Hersteller | Dr. F. Köhler Chemie GmbH |
Wirkstoff | Tolonium chlorid |
Wirkstoff Menge | 300 mg |
ATC Code | V03AB |
Preis | 650,77 € |
Menge | 25X10 ml |
Darreichung (DAR) | AMP |
Norm | Keine Angabe |
Medikamente Prospekt
Tolonium chlorid | 300 | mg | ||
(H) | Milchsäure | Hilfsstoff | ||
(H) | Wasser, für Injektionszwecke | Hilfsstoff | ||
[Basiseinheit = 10 Milliliter] |
Art der Anwendung
- Gabe als Antidot streng intravenös
- Zur Vitalfärbung topische Anwendung
- Vor der Injektion etwas Blut in die Spritze aufziehen, um die streng intravenöse Injektion zu gewährleisten
Dosierung
Basiseinheit: 1 ml Injektionslösung enthält 30 mg Toloniumchlorid
- Als Antidot
- 2 - 4 mg Toloniumchlorid / kg KG, streng intravenös
- Als Einzeldosis reichen im Allgemeinen 3 - 5 ml
- Wiederholung nach 30 Minuten möglich
- Wenn eine Reduktion des Hämoglobins nach i.v. Gabe nicht innerhalb von 30 - 60 Minuten eintritt, besteht der Verdacht auf eine genetisch (z.B. Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel) oder toxisch (z.B. Chlorat-Vergiftung) bedingte Enzymschädigung mit einer dadurch bedingten Unwirksamkeit von Toloniumchlorid
- Es sind dann unverzüglich andere therapeutische Massnahmen (wie z.B.Austauschtransfusion) einzuleiten
- Zur Vitalfärbung
- 0,5 - 1%ige Lösung durch Verdünnung mit 0,9%iger NaCl-Lösung herstellen
Indikation
- Als Antidot bei Vergiftungen durch Methämoglobinbildner (Verabreichung sollte nur bei lebensbedrohlichen Methämoglobinämien erfolgen)
- Zur Vitalfärbung bei der Chromoendoskopie, der Chromolaparoskopie, von Fistelgängen, zur intraoperativen Vitalfärbung der Epithelkörperchen
Nebenwirkungen
- Ohne Häufigkeitsangabe
- Blaufärbung der Haut, Schleimhäute und des Harns
- Bei Überdosierung: Erbrechen
- Nach der Injektion kann durch den blauen Farbstoff das cyanotische Aussehen der Haut und Schleimhäute zunehmen, obwohl die Methämoglobinkonzentration des Blutes stark abnimmt
- In der UAW-Datenbank der AKDAE und in verschiedenen Incident Reporting Systemen (PASIS, PaSOS) liegen Berichte über schwerwiegende Kreislaufreaktionen (Blutdruckspitzen mit nachfolgender Bradykardie, polytope ventrikuläre Extrasystolen, Asystolie, Kammerflimmern) bei i.v. Applikation von Toloniumchlorid im Rahmen von operativen Eingriffen zur Darstellung der ableitenden Harnwege (off-label-use) vor
Kontraindikation (relativ)
- Bei Patienten mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasenmangel oder NADPH-Methämoglobin-Reduktase-Mangel ist Toloniumchlorid ohne Effekt
- Schwangerschaft
- Stillzeit
Schwangerschaftshinweise
- Darf in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn unbedingt erforderlich
- Es wird empfohlen bei Amniozentesen im 2. Trimester keine synthetischen Farbstoffe zu verwenden
- Keine klinischen Daten über exponierte Schwangere
- Keine tierexperimentellen Studien zur Reproduktionstoxizität
- Weitere Daten liegen nicht vor, es wird daher empfohlen, bei Schwangeren eine weitere Überwachung nach der Gabe von Toloniumchlorid durchzuführen bzw. wenn möglich auf die Gabe während der Schwangerschaft zu verzichten
Stillzeithinweise
- Es ist nicht bekannt, ob und wie lange nach der Anwendung Toloniumchlorid in die Muttermilch übergeht
- Substanzwirkungen beim gestillten Kind sind theoretisch möglich
- Nach der Anwendung von Toloniumchlorid ist im Einzelfall zu entscheiden, ob und für welchen Zeitraum das Stillen unterbrochen werden muss bzw. abzustillen ist
Beim Menschen liegen keine ausreichenden Erfahrungen zum Risiko in der Schwangerschaft vor.
Beim Menschen liegen keine ausreichenden Erfahrungen zum Risiko in der Schwangerschaft vor.
Wegen fehlender Daten zum Übergang in die Muttermilch muss im Einzelfall auf Basis der klinischen Gesamtsituation entschieden werden: bei zwingender Indikation abstillen oder Stillpause.
Der Arzneistoff geht nicht oder nur geringfügig in die Muttermilch über. Eine Anwendung ist auf Basis bisheriger Kenntnisse unbedenklich.