Sandimmun Neoral (50 ml)

Hersteller Axicorp Pharma GmbH
Wirkstoff Ciclosporin mikroemulgiert
Wirkstoff Menge 100 mg
ATC Code L04AD01
Preis 188,62 €
Menge 50 ml
Darreichung (DAR) LSE
Norm N2
Sandimmun Neoral (50 ml)

Medikamente Prospekt

Ciclosporin, mikroemulgiert100mg
(H)alpha-TocopherolHilfsstoff
(H)EthanolHilfsstoff
(H)MaiskeimölHilfsstoff
(H)PEG Rizinusöl, hydriertHilfsstoff
(H)PropylenglycolHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ciclosporin - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Ciclosporin
  • Kombination mit Produkten, die Hypericum perforatum (Johanniskraut) enthalten
  • Kombination mit Arzneimitteln, die Substrate des Multidrug-Efflux-Transporter P-Glykoproteins oder der Organo-Anion-Transporter Proteine (OATP) sind und für die erhöhte Plasmakonzentrationen mit schweren und / oder lebensbedrohlichen Ereignissen verbunden sind, z.B.
    • Bosentan
    • Dabigatran-Etexilat
    • Aliskiren

Art der Anwendung



Zubereitung

  • Verdünnung der Lösung zur Einnahme vorzugsweise mit Leitungswasser oder Apfelsaft empfohlen
  • Unmittelbar vor Einnahme Lösung gut verrühren
  • Pipette mit dem zur Verdünnung benutzten Getränk nicht in Berührung kommen lassen, zur Reinigung Pipette nicht ausspülen, sondern nur von aussen mit trockenem Tuch abwischen

Inkompatibilitäten

  • Vermeidung von Grapefruitsaft in Zusammenhang mit Einnahme von Ciclosporin

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml enthält 100 mg Ciclosporin

