Tardocillin 1200 (4 ml)

Hersteller Infectopharm Arzn.U.Consilium GmbH
Wirkstoff Benzylpenicillin
Wirkstoff Menge 1,2e+006 IE
ATC Code J01CE08
Preis 31,73 €
Menge 4 ml
Darreichung (DAR) ISU
Norm N1
Tardocillin 1200 (4 ml)

Medikamente Prospekt

Benzylpenicillin1.2e+-006IE
(H)3-sn-Phosphatidylcholin (Sojabohne)Hilfsstoff
(H)Carmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)Lidocain hydrochlorid 1-WasserHilfsstoff35mg
(H)Natrium citrat 2-WasserHilfsstoff
(H)Polysorbat 40Hilfsstoff
(H)Polysorbat 80Hilfsstoff
(H)Sorbitan palmitatHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<23 (23)mg
Gesamt Natrium Ion<1mmol
[Basiseinheit = 4 Milliliter]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegenüber Penicillin, Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ, Soja, Erdnuss oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • Bei Hinweisen auf eine Penicillinüberempfindlichkeit aufgrund einer früheren Behandlung muss vor der Anwendung von TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 ausdrücklich gewarnt werden.
  • Bei Überempfindlichkeit gegen andere ß-Lactam-Antibiotika, z. B. Cephalosporine, sollte eine mögliche Kreuzallergie beachtet werden.
  • TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 darf nicht angewendet werden in Geweben mit verminderter Durchblutung.
  • Wegen des Gehaltes an Lidocain darf TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 bei schweren Störungen des Herz-Reizleitungssystems, bei akut dekompensierter Herzinsuffizienz und bei kardiogenem oder hypovolämischen Schock nicht angewendet werden.

Art der Anwendung



  • Intramuskuläre Injektion
  • Die Suspension muss vor der Entnahme aus der Flasche zur besseren Verteilung der suspendierten Teilchen ca. eine Minute lang kräftig geschüttelt werden. Es ist darauf zu achten, dass kein Bodensatz am Flaschenboden oder an der Flaschenwand vorhanden ist.
  • Zur Entnahme und zur Injektion sind lediglich Injektionsnadeln mit weitem Lumen (0,8 bzw. 0,9 mm Außendurchmesser = Nr. 2 bzw. Nr. 1 = 21 G bzw. 20 G) geeignet.
  • Die Injektion muss stets tief i. m. in den oberen äußeren Quadranten der Gesäßmuskulatur mit Stichrichtung auf den Darmbeinkamm oder gemäß der Methode nach von Hochstetter erfolgen. Der Einstich sollte möglichst senkrecht zur Hautoberfläche, die Injektion möglichst fern von größeren Gefäßen erfolgen. In jedem Fall muss vor der Injektion aspiriert werden. Bei der Aspiration von Blut oder Schmerzen unter der Injektion muss diese abgebrochen werden.
  • Die Injektion darf nicht in Gewebe mit verminderter Durchblutung erfolgen. Bei wiederholter Anwendung ist die Injektionsstelle zu wechseln.
  • Die Injektion soll möglichst langsam und nur mit schwachem Druck vorgenommen werden. Ein ,Verreiben+ACY-quot, nach der Injektion ist zu vermeiden.
  • Bei der Langzeitbehandlung mit Depot-Penicillinen (z. B. bei der Lues-Behandlung) kann es nach wiederholten Injektionen in ein eng begrenztes Areal im Muskelgewebe zu einer Gewebsschädigung sowie Durchwachsung mit Blutgefäßen kommen, wodurch bei jeder weiteren Injektion die Möglichkeit des Eindringens von Injektionsgut in die Blutbahn - sei es durch direkte Injektion in ein Blutgefäß, sei es durch Einpressen infolge des Injektionsdruckes oder gar durch ,Verreiben+ACY-quot, des Depots - vergrößert wird.
  • Es empfiehlt sich daher, bei der Langzeitbehandlung jede Injektion möglichst weit entfernt vom Ort der letzten Injektion vorzunehmen.
  • Wegen der möglichen Nebenwirkungen (Nicolau- oder Hoign+AOk--Syndrom zusammen mit der Lidocain-Wirkung) ist es dringend geboten, durch einen Aspirationsversuch mit leerer Injektionsspritze die intravasale Lage der Kanüle auszuschließen. Bei der Aspiration von Blut oder Schmerzen unter der Injektion muss diese abgebrochen werden.
  • TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 ist nicht zur subkutanen, intravenösen oder intralumbalen Injektion geeignet.

