Teicoplanin HEXAL 100mg (5 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Teicoplanin
Wirkstoff Menge 100 mg
ATC Code J01XA02
Preis 152,1 €
Menge 5 St
Darreichung (DAR) PLH
Norm N2
Teicoplanin HEXAL 100mg (5 St)

Medikamente Prospekt

TeicoplaninAPg-100000IE
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe0.24mmol
Natrium Ion5.5mg
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff (Teicoplanin) oder einen der sonstigen Bestandteile.

Art der Anwendung



  • Teicoplanin sollte intravenös, intramuskulär oder oral gegeben werden. Die intravenöse Anwendung kann als Injektion über 3 bis 5 Minuten oder als Infusion über 30 Minuten erfolgen.
  • Bei Neugeborenen erfolgt die Anwendung ausschließlich als intravenöse Infusion.
  • Bei durch Clostridium difficile hervorgerufener infektiöser Diarrhö und Kolitis ist die orale Anwendung zu wählen.
  • Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
    • Dieses Arzneimittel ist nur zur einmaligen Anwendung geeignet.
    • Herstellung der rekonstituierten Lösung
      • Das gesamte Lösungsmittel wird langsam in die Durchstechflasche mit dem Pulver injiziert.
      • Die Durchstechflasche wird vorsichtig zwischen den Händen gerollt, bis das Pulver vollständig gelöst ist. Wenn die Lösung schäumt, sollte sie etwa 15 Minuten stehen gelassen werden. Nur klare gelbliche Lösungen sollten angewendet werden.
    • Teicoplanin HEXALArgA8-/sup> 100 mg
      • Die rekonstituierte Lösung enthält 100 mg Teicoplanin in 1,5 ml.
    • Teicoplanin HEXALArgA8-/sup> 200 mg
      • Die rekonstituierte Lösung enthält 200 mg Teicoplanin in 3,0 ml.
    • Teicoplanin HEXALArgA8-/sup> 400 mg
      • Die rekonstituierte Lösung enthält 400 mg Teicoplanin in 3,0 ml.
    • Die rekonstituierte Lösung ist isotonisch zu Plasma und hat einen pH-Wert von 7,2 bis 7,8.
    • Tabelle 3
      • Teicoplanin HEXALArgA8-/sup> 100 mg:
        • Nominelle Teicoplanin-Menge in der Durchstechflasche: 100 mg
        • Volumen der Durchstechflasche: 8 ml
        • Entnehmbares Volumen an Lösungsmittel aus der Ampulle: 1,8 ml
        • Volumen, das die nominelle Teicoplanin-Menge enthält (entnommen mit einer 5 ml-Spritze mit einer 23 G-Kanüle): 1,5 ml
      • Teicoplanin HEXALArgA8-/sup> 200 mg:
        • Nominelle Teicoplanin-Menge in der Durchstechflasche: 200 mg
        • Volumen der Durchstechflasche: 10 ml
        • Entnehmbares Volumen an Lösungsmittel aus der Ampulle: 3,2 ml
        • Volumen, das die nominelle Teicoplanin-Menge enthält (entnommen mit einer 5 ml-Spritze mit einer 23 G-Kanüle): 3,0 ml
      • Teicoplanin HEXALArgA8-/sup> 400 mg:
        • Nominelle Teicoplanin-Menge in der Durchstechflasche: 400 mg
        • Volumen der Durchstechflasche: 22 ml
        • Entnehmbares Volumen an Lösungsmittel aus der Ampulle: 3,2 ml
        • Volumen, das die nominelle Teicoplanin-Menge enthält (entnommen mit einer 5 ml-Spritze mit einer 23 G-Kanüle): 3,0 ml
    • Die rekonstituierte Lösung kann direkt injiziert, nach weiterer Verdünnung infundiert oder eingenommen werden.
    • Herstellung der verdünnten Lösung vor Infusion
      • Teicoplanin HEXALArgA8-/sup> kann in folgenden Infusionslösungen verdünnt angewendet werden:
        • Natriumchlorid-Lösung 9 mg/ml (0,9%)
        • Ringerlösung
        • Ringer-Laktat-Lösung (Hartmann-Lösung)
        • 5% Glukose-Lösung zur Injektion
        • 0,18% Natriumchlorid- und 4% Glukose-Lösung
        • Peritonealdialyselösung mit 1,36% oder 3,86% Glukose-Lösung
    • Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Dosierung



