Triumeq 50/600/300mg (30 St)

Hersteller Emra-Med Arzneimittel GmbH
Wirkstoff Wirkstoffkombination
Wirkstoff Menge Info
ATC Code J05AR13
Preis 1205,12 €
Menge 30 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N1
Triumeq 50/600/300mg (30 St)

Medikamente Prospekt

Lamivudin300mg
(H)Carboxymethylstärke, NatriumsalzHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MannitolHilfsstoff
(H)Opadry II 85F 90057, violettHilfsstoff
Poly(vinylalkohol)
Titan dioxid
Macrogol
Talkum
Eisen (II,III) oxid
Eisen (III) oxid
(H)Povidon K29-32Hilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lamivudin, Abacavir und Dolutegravir - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Dolutegravir, Abacavir oder Lamivudin
  • gleichzeitige Anwendung mit Dofetilid

Art der Anwendung



  • zum Einnehmen mit oder ohne eine Mahlzeit

Dosierung



  • Infektionen mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV)
    • allgemein
      • Therapie sollte von einem Arzt verschrieben werden, der Erfahrung in der Behandlung der HIV-Infektion besitzt
      • fixe Kombination
        • nicht zur Anwendung bei Patienten geeignet, die eine Dosisanpassung benötigen
        • wenn Absetzen oder Dosisanpassung erforderlich
          • Monopräparate mit Dolutegravir, Abacavir oder Lamivudin anwenden
    • Erwachsene und Jugendliche > 12 Jahre (>/= 40 kg KG)
      • 1 Tablette (entsprechend 50 mg Dolutegravir, 600 mg Abacavir und 300 mg Lamivudin) 1mal / Tag
      • versäumte Dosis
        • nächste Dosis nicht innerhalb der nächsten 4 Stunden fällig
          • versäumte Einnahme so schnell wie möglich nachholen
        • nächste Dosis innerhalb der nächsten 4 Stunden fällig
          • versäumte Einnahme nicht nachholen
          • mit gewohntem Einnahmeschema fortfahren
    • Erwachsene und Jugendliche (< 40 kg KG)
      • Anwendung nicht empfohlen (fixe Kombination, Dosis kann nicht reduziert werden)
    • ältere Patienten >/= 65 Jahre
      • Daten nur eingeschränkt vorhanden
      • keine Evidenz dafür, dass bei älteren Patienten eine andere Dosierung als bei jüngeren erwachsenen Patienten erforderlich ist
      • Anwendung mit besonderer Vorsicht (aufgrund altersbedingter Veränderungen, wie z. B. Einschränkung der Nierenfunktion oder Änderung der hämatologischen Parameter)
    • eingeschränkte Nierenfunktion
      • Kreatinin-Clearance < 50 ml / Min.
        • Anwendung nicht empfohlen
    • eingeschränkte Leberfunktion
      • Abacavir wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert
        • mittelgradige oder schwere Leberfunktionsstörung
          • keine klinischen Daten vorliegend
          • Anwendung nicht empfohlen
            • sofern nicht als notwendig erachtet
      • leichte Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Scora 5 - 6)
        • sorgfältige Überwachung
        • Kontrolle der Abacavir-Plasmaspiegel erforderlich, wenn möglich
    • Kinder < 12 Jahre
      • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
      • keine Daten vorliegend

Indikation



  • Infektionen mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) bei Erwachsenen und Jugendlichen > 12 Jahren mit mind. 40 kg KG
    • vor Beginn der Behandlung
      • Patient auf das Vorhandensein des HLA-B+ACo-5701-Allels untersuchen (unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit)
      • keine Anwendung bei Patienten, die das HLA-B+ACo-5701-Allel tragen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lamivudin, Abacavir und Dolutegravir - peroral

Nebenwirkungen, die mit der Kombination aus Dolutegravir und Abacavir/Lamivudin assoziiert sind und in einer Analyse von gepoolten Daten aus Phase-IIb- bis Phase-IIIb-Studien ermittelt wurden, sowie Nebenwirkungen auf die Behandlung mit Dolutegravir, Abacavir und Lamivudin in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln aus klinischen Studien und aus Erfahrungen nach der Markteinführung

