Stesolid Emulsion Z Inj (1X10X2 ml)

Hersteller PUREN Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoff Diazepam
Wirkstoff Menge 10 mg
ATC Code N05BA01
Preis 22,74 €
Menge 1X10X2 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm N2
Stesolid Emulsion Z Inj (1X10X2 ml)

Medikamente Prospekt

Diazepam10mg
(H)GlycerolHilfsstoff
(H)Glycerol (mono/di) acetat monoalkanoat (C16-C20)Hilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Phospholipide (aus Ei)Hilfsstoff
(H)Sojaöl, raffiniertHilfsstoff300mg
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 2 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Diazepam - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Diazepam oder andere Benzodiazepine
  • Abhängigkeitsanamnese (Alkohol, Arzneimittel, Drogen)
  • akuter Alkohol-, Schlafmittel-, Schmerzmittel (Opiattyp)- sowie Psychopharmakaintoxikation (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium)
  • Myasthenia gravis
  • schwere Ateminsuffizienz
  • Schlafapnoe-Syndrom
  • schwere Leberinsuffizienz

Art der Anwendung



  • Emulsion langsam intravenös (nicht mehr als 1 mg / Min) in eine Vene mit großem Lumen (um ein plötzliches Einsetzen der Wirkung zu vermeiden) über 2 - 5 Minuten am liegenden Patienten unter Beobachtung (Blutdruck- und Atemkontrolle) injizieren
  • intraarterielle Injektionen vermeiden, da Gefahr von Nekrosen besteht
  • paravenöse Injektionen verursachen heftige Schmerzen
  • intramuskuläre Injektionen werden langsam und tief in einen großen Muskel injiziert (Vorsicht bei Thrombolysetherapie!-)
  • intramuskuläre Injektionen können in seltenen Fällen zu Reizerscheinungen und Schmerzen am Ort der Injektion führen
  • Emulsion nicht mit anderen Injektionslösungen mischen
  • mischbar jedoch mit anderen Emulsionen zur Injektion, die als Grundlage z. B. Sojabohnenölphospholipid enthalten (z. B. IntralipidArgA8-/sup> 10%, - 20%, LipofundinArgA8-/sup> S 10%, - 20+ACUAOw- MCTArgA8-/sup> 10%, - 20%) sowie mit Glucoselösungen 5 - 40%ig, für die intravenöse Dauerinfusion
  • Emulsion kann auch über einen venösen Verweilkatheder einer vorübergehend unterbrochenen Infusion oder während der Infusion von isotonischer Kochsalzlösung injiziert werden

