, wobei jeder Zyklus 28 Tage umfasst
      • 6 Zyklen in Kombination mit Obinutuzumab
        • Zyklus 1
          • Tag 1: 100 mg Obinutuzumab
          • danach (Tag 1 oder 2): 900 mg Obinutuzumab
          • Tag 8 und 15: 1000 mg Obinutuzumab
        • jeder nachfolgende 28-Tage-Zyklus
          • Tag 1: 1000 mg Obinutuzumab
      • gefolgt von 6 Zyklen mit Venetoclax als Monotherapie
        • Beginn des 5-wöchigen Aufdosierungsschemas für Venetoclax (siehe oben) an Tag 22 des Zyklus 1
          • Fortsetzen bis Tag 28 des Zyklus 2
        • empfohlene Dosis von Venetoclax nach Abschluss des Aufdosierungsschemas
          • Tag 1 des Zyklus 3 von Obinutuzumab bis zum letzten Tag des Zyklus 12: 400 mg Venetoclax 1mal / Tag
  • Dosis nach Aufdosierung bei Kombination mit Rituximab
    • 400 mg Venetoclax 1mal / Tag
    • Anwendung von Rituximab erfolgt, nachdem der Patient das Aufdosierungsschema und die empfohlene Tagesdosis von 400 mg Venetoclax über 7 Tage erhalten hat
    • Anwendungsdauer: 24 Monate ab Tag 1 Zyklus 1 der Rituximab-Gabe
  • Dosis nach Aufdosierung bei Monotherapie
    • 400 mg Venetoclax 1mal / Tag
    • Anwendungsdauer: bis die Erkrankung fortschreitet oder der Patient sie nicht mehr verträgt
  • Vorbeugung eines Tumorlysesyndroms
    • Venetoclax kann zu einer raschen Verkleinerung der Tumorlast führen
    • in der anfänglichen 5-wöchigen Aufdosierungsphase daher Risiko eines Tumorlysesyndroms (TLS)
    • Veränderungen der Elektrolytwerte, die auf ein TLS hindeuten und eine umgehende Behandlung erfordern, können bereits 6 - 8 Stunden nach der ersten Dosis von Venetoclax und bei jeder Dosiserhöhung auftreten
    • Risiko eines TLS besteht fortdauernd und basiert auf mehreren Faktoren, darunter auch Begleiterkrankungen
    • Patienten mit einer hohen Tumorlast (z. B. Lymphknoten mit >/= 5 cm Durchmesser oder hohe absolute Lymphozytenzahl [absolute lymphocyte count, ALC >/= 25 × 109 / l]) : erhöhtes TLS-Risiko bei Einleitung einer Behandlung
    • Risiko steigt im Falle einer eingeschränkten Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance [CrCl] < 80 ml / min) noch weiter
    • Risiko sinkt, wenn die Tumorlast unter Behandlung mit Venetoclax abnimmt
    • vor Einleitung der Behandlung: Beurteilung der Tumorlast einschließlich einer radiologischen Untersuchung (z. B. mittels CT) bei allen Patienten
    • Laborchemische Blutuntersuchungen (Kalium, Harnsäure, Phosphat, Kalzium und Kreatinin) durchführen und vorbestehende Auffälligkeiten entsprechend beheben
    • zur Prophylaxe unten stehende Maßnahmen befolgen, falls Gesamtrisiko steigt, Maßnahmen intensivieren
    • Flüssigkeitszufuhr
      • zur Minimierung des TLS-Risikos, ausreichende Hydratation während der Aufdosierungsphase
      • ab 2 Tage vor, und während der gesamten Aufdosierungsphase, täglich reichlich Wasser trinken
      • insbesondere an den 2 Tagen vor und am Tag der ersten Dosisgabe sowie bei jeder nachfolgenden Dosiserhöhung täglich 1,5 - 2 l Wasser trinken
      • je nach Risiko eines TLS oder bei Patienten, bei denen durch orale Aufnahme kein ausreichendes Flüssigkeitsniveau aufrechterhalten werden kann: Hydratisierung i.v.
