Symtuza 800/150/200/10mg (90 St)

Hersteller Cc-Pharma GmbH
Wirkstoff Wirkstoffkombination
Wirkstoff Menge Info
ATC Code J05AR22
Preis 2725,12 €
Menge 90 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N3
Symtuza 800/150/200/10mg (90 St)

Medikamente Prospekt

Tenofovir alafenamid10mg
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Croscarmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)Eisen (III) hydroxid oxid x-WasserHilfsstoff
(H)Macrogol 4000Hilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Poly(vinylalkohol), partiell hydrolysiertHilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Emtricitabin, Tenofovir alafenamid, Darunavir und Cobicistat - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Darunavir
  • Überempfindlichkeit gegen Cobicistat
  • Überempfindlichkeit gegen Emtricitabin
  • Überempfindlichkeit gegen Tenofovir alafenamid
  • Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Klasse C)
  • gleichzeitige Anwendung mit folgenden Arzneimitteln wegen eines möglichen Verlustes der therapeutischen Wirksamkeit
    • Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin
    • Rifampicin
    • Lopinavir/Ritonavir
    • Johanniskraut (Hypericum perforatum)
  • gleichzeitige Anwendung mit folgenden Arzneimitteln wegen der Möglichkeit schwerwiegender und/oder lebensbedrohlicher Nebenwirkungen
    • Alfuzosin
    • Amiodaron
    • Ivabradin
    • Dronedaron
    • Chinidin
    • Ranolazin
    • Colchicin bei Anwendung bei Patienten mit Nieren- und/oder Leberfunktionsstörung
    • Rifampicin
    • Ergotderivate (z.B. Dihydroergotamin, Ergometrin, Ergotamin, Methylergometrin)
    • Dapoxetin
    • Domperidon
    • Naloxegol
    • Pimozid, Quetiapin, Sertindol, Lurasidon
    • Triazolam, oral eingenommenes Midazolam
    • Sildenafil - wenn zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie angewendet, Avanafil, Simvastatin, Lovastatin und Lomitapid
    • Ticagrelor, Dabigatran

Art der Anwendung



  • Einnahme 1mal / Tag mit einer Mahlzeit
  • Tablette nicht zerbrechen

Dosierung



  • Therapie einer Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus Typ 1 (HIV-1)
    • Erwachsene und Jugendliche (>/= 12 Jahre mit mind. 40 kg KG)
      • 1 Tablette (800 mg Darunavir, 150 mg Cobicistat, 200 mg Emtricitabin und 10 mg Tenofoviralafenamid) 1mal / Tag
      • Antiretroviral nicht vorbehandelte (ARTnaive) Patienten
        • 1 Filmtablette 1mal / Tag
      • ART-vorbehandelte Patienten
        • Einsatz bei Patienten, die bereits mit antiretroviralen Mitteln behandelt wurden, aber keine Virusmutationen, die mit Darunavir-Resistenz assoziiert sind (DRV-RAMs) und < 100.000 HIV-1-RNA-Kopien / ml im Plasma und eine CD4+--Zellzahl von >/= 100 × 106 Zellen / l besitzen (DRV-RAMs: V11I, V32I, L33F, I47V, I50V, I54M, I54L, T74P, L76V, I84V, L89V9
        • 1 Filmtablette 1mal / Tag
      • Hinweis bei ausgelassenen Dosen
        • Versäumnis wird innerhalb von 12 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt bemerkt
          • vorgeschriebene Dosis so bald wie möglich einnehmen
        • Versäumnis wird später als 12 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt bemerkt
          • Dosis verwerfen
          • gewohntes Behandlungsschema wiederaufnehmen
        • bei Erbrechen nach der Einnahme
          • Erbrechen innerhalb von 1 Stunde nach der Einnahme
            • so schnell wie möglich eine weitere Dosis einnehmen
          • Erbrechen nach mehr als 1 Stunde nach der Einnahme
            • keine weitere Dosis bis zum nächsten regulär geplanten Zeitpunkt einnehmen
      • ältere Patienten (> 65 Jahre)
        • begrenzte Informationen vorhanden
        • Anwendung mit Vorsicht
      • Leberfunktionsstörung
        • leichte (Child-Pugh-Klasse A) oder mäßige (Child-Pugh-Klasse B) Leberfunktionsstörung
          • keine Dosisanpassung erforderlich
          • Anwendung bei diesen Patienten jedoch mit Vorsicht (hepatische Metabolisierung von Darunavir und Cobicistat)
        • schwere Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Klasse C)
          • kontraindiziert (keine Daten)
      • Nierenfunktionsstörung
        • glomeruläre Filtrationsrate (eGFRCG) >/= 30 ml / min gemäß der Cockcroft-Gault-Formel: keine Dosisanpassung erforderlich
        • eGFRCG < 30 ml / Min: Behandlung nicht einleiten (keine Daten)
        • Absinken der eGFRCG < 30 ml / Min während der Behandlung: Behandlung absetzen
      • Kinder und Jugendliche
        • Kinder (3 - 11 Jahre) oder mit einem Körpergewicht < 40 kg: Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen (keine Daten)
        • Kinder < 3 Jahre: keine Anwendung aufgrund der Sicherheitsbedenken
      • Schwangerschaft und postpartale Phase
        • Behandlung mit Darunavir / Cobicistat führt zu einer geringen Darunavir-Exposition
        • deshalb kein Behandlungsbeginn während der Schwangerschaft
        • Frauen, die während der Behandlung schwanger werden:
          • Wechsel zu einem alternativen Behandlungsregime

