Sulfasalazin HEXAL 500mg (300 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Sulfasalazin
Wirkstoff Menge 500 mg
ATC Code A07EC01
Preis 56,42 €
Menge 300 St
Darreichung (DAR) FMR
Norm N3
Sulfasalazin HEXAL 500mg (300 St)

Medikamente Prospekt

Sulfasalazin500mg
(H)Carmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)CrospovidonHilfsstoff
(H)Eudragit L 30 D-55Hilfsstoff
(H)Macrogol 6000Hilfsstoff
(H)Magnesium stearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]Hilfsstoff
(H)Natrium citratHilfsstoff
(H)Povidon K25Hilfsstoff
(H)PropylenglycolHilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)StearinsäureHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
(H)Wasser, gereinigtHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<23 (23)mg
Gesamt Natrium Ion<1mmol
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, seine Metaboliten oder einen der sonstigen Bestandteile
  • Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamiden oder Salicylaten
  • Blutbildungsstörungen
  • Porphyrie
  • Schwere Leberinsuffizienz
  • Schwere Niereninsuffizienz
  • Glukose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel
  • Bestehende Blutbildveränderungen wie Leukopenie oder Thrombozytopenie
  • Ileus
  • Bestehendes oder anamnestisch bekanntes Erythema exsudativum multiforme
  • Gleichzeitige Behandlung mit Methenamin

Art der Anwendung



  • Die Tabletten sollten mindestens 1 Stunde vor einer Mahlzeit unzerkaut mit viel Flüssigkeit eingenommen werden.

Dosierung



  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, sollte Sulfasalazin täglich eingenommen werden, beginnend mit kleinen Dosen, und dann stufenweise (z. B. wöchentlich) auf die optimale Dosis erhöht werden.
    • 1. Woche
      • morgens: -
      • abends: 1 Tablette (500 mg Sulfasalazin)
    • 2. Woche
      • morgens: 1 Tablette (500 mg Sulfasalazin)
      • abends: 1 Tablette (500 mg Sulfasalazin)
    • 3. Woche
      • morgens: 1 Tablette (500 mg Sulfasalazin)
      • abends: 2 Tabletten (1.000 mg Sulfasalazin)
    • 4. Woche1)
      • morgens: 2 Tabletten (1.000 mg Sulfasalazin)
      • abends: 2 Tabletten (1.000 mg Sulfasalazin)
    • 1) und jede darauf folgende Woche
  • Bei Patienten, die nach 3 Monaten nicht zufriedenstellend auf die Therapie mit 2 x 2 Tabletten täglich ansprechen, kann die Dosis auf 3 x 2 Tabletten erhöht werden. Dosierungen von 4.000 mg Sulfasalazin sollten nicht überschritten werden.
  • Erfahrungsgemäß setzt die klinische Wirksamkeit innerhalb von 1 - 3 Monaten ein. Eine zusätzliche Therapie mit Schmerzmitteln oder entzündungshemmenden Arzneimitteln wird, zumindest bis zum Wirkungseintritt von Sulfasalazin, empfohlen.
  • Die Therapie sowie zusätzliche Behandlungen erfolgen unter medizinischer Aufsicht. Im Allgemeinen wird Sulfasalazin zur Langzeittherapie eingesetzt. Bei zufriedenstellender Wirksamkeit und guter Verträglichkeit kann es über Jahre eingenommen werden.
  • Kinder und Jugendliche
    • Sulfasalazin HEXALArgA8-/sup> soll nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden.

Indikation



  • Behandlung der aktiven rheumatoiden Arthritis.
  • Sulfasalazin HEXALArgA8-/sup> wird angewendet bei Erwachsenen.