    • Harnsäuresenkende Arzneimittel
      • Patienten mit hohem Harnsäurespiegel oder Risiko eines TLS: 2 - 3 Tage vor Behandlungsbeginn mit Venetoclax harnsäuresenkende Arzneimittel verabreichen
      • Behandlung kann während der Aufdosierungsphase fortgesetzt werden
    • Laboruntersuchungen
      • vor der ersten Dosisgabe: Beurteilung der Nierenfunktion und Behandlung entsprechender Auffälligkeiten
      • vor jeder nachfolgenden Dosiserhöhung: erneute laborchemische Blutuntersuchungen während der Titrationsphase
      • nach Dosisgabe: bei Patienten mit TLS-Risiko Werte der laborchemischen Blutuntersuchungen 6 - 8 Stunden sowie 24 Stunden nach der ersten Dosis von Venetoclax kontrollieren
      • bei auffälligen Elektrolytwerten umgehend entsprechende Behandlung einleiten
      • Verabreichung der nächsten Dosis von Venetoclax erst nach Auswertung der 24-Stunden-Werte der laborchemischen Blutuntersuchungen
      • bei der 50-mg-Dosis und bei Patienten, die bei nachfolgenden Dosiserhöhungen weiterhin ein Risiko aufweisen, denselben Überwachungsplan befolgen
    • Hospitalisierung
      • bei einigen Patienten kann am Tag der ersten Dosisgabe von Venetoclax eine Hospitalisierung erforderlich sein, um eine intensivere Prophylaxe und Überwachung in den ersten 24 Stunden sicherzustellen
      • Hospitalisierung bei nachfolgenden Dosiserhöhungen auf der Basis einer erneuten Risikobeurteilung in Betracht ziehen
    • Dosisanpassungen bei einem Tumorlysesyndrom
      • bei veränderten Werte bei laborchemischen Blutuntersuchungen mit Hinweis auf ein TLS
        • am nächsten Tag keine Dosis von Venetoclax verabreichen
        • bilden sich diese innerhalb von 24 - 48 Stunden nach der letzten Dosis zurück, Behandlung mit derselben Dosierung wieder aufnehmen
      • bei klinischen TLS-Fällen oder Veränderungen der laborchemischen Blutwerte, bei denen die Normalisierung länger als 48 Stunden dauert: Behandlung mit einer geringeren Dosierung wieder aufnehmen (s.u.)
      • bei Wiederaufnahme der wegen eines TLS unterbrochenen Behandlung: Anweisungen zur Vorbeugung eines Tumorlysesyndroms befolgen
  • Dosisanpassungen bei anderen Toxizitäten
    • nicht hämatologische Toxizität vom Grad 3 oder 4, Neutropenie vom Grad 3 oder 4 mit Infektion oder Fieber oder hämatologische Toxizität vom Grad 4 mit Ausnahme von Lymphopenie: Behandlung absetzen
    • sobald die Toxizität auf Grad 1 oder den Basiswert (Normalisierung) gesenkt wurde: Behandlung mit Venetoclax mit derselben Dosierung wieder aufnehmen
    • bei erneutem Auftreten von Toxizität und allen nachfolgenden Fällen von Toxizität: Empfehlungen zur Dosissenkung s.u. befolgen, wenn die Behandlung mit Venclyxto nach der Normalisierung wieder aufgenommen wird
    • nach Ermessen des Arztes ggf. auch stärkere Dosissenkung
    • Patienten, bei denen eine Dosissenkung < 100 mg über > 2 Wochen erforderlich ist: Abbruch der Behandlung in Betracht ziehen
  • Dosisanpassung aufgrund von TLS und anderen Toxizitäten
    • Dosis bei Behandlungsunterbrechung: 400 mg
      • Dosis bei Behandlungswiederaufnahme: 300 mg
    • Dosis bei Behandlungsunterbrechung: 300 mg
      • Dosis bei Behandlungswiederaufnahme: 200 mg
    • Dosis bei Behandlungsunterbrechung: 200 mg
      • Dosis bei Behandlungswiederaufnahme: 100 mg
    • Dosis bei Behandlungsunterbrechung: 100 mg
      • Dosis bei Behandlungswiederaufnahme: 50 mg
    • Dosis bei Behandlungsunterbrechung: 50 mg
      • Dosis bei Behandlungswiederaufnahme: 20 mg
    • Dosis bei Behandlungsunterbrechung: 20 mg
      • Dosis bei Behandlungswiederaufnahme: 10 mg
    • angepasste Dosis für 1 Woche beibehalten, bevor sie erhöht wird
    • Patienten, bei denen die Behandlung während der ersten 5 Wochen der Aufdosierungsphase länger als 1 Woche bzw. nach Abschluss der Aufdosierungsphase länger als 2 Wochen unterbrochen wurde: TLS-Risiko erneut beurteilen, um zu bestimmen, ob ein erneuter Behandlungsbeginn mit einer verringerten Dosis notwendig ist (z. B. alle oder einige Aufdosierungsschritte, s. o.)