  • Dosierung
    • Dosierung und Dauer der Anwendung sollten individuell angepasst werden unter Beachtung von Art und Schwere der Infektion sowie des Ansprechens des Patienten auf die Therapie und von Patientenfaktoren wie Alter und Nierenfunktion.
  • Bestimmung der Serumkonzentration
    • Zur Optimierung der Behandlung sollten während der Einstellung der Dosis die Teicoplanin-Serumkonzentrationen überwacht werden, um sicherzustellen, dass Mindesttalspiegel erreicht werden:
      • Bei den meisten Infektionen durch Gram-positive Bakterien sollten die Talspiegel von Teicoplanin mindestens 10 mg/l betragen, wenn sie mittels Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie (HPLC) bestimmt werden, oder mindestens 15 mg/l, wenn sie mittels Fluoreszenz-Polarisations-Immunoassay (FPIA) bestimmt werden.
      • Bei Endokarditis und anderen schweren Infektionen sollten die Teicoplanin-Talspiegel 15 bis 30 mg/l betragen, wenn sie mittels HPLC bestimmt werden, oder 30 bis 40 mg/l, wenn sie mittels FPIA bestimmt werden.
    • Während der weiteren Behandlung sollte das Monitoring mindestens einmal pro Woche fortgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Serumkonzentrationen von Teicoplanin stabil sind.
  • Tabelle 1: Dosierung für Erwachsene und ältere Patienten mit normaler Nierenfunktion
    • Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen, Pneumonie, Komplizierte Harnwegsinfektionen
      • Therapieeinleitung
        • Startdosis: 6 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden für 3 Anwendungen
        • Ziel-Serumtalspiegel an Tag 3 bis 5: > 15 mg/l1
      • Erhaltungsphase
        • Erhaltungsdosis: 6 mg/kg Körpergewicht intravenös oder intramuskulär einmal täglich
        • Ziel-Serumtalspiegel in der Erhaltungsphase: > 15 mg/l1 einmal wöchentlich
    • Knochen- und Gelenkinfektionen
      • Therapieeinleitung
        • Startdosis: 12 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden für 3 bis 5 Anwendungen
        • Ziel-Serumtalspiegel an Tag 3 bis 5: > 20 mg/l1
      • Erhaltungsphase
        • Erhaltungsdosis: 12 mg/kg Körpergewicht intravenös oder intramuskulär einmal täglich
        • Ziel-Serumtalspiegel in der Erhaltungsphase: > 20 mg/l1
    • Infektiöse Endokarditis
      • Therapieeinleitung
        • Startdosis: 12 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden für 3 bis 5 Anwendungen
        • Ziel-Serumtalspiegel an Tag 3 bis 5: 30 bis 40 mg/l1
      • Erhaltungsphase
        • Erhaltungsdosis: 12 mg/kg Körpergewicht intravenös oder intramuskulär einmal täglich
        • Ziel-Serumtalspiegel an Tag 3 bis 5: > 30 mg/l1
    • 1 Bestimmt mittels FPIA
    • Die Dosierung ist an das Körpergewicht des Patienten anzupassen.
  • Anwendungsdauer
    • Die Dauer der Behandlung sollte abhängig vom klinischen Ansprechen des Patienten festgelegt werden. Bei infektiöser Endokarditis ist im Allgemeinen eine Mindestbehandlung über 21 Tage erforderlich. Die Dauer der Behandlung sollte einen Zeitraum von 4 Monaten nicht überschreiten.
