Sequidot 50/250µg/24std (8 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Kombipackung
Wirkstoff Menge Info
ATC Code G03FB05
Preis 20,95 €
Menge 8 St
Darreichung (DAR) PFT
Norm N1
Sequidot 50/250µg/24std (8 St)

Medikamente Prospekt

Norethisteron4.21mg
(H)1,1'-Oxybis (2-propanol)Hilfsstoff
(H)AcrylklebstoffHilfsstoff
(H)A1g-lsäureHilfsstoff
(H)PolyesterHilfsstoff
(H)Polyesterfilm, fluoropolymerbeschichtetHilfsstoff
(H)PovidonHilfsstoff
(H)Silikon-KlebstoffHilfsstoff
[Basiseinheit = Phase II Pflaster, 16 qcm 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • bestehender oder früherer Brustkrebs bzw. ein entsprechender Verdacht+ADs
  • estrogenabhängiger maligner Tumor bzw. ein entsprechender Verdacht (vor allem Endometriumkarzinom)+ADs
  • nicht abgeklärte Blutung im Genitalbereich+ADs
  • unbehandelte Endometriumhyperplasie+ADs
  • frühere oder bestehende venöse thromboembolische Erkrankungen (vor allem tiefe Venenthrombose, Lungenembolie)+ADs
  • bekannte thrombophile Erkrankungen (z. B. Protein-C-, Protein-S- oder Antithrombin-Mangel)+ADs
  • bestehende oder erst kurze Zeit zurückliegende arterielle thromboembolische Erkrankungen (vor allem Angina pectoris, Myokardinfarkt)+ADs
  • akute Lebererkrankung oder zurückliegende Lebererkrankungen, solange sich die relevanten Leberenzym-Werte nicht normalisiert haben+ADs
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile, wie Dipropylenglykol (das Hautreizungen hervorrufen kann)+ADs
  • Porphyrie.

Art der Anwendung



  • Das transdermale Pflaster muss auf den Bauch geklebt werden. Es darf niemals auf die Brust oder in deren Nähe appliziert werden.
  • Die Applikation des Pflasters muss mit Sorgfalt erfolgen. Das Pflaster soll auf einen sauberen, trockenen Bereich des Abdomens appliziert werden, der keine Schnitte und keine Reizung aufweist. Der Hautbereich sollte nicht ölig sein, d. h. das Pflaster sollte nicht zusammen mit Feuchtigkeitscremes, Lotionen oder Körperölen angewendet werden. Der Bereich der Gürtellinie sollte ausgespart bleiben, da enge Kleidung das Pflaster abreiben kann.
  • Die Applikationsstelle sollte gewechselt werden, und zwischen zwei Applikationen an einer bestimmten Stelle sollte ein pflasterfreier Zeitraum von mindestens einer Woche liegen.
  • Nach dem +ANY-ffnen des Beutels muss die eine Hälfte der Schutzfolie entfernt werden, ohne dabei die Klebeschicht mit den Fingern zu berühren. Das transdermale Pflaster muss unverzüglich auf die Haut geklebt werden. Die andere Hälfte des Schutzfilms muss entfernt werden, und das transdermale Pflaster muss mit der Handfläche über mindestens 10 Sekunden fest auf die Haut gepresst werden, wobei die Ränder sorgfältig angedrückt und geglättet werden müssen.
  • Die Patientinnen sollten darauf hingewiesen werden, Acht zu geben, dass das transdermale Pflaster nicht beim Schwimmen oder bei anderen Aktivitäten abfällt. Sie sollten außerdem darüber informiert werden, dass bei eventuellem Abfallen eines Pflasters (nach anstrengender körperlicher Belastung, bei ausgeprägtem Schwitzen oder bei Reibung durch enge Kleidung) dasselbe Pflaster auf einen anderen Hautbereich erneut aufgeklebt werden kann. Anschließend sollte die Patientin zu ihrem üblichen Behandlungsschema zurückkehren und das Pflaster an den gleichen Tagen wechseln wie zuvor.
  • Die Patientinnen sollten darüber informiert werden, dass das Pflaster nach dem Aufkleben nicht für längere Zeit Sonnenlicht ausgesetzt werden sollte.
  • Sollte eine Patientin die Applikation eines Pflasters vergessen, sollte sie so bald wie möglich ein neues Pflaster applizieren. Die Applikation des nächsten Pflasters sollte entsprechend dem Behandlungsplan erfolgen. Die Unterbrechung der Behandlung kann die Wahrscheinlichkeit für das Wiederauftreten der postmenopausalen Symptome, für Durchbruchblutungen und für Schmierblutungen erhöhen.
  • Sollten nach dem Entfernen des Pflasters Klebereste auf der Haut verbleiben, sollte dieser Bereich vorsichtig mit einer Creme oder Lotion auf +ANY-l-Basis abgerieben werden, um die Klebereste zu entfernen.