  • Dosisanpassungen bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A-Inhibitoren
    • gleichzeitige Anwendung mit starken oder mittelstarken CYP3A-Inhibitoren
      • erhöhte Venetoclax-Exposition kann das Risiko eines TLS zu Beginn und während der Aufdosierungsphase und für andere Toxizitäten erhöhen
    • Behandlungsbeginn und Aufdosierungsphase
      • gleichzeitige Anwendung mit starken CYP3A-Inhibitoren: kontraindiziert
      • gleichzeitige Anwendung mit mittelstarken CYP3A-Inhibitoren vermeiden
      • alternative Behandlungen in Betracht ziehen
      • falls Anwendung eines mittelstarken CYP3A-Inhibitors erforderlich: Einleitungs- und Titrationsdosen von Venetoclax mind. 50 % reduzieren
      • engmaschige Überwachung auf Anzeichen von Toxizitäten
    • nach Beendigung der Aufdosierungsphase
      • Patienten, die eine stabile Tagesdosis von Venetoclax erhalten:
        • gleichzeitige Anwendung von mittelstarken CYP3A-Inhibitoren: 50 % Dosisreduktion
        • gleichzeitige Anwendung von starken CYP3A-Inhibitoren: 75 % Dosisreduktion
      • engmaschigere Überwachung auf Anzeichen von Toxizitäten
      • möglicherweise muss Dosis weiter angepasst werden
      • 2 - 3 Tage nach Absetzen des Inhibitors wieder dieselbe Dosis von Venetoclax wie vor Beginn der Behandlung mit dem CYP3A-Inhibitor geben
  • Versäumte Einnahme
    • AJg-lt,/= 8 seit dem Zeitpunkt der üblichen Einnahme: versäumte Dosis so bald wie möglich am selben Tag nachholen
    • > 8 Stunden seit dem Zeitpunkt der üblichen Einnahme vergangen
      • versäumte Dosis nicht mehr nachholen
      • am folgenden Tag wieder mit der Einnahme gemäß Dosierungsplan fortfahren
  • Erbrechen nach der Einnahme
    • an diesem Tag keine weitere Dosis einnehmen
    • am folgenden Tag mit der nächsten verordneten Dosis zum üblichen Zeitpunkt fortfahren
  • ältere Patienten (>/= 65 Jahre)
    • keine spezifische Dosisanpassung erforderlich
  • Nierenfunktionsstörung
    • leicht - mittelschwere Nierenfunktionsstörung (CrCl >/= 30 ml / min und < 90 ml / min): keine Dosisanpassung erforderlich
    • CrCl < 80 ml / min: intensivere Prophylaxe und Überwachung kann erforderlich sein, um das TLS-Risiko zu Beginn und während der Aufdosierungsphase zu senken
    • schwere Nierenfunktionsstörung (CrCl < 30 ml / min) oder Dialysepatienten
      • Sicherheit nicht erwiesen
      • keine Dosierungsempfehlung festgelegt
      • Anwendung nur, wenn der Nutzen die Risiken überwiegt
      • Patienten aufgrund eines erhöhten TLS-Risikos engmaschig auf Anzeichen einer Toxizität überwachen
  • Leberfunktionsstörung
    • leichte - mittelschwere Leberfunktionsstörung: keine Dosisanpassung empfohlen
    • mittelschwere Leberfunktionsstörung: Tendenz zu vermehrten unerwünschten Ereignissen beobachtet
      • diese Patienten daher zu Beginn und während der Aufdosierungsphase engmaschiger auf Anzeichen einer Toxizität überwachen
    • schwere Leberfunktionsstörung
      • während der gesamten Therapie eine Dosisreduktion von mindestens 50 % empfohlen
      • diese Patienten engmaschiger auf Anzeichen einer Toxizität überwachen
  • Kinder und Jugendliche < 18 Jahre
    • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen (keine Daten)

Indikation



  • in Kombination mit Obinutuzumab zur Behandlung erwachsener Patienten mit nicht vorbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL)
  • in Kombination mit Rituximab zur Behandlung erwachsener Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), die mindestens eine vorherige Therapie erhalten haben
  • Monotherapie bei Erwachsenen zur Behandlung einer CLL
