Tisseel 10ml (1 P)

Hersteller Baxter Deutschland GmbH Medication Delivery
Wirkstoff Kombipackung
Wirkstoff Menge Info
ATC Code B02BC
Preis 663,59 €
Menge 1 P
Darreichung (DAR) KPG
Norm N1
Tisseel 10ml (1 P)

Medikamente Prospekt

Thrombin (human)500IE
(H)Albumin (human)Hilfsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = Komponente 2: Thrombin-Lösung 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile
  • alleinige Anwendung zur Behandlung von massiven und starken arteriellen oder venösen Blutungen
  • Ersatz von Hautnähten beim Verschluss chirurgischer Wunden
  • intravaskuläre Anwendung (kann zu lebensbedrohlichen thromboembolischen Ereignissen führen)

Art der Anwendung



  • epiläsionale Anwendung
  • zur größtmöglichen Sicherheit bei der Anwendung folgende Empfehlungen befolgen:
    • bei offener Chirurgie soll ein Druckregelgerät verwendet werden, dessen Maximaldruck höchstens 2,0 bar (28,5 psi) beträgt
    • bei minimal-invasiven/laparoskopischen Eingriffen soll ein Druckregelgerät verwendet werden, dessen Maximaldruck höchstens 1,5 bar (22 psi) beträgt und das ausschließlich Kohlendioxidgas verwendet
    • vor dem Aufbringen die Wundoberfläche mittels Standardtechniken (z. B. intermittierende Anwendung von Kompressen, Tupfern, Anwendung von Saugern) trocknen
    • Rekonstitution und Anwendung nur gemäß den Anweisungen und unter Verwendung der Produkte, die für dieses Produkt empfohlen werden (s. Fachinformation)
    • für die Sprühapplikation siehe Fachinforamtion (besondere Empfehlungen zum erforderlichen Druck und Gewebeabstand je nach Art des Eingriffs und zur Länge der Applikationshilfen)
    • bei operativen Verfahren, die nur sehr kleine Mengen des Fibrinklebers benötigen, wird empfohlen, die ersten Tropfen des Produktes aus der Applikationskanüle herauszudrücken und zu verwerfen
  • weitere Hinweise zur Handhabung s. Fachinformation

Dosierung



Basiseinheit: Komponente 1 - Kleberprotein-Lösung: Humanes Fibrinogen (als gerinnungsfähiges Protein) 91 mg / ml (enthalten in einer Gesamtproteinkonzentration von 96 - 125 mg / ml), Aprotinin (synthetisch) 3.000 KIE (Kallidinogenase-Inaktivator-Einheiten) / ml (1 EPU (Europäische Pharmakopöe-Einheit) entspricht 1800 KIE) // Komponente 2 - Thrombin-Lösung: Humanes Thrombin 500 I.E. / ml (Thrombin-Aktivität wurde unter Verwendung des aktuellen WHO-Standards für Thrombin bestimmt), Kalziumchlorid 40 +ALU-mol / ml, das Präparat enthält 0,6 - 5 I.E. / ml humanen Faktor XIII, der zusammen mit humanem Fibrinogen herausgereinigt wird