Indikation



  • Therapie einer Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus Typ 1 (HIV-1) bei Erwachsenen und Jugendlichen (>/= 12 Jahren und >/= 40 kg KG)
    • Entscheidung über eine Anwendung auf Basis der Daten einer Genotypisierung

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Emtricitabin, Tenofovir alafenamid, Darunavir und Cobicistat - peroral

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anämie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • (Arzneimittel-) Überempfindlichkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Immunrekonstitutionssyndrom
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anorexie
      • Diabetes mellitus
      • Hypercholesterinämie
      • LDL erhöht
      • Hypertriglyceridämie
      • Hyperlipidämie
      • Dyslipidämie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hyperglykämie
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • anormale Träume
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Kopfschmerzen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schwindelgefühl
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Diarrh+APY
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
      • Übelkeit
      • Bauchschmerzen
      • aufgeblähter Bauch
      • Dyspepsie
      • Flatulenz
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • akute Pankreatitis
      • Pankreasenzyme erhöht
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Leberenzyme erhöht
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • akute Hepatitis (Zusätzliche Nebenwirkungen, die ausschließlich bei Darunavir/Ritonavir in anderen Studien oder Erfahrungen nach Markteinführung beobachtet wurden)
      • zytolytische Hepatitis (Zusätzliche Nebenwirkungen, die ausschließlich bei Darunavir/Ritonavir in anderen Studien oder Erfahrungen nach Markteinführung beobachtet wurden)
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hautausschlag (inklusive makulärer, makulopapulärer, papulärer, erythematöser, pruritischer und generalisierter Ausschlag und allergische Dermatitis)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Pruritus
      • Urtikaria
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Angioödem
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • DRESS-Syndrom (Zusätzliche Nebenwirkungen, die ausschließlich bei Darunavir/Ritonavir in anderen Studien oder Erfahrungen nach Markteinführung beobachtet wurden)
      • Stevens-Johnson-Syndrom (Zusätzliche Nebenwirkungen, die ausschließlich bei Darunavir/Ritonavir in anderen Studien oder Erfahrungen nach Markteinführung beobachtet wurden)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • toxisch epidermale Nekrolyse (Zusätzliche Nebenwirkungen, die ausschließlich bei Darunavir/Ritonavir in anderen Studien oder Erfahrungen nach Markteinführung beobachtet wurden)
      • akute generalisierte exanthematische Pustulose (Zusätzliche Nebenwirkungen, die ausschließlich bei Darunavir/Ritonavir in anderen Studien oder Erfahrungen nach Markteinführung beobachtet wurden)
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Arthralgie
      • Myalgie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Osteonekrose
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gynäkomastie (Zusätzliche Nebenwirkungen, die ausschließlich bei Darunavir/Ritonavir in anderen Studien oder Erfahrungen nach Markteinführung beobachtet wurden)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Asthenie
      • Ermüdung (Fatigue)
  • Untersuchungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Blutkreatinin erhöht