Dosierung



Basiseinheit: 1 Ampulle (2 ml Emulsion) enthält Diazepam 10 mg

  • allgemein
    • Dosierung richtet sich nach individueller Reaktionslage, Alter und Gewicht des Patienten sowie Art und Schwere der Krankheit
    • grundsätzlich Dosis so gering wie möglich halten
    • Emulsion zur Injektion kann auch im Rahmen der Therapie bei Störungen der enteralen Resorption angezeigt sein, wenn mit oraler Anwendung kein Therapieerfolg zu erzielen ist
    • im Allgemeinen 5 - 10 mg Diazepam i.v. oder i.m. 1 - 4mal / Tag
  • Prämedikation vor chirurgischen oder diagnostischen Eingriffen und postoperative Medikation
    • Erwachsene und Jugendliche > 14 Jahre
      • zur Operationsvorbereitung am Vorabend: 10 - 20 mg Diazepam (1 - 2 Ampullen) i.m.
      • 1 Stunde vor Narkoseeinleitung: 10 mg Diazepam (1 Ampulle) i.m. bzw. 10 Minuten vor Narkosebeginn: 5 - 10 mg Diazepam (1/2 - 1 Ampulle) i.v.
      • Narkoseeinleitung erfolgt mit 0,2 - 0,35 mg Diazepam / kg KG i.v., bei Risikopatienten fraktioniert
      • Dosierung bei jedem Patient individuell anpassen
        • initiale Injektion von 1 ml Emulsion zur Injektion (entsprechend 5 mg Diazepam) mit anschließend wiederholten Dosen von 0,5 ml Emulsion zur Injektion (entsprechend 2,5 mg Diazepam)
        • Reaktion des Patienten muss nach jeder zusätzlichen Injektion von 2,5 mg während der jeweils folgenden 30 Sekunden beobachtet werden, bis man ein Schließen der Augenlider feststellt
        • es sollten jedoch keine höheren Dosen als 0,35 mg / kg KG verabreicht werden
      • nach der Operation: 5 - 10 mg Diazepam i.m.
    • Kinder
      • 1 Stunde vor Narkoseeinleitung: 2,5 - 10 mg Diazepam i.m.
      • Narkoseeinleitung erfolgt mit 0,1 - 0,2 mg Diazepam / kg KG i.v.
      • Diazepam-Dosis (in mg/ml) zur Dosierung bei Prämedikation, die sich nach Alter und Gewicht richtet, empfiehlt sich die Dosierung nach dem Gewicht (0,1 - 0,2 mg / kg KG) zu verwenden (nach Pichlmayr):
        • Kinder bis 3 Mon. (3 - 5,5 kg KG): keine Anwendung
        • Kinder 4 - 6 Mon. (6 - 7 kg KG): 0,5 mg = 0,1 ml
        • Kinder 6 - 8 Mon. (8 - 9 kg KG): 1,0 mg = 0,2 ml
        • Kinder 12 Mon. (10 kg KG): 2,0 mg = 0,4 ml
        • Kinder 24 Mon. (12 kg KG): 5,0 mg = 1,0 ml
        • Kinder 2 - 3 Jahre (12 - 14 kg KG): 5,0 mg = 1,0 ml
        • Kinder 3 - 5 Jahre (14 - 18 kg KG): 5,0 mg = 1,0 ml
        • Kinder 5 - 8 Jahre (18 - 25 kg KG): 7,5 mg = 1,5 ml
        • Kinder 8 - 10 Jahre (25 - 30 kg KG): 7,5 mg = 1,5 ml
        • Kinder 10 - 12 Jahre (30 - 35 kg KG): 10,0 mg = 2,0 ml
        • Kinder 12 - 15 Jahre (35 - 40 kg KG): 10,0 mg = 2,0 ml
      • nach der OP: Dosis reduzieren
  • Behandlung akuter Spannungs-, Erregungs-, Angst- und Unruhezustände
    • Erwachsene
      • 2 - 10 mg Diazepam i.v. bzw. 0,1 - 0,2 mg / kg KG i.v.
      • je nach Bedarf kann diese Gabe nach 3 - 4 oder auch 8 Stunden bis zum Abklingen der Symptome wiederholt werden
    • Kinder > 1 Monat
      • 1 - 2 mg Diazepam i.v. oder i.m. je nach Schwere der Erkrankung
      • falls unbedingt erforderlich, erfolgt eine Wiederholung nach 3 - 4 Stunden, sofern keine stärker sedierende Begleitmedikation vorangegangen ist
  • Behandlung des Status epilepticus
    • Erwachsene
      • anfänglich 5 - 10 mg Diazepam i.v., oder falls i.v. nicht möglich, i.m.
      • falls erforderlich, Wiederholung nach 30 - 60 Minuten oder alle 10 - 15 Minuten bis maximal 30 mg Diazepam
      • evtl. Dauertropfinfusion (Maximaldosis 3 mg / kg KG in 24 Stunden)
    • Kinder
      • Kinder > 5 Jahre (ab 22 kg KG)
        • 1 mg Diazepam langsam i.v. alle 2 - 5 Minuten bis maximal 10 mg Diazepam
      • Kinder > 3 Jahre (ab 15 kg KG)
        • 5 - 10 mg Diazepam langsam i.v.
      • Kinder +ACY-lt+ADsAPQ- 3 Jahre (bis 15 kg KG)
        • 2 - 5 mg Diazepam langsam i.v. oder 5 - 10 mg Diazepam i.m.
    • Maximaldosis 20 mg Diazepam
    • Behandlung kann, falls erforderlich, nach 2 - 4 Stunden wiederholt werden
  • Behandlung von Zuständen mit erhöhtem Muskeltonus
    • Erwachsene
      • sofern orale oder rektale Anwendung nicht möglich, genügen in der Regel initial 5 mg Diazepam i.m. 1 - 2mal / Tag
      • falls erforderlich 10 - 20 mg Diazepam i.m. 1mal / Tag
    • Kinder
      • erhalten je nach Alter und Gewicht 2 - 10 mg Diazepam i.m.
    • Hinweis:
      • Verabreichung vorzugsweise abends
      • bei Bedarf Fortsetzung der Behandlung mit oral einzunehmenden Präparaten
  • Behandlung von Tetanus
    • Erwachsene
      • 10 mg Diazepam - je nach Schweregrad - alle 1 - 8 Stunden i.v., i.m., per Infusion oder Sonde (evtl. auch rektal) oder eine i.v.-Dauertropfinfusion bis zu 3 - 4 mg Diazepam / kg KG in 24 Stunden
    • Kinder
      • 2 - 5 mg Diazepam - je nach Schweregrad - alle 1 - 8 Stunden i.v., i.m., per Infusion oder Sonde (evtl. auch rektal) oder eine i.v.-Dauertropfinfusion bis zu 3 - 4 mg Diazepam / kg KG in 24 Stunden
  • Anwendungsdauer:
    • bei akuten Krankheitsbildern auf Einzelgabe oder wenige Tage beschränkt
    • bei längerer Anwendungsdauer (> 1 Woche) beim Absetzen schrittweise Dosisreduktion (Absetzphänomene berücksichtigen)
    • max. 4 Wochen