  • Kombinationstherapie
    • Teicoplanin hat ein begrenztes antibakterielles Wirkspektrum (Gram-positiv). Es ist als Monotherapie nicht geeignet zur Behandlung einiger Infektionstypen, es sei denn, die Empfindlichkeit des Erregers ist nachgewiesen oder es besteht der begründete Verdacht, dass der oder die am wahrscheinlichsten vorliegenden Erreger empfindlich gegenüber Teicoplanin sind.
  • Mit Clostridium-difficile-Infektionen assoziierte Diarrhö und Kolitis
    • Empfohlen wird die Einnahme von zweimal täglich 100 bis 200 mg Teicoplanin für 7 bis 14 Tage.
  • Ältere Patienten
    • Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich, sofern die Nierenfunktion nicht eingeschränkt ist (siehe unten).
  • Erwachsene und ältere Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
    • Bis zum 4. Behandlungstag ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich, dann sollte die Dosis so angepasst werden, dass die Serumtalspiegel bei mindestens 10 mg/l liegen, wenn sie mittels Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie (HPLC) bestimmt werden, oder mindestens 15 mg/l, wenn sie mittels Fluoreszenz-Polarisations-Immunoassay (FPIA) bestimmt werden.
    • Nach dem 4. Behandlungstag:
      • Bei leichter bis mäßiger Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 30 bis 80 ml/min): Die Erhaltungsdosis sollte halbiert werden, entweder durch Gabe der Dosis jeden zweiten Tag oder durch einmal tägliche Gabe der halben Dosis.
      • Bei starker Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min) und bei Hämodialysepatienten: Die Dosis sollte ein Drittel der Normaldosis betragen, entweder durch Gabe der Startdosis jeden dritten Tag oder durch einmal tägliche Gabe von einem Drittel der Dosis.
    • Teicoplanin wird nicht durch Hämodialyse eliminiert.
  • Patienten mit kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD)
    • Nach einer initialen intravenösen Einzeldosis von 6 mg/kg Körpergewicht werden in der ersten Woche 20 mg/l im Beutel mit der Dialyseflüssigkeit gegeben, dann 20 mg/l in jedem zweiten Beutel in der zweiten Woche und in der dritten Woche 20 mg/l mit dem nächtlichen Beutel.
  • Kinder und Jugendliche
    • Für Jugendliche über 12 Jahre gelten die gleichen Empfehlungen wie für Erwachsene.
    • Neugeborene und Säuglinge bis zu einem Alter von 2 Monaten
      • Initialdosis
        • Am ersten Tag werden einmal 16 mg/kg Körpergewicht als intravenöse Infusion gegeben.
      • Erhaltungsdosis
        • Einmal tägliche intravenöse Infusion von 8 mg/kg Körpergewicht.
    • Kinder von 2 Monaten bis 12 Jahre
      • Initialdosis
        • Eine intravenöse Dosis von 10 mg/kg Körpergewicht wird alle 12 Stunden gegeben insgesamt über 3 Gaben.
      • Erhaltungsdosis
        • Intravenöse Gabe von 6 bis 10 mg/kg Körpergewicht einmal täglich.

