Trizivir (60 St)

Hersteller kohlpharma GmbH
Wirkstoff Wirkstoffkombination
Wirkstoff Menge Info
ATC Code J05AR04
Preis 1145,29 €
Menge 60 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N2
Trizivir (60 St)

Medikamente Prospekt

Zidovudin300mg
(H)Carboxymethylstärke, Natriumsalz Typ AHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Eisen (III) oxid, gelbHilfsstoff
(H)HypromelloseHilfsstoff
(H)IndigocarminHilfsstoff
(H)MacrogolHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Zidovudin, Lamivudin und Abacavir - peroral

  • Überempfindlichkeit gegenüber Abacavir, Lamivudin, Zidovudin
  • terminale Niereninsuffizienz
  • abnorm niedrige Anzahl neutrophiler Granulozyten (< 0,75 mal 109 / l) oder abnorm niedrige Hämoglobinspiegel (< 7,5 g / dl oder 4,65 mmol / l) (wegen des Bestandteils Zidovudin kontraindiziert)

Art der Anwendung



  • Einnahme mit oder ohne eine Mahlzeit

Dosierung



  • Behandlung von Infektionen mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV)
    • Therapie sollte von einem Arzt, der Erfahrung in der Behandlung der HIV-Infektion besitzt, verschrieben werden
    • Erwachsene (>/= 18 Jahre)
      • 1 Tablette (entsprechend 300 mg Abacavir (als Sulfat) plus 150 mg Lamivudin plus 300 mg Zidovudin) 2mal / Tag
      • wenn Abbruch der Behandlung mit einem der arzneilich wirksamen Bestandteile angezeigt ist oder wenn eine Dosisreduktion erforderlich ist
        • Monopräparate mit Abacavir, Lamivudin und Zidovudin wählen

Dosisanpassung

  • eingeschränkte Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance
  • Dosisanpassung von Abacavir nicht erforderlich, jedoch Lamivudin- und Zidovudinspiegel aufgrund der verringerten Ausscheidung erhöht
    • bei diesen Patienten ggf. Dosisanpassung notwendig, daher Anwendung von Abacavir-, Lamivudin- und Zidovudin-haltigen Monopräparaten empfohlen
    • Arzt sollte auf die jeweiligen Fachinformationen für diese Präparate zurückgreifen
  • terminale Niereninsuffizienz
    • Anwendung kontraindiziert
  • eingeschränkte Leberfunktion
    • Abacavir wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert
    • mittelgradige oder schwere Leberfunktionsstörung
      • keine klinischen Daten vorliegend
      • daher Anwendung nicht empfohlen, sofern dies nicht als notwendig erachtet wird
    • leichte Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score 5 - 6)
      • sorgfältige Überwachung und, sofern möglich, Kontrolle der Abacavir-Plasmaspiegel erforderlich
  • ältere Patienten
    • pharmakokinetische Daten von Patienten > 65 Jahre derzeit nicht vorliegend
    • wegen altersbedingter Veränderungen wie z.B. der Einschränkung der Nierenfunktion oder einer Änderung der hämatologischen Parameter bei diesen Patienten besondere Vorsicht geboten
  • Kinder und Jugendliche
    • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
    • keine Daten
  • Patienten mit hämatologischen Nebenwirkungen
    • wenn der Hämoglobinspiegel auf < 9 g / dl bzw. 5,59 mmol / l oder die Zahl der neutrophilen Granulozyten auf < 1,0 x 109 / l fällt, ggf. Anpassung der Zidovudin-Dosis erforderlich
      • in diesen Fällen Abacavir-, Lamivudin- und Zidovudin-haltige Monopräparate anwenden
      • Arzt sollte auf die jeweiligen Fachinformationen für diese Präparate zurückgreifen
  • Indikation