Dosisanpassung

  • alte oder geschwächte Patienten, Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Ateminsuffizienz, Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion, Patienten, die gleichzeitig andere zentral wirksame Medikamente erhalten
    • niedrigere Dosen: anfänglich nicht mehr als die Hälfte der angegebenen üblichen Dosierung bzw. 2,5 mg Diazepam 2mal / Tag i.m. oder i.v.
    • evtl. erforderliche Dosissteigerungen sollten schrittweise erfolgen und sollten sich an der erzielten Wirkung ausrichten
    • parenterale Einzeldosis sollte 5 mg Diazepam nicht überschreiten
  • stark erniedrigte Plasmaeiweißkonzentration
    • Halbierung aller Dosen empfohlen (Initial- und Folgedosen)
  • Neugeborene und Säuglinge < 6 Monate: kontraindiziert

Indikation



  • Prämedikation vor chirurgischen oder diagnostischen Eingriffen und postoperative Medikation
  • akute klinische Intervention bei akuten Angst-, Spannungs- und Erregungszuständen
  • Status epilepticus
  • Tetanus sowie Fieberkrämpfe
  • Zustände mit erhöhtem Muskeltonus

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Diazepam - invasiv

  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Appetitzunahme
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Niedergeschlagenheit (Depression)
      • Änderung des sexuellen Bedürfnisses (Zu-oder Abnahme der Libido)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Psychosen und ,paradoxe+ACY-quot, Reaktionen (z.B. akute Erregungszustände, Erregbarkeit, Reizbarkeit, aggressives Verhalten, Unruhe/Agitation, Nervosität, Feindseligkeit, Angstzustände, Suizidalität, Schlaflosigkeit, Wutanfälle, vermehrte Muskelspasmen, Albträume und lebhafte Träume)
        • bei Auftreten sollte Behandlung mit Diazepam beendet werden
      • Verstärkung der Symptome einer vorbestehenden depressiven Erkrankung
      • Abhändigkeit
        • Diazepam besitzt primäres Abhängigkeitspotential
      • Absetzerscheinungen (z.B. Rebound-Phänomene) bzw. Entzugssymptome
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Unerwünscht starke Tagessedierung sowie Müdigkeit (Schläfrigkeit, Mattigkeit, Benommenheit, verlängerte Reaktionszeit)
        • sog. Überhangeffekte
      • Schwindelgefühl
      • Kopfschmerzen
      • Ataxie
      • Verwirrtheit
      • anterograde Amnesie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Tremor
      • reversible Störungen, wie verlangsamtes oder undeutliches Sprechen (Artikulationsstörung) und Bewegungs- und Gangunsicherheit
  • Augenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • in hoher Dosierung und bei längerer Anwendung von Diazepam können reversible Sehstörungen (Diplopie, verschwommenes Sehen, Nystagmus) auftreten
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Vertigo
  • Herzerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Bradykardie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Arrhythmie
      • Herzversagen einschließlich Herzstillstand
  • Gefäßerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hypotonie, Kreislaufabfall
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Glottisspasmen
      • Brustschmerzen
      • Atemdepression einschließlich Atemstillstand
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • epigastrische Beschwerden
      • Obstipation
      • Diarrhoe,
      • Mundtrockenheit
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Vermehrter Speichelfluss
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Gelbsucht
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Allergische Hautreaktionen (z.B. Pruritus, Urtikaria, Hautausschlag)
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Muskelschwäche
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Harnverhaltung
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Inkontinenz
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Zyklusstörungen bei Frauen
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Überempfindlichkeitsreaktionen
      • bei intramuskulären Injektionen: Reizerscheinungen und Schmerzen an der Injektionsstelle
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Sturzgefahr (insbesondere bei älteren Patienten oder wenn Diazepam nicht nach Vorschrift angewendet wurde)
      • bei längerer oder wiederholter Anwendung von Diazepam Toleranzentwicklung möglich
      • bei rascher i. v.-Gabe kann es durch Beeinflussung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktion zum Blutdruckabfall, Herzstillstand und Atemstillstand kommen
      • bei Injektionen in eine zu kleine Vene können Irritationen an der Venenwand (auch Thrombophlebitis) auftreten
      • v.a. bei einer zu schnellen Injektion kann es zu Brennen und Schmerzen im Bereich der Injektionsstelle kommen
  • Untersuchungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • erhöhte Werte für Transaminasen und für die alkalische Phosphatase