    • die eine 17p-Deletion oder TP53-Mutation aufweisen und die für eine Behandlung mit einem Inhibitor des B-Zell-Rezeptor-Signalwegs nicht geeignet sind oder ein Therapieversagen zeigten
    • die keine 17p-Deletion oder TP53-Mutation aufweisen und bei denen sowohl unter einer Chemoimmuntherapie als auch unter einem Inhibitor des B-Zell- Rezeptor-Signalwegs ein Therapieversagen auftrat

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Venetoclax - peroral

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Pneumonie (davon häufig >/= Grad 3)
      • Infektionen der oberen Atemwege (davon häufig >/= Grad 3)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Sepsis (davon häufig >/= Grad 3)
      • Harnwegsinfektion (davon häufig >/= Grad 3)
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Neutropenie (davon sehr häufig >/= Grad 3)
      • Anämie (davon sehr häufig >/= Grad 3)
      • Lymphopenie (davon häufig >/= Grad 3)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Febrile Neutropenie (davon häufig >/= Grad 3)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hyperphosphatämie (davon häufig >/= Grad 3)
      • Hyperkaliämie (davon häufig >/= Grad 3)
      • Hypocalcämie (davon häufig >/= Grad 3)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Tumorlysesyndrom (davon häufig >/= Grad 3)
      • Hyperurikämie (davon gelegentlich >/= Grad 3)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Durchfall (davon häufig >/= Grad 3)
      • Erbrechen (davon häufig >/= Grad 3)
      • Übelkeit (davon häufig >/= Grad 3)
      • Verstopfung (davon gelegentlich >/= Grad 3)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Fatigue (davon häufig >/= Grad 3)
  • Untersuchungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kreatininkonzentration im Blut erhöht (davon gelegentlich >/= Grad 3)

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Venetoclax - peroral

  • Behandlung mit Venetoclax sollte von einem Arzt mit Erfahrung in der Anwendung von Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen eingeleitet und überwacht werden
  • Tumorlysesyndrom (TLS)
    • Tumorlysesyndrom, einschl. Todesfälle, traten bei vorbehandelten CLL-Patienten mit hoher Tumorlast unter der Behandlung mit Venetoclax auf
    • Venetoclax kann zu rascher Verringerung der Tumorlast führen
    • bestehendes Risiko einer TLS in der anfänglichen 5-wöchigen Aufdosierungsphase
    • Veränderungen der Elektrolytwerte, die auf TLS hindeuten und umgehende Behandlung erfordern, können bereits 6 bis 8 Stunden nach der ersten Dosis von Venetoclax und bei jeder Dosiserhöhung auftreten
    • TLS-Risiko besteht fortlaufend und basiert auf mehreren Faktoren, darunter auch Begleiterkrankungen
    • erhöhtes TLS-Risiko bei Einleitung einer Behandlung bei Patienten mit hoher Tumorlast (z. B. Lymphknoten mit >/= 5 cm Durchmesser oder hohe ALC +AFsAJg-gt,/= 25 × 109/l])
      • Risiko steigt im Falle einer eingeschränkten Nierenfunktion (CrCl < 80 ml/min) noch weiter
    • Patienten auf ein mögliches Risiko hin untersuchen und entsprechende TLS-Prophylaxe mit Flüssigkeitszufuhr und antiurikämisch wirkenden Substanzen durchführen
    • Überwachung der laborchemischen Blutwerte, Auffälligkeiten umgehend behandeln
      • falls nötig, Behandlung unterbrechen
    • steigt das Gesamtrisiko, Einleitung intensiverer Maßnahmen (intravenöse Flüssigkeitszufuhr, häufige Überwachung, Hospitalisierung)
    • Anweisungen zur ,Vorbeugung eines Tumorlysesyndroms+ACY-quot, befolgen
      • vor Einleitung der Behandlung mit Venetoclax alle Patienten hinsichtlich der Tumorlast beurteilen, einschl. einer radiologischen Untersuchungen (z. B. mittels CT)
