Tecentriq 840mg Ifk (14 ml)

Hersteller Roche Pharma AG
Wirkstoff Atezolizumab
Wirkstoff Menge 840 mg
ATC Code L01XC32
Preis 3218,41 €
Menge 14 ml
Darreichung (DAR) IFK
Norm N1
Tecentriq 840mg Ifk (14 ml)

Medikamente Prospekt

AtezolizumabWirt: CHO-Zellen840mg
(H)Essigsäure 99+ACUHilfsstoff
(H)HistidinHilfsstoff
(H)Polysorbat 20Hilfsstoff
(H)SaccharoseHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 14 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atezolizumab - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Atezolizumab

Art der Anwendung



  • i.v. Anwendung
  • Infusionen nicht als i.v. Druck- oder Bolusinjektionen anwenden
  • Verabreichung der Initialdosis über einen Zeitraum von 60 Min.
  • bei guter Verträglichkeit der 1. Infusion: Verabreichung aller nachfolgenden Infusionen über einen Zeitraum von 30 Min. möglich
  • weitere Hinweise s. Fachinformation

Dosierung



Basiseinheit: 1 Durchstechflasche mit 14 ml Konzentrat enthält 840 mg Atezolizumab, Nach Verdünnung enthält 1 ml der Lösung ca. 3,2 mg Atezolizumab für die 840 mg Dosierung

  • Monotherapie bei erwachsenen Patienten zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten UC, Monotherapie des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten NSCLC nach vorheriger Chemotherapie, Kombinationstherapie mit nab-Paclitaxel des nicht resezierbaren lokal fortgeschrittenen oder metastasierten triple-negativen Mammakarzinoms
    • Allgemein
      • Anwendung und Einleitung der Therapie nur unter Aufsicht von Ärzten mit Erfahrung in der Krebstherapie
      • behandelte Patienten müssen den Patientenpass erhalten und über die Risiken aufgeklärt werden
    • PD-L1-Testung bei Patienten mit UC und TNBC
      • Patienten mit nicht vorbehandeltem UC und TNBC für eine Behandlung anhand einer mittels eines validierten Tests bestätigten Tumor-PD-L1-Expression auswählen
    • Monotherapie
      • empfohlene Dosis
        • 840 mg Atezolizumab i.v. 1mal / 2 Wochen oder
        • 1680 mg Atezolizumab i.v. 1mal / 4 Wochen
    • Kombinationstherapie mit nab-Paclitaxel zur Erstlinienbehandlung des metastasierten TNBC
      • empfohlene Dosis
        • 840 mg Atezolizumab i.v. Infusion
          • an den Tagen 1 und 15 (28-Tage-Zyklus)
        • 100 mg / m+ALI- nab-Paclitaxel i.v.
          • an den Tagen 1, 8, 15 (28-Tage-Zyklus)
          • bitte beachten Sie für die Arzneimittel der Kombinationstherapie die jeweiligen Fachinformationen
      • Behandlungsdauer
        • bis zum Verlust des klinischen Nutzens oder bis zum Auftreten einer nicht kontrollierbaren Toxizität
      • verspätete oder versäumte Dosen
        • versäumte Dosis so schnell wie möglich nachholen, nicht bis zur nächsten geplanten Dosis abwarten
        • Anwendungsschema so anpassen, dass Intervall zwischen den Dosen eingehalten wird
      • Dosisanpassung während der Behandlung
        • Dosisreduktion nicht empfohlen
      • Dosisverzögerung oder Absetzen
        • Pneumonitis
          • Grad 2
            • Behandlung unterbrechen
            • Behandlung wiederaufnehmen, wenn sich der Grad der Nebenwirkung innerhalb von 12 Wochen auf Grad 0 oder Grad 1 verbessert und die Corticosteroid-Dosis auf
          • Grad 3 oder 4
            • dauerhaftes Absetzen der Behandlung
        • Hepatitis
          • Grad 2 (ALT oder AST > 3 - 5 x obere Grenze des Normalwerts [ULN] oder Bilirubinwert im Blut > 1,5 - 3 x ULN)
            • Behandlung unterbrechen
            • Behandlung wiederaufnehmen, wenn sich der Grad der Nebenwirkung
          • Grad 3 oder 4 (ALT oder AST > 5 x ULN oder Bilirubinwert im Blut > 3 x ULN)
            • dauerhaftes Absetzen der Behandlung
        • Kolitis
          • Grad 2 oder 3 Diarrhoe (Anstieg um >/= 4 Stuhlgänge / Tag gegenüber Behandlungsbeginn) oder symptomatische Kolitis
            • Behandlung unterbrechen
            • Behandlung wiederaufnehmen, wenn sich der Grad der Nebenwirkung
          • Grad 4 Diarrhoe oder Kolitis (lebensbedrohlich, unverzügliche Intervention indiziert)
            • dauerhaftes Absetzen der Behandlung
        • Hypothyreose, symptomatisch
          • Behandlung unterbrechen
          • Behandlung wiederaufnehmen, sobald die Symptome durch eine Thyroxin-Ersatztherapie unter Kontrolle gebracht wurden und die TSH-Spiegel abnehmen
        • Hyperthyreose, symptomatisch
          • Behandlung unterbrechen
          • Behandlung wiederaufnehmen, sobald die Symptome durch ein Thyreostatikum unter Kontrolle gebracht wurden und sich die Schilddrüsenfunktion verbessert
        • Nebenniereninsuffizienz, symptomatisch
          • Behandlung unterbrechen
          • Behandlung wiederaufnehmen, wenn sich der Grad der Nebenwirkung
        • Hypophysitis
          • Grad 2 oder 3
            • Behandlung unterbrechen
            • Behandlung wiederaufnehmen, wenn sich der Grad der Nebenwirkung
          • Grad 4
            • dauerhaftes Absetzen der Behandlung
        • Typ-1-Diabetes mellitus
          • Grad 3 oder 4 Hyperglykämie (Nüchternglucose von > 250 mg / dl oder 13,9 mmol / l)
            • Behandlung unterbrechen
            • Behandlung wiederaufnehmen, sobald durch eine Insulin-Ersatztherapie eine Kontrolle des Stoffwechsels erreicht wurde
        • infusionsbedingte Reaktionen
          • Grad 1 oder 2
            • Infusionsgeschwindigkeit verringern oder die Behandlung unterbrechen
            • Behandlung wieder aufnehmen, sobald Ereignis abgeklungen
          • Grad 3 oder 4
            • dauerhaftes Absetzen der Behandlung
        • Hautausschlag
          • Grad 3
            • Behandlung unterbrechen
            • Behandlung wiederaufnehmen, sobald der Hautausschlag abgeklungen ist und die Corticosteroid-Dosis auf
          • Grad 4
            • dauerhaftes Absetzen der Behandlung
        • myasthenes Syndrom / Myasthenia gravis, Guillain-Barr+AOk--Syndrom und Meningoenzephalitis
          • alle Grade
            • dauerhaftes Absetzen der Behandlung
        • Pankreatitis
          • Grad 3 oder 4 Erhöhung der Serumamylase- oder Lipase-Spiegel (> 2 x ULN) oder Grad 2 oder 3 Pankreatitis
            • Behandlung unterbrechen
            • Behandlung wieder aufnehmen, sobald sich die Serumamylase- und Lipase-Spiegel
          • Grad 4 oder jeglicher Grad rezidivierender Pankreatitis
            • dauerhaftes Absetzen der Behandlung
        • Myokarditis
          • Myokarditis Grad 2
            • Behandlung unterbrechen
            • Behandlung wiederaufnehmen, sobald sich die Symptome
          • Myokarditis Grad 3 und 4
            • Behandlung dauerhaft absetzen
        • Nephritis
          • Grad 2 (Kreatininspiegel > 1,5 - 3,0 x gegenüber Behandlungsbeginn oder > 1,5 - 3,0 x ULN)
            • Behandlung unterbrechen bis sich die Nebenwirkungen
          • Grad 3 oder 4 (Kreatininspiegel > 3,0 x gegenüber Behandlungsbeginn oder > 3,0 x ULN)
            • Behandlung dauerhaft absetzen
        • Myositis
          • Grad 2 oder 3
            • Behandlung unterbrechen
          • Grad 4 oder Grad 3 rezidivierender Myositis
            • Behandlung dauerhaft absetzen
        • andere immunvermittelte Nebenwirkungen
          • Grad 2 oder 3
            • Behandlung unterbrechen bis sich die Nebenwirkungen
          • Grad 4 oder wiederkehrende Grad 3
            • Behandlung dauerhaft absetzen (außer bei Endokrinopathien, die mit Hormonsubstitutionstherapie kontrolliert werden können)

