Sendolor 1mg/ml Inf (1X100 ml)

Hersteller Ever Pharma GmbH
Wirkstoff Morphin
Wirkstoff Menge 75,92 mg
ATC Code N02AA01
Preis 79,38 €
Menge 1X100 ml
Darreichung (DAR) INF
Norm N1
Sendolor 1mg/ml Inf (1X100 ml)

Medikamente Prospekt

Morphin75.92mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe354.5mg
[Basiseinheit = 100 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - invasiv

  • Morphinsulfat
    • Überempfindlichkeit gegen Morphin
    • bestehender Darmverschluss (Ileus)
    • Atemdepression
    • schwere chronische obstruktive Atemwegserkrankungen
    • akutes Abdomen
    • bei intrathekaler oder epiduraler Anwendung:
      • Gerinnungsstörungen
      • Infektionen im Injektionsgebiet
  • Morphinhydrochlorid
    • Überempfindlichkeit gegen Morphin
    • bestehender Darmverschluss (Ileus)
    • Atemdepression
    • schwere chronische obstruktive Atemwegserkrankungen
    • akutes Abdomen
    • Sekretstau
    • akute Lebererkrankung
    • Zustände von Agitiertheit während der Wirkung von Alkohol oder Hypnotika
    • bei intrathekaler oder epiduraler Anwendung:
      • Gerinnungsstörungen
      • Infektionen im Injektionsgebiet

Art der Anwendung



  • Infusionslösung
    • intravenös, subkutan, intramuskulär, epidural, intrathekal, PCA

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Infusionslösung enthält 1 mg Morphinhydrochlorid 3 H2O