  • allgemeine Hinweise
    • Einstellung von Patienten auf Cicloral Lösung sollte nur von Ärzten, die mit der immunsuppressiven Therapie bzw. der Behandlung von Transplantationspatienten vertraut sind, vorgenommen werden
    • Zur Durchführung einer Therapie mit Cicloral Lösung muss die erforderliche Überwachung der Patienten einschließlich der vollständigen körperlichen Untersuchung, der Blutdruckmessung und der Laborwerte gewährleistet sein
    • Verteilung der Tagesdosis auf 2 Einzelgaben
  • Organtransplantationen
    • Initial: 10 - 14 mg Ciclosporin / kg KG, verteilt auf 2 Einzeldosen innerhalb von 12 Stunden vor Transplantation
    • Beibehaltung der Initialdosis für 1 - 2 Wochen postoperativ
    • Danach: schrittweise Dosisreduktion unter Blutspiegelkontrolle bis zur Erhaltungsdosis von 2 - 6 mg Ciclosporin / kg KG / Tag (Minimalblutspiegel vor nächster Anwendung zwischen 100 und 400 ng Ciclosporin / ml, gemessen mit spezifischem monoklonalen Antikörper)
    • Behandlungsdauer: keine bestimmte Begrenzung
    • Hinweise
      • Bei Nierentransplantationspatienten erhöhtes Risiko von Abstossungsreaktionen bei Dosen am unteren Ende des genannten Bereichs, d.h. < 3 - 4 mg Ciclosporin / kg KG / Tag und entsprechend niedrigen Blutspiegeln < 100 ng/ml
      • Bei einigen Patienten schon 1 Monat nach Transplantation Dosen < 5 mg Ciclosporin / kg KG / Tag ausreichend bei gleichzeitiger Gabe von Corticosteroiden
  • Knochenmark-Transplantationen
    • Initial: 12,5 - 15 mg Ciclosporin / kg KG, verteilt auf 2 Einzeldosen am Tag vor Transplantation
    • Beibehaltung der Initialdosis für ca. 5 Tage postoperativ
    • Danach: 12,5 mg Ciclosporin / kg KG / Tag, mind. 3 - 6 Monate lang, vorzugsweise 6 Monate lang
    • Danach: schrittweise Dosisreduktion und schliesslich Absetzen des Arzneimittels (Dauer des Vorgangs: evtl. bis zu 1 Jahr)
    • Behandlungsdauer: keine bestimmte Begrenzung
    • Prophylaxe der Graft-versus-Host-Krankheit (GVHK) (ggf. nach Absetzen von Ciclosporin auftretend)
      • erneute Behandlung mit Ciclosporin möglich, bei milder chronischer GVHK mit niedrigen Dosen
  • Behandlung einer bestehenden Graft-versus-Host-Krankheit
    • falls Behandlung von Anfang an mit Ciclosporin Lösung: 12,5 - 15 mg Ciclosporin / kg KG / Tag
    • Fortführung der Anfangsdosierung 50 Tage lang
    • anschließend Dosisreduktion um je 5% in wöchentlichen Abständen, bis Dosis von 2 mg Ciclosporin / kg KG / Tag erreicht
    • dann Absetzen des Arzneimittels
  • Hinweise zu Organtransplantationen und Knochenmark-Transplantationen
    • Bei ersatzweiser Umstellung auf intravenöse Infusion von Ciclosporin (bei vorübergehenden gastrointestinalen Beschwerden): einmalige i.v. Verabreichung von 1/3 der zuvor eingenommenen oralen Ciclosporin-Tagesdosis
    • Bei Kleinkindern bisher wenig Erfahrungen mit dem Arzneimittel, bisher Verabreichung der üblichen Dosis bei Kindern ab 1 Jahr ohne besondere Probleme, in verschiedenen Studien bei Kindern höhere Dosen / kg KG nötig und verträglich als bei Erwachsenen, bei Kindern u.U. höhere Ciclosporin-Dosen nötig, um vergleichbare Blutspiegel wie bei Erwachsenen zu erzielen, aufgrund höherer Ciclosporin-Clearance
    • bei einigen Krankheitsbildern (z. B. Lebertransplantation mit Roux-Y-Schlinge, zystische Fibrose, Short-bowel-Syndrom) Malabsorption von Ciclosporin-Präparaten, die nicht in Form einer
      Mikroemulsion vorliegen
      • Vorsicht bei Umstellung von Ciclosporin-Präparaten, die nicht in Form einer Mikroemulsion vorliegen, auf Mikroemulsion (ggf. deutliche Verbesserung der Ciclosporin-Resorption)
      • Hinweise zur Umstellung beachten
  • Schwere endogene Uveitis (bei intakter Nierenfunktion)
    • Initial: 5 - 10 mg Ciclosporin / kg KG / Tag, verteilt auf 2 Einzeldosen, bis zum Eintritt einer Rückbildung der manifesten Uveitis und Besserung der Sehkraft
    • Zur Weiterbehandlung langsame Dosisreduktion auf niedrigste noch wirksame Dosis
    • Häufige Kontrolle der Nierenfunktion, bei Ansteigen des Serum-Kreatinin-Spiegels um mehr als 30% über Ausgangswert Dosisreduktion um 25 - 50%, bei Anstieg > 50% Dosisreduktion um mind. 50+ACU
    • Behandlungsdauer: 3 - 16 Monate
    • Hinweise
      • Zur Einleitung einer raschen Remission oder im akuten Stadium zusätzliche systemische Corticosteroidbehandlung mit 0,2 - 0,6 mg Prednison / kg KG / Tag oder gleichwirksamen Dosen anderer Corticosteroide, wenn Ciclosporin allein nicht ausreicht
      • Erwünschte Vollblutkonzentrationen von Cislosporin: 100 - 150 ng/ml (gemessen mit spezifischem monoklonalen Antikörper)
      • Keine Erfahrung bei Kleinkindern und nur vereinzelte Erfahrungen bei Kindern > 5 Jahren
  • Schwerste Formen der Psoriasis
    • Zur Einleitung einer raschen Rückbildung: 2,5 mg Ciclosporin / kg KG / Tag, verteilt auf 2 Einzeldosen
    • Dosissteigerung, wenn nach 1 Monat keine Besserung des Hautbefundes: in Schritten zu 1 mg Ciclosporin / kg KG bis auf max. 5 mg Ciclosporin / kg KG / Tag (zur Weiterbehandlung Einstellung des Patienten auf niedrigste wirksame Dosis)
    • Tägliche Maximaldosis: 5 mg Ciclosporin / kg KG
    • Anfangsdosen von 5 mg Ciclosporin / kg KG / Tag, verteilt auf 2 Einzeldosen, bei Patienten gerechtfertigt, deren Zustand besonders rasche Besserung erfordert
    • Behandlungsdauer: i.d.R. 12 Wochen, Vorliegen von Erfahrungen über bis zu 24 Wochen