Dosisanpassung

  • Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre)
    • Sicherheit und Wirksamkeit bisher noch nicht erwiesen
    • keine Daten vorhanden
  • ältere Patienten (>/= 65 Jahre)
    • keine Dosisanpassung erforderlich
  • Nierenfunktionsstörung
    • leicht - mäßig
      • keine Dosisanpassung erforderlich
    • schwer
      • zu begrenzte Patientendaten, um Rückschlüsse auf diese Population zuzulassen
  • Leberfunktionsstörung
    • leicht
      • keine Dosisanpassung erforderlich
    • mäßig oder schwer
      • keine Untersuchungen vorhanden
  • ECOG-Performance-Status >/= 2 (Eastern Cooperative Oncology Group)
    • Patienten mit einem ECOG-Performance-Status >/= 2 waren aus den klinischen Studien zu NSCLC und Zweitlinien-UC ausgeschlossen

Indikation



  • Monotherapie bei erwachsenen Patienten zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinoms (UC)
    • nach vorheriger platinhaltiger Chemotherapie oder
    • die für eine Behandlung mit Cisplatin als ungeeignet angesehen werden, und deren Tumoren eine PD-L1-Expression >/= 5 % aufweisen
  • Monotherapie bei erwachsenen Patienten zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten NSCLC nach vorheriger Chemotherapie
    • Patienten mit EGFR-Mutationen oder ALK-positivem NSCLC sollten vor der Therapie zudem auch bereits entsprechende zielgerichtete Therapien erhalten haben
  • Kombinationstherapie mit nab-Paclitaxel bei erwachsenen Patienten zur Behandlung des nicht resezierbaren lokal fortgeschrittenen oder metastasierten triple-negativen Mammakarzinoms (TNBC - triple-negative breast cancer)
    • deren Tumoren eine PD-L1-Expression >/= 1 % aufweisen
    • die keine vorherige Chemotherapie zur Behandlung der metastasierten Erkrankung erhalten haben