  • Unterstützende Behandlung, wenn chirurgische Standardverfahren unzureichend erscheinen
    • Anwendung nur von erfahrenen Chirurgen, die in der Anwendung mit dem Fibrinkleber geschult wurden
    • die zu verabreichende Menge und die Häufigkeit der Verabreichung richten sich immer nach dem klinischen Bedarf des Patienten
    • die anzuwendende Menge unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren und schließt die Art des chirurgischen Eingriffs, die Größe der betroffenen Fläche, die Art der beabsichtigten Applikation und die Anzahl der Verabreichungen ein
    • Verabreichung individuell durch den behandelnden Arzt festzulegen
    • in klin. Prüfungen wurden in der Regel Einzeldosen von 4 - 20 ml verabreicht
    • bei einigen Eingriffen (z. B. Lebertraumata, Verklebung großer Verbrennungsflächen) können größere Volumina benötigt werden
    • die zu Beginn der Behandlung verwendete Produktmenge sollte der anatomischen Struktur bzw. der Größe der zu behandelnden Fläche entsprechen und ausreichen, um den betreffenden Bereich vollständig abzudecken
    • Anwendung kann bei Bedarf wiederholt werden
    • eine Re-Applikation auf einer bestehenden Schicht soll vermieden werden, da das Präparat auf einer polymerisierten Schicht nicht haftet
    • Richtlinie zur Klebung von Flächen:
      • 1 ml Kleberprotein-Lösung plus 1 ml Thrombinlösung reicht für eine Fläche von mind. 10 cm2
    • beim Aufsprühen reicht dieselbe Menge aus, um deutlich größere Flächen zu bedecken, je nach der spezifischen Indikation und dem individuellen Fall
    • es empfiehlt sich, eine möglichst dünne Schicht aufzutragen, um eine übermäßige Bildung von Granulationsgewebe zu vermeiden und eine allmähliche Resorption des verfestigten Fibrinklebers zu ermöglichen
    • Kinder und Jugendliche
      • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen

Indikation



  • Unterstützende Behandlung, wenn chirurgische Standardverfahren unzureichend erscheinen
    • Verbesserung der Hämostase
    • Gewebekleber zur Verbesserung der Wundheilung oder als Unterstützung der Naht in der Gefäßchirurgie und bei gastrointestinalen Anastomosen
    • Gewebeklebung, um die Haftung des abgetrennten Gewebes zu verbessern (z. B. Gewebelappen,
      Transplantate, Spalthaut-Transplantate [Meshgrafts])
  • Hinweis:
    • Wirksamkeit bei voll-heparinisierten Patienten nachgewiesen

