Salazopyrine Ra (100 St)

Hersteller kohlpharma GmbH
Wirkstoff Sulfasalazin
Wirkstoff Menge 500 mg
ATC Code A07EC01
Preis 29,26 €
Menge 100 St
Darreichung (DAR) FMR
Norm N2
Salazopyrine Ra (100 St)

Medikamente Prospekt

Sulfasalazin500mg
(H)CarnaubawachsHilfsstoff
(H)CellacefatHilfsstoff
(H)Glycerol monostearatHilfsstoff
(H)Macrogol 20000Hilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)PovidonHilfsstoff
(H)PropylenglycolHilfsstoff6mg
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Wachs, gebleichtHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Sulfasalazin - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Sulfasalazin oder seine Metaboliten
  • Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide und / oder Salicylate
  • Erkrankung der blutbildenden Organe
  • akute intermittierende Porphyrie
  • schwere Leberinsuffizienz
  • schwere Niereninsuffizienz
  • Patienten mit Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (Gefahr für das Auftreten einer hämolytischen Anämie)
  • vorbestehende Blutbildveränderungen wie Leuko- oder Thrombozytopenie
  • Ileus
  • Erythema exsudativum multiforme (auch in der Anamnese)
  • Stevens-Johnson-Syndrom oder toxisch epidermale Nekrolyse (auch in der Anamnese)
  • gleichzeitige Therapie mit Methenamin
  • Behandlung systemischer Verlaufsformen der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA)
  • Kinder < 6 Jahre

Art der Anwendung



  • magensaftresistente Filmtabletten mind. 1 Stunde vor einer Mahlzeit mit reichlich Flüssigkeit einnehmen
  • ganz schlucken

Dosierung



  • aktive rheumatoide Arthritis
    • Dosiserhöhung, stufenweise bis zur optimalen Dosis
      • 1. Woche: 1 Filmtablette (500 mg Sulfasalazin), abends
      • 2. Woche: 1 Filmtablette (500 mg Sulfasalazin) 2mal / Tag, morgens und abends
      • 3. Woche: 1 Filmtablette (500 mg Sulfasalazin) morgens und 2 Filmtabletten (1000 mg Sulfasalazin) abends
      • 4. und jede darauf folgende Woche: 2 Filmtabletten (1000 mg Sulfasalazin) 2mal / Tag, morgens und abends
    • Dosiserhöhung, optional
      • bei Patienten, die nach 3 Monaten nicht zufriedenstellend auf Therapie mit 2 Tabletten 2mal / Tag (1000mg Sulfasalazin 2mal / Tag) ansprechen
        • Erhöhung auf 2 Tabletten (1000 mg) 3mal / Tag
      • Maximaldosis: 4000 mg Sulfasalazin / Tag
    • Anwendungsdauer:
      • im Allgemeinen Langzeittherapie
      • bei zufriedenstellender Wirksamkeit und guter Verträglichkeit Einnahme über Jahre möglich
      • klinische Wirksamkeit setzt erfahrungsgemäß innerhalb von 1 - 3 Monaten ein
      • zusätzliche Therapie mit schmerzstillenden oder entzündungshemmenden Arzneimitteln kann notwendig sein
  • aktive juvenile idiopathische Arthritis (Kinder ab 6 Jahre)
    • 50 mg / kg KG / Tag, aufgeteilt in 2 Einzeldosen
    • Tagesmaximaldosis: 2 g Sulfasalazin
    • falls keine befriedigende Wirkung nach 3 Monaten:
      • Dosiserhöhung, optional, bis 75 mg / kg KG / Tag
      • max. 3 g Sulfasalazin / Tag
    • einschleichende Therapie empfohlen (Reduktion möglicher gastrointestinaler Unverträglichkeiten)
      • intial: 1/4 oder 1/3 der geplanten Erhaltungsdosis
      • Erreichen der Erhaltungsdosis nach 4 Wochen durch wöchentliche Dosissteigerungen
    • Anwendungsdauer:
      • im Allgemeinen Langzeittherapie
      • bei zufriedenstellender Wirksamkeit und guter Verträglichkeit Einnahme über Jahre möglich
      • klinische Wirksamkeit setzt erfahrungsgemäß innerhalb von 1 - 3 Monaten ein
      • zusätzliche Therapie mit schmerzstillenden oder entzündungshemmenden Arzneimitteln kann notwendig sein

Dosisanpassung

  • Niereninsuffizienz
    • leichte - mäßige Einschränkung der Nierenfunktion
      • keine Dosisanpassung erforderlich
      • Anwendung mit besonderer Vorsicht
    • schwer: kontraindiziert
  • Leberinsuffizienz
    • leichte - mäßige Einschränkung der Leberfunktion:
      • keine Dosisanpassung erforderlich
      • Anwendung mit besonderer Vorsicht
    • schwer: kontraindiziert
  • ältere Patienten
    • keine Dosisanpassung erforderlich
    • besonders sorgfältige Überwachung aufgrund des möglichen Nebenwirkungsprofils
  • Kinder und Jugendliche < 6 Jahre: kontraindiziert