    • Zur Behandlung von Infektionen mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) bei Erwachsenen
    • Hinweise
      • fixe Kombination ersetzt die drei Arzneistoffe Abacavir, Lamivudin und Zidovudin, die in gleicher Dosierung einzeln angewendet werden
      • empfohlen, während der ersten 6 - 8 Wochen der Behandlung Abacavir, Lamivudin und Zidovudin einzeln anzuwenden
      • Wahl dieser fixen Kombination sollte primär nicht nur auf Überlegungen zur möglichen Adhärenz, sondern hauptsächlich auf Überlegungen zur Wirksamkeit und zum Risiko dieser drei Nukleosidanaloga beruhen
      • Nachweis des Nutzens des Kombinationsarzneimittels basiert v.a. auf den Ergebnissen von Studien, die bei antiretroviral nicht vorbehandelten oder mässig vorbehandelten Patienten durchgeführt wurden, bei denen die Krankheit noch nicht weit fortgeschritten war
        • bei Patienten mit einer hohen Viruslast (> 100.000 Kopien / ml) Wahl der Behandlung besonders sorgfältig abwägen
      • insgesamt könnte virologische Suppression mit diesem Dreifach-Nukleosid-Regime derjenigen unterlegen sein, die mit anderen Kombinationstherapien erreicht wird, insbes. solche Therapien, die geboosterte Protease-Inhibitoren oder nicht-nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren enthalten
        • daher Anwendung des Kombinationsarzneimittels nur in besonderen Fällen in Erwägung ziehen (z. B. bei Tuberkulose-Koinfektion)
      • vor Behandlungsbeginn sollte unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit jeder HIV-infizierte Patient auf das Vorhandensein des HLA-B+ACo-5701-Allels untersucht werden
        • Patienten, bei denen bekannt ist, dass sie das HLA-B+ACo-5701-Allel tragen, sollten Abacavir nicht anwenden

    Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Zidovudin, Lamivudin und Abacavir - peroral

    Nebenwirkungen, die bei der Therapie der HIV-Erkrankung mit den einzelnen wirksamen Bestandteilen: Abacavir, Lamivudin und Zidovudin berichtet wurden