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atezolizumab - invasiv

Monotherapie

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Harnwegsinfektionen (einschl. Berichte von Harnwegsinfektion, Zystitis, Pyelonephritis, Harnwegsinfektion durch Escherichia, bakterieller Harnwegsinfektion, Niereninfektion, akuter Pyelonephritis, Harnwegsinfektion durch Pilze, pseudomonaler Harnwegsinfektion)
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Thrombozytopenie (einschl. Thrombozytopenie und verminderter Thrombozytenzahl)
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • infusionsbedingte Reaktion (einschl. Zytokin-Freisetzungs-Syndrom, Überempfindlichkeit und anaphylaktischer Reaktion)
  • Endokrine Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypothyreose (Hypothyreose, erhöhtem Thyreoidea-stimulierendem Hormon, Thyreoiditis, autoimmuner Thyreoiditis, erniedrigtem Thyreoidea-stimulierendem Hormon, autoimmuner Hypothyreose, Euthyroid-Sick-Syndrom, Myxödem, auffälligen Ergebnissen aus Schilddrüsenfunktionstests, akuter Thyreoiditis, erniedrigtem Thyroxin und Struma)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hyperthyreose (Hyperthyreose, endokriner Ophthalmopathie und Exophthalmus)
      • Diabetes mellitus (einschl. Diabetes mellitus, Typ-1-Diabetes mellitus, diabetischer Ketoazidose und Ketoazidose)
      • Nebenniereninsuffizienz (Nebenniereninsuffizienz, primäre Nebenniereninsuffizienz)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hypophysitis
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • verminderter Appetit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypokaliämie
      • Hyponatriämie
      • Hyperglykämie
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Guillain-Barr+AOk--Syndrom (Guillain-Barr+AOk--Syndrom und demyelinisierende Polyneuropathie)
      • Meningoenzephalitis (einschl. Enzephalitis, Meningitis und Photophobie)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • myasthenes Syndrom (berichtet in Studien mit Patienten, die andere Karzinome als metastasiertes UC und NSCLC hatten)
  • Herzerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Myokarditis (berichtet in Studien mit Patienten, die andere Karzinome als metastasiertes UC und NSCLC hatten)
  • Gefäßerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypotonie
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Dyspnoe
      • Husten
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Pneumonitis (Pneumonitis, Lungeninfiltration, Bronchiolitis, interstitielle Lungenerkrankung und Strahlenpneumonitis)
      • Hypoxie
      • verstopfte Nase
      • Nasopharyngitis
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Diarrhoe (einschl. Diarrhoe, häufigen Stuhlgängen und gastrointestinaler Hypermotilität)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Bauchschmerzen
      • Kolitis (Kolitis, autoimmune Kolitis, ischämische Kolitis, mikroskopische Kolitis und ulzerativer
        Kolitis)
      • Dysphagie
      • oropharyngeale Schmerzen (einschl. oropharyngealen Schmerzen, oropharyngealen Beschwerden und Reizung des Rachens)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Pankreatitis (einschl. Pankreatitis, akuter Pankreatitis, erhöhter Lipase und erhöhter Amylase)
      • erhöhte Lipase
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • erhöhte AST
      • erhöhte ALT
      • Hepatitis (einschl. Aszites, autoimmuner Hepatitis, hepatozellulärer Schädigung, Hepatitis, akuter Hepatitis, Hepatotoxizität, Leberfunktionsstörung, arzneimittelinduzierter Leberschädigung, Leberversagen, Lebersteatose, Leberläsion, +ANY-sophagusvarizenblutung und +ANY-sophagusvarizen)
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hautausschlag (einschl. Akne, Ekzem, Erythem, Erythem des Augenlids, Erythema multiforme, generalisiertem Erythem, exfoliativem Hautausschlag, Ausschlag auf dem Augenlid, Follikulitis, Furunkel, Dermatitis, akneähnlicher Dermatitis, allergischer Dermatitis, bullöser Dermatitis, exfoliativer Dermatitis, Arzneimittelexanthem, palmar-plantarem Erythrodysästhesie-Syndrom, Hautausschlag, erythematösem Hautausschlag, generalisiertem Hautausschlag, makulösem Hautausschlag, makulopapulösem Hautausschlag, papulösem Hautausschlag, papulosquamösem Hautausschlag, juckendem Ausschlag, pustulösem Hautausschlag, vesikulärem Ausschlag, seborrhoischer Dermatitis, exfoliativer Hauterkrankung, toxischen Hautreaktionen, Hautgeschwüren, toxischer epidermaler Nekrolyse, toxischen Hauteruptionen und infiziertes Ekzem)
      • Pruritus
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Arthralgie
      • Rückenschmerzen
      • Schmerzen der Skelettmuskulatur (einischl. Schmerzen der Skelettmuskulatur und Myalgie)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Myositis ( einschl. Myositis, Rhabdomyolyse, Polymyalgia rheumatica, Dermatomyositis, Muskelabszess und Vorhandensein von Myoglobin im Urin)
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Nephritis (Purpura-Schönlein-Henoch-Nephritis)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Fieber
      • Fatigue
      • Asthenie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • infusionsbedingte Reaktionen (einschl. Zytokin-Freisetzungs-Syndrom)
      • grippeähnliche Erkrankung
      • Schüttelfrost