Dosierung



  • Langzeitbehandlung von chronischen Streptokokkeninfektionen
    • Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 27 kg Körpergewicht
      • Soweit nicht anders verordnet, erhalten Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 27 kg Körpergewicht zur Rezidivprophylaxe des rheumatischen Fiebers (1) - 2-mal pro Monat 1 Flasche TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 (entsprechend 1,2 Mio. Einheiten). Vor allem bei älteren Jugendlichen und Erwachsenen sollte eine 2-malige Applikation pro Monat erfolgen.
    • Kinder und Jugendliche unter 27 kg Körpergewicht
      • Für Kinder zwischen 3,5 kg und 27 kg Körpergewicht wird eine geringere Einzeldosis von +AL0- Flasche TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 (entsprechend 0,6 Mio. Einheiten) je Behandlung empfohlen.
      • Zur Dosierung für Kinder unter 1 Monat liegen keine ausreichenden Daten vor. Bei Kindern mit einem Körpergewicht unter 3,5 kg sollte TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 nicht angewendet werden, um eine Maximaldosis von Lidocainhydrochlorid von 5 mg pro kg Körpergewicht nicht zu überschreiten.
      • Bei Kindern unter 4 Jahren sollte die Therapie mit TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 aufgrund des Gehalts an Lidocainhydrochlorid unter besonderer Vorsicht erfolgen.
  • Therapie der Syphilis bei Erwachsenen und Jugendlichen
    • Bei erworbener Lues (Lues I und II sowie bei nicht länger als einem Jahr bestehender Lues latens) können 2,4 Mio. Einheiten Benzylpenicillin-Benzathin (entsprechend der Suspension von zwei Durchstechflaschen TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200) einmalig injiziert werden, und zwar je 1,2 Mio. Einheiten an zwei verschiedenen Injektionsorten.
    • Bei einer Lues latens, die länger als ein Jahr besteht oder deren Dauer unbekannt ist, sollten drei intramuskuläre Injektionen von je 2,4 Mio. Einheiten Benzylpenicillin-Benzathin in Abständen von einer Woche verabreicht werden.
    • Zur Dosierung bei Lues liegen für Kinder unter 12 Jahren keine ausreichenden Daten vor.
  • Dosierung bei Nieren- und Leberinsuffizienz
    • Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
  • Dauer der Anwendung
    • Wenn die therapeutische Entscheidung für eine vorbeugende Behandlung des rheumatischen Fiebers getroffen wurde, ist eine Langzeitbehandlung durchzuführen, die sich in der Regel über einen Zeitraum von mehreren Jahren erstreckt. Die genaue Dauer der Behandlung bestimmt der behandelnde Arzt in Abhängigkeit von den klinischen Befunden.

Indikation



  • Erwachsene, Jugendliche und Kinder:
    • Langzeitbehandlung von chronischen Streptokokkeninfektionen (z. B. rheumatisches Fieber) als Rezidivprophylaxe, um insbesondere eine rheumatische Karditis zu verhindern.
  • Erwachsene und Jugendliche zusätzlich:
    • Frühsyphilis (primäre, sekundäre oder latente Syphilis bei maximal einjähriger Infektionsdauer) ohne patholgische Liquorbefunde.
    • Syphilis mit einer mehr als einjährigen Infektionsdauer (latente, kardiovaskuläre oder späte benigne Syphilis) mit Ausnahme der Neurosyphilis und nicht beim Vorliegen pathologischer Liquorbefunde.
  • Zur Linderung des Anfangsschmerzes ist ein Lokalanästhetikum (Lidocainhydrochlorid 1 H2O) enthalten.
  • Nationale und internationale Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind bei der Anwendung von TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 zu berücksichtigen.

