Triam Injekt 40 Kristallsu (1X1 ml)

Hersteller Zentiva Pharma GmbH
Wirkstoff Triamcinolon
Wirkstoff Menge 36,31 mg
ATC Code H02AB08
Preis 14,55 €
Menge 1X1 ml
Darreichung (DAR) AMP
Norm N1
Triam Injekt 40 Kristallsu (1X1 ml)

Medikamente Prospekt

Triamcinolon36.31mg
(H)Benzyl alkoholKonservierungsstoff9.5mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Polysorbat 80Hilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Triamcinolon - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • intravenöse Anwendung
  • intravitreale Anwendung
  • Kinder < 12 Jahre
  • Anwendung im Wachstumsalter erfordert sehr strenge Indikationsstellung
  • länger dauernde Therapie:
    • Magen-Darm-Ulzera
    • schwere Osteoporose
    • psychiatrische Anamnese
    • akute Virusinfektionen (Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen)
    • Amöbeninfektion
    • HBsAG-positive chronisch-aktive Hepatitis
    • ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen
    • tuberkulöse oder syphilitische Hautprozesse
    • systemische Mykosen und Parasitosen
    • Poliomyelitis
    • Lymphadenitis nach BCG-Impfung
    • periorale Dermatitis
    • Rosacea
    • Abszess
    • eitrige Infektionen
    • Krampferkrankungen
    • Myasthenia gravis
    • Eng- und Weitwinkelglaukom
  • intraartikuläre Injektion / Infiltration:
    • Infektionen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu behandelnden Gelenks oder des Applikationsbereiches
    • bakterielle Arthritiden
    • Instabilität des zu behandelnden Gelenks
    • Psoriasisherd im Applikationsbereich
    • Blutungsneigung (spontan oder durch Antikoagulantien)
    • periartikuläre Calcifikation
    • nicht vaskularisierte Knochennekrose
    • Sehnenruptur
    • Charcot-Gelenk
  • intrafokale Anwendung
    • hämorrhagische Diathese
    • Therapie mit Antikoagulatien vom Cumarin-Typ
    • aktuelle Blutungen
    • Tumore im Bereich der Punktionsstelle
    • erhöhter Hirndruck
    • Injektionen im Bereich infizierter Haut
    • Injektionen nahe von oder durch Psoriasisherde
    • schwere Allgemeininfektionen
    • bei erhöhter Blutungsneigung
  • intramuskuläre Anwendung
    • idiopathische, thrombozytopenische Purpura
    • bei Jugendlichen < 16 Jahren
  • Hinweise
    • intraartikuläre Gabe von Glucocortikoiden erhöht substanzimmanent die Gefahr
      einer Gelenkinfektion
    • längerfristige und wiederholte Anwendung von Glucocortikoiden in gewichttragenden Gelenken kann zu einer Verschlimmerung der verschleißbedingten Veränderung im Gelenk führen, Ursache möglicherweise Überbeanspruchung des betroffenen Gelenks nach Rückgang der Schmerzen und Symptomen
    • bei bestehender Infektion nur unter gleichzeitiger spezifischer antiinfektiöser Therapie anwenden
    • bei Tuberkulose in der Anamnese (cave: Reaktivierung!-) Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz
    • Diabetiker haben ein eventuell erhöhten Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika
    • regelmäßige Blutdruckkontrolle bei Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck
    • sorgfältige Überwachung von Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz, da Gefahr einer Verschlechterung besteht
    • bei schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation, bei Divertikulitis, bei Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ) wegen der Gefahr einer Darmperforation nur bei zwingender Indikation und unter entsprechender Überwachung angewendet werden
    • Vorsicht bei
      • schweren Muskelerkrankungen
      • Neigung zu Thrombosen und Embolien
      • metastasierenden Karzinomen,
      • akuter Glomerulonephritis und chronischer Nephritis