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Diazepam - invasiv

  • Diazepam darf bei zerebellaren und spinalen Ataxien nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden
  • eignet sich vor allem zur akuten klinischen Intervention, weniger zur chronischen Therapie
  • bei längerer Anwendung Kontrollen des Blutbildes und der Leberfunktion empfohlen
  • zu Beginn der Therapie
    • individuelle Reaktion des Patienten auf das Arzneimittel sollte kontrolliert werden, um eventuelle relative Überdosierungen aufgrund von Akkumulation möglichst schnell erkennen zu können.
      • gilt insbesondere für ältere und geschwächte Patienten, Kinder und Jugendliche sowie für Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Ateminsuffizienz sowie eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion
    • weiterhin sollten den Patienten unter Berücksichtigung der spezifischen Lebenssituation (z.B. Berufstätigkeit) genaue Verhaltensanweisungen für den Alltag gegeben werden
  • nach ambulanter Anwendung zu diagnostischen Zwecken sollte der Patient erst nach 1 Stunde und nur in Begleitung nach Hause entlassen werden
    • weiterhin Patient anweisen, keinen Alkohol einzunehmen
  • Diazepam sollte nicht gleichzeitig mit Alkohol und/oder Arzneimitteln mit dämpfender Wirkung auf das zentrale Nervensystem angewendet werden
    • gleichzeitige Anwendung kann die Wirkungen von Diazepam verstärken und möglicherweise zu tiefer Sedierung und klinisch relevanter Herz- Kreislauf- und/oder Atemdepression führen
  • ältere Patienten
    • wegen der muskelrelaxierenden Wirkung von Diazepam Vorsicht bei älteren Patienten wegen der Sturzgefahr, insbesondere bei nächtlichem Aufstehen
  • Risikopatienten
    • Psychosen
      • Benzodiazepine werden nicht zur primären Behandlung von Psychosen empfohlen.
    • Depression
      • Benzodiazepine sollten nicht zur alleinigen Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, angewendet werden. Unter Umständen kann die depressive Symptomatik verstärkt werden, wenn keine geeignete Behandlung der Grunderkrankung mit Antidepressiva erfolgt (Suizidgefahr)
    • Patienten mit Epilepsie
      • durch plötzliches Absetzen von Diazepam können Krampfanfälle ausgelöst werden
    • Vorsicht bei älteren und geschwächten Patienten sowie Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion
      • ggf. Dosisreduktion
    • Patienten mit chronischer Ateminsuffizienz
      • niedrigere Dosis aufgrund des Risikos einer Atemdepression empfohlen
    • Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen
      • dürfen nicht mit Benzodiazepinen behandelt werden: Gefahr einer Enzephalopathie
    • Patienten mit Abhängigkeit von Arzneimitteln mit dämpfender Wirkung auf das zentrale Nervensystem einschließlich Alkohol
      • sollten, außer bei akuten Entzugsreaktionen, nicht mit Diazepam behandelt werden
    • Patienten im Volumenmangel-Schock
      • dürfen nur dann mit der Injektionsform behandelt werden, wenn gleichzeitig Maßnahmen zum Ausgleich des Volumen-Mangels ergriffen worden sind
    • Patienten im Koma
      • dürfen nur bei starker Unruhe oder Krampfzuständen mit der Injektionsform behandelt werden, wenn dieses nicht durch eine Vergiftung verursacht wurde
    • Patienten mit allergischer Hauterkrankung, vermehrter Gefäßdurchlässigkeit, Blutbildungsstörungen
      • Verabreichung mit besonderer Vorsicht
  • Toleranzentwicklung
    • nach wiederholter Anwendung von Benzodiazepinen über wenige Wochen kann es zu einem Verlust an Wirksamkeit (Toleranz) kommen
  • Abhängigkeitsentwicklung
