Tecfidera 120mg 7tage (14 St)

Hersteller Biogen GmbH
Wirkstoff Dimethyl fumarat
Wirkstoff Menge 120 mg
ATC Code L04AX07
Preis 123,51 €
Menge 14 St
Darreichung (DAR) HKM
Norm N1
Tecfidera 120mg 7tage (14 St)

Medikamente Prospekt

Dimethyl fumarat120mg
(H)Acid blue 9Hilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Croscarmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)Drucktinte, schwarzHilfsstoff
Schellack
Kalium hydroxid
Eisen (II,III) oxid
(H)Eisen (III) hydroxid oxid x-WasserHilfsstoff
(H)Eudragit L 30 D-55Hilfsstoff
(H)GelatineHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:1)Hilfsstoff
(H)Natrium dodecylsulfatHilfsstoff
(H)Polysorbat 80Hilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)SimeticonHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
(H)Triethyl citratHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dimethyl fumarat - peroral

  • Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose
    • Überempfindlichkeit gegen Dimethylfumarat
  • Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vulgaris, die eine systemische Arzneimitteltherapie benötigen
    • Überempfindlichkeit gegen Dimethylfumarat
    • schwere Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
    • schwere Leberfunktionsstörungen
    • schwere Nierenfunktionsstörungen
    • Schwangerschaft
    • Stillzeit

Art der Anwendung



  • Kapseln zum Einnehmen
  • Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit empfohlen
  • Patienten, die unter Hitzegefühl oder gastrointestinalen Nebenwirkungen leiden
    • Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit kann die Verträglichkeit verbessern
  • Kapseln im Ganzen schlucken (Kapsel oder ihr Inhalt darf nicht zerdrückt, geteilt, aufgelöst, gelutscht oder gekaut werden, da der magensaftresistente Überzug der Mikrotabletten eine Reizung des Magens verhindert)

Dosierung



  • schubförmig remittierende Multiple Sklerose
    • Erwachsene
      • Einleitung der Behandlung unter Aufsicht eines Arztes, der Erfahrung in der Behandlung der Erkrankung besitzt
      • initial: 120 mg Dimethylfumarat 2mal / Tag über 7 Tage
      • anschließend Dosiserhöhung auf 240 mg Dimethylfumarat 2mal / Tag
      • zur Reduktion von auftretendem Hitzegefühl und gastrointestinalen Nebenwirkungen
        • vorübergehende Dosisreduktion auf 120 mg 2mal / Tag
        • empfohlene Erhaltungsdosis von 240 mg 2mal / Tag innerhalb eines Monats wieder aufnehmen
      • versäumte Dosis
        • nicht die dopplte Dosis einnehmen
        • nachträgliche Einnahme der versäumten Dosis nur, wenn zwischen den Einnahmen ein Abstand von 4 Stunden liegt
        • bei > 4 Stunden kein Nachholen und bis zur nächsten geplanten Einnahme warten

Dosisanpassung

  • ältere Patienten
    • unzureichende Daten
    • aufgrund der Wirkungsweise des Wirkstoffs gibt es keine theoretische Begründung für eine erforderliche Dosisanpassung
  • Nieren- und Leberfunktionsstörungen
    • nicht untersucht
    • auf der Grundlage klinischer Pharmakologiestudien sind keine Dosisanpassungen erforderlich
    • schwere Nieren- oder Leberfunktionsstörungen: Anwendung mit Vorsicht
  • Kinder und Jugendliche
    • 10 - 18 Jahre
      • Sicherheit und Wirksamkeit bisher noch nicht erwiesen
      • keine Dosierungsempfehlung möglich
    • AJg-lt, 10 Jahre
      • kein relevanter Nutzen

Indikation



  • Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dimethyl fumarat - peroral

Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Gastroenteritis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML)
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Lymphopenie
      • Leukopenie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Überempfindlichkeit
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Brennen
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hitzegefühl
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hitzewallung
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Diarrhoe
      • Übelkeit
      • Schmerzen Oberbauch
      • Abdominalschmerz
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
      • Dyspepsie
      • Gastritis
      • Gastrointestinale Erkrankung
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Aspartataminotransferase erhöht
      • Alaninaminotransferase erhöht
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Arzneimittelbedingter Leberschaden
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Pruritus
      • Ausschlag
      • Erythem
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Proteinurie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Wärmegefühl
  • Untersuchungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Ketonkörper im Urin
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Albumin im Urin nachweisbar
      • Leukozytenzahl erniedrigt

Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vulgaris, die eine systemische Arzneimitteltherapie benötigen

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Lymphopenie
      • Leukopenie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Eosinophilie
      • Leukozytose
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • akute lymphatische Leukämie
      • irreversible Panzytopenie
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • verringerter Appetit
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
      • Parästhesie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Schwindel
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • progressive multifokale Leukenzephalopathie
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Flush-Symptomatik
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Diarrh+APY
      • abdominale Distension
      • Bauchschmerzen
      • Übelkeit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
      • Dyspepsie
      • Obstipation
      • abdominelle Missempfindung
      • Flatulenz
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erythem
      • brennendes Gefühl auf der Haut
      • Pruritus
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • allergische Hautreaktion
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Proteinurie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Nierenversagen
      • Fanconi-Syndrom
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Fatigue
      • Hitzegefühl
      • Asthenie
  • Untersuchungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • erhöhte Leberenzymwerte
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • erhöhte Serumkreatininwerte

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dimethyl fumarat - peroral

Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose

  • Blut-/Laboruntersuchungen
    • in klinischen Studien wurden bei Patienten, die mit Dimethylfumarat behandelt wurden, Veränderungen der Laborwerte der Niere beobachtet
      • klinische Bedeutung dieser Veränderungen ist nicht bekannt
    • Überprüfung der Nierenfunktion (z. B. Kreatinin, Blut- Harnstoff-Stickstoff und Urintest) empfohlen
      • vor Behandlungsbeginn
      • nach einer Behandlungsdauer von 3 und 6 Monaten
      • danach alle 6 bis 12 Monate
      • und wenn klinisch indiziert
    • Leberschädigung
      • die Behandlung mit Dimethylfumarat kann zu einem arzneimittelbedingten Leberschaden, einschließlich eines Leberenzymanstiegs (>/= 3 ULN) und eines Anstiegs des Gesamtbilirubinspiegels (>/= 2 ULN), führen
      • das Eintreten der Leberschädigung kann unmittelbar, nach mehreren Wochen oder später sein
      • nach Absetzen der Behandlung wurde ein Rückgang der unerwünschten Ereignisse beobachtet
      • eine Überprüfung der Aminotransferasen im Serum (z. B. ALT, AST) und der Gesamtbilirubinspiegeln wird vor Behandlungsbeginn sowie während der Behandlung, wenn klinisch indiziert, empfohlen
    • Lymphopenie
      • Patienten, die mit Dimethylfumarat behandelt werden, können eine schwere, anhaltende Lymphopenie entwickeln
      • das Arzneimittel wurde bei Patienten mit vorbestehender niedriger Lymphozytenzahl nicht untersucht
        • bei der Behandlung dieser Patienten ist Vorsicht geboten
      • vor der Einleitung einer Behandlung muss ein aktuelles großes Blutbild, einschließlich Lymphozyten, bestimmt werden
      • falls die Lymphozytenzahl unterhalb der Norm liegt, sollte vor Einleitung einer Therapie eine umfassende Abklärung möglicher Ursachen durchgeführt werden