    • Beendigung der Therapie falls nach 6 Wochen mit 5 mg Ciclosporin / kg KG / Tag keine ausreichende Besserung des Krankheitsbildes oder falls wirksame Dosis nicht mit unten genannten Hinweisen vereinbar ist, ebenfalls Therapiebeendigung bei während Therapie entstandenem Bluthochdruck, der nicht angemessen behandelt werden kann
    • Serum-Kreatinin-Spiegel
      • Vor Behandlungsbeginn Bestimmung des Ausgangswerts des Serum-Kreatinin-Spiegels mit mind. 2 Messungen, anschliessend alle 2 Wochen Kontrolle des Serum-Kreatinin-Spiegels in ersten 3 Behandlungsmonaten
      • Bei stabilen Serum-Kreatinin-Spiegeln und Dosis von 2,5 mg Ciclosporin / kg KG / Tag, Kontrolle der Werte danach in zweimonatlichen Abständen, bei höheren Dosen in monatlichen Abständen
      • Bei Ansteigen des Serum-Kreatinin-Spiegels um mehr als 30% über Ausgangswert Dosisreduktion um 25 - 50%, bei Anstieg > 50% Dosisreduktion um mind. 50+ACU
      • Beendigung der Therapie, wenn Dosissenkung innerhalb eines Monats keine Wirkung zeigt
    • Hinweise
      • Kontrolle der Harnsäurespiegel vor Behandlungsbeginn und in den ersten 3 Behandlungsmonaten
      • Erlaubte Leberenzym- und Bilirubin-Werte: maximal doppelt so hoch wie die Norm
  • Nephrotisches Syndrom
    • Individuelle Einstellung der Dosis unter Berücksichtigung der Wirksamkeit (Proteinurie) und der Therapiesicherheit (hauptsächlich Serum-Kreatinin-Spiegel)
    • Tägliche Maximaldosis (empfohlen)
      • Erwachsene: 5 mg Ciclosporin / kg KG
    • Zur Einleitung einer raschen Rückbildung
      • normale Nierenfunktion
        • Erwachsene: 5 mg Ciclosporin / kg KG / Tag, verteilt auf 2 Einzeldosen bei normaler Nierenfunktion
    • Zur Weiterbehandlung langsame Dosissenkung auf niedrigste noch wirksame Dosis
    • Erwünschte Vollblutkonzentrationen: 60 - 160 ng Ciclosporin / ml (gemessen mit spezifischem monoklonalen Antikörper), Kontrolle der Einhaltung dieses Bereiches anfangs möglichst täglich, später alle 2 Wochen
    • Behandlungsdauer: Therapieende bei ausbleibender Wirkung auf Symptomatik des nephrotischen Syndroms nach 3 Monaten
    • Serum-Kreatinin-Spiegel
      • Regelmässige Kontrolle der Serum-Kreatinin-Spiegel in den ersten 3 Behandlungsmonaten (bei normaler Nierenfunktion alle 2 Wochen, bei eingeschränkter Nierenfunktion 1mal / Woche)
      • Bei stabilen Kreatinin-Spiegeln Überprüfung der Werte danach in zweimonatlichen Abständen
      • Bei Ansteigen des Serum-Kreatinin-Spiegels um mehr als 30% über Ausgangswert Dosisreduktion um 25 - 50%, bei Anstieg > 50% Dosisreduktion um mind. 50+ACU
      • Beendigung der Therapie, wenn Dosissenkung innerhalb eines Monats keine Wirkung zeigt
    • Schwere Leberfunktionsstörung
      • Dosisreduktion der Anfangsdosis um 25-50+ACU
    • Eingeschränkte Nierenfunktion
      • Anfangsdosis zur Einleitung einer raschen Rückbildung (bei noch zulässigem Serum-Kreatinin-Spiegel): max. 2,5 mg Ciclosporin / kg KG / Tag
    • Kinder
      • Tägliche Maximaldosis (empfohlen): 6 mg Ciclosporin / kg KG
      • Zur Einleitung einer raschen Rückbildung: 6 mg Ciclosporin / kg KG / Tag, verteilt auf 2 Einzeldosen bei normaler Nierenfunktion
    • Hinweis
      • Kombination von Ciclosporin mit niedrigen Dosen oraler Corticosteroide empfehlenswert, wenn Wirkung von Ciclosporin allein nicht ausreichend, insbesondere bei Patienten mit steroidresistentem nephrotischen Syndrom
  • Hinweise
    • Bei älteren Patienten generell vorsichtige Dosierung, gewöhnlich im niedrigen Dosierungsbereich starten
    • Ergänzende Hinweise für die Umstellung von Ciclosporin auf liposomales Ciclosporin (Bioverfügbarkeit von liposomalem Ciclosporin im Durchschnitt 29% höher als die von normalem Ciclosporin)
      • Transplantationsindikationen
        • Umstellung grundsätzlich im Dosisverhältnis 1:1
        • In einigen Fällen klinisch relevanter Anstieg der Bioverfügbarkeit von Ciclosporin möglich, deshalb grundsätzlich Kontrolle der Minimalblutspiegel innerhalb von 4-7 Tagen nach Umstellung, ggf. Dosisanpassung
        • Zusätzlich, zumindest während der ersten beiden Monate nach Umstellung, Überwachung von Serumkreatinin und Blutdruck
      • Andere Anwendungsgebiete
        • Bei +ACY-quot,schwerer endogener Uveitis+ACY-quot, und +ACY-quot,nephrotischem Syndrom+ACY-quot+ADs
          • Umstellung im Verhältnis 1:1 unter Blutspiegelkontrolle
          • Durchführung der vorgeschriebenen Blutspiegelkontrollen innerhalb von 4 - 7 Tagen nach Umstellung, ggf. Dosisanpassung bei klinisch relevantem Anstieg der Bioverfügbarkeit von Ciclosporin
          • Sorgfältig auf etwaige Zunahme unerwünschter Wirkungen achten
          • Zusätzlich, zumindest während der ersten beiden Monate nach Umstellung, Überwachung von Serumkreatinin und Blutdruck
        • Bei +ACY-quot,schwerste Formen der Psoriasis+ACY-quot, (Umstellung wie Neueinstellung)
          • Zunächst 2,5 mg Ciclosporin / kg KG / Tag, verteilt auf 2 Einzeldosen
          • Danach Einstellung auf niedrigste wirksame Dosis in oben beschriebener Weise
          • Ggf. Dosisanpassung bei vermehrtem Auftreten unerwünschter Wirkungen in den ersten Wochen nach Umstellung, aufgrund erhöhter Bioverfügbarkeit von liposomalem Ciclosporin
          • Durchführung von Blutdruck- und Kreatininspiegel-Kontrollen 2, 4 und 8 Wochen nach Umstellung, alle weiteren Massnahmen gemäss oben beschriebenen Empfehlungen
    • Umstellung zwischen oralen Ciclosporin-Darreichungsformen
      • Umstellung mit besonderer Vorsicht und unter medizinischer Kontrolle
      • Kontrolle der Ciclosporin-Blutspiegel

