Thioguanine Wellcome (25 St)

Hersteller Aca Müller/Adag Pharma AG
Wirkstoff Tioguanin
Wirkstoff Menge 40 mg
ATC Code L01BB03
Preis 103,28 €
Menge 25 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N1
Thioguanine Wellcome (25 St)

Medikamente Prospekt

Tioguanin40mg
(H)Arabisches GummiHilfsstoff
(H)KartoffelstärkeHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)StearinsäureHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Tioguanin - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Tioguanin

Art der Anwendung



  • Einnahme mit reichlich Flüssigkeit
  • gleichzeitige Nahrungsaufnahme oder Erbrechen können Resorption und Plasmaspiegel von Tioguanin vermindern
  • Verabreichung sowohl als tägliche Einmaldosis als auch in aufgeteilten Tagesdosen möglich

Dosierung



  • Induktions- und Konsolidierungsphase der Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML), Konsolidierungs-/Intensivierungsphase der Behandlung der akuten lymphatischen Leukämie (ALL)
    • allgemein
      • Anwendung nur von einem in der Onkologie erfahrenen Arzt (Tioguanin zytotoxisch)
      • Dosierungsempfehlungen
        • nur allgemeine Richtlinien
        • gelten sowohl für Erwachsene als auch für Kinder, mit entsprechenden Dosiskorrekturen auf Basis der Körperoberfläche (KOF)
      • Anwendung in jedem Stadium vor der Erhaltungstherapie in kurzen Zyklen möglich, z. B. zur Induktion, Konsolidierung oder Intensivierung
        • Erhaltungstherapie oder ähnliche, kontinuierliche Langzeittherapie wegen hohem Risiko der Lebertoxizität nicht empfohlen
      • Dosis richtet sich nach Art und Dosis der anderen Zytostatika, die im Rahmen der Kombinationstherapie im Rahmen des jeweiligen Behandlungsprotokolls verabreicht werden
        • für weitergehende Informationen entsprechende Behandlungsrichtlinien zu Rate ziehen
    • akute myeloische Leukämie (AML)
      • Induktionstherapie
        • Verabreichung im Rahmen des sog. TAD-Schemas: Tioguanin, Ara-C (Cytarabin) und Daunorubicin
        • 100 mg Tioguanin / m2 KOF alle 12 h
        • Anzahl der Therapietage richtet sich nach dem jeweiligen Behandlungsprotokoll
      • Konsolidierung
        • üblicherweise erneute Verabreichung im Rahmen des TAD-Schemas
        • optimale Zahl an Zyklen noch nicht bestimmt
        • Einzelheiten über die zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten sollen der entsprechenden Literatur entnommen werden
    • akute lymphatische Leukämie (ALL)
      • Konsolidierung / Intensivierung
        • 60 mg Tioguanin / m2 KOF / Tag
        • Anzahl der Therapietage richtet sich nach dem jeweiligen Behandlungsprotokoll
    • Behandlungsdauer
      • abhängig von der gewählten Kombinationstherapie

Dosisanpassung

  • Kinder und Jugendliche
    • ähnliche Dosen wie bei Erwachsenen unter Anpassung an KOF
  • ältere Patienten
    • keine besonderen Dosierungsempfehlungen
  • Nieren- und Leberfunktionsstörungen
    • Dosisverringerung in Betracht ziehen
  • Patienten mit TPMT (Thiopurin S-Methyltransferase)-Mangel
    • heterozygoter TPMT-Mangel
      • meist Verträglichkeit der empfohlenen Thioguanin-Dosis
    • homozygoter TPMT-Mangel
      • optimale Startdosis bisher nicht festgestellt
    • bei Patienten mit vererblichem TPMT-Mangel: Dosisverminderung in Erwägung ziehen
  • Patienten mit NUDT15 Variante
    • Patienten mit vererbtem mutierten NUDT15 Gen: bereits bei üblichen Dosierungen erhöhtes Risiko für eine schwere Thiopurin-Toxizität (z. B. frühe Leukopenie und Alopezie)
      • i. d. R. erhebliche Dosisreduktion erforderlich
    • Patienten asiatischer Herkunft: besonderes Risiko (aufgrund der erhöhten Häufigkeit des Auftretens dieser Mutation in dieser Population)
    • optimale Anfangsdosis für heterozygot oder homozygot defiziente Patienten nicht untersucht
    • vor Einleitung einer Thiopurin-Therapie: genotypische und phänotypische Tests auf NUDT15 Varianten in Betracht ziehen (um Risiko von Thiopurin-bedingter schwerer Leukopenie und Alopezie, v. a. in der asiatischen Population, zu reduzieren)

Indikation



  • Induktions- und Konsolidierungsphase der Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML)
  • Konsolidierungs-/Intensivierungsphase der Behandlung der akuten lymphatischen Leukämie (ALL)

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Tioguanin - peroral

  • Hinweise
    • keine klinische Dokumentation, die exakte Häufigkeiten der Nebenwirkungen begründen würde
    • Tioguanin häufig in Kombinationstherapie eingesetzt und deshalb Nebenwirkungen nicht immer eindeutig zuordnungsfähig
  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Infektionen
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Knochenmarkssuppression
        • führt möglicherweise zu
          • Leukozytopenie
          • Thrombozytopenie
          • Anämie (weniger häufig)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hyperurikämie (erhöhtes Risiko nach verstärktem Zellzerfall während der Induktionsbehandlung)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • gastrointestinale Intoleranz
        • Übelkeit
        • Erbrechen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Stomatitis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • intestinale Nekrose
      • intestinale Perforation
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Leberfunktionsstörungen (können reversibel sein nach Absetzen der Therapie)
        • Anstieg der Leberenzyme
        • Anstieg des Bilirubins
        • Gelbsucht
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Lebervenenverschluss (meist reversibel nach Therapieabschluss)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • zentrilobuläre Lebernekrose (Einzelfall von Patientin mit AML , die hohe Dosen von Tioguanin und Cytarabin in Kombination mit oralem Kontrazeptivum einnahm.)