Nebenwirkungen



  • Einzelne Nebenwirkungen sind schwer von den Krankheitssymptomen oder -komplikationen zu unterscheiden.
  • Viele Nebenwirkungen sind dosisabhängig und können durch Dosisreduktion vermindert werden.
  • Bei Patienten, die Langsam-Acetylierer sind, können die Wirkstoffkonzentrationen erhöht sein. Wenn Nebenwirkungen auftreten, wird eine Bestimmung des Acetylierer-Phänotyps empfohlen.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig (>/= 1/10)
    • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
    • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
    • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
    • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Die folgenden Nebenwirkungen können auftreten:
    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • Selten
        • Pseudomembranöse Colitis
      • Sehr selten
        • aseptische Meningitis
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • Häufig
        • Leukopenie, Folsäuremangelanämie (Megaloblastose, Makrozytose, Panzytopenie)
      • Gelegentlich
        • Thrombozytopenie, hämolytische Anämie, Methämoglobinämie
      • Selten
        • Agranulozytose+ACo-, aplastische Anämie, Myelosuppression, Plasmozytose
      • Sehr selten
        • Myelodysplastisches Syndrom
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Pseudomononukleose
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • Gelegentlich
        • Hypogammaglobulinämie
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Anaphylaxie, Serumkrankheit, Angioödem
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • Häufig
        • Appetitverlust
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Folatmangel, Anorexie
    • Psychiatrische Erkrankungen
      • Häufig
        • Schlaflosigkeit
      • Gelegentlich
        • Depression
      • Sehr selten
        • Psychose
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Sehr häufig
        • Kopfschmerzen
      • Häufig
        • Schwindel, Schläfrigkeit, Konzentrationsstörungen, Störungen des Geschmackssinns
      • Gelegentlich
        • Parästhesien
      • Selten
        • metallischer Geschmack
      • Sehr selten
        • periphere Neuropathie, transverse Myelitis
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Enzephalopathie, Krampfanfall, Ataxie, Störungen des Geruchssinns
    • Augenerkrankungen
      • Gelegentlich
        • allergische Konjunktivitis
      • Selten
        • Gelbfärbung der Augen
      • Sehr selten
        • Gelbfärbung von Kontaktlinsen
    • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
      • Häufig
        • Tinnitus
    • Herzerkrankungen
      • Gelegentlich
        • Palpitationen, Tachykardie
      • Selten
        • Zyanose, Perikarditis
      • Sehr selten
        • Myokarditis
    • Gefäßerkrankungen
      • Gelegentlich
        • Hypertonie
      • Sehr selten
        • Raynaud-Syndrom
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Blässe
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • Häufig
        • Husten
      • Gelegentlich
        • Dyspnoe, Bronchialasthma,
      • Selten
        • eosinophile Pneumonie, fibrosierende Alveolitis
      • Sehr selten
        • Bronchiolitis obliterans
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • interstitielle Lungenerkrankung, Schmerzen im Oropharynx
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • Sehr häufig
        • Übelkeit, Dyspepsie, Magenbeschwerden
      • Häufig
        • Erbrechen, Diarrhö, abdominelle Schmerzen
      • Gelegentlich
        • Blähungen
      • Selten
        • Pankreatitis
      • Sehr selten