    • Anwendung von Benzodiazepinen kann zur Entwicklung von psychischer und physischer Abhängigkeit führen
      • gilt nicht nur für die missbräuchliche Anwendung besonders hoher Dosen, sondern auch bereits für den therapeutischen Dosierungsbereich
    • Risiko einer Abhängigkeit
      • steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung
      • auch bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenabhängigkeit in der
        Anamnese ist Risiko erhöht
    • ununterbrochene, länger als 4 Wochen dauernde Anwendung sollte vermieden werden, da sie zur Abhängigkeit führen kann
    • wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, treten bei plötzlichem Abbruch der Behandlung Entzugssymptome auf
  • Absetzerscheinungen/Entzugssymptome
    • insbesondere beim Beenden einer längeren Behandlung kann es zu Entzugssymptomen kommen
      • Schlafstörungen
      • vermehrtes Träumen
      • Kopfschmerzen
      • Muskelschmerzen
      • Angst
      • Spannungszustände
      • innere Unruhe
      • Schwitzen
      • Zittern
      • Stimmungswechsel
      • Verwirrtheit
      • Reizbarkeit
    • in schweren Fällen können außerdem folgende Symptome auftreten:
      • Verwirrtheitszustände
      • Depersonalisation
      • Derealisation
      • Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und körperlichem Kontakt
      • Taubheit und Parästhesien in den Extremitäten
      • epileptische Anfälle
      • Halluzinationen und symptomatische Psychosen (z.B. Entzugsdelir)
    • auch beim plötzlichen Beenden einer kürzeren Behandlung kann es vorübergehend zu Absetzerscheinungen (Rebound-Phänomenen) kommen, wobei die Symptome, die zu einer Behandlung mit Diazepam führten, in verstärkter Form wieder auftreten können
      • als Begleitreaktionen Stimmungswechsel, Angstzustände und Unruhe möglich
    • Behandlung durch schrittweise Reduktion der Dosis beenden
      • da das Risiko von Entzugs- bzw. Absetzphänomenen nach plötzlichem Beenden der Therapie höher ist
    • Hinweise an Patienten
      • angebracht, den Patienten zu Beginn der Therapie über die begrenzte Dauer der Behandlung zu informieren und ihm die allmähliche Verringerung der Dosis genau zu erklären
      • darüber hinaus wichtig, dass dem Patienten die Möglichkeit von Rebound-Phänomenen bewusst ist, wodurch die Angst vor solchen Symptomen (falls sie beim Absetzen des Arzneimittels auftreten sollten) verringert werden kann
  • Amnesie
    • Benzodiazepine können anterograde Amnesien verursachen
      • bedeutet, dass (meist einige Stunden) nach Arzneimittelanwendung unter Umständen Handlungen ausgeführt werden, an die sich der Patient später nicht erinnern kann
    • Risiko steigt mit der Höhe der Dosierung und kann durch eine ausreichend lange, ununterbrochene Schlafdauer (7 - 8 Stunden) verringert werden
  • Psychische und ,paradoxe+ACY-quot, Reaktionen
    • bei der Anwendung von Benzodiazepinen kann es, insbesondere bei älteren Patienten oder Kindern, zu psychischen sowie sogenannten ,paradoxen+ACY-quot, Reaktionen kommen
    • in solchen Fällen sollte die Behandlung beendet werden
  • Kinder und Jugendliche
    • Therapie von Kindern und Jugendlichen nur bei zwingender Indikation
    • Sicherheit und Wirksamkeit von Diazepam bei Kindern < 6 Monaten nicht untersucht
      • Diazepam sollte in dieser Altersklasse nur mit großer Vorsicht und nur wenn keine anderen therapeutischen Alternativen zur Verfügung stehen, angewendet werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Diazepam - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Diazepam - invasiv