Nebenwirkungen



  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Postoperative Wundinfektion
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Anstieg von Fibrinabbauprodukten
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaktische Reaktionen und anaphylaktischer Schock schließen einen tödlichen Ausgang mit ein)
      • Anaphylaktische Reaktionen (Anaphylaktische Reaktionen und anaphylaktischer Schock schließen einen tödlichen Ausgang mit ein)
      • Anaphylaktischer Schock (Anaphylaktische Reaktionen und anaphylaktischer Schock schließen einen tödlichen Ausgang mit ein)
      • Parästhesie
      • Bronchospasmus
      • Stenoseatmung (Giemen)
      • Juckreiz
      • Erythem
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Sensorische Missempfindungen
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Bradykardie
      • Tachykardie
  • Gefäßerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Axillarvenenthrombose (als Ergebnis intravaskulärer Anwendung in den Sinus petrosus superior)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hämatome (NNB)
      • Arterielle Embolie
      • Embolie der Cerebralarterien
      • Hirninfarkt (als Ergebnis intravaskulärer Anwendung in den Sinus petrosus superior)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Blutdruckabfall
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dyspnoe
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Übelkeit
      • Darmverschluss
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautausschlag
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Urtikaria
      • Verzögerte Heilung
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Gliederschmerzen
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schmerzen
      • Erhöhte Körpertemperatur
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Prozedurale Schmerzen
      • Flüchtige Hautrötungen
      • A1g-deme
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Serome
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Angioödem
  • Klassenreaktionen, die bei der Produktklasse der Fibrinkleber/Hämostatika auftreten (ohne Häufigkeitsangabe)
    • Luft- oder Gasembolien wenn Medizinprodukte mit Druckluft- oder Druckgas verwendet werden
      • dies scheint auf die Verwendung von Sprühapplikatoren mit einem höheren als dem empfohlenen Druck und in zu geringerem Abstand zur Gewebe-Oberfläche zurückzuführen sein
    • Überempfindlichkeitsreaktionen
      • einschließlich Irritationen an der Auftragsstelle, Brustbeschwerden, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Lethargie, Ruhelosigkeit und Erbrechen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • nur zum epiläsionalen Gebrauch
  • nicht für die intravaskuläre Anwendung
  • bei versehentlicher, intravaskulärer Verabreichung können lebensbedrohliche, thromboembolische Komplikationen auftreten
  • Vorsicht bei Anwendung mit Hilfe von Druckgas
    • Risiko einer möglichen Luft- oder Gasembolie, einer Gewebsruptur oder von Gaseinschlüssen mit nachfolgender Kompression, die lebensbedrohlich sein können
  • Fibrinkleber nur als dünne Schicht auftragen (zu dicke Schicht kann die Wirksamkeit des Produkts und die Wundheilung negativ beeinflussen)
  • bei der Verwendung von Sprühgeräten mit Druckgasreglern zur Verabreichung von Fibrinklebern sind lebensbedrohliche/tödliche Luft- oder Gasembolien aufgetreten
    • Ereignis scheint mit der Verwendung von Spray-Sets mit höherem als dem empfohlenen Druck und/oder mit einem zu geringen Abstand zur Gewebeoberfläche zusammenzuhängen
    • Risiko scheint höher zu sein, wenn Fibrinkleber mit Luft aufgesprüht werden, als beim Sprühen mit CO2 und ist daher beim Aufsprühen auf offene Operationswunden nicht auszuschließen
    • bei Anwendung mittels Sprühapplikation muss sichergestellt werden, dass ein Druck verwendet wird, der im vom Hersteller des Sprühgeräts empfohlenen Druckbereich liegt (s. Fachinformation)
  • Präparat darf nur per Sprühapplikation verabreicht werden, wenn der Sprühabstand exakt beurteilt werden kann, nicht näher als im empfohlenen Abstand aufsprühen
  • beim Aufsprühen sollen Änderungen von Blutdruck, Puls, Sauerstoffsättigung und endexspiratorischem CO2 überwacht werden, da die Möglichkeit einer Luft- oder Gasembolie besteht
  • keine Anwendung mit EasySpray/Spray Set in umschlossenen Körperbereichen
  • vor der Anwendung darauf achten, dass das Gebiet außerhalb der zu klebenden Fläche ausreichend geschützt/abgedeckt wird, um eine Gewebeadhäsion an nicht-erwünschten Stellen zu vermeiden
  • werden Fibrinkleber in umschlossenen Bereichen wie z. B. Gehirn oder Rückenmark angewendet, soll das Risiko von Kompressionskomplikationen berücksichtigt werden
  • um eine vollständige Durchmischung der Kleberprotein- und Thrombinkomponente sicherzustellen, sollten unmittelbar vor Anwendung die ersten Tropfen des Produktes aus der Applikationskanüle herausgedrückt und verworfen werden