        • Exazerbation einer Colitis ulcerosa
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Mukositis (Geschwüre im Mund, Stomatitis)
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • Gelegentlich
        • Ikterus
      • Selten
        • Hepatitis
      • Sehr selten
        • fulminante Hepatitis (möglicherweise mit letalem Ausgang)
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Leberversagen, cholestatische Hepatitis, Cholestase
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • Häufig
        • Pruritus, Purpura, Exantheme
      • Gelegentlich
        • Urtikaria, Alopezie, Photosensibilität
      • Selten
        • exfoliative Dermatitis, Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom)
      • Sehr selten
        • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxisch epidermale Nekrolyse (TEN),
          gelb-orange Verfärbung der Haut
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • akut generalisierendes pustulöses Exanthem, Lichen ruber planus, Erythem, periorbitales +ANY-dem
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • Häufig
        • Arthralgie
      • Gelegentlich
        • systemischer Lupus erythematodes, Muskelschwäche
      • Selten
        • Myalgie
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Sjögrens-Syndrom
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • Häufig
        • Proteinurie
      • Selten
        • Hämaturie, Kristallurie, gelb-orange Verfärbung des Urins
      • Sehr selten
        • nephrotisches Syndrom
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • interstitielle Nephritis, Nephrolithiasis
    • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
      • Häufig
        • bei Männern: reversible Oligospermie, vorübergehende eingeschränkte Zeugungsfähigkeit
    • Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen
      • Selten
        • akute Porphyrieschübe
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Sehr häufig
        • Müdigkeit
      • Häufig
        • Fieber
      • Gelegentlich
        • Gesichtsödeme, allgemeines Schwächegefühl
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Gelbfärbung von Körperflüssigkeiten
    • Untersuchungen
      • Häufig
        • erhöhte Leberenzymwerte
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • positiver Nachweis von Autoantikörpern
    • AKg- Die möglicherweise lebensbedrohliche Agranulozytose äußert sich in schwerem allgemeinen Krankheitsgefühl, verbunden mit Fieber, Schüttelfrost, Herzrasen, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sowie schmerzhaften Entzündungen der Schleimhäute im Mund-, Nasen- und Rachenraum sowie im Anal- und Genitalbereich.
    • In diesen Fällen ist Sulfasalazin sofort abzusetzen.
    • Nach Abklingen der Beschwerden sollte Sulfasalazin nicht erneut eingenommen werden.
  • Die Nebenwirkungen können allgemein in 2 Gruppen unterteilt werden:
    • Die erste Gruppe ist dosisabhängig, abhängig vom Acetylierer-Phänotyp und weitestgehend vorhersehbar. Diese Gruppe umfasst Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, hämolytische Anämie und Methämoglobinämie. Im Falle von dosisabhängigen Nebenwirkungen kann die Behandlung mit Sulfasalazin nach 1 Woche Unterbrechung weitergeführt werden, beginnend mit kleinen Dosen, welche langsam möglichst unter klinischer Aufsicht erhöht werden.
    • Die zweite Gruppe besteht aus Überempfindlichkeitsreaktionen, die nicht vorhersehbar sind und meistens zu Beginn der Behandlung auftreten. Diese Gruppe umfasst Nebenwirkungen wie Hautausschlag, aplastische Anämie, Störungen der Leber- und Lungenfunktion sowie Autoimmunhämolyse. Bei Überempfindlichkeitsreaktionen sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Sulfasalazin sollte ausschließlich unter medizinischer Kontrolle verabreicht werden.