Indikation



  • Teicoplanin HEXALArgA8-/sup> ist bei Erwachsenen und Kindern ab der Geburt indiziert zur parenteralen Behandlung von folgenden Infektionen:
    • Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen
    • Knochen- und Gelenkinfektionen
    • Nosokomiale Pneumonien
    • Ambulant erworbene Pneumonien
    • Komplizierte Harnwegsinfektionen
    • Infektiöse Endokarditis
    • Peritonitis, assoziiert mit kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD)
    • Bakteriämie, die im Rahmen einer der oben aufgelisteten Indikationen auftritt
  • Teicoplanin HEXALArgA8-/sup> ist auch angezeigt zur oralen Anwendung als Alternativbehandlung von durch Infektion mit Clostridium difficile verursachter Diarrhö und Kolitis.
  • Teicoplanin HEXALArgA8-/sup> sollte, falls erforderlich, in Kombination mit anderen antibakteriellen Arzneimitteln eingesetzt werden.
  • Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollten berücksichtigt werden.

Nebenwirkungen



  • Tabellarische Übersicht der Nebenwirkungen
    • In Tabelle 2 werden alle Nebenwirkungen gelistet, die häufiger als bei Placebo und bei mehr als einem Patienten aufgetreten sind, folgende Konvention wird verwendet:
      • Sehr häufig (>/= 1/10)
      • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
      • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
      • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
      • Sehr selten (< 1/10.000)
      • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • Selten
        • Abszess
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Superinfektion (übermäßige Vermehrung nicht empfindlicher Mikroorganismen)
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • Gelegentlich
        • Leukopenie, Thrombozytopenie, Eosinophilie
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Agranulozytose, Neutropenie
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • Gelegentlich
        • anaphylaktische Reaktionen
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), anaphylaktischer Schock
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Gelegentlich
        • Schwindel, Kopfschmerz
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Krampfanfälle
    • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
      • Gelegentlich
        • Taubheit, Hörverlust, Tinnitus, vestibuläre Störung
    • Gefäßerkrankungen
      • Gelegentlich
        • Phlebitis
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Thrombophlebitis
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • Gelegentlich
        • Bronchospasmus
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • Gelegentlich
        • Diarrhö, Erbrechen, Übelkeit
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • Häufig
        • Exanthem, Erythem, Juckreiz
      • Selten
        • gHg-Red-Man-Syndrom+ACY-quot,, (Rötung des Oberkörpers)
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Angioödem, exfoliative Dermatitis, Urtikaria
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • Gelegentlich
        • erhöhter Serumkreatininwert
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Niereninsuffizienz (einschl. akuten Nierenversagens)
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Häufig
        • Schmerzen, Fieber
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Abszess an der Injektionsstelle, Schüttelfrost (Rigor)
    • Untersuchungen
      • Gelegentlich
        • erhöhte Transaminasewerte (vorübergehend anomale Transaminasewerte), Anstieg der alkalischen Phosphatase im Serum (vorübergehend anomale Serumwerte der alkalischen Phosphatase), Anstieg des Serumkreatinins (vorübergehender Anstieg des Serumkreatinins)
    • Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad geordnet.
  • Bei Dosierungen von zweimal täglich 12 mg/kg Körpergewicht sollten die Patienten hinsichtlich des Auftretens von Nebenwirkungen überwacht werden