Dosierung



  • SequidotArgA8-/sup> ist eine kontinuierlich-sequenzielle Hormonsubstitutionstherapie zur transdermalen Anwendung. Ein Behandlungszyklus mit SequidotArgA8-/sup> besteht aus 4 transdermalen Pflastern der Phase I, gefolgt von 4 transdermalen Pflastern der Phase II. Die Therapie beginnt mit dem Phase-I-Pflaster. Der nächste Behandlungszyklus sollte unmittelbar nach Entfernen des letzten transdermalen Pflasters der Phase II beginnen.
  • Sowohl für den Beginn als auch für die Fortführung einer Behandlung postmenopausaler Symptome ist die niedrigste wirksame Dosis für die kürzest mögliche Therapiedauer anzuwenden.
  • Therapiebeginn
    • Bei den meisten menopausalen Frauen, die gegenwärtig keine Estrogen-Gestagen-Behandlung erhalten, kann die Therapie zu jedem beliebigen Zeitpunkt begonnen werden.
    • Frauen, die bereits eine kontinuierliche kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie erhalten, können direkt auf SequidotArgA8-/sup> umgestellt werden.
    • Frauen, die gegenwärtig eine zyklische oder sequenzielle Estrogen-Gestagen-Therapie erhalten, sollten den aktuellen Behandlungszyklus beenden, bevor mit der SequidotArgA8-/sup>-Phase-I-Behandlung begonnen wird. Der erste Tag der Entzugsblutung ist ein geeigneter Zeitpunkt für den Beginn eines neuen Behandlungszyklus mit SequidotArgA8-/sup> Phase I.
  • Allgemeine Anweisungen
    • Während der ersten 14 Tage eines 28-tägigen Behandlungszyklus wird in Abständen von 3 bis 4 Tagen (zwei Applikationen pro Woche) das transdermale Pflaster der Phase I auf den Bauch geklebt. Während der verbleibenden 14 Tage des 28-tägigen Behandlungszyklus wird anschließend das transdermale Pflaster der Phase II ebenfalls alle 3 bis 4 Tage auf den Bauch geklebt.
    • Die Frauen sollten darüber informiert werden, dass normalerweise monatliche Abbruchblutungen auftreten.

Indikation



  • Hormonsubstitutionstherapie (HRT) bei Estrogen-Mangelsymptomen nach der Menopause.
  • Prävention einer Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit hohem Frakturrisiko, die eine Unverträglichkeit oder Kontraindikation gegenüber anderen zur Osteoporoseprävention zugelassenen Arzneimitteln aufweisen.
  • Die Behandlung soll bei Frauen frühestens 6 Monate nach ihrer letzten Monatsblutung erfolgen.
  • Es liegen nur begrenzte Erfahrungen bei der Behandlung von Frauen über 65 Jahren vor.