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Neutropenie
      • Anämie
      • Thrombozytopenie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • aplastische Anämie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Überempfindlichkeitsreaktion
        • gegen Dolutegravir
          • Hautausschlag
          • Allgemeinsymptome
          • Organdysfunktion einschließlich schwerer Leberreaktionen
        • gegen Abacavir
          • Hautausschlag (für gewöhnlich makulopapulös oder urtikariell)
          • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Geschwüre im Mund
          • Dyspnoe, Husten, Halsschmerzen, akutes Atemnotsyndrom bei Erwachsenen, respiratorische Insuffizienz
          • Fieber, Lethargie, allgemeines Unwohlsein, +ANY-deme, Lymphadenopathie, Hypotonie, Konjunktivitis, Anaphylaxie
          • Kopfschmerzen, Parästhesie
          • Lymphopenie
          • erhöhte Leberfunktionswerte, Hepatitis, Leberversagen
          • Myalgie, selten Myolyse, Arthralgie, erhöhte Kreatin-Phosphokinase-Werte
          • erhöhte Kreatinin-Werte, Nierenversagen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Immun-Rekonstitutions-Syndrom
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anorexie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypertriglyceridämie
      • Hyperglykämie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Laktatazidose
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Schlaflosigkeit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • anormale Träume
      • Depression
      • Angstzustände
      • Albträume
      • Schlafstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Suizidgedanke oder Suizidversuch (insbesondere bei Patienten mit vorbestehender Depression oder psychischer Erkrankung)
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Kopfschmerzen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schwindel
      • Schläfrigkeit
      • Lethargie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • periphere Neuropathie
      • Parästhesie
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Husten
      • nasale Symptome
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
      • Durchfall
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
      • Blähungen
      • abdominale Schmerzen
      • Schmerzen im Oberbauch
      • Bauchblähung
      • abdominale Beschwerden
      • gastroösophageale Refluxkrankheit
      • Dyspepsie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Pankreatitis
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hepatitis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • akutes Leberversagen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautausschlag
      • Pruritus
      • Haarausfall
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Erythema multiforme
      • Stevens-Johnson-Syndrom
      • toxisch epidermale Nekrolyse
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Arthralgie
      • Muskelbeschwerden (einschließlich Myalgie)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Rhabdomyolyse
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Abgeschlagenheit (Fatigue)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Asthenie
      • Fieber
      • allgemeines Unwohlsein
  • Untersuchungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anstieg der Kreatin-Phosphokinase (CPK)
      • Anstieg der Alanin-Aminotransferase (ALT)/Aspartat-Aminotransferase (AST)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Anstieg der Amylase

Kinder und Jugendliche

  • keine Daten aus klinischen Studien zu den Effekten bei Kindern und Jugendlichen
  • die einzelnen Bestandteile wurden bei Jugendlichen (12 - 17 Jahre) untersucht

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lamivudin, Abacavir und Dolutegravir - peroral