Kombinationstherapie

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Lungeninfektion (einschl. Pneumonie, Bronchitis, Lungeninfektion, Infektionen der unteren Atemwege, in fektiöser Exazerbation einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD - chronic obstructive pulmonary disease), infektiösem Pleuraerguss, Tracheobronchitis, atypischer Pneumonie, Lungenabszess und Pyopneumothorax)
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Anämie
      • Thrombozytopenie (Thrombozytopenie und verminderter Thrombozytenzahl)
      • Neutropenie (Neutropenie, erniedrigter Neutrophilenzahl, febrile Neutropenie und neutropenischer
        Sepsis)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Verminderte Lymphozytenzahl
  • Endokrine Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hypothyreose (einschl. Hypothyreose, erhöhtem Thyreoidea-stimulierendem Hormon, Thyreoiditis, autoimmuner Thyreoiditis, erniedrigtem Thyreoidea-stimulierendem Hormon, autoimmuner Hypothyreose, Euthyroid-Sick-Syndrom, Myxödem, auffälligen Ergebnissen aus Schilddrüsenfunktionstests, akuter Thyreoiditis, erniedrigtem Thyroxin und Struma)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Verminderter Appetit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypokaliämie
      • Hyponatriämie
      • Hypomagnesiämie
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • periphere Neuropathie (einschl. Berichte von peripherer Neuropathie, peripherer sensorischer Neuropathie, Polyneuropathie, Herpes zoster, peripherer motorischer Neuropathie, neuralgischer Amyotrophie, peripherer sensomotorischer Neuropathie und toxischer Neuropathie)
      • Schwindel
      • Kopfschmerzen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Synkope
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Dyspnoe
      • Husten
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Dysphonie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
      • Diarrhoe (einschl. Diarrhoe, häufigen Stuhlgängen und gastrointestinaler Hypermotilität)
      • Verstopfung
      • Verstopfung
      • Erbrechen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Stomatitis
      • Geschmacksstörung
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erhöhte AST
      • erhöhte ALT
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hautausschlag (einschl. Akne, Ekzem, Erythem, Erythem des Augenlids, Erythema multiforme, generalisiertem Erythem, exfoliativem Hautausschlag, Ausschlag auf dem Augenlid, Follikulitis, Furunkel, Dermatitis, akneähnlicher Dermatitis, allergischer Dermatitis, bullöser Dermatitis, exfoliativer Dermatitis, Arzneimittelexanthem, palmar-plantarem Erythrodysästhesie-Syndrom, Hautausschlag, erythematösem Hautausschlag, generalisiertem Hautausschlag, makulösem Hautausschlag, makulopapulösem Hautausschlag, papulösem Hautausschlag, papulosquamösem Hautausschlag, juckendem Ausschlag, pustulösem Hautausschlag, vesikulärem Ausschlag, seborrhoischer Dermatitis, exfoliativer Hauterkrankung, toxischen Hautreaktionen, Hautgeschwüren, toxischer epidermaler Nekrolyse, toxischen Hauteruptionen und infiziertes Ekzem)
      • Pruritus
  • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Arthralgie
      • Schmerzen der Skelettmuskulatur (einschl. Schmerzen der Skelettmuskulatur und Myalgie)
      • Rückenschmerzen
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Proteinurie (einschl. Proteinurie, Vorhandensein von Protein im Urin, Hämoglobinurie und nephrotischem Syndrom)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Fieber
      • Fatigue
      • Asthenie