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Überempfindlichkeitsreaktionen
      • Schwere, lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen, manchmal mit tödlichem Ausgang, wurden unter Teicoplanin beschrieben (z. B. anaphylaktischer Schock). Wenn eine allergische Reaktion auftritt, muss die Behandlung mit Teicoplanin sofort abgebrochen und geeignete Notfallmaßnahmen eingeleitet werden.
      • Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Vancomycin sollte Teicoplanin mit Vorsicht angewendet werden, da eine allergische Kreuzreaktion, einschließlich eines tödlichen anaphylaktischen Schocks, nicht auszuschließen ist.
      • Das Auftreten eines ,Red-Man-Syndroms+ACY-quot, (siehe unten) unter Vancomycin stellt jedoch keine Kontraindikation für Teicoplanin dar.
    • Infusionsbedingte Reaktionen
      • In seltenen Fällen wurde (auch schon bei Erstanwendung) ein ,Red-Man-Syndrom+ACY-quot, (Symptomenkomplex mit Pruritus, Urtikaria, Hautrötungen, Angioödem, Tachykardie, Blutdruckabfall, Dyspnoe) beobachtet. Der Abbruch der Anwendung oder die Reduktion der Infusionsgeschwindigkeit kann zur Beendigung dieser Reaktionen führen. Infusionsbedingte Reaktionen können minimiert werden, wenn die Tagesdosis nicht als Bolus, sondern als Infusion über einen Zeitraum von 30 Minuten gegeben wird.
    • Schwere bullöse Reaktionen
      • Über lebensbedrohliche oder sogar tödliche Fälle von Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN) wurde bei der Anwendung von Teicoplanin berichtet. Wenn Anzeichen oder Symptome eines SJS oder einer TEN (z. B. progressive Hautrötungen mit Blasenbildung und Schleimhautschädigungen) auftreten, muss die Behandlung mit Teicoplanin sofort abgebrochen werden.
    • Antibakterielles Wirkspektrum
      • Teicoplanin hat ein begrenztes antibakterielles Wirkspektrum (Gram-positive Erreger). Es ist zur Behandlung einiger Infektionstypen nicht als Monotherapie geeignet, es sei denn, die Empfindlichkeit des Erregers ist nachgewiesen oder es besteht der begründete Verdacht, dass der oder die am wahrscheinlichsten vorliegenden Erreger empfindlich gegenüber Teicoplanin sind.
      • Für eine rationale Antibiotika-Therapie mit Teicoplanin sollten das antibakterielle Wirkspektrum, das Sicherheitsprofil des Wirkstoffs und die Eignung der antibiotischen Standardtherapie für den einzelnen Patienten bei der Therapieentscheidung berücksichtigt werden. Auf dieser Basis sollte Teicoplanin vorwiegend bei schweren Infektionen eingesetzt werden, bei denen die antibiotische Standardtherapie als ungeeignet eingestuft wird.
    • Therapieeinleitung
      • Da nur begrenzte Daten zur Sicherheit vorliegen, sollten Patienten sorgfältig hinsichtlich des Auftretens von Nebenwirkungen beobachtet werden, wenn höhere Dosen von 12 mg/kg Körpergewicht zweimal täglich angewendet werden. Unter diesem Therapieschema sollte neben den empfohlenen periodischen hämatologischen Untersuchungen auch der Kreatinin-Wert im Serum überwacht werden.
      • Teicoplanin sollte nicht intraventrikulär angewendet werden.
    • Thrombozytopenie
      • Unter der Anwendung von Teicoplanin wurde über Thrombozytopenie berichtet.
      • Während der Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen hämatologische Untersuchungen, einschließlich eines großen Blutbilds, erfolgen.
    • Nierentoxizität
      • Bei Patienten, die Teicoplanin erhielten, wurde über Nierenversagen berichtet. Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion und/oder Patienten, die Teicoplanin in Verbindung mit oder anschließend an eine Behandlung mit anderen Arzneimitteln mit nephrotoxischem Potenzial (Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin B, Ciclosporin und Cisplatin) erhalten, sollten sorgfältig überwacht werden, Hörtests sollten durchgeführt werden.
      • Da Teicoplanin vorwiegend über die Nieren ausgeschieden wird, muss die Dosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden.
    • Ototoxizität
      • Wie bei anderen Glykopeptiden wurde bei mit Teicoplanin behandelten Patienten über Ototoxizität (Taubheit, Tinnitus) berichtet. Patienten, bei denen während der Behandlung mit Teicoplanin Anzeichen und Symptome einer Beeinträchtigung des Hörvermögens oder einer Innenohrerkrankung auftreten, sollten sorgfältig bewertet und überwacht werden, insbesondere bei längerer Behandlungsdauer und bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
