Hersteller | Baxter Deutschland GmbH Medication Delivery |
Wirkstoff | Desfluran |
Wirkstoff Menge | 1 ml |
ATC Code | N01AB07 |
Preis | 719,41 € |
Menge | 6X240 ml |
Darreichung (DAR) | INL |
Norm | Keine Angabe |
Medikamente Prospekt
Desfluran | 1 | ml | ||
[Basiseinheit = 1 Milliliter] |
Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
Desfluran - pulmonal- kontraindiziert bei Patienten
- bei denen eine Allgemeinnarkose kontraindiziert ist
- mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber halogenierten Substanzen (halogenierten Anästhetika oder andere halogenierte Kohlenwasserstoffverbindungen)
- mit bekannter oder vermuteter Neigung zu maligner Hyperthermie (MH) oder entsprechender erblich bedingter Neigung zu MH
- (zur Narkoseeinleitung), bei denen ein Risiko besteht für
- eine Koronararterienerkrankung
- oder ein Anstieg der Herzfrequenz oder des Blutdrucks vermieden werden muss
- Desfluran darf nicht als alleiniges Anästhetikum angewendet werden
- zur Narkoseeinleitung bei pädiatrischen Patienten aufgrund des häufigen Auftretens von Husten, Anhalten des Atems, Apnoe, Laryngospasmus und verstärkter Sekretion
- in deren Vorgeschichte es nach einer Inhalationsnarkose mit halogenierten Anästhetika zu einer bestätigten Hepatitis oder einer unklaren mittelschweren bis schweren Leberfunktionsstörung (z. B. Ikterus in Verbindung mit Fieber und/oder Eosinophilie) gekommen ist
- die sich außerhalb eines Krankenhauses oder einer Tagesklinik einem dentalchirurgischen Eingriff unterziehen
Art der Anwendung
- Zuführung durch Inahlation über die Lunge
- Arzneimittel darf nur von Ärzten angewendet werden, die über einen für die Durchführung einer Allgemeinnarkose ausreichenden Ausbildungsstand verfügen
- Verabreichung der benötigten Desfluran-Konzentration mit Hilfe eines speziell für die Anwendung des Arzneimittels konzipierten Verdampfers
- Ausrüstungen zum Freihalten der Atemwege, zur künstlichen Beatmung, zur Sauerstoffanreicherung und zur Reanimation müssen sofort verfügbar sein
- Raumluft oder Luft aus Druckluftflaschen bzw. Druckluftleitungssystemen als Trägergas zur Applikation des Arzneimittels darf nur mit einem zur Oxygenierung des Patienten ausreichenden Sauerstoffanteil verwendet werden
- sorgfältige Beobachtung von Blutdruck und Puls im Rahmen der Beurteilung der Narkosetiefe während der Aufrechterhaltung der Narkose
Dosierung
Basiseinheit: Flüssigkeit zur Herstellung eines Dampfs zur Inhalation: Desfluran 100 % (V/V)
- Inhalationsanästhetikum zur Einleitung und/oder Aufrechterhaltung einer Narkose bei stationären und ambulanten Eingriffen an Erwachsenen sowie zur Aufrechterhaltung einer Narkose bei Kleinkindern und Kindern
- individuelle Anpassung der Dosierung an das Ansprechen des Patienten
- minimale alveolare Konzentration (MAC) ist altersabhängig
- umso niedriger, je älter der Patient ist
- bei der Dosierung zu berücksichtigen
- ermittelte MAC-Werte für Desfluran
- Alter: 2 Wochen
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 6
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 9,2 +-/- 0,0
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Alter: 10 Wochen
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 5
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 9,4 +-/- 0,4
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Alter: 9 Monate
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 4
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 10,0 +-/- 0,7
- Inhalationsgemisch: 60 % Lachgas / 40 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 5
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 7,5 +-/- 0,8
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Alter: 2 Jahre
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 3
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 9,1 +-/- 0,6
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Alter: 3 Jahre
- Inhalationsgemisch: 60 % Lachgas / 40 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 5