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atezolizumab - invasiv

  • Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel
    • Handelsname und Chargennummer des verabreichten Arzneimittels eindeutig in der Patientenakte dokumentieren
  • Allgemein: Therapie(einleitung) nur unter Aufsicht von Ärzten mit Erfahrung in der Krebstherapie
  • PD-L1-Testung bei Patienten mit Urothelkarzinom (UC)
    • Patienten mit nicht vorbehandeltem UC sollten für eine Behandlung anhand einer, mittels eines validierten Tests bestätigten Tumor-PD-L1-Expression ausgewählt werden
  • immunvermittelte Nebenwirkungen
    • waren mit Unterbrechung der Behandlung mit Atezolizumab und Einleitung einer Corticosteroidbehandlung und/oder unterstützender Therapie während der Behandlung mit Atezolizumab reversibel
    • können mehr als ein Körpersystem betreffen
    • können auch nach der letzten Dosis Atezolizumab auftreten
    • bei Verdacht auf immunvermittelte Nebenwirkungen, gründliche Untersuchungen zur Bestätigung der Ätiologie oder zum Ausschluss anderer Ursachen vornehmen
    • Abhängig vom Schweregrad der Nebenwirkung ist die Behandlung mit Atezolizumab
      • zu unterbrechen und
      • sind Corticosteroide zu verabreichen
        • nach Besserung auf /= 1 Monat auszuschleichen
      • basierend auf limitierten Daten aus klinischen Studien von Patienten, deren immunvermittelte Nebenwirkungen nicht mit einer systemischer Corticosteroidanwendung unter Kontrolle gebracht werden konnten
        • Gabe anderer systemischer Immunsuppressiva in Betracht ziehen
  • dauerhaftes Absetzen von Atezolizumab bei
    • erneuten Auftreten einer immunvermittelten Nebenwirkung Grad 3
    • immunvermittelten Nebenwirkung mit einer Toxizität Grad 4, außer bei Endokrinopathien, die mit Hormonsubstitutionstherapie kontrolliert werden können
  • Immunvermittelte Pneumonitis
    • Fälle von Pneumonitis (einschließl. tödlicher Fälle) in klin. Studien mit Atezolizumab beobachtet
    • Überwachung der Patienten auf Anzeichen und Symptome einer Pneumonitis
    • Behandlung mit Atezolizumab ist bei Pneumonitis von Grad 2 zu unterbrechen und eine Behandlung mit 1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder eines Äquivalents ist einzuleiten
    • wenn sich die Symptome auf /= 1 Monat auszuschleichen
    • Behandlung mit Atezolizumab kann wieder aufgenommen werden, wenn sich das Ereignis innerhalb von 12 Wochen auf
    • Atezolizumab bei Auftreten einer Pneumonitis von Grad 3 oder 4 dauerhaft absetzen
  • Immunvermittelte Hepatitis
    • Fälle von Hepatitis, einige mit tödlichem Ausgang, in klin. Studien mit Atezolizumab beobachtet
    • Überwachung der Patienten auf Anzeichen und Symptome einer Hepatitis
    • Aspartataminotransferase (AST), Alaninaminotransferase (ALT) und Bilirubin sind vor Behandlungsbeginn, während der Behandlung mit Atezolizumab in regelmäßigen Abständen und wenn klinisch indiziert zu überwachen
    • Behandlung mit Atezolizumab ist zu unterbrechen, wenn Grad 2-Ereignisse (ALT oder AST > 3 bis 5 × ULN oder Bilirubin im Blut > 1,5 bis 3 × ULN) länger als 5 bis 7 Tage anhalten, und eine Behandlung mit 1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder eines Äquivalents ist einzuleiten
    • wenn sich das unerwünschte Ereignis auf /= 1 Monat auszuschleichen
    • Behandlung mit Atezolizumab kann wieder aufgenommen werden, wenn sich das Ereignis innerhalb von 12 Wochen auf
    • Behandlung mit Atezolizumab ist bei Ereignissen von Grad 3 oder Grad 4 dauerhaft abzusetzen (ALT oder AST > 5,0 × ULN oder Bilirubin im Blut > 3 × ULN)
  • Immunvermittelte Kolitis
    • Fälle von Diarrhoe oder Kolitis in klin. Studien mit Atezolizumab beobachtet
    • Patienten sind auf Anzeichen und Symptome von Kolitis zu überwachen
    • Behandlung mit Atezolizumab ist bei Grad 2 oder 3 Diarrhoe (Anstieg um >/= 4 Stuhlgänge/Tag gegenüber Behandlungsbeginn) oder Kolitis (symptomatisch) zu unterbrechen
    • bei Grad 2 Diarrhoe oder Kolitis ist bei anhaltenden Symptomen über 5 Tage oder bei Wiederauftreten der Symptome eine Behandlung mit 1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder eines Äquivalents einzuleiten
    • bei Grad 3 Diarrhoe oder Kolitis ist eine Behandlung mit intravenösen Corticosteroiden (1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/ Tag Methylprednisolon oder eines Äquivalents) einzuleiten
    • nach einer Besserung der Symptome sollte eine Behandlung mit 1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder eines Äquivalents eingeleitet werden
    • wenn sich die Symptome auf /= 1 Monat auszuschleichen
    • Behandlung mit Atezolizumab kann wieder aufgenommen werden, wenn sich das Ereignis innerhalb von 12 Wochen auf
    • Behandlung mit Atezolizumab ist bei Diarrhoe oder Colitis von Grad 4 (lebensbedrohlich, unverzügliche Intervention indiziert) dauerhaft abzusetzen
  • Immunvermittelte Endokrinopathien
    • Hypothyreose, Hyperthyreose, Nebenniereninsuffizienz, Hypophysitis und Typ-1-Diabetes mellitus, einschließl. diabetischer Ketoazidose, wurden in klin. Studien mit Atezolizumab beobachtet
    • Überwachung der Patienten auf klinische Anzeichen und Symptome von Endokrinopathien
    • Schilddrüsenfunktion vor und regelmäßig während der Behandlung mit Atezolizumab überwachen
    • für Patienten mit auffälligen Ergebnissen aus Schilddrüsenfunktionstests zu Behandlungsbeginn ist eine geeignete Behandlung in Betracht zu ziehen
    • asymptomatische Patienten mit auffälligen Ergebnissen aus Schilddrüsenfunktionstests können mit Atezolizumab behandelt werden
    • Hypothyreose
      • bei symptomatischer Hypothyreose die Behandlung mit Atezolizumab unterbrechen und eine Schilddrüsenhormon- Ersatztherapie nach Bedarf einleiten
      • eine isolierte Hypothyreose kann durch eine Ersatztherapie und ohne Corticosteroide behandelt werden
    • Hyperthyreose