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Emtricitabin, Tenofovir alafenamid, Darunavir und Cobicistat - peroral

  • Therapie sollte von einem Arzt eingeleitet werden, der Erfahrung in der Behandlung von HIV-Infektionen besitzt
  • Restrisiko für sexuellen Übertragung kann nicht ausgeschlossen werden, obwohl es sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression durch eine antiretrovirale Therapie (ART) das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduziert
    • Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der Übertragung gemäß nationalen Leitlinien berücksichtigen
  • ART-vorbehandelte Patienten
    • bei vorbehandelten Patienten nicht anwenden, wenn eine oder mehrere DRV-RAMs oder >/= 100.000 -HIV-1-RNA-Kopien/ml oder eine CD4+--Zellzahl von < 100 × 106 Zellen/l vorhanden sind
  • Schwangerschaft
    • Behandlung mit 800 mg Darunavir plus 150 mg Cobicistat im 2. und 3. Trimenon hat nachweislich zu geringer Darunavir-Exposition geführt, mit einer Verringerung der cmin-Spiegel von etwa 90+ACU
    • Cobicistat-Spiegel sinken und sorgen möglicherweise nicht mehr für ausreichendes Boosting
    • virologisches Versagen und erhöhtes Risiko der Übertragung der HIV-Infektion von der Mutter auf das Kind aufgrund wesentliche Verringerung der Darunavir-Exposition möglich
    • deshalb während der Schwangerschaft keine Behandlung mit Darunavir plus Cobicistat plus Emtricitabin plus Tenofovir alafenamid beginnen
    • bei Frauen, die während der Behandlung mit dem Arzneimittel schwanger werden, soll ein Wechsel zu einem alternativen Behandlungsregime erfolgen
  • Patienten mit HIV-Infektion und Hepatitis-B- oder -C-Coinfektion
    • Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, weisen ein erhöhtes Risiko für das Auftreten schwerwiegender, potenziell letal verlaufender hepatischer Nebenwirkungen auf
    • Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels bei Patienten mit HIV-1-Infektion und einer Coinfektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) nicht erwiesen
    • Tenofoviralafenamid ist gegen das Hepatitis-B-Virus (HBV) aktiv
    • im Fall einer gleichzeitigen antiviralen Behandlung der Hepatitis C, gilt es auch die entsprechenden Fachinformationen für diese Arzneimittel zu beachten
    • Absetzen der Therapie bei Patienten mit einer HIV/HBV-Coinfektion kann mit schweren akuten Exazerbationen der Hepatitis assoziiert sein
    • Patienten mit einer HIV/HBV-Coinfektion, die das Arzneimittel absetzen, sollten für mehrere Monate nach Beendigung der Behandlung sorgfältig klinisch und durch Labortests überwacht werden
      • ggf. kann Einleitung einer Hepatitis B-Therapie gerechtfertigt sein
    • bei Patienten mit einer fortgeschrittenen Lebererkrankung oder Zirrhose wird ein Therapieabbruch nicht empfohlen, weil eine darauf folgende Exazerbation der Hepatitis zu einer Leberdekompensation führen kann
    • das Arzneimittel nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln anwenden, die Tenofovirdisoproxil (z.B. Fumarat, Phosphat oder Succinat), Lamivudin oder Adefovirdipivoxil enthalten, die für die Behandlung von HBV-Infektionen angewendet werden
    • Fehlfunktion der Mitochondrien
      • für Nukleosid- und Nukleotidanaloga wurde in vitro und in vivo nachgewiesen, dass sie mitochondriale Schädigungen unterschiedlichen Ausmaßes verursachen
      • es liegen Berichte über mitochondriale Funktionsstörungen bei HIV-negativen Kleinkindern vor, die in utero und/oder postnatal gegenüber Nukleosidanaloga exponiert waren
      • die hauptsächlich berichteten unerwünschten Ereignisse waren hämatologische Störungen (Anämie, Neutropenie) und Stoffwechselstörungen (Hyperlaktatämie, Hyperlipasämie) und waren häufig vorübergehend
      • einige spät auftretende neurologische Störungen wurden berichtet (Hypertonie, Konvulsionen, Verhaltensstörungen)
        • ob diese neurologischen Störungen vorübergehend oder bleibend sind, ist derzeit nicht bekannt
      • jedes Kind, das in utero gegenüber Nukleosid- bzw. Nukleotidanaloga exponiert war, selbst HIV-negative Kinder, sollte klinisch und anhand von Laborparametern nachuntersucht werden und sollte im Falle von relevanten Anzeichen oder Symptomen vollständig auf mögliche mitochondriale Funktionsstörungen hin untersucht werden