Indikation



  • Prophylaxe der Transplantatabstossung nach allogenen Transplantationen von Niere, Leber, Herz, Herz-Lunge, Lunge und Pankreas sowie Behandlung der Transplantatabstossung bei Patienten, die zuvor andere Immunsuppressiva erhalten haben
  • Prophylaxe der Transplantatabstossung nach Knochenmarktransplantationen, Prophylaxe und Therapie der Graft-versus-Host-Krankheit
  • Schwere endogene Uveitis
    • manifeste, nichtinfektiöse Uveitis intermedia oder posterior mit Erblindungsgefahr, soweit übliche Therapie nicht anspricht oder unvertretbare Nebenwirkungen auftreten
    • Behcet-Uveitis mit rezidivierend-entzündlicher Mitbeteiligung der Retina
  • Schwerste therapieresistente Formen der Psoriasis, insbesondere vom Plaque-Typ, die mit einer konventionellen systemischen Therapie nicht ausreichend behandelbar sind
  • Steroidabhängiges und steroidresistentes nephrotisches Syndrom infolge glomerulärer Krankheiten wie glomerulärer Minimalveränderungen, fokaler segmentaler Glomerulosklerose oder membranöser Glomerulonephritis bei Erwachsenen und Kindern, bei denen Glucocorticoide oder Alkylantien entweder nicht ausreichend wirksam oder aufgrund ihrer Risiken nicht vertretbar sind
  • Hinweis
    • Verabreichung des Arzneimittels zur Erzielung von Remissionen und zur Aufrechterhaltung dieses Zustandes möglich, ebenso zur Aufrechterhaltung von steroidinduzierten Remissionen und dadurch Ermöglichung des Absetzens der Corticosteroide

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ciclosporin - peroral

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • nach intravenöser Verabreichung: anaphylaktoide Reaktionen
  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • erhöhtes Risiko für generalisierte und lokale Infektionen (virale, bakterielle, parasitäre oder Pilzinfektionen)
      • Verstärkung bestehender Infektionen
      • Reaktivierung einer Polyomavirus-Infektion kann zu einer Polyomavirus-assoziierten Nephropathie (PVAN) oder einer JC-Virus-assoziierten progressiven multifokalen Leukoenzephalopathie (PML) führen
        • Fälle mit schwerwiegendem und/oder tödlichem Ausgang berichtet
  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Lymphomen oder lymphomproliferativer Erkrankungen und anderer Malignome, insbesondere solcher der Haut
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Leukopenie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Anämie
      • Thrombozytopenie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • mikroangiopathische hämolytische Anämie
      • hämolytisch-urämisches Syndrom
    • ohne Häufigkeitsangabe+ACo
      • thrombotische Mikroangiopathie
      • thrombotische thrombozytopenische Purpura
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hyperlipidämie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anorexie
      • Hyperurikämie
      • Hyperkaliämie
      • Hypomagnesiämie
      • Hyperglykämie
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Tremor
      • Kopfschmerzen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Parästhesien
      • Konvulsionen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Enzephalopathie, einschließlich posteriores reversibles Enzephalopathiesyndrom (PRES), Zeichen und Symptome wie Konvulsionen, Verwirrtheit, Desorientiertheit, verminderte Reaktivität, Agitiertheit, Schlaflosigkeit, Sehstörungen, kortikale Blindheit, Koma, Parese und zerebelläre Ataxie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • motorische Polyneuropathie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • A1g-dem der Sehnervpapille inkl. Papillenödem mit möglicher Sehstörung, in Folge einer benigne intrakranielle Hypertension
    • ohne Häufigkeitsangabe+ACo
      • Migräne
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hypertonie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Flush
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Gingivahyperplasie
      • Bauchbeschwerden / Bauchschmerzen
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Durchfall
      • Magenulcera
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Pankreatitis
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • anormale Leberfunktion
    • ohne Häufigkeitsangabe+ACo
      • Hepatotoxizität und Leberschäden einschließlich Cholestase, Gelbsucht, Hepatitis und Leberversagen, in einigen Fällen mit tödlichem Ausgang
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hirsutismus
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypertrichose
      • Akne
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • allergischer Ausschlag
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Muskelkrämpfe
      • Muskelschmerzen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Muskelschwäche
      • Myopathie
    • ohne Häufigkeitsangabe+ACo
      • Schmerzen der unteren Extremitäten
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Nierenfunktionsstörungen
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Gynäkomastie
      • Menstruationsstörungen
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Müdigkeit
      • Fieber
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • A1g-deme
      • Gewichtszunahme

Legende:

  • AKg- = Nebenwirkungen aus der Erfahrung nach Markteinführung, für die die Häufigkeit mangels eines realen Bezugswerts nicht bestimmt werden kann