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 6,4 +-/- 0,4
- Inhalationsgemisch: 60 % Lachgas / 40 % Sauerstoff
- Alter: 4 Jahre
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 4
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 8,6 +-/- 0,6
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Alter: 7 Jahre
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 5
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 8,1 +-/- 0,6
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Alter: 25 Jahre
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 4
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 7,3 +-/- 0,0
- Inhalationsgemisch: 60 % Lachgas / 40 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 4
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 4,0 +-/- 0,3
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Alter: 45 Jahre
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 4
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 6,0 +-/- 0,3
- Inhalationsgemisch: 60 % Lachgas / 40 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 6
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 2,8 +-/- 0,6
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Alter: 70 Jahre
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 6
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 5,2 +-/- 0,6
- Inhalationsgemisch: 60 % Lachgas / 40 % Sauerstoff
- Anzahl der Crossover-Paare: 6
- Durchschnittswert +-/- Standardabweichung: 1,7
- Inhalationsgemisch: 100 % Sauerstoff
- Alter: 2 Wochen
- Prämedikation
- ob und welche Prämedikation erforderlich ist, richtet sich nach dem individuellen Bedarf des Patienten
- Narkoseeinleitung bei Erwachsenen
- zu Beginn: Konzentration 3 Vol. %, die alle 2 - 3 Atemzüge um 0,5 - 1,0 % zunimmt
- inspiratorische Konzentrationen von 4 - 11 Vol. % führen i.d.R. in 2 - 4 Minuten zu einer für chirurgische Eingriffe ausreichenden Narkosetiefe
- Konzentrationen bis zu 15 Vol. % möglich
- Sauerstoffkonzentration wird proportional verdünnt, anfängliche Sauerstoffkonzentration von mind. 30 Vol. %
- Hinweis: hohe Konzentrationen können zu unerwünschten Reaktionen der oberen Atemwege führen
- nach Einleitung einer Narkose mit i.v. verabreichten Arzneimitteln wie etwa Thiopental oder Propofol kann mit der Gabe von Desfluran bei einem MAC-Wert von ca. 0,5 - 1 begonnen werden
- dabei eignen sich sowohl Sauerstoff, als auch ein Lachgas-Sauerstoff-Gemisch als Trägergas
- Narkoseeinleitung bei Kindern
- nicht zur Narkoseeinleitung bei Kindern und Kleinkindern indiziert
- häufiges Auftreten von Husten, Anhalten des Atems, Apnoe, Laryngospasmus und verstärkter Sekretion
- nicht zur Narkoseeinleitung bei Kindern und Kleinkindern indiziert
- Aufrechterhaltung der Narkose bei Erwachsenen
- gleichzeitige Gabe eines Lachgas-Sauerstoff-Gemisches
- Konzentration von 2 - 6 Vol. % Desfluran
- gleichzeitige Gabe von reinem Sauerstoff oder mit Sauerstoff angereicherter Luft
- Konzentration von 2,5 - 8,5 Vol. % Desfluran kann erforderlich sein
- gleichzeitige Gabe eines Lachgas-Sauerstoff-Gemisches
- Aufrechterhaltung der Narkose bei Kindern
- endtidale Konzentration von 5,2 -10 Vol. % Desfluran (mit oder ohne gleichzeitige Anwendung von Lachgas)
- kurzzeitige Verabreichung von endtidalen Konzentrationen von bis zu 18 Vol. % Desfluran möglich
- Sicherstellung, dass das inspiratorische Gemisch in Kombination mit Lachgas mind. 25 Vol. % Sauerstoff enthält
- nicht-intubierte Kinder
- Arzneimittell aufgrund eingeschränkter verfügbarer Daten nicht indiziert
- Aufrechterhaltung der Narkose mit einer Larynxmaske (LMA) (Kinder < 6 Jahre)
- Anwendung mit besonderer Vorsicht
- erhöhtes Risiko für respiratorische Komplikationen, wie z.B. Husten und Laryngospasmus, vor allem nach dem Absetzen der Larynxmaske unter tiefer Narkose
- Dosisanpassung
- hypovoläme, hypotone, geschwächte Patienten
- keine ausreichenden Erfahrungen
- niedrigere Dosierung empfohlen
- eingeschränkte Nierenfunktion