      • laborchemische Blutuntersuchungen (Kalium, Harnsäure, Phosphat, Kalzium und Kreatinin) durchführen und vorbestehende Auffälligkeiten umgehend behandeln
        • falls nötig, sollte die Behandlung unterbrochen werden (s. auch Rubrik +ACY-quot,Dosierung und Dauer der Anwendung+ACY-quot,)
        • wenn das Gesamtrisiko steigt, sollten intensivere Maßnahmen (intravenöse Flüssigkeitszufuhr, häufige Überwachung, Hospitalisierung) eingeleitet werden
      • zur Prophylaxe folgende Maßnahmen befolgen (s. auch Rubrik +ACY-quot,Dosierung und Dauer der Anwendung+ACY-quot,)
        • Flüssigkeitszufuhr
          • um das Risiko eines TLS zu reduzieren, Patienten während der Aufdosierungsphase ausreichend hydratisieren
          • Patienten anweisen, ab 2 Tage vor, und während der gesamten Aufdosierungsphase, täglich reichlich Wasser zu trinken
          • Patienten anweisen, insbesondere an den 2 Tagen vor und am Tag der 1. Dosisgabe sowie bei jeder nachfolgenden Dosiserhöhung, täglich 1,5 bis 2 l Wasser zu trinken
          • je nach TLS-Risiko oder bei Patienten, bei denen durch orale Aufnahme kein ausreichendes Flüssigkeitsniveau aufrechterhalten werden kann, intravenöse Hydratisierung wählen
        • harnsäuresenkende Arzneimittel
          • Patienten mit hohen Harnsäurespiegel oder bei denen Risiko für TLS besteht, 2 bis 3 Tage vor Beginn der Behandlung mit Venetoclax harnsäuresenkende Arzneimittel verabreichen
          • Behandlung kann während Aufdosierungsphase fortgesetzt werden
        • Laboruntersuchungen
          • vor Dosisgabe
            • Durchführung laborchemischer Untersuchungen bei allen Patienten vor Gabe der 1. Dosis, um die Nierenfunktion zu beurteilen und vorbestehende Auffälligkeiten entsprechend zu behandeln
            • laborchemische Blutuntersuchungen sollten vor jeder nachfolgenden Dosiserhöhung während der Titrationsphase erneut durchführen
          • nach Dosisgabe
            • Kontrolle der laborchemischen Blutwerte bei Patienten, bei denen ein TLS-Risiko besteht, 6 bis 8 Stunden sowie 24 Stunden nach der ersten Dosis von Venetoclax
            • bei auffälligen Elektrolytwerten umgehend entsprechende Behandlung einleiten
            • nächste Dosis von Venetoclax erst verabreichen, nachdem die 24-Stunden-Werte der laborchemischen Blutuntersuchungen ausgewertet wurden
            • bei der 50-mg-Dosis und bei Patienten, die bei nachfolgenden Dosiserhöhungen weiterhin ein Risiko aufweisen, den selben Überwachungsplan befolgen
        • Hospitalisierung
          • je nach ärztlicher Beurteilung kann bei einigen Patienten, insb. bei solchen mit erhöhtem TLS-Risiko, am Tag der 1. Dosisgabe von Venetoclax eine Hospitalisierung erforderlich sein, um eine intensivere Prophylaxe und Überwachung in den ersten 24 Stunden sicherzustellen
          • Hospitalisierung bei nachfolgenden Dosiserhöhungen auf der Basis einer erneuten Risikobeurteilung in Betracht ziehen
      • gleichzeitige Anwendung dieses Arzneimittels mit starken oder mittelstarken CYP3A-Inhibitoren
        • erhöht die Venetoclax-Exposition und kann das Risiko eines TLS zu Beginn und während der Aufdosierungsphase erhöhen
          • gleichzeitige Anwendung mit starken CYP3A-Inhibitoren zu Beginn und während der Aufdosierungsphase daher kontraindiziert
        • auch Inhibitoren von P-gp oder BCRP können die Venetoclax-Exposition erhöhen
  • Neutropenie und Infektionen
    • Neutropenie Grad 3 und 4 unter Venetoclax-Therapie (Mono- sowie Kombi-Therapie mit Rituximab oder Obinutuzumab) beobachtet
    • Überwachung des großen Blutbildes während des Behandlungszeitraums empfohlen
