Terizidon Hartkapseln (50 St)

Hersteller Riemser Pharma GmbH
Wirkstoff Terizidon
Wirkstoff Menge 250 mg
ATC Code J04AK03
Preis 217,5 €
Menge 50 St
Darreichung (DAR) HKP
Norm N2
Terizidon Hartkapseln (50 St)

Medikamente Prospekt

Terizidon250mg
(H)CopovidonHilfsstoff
(H)Eisen (III) oxidHilfsstoff
(H)GelatineHilfsstoff
(H)IndigocarminHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
(H)Wasser, gereinigtHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Terizidon - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Terizidon bzw. Cycloserin
  • schwere Niereninsuffizienz (Serumkreatinin > 2 mg/dl)
  • hochgradiger Zerebralsklerose
  • Alkoholismus
  • psychische Störungen (Depression, schwere Angstzustände, Psychosen)
  • Epilepsie
  • Infektionen mit Mycobacterium bovis BCG

Art der Anwendung



  • Einnahme der Hartkapseln
    • unzerkaut
    • mit ausreichend Flüssigkeit
    • über den Tag verteilt (alle 6 bzw. 8 h)
    • zu den Mahlzeiten
  • zur Vermeidung von Verträglichkeitsstörungen kann Dosis einschleichend auf optimale Menge gesteigert werden

Dosierung



  • Tuberkulose
    • Erwachsene
      • i. A. 3 - 4 Hartkapseln (entsprechend 750 - 1000 mg Terizidon) / Tag, aufgeteilt in 3 - 4 Einzeldosen (alle 6 - 8 h)
    • Kinder und Jugendliche
      • Anwendung nur in Ausnahmesituationen (keine ausreichenden Daten zur Anwendung, Dosierung und Beurteilung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses)
    • eingeschränkte Nierenfunktion
      • keine Empfehlungen zur Anwendung
      • Terizidon Prodrug des Wirkstoffes Cycloserin
        • Kreatinin-Clearance von < 30 ml / Min.: 1 Hartkapsel (250 mg Terizidon)
          • oder intermittierend 2 Hartkapseln (500 mg Terizidon) an 3 Tagen / Woche (z. B. Montag, Mittwoch und Freitag)
      • da Terizidon dialysierbar ist (peritoneal- und hämodialysierbar): Dialysepatienten unmittelbar nach der Dialyse verabreichen
      • Serumkreatinin > 2 mg / dl infolge schwerer Niereninsuffizienz: kontraindiziert
    • Behandlungsdauer
      • in Kombinationstherapie mit weiteren antimykobakteriellen Substanzen abhängig
        • vom klinischen Verlauf, insbesondere vom Zeitpunkt der Konversion und Krankheitsschwere,
        • sowie dem Therapieschema, das auf Basis der Resistenztestung angewendet wird
      • i. d. R. 18 - 24 Monate nach erfolgter Konversion

Indikation



  • bei Erwachsenen im Rahmen einer antituberkulösen Kombinationstherapie zur Behandlung der Tuberkulose, hervorgerufen durch Mycobacterium tuberculosis
  • Hinweise
    • darf nur dann verwendet werden, wenn infolge von nachgewiesenen Resistenzen oder Unverträglichkeiten nicht genügend andere Kombinationspartner zur Verfügung stehen
    • offizielle Leitlinien für den angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen berücksichtigen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Terizidon - peroral

  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • zentralnervöse Störungen
        • Kopfschmerzen
        • Schwindelgefühl
        • Erregbarkeit
        • Zittern
        • Schlaflosigkeit
        • Trunkenheitsgefühl
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000 bis gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • epileptoide Krampfanfälle
      • psychische Reaktionen des depressiven und manischen Typs
      • Angstgefühle
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000 bis gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • gastrointestinale Störungen
        • Übelkeit
        • Bauchschmerzen
        • Meteorismus
        • Verdauungsstörungen
        • Durchfälle
        • Obstipation

Nebenwirkungen die unter Cycloserin aufgetreten sind und auch bei Anwendung von Terizidon erwartet werden:

  • Kongestive Herzinsuffizienz
  • Stevens-Johnson-Syndrom
  • Hautausschlag
  • megaloblastäre Anämie
  • Lebertoxizität
  • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Erkrankungen des Zentralnervensystems (Benommenheit, Schläfrigkeit, Koma, Kopfschmerzen, Zittern, Dysarthrie, Schwindel, Verwirrtheit und Desorientierung mit Erinnerungsverlust, Nervosität, Erregbarkeit, Psychosen [unter Umständen mit Suizidalität], Paranoia, Katatonie, Zuckungen, Hyperreflexie, Sehstörungen, Parese, epileptoide Anfälle und epileptiforme Absenz)
  • Enzephalopathie