    • Abacavir
      • Erkrankungen des Immunsystems
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Überempfindlichkeit
            • Symptome die in klinischen Studien oder nach der Markteinführung beobachtet wurden:
              • Haut
                • Hautausschlag (für gewöhnlich makulopapulös oder urtikariell)
              • Gastrointestinaltrakt
                • Übelkeit
                • Erbrechen
                • Durchfall
                • Bauchschmerzen
                • Geschwüre im Mund
              • Atemwege
                • Dyspnoe
                • Husten
                • Halsschmerzen
                • akutes Atemnotsyndrom bei Erwachsenen
                • respiratorische Insuffizienz
              • Sonstiges
                • Fieber
                • Lethargie
                • allgemeines Unwohlsein
                • A1g-deme
                • Lymphadenopathie
                • Hypotonie
                • Konjunktivitis
                • Anaphylaxie
              • Neurologisches System/Psyche
                • Kopfschmerzen
                • Parästhesie
              • Blutbild
                • Lymphopenie
              • Leber/Pankreas
                • erhöhte Leberfunktionswerte
                • Hepatitis
                • Leberversagen
              • Muskel- und Skelettsystem
                • Myalgie
                • Myolyse (selten)
                • Arthralgie
                • erhöhte Kreatin
                • Phosphokinase-Werte
              • Urogenitaltrakt
                • erhöhte Kreatinin-Werte
                • Nierenversagen
            • Hinweise:
              • die mit einer solchen Überempfindlichkeitsreaktion verbundenen Symptome verschlechtern sich bei Fortsetzen der Behandlung und können lebensbedrohlich werden
                • in seltenen Fällen führten sie zum Tod
              • eine Wiederaufnahme der Behandlung mit Abacavir nach einer Überempfindlichkeitsreaktion gegen Abacavir führt zu einem prompten Wiederauftreten der Symptome innerhalb von Stunden
                • Verlauf ist in der Regel schwerwiegender als die Erstmanifestation und kann zu lebensbedrohlichem Blutdruckabfall und zum Tod führen
              • ähnliche Reaktionen
                • traten in seltenen Fällen nach Wiederaufnahme der Therapie mit Abacavir auch bei Patienten auf, die vor dem Absetzen der Abacavir-Therapie nur eines der typischen Symptome einer Überempfindlichkeitsreaktion (siehe oben) zeigten
                • wurden in sehr seltenen Fällen auch nach Wiederaufnahme der Therapie bei Patienten beschrieben, die vorher keine Symptome einer HSR gezeigt hatten (d. h. bei Patienten, bei denen davon ausgegangen wurde, dass sie Abacavir vertragen)
      • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Anorexie
        • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
          • Laktatazidose
      • Erkrankungen des Nervensystems
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Kopfschmerzen
      • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Übelkeit
          • Erbrechen
          • Diarrhöe
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Pankreatitis
      • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Hautausschlag (ohne systemische Symptome)
        • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
          • Erythema multiforme
          • Stevens-Johnson- Syndrom
          • toxische epidermale Nekrolyse
      • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Fieber
          • Lethargie
          • Müdigkeit
    • Lamivudin
      • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
        • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
          • Neutropenie und Anämie (beide gelegentlich in schwerer Form)
          • Thrombozytopenie
        • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
          • Erythroblastopenie
      • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
        • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
          • Laktatazidose
      • Erkrankungen des Nervensystems
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Kopfschmerzen
          • Schlaflosigkeit
        • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
          • periphere Neuropathie (Parästhesie)
      • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Husten
          • nasale Symptome
      • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Übelkeit
          • Erbrechen
          • Bauchschmerzen
          • Diarrhöe
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Anstieg der Serumamylase
          • Pankreatitis
      • Leber- und Gallenerkrankungen
        • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
          • vorübergehender Anstieg der Leberenzyme (AST, ALT)
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Hepatitis
      • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Hautausschlag
          • Alopezie
      • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Arthralgie
          • Muskelbeschwerden
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Rhabdomyolyse
      • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Müdigkeit
          • Unwohlsein
          • Fieber
    • Zidovudin
      • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • v.a. bei hohen Dosierungen sowie bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium der HIV-Erkrankung sowie bei CD4-Werten unter 100/mm3
          • Dosisreduktion oder Therapieabbruch können erforderlich sein
            • Anämie
            • Neutropenie
            • Leukopenie
        • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
          • Thrombozytopenie und Panzytopenie mit Knochenmarkshypoplasie
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Erythroblastopenie
        • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
          • aplastische Anämie
      • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Anorexie
          • Laktatazidose bei fehlender Hypoxämie
            • verliefen in manchen Fällen tödlich und waren in der Regel mit schwerer Hepatomegalie und Hepatosteatose assoziiert
        • ohne Häufigkeitsangabe
          • Lipoatrophie
            • Behandlung mit Zidovudin wurde mit einem Verlust von subkutanem Fettgewebe in Zusammenhang gebracht
            • zeigt sich insbesondere im Gesicht, an den Extremitäten und dem Ges+AOQA3wA8-/li>
            • Patienten, die das Arzneimittel anwenden, sollten regelmäßig auf Anzeichen einer Lipoatrophie befragt und untersucht werden, wenn sich eine solche Entwicklung zeigt, sollte die Behandlung nicht fortgesetzt werden
      • Psychiatrische Erkrankungen
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Angst und Depression
      • Erkrankungen des Nervensystems
        • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
          • Kopfschmerzen
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Schwindel
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Schlaflosigkeit
          • Parästhesie
          • Schläfrigkeit
          • Konzentrationsschwäche
          • Krämpfe
      • Herzerkrankungen
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Kardiomyopathie
      • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
        • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
          • Dyspnoe
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Husten
      • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
        • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
          • Übelkeit
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Erbrechen
          • Bauchschmerzen
          • Diarrhöe
        • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
          • Flatulenz
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Pigmentierung der Mundschleimhaut
          • Geschmacksstörungen
          • Dyspepsie
          • Pankreatitis
      • Leber- und Gallenerkrankungen
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Erhöhte Werte von Leberenzymen und Bilirubin im Blut
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Lebererkrankungen wie schwere Hepatomegalie mit Steatose
      • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
        • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
          • Hautausschlag
          • Juckreiz
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Pigmentierung der Nägel und der Haut
          • Nesselsucht
          • Schwitzen
      • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Myalgie
        • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
          • Myopathie
      • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • häufiges Wasserlassen
      • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Gynäkomastie
      • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
        • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
          • Unwohlsein
        • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
          • Fieber
          • allgemeines Schmerzgefühl
          • Asthenie
        • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
          • Schüttelfrost
          • Brustschmerzen
          • grippeähnliches Syndrom

    Nebenwirkungen einer antiretroviralen (Kombinations-)Therapie

    • Erkrankungen des Immunsystems
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Immun-Reaktivierungs-Syndrom: entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen
        • Autoimmunerkrankungen (wie z. B. Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis)
          • im Rahmen der Immun-Reaktivierung
          • der Zeitpunkt des Auftretens ist jedoch variabler, und diese Ereignisse
            können erst viele Monate nach Behandlungsbeginn auftreten
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Gewichtszunahme
        • Anstieg der Blutlipidwerte
        • Anstieg der Blutglucosewerte
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Osteonekrose
          • insbesondere bei Patienten mit
            • allgemein bekannten Risikofaktoren
            • fortgeschrittener HIV-Erkrankung
            • Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie

    Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Zidovudin, Lamivudin und Abacavir - peroral

    • die Therapie sollte von einem Arzt, der Erfahrung in der Behandlung der HIV-Infektion besitzt, verschrieben werden
    • Patientenpopulation und Nutzen des Arzneimittels
      • vor- und unbehandelte Patienten
        • basiert vor allem auf den Ergebnissen von Studien, die bei antiretroviral nicht vorbehandelten oder mäßig vorbehandelten Patienten durchgeführt wurden, bei denen die Krankheit noch nicht weit fortgeschritten war
        • bei Patienten mit einer hohen Viruslast (> 100.000 Kopien/ml) Wahl der Behandlung besonders sorgfältig abwägen
      • HLA-B+ACo-5701-Allels
        • Abacavir: vor Behandlungsbeginn mit Abacavir sollte unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit jeder
          HIV-infizierte Patient auf das Vorhandensein des HLA-B+ACo-5701-Allels hin untersucht werden
        • Patienten, bei denen bekannt ist, dass sie das HLA-B+ACo-5701-Allel tragen, sollten Abacavir nicht anwenden
    • Überempfindlichkeitsreaktionen (Hypersensitivitätsreaktionen, HSR)
      • Abacavir
        • ist mit dem Risiko für Überempfindlichkeitsreaktionen assoziiert
        • Charakteristika sind Fieber und/oder Hautausschlag, verbunden mit weiteren Symptomen, die auf eine Multiorganbeteiligung hinweisen
        • Reaktionen waren zum Teil lebensbedrohlich und in seltenen Fällen tödlich, wenn sie nicht angemessen behandelt wurden
        • HLA-B+ACo-5701-Allel
          • bei Patienten, die positiv auf das HLA-B+ACo-5701-Allel getestet wurden, besteht ein hohes Risiko für das Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion gegen Abacavir
            • jedoch wurden Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Abacavir - mit geringerer Häufigkeit - auch bei Patienten berichtet, die nicht Träger dieses Allels sind
      • deshalb sollte immer Folgendes befolgt werden:
        • vor Therapieeinleitung muss immer der HLA-B+ACo-5701-Status dokumentiert werden
        • eine Behandlung mit dem Arzneimittel sollte niemals bei Patienten mit positivem HLA-B+ACo-5701-Status eingeleitet werden,
        • und auch nicht bei Patienten mit negativem HLA-B+ACo-5701-Status, bei denen der Verdacht besteht, dass sie bei einer früheren Anwendung eines Abacavir-haltigen Regimes eine Überempfindlichkeitsreaktion gegen Abacavir gezeigt haben
        • das Arzneimittel muss sofort abgesetzt werden, wenn eine Überempfindlichkeitsreaktion vermutet wird
          • selbst bei negativem HLA-B+ACo-5701-Status
          • wird die Behandlung mit dem Arzneimittel nach Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion verzögert abgesetzt, kann dies zu einer unmittelbaren und lebensbedrohlichen Reaktion führen
        • wurde die Behandlung wegen des Verdachts auf eine Überempfindlichkeitsreaktion abgesetzt, darf das Arzneimittel oder andere Abacavir-haltige Arzneimittel nie wieder eingenommen werden
        • wird die Behandlung mit Abacavir-haltigen Arzneimitteln nach einer vermuteten Überempfindlichkeitsreaktion wieder aufgenommen, kann dies zu einem prompten Wiederauftreten der Symptome innerhalb von Stunden führen
          • Verlauf der Symptome in der Regel schwerwiegender als beim ersten Auftreten und lebensbedrohlicher Blutdruckabfall und Tod möglich
        • Patienten, bei denen eine Überempfindlichkeitsreaktion vermutet wird, sollten angewiesen werden, das verbliebene Arzneimittel zu entsorgen, um eine Wiedereinnahme von Abacavir zu vermeiden
      • Klinische Beschreibung von Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Abacavir
        • Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Abacavir wurden in klinischen Studien und durch Erfahrungen nach der Markteinführung sehr gut untersucht
        • Symptome traten gewöhnlich innerhalb der ersten 6 Wochen nach Behandlungsbeginn mit Abacavir auf
          • die Zeit bis zum Auftreten betrug im Median 11 Tage
          • allerdings können diese Reaktionen zu jeder Zeit während der Therapie auftreten
        • fast alle Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Abacavir beinhalteten Fieber und/oder Hautausschlag sowie gastrointestinale und respiratorische Symptome (andere Anzeichen und Symptome siehe Rubrik +ACY-quot,Nebenwirkungen+ACY-quot, )