    • bei Patienten mit schwerer Neutropenie werden Dosisunterbrechungen oder -senkungen empfohlen
    • schwerwiegende Infektionen, einschließlich Fälle von Sepsis mit fatalem Ausgang, wurden berichtet
    • eine Überwachung hinsichtlich jeglicher Anzeichen und Symptome einer Infektion ist erforderlich
      • beim Verdacht auf eine Infektion muss eine sofortige Behandlung erfolgen, einschließlich antimikrobieller Substanzen und Dosisunterbrechung oder -reduzierung
  • Impfung
    • Sicherheit und Wirksamkeit einer Impfung mit attenuierten Lebendimpfstoffen während oder nach der Behandlung mit Venetoclax wurden nicht untersucht
    • während und nach der Behandlung keine Lebendimpfstoffe verabreichen, bis eine Erholung der B- Zellen eingetreten ist
  • CYP3A-Induktoren
    • gleichzeitige Anwendung von CYP3A4-Induktoren kann zu einer verminderten Venetoclax-Exposition führen, sodass das Risiko einer mangelnden Wirksamkeit besteht
    • gleichzeitige Anwendung von starken oder mittelstarken CYP3A4-Induktoren ist kontraindiziert bzw. sollte vermieden werden
  • Inhibitoren von P-gp oder BCRP
    • können ebenfalls die Venetoclax-Exposition erhöhen
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • müssen hoch zuverlässige Verhütungsmethode während Venetoclax-Therapie anwenden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Venetoclax - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Venetoclax - peroral

  • Anwendung während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine hocheffektive Verhütung verwenden, nicht empfohlen
  • keine ausreichenden und gut kontrollierten Daten über die Anwendung von Venetoclax bei Schwangeren vorliegend
  • tierexperimentelle Studien
    • zeigten Reproduktionstoxizität
  • auf Basis von Untersuchungen zur embryonalen / fötalen Toxizität bei Tieren kann Venetoclax bei Verabreichung an Schwangere zur Schädigung des Fötus führen
  • Frauen im gebärfähigen Alter / Empfängnisverhütung bei Frauen
    • Frauen sollten während der Anwendung von Venetoclax und mind. bis zu 30 Tage nach Behandlungsende nicht schwanger werden
      • daher müssen Frauen im gebärfähigen Alter während der Anwendung von Venetoclax und bis zu 30 Tage nach der Behandlung hoch zuverlässige Verhütungsmethoden anwenden
      • derzeit ist nicht bekannt, ob Venetoclax die Wirksamkeit hormoneller Kontrazeptiva verringert
        • aus diesem Grund sollten Frauen, die hormonelle Kontrazeptiva anwenden, zusätzlich eine Barrieremethode einsetzen
  • Fertilität
    • vor Therapiebeginn kann bei einigen männlichen Patienten eine Beratung zur Spermakonservierung in Erwägung gezogen werden
    • keine Daten zur Wirkung von Venetoclax auf die Fertilität beim Menschen vorliegend
    • tierexperimentelle Untersuchungen
      • auf Basis der testikulären Toxizität bei Hunden, bei klinisch relevanter Exposition, kann die männliche Fertilität durch die Behandlung beeinträchtigt werden

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Venetoclax - peroral

  • Stillen während der Behandlung unterbrechen
  • Übergang von Venetoclax oder Metaboliten in die Muttermilch unbekannt
  • Risiko für das gestillte Kind kann nicht ausgeschlossen werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein geringfügiges Risiko, dass der Arzneistoff zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter) und im Falle von starker Überdosierung. Die Anwendung sollte unter Vorsicht und regelmäßiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Venetoclax

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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