      • bei symptomatischer Hyperthyreose ist die Behandlung mit Atezolizumab zu unterbrechen und ein Thyreostatikum nach Bedarf anzuwenden
      • die Behandlung mit Atezolizumab kann wieder aufgenommen werden, sobald die Symptome unter Kontrolle sind und sich die Schilddrüsenfunktion verbessert
    • Nebenniereninsuffizienz
      • bei symptomatischer Nebenniereninsuffizienz ist die Behandlung mit Atezolizumab zu unterbrechen und eine Behandlung mit intravenösen Corticosteroiden (1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Methylprednisolon oder eines Äquivalents) einzuleiten
      • sobald sich die Symptome verbessern, ist die Behandlung mit 1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder eines Äquivalents fortzuführen
      • wenn sich die Symptome auf /= 1 Monat auszuschleichen
      • Behandlung mit Atezolizumab kann wieder aufgenommen werden, wenn sich das Ereignis innerhalb von 12 Wochen auf
    • Hypophysitis
      • bei Hypophysitis Grad 2 oder 3 Behandlung mit Atezolizumab unterbrechen und eine Behandlung mit intravenösen Corticosteroiden (1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Methylprednisolon oder eines Äquivalents) einleiten
      • bei Bedarf sollte eine Hormonsubstitutionstherapie eingeleitet werden
      • sobald sich die Symptome verbessern, ist die Behandlung mit 1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder eines Äquivalents fortzuführen
      • wenn sich die Symptome auf /= 1 Monat auszuschleichen
      • Behandlung mit Atezolizumab kann wieder aufgenommen werden, wenn sich das Ereignis innerhalb von 12 Wochen auf
      • Behandlung mit Atezolizumab ist bei Hypophysitis Grad 4 dauerhaft abzusetzen
    • Diabetes mellitus
      • bei Typ-1-Diabetes mellitus ist eine Behandlung mit Insulin einzuleiten
      • bei Hyperglykämie >/= Grad 3 (Nüchternglucose > 250 mg/dl oder 13,9 mmol/l) ist die Behandlung mit Atezolizumab zu unterbrechen
      • Behandlung mit Atezolizumab kann wieder aufgenommen werden, wenn durch eine Insulin- Ersatztherapie der Stoffwechsel wieder unter Kontrolle ist
  • Immunvermittelte Meningoenzephalitis
    • Auftreten von Meningoenzephalitis in klin. Studien mit Atezolizumab beobachtet
    • Überwachung der Patienten auf klin. Anzeichen und Symptome einer Meningitis oder Enzephalitis
    • Behandlung mit Atezolizumab ist bei Meningitis oder Enzephalitis jeglichen Grades dauerhaft abzusetzen
    • Behandlung mit intravenösen Corticosteroiden (1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Methylprednisolon oder eines Äquivalents) ist einzuleiten
    • nach einer Verbesserung der Symptome sollte eine Behandlung mit 1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder eines Äquivalents eingeleitet werden
  • Immunvermittelte Neuropathien
    • Auftreten des myasthenen Syndroms/der Myasthenia gravis oder des Guillain-Barr+AOk--Syndroms, die lebensbedrohlich sein können, bei Patienten unter Atezolizumab beobachtet
    • Überwachung der Patienten auf Symptome einer motorischen oder sensorischen Neuropathie
    • bei myasthenem Syndrom/Myasthenia gravis oder Guillain-Barr+AOk--Syndrom jeglichen Grades Atezolizumab- Behandlung dauerhaft absetzen
    • Einleitung systemischer Corticosteroide mit einer Dosis von 1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder eines Äquivalents ist in Betracht zu ziehen
  • Immunvermittelte Pankreatitis
    • Auftreten von Pankreatitis, einschließlich eines Anstiegs der Amylase- und Lipase- Spiegel im Serum, in klinischen Studien mit Atezolizumab beobachtet
    • Patienten sind engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer akuten Pankreatitis zu überwachen
    • Behandlung mit Atezolizumab ist bei >/= Grad 3 erhöhten Amylase- oder Lipase-Spiegeln im Serum (> 2 × ULN) oder Grad 2 oder 3 Pankreatitis zu unterbrechen und eine Behandlung mit intravenösen Corticosteroiden (1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Methylprednisolon oder eines Äquivalents) ist einzuleiten
      • sobald sich die Symptome verbessern, ist die Behandlung mit 1 mg/kg/ Tag bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder eines Äquivalents fortzuführen
      • Behandlung mit Atezolizumab kann wieder aufgenommen werden, wenn sich die Amylase- und Lipase-Spiegel im Serum innerhalb von 12 Wochen wieder auf
    • Behandlung mit Atezolizumab ist bei Grad 4 Pankreatitis oder bei rezidivierender Pankreatitis jeglicher Grade dauerhaft abzusetzen
  • Immunvermittelte Myokarditis
    • Auftreten von Myokarditis in klin. Studien mit Atezolizumab beobachtet
    • Patienten sind auf Anzeichen und Symptome einer Myokarditis zu überwachen
    • bei Myokarditis Grad 2 ist Behandlung mit Atezolizumab zu unterbrechen und eine Behandlung mit systemischen Corticosteroiden in einer Dosis von 1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder eines Äquivalents einzuleiten
      • Behandlung mit Atezolizumab kann wieder aufgenommen werden, wenn sich das Ereignis innerhalb von 12 Wochen auf
    • bei Myokarditis Grad 3 oder 4 ist die Behandlung mit Atezolizumab dauerhaft abzusetzen
  • immunvermittelte Nephritis
    • Auftreten von Nephritis in klinischen Studien mit Atezolizumab beobachtet
    • die Patienten sind auf Änderungen der Nierenfunktion zu überwachen
    • bei Nephritis Grad 2 Behandlung unterbrechen und eine Behandlung mit systemischen Corticosteroiden
      in einer Dosis von 1 mg/kg/Tag bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder eines Äquivalents einleiten
      • Behandlung mit Atezolizumab kann wieder aufgenommen werden, wenn sich das Ereignis innerhalb von
        12 Wochen auf +ACY-lt+ADsAPQ- Grad 1 verbessert hat und die Corticosteroid-Dosis auf +ACY-lt+ADsAPQ- 10 mg/Tag Prednison oder eines Äquivalents verringert wurde
    • bei Nephritis Grad 3 oder 4 ist die Behandlung dauerhaft abzusetzen
  • Immunvermittelte Myositis