  • starke akute Schmerzen, Krebsschmerzen und Durchbruchschmerzen bei Krebserkrankungen
    • Erwachsene
      • intravenös
        • 2,5 - 15 mg, über 4 - 5 Min.
          • opioidnaive Patienten: besondere Sorgfalt bei Verabreichung hoher Dosen, wie z. B. 10 - 15 mg erforderlich
      • subkutan, intramuskulär
        • 5 - 20 mg
        • üblicherweise 10 mg / Anwendung, falls notwendig max. alle 4 Stunden
      • epidural
        • initial: 5 mg
        • bei Bedarf nach einer Stunde 1 - 2 mg, ggf. wiederholen
        • üblicherweise bis insgesamt 10 mg / Tag
      • epidurale Infusion
        • initial: 3,5 - 7,5 mg / Tag (24 Stunden)
        • bei Bedarf, Dosiserhöhung: 1 - 2 mg / Tag
      • intrathekal
        • 0,2 - 1 mg einmalig, vorzugsweise nicht wiederholen
        • mit einem implantierten Mikroinfusionssystem, schrittweise Dosiserhöhung auf 25 mg / Tag (nach 40 Wochen kontinuierlicher Behandlung)
    • termingerecht entbundene Neugeborene
      • intravenös: nur wenn ein besonders schneller Wirkungseintritt erforderlich ist
        • 0,025 - 0,05 mg / kg KG, sehr langsam verabreicht (eine Verdünnung mit Natriumchloridlösung 9 mg / ml (0,9 %) wird empfohlen)
      • subkutan, intramuskulär
        • 0,025 - 0,05 mg / kg KG, falls notwendig max. alle 4 Stunden
        • max. Einzeldosis: 10 mg
    • Kinder und Jugendliche
      • intravenös: nur wenn ein besonders schneller Wirkungseintritt erforderlich ist
        • 0,05 - 0,1 mg / kg KG, sehr langsam verabreicht (eine Verdünnung mit Natriumchloridlösung 9 mg / ml (0,9 %) wird empfohlen)
      • subkutan, intramuskulär
        • 0,05 - 0,2 mg / kg KG, falls notwendig max. alle 4 Stunden
        • max. Einzeldosis: 10 mg
    • ältere Patienten
      • subkutan, intramuskulär, intravenös
        • 2,5 - 10 mg / Anwendung
        • generell
          • Dosis mit Vorsicht auswählen
          • am unteren Ende des Dosisbereichs beginnen
          • anschließend Dosis schrittweise bis zur gewünschten Wirkung titrieren
    • opioidnaive Patienten
      • besondere Sorgfalt bei Verabreichung hoher Dosen, wie z. B. 10 - 15 mg erforderlich
    • Durchblutungsstörungen
      • langsame i.v. Verabreichung: Wirkstoff wird s.c. oder i. m. nicht ausreichend resorbiert
    • Prämedikation
      • 60 - 90 Min. vor dem chirurgischen Eingriff: bis zu 10 mg, s.c. oder i.m. Injektion
    • Erhaltungsdosen
      • bei kontinuierlicher i.v. Gabe: 0,8 - 80 mg / Stunde ausreichend
      • einige Patienten benötigten und erhielten jedoch weit höhere Dosen
    • kontinuierliche epidurale Infusion bei opioidnaiven Patienten
      • initial: 3,5 - 7,5 mg / Tag
      • Patienten mit einer gewissen Opioidtoleranz: 4,5 - 10 mg / Tag
      • notwendige Dosen können während der Behandlung wesentlich ansteigen
        • einige Patienten benötigen unter Umständen bis zu 20 - 30 mg / Tag
    • intrathekale Anwendung
      • Dosis an Morphin kann reduziert werden, wenn es intrathekal mit Bupivacain kombiniert wird
    • patientengesteuerte Analgesie (PCA)
      • nationale klinische Richtlinien können von den oben genannten abweichen
      • PCA: intermittierende oder kontinuierliche parenterale Infusion von Morphin zusammen mit einer patientengesteuerten Gabe von Rescue-Dosen nach Bedarf, die in eine tragbare Pumpe programmiert werden
      • postoperativ kann die PCA-Methode aus intermittierenden, patientengesteuerten Rescue-Boli und / oder einer Basisinfusion plus einer patientengesteuerten Rescue-Verabreichung bestehen
      • PCA wird i.v. oder s.c. verabreicht
      • zur Behandlung von chronischen Schmerzen bei Krebserkrankungen, wenn
        • eine orale Gabe nicht ratsam ist
        • die Gesamtdosis an oralem Morphin groß ist
        • eine PCA notwendig ist, um eine bessere Compliance zu erreichen
        • eine PCA zu einer unmittelbaren Linderung von mechanischen Schmerzen (incident pain) führt
      • Krebspatienten mit Durchbruchschmerzen
        • trotz optimierter 24-Stunden-Opioidtherapie wird ein i.v. Bolus von 20 % der gesamten, der oralen Morphintagesdosis äquivalenten Dosis der Opioid-Hintergrundtherapie empfohlen
      • technisch verabreicht sich der Patient eine Rescue-Dosis, indem er auf einen Knopf drückt, der ein Programm aktiviert, das ein computergesteuertes Arzneimittelinjektionssystem ansteuert, das mit der Infusionspumpe verbunden ist
      • Rescue-Dosis
        • beträgt 25 - 50% der stündlichen kontinuierlichen Dosis
        • ein PCA-Bolus enthält mind. 1 mg Morphin
      • Sperrintervall
        • Zeitraum, in dem kein Arzneimittel abgegeben wird, auch wenn versucht wird, das Gerät zu betätigen
        • wird einprogrammiert und kann auf Intervalle von 5 Min. bis 1 oder 2 Stunden für Inzidenz- oder Durchbruchschmerzen eingestellt werden
        • Patienten und verantwortliche Familienangehörige oder die wichtigste Pflegeperson sollten mit der Bedienung der Pumpe, dem Batteriewechsel und der Interpretation der Pumpenalarme vertraut gemacht werden
      • unerlässlich bei einer ambulanten PCA
        • 24-stündige telefonische Kontaktstelle
        • dauerhaftes Unterstützungssystem der häuslichen Pflege

Dosisanpassung

  • eingeschränkte Nierenfunktion
    • Morphin ist eines der Opioide, deren Dosierung durch Nierenversagen stark beeinflusst wird
    • Akkumulation der Metaboliten aufgrund einer verminderten renalen Clearance kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen
    • Patienten mit verringerter Nierenfunktion oder Nierenversagen: Morphindosen vorsichtig titrieren
  • eingeschränkte Leberfunktion
    • bei der Verabreichung ist Vorsicht geboten
    • stark eingeschränkte Leberfunktion: Verdoppelung des Dosierungsintervalls in Betracht ziehen
  • Absetzen der Therapie
    • abruptes Absetzen: es kann sich ein Abstinenzsyndrom einstellen
    • Dosis vor dem Absetzen schrittweise reduzieren