Art der Anwendung



  • Suspension vor Gebrauch gut aufschütteln
  • da es sich um eine Kristallsuspension handelt, keine intravenöse, intravasale oder subkutane Injektion
  • Intraartikulär Anwendung
    • nur unter streng aseptischen Bedingungen durchführen
    • nach wiederholter Injektion ärztliche Kontrolle des behandelten Gelenks
  • Intrafokal/Infiltrativ
    • Arzneimittel mit physiologischer Kochsalzlösung verdünnen und fächerförmig in das Gebiet der grössten Schmerzhaftigkeit verteilen
    • grössere Depots vermeiden
    • keine intratendinöse Injektion
    • nicht in instabile Gelenke und nicht in Zwischenwirbelräume injizieren
    • wiederholte Injektionen in Gelenke, die von Osteorthritis betroffen sind, können die Gelenkzerstörung beschleunigen
    • direkte Injektionen in Sehnen sind unbedingt zu vermeiden, da dies im späteren Verlauf zu Sehnenrupturen führen kann
    • Injektionen in kurzen Abständen vermeiden
    • streng aseptische Kautelen beachten

Dosierung



Basiseinheit: 1 Ampulle mit 1 ml Injektionssuspension enthält 40 mg Triamcinolonacetonid und 9,5 mg Benzylalkohol

  • Intraartikuläre Anwendung
    • Dosierung abhängig von der Grösse des Gelenks und von der Schwere der Symptome
    • zur Besserung der Beschwerden für
      • Kleine Gelenke (z.B. Finger, Zehen): 5 - 10 mg Triamcinolonacetonid
      • Mittelgrosse Gelenke (z.B. Schulter, Ellenbogen): 10 - 20 mg Triamcinolonacetonid
      • Grosse Gelenke (z.B. Hüfte, Knie): 20 - 40 mg Triamcinolonacetonid
      • Bei Gelenkergüssen wird zunächst abpunktiert, um schnellere Schmerzfreiheit zu erreichen und das Kortikoid nicht unnötig zu verdünnen
    • Anwendungsdauer:
      • in der Regel reicht eine einmalige Injektion
      • falls erneute Injektion notwendig, frühestens nach 3 - 4 Wochen
      • Zahl der Injektionen pro Gelenk 3 - 4mal / Jahr
  • Intrafokale/Infiltrative Anwendung
    • bei Bursitis
      • für kleinere Gebiete bis 10 mg Triamcinolonacetonid
      • für grössere Gebiete 10 - 40 mg Triamcinolonacetonid
      • Injektionsintervall: 3 - 4 Wochen
    • bei Tendinitis, Tendovaginitis und Epikondylitis
      • 10 mg Triamcinolonacetonid
      • Injektionsintervall: 3 - 4 Wochen

Dosisanpassung

  • Kinder und Jugendliche
    • zur lokalen Anwendung liegen keine ausreichenden Daten zum Beleg der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit vor
    • allgemein gilt für die Anwendung von Glukokortikoiden im Wachstumsalter eine strenge Indikationsstellung
    • lokale Anwendung wird daher bei Kindern nicht empfohlen
  • ältere Patienten
    • bei älteren Patienten sollte die Anwendung nur unter besonderer Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen (Osteoporose-Risiko erhöht)

Indikation



  • Intraartikuläre Injektionen
    • nach Allgemeinbehandlung von chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen persistierende Entzündung in einem oder wenigen Gelenken
    • Arthritis bei Pseudogicht/Chondrokalzinose
    • aktivierte Arthrose
    • verschiedene akute Formen der Periarthropathia humeroscapularis
  • Intrafokal/Infiltration
    • bei Bursitis
    • zur Behandlung von Tendinitis, Tendovaginitis und Epikondylitis
  • Hinweise
    • Kristallsuspensionen sollten vorrangig zur intraartikulären Therapie grosser Gelenke eingesetzt werden, hierbei können Suspensionen mit geringer Kristallgrösse eine bessere lokale Verträglichkeit besitzen. Suspensionen mit langer Verweildauer im Gelenk sollten bevorzugt verwendet werden, da sie eine längere lokale Wirksamkeit und eine geringere systemische Wirkung aufweisen
    • Die Therapie kleiner Gelenke sollte wegen der geringeren Gewebsreizung vorrangig mit wässrigen Lösungen oder mikrokristallinen Suspensionen erfolgen
    • Zur Infiltrationstherapie bevorzugt wässrige Glukokortikoid-Lösungen (oder mikrokristalline Suspensionen) verwenden, um Kristallreaktionen und insbesondere Sehnenschäden und Sehnenruptur zu vermeiden
    • Bei dem Arzneimittel handelt es sich um eine Kristallsuspension mit einer mittleren Partikelgrösse von 4 +ALU-g