    • Kontrollen
      • Ein vollständiges Blutbild, einschließlich differenzierte Leukozyten-, Erythrozyten- und Thrombozytenzahlen sowie Leberfunktionstests, sollten vor Beginn der Behandlung mit Sulfasalazin und danach alle 2 Wochen während der ersten 3 Therapiemonate durchgeführt werden. In den folgenden 3 Therapiemonaten sollten die gleichen Kontrollen einmal monatlich erfolgen und danach alle 3 Monate und sofern klinisch erforderlich. Kontrollen der Nierenfunktion (inkl. Urinanalysen) sollten bei allen Patienten bei Behandlungsbeginn und zumindest monatlich während der ersten 3 Monate der Behandlung erfolgen. Danach sollte die weitere Überwachung nach klinischem Bedarf erfolgen.
      • Treten während einer Therapie mit Sulfasalazin Symptome wie Halsschmerzen, Fieber, Unwohlsein, Blässe, Purpura, Gelbsucht oder unspezifische Erkrankungen auf, kann dies auf eine Myelosuppression, Hämolyse oder Hepatotoxizität hinweisen. In diesen Fällen ist die Sulfasalazin-Therapie bis zum Vorliegen der Ergebnisse der Blutuntersuchungen abzubrechen.
      • Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen können innere Organbeteiligungen einschließen, wie Hepatitis, Nephritis, Myokarditis, Mononukleose-ähnliches Syndrom (d. h. Pseudomononukleose), Blutbildveränderungen (einschließlich hämatophagische Histiozytose), und/oder Pneumonie einschließlich eosinophiler Infiltration.
      • Bei Patienten, die zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergiedisposition) oder Asthma bronchiale neigen, sollte Sulfasalazin mit Vorsicht angewendet werden.
      • Patienten mit leichter Leber- oder Niereninsuffizienz sowie bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonylharnstoffen sollten ebenfalls mit Vorsicht behandelt werden.
    • Fertilität bei Männern
      • Die Anwendung von Sulfasalazin kann bei Männern zur Oligospermie mit reversibel beeinträchtigter Fertilität führen. Durchschnittlich normalisiert sich die Spermienproduktion innerhalb von 2 - 3 Monaten nach Absetzen der Therapie.
    • Es wurde über schwere, Myelosuppression-assoziierte Infektionen berichtet, einschließlich Sepsis und Pneumonie. Patienten, die während der Behandlung mit Sulfasalazin eine neue Infektion entwickeln, sollten engmaschig überwacht werden. Sulfasalazin sollte abgesetzt werden, wenn ein Patient eine schwere Infektion entwickelt. Vorsicht ist geboten, wenn die Anwendung von Sulfasalazin bei Patienten mit wiederkehrenden oder chronischen Infektionen in der Anamnese oder mit Grunderkrankungen erwogen wird, die die Patienten für Infektionen prädisponieren.
    • Beim Langsam-Acetylierer-Phänotyp können die Sulfapyridinspiegel toxische Konzentrationen erreichen. Bei Risikopatienten sollte daher vor Behandlungsbeginn mit Sulfasalazin der Acetylierer-Phänotyp bestimmt werden. Die Bestimmung des Acetylierer-Phänotyps ist auch in Fällen sinnvoll, in denen verschiedene gleichzeitig verabreichte Substanzen acetyliert werden müssen und in Fällen, bei denen eine rheumatoide Arthritis von einem Sjögren-Syndrom und/oder anderen Overlap-Syndromen (Alter, Körpergewicht, Begleiterkrankungen) begleitet wird.
    • Fälle von lebensbedrohlichen Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom [SJS] und toxisch epidermale Nekrolyse [TEN]) wurden in Zusammenhang mit der Anwendung von Sulfasalazin berichtet.