        • es sollte beachtet werden, dass solche Symptome dazu führen können, dass eine Überempfindlichkeitsreaktion fälschlicherweise als respiratorische Erkrankung (Pneumonie, Bronchitis, Pharyngitis) oder Gastroenteritis diagnostiziert wird
        • die mit einer solchen Überempfindlichkeitsreaktion verbundenen Symptome
          • verschlechtern sich bei Fortsetzen der Behandlung und können lebensbedrohlich werden
          • verschwinden nach Absetzen für gewöhnlich
        • selten haben Patienten, die Abacavir aus einem anderen Grund als einer Überempfindlichkeitsreaktion abgesetzt hatten, innerhalb von Stunden nach Wiederaufnahme der Abacavir-Therapie eine lebensbedrohliche Reaktion entwickelt
          • eine Wiederaufnahme der Behandlung mit Abacavir muss bei diesen Patienten in einem Rahmen vorgenommen werden, in dem eine rasche medizinische Hilfe gewährleistet ist
    • Laktatazidose
      • Zidovudin
        • Berichte über Auftreten von Laktatazidosen, die in der Regel mit Hepatomegalie und Hepatosteatose assoziiert waren, unter Zidovudin-Therapie
        • Frühsymptome (symptomatische Hyperlaktatämie), u.a.:
          • leichte gastrointestinale Symptome (Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen)
          • unspezifisches Unwohlsein
          • Appetitlosigkeit
          • Gewichtsabnahme
          • respiratorische Symptome (schnelles bzw. tiefes Atmen)
          • neurologische Symptome (einschließlich motorischer Schwäche)
        • Laktatazidosen sind mit hoher Mortalität verbunden
          • und kann mit einer Pankreatitis oder mit Leber- oder Nierenversagen einhergehen
      • Therapieabbruch bei
        • Auftreten einer symptomatischen Hyperlaktatämie und metabolischer Azidose/ Laktatazidose
        • progredienter Hepatomegalie
        • rasch ansteigenden Transaminasewerten
      • besondere Vorsicht bei der Anwendung von Nukleosid-Analoga an Patienten (vor allem adipösen Frauen) mit
        • Hepatomegalie
        • Hepatitis
        • andere bekannten Risikofaktoren für Lebererkrankungen oder Hepatosteatose, einschließlich der Einnahme bestimmter Arzneimittel und Alkoholkonsum
        • möglicherweise besondere Gefährdung von mit Hepatitis C-koinfizierte Patienten, die mit alpha-Interferon und Ribavirin behandelt werden
      • Patienten mit einem erhöhten Risiko sollen engmaschig überwacht werden
    • Mitochondriale Dysfunktion nach Exposition in utero
      • Nukleosid- und Nukleotid-Analoga können die mitochondriale Funktion in unterschiedlichem Ausmaße beeinträchtigen
        • am stärksten ausgeprägt unter Stavudin, Didanosin und Zidovudin
      • Berichte über mitochondriale Funktionsstörungen bei HIV-negativen Kleinkindern, die in utero und/oder postnatal gegenüber Nukleosid-Analoga exponiert waren
        • betrafen überwiegend Behandlungen mit Zidovudin-haltigen Therapien
        • hauptsächlich berichtete Nebenwirkungen (meistens vorübergehend) waren
          • hämatologische Störungen (Anämie, Neutropenie)
          • Stoffwechselstörungen (Hyperlaktatämie, erhöhte Serum-Lipase-Werte)
        • selten wurde über spät auftretende neurologische Störungen (Hypertonus, Konvulsionen, Verhaltensänderungen) berichtet
          • derzeit nicht bekannt, ob solche neurologischen Störungen vorübergehend oder bleibend sind
        • diese Erkenntnisse
          • sollten berücksichtigt werden bei jedem Kind, das in utero gegenüber Nukleosid- und Nukleotid-Analoga exponiert war und schwere klinische, insbesondere neurologische Befunde unbekannter Ätiologie aufweist
          • haben keinen Einfluss auf die derzeitigen nationalen Empfehlungen zur Anwendung der antiretroviralen Therapie bei schwangeren Frauen zur Prävention einer vertikalen HIV-Transmission
    • Lipodystrophie
      • Zidovudin
        • die Behandlung mit Zidovudin wird mit einem Verlust von subkutanem Fettgewebe in Verbindung gebracht
          • wobei ein Zusammenhang mit mitochondrialer Toxizität gesehen wird
        • Inzidenz und Schweregrad der Lipoatrophie hängen mit der kumulativen Exposition zusammen