Indikation



  • Behandlung der aktiven rheumatoiden Arthritis (chronische Polyarthritis) des Erwachsenen
  • Behandlung der aktiven juvenilen idiopathischen Oligoarthritis (Enthesitis-assoziierte Arthritis)
    • bei Kindern ab dem 6. Lebensjahr
      • die unzureichend auf nicht steroidale Antiphlogistika (non-steroidal anti-inflammatory drugs, NSAIDs) und/oder lokale Glukokortikoidinjektionen angesprochen haben
  • Behandlung der aktiven juvenilen idiopathischen Polyarthritis und polyarthritischen Spondylarthritis (Enthesitis-assoziierte Arthritis)
    • bei Kindern ab dem 6. Lebensjahr
      • die unzureichend auf nicht steroidale Antiphlogistika (non-steroidal anti-inflammatory drugs, NSAIDs) angesprochen haben

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Sulfasalazin - peroral

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • pseudomembranöse Colitis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • aseptische Meningitis
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Folsäuemangelanämie (Megaloblastose und Makrozytose)
      • Leukopenie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Panzytopenie
      • hämolytische Anämie
      • Methämoglobinämie
      • Thrombozytopenie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Agranulozytose
        • möglicherweise lebensbedrohlich
        • äußert sich in schwerem allgemeinen Krankheitsgefühl, verbunden mit Fieber, Schüttelfrost, Herzrasen, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sowie schmerzhaften Entzündungen der Schleimhäute im Mund-, Nasen- und Rachenraum sowie im Anal- und Genitalbereich
        • ggf. sofort absetzen, Sulfasalazin nicht erneut einnehmen
      • aplastische Anämie
      • Myelosuppression
      • Plasmozytose
      • Eosinophilie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • myelodysplastisches Syndrom
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Pseudomononukleose
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Induktion von Autoantikörpern
      • Hypogammaglobulinämie
      • systemischer Lupus erythematodes
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • DRESS - Syndrom (Hautreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen, teilweise Reaktionen ähnlich einer Mononucleosis infectiosa oder Serumkrankheit)
      • Anaphylaxie
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Appetitverlust
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Folatmangel
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schlaflosigkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Depression
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Psychose
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Kopfschmerzen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schwindel
      • Schläfrigkeit
      • Konzentrationsstörungen
      • Störungen des Geschmackssinns
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Parästhesien
      • Störungen des Geruchssinns
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • metallischer Geschmack
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • zentrale und periphere Neuropathie
      • Querschnittsmyelitis
      • aseptische Meningitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Enzephalopathie
      • Krampfanfall
      • Ataxie
  • Augenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • allergische Konjunktivitis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Gelbfärbung der Augen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Verfärbung von Kontaktlinsen (Gelbfärbung)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • akutes bilaterales Engwinkelglaukom und/oder Myopie
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Tinnitus
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Palpitationen
      • Tachykardie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Perikarditis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Myokarditis
  • Gefäßerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypertonie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Raynaud- Syndrom
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Blässe
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Husten
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dyspnoe
      • Bronchialasthma
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • fibrosierende Alveolitis
      • eosinophile Pneumonie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Bronchiolitis obliterans
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • interstitielle Lungenerkrankung
      • eosinophile Infiltration
      • Schmerzen im Oropharynx
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
      • Bauchschmerzen
      • Appetitlosigkeit
      • Dyspepsie
      • Magenbeschwerden
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
      • Diarrhoe
      • abdominelle Schmerzen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Blähungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Stomatitis
      • Pankreatitis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Exazerbation einer remittierenden Colitis ulcerosa
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Mukositis (Geschwüre im Mund)
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • erhöhte Leberenzymwerte
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Ikterus
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hepatitis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • fulminante Hepatitis (möglicherweise mit letalem Ausgang)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Leberversagen
      • cholestatische Hepatitis
      • Cholestase
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Pruritus
      • Exantheme
      • Purpura
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Urtikaria
      • Photosensibilität
      • Angioödem (Quincke-+ANY-dem)
      • Enanthem
      • Alopezie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Zyanose
      • gelb-orange Verfärbung der Haut
      • exfoliative Dermatitis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)
      • toxisch epidermale Nekrolyse (TEN / Lyell-Syndrom)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • akut generalisiertes pustulöses Exanthem
      • Erythem
      • Lichen ruber plantus
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Arthralgie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Muskelschwäche
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Myalgie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Sjögrens-Syndrom
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Proteinurie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hämaturie
      • Kristallurie
      • gelborange Verfärbung des Urins
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • akute interstitielle Nephritis
      • nephrotisches Syndrom
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Nephrolithiasis
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • bei Männern: reversible Oligospermie, vorübergehend eingeschränkte Zeugungsunfähigkeit
  • Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • akute Porphyrieschübe
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Müdigkeit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Fieber
      • Schläfrigkeit
      • Benommenheit
      • Konzentrationsstörungen
      • Schlaflosigkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gesichtsödeme
      • allgemeines Schwächegefühl
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Gelbfärbung von Körperflüssigkeiten
  • Untersuchungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Anstieg antinukleärer Antikörper (ANA)