Nebenwirkungen



  • Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig (>/= 1/10)
    • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
    • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
    • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
    • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Häufigkeit nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • Häufigkeit nicht bekannt
      • Larynxödem, Bronchospasmus, Pulmonale Eosinophilie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • Gelegentlich
      • Glossitis, Stomatitis, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • Häufig
      • Exanthem (morbilli- oder scarlatiniform)
    • Sehr selten
      • Stevens-Johnson-Syndrom, Toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom)
    • Häufigkeit nicht bekannt
      • Eosinophilie, Urtikaria1, Angioneurotisches +ANY-dem, leukozytoklastische Vaskulitis, Erythema nodosum, Purpura Schönlein-Henoch
  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • Selten
      • Pseudomembranöse Kolitis
    • Häufigkeit nicht bekannt
      • Infektionen mit resistenten Bakterien und Sprosspilzen
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • Häufig
      • Allergische Reaktionen2
    • Selten
      • Anaphylaktische Reaktionen inkl. Schock (lebensbedrohlich)3, Serumkrankheit4
    • Häufigkeit nicht bekannt
      • Allergische +ANY-deme, Jarisch-Herxheimer-Reaktion5
  • Gefäßerkrankungen
    • Häufigkeit nicht bekannt
      • Arterielle Gefäßverschlüsse
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • Häufig
      • Infiltrate an der Injektionsstelle, Fieber
    • Häufigkeit nicht bekannt
      • Schmerzen an der Injektionsstelle6
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • Sehr selten
      • Hepatitis, Cholestase
  • 1 Eine urtikarielle Sofortreaktion muss immer als bedrohliches Zeichen angesehen werden und zwingt strikt zum Therapieabbruch.
  • 2 Allergische Reaktionen treten gelegentlich bis häufig, anaphylaktische Reaktionen einschließlich des lebensbedrohlichen Schocks selten auf. Die Häufigkeit vieler Einzelsymptome allergischer Reaktionen ist auf der Basis der vorhandenen Daten nicht hinreichend genau abschätzbar.
  • 3 Zur Behandlung der anaphylaktischen Reaktionen sind die gebräuchlichen Notfallmaßnahmen zu ergreifen.
  • 4 Die Serumkrankheit kann u. a. mit Fieber, Gelenkschwellungen und einem allergischen Exanthem einhergehen.
  • 5 Bei der Behandlung von Spirochäteninfektionen (z. B. Lues) kann es (meist 2 - 12 Stunden nach der ersten Dosis) zum Auftreten einer Jarisch-Herxheimer-Reaktion kommen, die durch Fieber, Schüttelfrost, Allgemein- und Herdsymptome gekennzeichnet ist.
  • 6 Schmerzen an der Injektionsstelle sind auch bei sachgerechter Ausführung möglich. Durch das Lokalanästhetikum wird der Anfangsschmerz gelindert. Nach Abklingen der lokalanästhetischen Wirkung können die Schmerzen noch für einige Zeit anhalten.
  • Die bei der hoch dosierten Penicillin-Therapie möglichen neurotoxischen Reaktionen treten aufgrund der niedrigen Plasmaspiegel dieses Depotpräparates nicht auf.
  • Trotz des nur geringen Lidocainhydrochlorid 1 H2O-Gehaltes ist auch auf Lidocain-Nebenwirkungen zu achten. Systemische Reaktionen sind z. B. nach versehentlicher intravenöser Injektion möglich. Sie bestehen bezüglich des Nervensystems in Schwindel, Erbrechen und Benommenheit, in extremen Einzelfällen bis hin zu zerebralen Krämpfen. Am Herz-Kreislauf-System ist auf bradykarde und andere Herzrhythmusstörungen zu achten. Diese können sich auch in einer Verschlimmerung bereits bestehender Herzrhythmusstörungen auswirken und bis zum Kammerflimmern führen. Im Extremfall sind Kreislauf-Schock und Atemlähmungen möglich.