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Triamcinolon - invasiv

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • mäßige Leukozytose
      • Lymphopenie
      • Eosinopenie
      • Polyglobulie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Überempfindlichkeitsreaktionen bis zu anaphylaktischen Reaktionen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Schwächung der Immunabwehr
      • Maskierung von Infektionen
      • Exazerbation latenter Infektionen
      • allergische Reaktionen
  • Endokrine Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hirsutismus
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • v.a. bei Langzeittherapie:
        • adrenale Suppression
        • Induktion einer Cushing-ähnlichen Symptomatik
          • Vollmondgesicht
          • Stammfettsucht
          • Plethora
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Störungen der Sexualhormonsekretion z.B.
        • menstruelle Unregelmäßigkeiten
        • Hirsutismus
        • Amenorrhoe
        • Impotenz
      • postmenopausale vaginale Blutungen
      • verminderte Glucosetoleranz
      • gestörter Glucosemetabolismus
      • Diabetes mellitus
      • Wachstumshemmung bei Kindern
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Natriumretention mit +ANY-dembildung
      • vermehrte Kaliumausscheidung (cave Rhythmusstörungen!-)
      • Bulimie
      • Hypercholesterinämie
      • Hypertriglyceridämie
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Depressionen
      • Gereiztheit
      • Euphorie
      • Antriebssteigerung
      • Appetitsteigerung
      • Psychosen
      • psychische Störungen
      • Schlafstörungen
      • Schlaflosigkeit
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Pseudotumor cerebri (insbesondere bei Kindern)
      • Konvulsionen
      • Manifestation einer latenten Epilepsie
      • Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie
      • Synkope
      • Kopfschmerzen
      • Schwindel
      • Neuritis
      • Parästhesien
  • Augenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Katarakt, insbesondere mit hinterer subcapsulärer Trübung
      • Glaukom
      • Exophthalamus
      • Corneaperforation
      • Verschlechterung der Symptome bei Hornhautulcus
      • Begünstigung viraler, fungaler und bakterieller Entzündungen am Auge
      • Blindheit (im Zusammenhang mit subläsionaler Injektion im Bereich der Augen berichtet)
      • unter systemischer Corticoid-Therapie:
        • erhöhtes Risiko einer zentralen serösen Chorioretinopathie
      • verschwommenes Sehen
  • Herzerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Herzinsuffizienz
      • Arrhythmien
      • nekrotisierende Angiitis
  • Gefässerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypertonie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos
      • Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Magen-Darm-Ulcera, einschließlich Perforation
      • gastrointestinale Blutungen
      • Pankreatitis
      • Dyspepsie
      • abdominelles Spannungsgefühl
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hitzegefühl und Rötung, v.a. an Kopf und Stamm (Flush)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Exanthem
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Atrophie an der Injektionsstelle
      • Striae rubrae
      • Teleangiektasien
      • erhöhte Kapillarfragilität
      • Purpura
      • Petechien
      • Ekchymosen
      • Hypertrichose
      • Miliaria
      • Follikulitis
      • Steroidakne
      • verzögerte Wundheilung
      • periorale Dermatitis
      • Erythema des Gesichts
      • lokale Pigmentationsstörungen (Hypo- oder Depigmentation)
      • reversible Lipomatosen unterschiedlicher Lokalisation z.B.
        • epidural
        • epikardial
        • mediastinal
  • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Muskelschwäche
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Muskelatrophie
      • Osteoporose (auch kurze Anwendung niedriger Dosen kann Knochenverlust bewirken)
      • aseptische Knochennekrosen (Kopf des Oberarm-, Oberschenkel- und Unterschenkelknochens)
      • peri- und intraartikuläre Verkalkungen
      • Sehnenschädigungen (auch Rupturen möglich)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • A1g-deme
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • lokale Reizungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Unverträglichkeitserscheinungen
        • Hitzegefühl
        • Rötung
        • Schwellung
      • Kristallsynovitis
      • Infektionen
  • Untersuchungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Gewichtszunahme
      • Gewichtsverlust
      • erhöhter intraokulärer Druck