Nebenwirkungen



  • Bei etwa einem Drittel der mit SequidotArgA8-/sup> behandelten Frauen können Nebenwirkungen auftreten. Die am häufigsten genannten Nebenwirkungen waren Brustspannen und Brustschmerzen (31%), Reaktionen an der Applikationsstelle (20%, meist leichte Hautrötung), Dysmenorrhö (19%), unregelmäßige Menstruationsblutungen (16%) und Kopfschmerzen (10%).
  • Die folgenden Nebenwirkungen wurden beobachtet:
    • Tabelle 1: Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach absteigendem Schweregrad aufgeführt: sehr häufig (>/= 1/10), häufig (>/= 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100), selten (>/= 1/10.000bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
      • Erkrankungen des Immunsystems
        • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
          • Überempfindlichkeit
        • Nicht bekannt+ACo
          • Anaphylaktische Reaktion, anaphylaktoide Reaktion
      • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
        • Sehr selten (< 1/10.000)
          • Verminderte Kohlenhydrattoleranz
      • Psychiatrische Erkrankungen
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • Depression, Nervosität, Stimmungsschwankungen
        • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
          • Störungen der Libido
      • Erkrankungen des Nervensystems
        • Sehr häufig (>/= 1/10)
          • Kopfschmerzen
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • Schlaflosigkeit
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
          • Migräne, Schwindel
        • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
          • Parästhesie
        • Sehr selten (< 1/10.000)
          • Chorea
      • Augenerkrankungen
        • Sehr selten (< 1/10.000)
          • Kontaktlinsenunverträglichkeit
      • Gefäßerkrankungen
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
          • Anstieg des Blutdrucks
        • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
          • Venöse Thromboembolien
        • Nicht bekannt+ACo
          • Krampfadern
      • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • Übelkeit, Diarrhö, Dyspepsie, abdominelle Schmerzen, abdominale Distension
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
          • Erbrechen
      • Leber- und Gallenerkrankungen
        • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
          • Gallenblasenerkrankung, Gallensteine
        • Sehr selten (< 1/10.000)
          • Cholestatischer Ikterus
      • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
        • Sehr häufig (>/= 1/10)
          • Reaktionen an der ApplikationsstellegIAA8-/sup>, Erythem
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • Akne, Hautausschlag, Juckreiz, trockene Haut
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
          • Hautverfärbung
        • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
          • Alopezie
        • Sehr selten (< 1/10.000)
          • Hirsutismus, Hautnekrose
        • Nicht bekannt+ACo
          • Kontaktdermatitis
      • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • Rückenschmerzen
        • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
          • Myasthenie
        • Nicht bekannt+ACo
          • Schmerzen in den Gliedmaßen
      • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
        • Sehr häufig (>/= 1/10)
          • Spannungsgefühl und Schmerzen in der Brust, Dysmenorrhö, Menstruationsstörungen
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • Vergrößerung der Brust, Menorrhagie, Genitalausfluss, unregelmäßige Vaginalblutungen, Uterusspasmen, vaginale Infektionen, Endometrium-Hyperplasie
        • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
          • Uterines Leiomyom, Zysten am Eileiter, Zervixpolypen
      • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • Schmerzen, Asthenie, periphere +ANY-deme, Zunahme des Körpergewichts
      • Untersuchungen
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
          • Transaminasenanstieg
      • (+ACo-) Nach Markteinführung berichtet
      • (gIAA8-/sup>) Reaktionen an der Applikationsstelle einschließlich lokaler Blutungen, Bluterguss, Brennen, Hautbeschwerden, Hauttrockenheit, Ekzem, +ANY-dem, Hautrötung, Entzündung, Hautreizung, Schmerz, Papeln, Sensibilitätsstörung, Juckreiz, Hautausschlag, Hautverfärbung, Hautpigmentierung, Schwellung, Urtikaria und Bläschen.
  • Brustkrebs
    • Bei Frauen, die eine kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie über mehr als 5 Jahre durchgeführt hatten, war das Risiko für eine Brustkrebsdiagnose bis zu 2-fach erhöht.
    • Bei Anwenderinnen einer Estrogen-Monotherapie ist das erhöhte Risiko deutlich geringer als bei Anwenderinnen von Estrogen-Gestagen-Kombinationspräparaten.
    • Die Höhe des Risikos ist abhängig von der Anwendungsdauer.