      • nach Beginn der Therapie muss alle 3 Monate ein großes Blutbild, einschließlich Lymphozyten, bestimmt werden
      • eine Unterbrechung der Behandlung sollte erwogen werden bei Patienten mit einer Lymphozytenzahl <0,5 x 109/l über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten
      • die Nutzen-Risiko-Abwägung der Behandlung sollte zusammen mit dem Patienten im Kontext anderer verfügbarer Therapieoptionen überdacht werden
      • klinische Faktoren, die Bewertung der Laboruntersuchungen und der bildgebenden Untersuchungen können im Rahmen dieser Betrachtung einbezogen werden
      • wird die Behandlung trotz einer anhaltenden Lymphozytenzahl <0,5 x 109/l fortgesetzt, wird eine erhöhte Wachsamkeit empfohlen
      • die Lymphozytenwerte sollten bis zur Normalisierung beobachtet werden
      • nach Normalisierung und falls alternative Behandlungsoptionen nicht zur Verfügung stehen, sollten Entscheidungen bzgl. eines möglichen erneuten Behandlungsbeginns nach Absetzen der Therapie anhand klinischer Beurteilung getroffen werden
      • bei Patienten mit Lymphozytenzahlen von >/=0,5 x 109/l und <0,8 x 109/l über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten ist das Nutzen/-Risiko-Verhältnis zu bewerten
  • MRT-Bildgebung
    • vor Einleitung der Therapie sollte eine Ausgangs-MRT-Untersuchung (i. d. R. innerhalb von 3 Monaten) als Referenz vorliegen
    • die Notwendigkeit weiterer MRT-Untersuchungen sollte gemäß nationaler und lokaler Empfehlungen in Betracht gezogen werden
    • im Rahmen einer erhöhten Wachsamkeit kann die MRT-Bildgebung bei Patienten, bei denen ein erhöhtes Risiko in Bezug auf eine PML vermutet wird, in Betracht gezogen werden
    • liegt ein klinischer Verdacht auf PML vor, so sollte unverzüglich eine MRT-Untersuchung zu diagnostischen Zwecken durchgeführt werden
  • progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML)
    • unter Dimethylfumarat und anderen Fumarat-haltigen Präparaten sind bei Patienten mit anhaltender mäßiger bis schwerer Lymphopenie Fälle von PML aufgetreten
    • PML ist eine durch das John-Cunningham-Virus (JCV) hervorgerufene opportunistische Infektion
      • kann tödlich sein oder zu schweren Behinderungen führen
    • PML kann nur bei Vorliegen einer JCV-Infektion auftreten
    • im Falle von Testung auf JCV ist zu berücksichtigen, dass der Einfluss einer Lymphopenie auf die Aussagekraft des anti-JCV-Antikörpertests nicht bei Patienten, die mit Dimethylfumarat behandelt wurden, untersucht wurde
    • es sollte auch beachtet werden, dass ein negativer anti-JCV-Antikörpertest (bei normalem Lymphozytenwert) die Möglichkeit einer anschließenden JCV-Infektion nicht ausschließt
    • kann tödlich sein oder zu schweren Behinderungen führen
    • bei den ersten Anzeichen oder Symptomen, die auf eine PML hindeutet
      • Dimethylfumarat absetzen
      • entsprechende diagnostische Untersuchungen durchführen
    • die Symptome einer PML können denen eines MS-Schubs ähneln
    • die typischen mit einer PML-assoziierten Symptome
      • sind vielfältig
      • schreiten im Laufe von Tagen bis Wochen fort
      • umfassen eine progrediente Schwäche einer Körperhälfte oder Schwerfälligkeit von Gliedmaßen, Sehstörungen, Veränderungen des Denkens, des Gedächtnisses und der Orientierung, die zu Verwirrtheit und Persönlichkeitsveränderungen führen
  • vorherige Behandlung mit immunsuppressiven oder immunmodulierenden Therapien
    • es wurden keine Studien durchgeführt, die die Wirksamkeit und Sicherheit bei der Umstellung von Patienten von einer anderen immunmodulierenden Therapie auf Dimethylfumarat untersucht haben