  • Therapie sollte von einem Arzt verschrieben werden, der Erfahrung in der Behandlung der HIV-Infektion besitzt
  • Übertragung von HIV
    • Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der Übertragung sollten gemäß nationaler Richtlinien getroffen werden
    • erfolgreiche Virussuppression durch antiretrovirale Therapie kann das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduzieren, Restrisiko kann allerdings nicht ausgeschlossen werden
  • Überempfindlichkeitsreaktionen
    • Abacavir und Dolutegravir mit dem Risiko für Überempfindlichkeitsreaktionen (Hypersensitivitätsreaktionen, HSR) assoziiert, die für die beiden Wirkstoffe einige gemeinsame Merkmale wie z.B. Fieber und/oder Hautausschlag aufweisen, verbunden mit weiteren Symptomen, die auf eine Multiorganbeteiligung hinweisen
      • nicht möglich klinisch festzustellen, ob eine Überempfindlichkeitsreaktion auf das Arzneimittel durch Abacavir oder Dolutegravir verursacht wird
    • Überempfindlichkeitsreaktionen häufiger mit Abacavir beobachtet, von denen manche lebensbedrohlich und in seltenen Fällen tödlich waren, wenn sie nicht angemessen behandelt wurden
      • bei Patienten, die positiv auf das HLAB+ACo-5701-Allel getestet wurden, hohes Risiko für das Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion gegen Abacavir
      • jedoch Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Abacavir mit geringerer Häufigkeit auch bei Patienten berichtet, die nicht Träger dieses Allels sind
    • deshalb immer Folgendes befolgen
      • vor dem Einleiten der Therapie immer HLA-B+ACo-5701-Status dokumentieren
      • Behandlung sollte niemals bei Patienten mit positivem HLAB+ACo- 5701-Status eingeleitet werden, und auch nicht bei Patienten mit negativem HLA-B+ACo-5701-Status, die bei der früheren Anwendung eines Abacavir-haltigen Regimes eine vermutete Überempfindlichkeitsreaktion gegen Abacavir gezeigt hatten
      • wenn Überempfindlichkeitsreaktion vermutet wird, muss das Arzneimittel sofort abgesetzt werden, selbst bei negativem HLA-B+ACo-5701-Status
        • Verzögerung des Absetzens der Behandlung nach Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion kann zu einer unmittelbaren und lebensbedrohlichen Reaktion führen
        • klinischer Zustand, einschließlich der Werte der Leber- Aminotransferasen und des Bilirubins, sollte überwacht werden
      • nach dem Absetzen einer Behandlung aus Gründen einer vermuteten Überempfindlichkeitsreaktion dürfen Arzneimittel, die Abacavir oder Dolutegravir enthalten, nie wieder eingenommen werden
      • Wiederaufnahme der Behandlung mit Abacavir-haltigen Arzneimitteln nach einer vermuteten Überempfindlichkeitsreaktion kann zu einem prompten Wiederauftreten der Symptome innerhalb von Stunden führen
        • beim Wiederauftreten verlaufen Symptome i.d.R. schwerwiegender als beim 1. Auftreten und es kann zu einem lebensbedrohlichen Blutdruckabfall und zum Tod kommen
      • Patienten, bei denen eine Überempfindlichkeitsreaktion vermutet wird, sollten angewiesen werden, die Arzneimittelreste zu entsorgen, um eine Wiedereinnahme von Abacavir und Dolutegravir zu vermeiden
    • klinische Beschreibung von Überempfindlichkeitsreaktionen
      • Überempfindlichkeitsreaktionen bei < 1 % der Patienten, die in klinischen Studien mit Dolutegravir behandelt wurden, beobachtet
        • waren durch Hautausschlag, Allgemeinsymptome und in manchen Fällen Organdysfunktion einschließlich schwerer Leberreaktionen gekennzeichnet
      • Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Abacavir in klinischen Studien und durch Erfahrungen nach der Markteinführung sehr gut untersucht
        • Symptome traten gewöhnlich innerhalb der ersten 6 Wochen nach Beginn der Behandlung mit Abacavir auf (Zeit bis zum Auftreten betrug im Median 11 Tage), allerdings können diese Reaktionen zu jeder Zeit während der Therapie auftreten
      • fast alle Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Abacavir beinhalteten Fieber und/oder Hautausschlag
        • andere Anzeichen und Symptome, die als Teil einer Abacavir-Überempfindlichkeitsreaktion auftraten, waren respiratorische und gastrointestinale Symptome
        • sollte beachtet werden, dass solche Symptome dazu führen können, dass eine Überempfindlichkeitsreaktion fälschlicherweise als respiratorische Erkrankung (Pneumonie, Bronchitis, Pharyngitis) oder Gastroenteritis diagnostiziert wird
      • die mit einer solchen Überempfindlichkeitsreaktion verbundenen Symptome verschlechtern sich bei Fortsetzen der Behandlung und können lebensbedrohlich werden
        • nach dem Absetzen von Abacavir verschwinden diese Symptome für gewöhnlich
    • in seltenen Fällen haben Patienten, die Abacavir aus einem anderen Grund als einer Überempfindlichkeitsreaktion abgesetzt hatten, innerhalb von Stunden nach Wiederaunahme der Abacavir-Therapie eine lebensbedrohliche Reaktion entwickelt
      • Wiederaufnahme der Behandlung mit Abacavir muss bei diesen Patienten in einer Einrichtung vorgenommen werden, in der rasche medizinische Hilfe gewährleistet ist
  • Gewicht und metabolische Parameter
    • während einer antiretroviralen Therapie können Gewichtszunahme und Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte auftreten
      • Veränderungen können teilweise mit verbessertem Gesundheitszustand und Lebensstil zusammenhängen
      • in einigen Fällen ist Einfluss der Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für die Gewichtszunahme keinen klaren Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt
    • für Überwachung der Blutlipid- und Blutglucosewerte wird auf die anerkannten HIV-Therapierichtlinien verwiesen
    • Behandlung von Lipidstörungen sollte nach klinischem Ermessen erfolgen
  • Lebererkrankungen
    • Sicherheit und Wirksamkeit bei Patienten mit zugrunde liegenden signifikanten Leberfunktionsstörungen bisher nicht belegt
    • nicht empfohlen bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Einschränkung der Leberfunktion
    • Patienten mit vorbestehender eingeschränkter Leberfunktion, einschließlich einer chronisch-aktiven Hepatitis
      • zeigen unter einer antiretroviralen Kombinationstherapie eine erhöhte Häufigkeit von Leberfunktionsstörungen und sollten entsprechend der klinischen Praxis überwacht werden
      • sofern bei diesen Patienten Symptome einer Verschlechterung der Lebererkrankung auftreten, muss eine Unterbrechung oder ein Absetzen der Behandlung in Betracht gezogen werden
  • Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C
    • Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit einer antiretroviralen Kombinationstherapie behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere hepatische Nebenwirkungen mit potenziell tödlichem Verlauf
    • für den Fall einer gleichzeitigen antiviralen Behandlung der Hepatitis B oder C entsprechende Fachinformationen dieser Arzneimittel beachten
    • Arzneimittel enthält Lamivudin, einen Wirkstoff gegen Hepatitis B
      • Abacavir und Dolutegravir besitzen solche Wirkung nicht