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Triamcinolon - invasiv

  • intraartikuläre Anwendung
    • jede Gelenkpunktion kann zu Verletzungen von Gefäßen, Nerven sowie periartikulären und artikulären Strukturen führen
    • intraartikuläre Gabe erhöht substanzimmanent die Gefahr einer Gelenkinfektion
    • sie ist zu unterscheiden von einer Kristallsynovitis, die bereits nach wenigen Stunden auftritt, keine Allgemeinsymptome macht und in wenigen Tagen wieder abklingt (Auftreten einer Kristallsynovitis u.a. abhängig von der Kristallgröße des Präparates)
    • nach intraartikulärer Anwendung eines Glucocorticoids Patienten darauf hinweisen, dass sie, obwohl symptomatisch eine Besserung eingetreten ist, ihre Gelenke nur mäßig beanspruchen sollten, Gefahr einer Gelenkschädigung
    • bei der intraartikulären Injektion sollte die Gelenkkapsel nicht zu sehr gedehnt werden, und die Injektionsnadel sollte außen nicht mit der Injektionslösung ,kontaminiert+ACY-quot, werden, da es ansonsten zu einer subkutanen Atrophie kommen kann
    • wiederholte intraartikuläre Injektion kann in manchen Fällen zu einer Gelenkinstabilisierung führen
      • daher in bestimmten Fällen, insbesondere bei wiederholter Verabreichung, Röntgenkontrolle empfohlen
    • bei Auftreten von Komplikationen wie verstärkter Schmerz, lokale Schwellung bei weiterer Einschränkung der Gelenkmobilität, Fieber und Übelkeit:
      • an septische Arthritis denken
      • falls septische Arthritis festgestellt wird: Triamcinolon absetzen
    • Injektion eines Steroids in ein Gelenk, wo vorher eine Infektion vorlag, vermeiden
    • wiederholte Injektion in eine entzündete Sehnenscheide vermeiden (Gefahr eines Sehnenrisses)
  • Infiltrationstherapie
    • jede Punktion kann zu Verletzungen von Gefäßen, Nerven sowie periartikulären Strukturen führen
    • infiltrative Anwendung erhöht substanzimmanent die Gefahr einer Infektion im Bereich der behandelten Gewebsstrukturen
    • Glucocorticoide dürfen nicht in instabile Gelenke und sollten nicht in Zwischenwirbelräume injiziert werden
    • wiederholte Injektionen in Gelenke, die von Osteoarthritis betroffen sind, können die Gelenkzerstörung beschleunigen
    • direkte Injektionen von Glucocorticoiden in Sehnen unbedingt vermeiden, da dies im späteren Verlauf zu Sehnenrupturen führen kann
    • die längerfristige und wiederholte Anwendung von Glucocorticoiden in gewichttragenden Gelenken kann zu einer Verschlimmerung der verschleißbedingten Veränderungen im Gelenk führen
    • Ursache dafür ist möglicherweise eine Überbeanspruchung des betroffenen Gelenks nach Rückgang der Schmerzen oder anderer Symptome
  • intrafokale paravertebrale Anwendung
    • das Risiko von Verletzungen der Gefäße, Nerven und paravertebralen Strukturen bei Punktion ist insbesondere erhöht bei
      • Lagerungsproblemen
      • neurologischen Vorerkrankungen
      • Zuständen nach rückenmarksnahen Operationen (z.B. Laminektomien)
      • Deformitäten der Wirbelsäule
      • akutem Diskusprolaps
    • intrafokale Anwendung erhöht substanzimmanent die Gefahr einer Infektion im Bereich der behandelten Gewebsstrukturen
  • intramuskuläre Anwendung
    • es soll mind. 1 cm zwischen den Applikationsstellen sein
    • Lokalisation der Injektion und Injektionsvolumen sorgfältig abstimmen, um mögliche Hautatrophie zu vermeiden
    • nicht anwenden bei Jugendlichen < 16 Jahren
  • Triamcinolon invasiv hat eine Langzeitwirkung und ist daher für akute Beschwerden nicht geeignet
    • bei entzündlichen Erkrankungen kausale Therapie notwendig
  • Augenerkrankungen
    • die längere Anwendung von Corticosteroiden kann zu Augenschäden wie Hornhautschädigung (bis zur Corneaperforation) und Exophthalmus, zu Steroidkatarakt und steroidbedingten Glaukomen führen
    • die Wahrscheinlichkeit von sekundären Infektionen am Auge wird erhöht
    • nur mit Vorsicht bei Patienten mit einer Herpes-Simplex-Infektion am Augen anwenden, da eine Hornhautperforation ausgelöst werden könnte
  • Sehstörungen
    • bei systemischer und topischer Anwendung von Corticosteroiden sind Sehstörungen möglich
    • wird ein Patient mit Symptomen wie verschwommenen Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden
      • mögliche Ursachen umfassen: Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie z.B. zentral seröse Chorioretinopahtie (CSC), die nach Anwendung systemsicher und topischer Corticosteroide gemeldet wurde
  • Niereninsuffizienz
    • Auftreten einer Nebenniereninsuffizienz möglich, die über mehrere Monate auch nach Absetzen der Behandlung anhält
      • in Stresssituationen, bedingt durch traumatische Ereignisse, operative Eingriffe oder eine schwere Erkrankung (die innerhalb dieser Periode auftreten) kann eine Substitution mit Nebennierenhormonen erforderlich sein
      • da auch die endogene Produktion von Mineralokortikoiden eingeschränkt sein kann, sollte Kochsalz und/oder ein Mineralokortikoid gleichzeitig gegeben werden
    • bei Nierenerkrankungen mit eingeschränkter glomerulärer Filtrationsrate können +ANY-deme auftreten