      • Erkenntnisse haben keinen Einfluss auf die derzeitigen nationalen Empfehlungen zur Anwendung einer antiretroviralen Therapie bei schwangeren Frauen zur Prävention einer vertikalen HIV-Transmission
  • ältere Patienten
    • da zur Anwendung des Arzneimittels bei Patienten >/= 65 Jahre nur wenige Informationen verfügbar sind, sollte diese mit Vorsicht erfolgen, zumal bei diesen Patienten die Häufigkeit von Einschränkungen der Leberfunktion sowie von Begleiterkrankungen oder anderen Therapien erhöht ist
  • Hepatotoxizität
    • entsprechende Laboruntersuchungen vor Therapiebeginn durchführen und die Patienten während der Behandlung überwachen
    • besondere Überwachung der AST/ALT-Werte soll bei Patienten mit zugrundeliegender chronischer Hepatitis, Leberzirrhose oder bei Patienten, die vor Beginn der Behandlung erhöhte Transaminasen aufweisen, in Betracht gezogen werden, insbesondere in den ersten Monaten der Behandlung
    • wenn es bei Patienten, die das Arzneimittel einnehmen, Hinweise auf eine neu aufgetretene oder sich verschlechternde Leberfunktionsstörung gibt (einschließlich einer klinisch signifikanten Erhöhung der Leberenzyme und/oder Symptome wie Ermüdung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gelbsucht, dunkler Urin, Druckempfindlichkeit der Leber, Hepatomegalie), soll umgehend eine Unterbrechung oder ein Abbruch der Behandlung erwogen werden
    • Berichte über arzneimittelinduzierte Hepatitis (z.B. akute Hepatitis, zytolytische Hepatitis) unter Therapie mit Darunavir plus Ritonavir
    • während des klinischen Entwicklungsprogramms zu Darunavir plus Ritonavir (N = 3.063) wurde Hepatitis bei 0,5% der Patienten, die eine antiretrovirale Kombinationstherapie mit Darunavir plus Ritonavir erhielten, berichtet
    • erhöhtes Risiko für Leberfunktionsstörungen einschließlich schwerer und potenziell tödlicher Nebenwirkungen auf die Leber bei Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen, inkl. chronischer Hepatitis B oder C
    • im Fall einer gleichzeitigen antiviralen Behandlung der Hepatitis B oder C, gilt es die entsprechenden Fachinformationen für diese Arzneimittel zu beachten
  • Nephrotoxizität
    • potentielles Risiko für Nephrotoxizität, die durch eine chronische Exposition gegenüber Tenofovir in niedrigen Konzentrationen durch die Tenofoviralafenamid-Dosis entsteht, kann nicht ausgeschlossen werden
  • Nierenfunktionsstörung
    • Cobicistat senkt die geschätzte Kreatinin-Clearance durch Hemmung der tubulären Sekretion von Kreatin
    • dieser Effekt auf das Serumkreatinin, der zu einer Verringerung der geschätzten Kreatinin-Clearance führt, muss berücksichtigt werden, wenn man das Arzneimittel bei Patienten anwendet, bei denen die geschätzte Kreatinin-Clearance herangezogen wird, um über die weitere klinische Versorgung zu entscheiden, einschließlich einer Dosisanpassung der gleichzeitig angewendeten Arzneimittel
  • Patienten mit Begleiterkrankungen
    • Leberfunktionsstörung
      • Sicherheit und Wirksamkeit wurde bei Patienten mit einer zugrundeliegenden schweren Lebererkrankung nicht nachgewiesen
      • bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung kontraindiziert
      • bei Patienten mit leichter oder mäßiger Leberfunktionsstörung mit Vorsicht anwenden (aufgrund eines Anstiegs der Plasmakonzentration von ungebundenem Darunavir)
    • Hämophilie-Patienten
      • Hämophilie-Patienten auf eine mögliche Zunahme von Blutungen hinweisen
      • bei Patienten mit Hämophilie A oder B, die mit HIV-PIs behandelt wurden, wurde eine Zunahme von Blutungen, einschließlich spontan aufgetretener Hämatome der Haut und Einblutungen in die Gelenke (Hämarthrose), berichtet
      • bei einigen Patienten wurde zusätzlich der Faktor VIII angewendet
      • in mehr als der Hälfte der berichteten Fälle wurde die Behandlung mit HIV-PIs fortgesetzt oder wieder aufgenommen, falls diese abgebrochen worden war
      • ein kausaler Zusammenhang wird vermutet, der Wirkmechanismus ist jedoch nicht geklärt
  • schwere Hautreaktion
    • während des klinischen Entwicklungsprogramms von Darunavir plus Ritonavir (N = 3.063) wurden schwere Hautreaktionen, die mit Fieber und/oder Erhöhung der Transaminasen einhergehen können, bei 0,4% der Patienten berichtet
    • DRESS (Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen) und ein Stevens-Johnson-Syndrom wurde selten (< 0,1%) beschrieben, toxische epidermale Nekrolyse sowie akute generalisierte exanthematische Pustulose wurden nach Markteinführung berichtet