    • Auftreten von Myositis, einschließlich tödlicher Fälle wurde in klinischen Studien mit Atezolizumab beobachtet
      • Überwachung der Patienten auf klinische Anzeichen und Symptome einer Myositis
    • Myositis Grad 2 oder 3
      • Behandlung mit Atezolizumab unterbrechen und
      • eine Behandlung mit Kortikosteroiden (1 - 2 mg/kg/Tag Prednison oder eines Äquivalents)
        einleiten
    • bei Besserung der Symptome auf Grad 1
      • Kortikosteroide, wie klinisch indiziert, ausschleichen
      • Behandlung mit Atezolizumab kann wieder aufgenommen werden, wenn sich das Ereignis innerhalb von 12 Wochen auf = Grad 1 verbessert hat und die Kortikosteroid-Dosis auf = 10 mg/Tag orales Prednison oder eines Äquivalents verringert wurde
    • Myositis Grad 4 oder rezidivierender Myositis Grad 3 oder wenn wenn die Kortikosteroid- Dosis nicht innerhalb von 12 Wochen nach Auftreten auf ein Äquivalent von = 10 mg/Tag Prednison verringert werden konnte
      • Behandlung mit Atezolizumab dauerhaft absetzen oder
  • Infusionsbedingte Reaktionen
    • infusionsbedingte Reaktionen in klinischen Studien mit Atezolizumab beobachtet
    • bei Patienten mit infusionsbedingten Reaktionen von Grad 1 oder 2 ist die Infusionsgeschwindigkeit zu reduzieren oder die Behandlung zu unterbrechen
    • bei Patienten mit infusionsbedingten Reaktionen von Grad 3 oder 4 ist Atezolizumab dauerhaft abzusetzen
    • Patienten mit infusionsbedingten Reaktionen von Grad 1 oder 2 können Atezolizumab unter engmaschiger Überwachung weiterhin erhalten, eine Prämedikation mit einem Antipyretikum und Antihistaminikum kann in Erwägung gezogen werden
  • krankheitsspezifische Vorsichtsmaßnahmen
    • Anwendung von Atezolizumab in Kombination mit Bevacizumab, Paclitaxel und Carboplatin bei metastasiertem nichtkleinzelligen Lungenkarzinom mit nichtplattenepithelialer Histologie
      • vor Einleitung der Behandlung mit dem Vierfach-Regime, bestehend aus Atezolizumab, Bevacizumab, Paclitaxel und Carboplatin müssen Ärzte die kombinierten Risiken sorgfältig abwägen
    • Anwendung von Atezolizumab in Kombination mit nab-Paclitaxel beim metastasierten TNBC
      • bei Auftreten von Neutropenien und periphere Neuropathien, so können diese durch Unterbrechung der Behandlung mit Atezolizumab und/oder nab-Paclitaxel reversibel sein
      • Ärzte müssen die Fachinformation von nab-Paclitaxel bezüglich spezifischer Vorsichtsmaßnahmen
        und Kontraindikationen beachten
  • von klinischen Studien ausgeschlossene Patienten, bei denen aufgrund fehlender Daten Atezolizumab nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko- Verhältnisses für den Patienten und nurmit Vorsicht eingesetzt werden soll:
    • Patienten mit folgenden Erkrankungen
      • Autoimmunerkrankung in der Vorgeschichte
      • Pneumonitis in der Vorgeschichte
      • aktive Gehirnmetastasen
      • HIV
      • Infektion mit Hepatitis B oder Hepatitis C
    • Patienten, denen innerhalb von 28 Tagen vor Aufnahme in die Studie ein attenuierter Lebendimpfstoff verabreicht wurde
    • Patienten, die innerhalb von 4 Wochen vor Aufnahme in die Studie systemische immunstimulierende Arzneimittel oder innerhalb von 2 Wochen vor Aufnahme in die Studie systemische Immunsuppressiva erhalten hatten
    • Patienten mit einem Performance-Status >/= 2 zu Studienbeginn waren ausgeschlossen (außer in die Studie GO29293 [IMvigor210] Kohorte 1, die Patienten mit Urothelkarzinom einschloss, die nicht mit Cisplatin behandelbar waren, und einen Performance- Status >/= 2 erlaubte)
  • Anwendung von Atezolizumab in Kombination mit Bevacizumab, Paclitaxel und Carboplatin
    • Patienten mit NSCLC und eindeutiger Tumorinfiltration in die großen Blutgefäße des Brustkorbs oder eindeutiger Kavitation pulmonaler Läsionen, wie mittels bildgebender Verfahren festgestellt:
      • wurden aus der zulassungsrelevanten klinischen Studie IMpower150 ausgeschlossen, nachdem einige Fälle tödlicher pulmonaler Hämorrhagie beobachtet wurden
    • pulmonale Hämorrhagie ist ein bekannter Risikofaktor einer Behandlung mit Bevacizumab
    • aufgrund fehlender Daten sollte Atezolizumab bei diesen Patientenpopulationen nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen- Risiko-Verhältnisses für den Patienten mit Vorsicht eingesetzt werden
  • Anwendung von Atezolizumab in Kombination mit Bevacizumab, Paclitaxel und Carboplatin bei EGFR-mutierten Patienten mit NSCLC, die unter Erlotinib +- Bevacizumab progredient wurden:
    • in der Studie IMpower150 keine Daten zur Wirksamkeit von Atezolizumab in Kombination mit Bevacizumab, Paclitaxel und Carboplatin bei diesen Patienten erhoben
  • Anwendung von Atezolizumab bei bisher unbehandelten Patienten mit UC, die als ungeeignet für eine Cisplatin-Therapie eingestuft wurden
    • Krankheitsmerkmale zu Behandlungsbeginn und die Prognosen in der Studienpopulation der IMvigor210 Kohorte 1 waren generell vergleichbar mit denen von Patienten in der Klinik, die als ungeeignet für eine Cisplatin-Therapie eingestuft werden, für die aber eine Carboplatin-basierte Kombinations-Chemotherapie infrage kommt
    • für die Subgruppe von Patienten, die für keinerlei Chemotherapie geeignet sind, ist die Datenlage ungenügend
    • Atezolizumab sollte bei diesen Patienten nach sorgfältiger Abwägung des individuellen Nutzen- Risiko-Verhältnisses mit Vorsicht eingesetzt werden
  • Patientenpass
    • jeder Arzt, der Atezolizumab verschreibt, muss mit der Fachinformation und den Behandlungsempfehlungen vertraut sein
    • verordnende Arzt muss die Risiken einer Therapie mit Atezolizumab mit dem Patienten besprechen
    • Patient wird ein Patientenpass ausgehändigt und er wird aufgefordert, diesen immer bei sich zu tragen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atezolizumab - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atezolizumab - invasiv

