Toxogonin (5X1 ml)

Hersteller Heyl Chem.-Pharm. Fabrik GmbH & Co. KG
Wirkstoff Obidoxim chlorid
Wirkstoff Menge 250 mg
ATC Code V03AB13
Preis 57,61 €
Menge 5X1 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
Toxogonin (5X1 ml)

Medikamente Prospekt

Obidoxim chlorid250mg
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Obidoxim - invasiv

  • Vergiftungen mit Insektiziden der Gruppe der Carbamate
    • z.B. Aldicarb

Art der Anwendung



  • erste Obidoxim-Gabe so schnell wie möglich
  • auch bei verzögertem Beginn der Therapie innerhalb der ersten Woche nach der Vergiftung kann noch eine Reaktivierung der Acetylcholinesterase erwartet werden
  • da die Notfallmassnahmen der ersten Viertelstunde für das Schicksal des vergifteten Patienten entscheidend sind, Behandlung bereits vor der Klinikeinweisung beginnen
  • möglichst rasch durchzuführende Maßnahmen
    • allgemeine Massnahmen
      • Giftaufnahme per os
        • sofortige Magenspülung und anschliessende Instillation von Aktivkohle, ggf. mit Wiederholung
      • Giftaufnahme durch die Haut
        • Entfernung der Kleider und Ganzkörperwaschung mit Natriumbicarbonatlösung oder Polyäthylenglykol
      • Generell
        • Freihalten der Atemwege (Intubation)
        • Sekretabsaugung und evtl. künstliche Beatmung
        • sofortiger intravenöser Zugang
        • Volumensubstitution (Plasmaexpander)
        • bei Lungenödem (bronchiale Sekretflut!-) sofort Atropin hoch dosiert
    • Atropin-Medikation
      • 2 - 5 mg Atropin (bei Kindern 1 - 3 mg Atropin) i.v. so schnell wie möglich (systematische Behandlung schon vor dem Transport in das Krankenhaus einleiten, gegen drohenden Herzstillstandes in der Bradykardie)
      • im Abstand von 5 - 15 min wiederholen bis zur deutlichen Atropinisierung (Kontrolle anhand der Mundtrockenheit bzw. der Menge des Bronchialsekrets bei intubierten Patienten)
      • Atropin-Toleranz bei Organophosphat-Vergiftungen sehr hoch
      • Atropinisierung bis zum Auftreten von Zeichen einer Überdosierung (heisse, trockene Haut, Mundtrockenheit, leichte Tachykardie)
    • Obidoxim-Medikation
      • Obidoxim-Anwendung macht auf keinen Fall Atropin überflüssig
      • da Tierversuche bei intraarterieller Injektion von Obidoxim eine gewisse Reizwirkung gezeigt haben, sei auf die Notwendigkeit einer lege artis durchzuführenden i.v. Injektion besonders hingewiesen
      • Obidoxim kann auch i.m. injiziert werden
      • falls der Injektion von Obidoxim bei einer Insektizid-Vergiftung nicht innerhalb kurzer Zeit eine deutliche Besserung folgt, liegt mit grosser Wahrscheinlichkeit keine durch Obidoxim beeinflussbare Organophosphat-Vergiftung vor oder es handelt sich um bereits gealterte und nicht mehr mit Obidoxim reaktivierbare Acetylcholinesterasen, dann keine weiteren Injektionen von Obidoxim
      • in Abhängigkeit von der wechselnden individuellen Vergiftungssituation wie insbesondere Art und Menge der aufgenommenen Organophosphate sowie weiteren Faktoren lässt sich das Ausmass der mit Obidoxim erzielbaren Antidotwirkung im Einzelfall nicht sicher voraussagen
      • Überdosierungen vermeiden
      • wird die Obidoxim-Medikation wie vorgeschlagen durchgeführt, so ist hierdurch keine zusätzliche Gefährdung des Vergifteten zu erwarten
  • Kompatibilität mit Infusionslösungen
    • Obioxim (250 mg) mit 250 ml Glucosteril (5%) oder 250 ml physiologischer Kochsalzlösung für 24 h kompatibel

Dosierung



Basiseinheit: 1 Ampulle (1 ml) enthält 0,25 g Obidoximchlorid

  • Vergiftungen mit Insektiziden aus der Gruppe der Organophosphate
    • Atropin Gaben vor spezifischer Antidot-Behandlung mit Obidoximchlorid
    • Erwachsene
      • 1 Ampulle (250 mg) langsam i.v.
      • anschließend Dauerinfusion mit 750 mg / 24 h, so lange die Acetylcholinesterase reaktivierbar ist
    • Kinder
      • 4 - 8 mg / kg KG langsam i.v.
      • anschließend Dauerinfusion mit 10 mg / kg KG / 24 h, so lange die Acetylcholinesterase reaktivierbar ist
    • Hinweis
      • aus einer erheblichen Überschreitung der für Obidoxim empfohlenen Einzel- und Gesamtdosis kann ein gegenteiliger Effekt resultieren, der in einer zusätzlichen Hemmung von Acetylcholinesterasen mit Verstärkung der Vergiftungssymptomatik besteht
      • besonders dann, wenn im Körper hohe Konzentrationen von Obidoxim mit grossen Mengen an Organophosphat zusammentreffen
      • als Gegenmassnahmen kommen in diesem Fall wie bei schweren Organophosphat-Vergiftungen die Hämoperfusion oder Blutaustauschtransfusionen in Betracht