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Tioguanin - peroral

  • Behandlung sollte nur von in der Onkologie erfahrenen Ärzten durchgeführt werden
  • Regelmäßige Kontrollen erforderlich, von:
    • Blutbild
    • Leberfunktion
    • Nierenfunktion
  • Lebendimpfstoffe
    • Anwendung nicht empfohlen wegen potentieller Infektionen bei immunsupprimierten Patienten
  • Knochemarksdepression
    • hauptsächliche Nebenwirkung von Tioguanin
    • kann zu folgenden Blutbildveränderungen führen
      • Leukozytopenie
      • Thrombozytopenie
    • sorgfältige Überwachung erforderlich, vor allem bei Patienten mit vorbestehender Knochenmarksdepression
    • Bei ersten Anzeichen eines ungewöhnlich starken Abfalls der Leukozyten- und Thrombozytenzahlen:
      • Therapie unterbrechen
      • Knochenmarkssuppression bei rechtzeitigem Absetzen reversibel
    • häufig Phasen relativer Konchenmarksaplasie während Remissionseinleitung bei Patienten mit AML
      • Vorsorge für Infektionen nötig
    • Patienten mit Thiopurinmethyltransferase (TPMT) - Mangel
      • Patienten mit TPMT-Mangel können ungewöhnlich empfindlich gegenüber der myelosuppressiven Wirkung von Tioguanin sein
        • Neigung zur raschen Knochenmarksdepression nach Einleitung der Therapie
        • Verstärkung des Effekts durch gleichzeitige Einnahme von TPMT-hemmenden Stoffen wie:
          • Olsalazin
          • Mesalazin
          • Sulfasalazin
        • Bluttest auf TPMT-Mangel möglich
        • engmaschige Kontrolle der Blutwerte erforderlich
  • Leberfunktionsstörungen
    • keine Untersuchungen an Patienten mit Leberfunktionsstörungen vorliegend
      • Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung
      • bei Leberinsuffizienz
        • Dosisreduktion in Betracht ziehen
  • Nierenfunktionsstörungen
    • keine Untersuchungen an Patienten mit Nierenfunktionsstörungen vorliegend
      • Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung
      • bei Niereninsuffizienz
        • Dosisreduktion in Betracht ziehen
  • sekundäre Hyperurikämie
    • gesteigerte Harnsäureproduktion kann aufgrund des Zellzerfalls auftreten (besonders während der Induktionstherapie)
    • Harnsäureanstieg in
      • Blut
      • Urin
    • Risiko einer Harnsäurenephropathie
    • vorbeugende Allopurinol-Gabe empfohlen
    • Verringerung der Tioguanin-Dosis nicht erforderlich
  • Kreuzresistenz
    • allgemein vorliegende Kreuzresistenz zwischen Mercaptoputrin und Tioguanin
  • Patienten mit Lesch-Nyhan-Syndrom (HGPRT-Mangel)
    • vorliegender Mangel des Enzyms Hypoxanthin-guanin-phosphoribosyltransferase (HGPRT) kann zu verminderter Umwandlung von Tioguanin in Tioguaninribonukleotid (wirksamer Hauptmetabolit) führen
      • Wirkungslosigkeit möglich
  • Empfängnisverhütung
    • Tioguanin potentiell teratogen
    • Einzelfälle von angeborenen Missbildungen bei Kindern deren Väter vor Zeugung bereits die Kombinationstherapie mit Tioguanin abgeschlossen hatten
    • keine Zeugung von Kindern durch Männer:
      • während der Behandlung
      • bis 6 Monate nach der Behandlung
    • genetische Beratung bei Kinderwunsch nach Therapieabschluss wird empfohlen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Tioguanin - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Tioguanin - peroral

  • Kontrazeption erforderlich, wenn einer der Partner Tioguanin erhält
  • Patientinnen sollten nicht schwanger werden während der Behandlung
  • Anwendung von Tioguanin sollte währen Schwangerschaft unterbleiben (besonders im 1. Trimenon)
  • sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung für Mutter und Ungeborenes im Einzelfall über:
    • Therapieunterbrechung
    • Schwangerschaftsabbruch

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Tioguanin - peroral

  • keine Kenntnis darüber, ob Tioguanin in die Muttermilch übertritt
  • während der Behandlung darf nicht gestillt werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

Sponsor

Rechtliche Hinweise

Warnung

Unsere Website verkauft keine medikamente. Unsere Website dient nur zu Informationszwecken. Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie das Medikament einnehmen.