  • Atezolizumab darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden,
    • es sei denn, eine Behandlung mit Atezolizumab ist aufgrund des klinischen Zustandes der Frau erforderlich
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • müssen während und für 5 Monate nach der Behandlung mit Atezolizumab eine wirksame Verhütungsmethode anwenden
  • keine Daten zur Anwendung von Atezolizumab bei Schwangeren vorliegend
  • bisher keine Entwicklungs- und Reproduktionsstudien mit Atezolizumab durchgeführt
  • tierexperimentellen Studien
    • Hemmung des PD-L1/PD-1-Signalweges in Schwangerschaft- Mausmodellen kann zu einer immunvermittelten Abstoßungsreaktion gegen den sich entwickelnden Fetus und zum fetalen Tod führen
    • Ergebnisse deuten auf ein potenzielles Risiko hin, dass die Verabreichung von Atezolizumab während der Schwangerschaft, basierend auf dem Wirkmechanismus, eine fruchtschädigende Wirkung, einschließlich erhöhter Abort- oder Totgeburtsraten, haben kann
  • von humanen Immunglobulinen G1 (IgG1) ist bekannt, dass sie die Plazentaschranke passieren
    • daher besteht die Möglichkeit, dass Atezolizumab, ein IgG1, von der Mutter auf den sich entwickelnden Fetus übergehen kann
  • Fertilität
    • keine klinischen Daten über mögliche Auswirkungen von Atezolizumab auf die Fertilität verfügbar
    • keine Toxizitätsstudien zur Untersuchung des Einflusses von Atezolizumab auf die Reproduktion und auf die Entwicklung durchgeführt
    • Daten einer 26-wöchigen Toxizitätsstudie mit Mehrfachdosen von Atezolizumab zeigten eine Auswirkung auf den Menstruationszyklus, bei einer geschätzten mittleren Exposition (AUC), die dem 6-Fachen der AUC von Patienten in der empfohlenen Dosierung entsprach
      • Effekt war reversibel
    • Auswirkung auf die männlichen Fortpflanzungsorgane wurde nicht beobachtet

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atezolizumab - invasiv

  • Entscheidung treffen, ob das Stillen oder die Behandlung mit Atezolizumab zu unterbrechen ist
    • dabei sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigen
  • nicht bekannt, ob Atezolizumab in die Muttermilch übergeht
  • Atezolizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der erwartungsgemäß in der menschlichen Vormilch und in geringen Konzentrationen auch in der Muttermilch enthalten ist
  • Risiko für das Neugeborene/den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein geringfügiges Risiko, dass der Arzneistoff zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter) und im Falle von starker Überdosierung. Die Anwendung sollte unter Vorsicht und regelmäßiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Enthält Fructose, Invertzucker (Honig), Lactitol, Maltitol, Isomaltitol, Saccharose oder Sorbitol. Darf bei Patienten mit hereditärer Fructose-Intoleranz nicht angewendet werden.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Atezolizumab (neues Anwendungsgebiet)

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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