    • Die Patienten sollten über die Anzeichen und Symptome dieser schweren Nebenwirkungen informiert und engmaschig bezüglich des Auftretens von Hautreaktionen überwacht werden. Das Risiko für das Auftreten von SJS oder TEN ist in den ersten Behandlungswochen am höchsten. Wenn Anzeichen oder Symptome für ein SJS oder eine TEN auftreten (z. B. ein progredienter Hautausschlag, oft mit Blasenbildung oder begleitenden Schleimhautläsionen), muss die Therapie mit Sulfasalazin beendet werden. Der Verlauf von SJS und TEN wird maßgeblich von der frühzeitigen Diagnosestellung und dem sofortigen Absetzen aller verdächtigen Arzneimittel bestimmt, d. h. frühzeitiges Absetzen verbessert die Prognose. Nach Auftreten eines SJS oder einer TEN in Zusammenhang mit der Anwendung von Sulfasalazin darf der Patient/die Patientin nie wieder mit Sulfasalazin behandelt werden.
    • Es wurde über schwere, lebensbedrohliche, systemische Überempfindlichkeitsreaktionen wie Arzneimittelausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) bei Patienten berichtet, die verschiedene Arzneimittel, einschließlich Sulfasalazin, einnahmen. Es ist unbedingt zu beachten, dass frühe Manifestationen von Überempfindlichkeit, wie Fieber oder Lymphadenopathie, auch vorliegen können, obwohl augenscheinlich kein Hautausschlag vorhanden ist. Wenn solche Symptome vorliegen, sollte der Patient sofort entsprechend untersucht werden. Kann keine alternative Ätiologie für diese Symptome festgestellt werden, sollte Sulfasalazin abgesetzt werden.
    • Frauen im gebärfähigen Alter
      • Orales Sulfasalazin kann die Resorption und den Metabolismus von Folsäure hemmen und einen Folsäuremangel verursachen, was potenziell zu schweren Blutbildstörungen führen kann (z. B. Makrozytose und Panzytopenie). Durch Gabe von Folsäure oder Folinsäure (Calciumfolinat) kann dies normalisiert werden.
      • Da Sulfasalazin eine Kristallurie und Nierensteine verursachen kann, ist für ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu sorgen.
    • Auswirkungen auf Laboruntersuchungen
      • Mehrfach wurden möglilche Auswirkungen auf Messungen von Normetanephrin im Urin mittels Flüssigchromatografie bei Patienten berichtet, die Sulfasalazin oder seinen Metaboliten Mesalamin/Mesalazin ausgesetzt waren.
      • Sulfasalazin oder seine Metaboliten können Auswirkungen auf die UV-Absorption, insbesondere bei 340 nm, haben und bestimmte Laboruntersuchungen beeinträchtigen, bei denen NAD(H) oder NADP(H) zur Messung der UV-Absorption im Bereich dieser Wellenlänge eingesetzt werden. Beispiele für solche Tests können auch die Nachweisverfahren für Harnstoff, Ammoniak, LDH, alpha-HBDH und Glukose sein. Es ist möglich, dass Alanin-Aminotransferase (ALT), Aspartat-Aminotransferase (AST), Kreatinkinase (Muskel/Gehirn) (CK-MB), Glutamatdehydrogenase (GLDH) oder Thyroxin bei einer hochdosierten Behandlung mit Sulfasalazin ebenfalls beeinflusst werden. Bitte halten Sie Rücksprache mit dem Prüflabor über die verwendete Methodik. Bei Patienten, die Sulfasalazin erhalten, ist bei der Interpretation dieser Laborergebnisse Vorsicht geboten. Die Ergebnisse sollten in Verbindung mit klinischen Befunden interpretiert werden.
    • Sulfasalazin HEXALArgA8-/sup> enthält Natrium
      • Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro magensaftresistenter Filmtablette, d. h., es ist nahezu ,natriumfrei+ACY-quot,.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Bei Einnahme von Sulfasalazin mit anderen Arzneimitteln kann es zu Wechselwirkungen durch den Wirkstoff selbst oder aufgrund seiner Hauptmetaboliten kommen. Die klinisch relevantesten pharmakokinetischen Wechselwirkungen entstehen bei gleichzeitiger Einnahme von Antibiotika, Eisen und Calcium, Folsäure und Arzneimitteln mit starker Proteinbindung.
    • Folsäure-Resorption