  • Anwendung in der Schwangerschaft nur in Ausnahmefällen bei zwingender Indikation
    • nicht in hohen Dosen oder über einen längeren Zeitraum
  • Anwendung bei einer Patientin im reproduktionsfähigen Alter
    • sollte darauf hingewiesen werden, sich unverzüglich mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen, wenn sie schwanger zu werden wünscht, oder eine Schwangerschaft vermutet
  • Diazepam und sein Hauptmetabolit N-Desmethyldiazepam passieren die Plazenta
    • Diazepam akkumuliert im fetalen Kompartiment und kann im Blut des Neugeborenen das Dreifache der maternalen Serumkonzentration erreichen
  • Missbildungsrisiko
    • Missbildungsrisiko beim Menschen nach Anwendung therapeutischer Dosen von Benzodiazepinen in der Frühschwangerschaft scheint gering zu sein, obwohl einige epidemiologische Studien Anhaltspunkte für ein erhöhtes Risiko für Gaumenspalten ergaben
  • Überdosierungen und Vergiftungen
    • Fallberichte über Fehlbildungen und geistige Retardierung der pränatal exponierten Kinder nach Überdosierungen und Vergiftungen mit Benzodiazepinen liegen vor
  • Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft über längere Zeit Benzodiazepine erhalten haben, können eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Diese Kinder zeigen Entzugssymptome in der Postpartalphase
  • wenn aus zwingenden Gründen Diazepam in hohen Dosen während der Spätschwangerschaft oder während der Geburt verabreicht wird, sind Auswirkungen auf das Neugeborene wie Ateminsuffizienz, Hypothermie, Hyperaktivität, Erregbarkeit, Hypotonie, herabgesetzter Muskeltonus und Trinkschwäche (Floppy-Infant-Syndrom) zu erwarten

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Diazepam - invasiv

  • Diazepam und seine Stoffwechselprodukte gehen in die Muttermilch über
    • Milch- Plasma-Ratio zeigt dabei starke individuelle Unterschiede
  • da Diazepam vom Neugeborenen wesentlich langsamer metabolisiert wird als von Kindern oder Erwachsenen, sollte unter einer Diazepam-Therapie nicht gestillt werden
  • bei zwingender Indikation abstillen

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Ausschleichend dosieren.

Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen nicht möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Verordnungseinschränkung gem. Arzneimittelrichtlinie Anlage III für Tranquillantien, - ausgenommen zur Kurzzeittherapie bis zu 4 Wochen - ausgenommen für eine länger als 4 Wochen dauernde Behandlung in medizinisch begründeten Einzelfällen. Eine längerfristige Anwendung von Tranquillantien ist besonders zu begründen. Rechtliche Grundlagen und Hinweise: Verordnungseinschränkung verschreibungspflichtiger Arzneimittel nach dieser Richtlinie.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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