      • Lamivudin-Monotherapie allgemein nicht als eine adäquate Behandlung der Hepatitis B erachtet, da ein hohes Risiko für die Entwicklung einer Resistenz des Hepatitis-B-Virus besteht
      • falls das Arzneimittel bei Patienten mit einer Heptitis-B-Koinfektion angewendet wird, generell ein zusätzliches antivirales Arzneimittel erforderlich
        • entsprechende Hinweise den Behandlungsrichtlinien entnehmen
    • wenn das Arzneimittel bei Patienten mit Hepatitis-B-Virus-Koinfektion abgesetzt wird, regelmäßige Kontrolle sowohl der Leberfunktionswerte als auch der HBV-Replikationsmarker empfohlen, da ein Absetzen von Lamivudin zu einer akuten Exazerbation der Hepatitis führen kann
  • Immun-Rekonstitutions-Syndrom
    • bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Verläufen oder zur Verschlechterung von Symptomen führt
      • typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet
      • entsprechende Beispiele sind Cytomegalovirus-Retinitis, disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen und Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie
    • jedes Entzündungssymptom bewerten und, falls notwendig, Behandlung einleiten
    • auch Berichte über Autoimmunerkrankungen (z.B. Morbus Basedow), die im Rahmen einer Immun-Reaktivierung auftraten
      • allerdings Zeitpunkt des Auftretens sehr variabel
      • Ereignisse können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten
    • bei einigen Patienten mit einer Hepatitis-B und/oder Hepatitis-C-Koinfektion zu Beginn der Behandlung mit Dolutegravir erhöhte Leberlaborwerte beobachtet, die mit einem Immun-Rekonstitutions-Syndrom vereinbar sind
    • bei Patienten mit Hepatitis-B- und/oder Hepatitis-C-Koinfektion wird empfohlen, die Leberlaborwerte zu überwachen
  • mitochondriale Dysfunktion nach Exposition in utero
    • Nukleosid- und Nukleotidanaloga können mitochondriale Schädigungen unterschiedlichen Ausmaßes verursachen
      • unter Stavudin, Didanosin und Zidovudin am stärksten ausgeprägt
    • Berichte über mitochondriale Funktionsstörungen bei HIV-negativen Kleinkindern, die in utero und/oder postnatal gegenüber Nukleosidanaloga exponiert waren
    • die hauptsächlich berichteten Nebenwirkungen waren hämatologische Störungen (Anämie, Neutropenie) und metabolische Störungen (Hyperlaktatämie, erhöhte Serum-Lipase-Werte)
      • diese Nebenwirkungen waren meist vorübergehend
      • über einige spät auftretende neurologische Störungen (Hypertonus, Konvulsion, Verhaltensänderung) berichtet
    • ob die neurologischen Störungen vorübergehend oder bleibend sind, derzeit nicht bekannt
    • Erkenntnisse sollten bei jedem Kind, das in utero gegenüber Nukleosid- und Nukleotidanaloga exponiert war und schwere klinische, insbesondere neurologische Befunde unbekannter Ätiologie aufweist, berücksichtigt werden
    • diese Erkenntnisse haben keinen Einfluss auf die derzeitigen nationalen Empfehlungen zur Anwendung der antiretroviralen Therapie bei schwangeren Frauen zur Prävention einer vertikale HIV-Transmission
  • Myokardinfarkt
    • Beobachtungsstudien haben Zusammenhang zwischen Myokardinfarkt und der Einnahme von Abacavir gezeigt
      • in diesen Studien hauptsächlich antiretroviral vorbehandelte Patienten untersucht
    • Daten aus klinischen Studien zeigten eine begrenzte Anzahl von Myokardinfarkten
      • geringfügig erhöhtes Risiko kann auf Basis dieser Daten nicht ausgeschlossen werden
    • insgesamt zeigen verfügbare Daten aus Kohortenstudien und randomisierten Studien einige Inkonsistenzen, so dass ein kausaler Zusammenhang zwischen der Behandlung mit Abacavir und dem Risiko für einen Myokardinfarkt weder bestätigt noch widerlegt werden kann
    • kein biologischer Mechanismus bekannt, der eine potentielle Risikoerhöhung erklären könnte
    • wenn das Arzneimittel angewendet wird, sollte versucht werden, alle modifizierbaren Risikofaktoren (z.B. Rauchen, Bluthochdruck und Hyperlipidämie) zu minimieren
  • Osteonekrose
    • obwohl multifaktorielle Ätiologie angenommen wird (u.a. Anwendung von Kortikosteroiden, Bisphosphonaten, Alkoholkonsum, schwere Immunsuppression, höherer Body-Mass-Index), Fälle von Osteonekrose bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung und/oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) berichtet
    • Patienten sind darauf hinzuweisen, bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen, den Arzt aufzusuchen
  • opportunistische Infektionen
    • Patienten müssen darauf hingewiesen werden, dass eine antiretrovirale Therapie nicht zu einer Heilung der HIV-Infektion führt und dass sie auch weiterhin opportunistische Infektionen oder andere Komplikationen einer HIV-Infektion entwickeln können
    • daher sollten die Patienten unter enger klinischer Überwachung durch Ärzte bleiben, die Erfahrung in der Behandlung von HIV-infizierten Patienten besitzen
  • Arzneimittelresistenz
    • da die empfohlene Dosierung von Dolutegravir für Patienten mit Integrase-Inhibitor-resistenten Viren 50 mg Dolutegravir 2mal / Tag beträgt, wird Anwendung dieses Arzneimittels für Patienten mit Integrase-Inhibitor-Resistenz nicht empfohlen
  • Arzneimittelwechselwirkungen
    • da die empfohlene Dosierung für Dolutegravir bei der gleichzeitigen Anwendung von Etravirin (ohne geboosterte Protease-Inhibitoren), Efavirenz, Nevirapin, Rifampicin, Tipranavir/Ritonavir, Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital und Johanniskraut 50 mg 2mal / Tag beträgt, wird Anwendung nicht für Patienten empfohlen, die diese Arzneimittel einnehmen
    • sollte nicht gleichzeitig mit Antazida, die polyvalente Kationen enthalten, eingenommen werden
      • empfohlen, dass Dolutegravir plus Abacavir plus Lamivudin 2 Stunden vor oder 6 Stunden nach der Einnahme dieser Mittel eingenommen wird
    • empfohlen, dass das Arzneimittel 2 Stunden vor oder 6 Stunden nach der Einnahme von calcium- oder eisenhaltigen Ergänzungsmitteln eingenommen wird
    • Dolutegravir kann die Metformin-Konzentrationen erhöhen
      • Patienten sollten während der Therapie überwacht und die Metformin-Dosis, falls erforderlich, angepasst werden, um die Einstellung des Blutzuckerspiegels aufrecht zu halten
      • Metformin wird renal ausgeschieden
        • bei gleichzeitiger Behandlung mit Dolutegravir Nierenfunktion überwachen
        • Kombination könnte bei Patienten mit mittelgradiger Nierenfunktionsstörung (Stadium 3a, Kreatinin-Clearance [ClKr] 45-59 ml/min) das Risiko für eine Laktatazidose erhöhen
          • vorsichtiges Vorgehen
          • Reduktion der Metformin-Dosis unbedingt in Betracht ziehen
    • Kombination von Lamivudin mit Cladribin nicht empfohlen
    • sollte nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln, die Dolutegravir, Abacavir, Lamivudin oder Emtricitabin enthalten, eingenommen werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lamivudin, Abacavir und Dolutegravir - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lamivudin, Abacavir und Dolutegravir - peroral