    • es ist nicht bekannt, inwiefern sich eine vorherige immunsuppressive Therapie auf die Entwicklung einer PML bei mit Dimethylfumarat-behandelten Patienten auswirkt
    • bei der Umstellung von Patienten von einer anderen immunmodulierenden Therapie auf Dimethylfumarat sollte die entsprechende Halbwertszeit und der Wirkmechanismus der vorherigen Therapie berücksichtigt werden, um eine additive immunologische Wirkung bei gleichzeitiger Verminderung des Risikos einer MS-Reaktivierung zu vermeiden
    • ein großes Blutbild wird vor Einleitung der Therapie und regelmäßig im weiteren Behandlungsverlauf empfohlen
    • generell kann die Behandlung mit Dimethylfumarat unmittelbar nach Absetzen von Interferon oder Glatirameracetat begonnen werden
  • schwere Nieren- und Leberfunktionsstörungen
    • das Arzneimittel wurde bei Patienten mit schwerer Nieren- oder schwerer Leberfunktionsstörung nicht untersucht
    • bei der Behandlung dieser Patienten ist Vorsicht geboten
  • schwere aktive Magen-Darm-Erkrankung
    • wurde bei Patienten mit schwerer aktiver Magen-Darm-Erkrankung nicht untersucht
    • Vorsicht bei der Behandlung
  • Hitzegefühl
    • in klinischen Studien berichteten 34% der Patienten unter Dimethylfumarat über Hitzegefühl
    • bei dem Großteil der Patienten war das Hitzegefühl leicht oder mäßiggradig ausgeprägt
    • in klinischen Studien berichteten 3 von insgesamt 2560 Patienten unter Dimethylfumarat schwerwiegende Hitzegefühlsymptome, bei denen es sich wahrscheinlich um Überempfindlichkeits- oder anaphylaktische Reaktionen handelte
      • Ereignisse nicht lebensbedrohlich, führten aber zu einer Krankenhauseinweisung
    • verordnende Personen und Patienten sollten sich bei schwerwiegenden Hitzegefühlsymptomen dieser Möglichkeit bewusst sein
  • Infektionen
    • in placebokontrollierten Studien der Phase III war die Häufigkeit von Infektionen (60% versus 58%) und schwerwiegenden Infektionen (2% versus 2%) bei Patienten unter Dimethylfumarat bzw. Placebo vergleichbar
      • bei Patienten mit Lymphozytenzahlen < 0,8 × 109/l bzw. 0,5 × 109/l keine erhöhte Inzidenz schwerwiegender Infektionen beobachtet
      • während der Behandlung mit Dimethylfumarat verminderten sich in den placebokontrollierten MS-Studien die mittleren Lymphozytenzahlen um ungefähr 30% ab Ausgangswert in Jahr 1 und erreichten dann ein Plateau
      • mittlere Lymphozytenzahlen blieben im Normalbereich
      • Lymphozytenwerte <0,5 x 109/l wurden bei <1% der mit Placebo und bei 6% der mit Dimethylfumarat-behandelten Patienten beobachtet
      • in klinischen Studien (sowohl kontrolliert als auch unkontrolliert) hatten 9 % der Patienten Lymphozytenzahlen von >/=0,5 x 109/l und <0,8 x 109/l über mindestens sechs Monate
      • 2 % der Patienten wiesen Lymphozytenzahlen <0,5 x 109/l über mindestens sechs Monate auf
      • bei diesen Patienten blieben die Lymphozytenwerte bei fortdauernder Therapie größtenteils <0,5 x 109/l
    • falls die Therapie trotz Bestehen einer anhaltenden mäßigen bis schweren Lymphopenie fortgesetzt wird, kann das Risiko einer opportunistischen Infektion, einschließlich einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML), nicht ausgeschlossen werden
    • entwickelt ein Patient eine schwerwiegende Infektion
      • Aussetzen der Behandlung in Erwägung ziehen
      • Nutzen und Risiken vor Wiederaufnahme der Therapie überprüfen
    • Patienten sind anzuweisen, Symptome einer Infektion einem Arzt mitzuteilen
    • Patienten mit schwerwiegenden Infektionen
      • dürfen die Behandlung mit Dimethylfumarat erst nach Abklingen der Infektion(en) aufnehmen

Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vulgaris, die eine systemische Arzneimitteltherapie benötigen

  • Hämatologie
    • Dimethylfumarat kann die Leukozyten- und Lymphozytenzahl senken
      • Anwendung bei Patienten mit vorbestehender niedriger Leukozyten- oder Lymphozytenzahl wurde nicht untersucht
  • vor der Behandlung
    • vor Beginn einer Behandlung mit Dimethylfumarat muss ein aktuelles großes Blutbild (einschließlich Differentialblutbild und Thrombozytenzahl) vorliegen
    • kein Behandlungsbeginn mit Dimethylfumarat beim Vorliegen
      • einer Leukopenie mit Werten unter 3,0 × 109/l (entspricht 3000/Mikroliter)
      • oder einer Lymphopenie mit Werten unter 1,0 × 109/l (entspricht 1000/Mikroliter)
      • oder sonstigen pathologischen Werten
  • während der Behandlung
    • während der Behandlung ist alle 3 Monate ein großes Blutbild mit Differentialblutbild zu erstellen
    • in den folgenden Fällen besteht Handlungsbedarf
      • Leukopenie
        • sorgfältige Überwachung der Situation bei Feststellung einer signifikanten Verminderung der Gesamtzahl der Leukozyten
        • Abbruch der Behandlung bei Werten unter 3,0 × 109/l (entspricht 3000/Mikroliter)
      • Lymphopenie
        • wenn die Lymphozytenzahl auf unter 1,0 × 109/l (entspricht 1000/Mikroliter) fällt, aber >/= 0,7 × 109/l (entspricht 700/Mikroliter) ist
          • monatlich die Blutwerte kontrollieren, bis sie bei zwei aufeinander folgenden Blutuntersuchungen wieder auf mindestens 1,0 × 109/l (entspricht 1000/Mikroliter) angestiegen sind
          • ab diesem Zeitpunkt kann die Blutkontrolle wieder alle 3 Monate erfolgen
        • wenn die Lymphozytenzahl auf unter 0,7 × 109/l (entspricht 700/Mikroliter) fällt
          • Blutuntersuchung wiederholen
        • wenn sich dabei bestätigt, dass der Wert unter 0,7 × 109/l (entspricht 700/Mikroliter) liegt
          • sofortiger Abbruch der Behandlung
        • Patienten, die eine Lymphopenie entwickeln, sollten nach dem Abbruch der Behandlung überwacht werden, bis die Lymphozytenzahl wieder im Normbereich liegt
      • sonstige hämatologische Erkrankungen
        • die Behandlung sollte abgebrochen werden und Vorsicht ist geboten, wenn weitere pathologische Werte auftreten
        • auf jeden Fall sollten die entsprechenden Blutwerte überwacht werden, bis sie wieder im Normbereich liegen
  • Infektionen
    • Dimethylfumarat ist ein Immunmodulator und könnte sich auf die Abwehrreaktion des Immunsystems bei Infektionen auswirken
    • bei Patienten mit vorbestehenden Infektionen von klinischer Relevanz
      • Arzt sollte entscheiden, ob die Behandlung erst nach dem Abklingen der Infektion begonnen werden sollte
    • wenn ein Patient während der Behandlung eine Infektion entwickelt
      • Unterbrechung der Behandlung in Betracht ziehen
      • vor Wiederbeginn der Therapie Nutzen und Risiken neu bewerten
    • Patienten, die Dimethylfumarat erhalten, sollten angewiesen werden, bei Infektionssymptomen einen Arzt zu konsultieren
    • opportunistische Infektionen/progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML)
      • bei der Anwendung anderer Dimethylfumarathaltiger Arzneimittel wurden Fälle opportunistischer Infektionen, insbesondere von progressiver multifokaler Leukenzephalopathie (PML), gemeldet
      • PML ist eine durch das John-Cunningham-Virus (JCV) hervorgerufene opportunistische Infektion
        • kann tödlich sein oder zu schweren Behinderungen führen
      • PML wird wahrscheinlich von einer Kombination aus mehreren Faktoren verursacht
      • eine frühere Infektion mit JCV gilt als Voraussetzung für die Entwicklung von PML
      • Risikofaktoren sind
        • u. a. eine frühere immunsuppressive Behandlung und das Vorliegen bestimmter Begleiterkrankungen (wie z. B. einiger Autoimmunerkrankungen oder maligner hämatologischer Erkrankungen)
        • ein modifiziertes oder geschwächtes Immunsystem sowie
        • genetische oder Umweltfaktoren
        • persistierende mittelschwere oder schwere Lymphopenie während der Behandlung mit Dimethylfumarat
      • Patienten, die eine Lymphopenie entwickeln, sollten in Bezug auf Anzeichen und Symptome von opportunistischen Infektionen, insbesondere auf PML-Symptome, überwacht werden
      • die typischen Symptome im Zusammenhang mit PML
        • sind vielfältig
        • verschlimmern sich innerhalb von Tagen bis Wochen
        • äußern sich beispielsweise als progressive Schwäche auf einer Körperseite oder Schwerfälligkeit von Gliedmaßen, als Sehstörung und Veränderungen des Denkens, des Gedächtnisses und der Orientierung und führen zu Verwirrtheit und Persönlichkeitsveränderungen