        • dieser Verlust an Fettgewebe, der sich insbesondere im Gesicht, an den Extremitäten und dem Gesäß zeigt, ist beim Wechsel zu einem Zidovudin-freien Regime möglicherweise nicht reversibel
      • während der Therapie mit Zidovudin oder Zidovudin-haltigen Arzneimitteln Patienten regelmäßig auf Anzeichen einer Lipoatrophie untersuchen
      • Behandlung ggf. auf ein anderes Regime umstellen, wenn der Verdacht auf Entwicklung einer Lipoatrophie besteht
    • Gewicht und metabolische Parameter
      • während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte auftreten
        • kann teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammenhängen
        • in einigen Fällen ist ein Einfluss der Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für die Gewichtszunahme keinen klaren Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt
      • für die Überwachung der Blutlipid- und Blutglucosewerte wird auf die anerkannten HIV-Therapierichtlinien verwiesen
      • die Behandlung von Lipidstörungen sollte nach klinischem Ermessen erfolgen
    • Hämatologische Nebenwirkungen
      • Zidovudin-Behandlung: mit dem Auftreten von Anämie, Neutropenie und Leukopenie (normalerweise auf die Neutropenie folgend) ist zu rechnen
        • treten vermehrt bei hohen Zidovudin-Dosen (1200 - 1500 mg / Tag) auf und bei Patienten, deren Knochenmarksreserve vor Behandlungsbeginn vermindert ist, vor allem bei fortgeschrittener HIV-Erkrankung
      • hämatologischen Parameter sorgfältig überwachen
        • hämatologische Nebenwirkungen treten gewöhnlich nicht eher als 4 - 6 Wochen nach Behandlungsbeginn auf
      • Empfehlung für Patienten mit fortgeschrittener symptomatischer HIV-Erkrankung
        • innerhalb der ersten 3 Monate der Therapie mind. alle 2 Wochen, anschließend mind. 1mal / Monat Blutuntersuchung durchführen
      • Patienten im Anfangsstadium der HIV-Erkrankung
        • hämatologische Nebenwirkungen selten
        • abhängig vom Allgemeinzustand des Patienten können Blutuntersuchungen in größeren Zeitabständen, z. B. alle 1 - 3 Monate durchgeführt werden
      • Auftreten schwerer Anämien, Verringerung der Knochenmarksreserve während der Behandlung, Patienten, die vor der Behandlung eine Beeinträchtigung des Knochenmarks aufwiesen, z. B. Hämoglobin < 9g / dl (5,59mmol/l) oder Neutrophilenzahl < 1,0×109/l
        • Dosisanpassung für Zidovudin kann erforderlich sein
        • da derartige Dosisanpassung mit Fixkombination nicht möglich ist, sind Abacavir-, Lamivudin- und Zidovudin-haltige Monopräparate anzuwenden
    • Pankreatitis
      • selten Fälle von Pankreatitis bei Patienten unter Abacavir-, Lamivudin- und Zidovudinbehandlung beobachtet auf (kausaler Zusammenhang mit Einnahme der Arzneimittel nicht geklärt, evtl. Manifestation der HIV-Grunderkrankung)
      • Behandlung sofort abbrechen, wenn klinische Anzeichen oder Symptome oder auch Abweichungen der Laborwerte, die auf eine Pankreatitis hindeuten, auftreten
    • Opportunistische Infektionen
      • Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass
        • das Arzneimittel oder eine andere antiretrovirale Therapie nicht zu einer Heilung der HIV-Infektion führt
        • sich weiterhin opportunistische Infektionen und sonstige Komplikationen einer HIV-Infektion entwickeln können
      • weiterhin engmaschige klinische Überwachung durch erfahrene Ärzte erforderlich
    • HIV-Übertragung
      • obwohl es sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression durch eine antiretrovirale Therapie das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduziert, kann ein Restrisiko nicht ausgeschlossen werden
      • Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der Übertragung sollten gemäß nationaler Richtlinien getroffen werden
    • Lebererkrankung
      • Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Arzneimittels wurde bei Patienten mit zugrunde liegenden signifikanten Lebererkrankungen nicht belegt
      • Anwendung bei Patienten mit mittelgradiger oder schwerer Leberfunktionsstörung nicht empfohlen
      • falls Lamivudin gleichzeitig für die Behandlung einer HIV- und HBV-Infektion angewendet wird, stehen zusätzliche Informationen zur Anwendung von Lamivudin in der Behandlung von Hepatitis- B-Infektionen in den entsprechenden Herstellerinformationen zur Verfügung