- Dosisanpassung nicht erforderlich (minimale Metabolisierung)
- chronische Nierenschäden, Nierentransplantation
- Desfluran Konzentrationen von 1 - 4 % in einem Lachgas-Sauerstoff-Gemisch
- eingeschränkte Leberfunktion
- Dosisanpassung nicht erforderlich (minimale Metabolisierung)
- chronische Leberschäden
- Desfluran Konzentrationen von 1 - 4 % in einem Lachgas-Sauerstoff-Gemisch
- potenziell erhöhter intrakranieller Druck
- Verabreichung höchstens mit einem MAC-Wert von bis zu 0,8
- zerebraler Perfusionsdruck muss erhalten bleiben
- hypovoläme, hypotone, geschwächte Patienten
Indikation
- Inhalationsanästhetikum zur Einleitung und/oder Aufrechterhaltung einer Narkose bei stationären und ambulanten Eingriffen an Erwachsenen sowie zur Aufrechterhaltung einer Narkose bei Kleinkindern und Kindern
Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
Desfluran - pulmonal- Infektionen und parasitäre Erkrankungen
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Pharyngitis
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
- ohne Häufigkeitsangabe
- Koagulopathie
- ohne Häufigkeitsangabe
- Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
- ohne Häufigkeitsangabe
- Hyperkaliämie
- Hypokaliämie
- metabolische Azidose
- ohne Häufigkeitsangabe
- Psychiatrische Erkrankungen
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Anhalten des Atems
- berichtet während der Einleitung und bei Aufrechterhaltung der Narkose
- Anhalten des Atems
- gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
- Unruhe
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Erkrankungen des Nervensystems
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Kopfschmerzen
- gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
- Benommenheit
- ohne Häufigkeitsangabe
- Konvulsionen
- Schwindel
- bei versehentlicher Exposition von Personen, die nicht Patienten sind
- Migräne
- bei versehentlicher Exposition von Personen, die nicht Patienten sind
- Enzephalopathie
- bei versehentlicher Exposition von Personen, die nicht Patienten sind
- Müdigkeit
- bei versehentlicher Exposition von Personen, die nicht Patienten sind
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Augenerkrankungen
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Konjunktivitis
- ohne Häufigkeitsangabe (bei versehentlicher Exposition von Personen, die nicht Patienten sind)
- ulzerative Keratitis
- okuläre Hyperämie
- verminderte Sehschärfe
- Augenreizung
- Augenschmerzen
- vorübergehende Blindheit
- Augenbrennen
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
- ohne Häufigkeitsangabe
- Vertigo
- ohne Häufigkeitsangabe
- Herzerkrankungen
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Knotenrhythmus
- Bradykardie
- Tachykardie
- gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
- Myokardinfarkt
- Myokardischämie
- Arrhythmie
- ohne Häufigkeitsangabe
- Herzstillstand
- Torsade-de-pointes
- Ventrikelversagen
- Ventrikuläre Hypokinesie
- Vorhofflimmern
- Tachyarrhythmie
- bei versehentlicher Exposition von Personen, die nicht Patienten sind
- Palpitationen
- bei versehentlicher Exposition von Personen, die nicht Patienten sind
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Gefäßerkrankungen
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Hypertonie
- gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
- Blutgefäßerweiterung
- ohne Häufigkeitsangabe
- maligne Hypertonie
- Hämorrhagie
- Hypotonie
- Schock
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Apnoe (Atemstillstand)
- berichtet während der Einleitung und bei Aufrechterhaltung der Narkose
- Husten
- berichtet während der Einleitung und bei Aufrechterhaltung der Narkose
- Laryngospasmus
- berichtet während der Einleitung der Narkose
- Apnoe (Atemstillstand)
- gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
- Hypoxie
- berichtet während der Einleitung und bei Aufrechterhaltung der Narkose
- Hypoxie
- ohne Häufigkeitsangabe
- respiratorische Insuffizienz
- Atemnot / Dyspnoe