      • Während der Therapie mit Sulfasalazin kann es zu verminderten Folsäure-Spiegeln kommen, vermutlich aufgrund einer Hemmung der Resorption. Dies kann zu einem Folsäuremangel führen oder einen bereits durch die Grunderkrankung oder eine Schwangerschaft verursachten Folsäuremangel verstärken.
    • Eisen
      • Sulfasalazin und Eisen bilden Chelate. Dies führt zu einer Resorptionshemmung von Sulfasalazin, nicht aber von Sulfapyridin.
    • Calcium
      • Bei gleichzeitiger Calciumgluconat-Therapie wurde berichtet, dass Sulfasalazin verzögert resorbiert wurde.
    • Digoxin
      • In Einzelfällen wurde berichtet, dass bei Einnahme von Sulfasalazin die Aufnahme von Digoxin gehemmt wurde.
    • Antibiotika
      • Bei gleichzeitiger Einnahme von Antibiotika (erwiesen für Ampicillin, Neomycin, Rifamycin, Ethambutol) kann die Wirksamkeit von Sulfasalazin verringert werden. Grund hierfür ist die Hemmung des teilweise bakteriellen Abbaus aufgrund einer Schädigung der Darmflora.
    • Anionenaustauscher-Harze
      • Anionenaustauscher-Harze wie Colestipol oder Colestyramin binden sowohl Sulfasalazin als auch seine Metaboliten im Darm.
    • Antikoagulanzien
      • Der Abbau von oralen Antikoagulanzien wie Phenprocoumon oder Dicumarol über die Leber kann beeinträchtigt werden. Bei gleichzeitiger Einnahme sind besondere Vorsicht und eine regelmäßige Überwachung des Gerinnungsstatus notwendig.
    • Arzneimittel mit hoher Proteinbindung
      • Die gleichzeitige Einnahme von Methotrexat, Phenylbutazon, Sulfinpyrazon oder anderen Arzneistoffen mit hoher Proteinbindung kann die Wirkung dieser Arzneimittel verstärken.
    • Knochenmarkdepression
      • Leukopenie, Anämie und/oder Thrombopenie können häufiger und intensiver auftreten. Bei gleichzeitiger Einnahme von Sulfasalazin mit anderen hämatotoxischen Arzneistoffen (z. B. Etanercept) muss eine engmaschige Kontrolle erfolgen.
      • Aufgrund der Hemmung der Thiopurin-Methyltransferase (TPMT) durch Sulfasalazin wurden bei gleichzeitiger Anwendung von Thiopurin-6-Mercaptopurin oder seinem Prodrug Azathioprin und oralem Sulfasalazin Knochenmarkdepression und Leukopenie berichtet.
    • Ciclosporin
      • Die kombinierte Anwendung kann zu verringerten Ciclosporin-Spiegeln führen. Ursache hierfür ist vermutlich die Induktion von Cytochrom P450. Eine Kontrolle und Anpassung der Dosierung kann notwendig sein.
    • Typhus-Lebendimpfstoff
      • Eine verringerte Immunreaktion nach Gabe von Typhus-Lebendimpfstoff ist möglich. Daher wird zwischen der Einnahme von Sulfasalazin und der Anwendung eines Typhus-Lebendimpfstoffs ein Abstand von mindestens 24 Stunden empfohlen.
    • Hepatotoxische Mittel
      • Bei gleichzeitiger Einnahme von Sulfasalazin und anderen hepatotoxischen Arzneistoffen ist eine sorgfältige Überwachung der Leberfunktion erforderlich.
    • Sulfonylharnstoffe
      • Bei gleichzeitiger Gabe von Sulfasalazin mit Sulfonylharnstoffen kann deren blutzuckersenkender Effekt verstärkt sein.
    • Methenamin
      • Sulfasalazin darf wegen der möglichen Entwicklung einer Kristallurie nicht zusammen mit Methenamin-haltigen Arzneimitteln angewendet werden.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Sulfasalazin hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
    • Die Reaktionsfähigkeit einiger Patienten kann eingeschränkt sein. Patienten, die während einer Therapie mit Sulfasalazin unter Schwindelgefühl oder anderen zentral-nervösen Störungen leiden, sollten kein Fahrzeug führen, potenziell gefährliche Maschinen bedienen oder andere Tätigkeiten ausführen, die aufgrund eingeschränkter Reaktionsfähigkeit gefährlich werden können.
  • Überdosierung
    • Symptome