      • Patienten, die Teicoplanin in Verbindung mit oder anschließend an eine Behandlung mit anderen Arzneimitteln mit neuro-/ototoxischem Potenzial (Aminoglykoside, Ciclosporin, Cisplatin, Furosemid und Etacrynsäure) erhalten, sollten sorgfältig überwacht und der Nutzen von Teicoplanin bewertet werden, wenn das Hörvermögen abnimmt.
      • Besondere Vorsicht ist bei Patienten geboten, die Teicoplanin zusammen mit anderen ototoxischen und/oder neurotoxischen Arzneimitteln erhalten, für die regelmäßige Blutuntersuchungen sowie Leber- und Nierenfunktionstests empfohlen werden.
    • Superinfektion
      • Wie bei anderen Antibiotika kann insbesondere die längere Anwendung von Teicoplanin zur Vermehrung von nicht empfindlichen Mikroorganismen führen. Falls eine Folgeinfektion auftritt, ist diese entsprechend zu behandeln.
    • Teicoplanin HEXALArgA8-/sup> enthält Natrium
      • Teicoplanin HEXALArgA8-/sup> 100 mg enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis, d. h. es ist nahezu ,natriumfrei+ACY-quot,.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
    • Teicoplanin- und Aminoglykosidlösungen sind inkompatibel und dürfen für die Anwendung als Injektionslösung nicht miteinander gemischt werden. Sie sind aber kompatibel in Dialyseflüssigkeiten und können bei der Behandlung von CAPD-bedingter Peritonitis uneingeschränkt eingesetzt werden.
    • Nur mit Vorsicht sollte Teicoplanin zusammen mit oder nachfolgend zu Arzneimitteln gegeben werden, von denen bekannt ist, dass sie die Nieren- oder Hörfunktion beeinträchtigen können. Zu diesen Arzneimitteln zählen Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin B, Ciclosporin, Cisplatin, Furosemid und Etacrynsäure.
    • Ein synergistischer toxischer Effekt der Kombination mit Teicoplanin konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.
    • In klinischen Studien wurde Teicoplanin vielen Patienten gegeben, die bereits verschiedene andere Arzneimittel erhielten, darunter waren Antibiotika, Antihypertensiva, Anästhetika, Mittel gegen Herzerkrankungen und Antidiabetika, ohne dass Wechselwirkungen beobachtet wurden.
    • Kinder und Jugendliche
      • Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Teicoplanin hat einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Teicoplanin kann Schwindel/Benommenheit und Kopfschmerzen verursachen. Dadurch kann die Fähigkeit, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein. Patienten mit entsprechenden Nebenwirkungen sollten nicht am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.
  • Überdosierung
    • Symptome
      • Es wurden Fälle von versehentlicher, exzessiver Überdosierung bei Kindern berichtet. In einem Fall kam es zu Erregtheit bei einem 29 Tage alten Neugeborenen nach intravenöser Anwendung von 400 mg (95 mg/kg).
    • Maßnahmen
      • Zur Therapie einer Überdosierung empfehlen sich allgemeine symptomatische Maßnahmen. Teicoplanin ist nicht durch Hämodialyse und nur langsam durch Peritonealdialyse entfernbar.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Bisher liegen nur begrenzte Mengen an Daten mit der Anwendung von Teicoplanin bei Schwangeren vor.
  • Tierexperimentelle Studien haben bei hohen Dosen eine Reproduktionstoxizität gezeigt: Bei Ratten kam es vermehrt zu Totgeburten und neonataler Mortalität. Das potenzielle Risiko für Menschen ist nicht bekannt. Deshalb sollte Teicoplanin während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
  • Ein potenzielles Risiko für Schädigungen des Innenohrs und der Nieren des Fötus kann nicht ausgeschlossen werden.
  • Fertilität
    • Tierexperimentelle Reproduktionsstudien ergaben keine Hinweise auf eine verminderte Fertilität.

Stillzeithinweise



  • Es ist nicht bekannt, ob Teicoplanin beim Menschen in die Muttermilch übergeht.
  • Es gibt keine Informationen, ob Teicoplanin bei Tieren in die Muttermilch übergeht.
  • Die Entscheidung, weiter zu stillen/abzustillen oder die Therapie mit Teicoplanin fortzusetzen/abzubrechen, sollte einerseits den Wert der Muttermilch für den Säugling, andererseits den Nutzen von Teicoplanin für die Mutter berücksichtigen.

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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