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ciclosporin - peroral

  • Ärztliche Überwachung
    • Ciclosporin darf nur von Ärzten verschrieben werden, die über Erfahrung auf dem Gebiet der immunsuppressiven Therapie verfügen und eine entsprechende Nachkontrolle einschließlich regelmäßiger und vollständiger körperlicher Untersuchungen, Blutdruckmessungen und Kontrollen der Laborsicherheitsparameter gewährleisten können
    • Transplantationspatienten, die dieses Arzneimittel erhalten, sind in Einrichtungen zu betreuen, die über entsprechende Labors und unterstützende medizinische Ausrüstung verfügen
    • der für die Erhaltungstherapie verantwortliche Arzt muss umfassend über die weitere Kontrolle und Betreuung des Patienten informiert werden
  • Lymphome und andere Malignome
    • Ciclosporin erhöht das Risiko für die Entwicklung von Lymphomen und anderen Malignomen, besonders solchen der Haut
      • erhöhtes Risiko scheint eher mit dem Ausmaß und der Dauer der Immunsuppression in Zusammenhang zu stehen als mit der Verwendung eines spezifischen Wirkstoffs
    • eine Behandlung, bei der mehrere Immunsuppressiva (einschließlich Ciclosporin) kombiniert werden, sollte mit Vorsicht verwendet werden
      • kann zu lymphoproliferativen Erkrankungen und soliden Tumoren führen, für die in einigen Fällen ein tödlicher Ausgang berichtet wurde
    • angesichts des potenziellen Risikos von Hautmalignomen sind Patienten unter Behandlung mit Ciclosporin, insbesondere jene mit einer Behandlung auf Psoriasis oder atopische Dermatitis, darauf hinzuweisen, eine übermäßige Sonneneinstrahlung ohne entsprechenden Schutz zu vermeiden
      • Patienten sollten keine gleichzeitige UVB-Bestrahlung oder PUVA-Photochemotherapie erhalten
  • Infektionen
    • Ciclosporin erhöht die Anfälligkeit der Patienten für die Entwicklung verschiedener bakterieller, parasitärer, viraler und Pilzinfektionen, in vielen Fällen mit opportunistischen Pathogenen
    • eine Aktivierung von latenten Infektionen mit Polyomavirus, die zu einer Polyomavirus-assoziierten Nephropathie (PVAN), insbesondere zu BK-Virus-Nephropathie (BKVN), oder zu JC-Virus-assoziierter progressiver multifokaler Leukoenzephalopathie (PML) führt, wurde bei mit Ciclosporin behandelten Patienten beobachtet
    • solche Erkrankungen stehen häufig mit einer hohen immunsuppressiven Gesamtbelastung in Zusammenhang und müssen bei der Differentialdiagnose bei immunsupprimierten Patienten mit sich verschlechternder Nierenfunktion oder neurologischen Symptomen berücksichtigt werden
      • es wurden auch Fälle mit schwerwiegendem und / oder tödlichem Ausgang berichtet
    • in diesen Fällen sollten wirksame vorbeugende und therapeutische Strategien eingesetzt werden, vor allem bei Patienten mit einer langfristigen immunsuppressiven Kombinationstherapie
  • Nierentoxizität
    • eine Erhöhung von Serumkreatinin und Harnstoff, eine häufige und potenziell schwerwiegende Komplikation, kann bei einer Behandlung mit Ciclosporin eintreten
    • funktionelle Veränderungen sind dosisabhängig und anfangs reversibel
      • sprechen üblicherweise auf eine Dosisreduktion an
    • im Zuge einer Langzeittherapie kann es bei manchen Patienten zu Strukturveränderungen in den Nieren (z. B. interstitielle Fibrose) kommen, die bei Nierentransplantatpatienten von Änderungen in der Folge einer chronischen Abstoßung unterschieden werden müssen
    • regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion gemäß den lokalen Richtlinien für die betreffende Indikation ist erforderlich
  • Lebertoxizität
    • Ciclosporin kann zu dosisabhängigen, reversiblen Erhöhungen von Serumbilirubin und Leberenzymwerten führen
    • es liegen auch Untersuchungsberichte sowie Spontanmeldungen über Hepatotoxizität und Leberschäden, einschließlich Cholestase, Gelbsucht, Hepatitis und Leberversagen, bei mit Ciclosporin behandelten Patienten vor
    • die meisten Meldungen betrafen Patienten mit signifikanten Begleitkrankheiten, Grundkrankheiten und anderen Begleitfaktoren wie etwa infektiösen Komplikationen und Begleitmedikationen mit hepatotoxischem Potenzial
    • in einigen Fällen, vor allem bei Transplantatpatienten, wurde ein tödlicher Ausgang beschrieben
    • eine engmaschige Überwachung der Parameter zur Bewertung der Leberfunktion ist erforderlich
      • im Fall von anormalen Werten muss unter Umständen die Dosis reduziert werden
  • Ältere Patienten (+ACY-gt+ADsAPQ- 65 Jahre)
    • Nierenfunktion besonders sorgfältig überwachen
  • Überwachung der Ciclosporinspiegel
    • wenn Ciclosporin bei Transplantationspatienten angewendet wird, gelten routinemäßige Kontrollen der Blutspiegel von Ciclosporin als wichtige Sicherheitsmaßnahme
    • zur Überwachung der Konzentrationen von Ciclosporin in Vollblut wird bevorzugt ein spezifischer monoklonaler Antikörper (Messung der Stammsubstanz) eingesetzt
      • eine Methode mit HPLC (Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie), die ebenfalls die
        Stammsubstanz misst, kann auch eingesetzt werden
      • falls die Werte im Serum oder Plasma bestimmt werden, ist nach einem Standardtrennprotokoll (Zeit und Temperatur) vorzugehen
    • zur anfänglichen Überwachung bei Lebertransplantationspatienten kann entweder der spezifische monoklonale Antikörper eingesetzt werden oder es sollten parallel Messungen mit dem spezifischen monoklonalen Antikörper und dem nichtspezifischen monoklonalen Antikörper durchgeführt werden, um eine Dosierung sicherzustellen, die eine entsprechende Immunsuppression gewährleistet
    • bei Nicht-Transplantationspatienten gelegentliche Überwachung der Ciclosporin-Blutspiegel empfohlen, z.B.
