Thyrogen (2 St)

Hersteller Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Wirkstoff Thyrotropin alfa
Wirkstoff Menge 1,1 mg
ATC Code H01AB01
Preis 1129,06 €
Menge 2 St
Darreichung (DAR) PIJ
Norm N1
Thyrogen (2 St)

Medikamente Prospekt

Thyrotropin alfa1.1mg
(H)MannitolHilfsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Natrium dihydrogenphosphat 1-WasserHilfsstoff
(H)Natrium dihydrogenphosphat 7-WasserHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<1 (1)mmol
Gesamt Natrium Ion<1mg
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Thyrotropin alfa - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Thyrotropin alfa
  • Schwangerschaft

Art der Anwendung



  • ausschließlich i.m. Verabreichung
    • nicht i.v. verabreichen
  • nach Rekonstitution mit Wasser für Injektionszwecke 1,0 ml Lösung (0,9 mg Thyrotropin alpha) in den Gesäßmuskel injizieren
  • Therapie muss von einem in der Schilddrüsenkrebsbehandlung erfahrenen Arzt überwacht werden
  • für Bildgebung oder Ablation: das Radiojod 24 Stunden nach der letzten Injektion verabreichen
  • Diagnose-Szintigraphie: 48 - 72 Stunden nach Radiojodgabe
  • Szintigraphie nach Ablation: kann mit einigen Tagen Verzögerung erfolgen, damit die Hintergrundaktivität abklingen kann
  • für einen diagnostischen Nachsorge-Serumthyreoglobulintest (Tg-Test): die Serumprobe 72 Stunden nach der letzten Injektion nehmen
  • bei Anwendung im Rahmen von Thyreoglobulin-Tests (Tg) zur Überwachung von Patienten mit gut differenziertem Schilddrüsenkarzinom nach Thyreoidektomie: die offiziellen Leitlinien einhalten

Dosierung



Basiseinheit: jede Durchstechflasche enthält einen Nominalgehalt von 0,9 mg Thyrotropin alfa, nach dem Auflösen enthält jede Durchstechflasche 0,9 mg Thyrotropin alfa in 1,0 ml

  • für die Anwendung bei Serum-Thyreoglobulintests (Tg) mit oder ohne Radiojod-Ganzkörperszintigraphie oder zur prätherapeutischen Stimulierung in Kombination mit 30 mCi (1,1 GBq) bis 100 mCi (3,7 GBq) Radiojod zur Ablation von restlichem Schilddrüsengewebe
    • 2 Dosen 0,9 mg Thyrotropin alfa i.m. in 24-stündigem Abstand

Dosisanpassung

  • Kinder und Jugendliche
    • es liegen noch keine Daten vor, daher nur in Ausnahmefällen verabreichen
  • ältere Patienten (> 65 Jahre)
    • lt. kontrollierten Studien in Bezug auf Sicherheit und Wirksamkeit kein Unterschied zu Patienten im Alter < 65 Jahren
    • keine Dosisanpassung notwendig
  • Niereninsuffizienz
    • bei dialyseabhängigen Patienten mit Nierenerkrankungen im Endstadium (ESRD)
      • Daten aus Umfragen nach der Markteinführung und aus Publikationen legen den Schluss nahe, dass die Elimination deutlich langsamer erfolgt und die TSH Konzentrationen daher noch mehrere Tage nach der Behandlung erhöht sind
      • dies kann zu verstärktem Auftreten von Kopfschmerzen und Übelkeit führen
      • es gibt keine Studien zu alternativen Dosen bei ESRD-Patienten, die als Richtlinie für verringerte Dosierung in dieser Population dienen können
    • bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion
      • Aktivität von Radiojod sorgfältig vom Radiologen/Nuklearmediziner festlegen
  • Leberinsuffizienz
    • keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen

Indikation



  • für die Anwendung bei Serum-Thyreoglobulintests (Tg) mit oder ohne Radiojod-Ganzkörperszintigraphie,
    • um Schilddrüsenreste und gut differenzierte Schilddrüsenkarzinome bei solchen Patienten festzustellen, die nach einer Thyreoidektomie mittels Schilddrüsenhormon-Suppressionstherapie (THST) behandelt werden
    • Patienten mit niedrigem Gefährdungsgrad bei gut differenziertem Schilddrüsenkarzinom, bei denen während einer THST keine Tg-Konzentrationen und kein rhTSH-stimulierter Anstieg der Tg-Konzentrationen im Serum nachweisbar sind, können im Anschluss durch Bestimmung der rhTSH-stimulierten Tg-Spiegel überwacht werden
  • zur prätherapeutischen Stimulierung in Kombination mit 30 mCi (1,1 GBq) bis 100 mCi (3,7 GBq) Radiojod zur Ablation von restlichem Schilddrüsengewebe bei Patienten,
    • die wegen eines gut differenzierten Schilddrüsenkarzinoms einer fast totalen oder totalen Thyreoidektomie unterzogen wurden und bei denen keine Hinweise auf Fernmetastasen des Schilddrüsenkarzinoms vorliegen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Thyrotropin alfa - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Grippe
  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Tumorschwellung
      • Metastasenschmerzen
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schwindel
      • Kopfschmerzen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Geschmacksverlust
      • Geschmacksstörung
      • Parästhesien
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Schlaganfall
      • Tremor
  • Herzerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Palpitationen
  • Gefässerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Flushing
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Dyspnoe
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Durchfall
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Urtikaria
      • Exanthem
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Pruritus
      • Hyperhidrose
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Nackenschmerzen
      • Rückenschmerzen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Arthralgie
      • Myalgie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Müdigkeit
      • Asthenie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • grippeähnliche Erkrankung
      • Pyrexie
      • Schüttelfrost
      • Hitzegefühl
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Unwohlsein
      • Schmerzen
      • Pruritus
      • Exanthem und Urtikaria an der Injektionsstelle
  • Untersuchungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • TSH verringert