      • bei wiederholter Verabreichung muss auf ausreichende Eiweißzufuhr geachtet werden, um einem Gewichtsverlust, manchmal vergesellschaftet mit einer negativen Stickstoffbilanz, Muskelschwund und Muskelschwäche, vorzubeugen
  • Patienten mit Leberzirrhose
    • Wirkung von Corticosteroiden kann verstärkt werden
  • Schilddrüsenpräparate
    • metabolische Clearance von Nebennierenrindenhormonen ist bei Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion herabgesetzt und erhöht bei Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion
    • veränderte Schilddrüsenfunktion kann eine Anpassung der Dosierung des Corticoids erforderlich machen
  • psychische Störungen
    • unter der Anwendung von Corticosteroiden kann es zu psychischen Störungen kommen, unter anderem Schlafstörungen/Schlaflosigkeit, Depression (manchmal schwer), Euphorie, Stimmungsschwankungen, psychotische Störungen und Persönlichkeitsstörungen
      • vorbestehende emotionale Instabilität oder Psychose kann durch Corticosteroide verstärkt werden
      • Anwendung von Antidepressiva ist nicht zielführend und könnte die psychischen Störungen, bedingt durch die Behandlung mit Nebennierenrindenhormonen, verstärken
  • Magen
    • bei vorbestehendem Magengeschwür kann dieses wieder aufflackern und es kann zu einer Perforation oder Blutung, die zunächst asymptomatisch verläuft, kommen
    • Behandlung mit Nebennierenrindenhormonen kann zu einer vermehrten Produktion von Magensäure
      oder zu Magengeschwüren führen, daher wird gleichzeitig eine Therapie mit Mitteln gegen Magengeschwüre empfohlen
  • Interaktion mit Salicylaten
    • Corticosteroide können den Serumsalicylatspiegel erniedrigen und damit die Wirksamkeit von Salicylaten
    • das Absetzen von Corticosteroiden während einer hochdosierten Salicylattherapie kann andererseits die Salicylattoxizität erhöhen
    • Acetylsalicylsäure insbesondere bei Patienten mit Hypoprothrombinämie nur mit Vorsicht gemeinsam mit Corticosteroiden verabreichen
  • lang dauernde Therapie
    • regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) sind angezeigt
    • bei vergleichsweise hohen Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr und auf Natriumrestriktion zu achten und der Serum-Kalium-Spiegel zu überwachen
  • Beendigung / ggf. Abbruch der Therapie
    • bei Beendigung oder ggf. Abbruch der Langzeitgabe ist an folgende Risiken zu denken:
      • Exazerbation bzw. Rezidiv der Grundkrankheit
      • akute NNR-Insuffizienz (insbesondere in Stresssituationen, z.B. während Infektionen, nach Unfällen, bei verstärkter körperlicher Belastung)
      • Cortison-Entzugssyndrom
  • Viruserkrankungen
    • spezielle Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können bei Patienten, die mit Glucocorticoiden behandelt werden, besonders schwer verlaufen
    • insbesondere gefährdet sind abwehrgeschwächte (immunsupprimierte) Kinder und Personen ohne bisherige Windpocken- oder Maserninfektion
    • bei Kontakt während einer Behandlung zu masern- oder windpockenerkrankten Personen, sollte ggf. eine vorbeugende Behandlung eingeleitet werden
  • Infektionen
    • bei bestehenden Infektionen darf Triamcinolon nur unter gleichzeitiger spezifischer antiinfektiöser Therapie angewendet werden
    • bei Tuberkulose in der Anamnese (cave Reaktivierung!-) Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz
  • Diabetes mellitus
    • während der Anwendung ist bei Diabetikern ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika zu berücksichtigen
  • Herz-/Kreislauf
    • während der Behandlung ist insbesondere bei Anwendung hoher Dosen und bei Patienten mit schwer einstellbarer Hypertonie eine regelmäßige Blutdruckkontrolle erforderlich
    • Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht
  • wegen Gefahr einer Darmperforation darf invasives Triamcinolon nur bei zwingender Indikation und unter entsprechender Überwachung angewendet werden bei:
    • schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation
    • Divertikulitis
    • Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ)
  • weibliche Patienten
    • es können Menstruationsstörungen auftreten und bei Frauen in der Postmenopause wurden vaginale Blutungen beobachtet
    • Möglichkeit sollte Frauen gegenüber erwähnt werden
    • sollte nicht von ggf. notwendigen Untersuchungen/ Abklärungen abhalten
  • Einfluss auf Untersuchungsmethoden:
    • Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden
    • die Anwendung kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen
  • Vorsicht bei schweren Muskelerkrankungen, Neigung zu Thrombosen und Embolien, metastasierenden Karzinomen, akuter Glomerulonephritis und chronischer Nephritis
  • Kinder und Jugendliche
    • nicht anwenden < 12 Jahren
    • intramuskuläre Anwendung nicht anwenden bei Jugendlichen < 16 Jahren
    • generell strenge Indikationsstellung im Wachstumsalter
  • ältere Patienten
    • Anwendung nur unter besonderer Nutzen-Risiko-Abwägung (Osteoporose-Risiko erhöht)