      • wenn Ciclosporin zusammen mit Wirkstoffen verabreicht wird, die die Pharmakokinetik von Ciclosporin beeinflussen, oder
      • im Fall von ungewöhnlicher klinischer Response (z.B. ein Ausbleiben der Wirkung oder eine Erhöhung der Arzneimittelintoleranz wie eine renale Dysfunktion)
    • beachten, dass die Ciclosporin-Konzentration in Blut, Plasma oder Serum nur einer von vielen Faktoren ist, die den klinischen Status des Patienten bestimmen
    • Ergebnisse sollten daher nur als Richtlinie zur Wahl der Dosis in Verbindung mit anderen klinischen oder Laborparametern dienen
  • Hypertonie
    • regelmäßige Überwachung des Blutdrucks während der Therapie mit Ciclosporin ist erforderlich
    • falls Hypertonie auftritt, entsprechende antihypertensive Therapie einleiten
      • es sollte bevorzugt ein Antihypertensivum eingesetzt werden, das die Pharmakokinetik von Ciclosporin nicht beeinträchtigt (z.B. Isradipin)
  • Erhöhung der Blutlipide
    • da Berichte vorliegen, dass Ciclosporin eine leichte und reversible Erhöhung der Blutlipide induzieren kann, ist es ratsam, Messungen der Blutlipidwerte vor Beginn der Therapie und nach dem ersten Behandlungsmonat durchzuführen
    • falls erhöhte Lipidwerte festgestellt werden, ist eine fettarme Diät oder bei Bedarf eine entsprechende Dosisreduktion in Erwägung zu ziehen
  • Hyperkaliämie
    • Ciclosporin erhöht das Risiko von Hyperkaliämie, insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung
    • es ist auch entsprechende Vorsicht geboten, wenn Ciclosporin gemeinsam mit kaliumsparenden
      Arzneimitteln (z.B. kaliumsparenden Diuretika, ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten) oder kaliumhaltigen Arzneimitteln angewendet wird, sowie auch bei
      Patienten mit einer kaliumreichen Diät
    • unter solchen Umständen ist eine Kontrolle der Kaliumwerte ratsam
  • Hypomagnesiämie
    • Ciclosporin verstärkt die Clearance von Magnesium
    • kann zu einer symptomatischen Hypomagnesiämie führen, insbesondere in der Peritransplantationsphase
    • eine Kontrolle der Magnesiumkonzentrationen im Serum wird in der Peritransplantationsphase empfohlen, vor allem bei Vorliegen neurologischer Symptome / Zeichen
    • bei Bedarf kann eine Magnesiumsubstitution in Erwägung gezogen werden
  • Hyperurikämie
    • Vorsicht bei der Behandlung von Patienten mit Hyperurikämie
  • Attenuierte Lebendimpfstoffe
    • während der Behandlung mit Ciclosporin können Impfungen weniger wirksam sein
    • Anwendung von attenuierten Lebendimpfstoffen sollte vermieden werden
  • Wechselwirkungen
    • mit Vorsicht vorgehen bei der gleichzeitigen Verabreichung von Ciclosporin mit Arzneimitteln, die wesentlich die Ciclosporin-Plasmakonzentrationen durch Hemmung oder Induktion von CYP3A4 und / oder P-Glykoprotein erhöhen oder senken können
    • die Nierentoxiziät sollte überwacht werden, wenn die Gabe von Ciclosporin zusammen
      • mit Wirkstoffen erfolgt, die die Ciclosporin-Spiegel erhöhen oder
      • mit Wirkstoffen erfolgt, die eine nephrotoxische Synergie aufweisen
    • Tacrolimus
      • gleichzeitige Anwendung von Ciclosporin und Tacrolimus sollte vermieden werden
    • Ciclosporin hemmt CYP3A4, das Multidrug-Efflux-Transporter P-Glykoprotein und organische Anionentransportierende Polypeptide (OATP) und kann die Plasmakonzentration gleichzeitig angewendeter Medikamente, die Substrate dieses Enzyms und / oder dieses Transporters sind, erhöhen
      • Vorsicht bei gleichzeitiger Anwendung oder gleichzeitige Anwendung vermeiden
    • bei gleichzeitiger Anwendung von Ciclosporin und Statinen (HMG-CoA-Reduktase-
      Inhibitoren)
      • Ciclosporin erhöht die Exposition von Statinen
      • Dosierung gemäß Produktinformation reduzieren oder gleichzeitige Anwendung bestimmter Statine vermeiden
      • bei Patienten mit Anzeichen und Symptomen einer Myopathie oder bei Patienten mit Risikofaktoren, die für eine schwere Nierenschädigung einschließlich Nierenversagen infolge einer Rhabdomyolyse prädisponiert sind
        • Statin-Therapie vorübergehend aussetzen oder abbrechen
    • Lercanidipin
      • nach der gleichzeitigen Anwendung von Ciclosporin und Lercanidipin war die AUC von Lercanidipin um das 3-fache erhöht und die AUC von Ciclosporin stieg um 21% an
        • Kombination sollte vermieden werden
      • Verabreichung von Ciclosporin 3 Stunden nach Lercanidipin ergab keine Änderung der Lercanidipin-AUC, aber die Ciclosporin-AUC erhöhte sich um 27 +ACU
        • Kombination mit Vorsicht in einem Intervall von mind. 3 Stunden verabreichen
  • Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen bei Indikationen abgesehen von Transplantationen
    • Ciclosporin sollte nicht angewendet werden bei Patienten mit
      • beeinträchtigter Nierenfunktion (mit Ausnahme von Patienten mit nephrotischem Syndrom mit einem zulässigen Grad der Nierenfunktionseinschränkung)
      • unbehandelter Hypertonie
      • unbehandelten Infektionen
      • jeglicher Form von Malignomen
    • vor Einleitung einer Behandlung ist mittels mind. 2 getrennter Messungen von eGFR eine zuverlässige Beurteilung der Nierenfunktion vornehmen
    • Nierenfunktion muss häufig während der Behandlung überprüft werden, um Dosisanpassungen vornehmen zu können
  • Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen bei endogener Uveitis
    • bei Patienten mit neurologischem Beh+AOc-et-Syndrom mit Vorsicht anwenden
      • neurologischen Status dieser Patienten sorgfältig überwachen
    • nur beschränkte Erfahrungen für die Anwendung bei Kindern mit endogener Uveitis
  • Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen bei nephrotischem Syndrom