Indikation



  • starke akute Schmerzen, Krebsschmerzen und Durchbruchschmerzen bei Krebserkrankungen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - invasiv

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Überempfindlichkeitsreaktionen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • anaphylaktische Reaktionen
      • anaphylaktoide Reaktionen
  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • bei der epiduralen und intrathekalen Morphingabe: Reaktivierung von Herpes labialis Infektionen
  • Endokrine Erkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH, Leitsymptom: Hyponatriämie)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Appetitabnahme bis zum Appetitverlust
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Benommenheit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
      • Schwindel
      • Geschmacksstörungen
      • Hyperhidrose
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • bei der epiduralen und intrathekalen Morphingabe: Reaktivierung von Herpes labialis Infektionen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Tremor
      • unwillkürliches Muskelzucken
      • epileptische Krampfanfälle, insbesondere bei epiduraler oder intrathekaler Gabe
      • bei der epiduralen und intrathekalen Morphingabe
        • schwerwiegende neurologische Symptome wie Paresen, die z.B. auf eine Granulombildung im Bereich der Katheterspitze zurückgehen können
        • verspätete Atemhemmung (bis zu 24 Stunden)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hyperalgesie oder Allodynie
        • insbesondere in hoher Dosierung
        • sprechen nicht auf eine weitere Dosiserhöhung von Morphin an (ggf. Dosisreduktion oder Opioidrotation erforderlich)
      • Hyperhidrose
      • Atemdämpfung (dosisabhängig)
      • Synkope
      • Parästhesien
      • Sedierung in unterschiedlichem Ausmaß von leichter Müdigkeit bis zur Benommenheit (dosisabhängig)
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • allgemein
      • Morphin zeigt vielfältige psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Stimmungsveränderungen, meist Euphorie aber auch Dysphorie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Veränderungen der Aktiviertheit (meist Dämpfung, aber auch Hyperaktivität oder Agitiertheit)
      • Schlaflosigkeit
      • Veränderungen der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit (z.B. Denkstörungen, Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen, Verwirrtheit)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Verminderung der Libido oder Potenzschwäche
      • Abhängigkeit
  • Augenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Miosis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • verschwommenes Sehen
      • Doppeltsehen
      • Augenzittern
      • Pupillenverengung
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • klinisch bedeutsamer Abfall als auch Anstieg der Herzfrequenz (Tachykardie / Bradykardie)
      • Herzklopfen
      • Herzversagen
  • Gefäßerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • klinisch bedeutsamer Abfall als auch Anstieg des Blutdrucks
      • Gesichtsrötungen
      • allgemeine Schwäche bis hin zum Ohnmachtsanfall
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Orthostasesyndrom
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Lungenödem
        • bei intensivmedizinisch behandelten Patienten: nicht-kardiogen bedingte Lungenödeme nach rascher Dosissteigerung
      • Atemdepression (dosisabhängig)
        • bei epiduraler oder intrathekaler Morphingabe sehr selten auch verspätet (bis zu 24 Stunden) möglich
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Bronchospasmen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Dyspnoe
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Husten vermindert
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Obstipation (bei Dauerbehandlung)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung)
      • Appetitlosigkeit
      • Dyspepsie
      • Geschmacksveränderungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Erhöhung der Pankreasenzyme bzw. Pankreatitis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Darmverschluss
      • Bauchschmerzen
      • Zahnerkrankungen
        • wobei jedoch ein ursächlicher Zusammenhang zur Morphin-Behandlung nicht hergestellt werden kann
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Übelkeit (dosisabhängig)
      • Mundtrockenheit (dosisabhängig)
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Gallenkoliken
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Erhöhung leberspezifischer Enzyme
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schwitzen
      • Überempfindlichkeitsreaktionen wie Urtikaria, Pruritus
      • Kontaktdermatitis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • andere Hautausschläge wie Exantheme
      • periphere +ANY-deme (bilden sich nach Absetzen zurück)
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Muskelkrämpfe
      • Muskelstarre
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Störungen bei der Blasenentleerung
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Nierenkoliken
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Erektionsstörungen
      • Amenorrhoe
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Unwohlsein
      • Asthenie
      • Ermüdung
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Schmerz
      • Reizung an der Verabreichungsstelle
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Entzugserscheinungen (Abstinenzsyndrom)
        • körperliche Entzugssymptome u.a. Körperschmerzen, Tremor, Restless Legs Syndrom, Diarrhö, Bauchkolik, Übelkeit, grippeähnliche Symptome, Tachykardie und Mydriasis
        • psychische Symptome u.a. dysphorische Stimmung, Angst und Reizbarkeit
        • wenn die Gabe von Opioiden abrupt abgesetzt wird oder eine Gabe von Opioidantagonisten erfolgt, kann ein Abstinenzsyndrom ausgelöst werden
          • kann in manchen Fällen auch zwischen den Dosen auftreten
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Schüttelfrost
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Toleranzentwicklung
      • Arzneimittelentzugssyndrom bei Neugeborenen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - invasiv