    • Die Ergebnisse der größten randomisierten, placebokontrollierten Studie (WHI-Studie) und der größten epidemiologischen Studie (MWS) sind nachfolgend in den Tabellen 2 und 3 dargestellt.
    • Tabelle 2: Million Women Study (MWS) - Geschätztes zusätzliches Brustkrebsrisiko nach 5-jähriger HRT
      • Estrogen-Monotherapie
        • Altersgruppe (Jahre): 50 - 65
          • Zusätzliche Fälle bei 1.000 HRT-Nichtanwenderinnen über einen Zeitraum von 5 Jahren+ACo-: 9 - 12
          • Relatives RisikoAIwA8-/sup>: 1,2
          • Zusätzliche Fälle bei 1.000 HRT-Anwenderinnen über einen Zeitraum von 5 Jahren (95% KI): 1 - 2 (0 - 3)
      • Estrogen-Gestagen-Kombinationstherapie
        • Altersgruppe (Jahre): 50 - 65
          • Zusätzliche Fälle bei 1.000 HRT-Nichtanwenderinnen über einen Zeitraum von 5 Jahren+ACo-: 9 - 12
          • Relatives RisikoAIwA8-/sup>: 1,7
          • Zusätzliche Fälle bei 1.000 HRT-Anwenderinnen über einen Zeitraum von 5 Jahren (95%-KI): 6 (5 - 7)
      • AIwA8-/sup>Relatives Risiko insgesamt. Das relative Risiko ist nicht konstant, sondern steigt mit zunehmender Anwendungsdauer.
        • Hinweis: Da die Ausgangs-Inzidenzen für Brustkrebs in den EU-Ländern unterschiedlich sind, variiert auch entsprechend die Anzahl der zusätzlichen Brustkrebsfälle.
      • AKg-bezogen auf die Ausgangs-Inzidenzrate in den Industrieländern
    • Tabelle 3: WHI-Studien in USA - zusätzliches Brustkrebsrisiko nach 5-jähriger HRT
      • Estrogen-Monotherapie (CEE)
        • Altersgruppe (Jahre): 50 - 79
          • Inzidenz bei 1.000 Frauen im Placebo-Arm über einen Zeitraum von 5 Jahren: 21
          • Relatives Risiko (95% KI): 0,8 (0,7 - 1,0)
          • Zusätzliche Fälle bei 1.000 HRT-Anwenderinnen über einen Zeitraum von 5 Jahren (95% KI): - 4 (- 6 - 0)+ACo
      • Estrogen +ACY-amp, Gestagen (CEE +- MPA)AIwA8-/sup>
        • Altersgruppe (Jahre): 50 - 79
          • Inzidenz bei 1.000 Frauen im Placebo-Arm über einen Zeitraum von 5 Jahren: 17
          • Relatives Risiko (95% KI): 1,2 (1,0 - 1,5)
          • Zusätzliche Fälle bei 1.000 HRT-Anwenderinnen über einen Zeitraum von 5 Jahren (95% KI): +- 4 (0 - 9)
      • AIwA8-/sup> Bei Beschränkung der Auswertung auf Frauen, die vor der Studie keine HRT angewendet hatten, erschien das Risiko während der ersten 5 Behandlungsjahre nicht erhöht: Nach 5 Jahren war das Risiko höher als bei unbehandelten Frauen.
      • AKg-WHI Studie bei Frauen ohne Uterus, die kein erhöhtes Brustkrebsrisiko zeigte
  • Endometriumkarzinom
    • Postmenopausale Frauen mit intaktem Uterus
      • Ungefähr 5 von 1.000 Frauen mit intaktem Uterus, die keine HRT anwenden, entwickeln ein Endometriumkarzinom.
      • Bei Frauen mit intaktem Uterus wird die Anwendung einer Estrogen-Monotherapie nicht empfohlen, da diese das Risiko eines Endometriumkarzinoms erhöht.
      • In Abhängigkeit von der Dauer der Estrogen-Monotherapie und der Estrogendosis lag das erhöhte Risiko eines Endometriumkarzinoms in epidemiologischen Studien bei 5 bis 55 zusätzlich diagnostizierten Fällen pro 1.000 Frauen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren.
      • Durch Zugabe eines Gestagens zu der Estrogen-Monotherapie für mindestens 12 Tage pro Zyklus kann dieses erhöhte Risiko vermieden werden. In der Million Women Study war nach 5-jähriger Anwendung einer kombinierten HRT (sequenziell oder kontinuierlich) das Risiko eines Endometriumkarzinoms nicht erhöht (RR 1,0 (95% KI 0,8 - 1,2)).
  • Ovarialkarzinom
    • Die Anwendung von Estrogen-Monoarzneimitteln oder kombinierten Estrogen-Gestagen-Arzneimitteln zur HRT ist mit einem geringfügig erhöhten Risiko verbunden, dass ein Ovarialkarzinom diagnostiziert wird.
    • Aus einer Meta-Analyse von 52 epidemiologischen Studien geht ein erhöhtes Ovarialkarzinomrisiko für Frauen hervor, die zurzeit HRT anwenden, im Vergleich zu Frauen, die HRT nie angewendet haben (RR 1,43, 95%-KI 1,31 - 1,56). Bei Frauen im Alter zwischen 50 und 54 Jahren, die eine HRT 5 Jahre lang anwenden, tritt ein zusätzlicher Fall pro 2.000 Anwenderinnen auf. Bei Frauen im Alter zwischen 50 und 54 Jahren, die keine HRT anwenden, werden über einen 5-Jahres-Zeitraum etwa 2 Fälle von Ovarialkarzinom pro 2.000 Frauen diagnostiziert.
  • Venöse Thromboembolien
    • Das Risiko für das Auftreten einer venösen Thromboembolie (VTE), z. B. einer Thrombose der tiefen Bein- bzw. Beckenvenen oder einer Lungenembolie, ist bei einer HRT um das 1,3 - 3-Fache erhöht. Das Auftreten eines solches Ereignisses ist während des ersten Behandlungsjahres wahrscheinlicher als in den Folgejahren der Behandlung. Die diesbezüglichen Ergebnisse der WHI-Studien sind im folgenden Abschnitt dargestellt:
      • Tabelle 4: WHI-Studien - zusätzliches Risiko für VTE nach 5-jähriger HRT
        • Orale Estrogen-Monotherapie+ACo4
          • Altersgruppe (Jahre): 50 - 59