      • bei einem Verdacht auf PML sollte die Behandlung mit Dimethylfumarat umgehend abgebrochen werden und entsprechende weitere neurologische und radiologische Untersuchungen sind durchzuführen
  • frühere und begleitende immunsuppressive oder immunmodulierende Therapien
    • wenige Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit von Dimethylfumarat bei Patienten vorliegend, die zuvor mit anderen immunsuppressiven oder immunmodulierenden Therapien behandelt wurden
    • bei einer Umstellung eines Patienten von einer derartigen Therapie auf Dimethylfumarat sollten Halbwertszeit und Wirkweise der anderen Therapie berücksichtigt werden, um additive Wirkungen auf das Immunsystem zu vermeiden
    • keine Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit on Dimethylfumarat vorliegend, wenn es gleichzeitig mit anderen immunsuppressiven oder immunmodulierenden Therapien angewendet wird
  • vorbestehende gastrointestinale Erkrankung
    • Dimethylfumarat wurde nicht bei Patienten mit vorbestehender gastrointestinaler Erkrankung untersucht
    • das Arzneimittel ist bei Patienten mit schwerer gastrointestinaler Erkrankung kontraindiziert
    • die gastrointestinale Verträglichkeit kann verbessert werden
      • durch Einhalten des Dosistitrationsplans bei Beginn der Behandlung
      • durch Einnahme mit einer Mahlzeit
  • Nierenfunktion
    • da die Ausscheidung über die Nieren eine untergeordnete Rolle bei der Clearance von Dimethylfumarat aus dem Plasma spielt, ist es unwahrscheinlich, dass eine Nierenfunktionsstörung die pharmakokinetischen Eigenschaften beeinflusst
    • aus diesem Grund ist eine Notwendigkeit zur Dosisanpassung bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Nierenfunktionsstörung nicht zu erwarten
    • in der Placebo-kontrollierten klinischen Phase III-Studie konnte während der Therapie in den verschiedenen Behandlungsgruppen keine Verschlechterung der Nierenfunktion beobachtet werden
    • Dimethylfumarat wurde jedoch nicht bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung untersucht
    • im Rahmen der Überwachung nach Markteinführung von Fumarsäureestern wurden einige Fälle von Nierentoxizität gemeldet
    • das Arzneimittel ist bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung kontraindiziert
    • vor Behandlungsbeginn und danach alle 3 Monate sollte die Nierenfunktion (z. B. Kreatinin, Blut-Harnstoff-Stickstoff und Urinuntersuchung) überprüft werden
    • bei einer klinisch relevanten Veränderung der Nierenfunktion, insbesondere bei Fehlen alternativer Erklärungen, sollte eine Dosisreduktion oder ein Abbruch der Behandlung in Erwägung gezogen werden
    • Fanconi-Syndrom
      • eine frühe Diagnose des Fanconi-Syndroms und der Abbruch der Behandlung sind wichtig, um das Einsetzen einer Nierenfunktionsstörung und einer Osteomalazie zu verhindern
      • Syndrom ist in der Regel reversibel
      • die wichtigsten Anzeichen sind:
        • Proteinurie
        • Glukosurie (bei normalem Blutzuckerspiegel)
        • Hyperaminoazidurie
        • Phosphaturie (möglicherweise bei gleichzeitiger Hypophosphatämie)
      • eine Progression kann mit Symptomen wie Polyurie, Polydipsie und proximaler Muskelschwäche einhergehen
      • in seltenen Fällen können eine hypophosphatämische Osteomalazie mit nicht lokalisierten Knochenschmerzen, erhöhte alkalische Phosphatase im Serum und Belastungsbrüche auftreten
      • es ist wichtig anzumerken, dass das Fanconi-Syndrom ohne erhöhte Kreatininwerte oder niedrige glomeruläre Filtrationsrate auftreten kann
      • im Falle unklarer Symptome sollte das Fanconi-Syndrom in Betracht gezogen und entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden
  • Leberfunktion
    • Dimethylfumarat wurde nicht bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung untersucht
      • ist bei diesen Patienten kontraindiziert
    • es wird empfohlen, die Leberfunktion (SGOT, SGPT, Gamma-GT, AP) vor Behandlungsbeginn und danach alle 3 Monate zu überwachen, da bei einigen Patienten in der Phase III-Studie erhöhte Leberenzymwerte beobachtet wurden
    • bei einer klinisch relevanten Veränderung der Leberwerte, insbesondere bei Fehlen alternativer Erklärungen, sollte eine Dosisreduktion oder ein Abbruch der Behandlung in Erwägung gezogen werden
  • Flush-Symptomatik
    • Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass in den ersten Wochen der Behandlung mit Dimethylfumarat möglicherweise Flush-Symptomatiken auftreten können