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Terizidon - peroral

  • bei Anwendung von Terizidon sollten die offiziellen Leitlinien für den angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen berücksichtigt werden
  • psychische Nebenwirkungen und Nebenwirkungen auf das Nervensystem
    • aufgrund der Möglichkeit von psychischen Nebenwirkungen sowie von Nebenwirkungen auf das Nervensystem den Patienten während der stationären und ambulanten Therapiephase überwachen
  • es sollte erst auf eine ambulante Behandlung umgestellt werden, wenn der Patient in der vorangegangenen stationären Behandlung nebenwirkungsfrei war
  • Kinder und Jugendliche
    • keine ausreichenden Daten zur Anwendung, Dosierung und Beurteilung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses vorliegend
      • Anwendung in dieser Altersgruppe
        • nur in Ausnahmesituationen, wenn aufgrund einer hochgradigen Erregerresistenz nicht genügend andere Wirkstoffe zur Therapie verfügbar sind und das Risiko für einen progredienten Krankheitsverlauf entsprechend hoch ist
        • und wenn die Sensitivitätstestung eine Erregersensibilität gegenüber Terizidon bestätigt hat oder wenn im Rahmen der Fallfindung von einer Erregersensibilität ausgegangen werden kann
      • Therapie bei Kindern und Jugendlichen unter Supervision und Monitoring der Wirksamkeit und Nebenwirkungen
      • einen in der Therapie der Tuberkulose erfahrenen Spezialisten mit einbeziehen
  • kontraindiziert bei Patienten mit der Anamnese einer hochgradigen Zerebralsklerose, Alkoholismus, psychischen Störungen (Depression, schwere Angstzustände, Psychosen) oder Epilepsie
    • Terizidon selbst führt zu zentralnervösen Störungen
    • Risiko für solche Nebenwirkungen bei oben genannten Patienten sonst zusätzlich erhöht
  • neurologische Nebenwirkungen
    • präventive Gabe von Pyridoxin (Vitamin B6) unter Terizidon-Behandlung empfohlen
      • empfohlene Dosierung: 50mg Vitamin B6 pro 250mg Terizidon
  • gleichzeitige Einnahme von Alkohol kann Risiko zentralnervöser Störungen erhöhen
    • daher während der Terizidon-Therapie auf Alkohol verzichten
  • keine Hinweise, dass gleichzeitige Einnahme von Koffein und Terizidon das Risiko für Nebenwirkungen auf das Nervensystem erhöht
    • aufgrund mangelnder Erkenntnisse gleichzeitige Aufnahme von Koffein und Terizidon nur mit Vorsicht
    • Aufnahme sehr hoher Koffeinmengen in Form von bestimmten Getränken oder stimulierenden Mitteln (Aufputschmitteln) vorsichtshalber vermeiden
  • Dialyse
    • Terizidon ist durch Hämo- und Peritonealdialyse dialysierbar
    • keine ausreichenden Untersuchungen vorliegend, aus denen hervorgeht, dass Terizidon im Falle einer kontinuierlichen Form der Dialyse (kontinuierliche Peritonealdialyse, CAPD) noch klinisch wirksam ist

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Terizidon - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Terizidon - peroral

  • Anwendung von Terizidon während der Schwangerschaft aufgrund zentralnervöser Nebenwirkungen nicht empfohlen
    • Anwendung während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung
      • aufgrund fehlender klinischer Erfahrung
  • es ist nicht bekannt ob Terizidon die Plazenta passiert
    • jedoch wird Terizidon zu D-Cycloserin metabolisiert, woher auch bei Einnahme von Terizidon mit der Passage einer relevanten Menge Cycloserin in die Plazenta und in den embryonalen Blutkreislauf gerechnet werden muss
  • bisher nur sehr begrenzte Erfahrungen bei der Anwendung von Terizidon (und Cyloserin) bei Schwangeren
  • Tierexperimentelle Studien
    • keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf Reproduktionstoxizität
  • Fertilität
    • keine Daten vorliegend

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Terizidon - peroral

  • es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob entweder das Stillen unterbrochen oder die Behandlung mit Terizidon abgebrochen wird
    • dabei sowohl den Nutzen des Stillens für das Kind als auch den Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigen
  • nicht bekannt, ob Terizidon in die Muttermilch übergeht
    • aufgrund der Tatsache, dass Terizidon zu D-Cycloserin hydrolysiert (Prodrug), ist jedoch zu erwarten, dass auch bei der Einnahme von Terizidon relevante Mengen von Cycloserin in die Muttermilch übergehen
  • beim gestillten Säugling ist die Möglichkeit einer Sensibilisierung sowie von Durchfällen und eine Sprosspilzbesiedlung der Schleimhäute nicht auszuschließen

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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