- Bronchospasmus
- Hämoptyse
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
- sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
- Erbrechen
- berichtet während der Einleitung und bei Aufrechterhaltung der Narkose
- Übelkeit
- berichtet während der Einleitung und bei Aufrechterhaltung der Narkose
- Erbrechen
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- übermäßige Speichelsekretion
- berichtet während der Einleitung und bei Aufrechterhaltung der Narkose
- übermäßige Speichelsekretion
- ohne Häufigkeitsangabe
- akute Pankreatitis
- Bauchschmerzen
- sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
- Leber- und Gallenerkrankungen
- ohne Häufigkeitsangabe
- Leberversagen
- Hepatitis
- Leberzellnekrose
- zytolytische Hepatitis
- Cholestase
- Ikterus
- gestörte Leberfunktion
- Lebererkrankung
- okulärer Ikterus
- bei versehentlicher Exposition von Personen, die nicht Patienten sind
- ohne Häufigkeitsangabe
- Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
- ohne Häufigkeitsangabe
- Urtikaria
- Erythem
- brennendes Gefühl auf der Haut
- bei versehentlicher Exposition von Personen, die nicht Patienten sind
- ohne Häufigkeitsangabe
- Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
- gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
- Myalgie
- ohne Häufigkeitsangabe
- Rhabdomyolyse
- gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
- Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
- ohne Häufigkeitsangabe
- maligne Hyperthermie
- Asthenie
- Unwohlsein
- Fatigue
- bei versehentlicher Exposition von Personen, die nicht Patienten sind
- ohne Häufigkeitsangabe
- Untersuchungen
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Kreatininphosphokinase erhöht
- abnormales EKG
- Verlängerung des QTc-Intervalls im Elektrokardiogramm
- ohne Häufigkeitsangabe
- Veränderungen der ST-T-Strecke
- Inversion der T-Welle im EKG
- Alanin-Aminotransferase erhöht
- Aspartat-Aminotransferase erhöht
- abnormale Gerinnungswerte
- erhöhte Ammoniak-Werte
- Bilirubin im Blut erhöht
- Glucose-Spiegel im Blut erhöht
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
- ohne Häufigkeitsangabe (bei versehentlicher Exposition von Personen, die nicht Patienten sind)
- postoperative Unruhe (Agitation)
- Fehler bei der Medikamentenverabreichung
- ohne Häufigkeitsangabe (bei versehentlicher Exposition von Personen, die nicht Patienten sind)
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
Desfluran - pulmonal- Hinweise zur Anwendung und allgemeine Vorsichtsmaßnahmen
- Anwendung von Desfluran nur unter der Verantwortung eines Anästhesisten und unter unmittelbarer Verfügbarkeit einer adäquaten apparativen Ausrüstung zur Anästhesie und Wiederbelebung
- Desfluran sollte bei nicht-intubierten Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden
- Arzneimittel darf nur mit speziell konzipierten Verdampfern verabreicht werden
- bei Kindern kann das Aufwachen aus der Narkose einen kurzen Zustand der Unruhe (Agitation) auslösen, der die Kooperation erschwert
- bei einer mehrmaligen Anwendung innerhalb kurzer Zeit ist besondere Vorsicht geboten
- die Verabreichung von Desfluran an Patienten mit Hypovolämie, Hypotonie oder bei geschwächten Patienten ist nicht ausführlich untersucht worden
- bei diesen Patienten wird empfohlen, die Konzentrationen zu verringern
- Desfluran sollte nicht bei Patienten mit einer Neigung zu Bronchokonstriktion angewendet werden, da in diesen Fällen das Risiko eines Bronchospasmus erhöht ist
- es kann ein kurzes Exzitationsstadium während der Narkoseeinleitung auftreten
- Maligne Hyperthermie
- bei empfindlich reagierenden Patienten können potente Anästhetika wie Desfluran einen hypermetabolischen Zustand der Skelettmuskulatur auslösen, der zu maligner Hyperthermie und einem erhöhten Sauerstoffbedarf führt
- empfindlich reagierende Patienten sind z. B. Patienten mit maligner Hyperthermie, Myopathien wie Muskeldystrophie, King-Denborough-Syndrom, myotoner Dystrophie und Central-Core-Myopathie in der Vorgeschichte