Indikation



  • Vergiftungen mit Insektiziden aus der Gruppe der Organophosphate (Alkylphosphate, Alkylthiophosphate, Phosphorsäureester, Thiophosphorsäureester), z. B. Parathion = E 605(R) forte, bei denen die gehemmten Acetylcholinesterasen durch das spezifische Antidot Obidoximchlorid reaktiviert werden können
    • Symptomatik der akuten Organophosphat-Vergiftung
      • parasympathische Erregungserscheinungen wie Miosis (kann fehlen!-)
      • Bronchospasmus
      • Brechdurchfall
      • Bradykardie
      • Koliken
      • Kollaps
      • Krämpfe bzw. fibrilläre Muskelzuckungen
      • Atemdepression
      • Lungenödem
      • Koma
    • Symptomatik in leichteren Fällen
      • Schwindel
      • Sehstörungen
      • Schwäche
      • Asthma
      • Nausea
      • Schwitzen
      • Erbrechen
  • Hinweis
    • wirkungslos bei Vergiftungen mit Insektiziden der Gruppe der Carbamate (z. B. Aldicarb = Temik(R) 5G) oder kann die Carbamat-Wirkung noch verstärken
    • in diesen Fällen nur Atropingaben und symptomatische Behandlung möglich

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Obidoxim - invasiv

  • Erkrankungen des Nervensystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Geschmacksstörung (Mentholgeschmack)
      • Taubheitsgefühl
  • Herzerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Erhöhung der Pulsfrequenz
      • Erhöhung des Blutdrucks
      • Herzrhythmusstörungen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Mundtrockenheit
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Cholestatischer Ikterus (nach Gabe von 3 000 - 10 000 mg innerhalb von 1 - 3 Tagen)
      • Leberfunktionsstörungen (bei einer Dosierung von mehr als 2000 mg)
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Muskelschwäche
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hitzegefühl
      • Kälteempfinden
  • Untersuchungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • EKG-Veränderungen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Obidoxim - invasiv

  • Symptomatik der akuten Organophosphat-Vergiftung
    • Vorliegen parasympathischer Erregungserscheinungen wie Miosis (kann fehlen!-), Bronchospasmus, Brechdurchfall, Bradykardie, Koliken und Kollaps, dazu gehören ferner Krämpfe bzw. fibrilläre Muskelzuckungen, Atemdepression, Lungenödem, Koma
    • In leichteren Fällen besteht begründeter Verdacht auf Organophosphat-Vergiftung schon bei folgenden Symptomen: Schwindel, Sehstörungen, Schwäche, Asthma, Nausea, Schwitzen, Erbrechen
  • vor Anwendung von Obidoxim allgemeine Notfallmaßnahmen und Atropin-Gabe
    • Giftaufnahme per os: sofortige Magenspülung und anschließende Instillation von Aktivkohle, ggf. mit Wiederholung
    • Giftaufnahme durch die Haut: Entfernung der Kleider und Ganzkörperwaschung mit Natriumbicarbonatlösung oder Polyäthylenglykol
    • Generell: Freihalten der Atemwege (Intubation), Sekretabsaugung und evtl. künstliche Beatmung. Sofortiger intravenöser Zugang, Volumensubstitution (Plasmaexpander). Bei Lungenödem (bronchiale Sekretflut!-) sofort Atropin hoch dosiert
  • erste Obidoxim-Gabe so schnell wie möglich
  • auch bei verzögertem Beginn der Therapie innerhalb der ersten Woche nach der Vergiftung kann noch eine Reaktivierung der Acetylcholinesterase erwartet werden
  • falls bei einer Insektizid-Vergiftung nicht innerhalb kurzer Zeit eine deutliche Besserung folgt
    • liegt mit großer Wahrscheinlichkeit keine durch Obidoxim beeinflussbare Organophosphat-Vergiftung vor oder
    • es handelt sich um bereits gealterte und nicht mehr durch Obidoxim reaktivierbare Acetylcholinesterasen
    • weitere Obidoxim-Gaben sollten unterbleiben
  • in Abhängigkeit von der wechselnden individuellen Vergiftungssituation, wie insbesondere Art und Menge der aufgenommenen Organophosphate, sowie weiteren Faktoren lässt sich das Ausmaß der mit Obidoxim erzielbaren Antidotwirkung im Einzelfall nicht sicher voraussagen
  • zur Wahrung der Option auf eine bestmögliche Beeinflussung der Intoxikation im Rahmen von deren Gesamtbehandlung ist die Anwendung von Obitoxim bei Vergiftungen mit Organophosphaten grundsätzlich sinnvoll
  • Überdosierungen vermeiden
  • wird die Obidoxim-Medikation wie vorgeschlagen durchgeführt, so ist hierdurch keine zusätzliche Gefährdung des Vergifteten zu erwarten
  • Tierversuche zeigten bei intraarterieller Injektion eine gewisse Reizwirkung, weshalb auf die Notwendigkeit einer lege artis durchzuführenden intravenösen Injektion besonders geachtet werden sollte

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Obidoxim - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Obidoxim - invasiv

  • keine ausreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren
  • bei Anwendung bei einer Schwangeren im 5. Monat (1250 mg in 24 Stunden) traten keine nachteiligen Folgen für Mutter und Kind auf

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Obidoxim - invasiv

  • keine Angaben

Enthält Parahydroxybenzoesäure/deren Ester Parabene (Alkyl-p-hydroxybenzoate) als Konservierungsmittel. Kann bei oraler, parenteraler, bronchopulmonaler und lokaler Applikation Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.

Die Anwendung in der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung im 3. Trimester der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Wegen fehlender Daten zum Übergang in die Muttermilch muss im Einzelfall auf Basis der klinischen Gesamtsituation entschieden werden: bei zwingender Indikation abstillen oder Stillpause.

Der Arzneistoff geht nicht oder nur geringfügig in die Muttermilch über. Eine Anwendung ist auf Basis bisheriger Kenntnisse unbedenklich.

 

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Rechtliche Hinweise

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