    • wenn sich Zeichen oder Symptome einer schweren Hautreaktion entwickeln, sollte das Arzneimittel sofort abgesetzt werden
    • Reaktionen können mit schweren Hautausschlägen oder Hautausschlag mit Fieber, allgemeinem Unwohlsein, Ermüdung, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Blasen, oralen Läsionen, Konjunktivitis, Hepatitis und/oder Eosinophilie verbunden sein, sind aber nicht darauf beschränkt
  • Sulfonamidallergie
    • Darunavir enthält einen Sulfonamid-Anteil
    • das Arzneimittel sollte bei Patienten mit bekannter Sulfonamidallergie mit Vorsicht angewendet werden
  • Gewicht und metabolische Parameter
    • Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte während einer antiretroviralen Therapie möglich
    • Veränderungen können teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammenhängen
    • in einigen Fällen ist ein Einfluss der Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für die Gewichtszunahme keinen klaren Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt
    • für die Überwachung der Blutlipid- und Blutglucosewerte wird auf die anerkannten HIV-Therapierichtlinien verwiesen
    • die Behandlung von Lipidstörungen sollte nach klinischem Ermessen erfolgen
  • Osteonekrose
    • obwohl die Ätiologie als multifaktoriell (einschließlich Corticosteroidtherapie, Alkoholkonsum, schwerer Immunsuppression, höherem Body-Mass-Index) angesehen wird, wurde über Fälle von Osteonekrose besonders bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung und/oder Langzeitexposition gegenüber einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) berichtet
    • Patienten sollten angewiesen werden medizinischen Rat zu suchen, wenn sie Gelenkschmerzen, Gelenksteifigkeit oder Beschwerden bei Bewegungen verspüren
  • Immunrekonstitutionssyndrom
    • bei HIV-infizierten Patienten, die mit einer ART behandelt wurden, wurde ein Immunrekonstitutionssyndrom berichtet
    • bei HIV-infizierten Patienten, die zu Beginn der ART an einer schweren Immunschwäche leiden, kann eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Erreger auftreten und zu schweren klinischen Verläufen oder Verschlechterung von Symptomen führen
    • typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet
    • relevante Beispiele umfassen Cytomegalievirus-Retinitis, generalisierte und/oder fokale mykobakterielle Infektionen sowie Pneumonie verursacht durch Pneumocystis jirovecii (früher bekannt als Pneumocystis carinii)
    • etwaige entzündliche Symptome untersuchen und gegebenenfalls behandeln
    • darüber hinaus wurde in klinischen Studien mit einer gleichzeitigen Anwendung von Darunavir und niedrig dosiertem Ritonavir eine Reaktivierung von Herpes simplex und Herpes zoster beobachtet
    • es liegen auch Berichte über Autoimmunerkrankungen (wie z.B. Morbus Basedow) vor, die im Rahmen einer Immunrekonstitution auftraten, allerdings ist der Zeitpunkt des Auftretens sehr variabel und diese Ereignisse können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten
  • opportunistische Infektionen
    • Patienten, die das Arzneimittel oder eine andere antiretrovirale Therapie erhalten, können weiterhin opportunistische Infektionen und sonstige Komplikationen einer HIV-Infektion entwickeln
    • deshalb ist weiterhin eine kontinuierliche engmaschige klinische Überwachung durch Ärzte, die in der Behandlung von Patienten mit HIV-assoziierten Erkrankungen erfahren sind, erforderlich
  • Wechselwirkungen mit Arzneimitteln
    • gleichzeitige Anwendung mit anderen Arzneimitteln
      • das Arzneimittel ist für die Anwendung als vollständiges Regime für die Behandlung der HIV-1-Infektion indiziert und sollte nicht mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln angewendet werden
      • das Arzneimittel sollte nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln angewendet werden, die eine pharmakokinetische Verstärkung mit Ritonavir oder Cobicistat benötigen
      • das Arzneimittel sollte nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln angewendet werden, die Tenofovirdisoproxil (als Fumarat, Phosphat oder Succinat), Lamivudin oder Adefovirdipivoxil enthalten, die für die Behandlung von HBV-Infektionen angewendet werden
  • Kinder und Jugendliche
    • pädiatrische Patienten < 3 Jahre
      • keine Anwendung