  • sorgfältige ärztliche Überwachung und ggf. Dosisreduktion erforderlich bei:
    • Abhängigkeit von Opioiden
    • Bewusstseinsstörungen, Koma
    • Delirium tremens
    • Kopfverletzungen
    • Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vorliegt oder vermieden werden muss
      • schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie
      • schwere chronisch-obstruktive Lungenerkrankung
      • (schweres) Bronchialasthma
      • übermäßige Bronchialsekretion
    • Cor pulmonale
    • Zyanose
    • Zuständen mit erhöhtem Hirndruck, wenn nicht eine Beatmung durchgeführt wird
    • Hypotension bei Hypovolämie
    • Prostatahyperplasie mit Restharnbildung (Gefahr der Blasenruptur durch Harnverhalten)
    • Harnwegsverengungen oder Koliken der Harnwege
    • Gallenwegserkrankungen, Krämpfe der Gallenwege oder nach einer Operation der Gallenwege und nach einer chirurgischen Anastomose
    • obstruktiven und entzündlichen Darmerkrankungen
    • Ileus
    • Phäochromozytom
    • Pankreatitis
    • Hypothyreose
    • epileptischen Anfallsleiden oder erhöhter Neigung zu Krampfanfällen, Krampfstörungen
    • intrathekaler und epiduraler Anwendung bei gleichzeitig bestehenden Vorerkrankungen des Nervensystems und bei gleichzeitiger systemischer Gabe von Glucocorticoiden
    • (schwerer) Beeinträchtigung der Nierenfunktion, bei Krämpfen der Harnwege
    • eingeschränkter Leberfunktion
    • Kinder < 1 Jahr
    • ältere Patienten
    • Bestehen einer Schwangerschaft
    • Stillzeit
  • Morphin sollte nicht bei idiopathischen oder psychopathologischen Schmerzzuständen angewendet werden
  • Atemdepression
    • Atemdepression ist die bedeutsamste Gefährdung einer Opioidüberdosierung
    • Neugeborene (insbesondere diejenigen, die spontan atmen) haben möglicherweise eine erhöhte Anfälligkeit für eine Atemdepression
      • Morphin i.v. bei Kindern < 1 Jahr mit besonderer Vorsicht anwenden
  • Morphin in Kombination mit anderen Arzneimitteln
    • andere zentral dämpfend wirkende Medikamente (z. B. Sedativa wie Benzodiazepine)
      • Morphin darf nur mit Vorsicht angewendet werden
      • gleichzeitige Anwendung von Morphin und Sedativa wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen
      • aufgrund dieser Risiken sollte eine gleichzeitige Verordnung mit diesen Sedativa Patienten vorbehalten sein, für die keine alternativen Behandlungsoptionen infrage kommen
      • wenn die Entscheidung getroffen wird, Morphin gleichzeitig mit Sedativa zu verordnen, sollte die niedrigste wirksame Dosis angewendet werden und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich sein
      • Patienten engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer Atemdepression und Sedierung überwachen
        • dringend empfohlen, Patienten und ihre Betreuungspersonen anzuweisen, auf diese Symptome zu achten
    • Rifampicin
      • Morphin-Plasmakonzentrationen können durch Rifampicin reduziert werden
      • analgetische Wirkung von Morphin sollte während und nach der Behandlung mit Rifampicin überwacht und die Dosierungen von Morphin angepasst werden
    • MAO-Hemmer
      • MAO-Hemmer können die Wirkung von Morphin (Atemdepression und Hypotonie) verstärken
      • Serotonin-Syndrom
        • wurde bei gleichzeitiger Anwendung von Pethidin und MAO-Hemmern beobachtet
        • ist daher auch bei einer Kombination von Morphin und MAO-Hemmern nicht auszuschließen
  • Toleranz
    • bei längerfristiger Anwendung von Morphin kann es zur Entwicklung einer Toleranz mit der Erfordernis höherer Dosen zum Erzielen des erwünschten analgetischen Effektes kommen
    • Kreuztoleranz zu anderen Opioiden besteht
  • Abhängigkeit und Entzugssyndrom (Abstinenzsyndrom)
    • Morphin = suchterzeugender Wirkstoff
    • die chronische Anwendung von Morphin kann zu physischer Abhängigkeit führen und bei abrupter Beendigung der Therapie kann ein Entzugssyndrom auftreten
      • bei bestimmungsgemäßer Anwendung bei chronischen Schmerzpatienten ist das Risiko psychischer Abhängigkeit deutlich reduziert bzw. differenziert zu bewerten
    • Risiko steigt mit längerer Anwendungsdauer und höherer Dosierung des Arzneimittels