            • Inzidenz pro 1.000 Frauen im Placebo-Arm über einen Zeitraum von 5 Jahren: 7
            • Relatives Risiko (95% KI): 1,2 (0,6 - 2,4)
            • Zusätzliche Fälle bei 1.000 HRT-Anwenderinnen nach 5 Jahren: 1 (- 3 - 10)
        • Kombinierte orale Estrogen-Gestagen-Therapie
          • Altersgruppe (Jahre): 50 - 59
            • Inzidenz bei 1.000 Frauen im Placebo-Arm über einen Zeitraum von 5 Jahren: 4
            • Relatives Risiko (95% KI): 2,3 (1,2 - 4,3)
            • Zusätzliche Fälle bei 1.000 HRT-Anwenderinnen nach 5 Jahren: 5 (1 - 13)
        • AKgA8-sup>4 Studie bei Frauen ohne Uterus
  • Koronare Herzkrankheit
    • Bei Anwenderinnen einer kombinierten Estrogen-Gestagen-HRT im Alter von über 60 Jahren ist das Risiko für die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit leicht erhöht.
  • Schlaganfall
    • Die Anwendung einer Estrogen-Monotherapie oder einer kombinierten Estrogen-Gestagen-Therapie ist verbunden mit einem bis zu 1,5-fach erhöhten Risiko für einen ischämischen Schlaganfall. Das Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall ist unter einer HRT nicht erhöht.
    • Dieses relative Risiko ist unabhängig vom Alter oder von der Anwendungsdauer. Da das Ausgangsrisiko jedoch stark vom Alter abhängt, erhöht sich das Gesamtrisiko bei Frauen unter einer HRT mit zunehmendem Alter.
    • Tabelle 5: Kombinierte WHI-Studien - zusätzliches Risiko für ischämischen Schlaganfall+ACo5 nach 5-jähriger HRT
      • Altersgruppe (Jahre) 50 - 59
        • Inzidenz pro 1.000 Frauen im Placeboarm über 5 Jahre: 8
        • Relatives Risiko (95% KI): 1,3 (1,1 - 1,6)
        • Zusätzliche Fälle pro 1.000 HRT-Anwenderinnen über 5 Jahre: 3 (1 - 5)
      • AKgA8-sup>5 Es wurde nicht zwischen ischämischem und hämorrhagischem Schlaganfall unterschieden.
  • In Zusammenhang mit einer Estrogen-Gestagen-Behandlung wurden weitere unerwünschte Arzneimittelwirkungen berichtet:
    • Erkrankung der Gallenblase+ADs
    • Haut- und Unterhauterkrankungen: Chloasma, Erythema multiforme, Erythema nodosum, vaskuläre Purpura+ADs
    • wahrscheinliche Demenz bei Frauen im Alter von über 65 Jahren
    • Trockene Augen
    • Veränderung in der Zusammensetzung des Tränenfilms.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Eine Hormonsubstitutionstherapie (HRT) sollte nur zur Behandlung solcher postmenopausaler Beschwerden begonnen werden, welche die Lebensqualität beeinträchtigen. Nutzen und Risiken sollten in jedem Einzelfall mindestens jährlich sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Eine HRT sollte nur so lange fortgeführt werden, wie der Nutzen die Risiken überwiegt.
    • Es liegen nur begrenzte Daten zur Bewertung der Risiken einer HRT bei vorzeitiger Menopause vor. Da jedoch das absolute Risiko bei jüngeren Frauen niedriger ist, könnte das Nutzen-Risiko-Verhältnis bei jüngeren Frauen günstiger sein als bei älteren.
    • Medizinische Untersuchung/Kontrolluntersuchungen
      • Vor Beginn bzw. Wiederaufnahme einer Hormonsubstitutionstherapie (HRT) ist eine vollständige Eigen- und Familienanamnese der Patientin zu erheben. Die körperliche Untersuchung (einschließlich Unterleib und Brust) sollte sich an diesen Anamnesen sowie an den in Kategorie ,Gegenanzeigen+ACY-quot, und Abschnitt ,Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung+ACY-quot, orientieren. Während der Behandlung werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfohlen, die sich in Häufigkeit und Art nach der individuellen Risikosituation der Frau richten. Die Frauen sollten darüber aufgeklärt werden, welche Veränderungen der Brüste sie ihrem Arzt oder ihrer Krankenschwester mitteilen müssen (siehe ,Brustkrebs' weiter unten). Die Untersuchungen, einschließlich bildgebender Verfahren wie Mammographie, sind entsprechend der gegenwärtig üblichen Vorsorgepraxis und den klinischen Notwendigkeiten der einzelnen Frau durchzuführen.
    • Situationen, die eine Überwachung erfordern
      • Die Patientin sollte engmaschig überwacht werden, wenn eine der folgenden Situationen bzw. Erkrankungen vorliegt oder früher vorlag bzw. sich während einer Schwangerschaft oder einer zurückliegenden Hormonbehandlung verschlechtert hat. Dies gilt auch für den Fall, dass eine der nachfolgend genannten Situationen oder Erkrankungen im Laufe der aktuellen Hormonsubstitutionstherapie mit SequidotArgA8-/sup> auftritt bzw. sich verschlechtert:
        • Leiomyom (Uterusmyom) oder Endometriose+ADs
        • Risikofaktoren für Thromboembolien (siehe unten)+ADs
        • Risikofaktoren für estrogenabhängige Tumore, z. B. Auftreten von Mammakarzinom bei Verwandten 1. Grades+ADs
        • Hypertonie+ADs
        • Lebererkrankungen (z. B. Leberadenom)+ADs
        • Diabetes mellitus mit oder ohne Beteiligung der Gefäße+ADs
        • Cholelithiasis+ADs
        • Migräne oder (schwere) Kopfschmerzen+ADs