  • Wegen des niedrigen Lidocainhydrochlorid 1 H2O-Gehaltes und der geringen Anwendungshäufigkeit von TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 ist das Risiko dosisabhängiger systemischer Nebenwirkungen von Lidocain bei bestimmungsgemäßem Gebrauch gering.
  • Neben den in der Tabelle gelisteten allergischen Reaktionen zählt ein leichter Blutdruckanstieg infolge der positiven inotropen und chronotropen Wirkung von Lidocain zu den häufigsten Nebenwirkungen.
  • Zu den möglichen schwerwiegenden systemischen Nebenwirkungen bei versehentlicher intravasaler Injektion siehe Kategorie +ACY-quot,Hinweise und Vorsichtsmaßnehmen Abschnitt Überdosierung+ACY-quot,.
  • (3-sn-Phosphatidyl)cholin (Sojalecithin) kann sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Bei Patienten mit Verdacht auf Penicillinüberempfindlichkeit oder allergischer Reaktionsbereitschaft, z. B. Asthma bronchiale, Heuschnupfen, Nesselsucht (Urtikaria), ist wegen der Depot-Wirkung besondere Vorsicht bei der Anwendung von TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 geboten.
    • Zwischen Penicillinen und Stoffwechselprodukten von Pilzen kann eine Antigengemeinschaft bestehen, so dass bei Patienten mit Dermatomykosen bereits bei erstmaliger Gabe von TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 allergische Reaktionen auftreten können.
    • Beim Auftreten von schweren, wässrigen Durchfällen während oder nach der Therapie, die mit Fieber oder Bauchschmerzen einhergehen können, ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Enterokolitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. In diesen seltenen Fällen ist TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten, z. B. Vancomycin oral, 4 × 250 mg täglich. Peristaltikhemmende Mittel sind kontraindiziert.
    • Langfristige und wiederholte Anwendung kann zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien und Sprosspilzen führen.
    • Ist eine Allergie gegen Lidocain bekannt, so muss mit einer Kreuzallergie gegen andere Säureamid-Lokalanästhetika gerechnet werden.
    • TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 darf wegen des Gehaltes an Lidocain nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei
      • Myasthenia gravis
      • Injektion in ein entzündetes (infiziertes) Gebiet
      • Schwangerschaft
    • TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 sollte wegen des Gehaltes an Lidocain mit besonderer Vorsicht bei erniedrigter Krampfschwelle des Zentralnervensystems (z. B. bei Epilepsie), bei Herzinsuffizienz sowie Reizleitungsstörungen des Herzens angewendet werden. Bei gleichzeitiger Gabe von Lidocain-haltigen Arzneimitteln und Antiarrhythmika der Klasse III, z. B. Amiodaron, sollten die Patienten genau beobachtet und ggf. ein EKG aufgezeichnet werden, da die kardialen Wirkungen additiv sein können.
    • Zur Vermeidung einer versehentlichen intravasalen Injektion siehe Punkt Überdosierung unten und Kategorie +ACY-quot,Dosierung und Dauer der Anwendung+ACY-quot,. Vor allem bei versehentlicher intravasaler Gabe von TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 können Symptome auftreten, die auf Lidocain zurückzuführen sind.
    • Therapie von schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen
      • In diesem Fall müssen die üblichen ärztlichen Notfallmaßnahmen unverzüglich eingeleitet werden (z. B. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung). Bei dem Auftreten schwerer allergischer Reaktionen kommt die chirurgische Entfernung des TARDOCILLINArgA8-/sup>-1200-Depots in Frage.
    • Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 4 ml Injektionssuspension (1 Flasche), d. h., es ist nahezu ,natriumfrei+ACY-quot,.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Effekte anderer Arzneimittel auf TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200:
      • Die Kombinationstherapie mit geeigneten Antibiotika kann zu einem synergistischen Effekt führen. Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt zu höheren Konzentrationen und einer längeren Verweildauer von Benzylpenicillin-Benzathin im Serum. In gleicher Weise wirkt die gleichzeitige Verabreichung von Indometacin, Phenylbutazon, Salicylaten und Sulfinpyrazon.
    • Effekte von TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 auf andere Arzneimittel:
      • Benzylpenicillin kann die Ausscheidung von Methotrexat vermindern und dadurch zu höheren Methotrexat-Plasmaspiegeln und gesteigerter Methotrexat-Toxizität führen.
    • Nachfolgend genannte Wechselwirkungen sind für die Injektion von Lidocain-HCl bekannt und möglicherweise auch für die Anwendung von TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 von Bedeutung:
      • Bei zusätzlich getrennter Anwendung von Epinephrin oder Norepinephrin gleichzeitig mit TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 kann es zu einer Verstärkung der möglichen systemischen Lidocain-Wirkung kommen.
      • Obwohl spezifische Interaktionsstudien für die gleichzeitige Gabe von Lidocain und Antiarrhythmika der Klasse III, z. B. Amiodaron, nicht durchgeführt wurden, ist hier ebenfalls Vorsicht angebracht.
      • Bei gleichzeitiger Gabe von Lidocain und Secale-Alkaloiden (wie z. B. Ergotamin) oder Epinephrin kann ein ausgeprägter Blutdruckabfall auftreten.
      • Vorsicht ist geboten bei Einsatz von Sedativa, die ebenfalls die Funktion des zentralen Nervensystems beeinflussen und die toxische Wirkung von Lokalanästhetika verändern können. Es besteht ein Antagonismus zwischen Lokalanästhetika einerseits und Sedativa und Hypnotika andererseits. Die beiden letztgenannten Medikamentengruppen heben die Krampfschwelle des Zentralen Nervensystems an.
      • Bei gleichzeitiger Anwendung von Aprindin und Lidocain ist eine Summation der Nebenwirkungen möglich. Aprindin hat aufgrund der chemischen Strukturähnlichkeit mit Lokalanästhetika ähnliche Nebenwirkungen.
      • Kombinationen verschiedener Lokalanästhetika rufen additive Wirkungen an kardiovaskulärem System und Zentralen Nervensystem hervor.
      • Die Wirkung nicht depolarisierender Muskelrelaxantien wird durch Lidocain verlängert.
    • Sonstige Wechselwirkungen:
      • Die nicht-enzymatischen Harnzuckerreaktionen und der Urobilinogennachweis im Harn können unter der TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200-Behandlung falsch positiv ausfallen.
      • Eine Erhöhung der 17-Ketosteroide im Urin ist möglich.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Da das Arzneimittel Lidocainhydrochlorid 1 H2O enthält, kann im Einzelfall nicht ausgeschlossen werden, dass kurze Zeit nach der Injektion die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird.
  • Überdosierung
    • Symptome einer Überdosierung/Fehlanwendung
      • Bei versehentlicher intravenöser Injektion von TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 kann ein Hoign+AOk--Syndrom auftreten, das durch Todesangst, Halluzinationen, Sehstörungen, Ohrensausen, Schwindel, Parästhesien (z. B. Kribbeln, Taubheitsgefühl) oder Tachykardien (beschleunigter Puls) gekennzeichnet ist. In der Regel verschwinden diese Symptome innerhalb von 30 Minuten vollständig, jedoch sind auch Todesfälle bekannt.
      • Nach versehentlicher intraarterieller oder paravasaler Injektion kann ein Nicolau-Syndrom auftreten. Neben den örtlich ischämisch bedingten Befunden, wie z. B. Schmerzen, Blässe, +ANY-dem- und Blasenbildung mit anschließender Nekrotisierung, sind schwere Verlaufsformen mit Schock und Verbrauchskoagulopathie möglich.
      • Ein Hoign+AOk-- und Nicolau-Syndrom kann durch das in diesem Arzneimittel enthaltene Lidocainhydrochlorid 1 H2O verstärkt werden.