    • Symptome können durch Anpassung der Dosis oder der Darreichungsform sowie über das schrittweise Absetzen von Morphin verringert werden
    • Behandlungsende: wenn die Therapie mit Morphin nicht mehr länger erforderlich ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten der Symptome eines Entzugssyndroms zu vermeiden
  • Missbrauchspotential
    • Morphin besitzt ähnlich wie andere starke Opioide ein Missbrauchspotential und kann daher von Personen mit latenten oder manifesten Suchterkrankungen bewusst missbraucht werden
    • bei Patienten mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch in der Anamnese soll Morphin mit besonderer Vorsicht angewendet werden
    • psychische Abhängigkeit (Arzneimittelsucht) kann sich nach Gabe opioidhaltiger Analgetika wie Morphin entwickeln
      • besondere Vorsicht bei anamnestischem Alkohol- oder Arzneimittelmissbrauch
  • Operationen
    • Morphin ist prä-, intra- und postoperativ wegen des gegenüber Nichtoperierten in der postoperativen Phase höheren Risikos eines Ileus oder einer Atemdepression nur mit Vorsicht anzuwenden
  • Maskierung
    • aufgrund der analgetischen Wirkung von Morphin können schwerwiegende intraabdominelle Komplikationen wie z.B. eine Darmperforation maskiert werden
  • Hyperalgesie
    • bei einer Hyperalgesie, die sehr selten insbesondere bei hoher Dosierung auftreten kann, wird eine weitere Dosiserhöhung von Morphin zu keiner weiteren Schmerzreduktion führen
    • Dosisreduktion oder Wechsel zu einem anderen Opioid kann dann erforderlich werden
  • Nebenniereninsuffizienz
    • bei bestehender Nebennierenrindeninsuffizienz (z.B. Morbus Addison) sollte die Plasmakortisolkonzentration kontrolliert und ggf. Corticoide substituiert werden
    • Opioid-Analgetika können eine reversible Nebenniereninsuffizienz verursachen, die eine Überwachung und eine Ersatztherapie mit Glucocorticoiden erfordert
    • Symptome einer Nebenniereninsuffizienz sind beispielsweise:
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Appetitverlust
      • Erschöpfung
      • Schwäche
      • Schwindelgefühl
      • niedriger Blutdruck
  • verminderte Spiegel von Sexualhormonen und erhöhte Prolaktin-Konzentrationen
    • Langzeitanwendung von Opioid-Analgetika kann mit verminderten Spiegeln von Sexualhormonen und erhöhten Prolaktin-Konzentrationen einhergehen
    • Opioide wie Morphin können die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren- oder Gonaden-Achsen beeinflussen
      • zu den möglichen Veränderungen zählen ein Anstieg von Prolaktin im Serum und eine Abnahme von Kortisol und Testosteron im Plasma
      • zu den Symptomen zählen verminderte Libido, Impotenz oder Amenorrh+APY
  • Akutes Thorax-Syndrom (ATS) bei Patienten mit Sichelzellkrankheit (SZK)
    • aufgrund eines möglichen Zusammenhangs zwischen ATS und der Anwendung von Morphin bei SZK-Patienten, die während einer vasookklusiven Krise mit Morphin behandelt werden, engmaschige Überwachung auf ATS-Symptome angezeigt
  • Patienten unter intrathekaler oder epiduraler Dauertherapie
    • sollten im Rahmen der Pumpenkontrolle auf Frühzeichen von Katheterspitzengranulomen kontrolliert werden (z.B. Minderung der analgetischen Wirkung, unerwartete Schmerzzunahme, neurologische Symptome), um das Risiko möglicherweise irreversibler neurologischer Komplikationen zu minimieren
  • Chordotomie
    • bei Patienten, die einer Chordotomie unterzogen werden, ist nach dem Eingriff die Dosis neu einzustellen
  • Verhütung
    • wegen der mutagenen Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff Männern und Frauen im zeugungs- bzw. gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist
  • Patienten in höherem Lebensalter oder mit reduziertem Allgemeinzustand
    • Dosis sollte reduziert werden
  • Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
    • besonders vorsichtige Dosierung
  • Patienten mit Verdacht auf verzögerte Magen-Darm-Passage
    • besonders vorsichtige Dosierung
  • Kinder < 1 Jahr
    • Anwendung nur mit besonderer Vorsicht, da eine erhöhte Empfindlichkeit für die beeinträchtigende Wirkung auf die Atemfunktion besteht
  • Doping
    • Anwendung von Morphin kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - invasiv