      • Es gibt Hinweise, dass Inzidenz und Schweregrad von Intoxikationen aufgrund einer Überdosierung direkt auf die Sulfapyridin-Konzentration im Serum zurückzuführen sind.
      • Symptome einer Überdosierung können sein: Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden und Bauchschmerzen. Bei weiter fortgeschrittenen Fällen können Symptome des zentralen Nervensystems wie Benommenheit, Krämpfe etc. auftreten. Die Sulfapyridin-Konzentrationen im Serum können zur Verlaufskontrolle nach einer Überdosierung genutzt werden.
    • Behandlung
      • Im Falle einer Überdosierung wird bis zu 2,5 Stunden nach der Einnahme der Tabletten zu einer Magenspülung geraten.
      • Mittel, die den Verdauungsvorgang beschleunigen, können eventuell die Resorption von Sulfasalazin verringern, wenn die Tabletteneinnahme länger als 2,5 Stunden zurückliegt. Sulfasalazin und seine Metaboliten sind dialysierbar. In Fällen von schwerer Vergiftung oder Überempfindlichkeitsreaktionen sollte die Anwendung von Sulfasalazin sofort beendet werden.
      • Einer Methämoglobinämie kann durch Verabreichung von Toluidinblau, 2 - 4 mg/kg Körpergewicht (KG) intravenös oder Methylenblau, 1 - 2 mg/kg KG intravenös entgegengewirkt werden.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Tierstudien limitierten Umfangs weisen nicht auf schädigende Wirkungen bezüglich Schwangerschaft oder embryo-fetaler Entwicklung hin.
  • Die Therapie mit Sulfasalazin kann zu Folsäuremangel führen oder einen Folsäuremangel, der durch die zugrundeliegende Krankheit oder Schwangerschaft bedingt ist, verstärken. Da Folsäuremangel zum Zeitpunkt der Konzeption oder im ersten Trimenon der Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für Neuralrohr-Defekte (z. B. Spina bifida) in Verbindung gebracht wurde, wird eine ergänzende Gabe von Folsäure während einer Sulfasalazin Therapie bei Frauen im gebärfähigen Alter sowie im ersten Trimenon der Schwangerschaft empfohlen.
  • Von Müttern, die während der Schwangerschaft gegenüber Sulfasalazin exponiert waren, liegen Berichte von Säuglingen mit Neuralrohrdefekten vor, wenngleich die Rolle von Sulfasalazin bei diesen Defekten nicht endgültig festgestellt wurde.
  • Sulfasalazin sollte schwangeren Frauen nur bei eindeutiger Indikationsstellung und mit Vorsicht verschrieben werden, vor allem falls sie zum Langsam-Acetylierer-Phänotyp gehören.
  • Fertilität
    • Die Anwendung von Sulfasalazin kann bei Männern zur Oligospermie mit reversibel beeinträchtigter Fertilität führen. Im Durchschnitt normalisiert sich die Spermienproduktion innerhalb von 2 - 3 Monaten nach Absetzen der Therapie. In keinem Fall kam es aufgrund der reversibel beeinträchtigten Fertilität zu Fehlbildungen.

Stillzeithinweise



  • Sulfasalazin und Sulfapyridin werden in geringen Konzentrationen in der Muttermilch festgestellt. Es ist daher Vorsicht geboten, insbesondere beim Stillen von frühgeborenen Kindern und solchen mit einem Mangel an Glukose-6-Phosphatdehydrogenase. Es liegen Berichte über Blutstuhl oder Durchfall bei Kleinkindern vor, die von mit Sulfasalazin behandelten Müttern gestillt wurden. In Fällen, in denen über den Ausgang solcher Ereignisse berichtet wurde, gingen Blutstuhl und Durchfall bei den Kindern nach Absetzen von Sulfasalazin bei der Mutter zurück. Es ist daher Vorsicht geboten, falls Sulfasalazin an eine stillende Mutter verschrieben wird.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

 

Sponsor

Rechtliche Hinweise

Warnung

Unsere Website verkauft keine medikamente. Unsere Website dient nur zu Informationszwecken. Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie das Medikament einnehmen.