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Emtricitabin, Tenofovir alafenamid, Darunavir und Cobicistat - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Emtricitabin, Tenofovir alafenamid, Darunavir und Cobicistat - peroral

  • während der Schwangerschaft soll keine Behandlung mit dem Arzneimittel begonnen werden
  • bei Frauen, die während der Behandlung mit dem Arzneimittel schwanger werden, soll ein Wechsel zu einem alternativen Behandlungsregime erfolgen
  • keine geeigneten, hinreichend kontrollierten Studien zur Anwendung von Darunavir, Cobicistat, Emtricitabin oder Tenofoviralafenamid als Mono- oder Kombinationstherapie bei Schwangeren vorliegend
  • Behandlung mit Darunavir plus Cobicistat (zwei der Bestandteile) während der Schwangerschaft führt zu einer geringen Darunavir-Exposition, was mit einem erhöhten Risiko des Therapieversagens und einem erhöhten Risiko der HIV-Übertragung auf das Kind verbunden sein kann
  • tierexperimentelle Studien
    • ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Entbindung oder postnatale Entwicklung
  • Fertilität
    • Humandaten zum Effekt von Darunavir, Cobicistat, Emtricitabin oder Tenofoviralafenamid auf die Fertilität nicht vorliegend
    • bei Tieren gab es keine Auswirkungen auf das Paarungsverhalten und die Fertilität
    • basierend auf tierexperimentellen Studien werden mit dem Arzneimittel keine Auswirkungen auf die Reproduktion oder die Fertilität erwartet

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Emtricitabin, Tenofovir alafenamid, Darunavir und Cobicistat - peroral

  • Mütter dazu anhalten, während einer Behandlung unter keinen Umständen zu stillen
    • sowohl wegen der Möglichkeit einer HIV-Übertragung als auch der Möglichkeit von Nebenwirkungen bei gestillten Kindern
  • Emtricitabin: geht in die Muttermilch über
  • Darunavir, Cobicistat, Tenofoviralafenamid: Übergang in die Muttermilch unbekannt
    • Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Darunavir, Cobicistat und Tenofovir in die Milch übergehen

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein geringfügiges Risiko, dass der Arzneistoff zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter) und im Falle von starker Überdosierung. Die Anwendung sollte unter Vorsicht und regelmäßiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Einnahme während des Essens.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Darunavir/Cobicistat/Emtricitabin/Tenofoviralafenamid

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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