      • Patienten, die an chronischer Hepatitis B oder C leiden und mit einer antiretroviralen Kombinationstherapie behandelt werden
        • haben ein erhöhtes Risiko für schwere hepatische Nebenwirkungen mit potenziell tödlichem Verlauf
      • wenn das Arzneimittel bei Patienten mit zusätzlicher Hepatitis-B-Infektion abgesetzt wird
        • regelmäßige Kontrolle der Leberfunktionswerte und HBV-Replikationsmarker empfohlen, da ein Absetzen von Lamivudin zu einer akuten Exazerbation der Hepatitis führen kann
      • Patienten mit vorbestehender eingeschränkter Leberfunktion einschließlich einer chronisch-aktiven Hepatitis
        • zeigen eine erhöhte Häufigkeit von Leberfunktionsstörungen unter einer antiretroviralen Kombinationstherapie, sollten entsprechend der klinischen Praxis überwacht werden
      • bei Anzeichen einer Verschlechterung der Lebererkrankung
        • Unterbrechung oder Absetzen der Behandlung erwägen
    • Patienten mit einer Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Virus-Koinfektion
      • gleichzeitige Anwendung von Ribavirin mit Zidovudin wegen des erhöhten Risikos einer Anämie nicht empfohlen
    • Kinder und Jugendliche
      • nur unzureichende Daten
      • Anwendung des Arzneimittels nicht empfohlen
      • Überempfindlichkeitsreaktionen besonders schwer zu identifizieren
    • Immun-Reaktivierungs-Syndrom
      • bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder Verschlechterung von Symptomen führt
        • typischerweise innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet
      • entsprechende Beispiele sind
        • CMV-Retinitis
        • disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen
        • Pneumocystis-jirovecii Pneumonie
      • jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten und falls notwendig ist eine Behandlung einzuleiten
      • im Rahmen der Immun-Reaktivierung wurde auch über das Auftreten von Autoimmunerkrankungen (wie z. B. Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis) berichtet
        • der Zeitpunkt des Auftretens ist jedoch variabler, und diese Ereignisse können erst viele Monate nach Behandlungsbeginn auftreten
    • Osteonekrose
      • multifaktorielle Ätiologie der Osteoporose angenommen (darunter Anwendung von Corticosteroiden, Alkoholkonsum, schwere Immunsuppression, höherer Body-Mass-Index)
      • aber Fälle von Osteonekrose insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung und / oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) berichtet
      • Patienten darauf hinweisen, bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen den Arzt aufzusuchen
    • Myokardinfarkt
      • Abacavir
        • Beobachtungsstudien haben eine Assoziation zwischen Myokardinfarkten und der Einnahme von Abacavir gezeigt
          • in diesen Studien wurden hauptsächlich antiretroviral vorbehandelte Patienten untersucht
        • in klinischen Studien
          • ist die Zahl der Myokardinfarkte begrenzt
          • kann ein geringfügig erhöhtes Risiko auf Basis dieser Daten nicht ausgeschlossen werden
        • insgesamt zeigen die verfügbaren Daten aus Kohortenstudien und randomisierten Studien einige Inkonsistenzen, so dass eine kausale Beziehung zwischen der Behandlung mit Abacavir und dem Risiko für einen Myokardinfarkt weder bestätigt noch widerlegt werden kann
        • bis jetzt ist kein biologischer Mechanismus bekannt, der eine potentielle Risikoerhöhung erklären könnte
      • wenn das Kombinationsarzneimittel verschrieben wird, sollte versucht werden, alle modifizierbaren Risikofaktoren (z. B. Rauchen, Bluthochdruck und Hyperlipidämie) zu minimieren
    • Arzneimittelwechselwirkungen
      • bisher unzureichende Daten zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Abacavir plus Lamivudin plus Zidovudin bei gemeinsamer Anwendung mit nicht nukleosidanalogen Reverse-Transkriptase-Hemmern oder Proteasehemmern
      • das Arzneimittel sollte nicht mit irgendeinem anderen Lamivudin- oder Emtricitabin-enthaltenden Arzneimittel eingenommen werde
      • gleichzeitige Anwendung von Stavudin mit Zidovudin vermeiden
      • Kombination von Lamivudin mit Cladribin wird nicht empfohlen

    Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Zidovudin, Lamivudin und Abacavir - peroral

    siehe Therapiehinweise

    Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Zidovudin, Lamivudin und Abacavir - peroral

    • generelle Hinweise
      • durch Behandlung einer HIV-Infektion während der Schwangerschaft wird das Risiko einer vertikalen Transmission von HIV auf das Neugeborene verringert
      • für Entscheidung, antiretrovirale Mittel während der Schwangerschaft anzuwenden, die Daten aus den Tierstudien sowie die klinische Erfahrung mit Schwangeren in Betracht ziehen
        • Zidovudin: durch Anwendung bei Schwangeren und die nachfolgende Behandlung ihrer Neugeborenen wird die Rate der maternofetalen HIV-Übertragung gesenkt
    • Erfahrungen an schwangeren Frauen
      • Anwendung einer Fixkombination Abacavir plus Lamivudin plus Zidovudin: keine Daten
      • Einnahme der einzelnen Wirkstoffe Abacavir, Lamivudin und Zidovudin in Kombination:
        • deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko hin (mehr als 300 Schwangerschaftsausgänge nach Exposition im 1. Trimenon)
      • die Lamivudin oder Zidovudin eingenommen haben:
        • deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko hin (mehr als 3000 Schwangerschaftsausgänge jeweils nach Exposition im 1. Trimenon), bei über 2000 dieser Schwangerschaftsausgänge lag eine Exposition gegenüber beiden Wirkstoffen, Lamivudin und Zidovudin, vor)
      • die Abacavir eingenommen haben:
        • deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko hin (mehr als 600 Schwangerschaftsausgänge nach Exposition im 1. Trimenon)
      • auf Grundlage der erwähnten Daten ist ein Fehlbildungsrisiko beim Menschen unwahrscheinlich
    • Wirkstoffe können die zelluläre DNA-Replikation hemmen
      • tierexperimentelle Studien:
        • Zidovudin wirkte als transplazentales Karzinogen
        • Abacavir wirkte in einem Tiermodel karzinogen
        • klinische Relevanz dieser Beobachtung nicht bekannt
    • Patientinnen, die mit Hepatitisviren koinfiziert sind und unter der Behandlung mit einem Lamivudin-haltigen Arzneimittel schwanger werden
      • Möglichkeit der erneuten Manifestation der Hepatitis nach dem Absetzen von Lamivudin berücksichtigen
    • Mitochondriale Funktionsstörung
      • Nukleosid- und Nukleotidanaloga:
        • in vitro und in vivo nachgewiesen, dass sie mitochondriale Schädigungen unterschiedlichen Ausmaßes verursachen
        • Berichte über mitochondriale Funktionsstörungen bei HIV-negativen Kleinkindern vor, die in utero und/oder postnatal gegenüber Nukleosidanaloga exponiert waren
    • Fertilität
      • Abacavir, Lamivudin, Zidovudin
        • tierexperimentelle Studien: keine Wirkung auf die Fertilität
      • Zidovudin
        • keine Beeinflussung der Anzahl der Spermien, der Morphologie der Spermien und deren Beweglichkeit beim Mann

    Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Zidovudin, Lamivudin und Abacavir - peroral

    • generelle Empfehlung für HIV-infizierte Mütter: Kinder unter keinen Umständen stillen (Gefahr der Übertragung von HIV)
    • Abacavir
      • Abacavir geht auch beim Menschen in die Muttermilch über
      • Abacavir und seine Metaboliten gehen in die Milch von laktierenden Ratten über
    • Lamivudin
      • basierend auf Daten von mehr als 200 gegen HIV behandelten Mutter-Kind-Paaren ist die Konzentration von Lamivudin im Serum von gestillten Säuglingen, deren Mütter gegen HIV behandelt werden, sehr niedrig (< 4 % der mütterlichen Serum-Konzentration) und nimmt kontinuierlich ab, bis sie bei Säuglingen im Alter von 24 Wochen unter der Nachweisgrenze liegt
    • keine Daten zur Sicherheit von Abacavir und Lamivudin, wenn sie Säuglingen im Alter von unter 3 Monaten verabreicht werden
    • Zidovudin
      • bei HIV-infizierten Frauen war nach Einnahme einer Einzeldosis von 200 mg Zidovudin die mittlere Zidovudin-Konzentration in der Muttermilch und im Serum vergleichbar

    Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

    Die Anwendung in der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

    Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

    Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

    Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

     

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