- Desfluran kann möglicherweise eine maligne Hyperthermie auslösen
- das klinische Syndrom manifestiert sich durch Hyperkapnie und kann einhergehen mit
- Muskelsteife
- Tachykardie
- Tachypnoe
- Zyanose
- Arrhythmien und/oder
- Blutdruckschwankungen
- manche dieser unspezifischen Beschwerden können bereits bei leichter Narkose auftreten:
- akute Hypoxie
- Hyperkapnie
- Hypovolämie
- Behandlung der malignen Hyperthermie
- sofortiges Absetzen von Desfluran bzw. des auslösenden Mittels, die intravenöse Gabe von Dantrolen-Natrium sowie das Ergreifen symptomatischer, unterstützender Maßnahmen
- da ein Nierenversagen zeitverzögert auftreten kann, ist die Harnproduktion zu überwachen und gegebenenfalls zu unterstützen
- Desfluran darf bei Patienten mit einer Prädisposition zu maligner Hyperthermie nicht eingesetzt werden
- Berichte über maligne Hyperthermie mit tödlichem Ausgang unter Desfluran vorliegend
- bei empfindlich reagierenden Patienten können potente Anästhetika wie Desfluran einen hypermetabolischen Zustand der Skelettmuskulatur auslösen, der zu maligner Hyperthermie und einem erhöhten Sauerstoffbedarf führt
- Perioperative Hyperkaliämie
- in seltenen Fällen kam es in der postoperativen Phase zu einem Anstieg des Serum-Kaliumspiegels und in der Folge zu Herzrhythmusstörungen mit manchmal letalem Verlauf
- Patienten mit latenter oder manifester Muskeldystrophie, insbesondere Muskeldystrophie des Typs Duchenne, scheinen am gefährdetsten zu sein
- in den meisten - jedoch nicht in allen - beobachteten Fällen wurde gleichzeitig Suxamethoniumchlorid angewendet
- bei diesen Patienten kam es auch zu einem signifikanten Anstieg des Serum-Kreatininspiegels und in einigen Fällen zu Veränderungen im Urin, die denen einer Myoglobinurie ähneln
- trotz der Ähnlichkeit mit dem Befund einer malignen Hyperthermie zeigten sich bei keinem Patienten Anzeichen oder Symptome einer Muskelsteife oder eines erhöhten Gesamtstoffwechsels
- frühzeitige und aggressive Behandlung der Hyperkaliämie sowie der persistierenden Arrhythmien wird empfohlen, ebenso wie die anschließende Abklärung einer latenten neuromuskulären Erkrankung
- Narkoseeinleitung bei Kindern
- Desfluran ist nicht zur Inhalationseinleitung bei Kindern und Kleinkindern indiziert
- Narkose bei Kindern
- aufgrund des häufigen Auftretens von Husten, Atemanhalten, Apnoe, Laryngospasmen und verstärkter Sekretabsonderung ist Desfluran nicht zur Einleitung einer Inhalationsnarkose bei Kindern und Säuglingen indiziert
- aufgrund eingeschränkt verfügbarer Daten in nicht-intubierten pädiatrischen Patienten, ist Desfluran nicht indiziert für die Aufrechterhaltung der Narkose bei nicht-intubierten Kindern
- Vorsicht ist geboten besonders bei Kindern bis zu 6 Jahren zur Aufrechterhaltung der Narkose mit einer Larynxmaske (LMA), da hier ein erhöhtes Risiko für respiratorische Komplikationen besteht, wie z. B. Husten und Laryngospasmus, v.a. nach dem Absetzen der LMA unter tiefer Narkose
- Kinder mit bronchialer Hyperreagibilität
- Desfluran bei Kindern mit Asthma oder kürzlich aufgetretenen Infekten der oberen Atemwege unbedingt mit besonderer Vorsicht anwenden, da das Risiko einer Verengung der Atemwege und eines erhöhten Atemwegswiderstandes besteht
- beim Aufwachen aus der Narkose kann es bei Kindern zu kurzzeitiger Agitiertheit kommen, die unkooperativ macht
- Geburtshilfe
- keine Aussage über die Sicherheit im Zusammenhang mit der Geburtshilfe möglich, da nur eine begrenzte Anzahl von Patientinnen diesbezüglich untersucht wurde
- Desfluran hat eine entspannende Wirkung auf den Uterus und verringert den Blutfluss zwischen Uterus und Plazenta
- Glucoseanstieg
- Desfluran wurde mit einem intraoperativen Glucoseanstieg in Verbindung gebracht
- QT-Verlängerung
- es liegen Berichte über eine QT-Verlängerung, sehr selten einhergehend mit Torsade-de-pointes-Tachykardie, vor
- Desfluran sollte daher bei Risikopatienten mit Vorsicht verabreicht werden.