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Triamcinolon - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Triamcinolon - invasiv

  • Anwendung in den ersten 5 Monaten der Schwangerschaft sollte unterbleiben
    • Tierversuche mit Hinweisen auf teratogene Wirkungen
    • Triamcinolon scheint höheres teratogenes Potenzial als andere synthetische oder natürliche Glucocorticoide zu besitzen
    • ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei menschlichen Feten durch die Gabe von Glucocorticoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert
    • Erkenntnisse über die Sicherheit einer Anwendung in diesem Zeitraum für den Menschen nicht vorliegend
  • bei Langzeitanwendung intrauterine Wachstumsstörungen möglich
  • Behandlung zum Ende der Schwangerschaft
    • Gefahr einer Nebennierenrindenatrophie des Feten
    • ggf. ausschleichende Substitutionstherapie bei Neugeborenen erforderlich
  • Fertilität
    • keine Erfahrungen vorliegend

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Triamcinolon - invasiv

  • Abstillen bei
    • Behandlung mit höheren Dosen
    • Langzeitanwendung
  • Glucocorticoide gehen in die Muttermilch über

Enthält Polyethoxyylierte-Rizinusöle oder Macrogolglycerolhydroxystearat. Kann bei parenteraler Applikation schwere allergische Reaktionen hervorrufen.

Die Anwendung im 1. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 1. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

Sponsor

Rechtliche Hinweise

Warnung

Unsere Website verkauft keine medikamente. Unsere Website dient nur zu Informationszwecken. Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie das Medikament einnehmen.