        • Systemischer Lupus erythematodes (SLE)+ADs
        • Endometriumhyperplasie in der Vorgeschichte (siehe unten)+ADs
        • Epilepsie+ADs
        • Asthma+ADs
        • Otosklerose.
    • Gründe für einen sofortigen Therapieabbruch
      • Die Therapie ist bei Vorliegen einer Kontraindikation sowie in den folgenden Situationen abzubrechen:
        • Ikterus oder Verschlechterung der Leberfunktion+ADs
        • signifikante Erhöhung des Blutdrucks+ADs
        • Einsetzen migräneartiger Kopfschmerzen+ADs
        • Schwangerschaft.
    • Endometriumhyperplasie und -krebs
      • Bei Frauen mit intaktem Uterus ist das Risiko für Endometriumhyperplasie und -karzinom bei längerfristiger Estrogen-Monotherapie erhöht. Der berichtete Anstieg des Risikos für die Entstehung eines Endometriumkarzinoms bei Anwenderinnen einer Estrogen-Monotherapie schwankt zwischen einer 2- bis 12-fachen Zunahme, verglichen mit Frauen ohne HRT, abhängig von der Dauer der Anwendung und der Höhe der Estrogendosis. Nach Beendigung der Behandlung kann das Risiko für mindestens 10 Jahre erhöht bleiben.
      • Die zusätzliche zyklische Gabe eines Gestagens für die Dauer von mindestens 12 Tagen pro Monat bzw. pro 28-Tage-Zyklus oder die kontinuierliche kombinierte Estrogen-Gestagen-Behandlung von Frauen mit intaktem Uterus kompensiert das zusätzliche Risiko, das von der Estrogen-Monotherapie ausgeht.
      • Durchbruch- und Schmierblutungen können während der ersten Monate der Behandlung auftreten. Wenn solche Blutungen einige Zeit später im Verlauf der Therapie auftreten oder nach Therapieende anhalten, muss die Ursache ermittelt und u. U. eine Biopsie des Endometriums durchgeführt werden, um eine maligne Erkrankung des Endometriums auszuschließen.
    • Brustkrebs
      • Die vorliegenden Erkenntnisse weisen auf ein insgesamt erhöhtes, von der Anwendungsdauer abhängiges Brustkrebsrisiko für Frauen hin, die Estrogen-Gestagen-Kombinationen anwenden. Möglicherweise gilt dies auch für eine HRT mit Estrogen-Monopräparaten.
    • Kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie
      • In einer randomisierten placebokontrollierten Studie, der Women's Health Initiative study (WHI-Studie), und in epidemiologischen Studien ergab sich übereinstimmend ein erhöhtes Brustkrebsrisiko bei Frauen, die im Rahmen einer HRT Estrogen-Gestagen-Kombinationen angewendet haben.
      • Das erhöhte Risiko zeigte sich nach etwa drei Jahren.
    • Estrogen-Monotherapie
      • Die WHI-Studie zeigte kein erhöhtes Brustkrebsrisiko bei hysterektomierten Frauen unter einer Estrogen-Monotherapie. Beobachtungsstudien haben unter einer Estrogen-Monotherapie meist ein geringfügig erhöhtes Risiko für eine Brustkrebsdiagnose gezeigt, das jedoch wesentlich niedriger war als das Risiko bei Anwenderinnen von Estrogen-Gestagen-Kombinationen.
      • Das erhöhte Risiko zeigt sich nach einigen Anwendungsjahren, kehrt jedoch einige (spätestens fünf) Jahre nach Behandlungsende wieder auf das altersentsprechende Grundrisiko zurück.
      • Eine HRT, insbesondere eine kombinierte Behandlung mit Estrogenen und Gestagenen, führt zu einer erhöhten Brustdichte in der Mammographie, was sich nachteilig auf die radiologische Brustkrebsdiagnostik auswirken kann.
    • Venöse Thromboembolie
      • Eine HRT ist mit einem 1,3- bis 3-fach erhöhten Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) verbunden, vor allem für tiefe Venenthrombosen oder Lungenembolien. Im ersten Jahr einer HRT ist das Auftreten einer VTE wahrscheinlicher als später.
      • Zu den allgemein anerkannten VTE-Risikofaktoren gehören die Anwendung von Estrogenen, ein höheres Alter, größere Operationen, längere Immobilisierung, erhebliches Übergewicht (BMI > 30 kg/m2), Schwangerschaft/Wochenbett, systemischer Lupus erythematodes (SLE) und Krebs. Es besteht kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen bei VTE.
      • Patientinnen mit bekannter Thrombophilie haben ein erhöhtes VTE-Risiko. Eine HRT kann dieses Risiko erhöhen und ist daher bei diesen Patientinnen kontraindiziert.
      • Bei Patientinnen unter einer dauerhaften Behandlung mit Antikoagulantien sollte vor der Anwendung einer HRT das Risiko-Nutzen-Verhältnis sorgfältig abgewogen werden.
      • Wie bei allen postoperativen Patienten müssen vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung einer VTE nach der Operation berücksichtigt werden. Bei längerer Immobilisierung nach einer geplanten Operation wird empfohlen, die HRT 4 bis 6 Wochen vor dem Eingriff auszusetzen. Die Behandlung sollte erst dann wieder aufgenommen werden, wenn die Frau wieder vollständig mobilisiert ist.