  • wie bei allen Proteinprodukten sind allergische Überempfindlichkeitsreaktionen möglich
    • intravaskuläre Verabreichung kann die Wahrscheinlichkeit und Schwere von akuten Überempfindlichkeitsreaktionen bei empfindlichen Patienten erhöhen
  • im Zusammenhang mit diesem Präparat wurde über Überempfindlichkeits- und anaphylaktische Reaktionen (auch lebensbedrohliche, einschließlich anaphylaktischem Schock) berichtet
    • Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen können Nesselsucht, generalisierte Urtikaria, Engegefühl in der Brust, Stenoseatmung und Hypotonie einschließen
    • wenn diese Symptome auftreten, muss die Anwendung sofort abgebrochen und die geeignete medizinische Schockbehandlung eingeleitet werden
    • bereits appliziertes Produkt soll von der Operationsstelle entfernt werden
  • das Präparat enthält ein synthetisches Protein (Aprotinin)
    • auch in Fällen strikt lokaler Anwendung besteht das Risiko einer anaphylaktischen Reaktion, die auf das Aprotinin zurückzuführen ist
    • das Risiko scheint bei Patienten mit einer vorangegangenen Exposition erhöht zu sein, selbst wenn es damals gut vertragen wurde
    • deshalb soll jede Anwendung von Aprotinin oder aprotininhaltigen Produkten in der Krankenakte vermerkt werden
    • da das synthetische Aprotinin strukturell identisch mit dem bovinen Aprotinin ist, sollte die Anwendung bei Patienten mit einer Allergie gegen Rindereiweiß sorgfältig abgewogen werden
  • in zwei retrospektiven, nicht randomisierten Studien in der koronaren Bypass-Chirurgie zeigten die Patienten, die Fibrinkleber erhielten, ein statistisch signifikant erhöhtes Mortalitätsrisiko
    • obwohl diese Studien keinen kausalen Zusammenhang belegen, kann ein Zusammenhang zwischen dem erhöhten Risiko und der Verabreichung des Präparates nicht ausgeschlossen werden
    • daher besondere Vorsicht geboten, um eine unerwünschte intravaskuläre Verabreichung dieses Produktes zu vermeiden
  • Injektion in die Nasenschleimhaut unbedingt vermeiden, da dies zu thromboembolischen Komplikationen im Bereich der Arteria ophthalmica führen kann
  • Injektion in das Gewebe birgt das Risiko einer lokalen Gewebeschädigung
  • Präparat nur als dünne Schicht auftragen, ein zu dickes Fibringerinnsel kann die Wirksamkeit des Produkts und die Wundheilung negativ beeinflussen
  • Standardmaßnahmen zur Vorbeugung von Infektionen, die sich aus der Anwendung von Arzneimitteln ergeben, die aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellt sind, schließen die Auswahl der Spender und das Screening der einzelnen Spenden und Plasmapools auf spezifische Infektionsmarker sowie effektive Schritte zur Inaktivierung/Abtrennung von Viren im Herstellungsverfahren ein
    • dennoch kann bei der Verabreichung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Blutplasma die Übertragung von Krankheitserregern nicht völlig ausgeschlossen werden
    • dies gilt auch für bislang unbekannte oder neu auftretende Viren oder andere Pathogene
    • die ergriffenen Maßnahmen gelten als wirksam für umhüllte Viren wie das humane Immundefizienzvirus (HIV), das Hepatits B-Virus (HBV) und das Hepatitis C-Virus (HCV) sowie für das nicht-umhüllte Hepatits A-Virus (HAV)
    • diese Maßnahmen können bei nicht-umhüllten Viren, wie z. B. dem Parvovirus B19, möglicherweise nur eingeschränkt wirksam sein
    • eine Parvovirus B19-Infektion kann schwerwiegende Folgen bei Schwangeren (fötale Infektion) sowie bei Personen mit Immundefekt oder einer gesteigerten Erythropoese (z. B. hämolytische Anämie) haben
    • es wird dringend empfohlen, bei jeder Verabreichung die Bezeichnung des Produktes und die Chargennummer zu notieren, um einen Zusammenhang zwischen dem Patienten und der verwendeten Charge herzustellen
  • Arzneimittel, die oxidierte Zellulose enthalten, sollen nicht zusammen mit diesem Präparat angewendet werden, da sich der niedrige pH-Wert negativ auf die Thrombinaktivität auswirkt

Kontraindikation (relativ)



  • siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise



  • Anwendung während der Schwangerschaft nur bei klarer Indikation
  • Unbedenklichkeit von Fibrinklebern/Hämostatika während der Schwangerschaft wurde nicht in kontrollierten klinischen Studien untersucht
  • Tierversuche sind nicht aussagekräftig, um die Sicherheit bezüglich Reproduktion, embryonaler und fötaler Entwicklung, hinsichtlich des Schwangerschaftsverlaufs sowie hinsichtlich der peri- und postnatalen Entwicklung zu beurteilen

Stillzeithinweise



  • Anwendung während der Stillzeit nur bei klarer Indikation
  • Unbedenklichkeit von Fibrinklebern/Hämostatika während der Stillzeit wurde nicht in kontrollierten klinischen Studien untersucht

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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