      • Vor allem bei versehentlicher intravasaler Gabe von TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 können Symptome auftreten, die auf Lidocain zurückzuführen sind. Von Seiten des Zentralen Nervensystems kommt es zunächst zu Schwindel, Erbrechen, Benommenheit, Schläfrigkeit, Euphorie, Unruhe, zerebralen Krämpfen und schließlich zu Dyspnoe, Sehstörungen, Muskelfaszikulieren und Atemlähmung.
      • Toxische Wirkungen auf das Herz sind seltener und betreffen vorwiegend Leitungsstörungen bei vorgeschädigten AV- und Purkinje-Fasern. Auf bradykarde und andere Herzrhythmusstörungen ist zu achten. Diese können sich auch in einer Verschlimmerung bereits bestehender Herzrhythmusstörungen auswirken und bis zum Kammerflimmern führen. Im Extremfall sind Kreislauf-Schock und Atemlähmungen möglich.
      • Hierbei ist ein tödlicher Verlauf nicht auszuschließen.
    • Notfallmaßnahmen und Gegenmittel
      • Spezielle Maßnahmen bei Überdosierung durch Benzathin-Benzylpenicillin, außer dem Absetzen des Medikaments, sind nicht erforderlich.
      • Benzylpenicillin ist hämodialysierbar.
      • Treten bei intravasaler Gabe von hohen Dosen Lidocain Krämpfe, Bradykardie und Hypotension auf, ist eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich. Krämpfe werden mit kleinen, wiederholt verabreichten Dosen ultrakurz-wirkender Barbiturate (z. B. Thiopental-Natrium 25 bis 50 mg) oder mit Diazepam 5 bis 10 mg i. v. behandelt. Dabei werden die Dosen fraktioniert bis zum Zeitpunkt der sicheren Kontrolle verabreicht. Blutdruckabfall kann durch entsprechende Lagerung und Sympathomimetika aufgehoben werden. Bradykardie kann mit einem Parasympatholytikum (z. B. Atropin) behandelt werden, gegebenenfalls ist eine Schrittmachertherapie notwendig.
      • Zentral wirkende Analeptika sind kontraindiziert bei Intoxikation durch Lokalanästhetika!
      • Die Symptome einer Lidocain-Intoxikation bei Eindringen von Injektionssuspension in die Blutbahn klingen im Allgemeinen aufgrund der kurzen Plasmahalbwertzeit rasch ab.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Benzylpenicillin und Lidocain sind plazentagängig. Aus bisherigen, unzureichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Benzylpenicillin bei Schwangeren und aus tierexperimentellen Untersuchungen haben sich keine Anhaltspunkte für fruchtschädigende Wirkungen ergeben. Eine Anwendung von Lidocain während der Schwangerschaft soll nur erfolgen, wenn es unbedingt erforderlich ist. Kontrollierte Untersuchungen an Schwangeren liegen nicht vor.
  • Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren geben keinen Hinweis auf kongenitale Effekte durch Lidocain. In Tierstudien mit Lidocain zeigten sich eine Reduzierung des Fetalgewichtes und Hinweise auf neurologische Verhaltensänderungen, jedoch keine embryotoxischen oder teratogenen Effekte. Lidocain passiert die Placenta rasch. Bei Neugeborenen mit hohen Plasmakonzentrationen kann Lidocain eine Dämpfung des ZNS und damit eine Senkung des Apgar-Scores bewirken.
  • Schwangere sollten nur nach strenger Indikationsstellung mit TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 behandelt werden.

Stillzeithinweise



  • Benzylpenicillin und Lidocain gehen in die Muttermilch über. Die Konzentration von Benzylpenicillin in der Muttermilch kann 2 - 15% der mütterlichen Serumwerte erreichen. TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 sollte in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-/Risikoabwägung angewendet werden, wobei die möglichen Nachteile für den Säugling (Einfluss auf die Darmflora mit möglicher Sprosspilzbesiedlung und Sensibilisierung) berücksichtigt werden müssen. Lidocain geht in geringer Menge in die Muttermilch über. Eine Gefahr für den Säugling erscheint bei bestimmungsgemäßer Anwendung von TARDOCILLINArgA8-/sup> 1200 unwahrscheinlich.
  • Auf Durchfälle und Sprosspilzbesiedlung der Schleimhäute sollte beim Säugling geachtet werden.

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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