      • Bei Frauen ohne VTE in der Vorgeschichte, aber mit Verwandten ersten Grades, die bereits in jungen Jahren an VTE erkrankten, kann ein Thrombophilie-Screening in Erwägung gezogen werden. Vorher sollte die Patientin eingehend über die begrenzte Aussagekraft dieses Verfahrens beraten werden (es wird nur ein Teil der Defekte identifiziert, die zu einer Thrombophilie führen). Wird ein thrombophiler Defekt festgestellt und sind außerdem Thrombosen bei Verwandten bekannt oder ist der festgestellte Defekt schwerwiegend (z. B. Antithrombin-, Protein-S- und/oder Protein-C-Mangel oder eine Kombination von Defekten), so ist eine HRT kontraindiziert.
      • Sollte sich eine VTE nach Beginn der HRT entwickeln, muss das Arzneimittel abgesetzt werden. Die Patientinnen sollten darauf hingewiesen werden, dass sie sofort Kontakt mit ihrem Arzt aufnehmen müssen, wenn sie mögliche Symptome einer Thromboembolie bemerken (z. B. schmerzhafte Schwellung eines Beins, plötzlicher Schmerz im Brustkorb, Atemnot).
    • Koronare Herzkrankheit
      • Es gibt keine Hinweise aus randomisierten kontrollierten Studien, dass eine kombinierte HRT mit Estrogen und Gestagen oder eine Estrogen-Monotherapie Frauen vor einem Myokardinfarkt schützt, unabhängig davon, ob bei ihnen eine koronare Herzkrankheit vorliegt oder nicht.
      • Kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie:
        • Das relative Risiko einer koronaren Herzkrankheit ist unter einer kombinierten HRT mit Estrogen und Gestagen geringfügig erhöht. Da das Ausgangsrisiko für eine koronare Herzkrankheit in hohem Maß altersabhängig ist, ist die Zahl der zusätzlich auftretenden Fälle, die auf die HRT aus Estrogen und Gestagen zurückgehen, bei prämenopausalen gesunden Frauen sehr gering.
        • Die Zahl steigt jedoch mit zunehmendem Alter.
      • Estrogen-Monotherapie:
        • In randomisierten kontrollierten Studien wurden keine Hinweise für ein erhöhtes Risiko einer koronaren Herzkrankheit bei hysterektomierten Frauen unter einer Estrogen-Monotherapie gefunden.
    • Schlaganfall
      • Die kombinierte Behandlung mit Estrogen und Gestagen und die Estrogen-Monotherapie sind mit einem bis zu 1,5-fach erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden. Das relative Risiko ist unabhängig vom Alter und der Zeitspanne, die seit der Menopause vergangen ist. Da allerdings das Grundrisiko, einen Schlaganfall zu erleiden, in hohem Maß altersabhängig ist, nimmt das Gesamtrisiko eines Schlaganfalls für Frauen unter einer HRT mit zunehmendem Alter zu.
    • Ovarialkarzinom
      • Das Ovarialkarzinom ist sehr viel seltener als Brustkrebs. Epidemiologische Erkenntnisse einer großen Meta-Analyse lassen auf ein leicht erhöhtes Risiko bei Frauen schließen, die im Rahmen einer HRT Estrogen-Monoarzneimittel oder kombinierte Estrogen-Gestagen-Arzneimittel anwenden, das sich innerhalb von 5 Anwendungsjahren zeigt und nach Beendigung der Behandlung im Laufe der Zeit abnimmt. Einige weitere Studien, einschließlich der WHI-Studie, deuten darauf hin, dass das entsprechende Risiko unter der Anwendung einer kombinierten HRT vergleichbar oder geringfügig geringer ist.
    • Hypothyreose
      • Patienten, die eine Substitutionstherapie mit Schilddrüsenhormonen benötigen, sollten ihre Schilddrüsenfunktion während der HRT regelmäßig kontrollieren lassen, um zu gewährleisten, dass die Schilddrüsenhormonspiegel in einem akzeptablen Bereich bleiben.
    • Schwere anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen
      • Nach Markteinführung wurden Fälle von anaphylaktischen/anaphylaktoiden Reaktionen berichtet, die sich irgendwann im Laufe der Estradiol-Behandlung entwickelten und eine medizinische Notfallversorgung erforderten.
    • Angioödem
      • Estrogen kann Symptome eines Angioödems auslösen oder verschlimmern, insbesondere bei Frauen, die an heriditärem Angioödem leiden.
    • Sonstige Erkrankungszustände
      • Estrogene können eine Flüssigkeitsretention bewirken, daher müssen Patientinnen mit kardialen oder renalen Funktionsstörungen sorgfältig beobachtet werden.
      • Frauen mit vorbestehender Hypertriglyzeridämie müssen während einer Estrogen- oder Hormonsubstitutionstherapie engmaschig überwacht werden, weil im Zusammenhang mit einer Estrogen-Therapie unter derartigen Umständen von seltenen Fällen eines starken Triglyzeridanstiegs im Plasma mit der Folge einer Pankreatitis berichtet wurde.
      • Estrogene erhöhen die Konzentration des thyroxinbindenden Globulins (TBG), wodurch es zu einem Anstieg des gesamten zirkulierenden Schilddrüsenhormons kommt, was anhand des proteingebundenen Iods (PBI), des T4-Spiegels (Säulen- oder Radioimmunoassay) oder T3-Spiegels (Radioimmunoassay) gemessen wird. Die T3-Harzaufnahme ist herabgesetzt, was einen TBG-Anstieg widerspiegelt. Die freien T4- und T3-Konzentrationen verändern sich nicht. Andere Bindungsproteine können im Serum erhöht sein, wie das kortikoidbindende Globulin (CBG) und das geschlechtshormon-bindende Globulin (sex-hormone-binding-globulin/SHBG), was zu einem Ansteigen der zirkulierenden Kortikosteroide bzw. Sexualhormone führt. Freie oder biologisch aktive Hormonkonzentrationen bleiben unverändert. Andere Plasmaproteine können erhöht sein (Angiotensinogen/Reninsubstrat, Alpha-1-Antitrypsin, Coeruloplasmin).