- Auswirkungen auf die Leber
- es sind Fälle bekannt, bei denen es durch halogenierte Anästhetika zu Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht und tödlicher Lebernekrose kam
- derartige Reaktionen deuten auf eine Überempfindlichkeit hin
- Desfluran kann bei Patienten, die durch eine vorangegangene Exposition gegenüber halogenierten Anästhetika sensibilisiert wurden, eine Überempfindlichkeits-Hepatitis auslösen
- eine Zirrhose, Virushepatitis oder andere bereits bestehende Lebererkrankungen können dazu führen, dass in diesen Fällen ein nicht-halogeniertes Anästhetikum bevorzugt wird
- es sind Fälle bekannt, bei denen es durch halogenierte Anästhetika zu Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht und tödlicher Lebernekrose kam
- Steigerung des zerebrospinalen Liquordrucks
- Desfluran kann zu einer Dosis-abhängigen Erhöhung des intrakraniellen Drucks bei Patienten mit raumfordernden Hirnläsionen führen
- bei solchen Patienten sollte Desfluran mit 0,8 MAC oder weniger und in Kombination mit einer Barbiturateinleitung und Hyperventilation (Hypokapnie) bis zur zerebralen Dekompression verabreicht werden
- es muss besonders darauf geachtet werden, dass der zerebrale Perfusionsdruck erhalten bleibt
- in Fällen lebensbedrohender intrakranieller Hypertonie ist die Anwendung von Desfluran nicht empfohlen
- Kardiovaskuläre Erkrankung
- bei Patienten mit Koronararterienerkrankung / koronarer Herzkrankheit ist es wichtig, die hämodynamische Stabilität aufrechtzuerhalten, um eine Myokardischämie zu vermeiden
- ein deutlicher Anstieg der Pulsfrequenz, des arteriellen Mitteldrucks oder des Epinephrin- und Noradrenalinspiegels sind mit einem raschen Anstieg der Desfluran-Konzentration verbunden
- bei Patienten mit einem Risiko für eine koronare Herzkrankheit oder in Fällen, bei denen ein Anstieg von Herzfrequenz oder Blutdruck nicht wünschenswert ist, sollte Desfluran nicht als alleiniges Mittel zur Narkoseeinleitung verwendet werden
- in diesen Fällen sollte eine Kombination mit anderen Medikamenten, vorzugsweise intravenösen Opioiden und Hypnotika, eingesetzt werden
- kommt es während der Aufrechterhaltung der Narkose nach rascher Steigerung der endtidalen Desfluran-Konzentration zu einem Anstieg der Herzfrequenz und des Blutdrucks, deutet dies nicht unbedingt auf eine unzureichende Anästhesie hin
- solche Veränderungen aufgrund der Sympathikus- Aktivierung klingen in der Regel nach ca. 4 Min. wieder ab
- wenn jedoch ein Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck eintritt, bevor oder ohne dass eine rasche Erhöhung der Desfluran-Dosis erfolgt ist, kann dies auf eine geringe Narkosetiefe hindeuten
- mit zunehmender Narkosetiefe kommt es zu einer Verstärkung der Hypotonie und Atemdepression
- Desfluran sollte nicht bei Patienten mit einer Neigung zu Bronchokonstriktion angewendet werden, da hier das Risiko eines Bronchospasmus erhöht ist
- Herzrhythmusstörungen
- bei der Anwendung von Desfluran wurden Herzrhythmusstörungen beobachtet
- alle Patienten, die mit Desfluran in Narkose versetzt werden, müssen konstant überwacht werden
- Parameter wie EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und pCO2 in der Ausatemluft müssen in einer Umgebung überwacht werden, in der vollständige technische Möglichkeiten zu einer Wiederbelebung zur Verfügung stehen und das Personal in Wiederbelebungsmethoden ausgebildet ist
- bei Patienten mit Koronararterienerkrankung / koronarer Herzkrankheit ist es wichtig, die hämodynamische Stabilität aufrechtzuerhalten, um eine Myokardischämie zu vermeiden
- Trockene CO2-Absorber
- Desfluran kann mit trockenen Kohlenstoffdioxidabsorbern (CO2) reagieren und Kohlenstoffmonoxid bilden