    • Patienten mit anormalen Nierenfunktionswerten bei Behandlungsbeginn sollten initial mit 2,5 mg / kg KG / Tag behandelt werden und müssen besonders sorgfältig überwacht werden
    • aufgrund von Veränderungen der Nierenfunktion in Verbindung mit dem nephrotischen Syndrom kann es schwierig sein, eine durch Ciclosporin induzierte Nierenfunktionsstörung festzustellen
      • in seltenen Fällen induzierte Veränderungen der Nierenstruktur ohne begleitende Erhöhungen von Serumkreatinin beobachtet
    • bei Patienten mit steroidabhängiger Minimal-Change-Nephropathie, bei denen Ciclosporin für mehr als 1 Jahr angewendet wurde, sollte eine Nierenbiopsie in Erwägung gezogen werden
    • bei Patienten mit nephrotischem Syndrom unter Behandlung mit Immunsuppressiva (einschließlich Ciclosporin) gelegentlich das Auftreten von Malignomen (einschließlich Hodgkin-Lymphom) berichtet
  • Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen bei rheumatoider Arthritis
    • nach 6 Monaten Therapie ist die Nierenfunktion je nach Stabilität der Krankheit, der Begleitmedikationen und der Begleitkrankheiten alle 4 - 8 Wochen zu beurteilen
      • häufigere Kontrollen sind dann erforderlich, wenn die Dosis von Ciclosporin erhöht wird oder eine Begleittherapie mit einem NSAR begonnen oder in seiner Dosis erhöht wird
    • Absetzen von Ciclosporin kann erforderlich sein, wenn eine sich während der Therapie entwickelnde Hypertonie nicht entsprechend behandeln lässt
    • erhöhtes Risiko für lymphoproliferativen Erkrankungen berücksichtigen, wie bei anderen langfristigen immunsuppressiven Therapien
    • in Kombination mit Methotrexat besondere Vorsicht aufgrund einer synergistischen nephrotoxischen Wirkung
  • Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen bei Psoriasis
    • Absetzen von Ciclosporin empfohlen, wenn eine sich während der Therapie entwickelnde Hypertonie nicht entsprechend behandeln lässt
    • ältere Patienten
      • sollten nur bei Vorliegen einer mit Behinderungen verbundenen Psoriasis behandelt werden
      • Nierenfunktion besonders sorgfältig überwachen
    • Kinder
      • nur beschränkte Erfahrung für die Anwendung bei Kindern mit Psoriasis
    • bei psoriatischen Patienten unter Behandlung mit Ciclosporin wurde, wie auch bei Patienten mit herkömmlicher immunsuppressiver Therapie, die Entwicklung von Malignomen (insbesondere der Haut) berichtet
      • für Psoriasis untypische Hautläsionen sollten vor Beginn der Behandlung biopsiert werden, sofern Verdacht auf Malignität oder Prämalignität besteht
      • Patienten mit malignen oder prämalignen Hautveränderungen sollten nur nach einer entsprechenden Behandlung solcher Läsionen mit Ciclosporin behandelt werden und auch nur dann, wenn keine anderen Möglichkeiten für eine erfolgreiche Therapie bestehen
    • lymphoproliferativen Erkrankungen bei einigen wenigen mit Ciclosporin behandelten Psoriasis-Patienten aufgetreten
      • sprachen auf ein promptes Absetzen der Behandlung an
    • keine begleitende UVB-Bestrahlung oder PUVA-Photochemotherapie bei Patienten unter Ciclosporin
  • Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen bei atopischer Dermatitis
    • Absetzen von Ciclosporin empfohlen, wenn eine sich während der Therapie entwickelnde Hypertonie nicht entsprechend behandeln lässt
    • Kinder
      • nur beschränkte Erfahrung für die Anwendung bei Kindern mit atopischer Dermatitis
    • ältere Patienten
      • sollten nur bei Vorliegen einer mit Behinderungen verbundenen atopischen Dermatitis behandelt werden
      • Nierenfunktion besonders sorgfältig überwachen
    • Lymphadenopathie
      • benigne Lymphadenopathie ist häufig mit Erkrankungsschüben von atopischer Dermatitis verbunden und bildet sich ausnahmslos entweder spontan oder mit einer generellen Besserung der Krankheit zurück
      • eine unter Behandlung mit Ciclosporin festgestellte Lymphadenopathie sollte regelmäßig überwacht werden
      • Lymphadenopathien, die trotz einer Besserung der Krankheitsaktivität fortbestehen, sollten als Vorsichtsmaßnahme mittels Biopsie untersucht werden, um sicherzustellen, dass kein Lymphom vorliegt
    • aktive Infektionen mit Herpes simplex
      • sollten abgeheilt sein, bevor eine Behandlung mit Ciclosporin begonnen wird, sind aber nicht notwendigerweise ein Grund für einen Therapieabbruch, falls sie während der Therapie auftreten, es sei denn, es handelt sich um eine schwere Infektion
    • Hautinfektionen mit Staphylococcus aureus
      • sind keine absolute Kontraindikation für eine Therapie mit Ciclosporin, sollten aber mit einer entsprechenden antibakteriellen Therapie behandelt werden
    • gleichzeitige Anwendung von oralem Erythromycin sollte vermieden werden, da es bekanntermaßen die Blutspiegel von Ciclosporin erhöhen kann
      • gibt es jedoch keine Alternative zu Erythromycin, wird empfohlen, die Blutspiegel von Ciclosporin und die Nierenfunktion engmaschig zu kontrollieren und den Patienten auf mögliche Nebenwirkungen von Ciclosporin zu überwachen
    • keine begleitende UVB-Bestrahlung oder PUVA-Photochemotherapie bei Patienten unter Ciclosporin
  • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen in anderen Indikationen als Transplantationen
    • außer für die Behandlung von nephrotischem Syndrom liegen keine entsprechenden Erfahrungen mit Ciclosporin vor
    • Anwendung bei Kindern < 16 Jahren außerhalb der Transplantationsindikationen mit Ausnahme des nephrotischen Syndroms daher nicht empfohlen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ciclosporin - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ciclosporin - peroral