      • Unter einer HRT verbessern sich die kognitiven Fähigkeiten nicht. Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für eine wahrscheinliche Demenz bei Frauen, die bei Beginn einer kontinuierlichen kombinierten HRT oder einer Estrogen-Monotherapie älter als 65 Jahre waren.
      • Es ist bekannt, dass eine Kontaktsensibilisierung bei allen topischen Applikationen vorkommen kann. Obwohl es äußerst selten geschieht, sollen Frauen, die eine Kontaktsensibilisierung auf einen der Bestandteile des Pflasters entwickeln, davor gewarnt werden, dass eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion entstehen kann, wenn sie sich weiter dem verursachenden Stoff aussetzen.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Der Metabolismus der Estrogene und Gestagene kann durch die gleichzeitige Anwendung von Substanzen verstärkt werden, die Arzneimittel-metabolisierende Enzyme, vor allem die Cytochrom-P450-Enzyme, induzieren, zu diesen Substanzen gehören Antikonvulsiva (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin) und Antiinfektiva (z. B. Rifampicin, Rifabutin, Nevirapin, Efavirenz). Ritonavir, Telaprevir und Nelfinavir haben, wenn sie zeitgleich mit Steroidhormonen angewandt werden, enzymstimulierende Eigenschaften, obwohl sie eigentlich als starke Enzymhemmer bekannt sind.
    • Pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum ) enthalten, können den Metabolismus der Estrogene und Gestagene induzieren.
    • Estradiol wird überwiegend durch CYP3A4 metabolisiert, weshalb die zeitgleiche Anwendung von CYP3A4-Inhibitoren, wie beispielsweise Ketoconazol und Erythromycin, zu einer Erhöhung der Estradiol-Exposition führen kann.
    • Bei der transdermalen Anwendung wird der First-pass-Effekt in der Leber umgangen, sodass transdermal angewandte Estrogene und Gestagene möglicherweise weniger stark als orale Hormone durch Enzyminduktoren beeinträchtigt werden.
    • Klinisch kann ein erhöhter Estrogen- und Gestagenmetabolismus zu einer verminderten Wirkung dieser Hormone und zu Veränderungen des uterinen Blutungsmusters führen.
    • Einige Labortests könnten durch die Estrogen-Therapie beeinflusst werden, insbesondere Tests der Glucosetoleranz und der Schilddrüsenfunktion.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es ist kein Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen bekannt.
  • Überdosierung
    • Aufgrund des Applikationsweges ist eine Überdosierung von Estradiol oder Norethisteronacetat unwahrscheinlich. Bei Anzeichen einer Überdosierung sollte das transdermale Pflaster von der Haut entfernt werden. Symptome einer Überdosierung mit einer oralen Estrogen-Therapie sind Spannungsgefühle in der Brust, Übelkeit, Erbrechen und/oder Metrorrhagie. Eine Überdosierung mit Gestagenen kann zu Depression, Müdigkeit, Akne und Hirsutismus führen.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • SequidotArgA8-/sup> ist in der Schwangerschaft nicht indiziert. Wenn es während der Behandlung mit SequidotArgA8-/sup> zur Schwangerschaft kommt, sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden.
  • Die klinischen Daten aus einer begrenzten Zahl exponierter Schwangerschaften zeigen keine unerwünschten Wirkungen von Norethisteronacetat auf den Fetus. Bei höheren Dosen, als sie üblicherweise bei oralen Kontrazeptiva und Arzneimitteln zur Hormonsubstitutionstherapie angewendet werden, wurde eine Maskulinisierung von weiblichen Feten beobachtet.
  • Die meisten zurzeit vorliegenden epidemiologischen Studien, die hinsichtlich einer unbeabsichtigten Exposition des Fetus mit Kombinationen von Estrogenen und Gestagenen relevant sind, zeigen keine teratogenen oder fetotoxischen Wirkungen.

Stillzeithinweise



  • SequidotArg- ist in der Stillzeit nicht indiziert.

Beim Menschen liegen keine ausreichenden Erfahrungen zum Risiko in der Schwangerschaft vor.

Beim Menschen liegen keine ausreichenden Erfahrungen zum Risiko in der Schwangerschaft vor.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Verordnungseinschränkung gem. Arzneimittelrichtlinie Anlage III für Klimakteriumstherapeutika, - ausgenommen zur systemischen und topischen hormonellen Substitution, sowohl für den Beginn als auch für die Fortführung einer Behandlung postmenopausaler Symptome ist die niedrigste wirksame Dosis für die kürzest mögliche Therapiedauer anzuwenden. Risikoaufklärung, Art, Dauer und Ergebnis des Einsatzes von Klimakteriumstherapeutika sind zu dokumentieren. Rechtliche Grundlagen und Hinweise: Verordnungseinschränkung verschreibungspflichtiger Arzneimittel nach dieser Richtlinie.

 

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