- wird Desfluran in Rückatmungssystemen verwendet, kann es wie bei anderen Inhalationsanästhetika durch Interaktion mit trockenem Kohlendioxid-Absorber zur Bildung von Kohlenmonoxid (CO) kommen
- dies kann bei manchen Patienten zu einem Anstieg der Carboxyhämoglobinwerte führen
- der Atemkalk kann austrocknen, wenn über einen längeren Zeitraum Frischgas mit hoher Flussrate durch den Atemkalkbehälter strömt
- die Bildung von CO ist klinisch nicht signifikant, wenn der Absorber normal hydratisiert ist
- die Gebrauchsanleitung des Herstellers der CO2-Absorber muss genau befolgt werden
- um das Risiko einer Carboxyhämoglobin-Bildung beim Patienten möglichst gering zu halten, dürfen daher nur frische (feuchte) Kohlendioxid-Absorber verwendet werden
- besteht der Verdacht, dass der Kohlendioxid-Absorber ausgetrocknet sein könnte, muss er vor Verabreichung von Desfluran ausgetauscht werden
- Ausrüstung für eine Intubation, künstliche Beatmung, Sauerstoffzufuhr und Reanimation ist unmittelbar bereitzuhalten
- Desfluran kann mit trockenen Kohlenstoffdioxidabsorbern (CO2) reagieren und Kohlenstoffmonoxid bilden
- Schmerzen nach der Narkose
- das Erwachen nach einer Narkose mit Desfluran erfolgt normalerweise schnell
- dies ist zu berücksichtigen, wenn postnarkotische Schmerzen zu erwarten sind
- deshalb sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass dem Patienten gegen Ende des Eingriffs bzw. kurz nach Verlegung in den Aufwachraum ein geeignetes Analgetikum verabreicht wird
- das Erwachen nach einer Narkose mit Desfluran erfolgt normalerweise schnell
- Mittelohr-Operationen
- Desfluran, wie auch andere volatile Anästhetika, führen zu einer Druckerhöhung im Mittelohr, vor allem bei Kindern.
- während einer Narkose mit Desfluran wird daher eine Überwachung des Drucks im Mittelohr empfohlen
Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
Desfluran - pulmonalsiehe Therapiehinweise
Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
Desfluran - pulmonal- Anwendung während der Schwangerschaft nicht angezeigt
- Anwendung nur, wenn dies absolut notwendig ist
- keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Desfluran bei schwangeren Frauen vorliegend
- nur eine begrenzte Anzahl von Patientinnen wurde untersucht
- keine Aussage über die Sicherheit von Desfluran im Zusammenhang mit der Geburtshilfe möglich
- Desfluran hat eine entspannende Wirkung auf den Uterus und verringert den Blutfluss zwischen Uterus und Plazenta
- tierexperimentelle Studien
- haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt
- Fertilität
- es liegen keine Daten zu möglichen Auswirkungen von Desfluran auf die menschliche Fertilität vor
- bei Ratten wurden Auswirkungen auf die Fertilität beobachtet
Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
Desfluran - pulmonal- Anwendung während der Stillzeit nicht angezeigt
- es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Desfluran verzichtet werden soll bzw. die Behandlung damit zu unterbrechen ist
- dabei sind sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Mutter zu berücksichtigen
- nach einer Narkose sollte auf das Stillen verzichtet werden, bis Desfluran ausgeschieden wurde (ca. 24 Stunden)
- keine hinreichenden Daten
- für die Anwendung von Desfluran bei stillenden Frauen vorliegend
- ob Desfluran/Metabolite in die Muttermilch übergehen
- ein Risiko für das Neugeborene/Kleinkind kann nicht ausgeschlossen werden
Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.
Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.
Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen nicht möglich.
Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.
Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.
Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.
Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.