  • darf in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen die möglichen Risiken für den Fötus rechtfertigt
  • durch die Behandlung einer HIV-Infektion während der Schwangerschaft wird das Risiko einer vertikalen Transmission von HIV auf das Neugeborene verringert
  • generell sollten für die Entscheidung, antiretrovirale Mittel während der Schwangerschaft anzuwenden, Daten aus den Tierstudien und die klinische Erfahrung mit Schwangeren in Betracht gezogen werden
  • bisher keine Daten für Anwendung des Arzneimittels bei Schwangeren
  • Dolutegravir
    • bisher nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Dolutegravir bei Schwangeren
    • Auswirkung von Dolutegravir auf die Schwangerschaft nicht bekannt
  • Abacavir und Lamivudin in Kombination
    • weitergehende Erfahrungen an schwangeren Frauen, die die einzelnen Wirkstoffe Abacavir und Lamivudin in Kombination einnahmen, deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko hin (mehr als 400 Schwangerschaftsausgänge nach Exposition im 1. Trimenon)
  • Lamivudin
    • weitreichende Erfahrungen an schwangeren Frauen (> 3.000 Schwangerschaftsausgänge nach Exposition im 1. Trimenon) deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko hin
  • Abacavir
    • weitgehende Erfahrungen an schwangeren Frauen (> 600 Schwangerschaftsausgänge nach Exposition im 1. Trimenon) deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko von Abacavir hin
  • tierexperimentelle Studien
    • in Studien zur Reproduktionstoxizität gezeigt, dass Dolutegravir die Plazenta passiert
    • keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität
    • Abacavir und Lamivudin können die zelluläre DNA-Replikation hemmen, und Abacavir wirkte in Tiermodellen karzinogen
      • klinische Relevanz dieser Beobachtung nicht bekannt
  • Patientinnen, die mit Hepatitis B koinfiziert sind und unter der Behandlung mit einem Lamivudin-haltigen Arzneimittel schwanger werden
    • Möglichkeit der erneuten Manifestation der Hepatitis nach dem Absetzen von Lamivudin sollte berücksichtigt werden
  • mitochondriale Funktionsstörung
    • für Nukleosid- und Nukleotidanaloga in vitro und in vivo nachgewiesen, dass sie mitochondriale Schädigungen unterschiedlichen Ausmaßes verursachen
    • Berichte über mitochondriale Funktionsstörungen bei HIV-negativen Kleinkindern, die in utero und/oder postnatal gegenüber Nukleosidanaloga exponiert waren
  • Fertilität
    • bisher keine Daten über Einfluss von Dolutegravir, Abacavir oder Lamivudin auf männliche und weibliche Fertilität bei Menschen
    • Tierstudien deuten nicht auf Effekte von Dolutegravir, Abacavir oder Lamivudin auf männliche oder weibliche Fertilität hin