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Thyrotropin alfa - invasiv

  • das Arzneimittel darf nicht intravenös verabreicht werden
  • Therapie ist von einem in der Schilddrüsenkrebsbehandlung erfahrenen Arzt zu überwachen
  • wenn Thyrotropin alfa zusammen mit Thyreoglobulin-Tests (Tg) zur Überwachung von Patienten mit gut differenziertem Schilddrüsenkarzinom nach Thyreoidektomie angewendet wird, sollten die offiziellen Leitlinien eingehalten werden
  • bei der Anwendung als Alternative zu einem Absetzen von Schilddrüsenhormonen garantiert die Kombination von Radiojod-Ganzkörperszintigraphie und Tg-Test nach der Verabreichung die höchste Empfindlichkeit hinsichtlich eines Nachweises von Schilddrüsenresten und Krebs
    • jedoch kann es auch unter Thyrotropin zu falsch-negativen Ergebnissen kommen
  • falls weiterhin ein dringender Verdacht auf Metastasierung vorliegt, sind nach einem Absetzen der Schilddrüsenhormon-Suppressionstherapie eine zusätzliche Radiojod-Ganzkörperszintigraphie und Tg-Tests zur Bestätigung in Betracht zu ziehen
  • bei 18 - 40 % der Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom ist die Anwesenheit von Tg-Autoantikörpern (TgAb) zu erwarten
    • daraus können sich falsch-negative Tg-Serummesswerte ergeben
    • daher sind sowohl TgAb- wie Tg-Bestimmungen erforderlich
  • bei Verabreichung an ältere Patienten mit erhöhtem Risiko durch eine Herzerkrankung, die keiner Thyroidektomie unterzogen wurden, muss das Nutzen-Risiko-Verhältnis sorgfältig abgewogen werden; z.B. bei
    • Herzklappenfehler
    • Kardiomyopathie
    • koronare Herzkrankheit
    • frühere oder derzeit bestehende Tachyarrhythmie, einschließlich Vorhofflimmern
  • Patienten mit erheblichem Schilddrüsenrestgewebe
    • bekannt, dass Thyrogen einen vorübergehenden, aber bedeutenden Anstieg der Schilddrüsenhormonkonzentration im Serum verursacht, wenn es Patienten mit erheblichem Schilddrüsenrestgewebe in situ verabreicht wird
    • deshalb ist bei diesen Patienten eine sorgfältige Bewertung des individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnisses erforderlich
  • Auswirkung auf das Tumorwachstum und/oder Tumorgröße
    • bei Patienten mit Schilddrüsenkarzinom wurden mehrere Fälle berichtet, bei denen während des Absetzens von Schilddrüsenhormonen für diagnostische Zwecke ein verstärktes Tumorwachstum festgestellt wurde, das auf das daraus resultierende längerfristig erhöhte Niveau des schilddrüsenstimulierenden Hormons (Thyroid Stimulating Hormone, TSH) zurückgeführt wurde
    • theoretisch besteht die Möglichkeit, dass Thyrotropin wie Schilddrüsenhormonentzug zu stimuliertem Tumorwachstum führen kann
    • in klinischen Studien mit Thyrotropin alfa, das nur zu einem kurzfristigen Anstieg des TSH-Niveaus im Serum führt, wurde kein Fall von Tumorwachstum festgestellt
    • durch Erhöhung der TSH-Spiegel nach der Verabreichung kann bei Patienten mit metastasierendem Schilddrüsenkarzinom,insbesondere in engen und begrenzten Arealen des Körpers wie dem Gehirn, dem Rückenmark und den Augenhöhlen oder bei Infiltrationen in den Hals, ein lokales Ödem oder eine fokale Hämorrhagie im Bereich dieser Metastasen auftreten, die zu erhöhter Tumorgröße führen
      • dies kann akute Symptome hervorrufen, die von der anatomischen Lage des Gewebes abhängen
        • z.B. kam es bei Patienten mit Metastasen im ZNS zu Hemiplegie, Hemiparese und Sehverlust
    • nach Verabreichung von Thyrotropin alfa wurden auch Larynxödem, eine Tracheotomie erfordernde Atemnot und Schmerzen an der Metastasenstelle berichtet
    • es wird empfohlen bei Patienten, bei denen eine lokale Tumorexpansion lebenswichtige anatomische Strukturen beeinträchtigen kann, eine Vorbehandlung mit Corticosteroiden in Betracht zu ziehen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Thyrotropin alfa - invasiv

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Thyrotropin alfa - invasiv

  • Anwendung in der Schwangerschaft kontraindiziert
  • Thyrotropin in Kombination mit der diagnostischen Radiojod-Ganzkörperszintigraphie ist in der Schwangerschaft kontraindiziert, da der Fötus durch die Folgebehandlung einer hohen Dosis radioaktiven Materials ausgesetzt wird
  • nicht bekannt, ob Thyrotropin bei Verabreichung an Schwangere den Fötus schädigen oder die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflussen kann
  • tierexperimentelle Studien
    • Reproduktionstoxikologische Untersuchungen am Tier wurden nicht durchgeführt
  • Fertilität
    • nicht bekannt, ob sich Thyrotropin auf die Fertilität des Menschen auswirken kann

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Thyrotropin alfa - invasiv

  • darf bei stillenden Patientinnen nicht angewendet werden
  • unbekannt, ob Thyrotropin alfa/Metaboliten in die Muttermilch ausgeschieden werden
  • Risiko für den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

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