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dimethyl fumarat - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dimethyl fumarat - peroral

Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose

  • Anwendung während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht zuverlässig verhüten, nicht empfohlen
  • sollte in der Schwangerschaft nur bei eindeutigem Bedarf angewandt werden, wenn der mögliche Nutzen das potentielle Risiko für den Fötus rechtfertigt
  • bisher keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Dimethylfumarat bei Schwangeren vorliegend
  • tierexperimentelle Studien
    • Reproduktionstoxizität beobachtet
      • orale Verabreichung von Dimethylfumarat bei Ratten während der Trag- und Laktationszeit von 25, 100 und 250 mg / kg KG / Tag führte zu einem niedrigeren Körpergewicht der F1-Nachkommen und zu einer Verzögerung der sexuellen Reife bei männlichen F1-Ratten bei der 11-fachen empfohlenen Dosis auf AUC-Grundlage
        • keine Auswirkungen auf die Fertilität der F1-Nachkommen
        • niedrigeres Körpergewicht der Nachkommen als sekundäre Auswirkung der Toxizität des Muttertiers erachtet
  • Fertilität
    • bisher keine Erfahrungen zu den Auswirkungen von Dimethylfumarat auf die Fertilität des Menschen vorliegend
    • Daten aus präklinischen Studien weisen nicht darauf hin, dass Dimethylfumarat mit einem erhöhten Risiko verminderter Fertilität verbunden sein könnte

Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vulgaris, die eine systemische Arzneimitteltherapie benötigen

  • während der Schwangerschaft kontraindiziert
  • nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Dimethylfumarat bei Schwangeren vorliegend
  • tierexperimentelle Studien zeigten Reproduktionstoxizität
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • die Anwendung von Dimethylfumarat bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine angemessene Verhütungsmethode verwenden, wird nicht empfohlen
    • bei Patientinnen, bei denen während der Behandlung mit Dimethylfumarat Diarrhö auftritt, kann die Wirkung oraler Kontrazeptiva reduziert sein
      • möglicherweise sind zusätzliche Barrieremethoden zur Empfängnisverhütung notwendig
  • Fertilität
    • keine Daten aus klinischen oder tierexperimentellen Studien über die Wirkung von Dimethylfumarat auf die Fertilität vorliegend

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dimethyl fumarat - peroral

Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose

  • es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Dimethylfumarat verzichtet werden soll
    • dabei sowohl Nutzen des Stillens für das Kind als auch Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigen
  • nicht bekannt, ob Dimethylfumarat oder seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen
  • Risiko für das Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen werden

Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vulgaris, die eine systemische Arzneimitteltherapie benötigen

  • während der Stillzeit kontraindiziert
  • nicht bekannt, ob Dimethylfumarat oder seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen
  • ein Risiko für Neugeborene oder Säuglinge kann nicht ausgeschlossen werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Ausreichende Untersuchungen liegen nicht vor.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Dimethylfumarat

 

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