  • Ciclosporin sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der Nutzen für die Mutter rechtfertigt die möglichen Risiken für den Fetus
    • Erfahrung mit Ciclosporin bei schwangeren Frauen ist beschränkt
    • keine adäquaten und gut kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen vorliegend
  • bei schwangeren Frauen, die nach einer Transplantation eine Therapie mit Immunsuppressiva einschließlich Ciclosporin und Ciclosporin-haltiger Therapien erhalten, besteht ein Risiko für eine Frühgeburt (< 37 Wochen)
  • beschränkte Anzahl von Beobachtungsberichten für Kinder mit Exposition mit Ciclosporin in utero vorliegend, und zwar bis zu einem Alter von etwa 7 Jahren
    • Nierenfunktion und Blutdruck bei diesen Kindern waren normal
  • tierexperimentelle Studien
    • haben reproduktionstoxikologische Effekte gezeigt (Ratten, Kaninchen)
  • Fertilität
    • nur beschränkte Daten zur Wirkung von Ciclosporin auf die Fertilität beim Menschen vorliegend

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ciclosporin - peroral

  • Frauen, die mit Ciclosporin behandelt werden, sollten nicht stillen, da Ciclosporin möglicherweise schwerwiegende Nebenwirkungen bei gestillten Neugeborenen / Säuglingen verursachen kann
    • Entscheidung muss darüber getroffen werden, ob auf das Stillen oder auf die Behandlung mit dem Arzneimittel verzichtet werden soll
    • dabei die Bedeutung des Arzneimittels für die Mutter berücksichtigen
  • Übergang von Ciclosporin in die Muttermilch

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Enthält 0,5-3,0 g Alkohol pro Einzelgabe. Ein gesundheitliches Risiko besteht u. a. bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptikern, Hirngeschädigten, Schwangeren und Kindern. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt werden.

Ausreichende Untersuchungen liegen nicht vor.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Beim selektierten Präparat handelt es sich um ein von der Ersetzung durch ein wirkstoffgleiches Arzneimittel ausgeschlossenes Arzneimittel gemäß § 129 Absatz 1a Satz 2 SGB V. Arzneimittel, die einen in der Arzneimittelrichtlinie Anlage VII, Teil B gelisteten Wirkstoff in einer der aufgeführten Darreichungsformen enthalten, dürfen nicht gemäß § 129 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1b SGB V in Verbindung mit dem Rahmenvertrag nach § 129 Absatz 2 SGB V durch ein wirkstoffgleiches Arzneimittel ersetzt werden. Weitere, in der Anlage nicht aufgeführte Bezeichnungen von Darreichungsformen sind von dieser Regelung erfasst, soweit sie den definitorischen Voraussetzungen der in der Anlage aufgeführten Standard Terms entsprechen.

 

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Rechtliche Hinweise

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