  • Morphin darf in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Nutzen für die Mutter das Risiko für das Kind klar überwiegt
  • beim Menschen keine ausreichenden Daten vorliegend, die die Bewertung eines möglichen teratogenen Risikos erlauben würden
  • Berichte über möglichen Zusammenhang mit einer erhöhten Häufigkeit von Leistenbrüchen
  • Morphin passiert die Plazentaschranke
  • Entbindung
    • Morphin kann die Dauer der Wehentätigkeit verlängern oder verkürzen
    • Morphin kann beim Neugeborenen eine Atemdepression hervorrufen, wenn es während der Entbindung angewendet wird
    • Neugeborene, deren Mütter während der Entbindung Opioidanalgetika erhalten, sollten auf Anzeichen einer Atemdepression oder eines Entzugssyndroms überwacht und ggf. mit einem spezifischen Opioidantagonisten behandelt werden
  • Entzugssyndrom bei Neugeborenen
    • bei Neugeborenen von Müttern, die während der Schwangerschaft längere Zeit Opioid-Analgetika erhalten haben, Entzugserscheinungen (Abstinenzsyndrom) beschrieben
    • Neugeborene sollten daher auf Anzeichen eines Entzugssyndroms überwacht werden
      • Behandlung kann ein Opioid und unterstützende Behandlung umfassen
  • Atemdepression bei Neugeborenen
    • Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft Opioid-Analgetika erhalten haben, sollten auf Anzeichen einer Atemdepression überwacht werden und sollten gegebenenfalls mit einem spezifischen Opioidantagonisten behandelt werden
  • tierexperimentelle Studien
    • Untersuchungen an Tieren zeigten ein Schädigungspotential für die Nachkommen während der gesamten Dauer der Trächtigkeit
  • Fertilität und Männer/Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter
    • in tierexperimentellen Studien gezeigt, dass Morphin die Fertilität reduzieren kann
    • Morphin kann das Auftreten von Chromosomenschäden an Keimzellen fördern
    • wegen der mutagenen Eigenschaften von Morphin sollte es Männern und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Morphin - invasiv

  • Stillen nicht empfohlen, da beim Säugling klinisch relevante Konzentrationen erreicht werden können
  • Übergang in die Muttermilch
    • Morphin erreicht dort höhere Konzentrationen als im mütterlichen Plasma

Ausschleichend dosieren.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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