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Lamivudin, Abacavir und Dolutegravir - peroral

  • empfohlen, dass HIV-infizierte Frauen ihre Kinder unter keinen Umständen stillen, um Übertragung von HIV zu vermeiden
  • Dolutegravir
    • nicht bekannt, ob Dolutegravir in Muttermilch übergeht
    • zur Verfügung stehende toxikologische Daten bei Tieren zeigten, dass Dolutegravir in die Milch übergeht
    • bei laktierenden Ratten, die 10 Tage nach der Geburt eine orale Einzeldosis von 50 mg/kg erhielten, wurde Dolutegravir in Konzentrationen in der Milch nachgewiesen, die typischerweise höher waren als im Blut
  • Abacavir
    • Abacavir und seine Metaboliten gehen in die Milch von laktierenden Ratten über
    • Abacavir geht auch beim Menschen in die Muttermilch über
  • Lamivudin
    • basierend auf Daten von > 200 gegen HIV behandelten Mutter-Kind-Paaren ist die Konzentration von Lamivudin im Serum von gestillten Säuglingen, deren Mütter gegen HIV behandelt werden, sehr niedrig (< 4 % der mütterlichen Serum-Konzentration) und nimmt kontinuierlich ab, bis sie bei Säuglingen im Alter von 24 Wochen unter der Nachweisgrenze liegt
  • Abacavir und Lamivudin
    • keine Daten zur Sicherheit von Abacavir und Lamivudin, wenn bei Säuglingen im Alter < 3 Monaten verabreicht

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein geringfügiges Risiko, dass der Arzneistoff zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter) und im Falle von starker Überdosierung. Die Anwendung sollte unter Vorsicht und regelmäßiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung im 1. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 1. Trimester der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Dolutegravir/Abacavir/Lamivudin

 

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