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Sulfasalazin - peroral

  • Anwendung nur unter ärztlicher Kontrolle
  • Myelosuppression-assoziierte Infektionen
    • u.a. Sepsis und Pneumonie
    • Patienten, die unter der Behandlung mit Sulfasalazin eine neue Infektionserkrankung entwickeln, sollten engmaschig überwacht werden
    • Absetzen von Sulfasalazin bei Entwicklung einer schweren Infektion
    • Vorsicht bei der Anwendung von Sulfasalazin bei Patienten
      • mit wiederkehrenden oder chronischen Infektionen in der Anamnese
      • mit Grunderkrankungen, die die Patienten für Infektionskrankheiten prädisponieren
  • Agranulozytose-Risiko
    • wegen der Möglichkeit einer Agranulozytose sollten Patienten angewiesen werden, auf bestimmte Anzeichen zu achten bzw. davon zu berichten, wie z.B.
      • Fieber
      • Pharyngitis
      • Stomatitis
      • Furunkulose
      • verlängerte oder ungewöhnliche Blutungen
  • Engwinkelglaukom und/oder Myopie
    • bei Patienten, die Acetazolamid erhielten, wurde über ein akutes bilaterales Engwinkelglaukom und/oder Myopie berichtet
    • es wird vermutet, dass dafür ein +ANY-dem der Aderhaut bzw. des Ziliarkörpers verantwortlich ist, bedingt durch eine allergische oder idiosynkratische Reaktion auf die Sulfa-Komponente, die auch für andere Sulfonamide beschrieben wird
    • in diesen Fällen ist die Behandlung mit Sulfasalazin abzubrechen
    • der Patient sollte angewiesen werden, Rat bei dem behandelnden Arzt einzuholen
  • schwere Hauterkrankungen
    • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Toxisch epidermale Nekrolyse (TEN / Lyell-Syndrom) berichtet
      • Patienten auf Anzeichen und Symptome dieser Hautnebenwirkungen hinweisen und engmaschig überwachen
    • Risiko für SJS / TEN in den ersten Behandlungswochen am höchsten
    • Therapie beenden, wenn die ersten Anzeichen / Symptome auftreten:
      • progredienter Hautausschlag evtl. mit Blasenbildung
      • Schleimhautläsionen
    • verbesserte Prognose, wenn:
      • frühzeitige Diagnosestellung
      • sofortiges Absetzen aller verdächtigen Arzneimittel
    • nach einmaligem Auftreten von SJS / TEN: nie wieder mit Sulfasalazin behandeln
  • regelmäßige Kontrolluntersuchungen
    • vollständiges Blutbild, inkl. Differenzial-Leukozytenzahl und Leberfunktionstests
      • vor Beginn der Behandlung
      • Behandlungsmonat 1-3: alle 2 Wochen
      • Behandlungsmonat 4-6: monatlich
      • ab Behandlungsmonat 7: alle 3 Monate bzw. sofern klinisch angezeigt
    • Kontrolle der Nierenfunktion inkl. Urinanalyse
      • vor Beginn der Behandlung
      • Behandlungsmonat 1-3: monatlich (alle Patienten)
      • ab Behandlungsmonat 4: nach klinischem Bedarf
    • Kontrolluntersuchung und Therapie bis zum Erhalt der Untersuchungsergebnisse unterbrechen bei möglichen Hinweisen auf Myelosuppression, Hämolyse oder Hämatotoxizität
      • Halsschmerzen
      • Fieber
      • Blässe
      • Purpura
      • Gelbsucht
    • Kontrolle der Immunglobuline und antinukleären Antikörper (ANA) zu Beginn und in regelmäßigen Abständen
      • Immunglobuline können unter der Therapie abfallen
      • Anstieg der ANA während der Behandlung möglich
      • Veränderungen können krankheitsbedingt sein, Bedeutung für Therapie und Krankheitskontrolle unklar
  • Überempfindlichkeitsreaktionen
    • schwere Überempfindlichkeitsreaktionen können die Beteiligung innerer Organe umfassen, z.B.
      • Hepatitis
      • Nephritis
      • Myokarditis
      • Mononukleose-ähnliches Syndrom (Pseudomononukleose)
      • hämatologische Anomalien (inkl. hämatophagischer Histiozytose)
      • Pneumonitis (inkl. eosinophiler Infiltrate)
    • DRESS: schwere, lebensbedrohliche, systemische Überempfindlichkeitsreaktionen wie Arzneimittelausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen beobachtet
      • unbedingt beachten, dass frühe Manifestationen von Überempfindlichkeit, wie Fieber oder Lymphadenopathie, auch vorliegen können, obwohl augenscheinlich kein Hautausschlag vorhanden ist
      • wenn solche Symptome vorliegen, sollte der Patient sofort entsprechend untersucht werden
        • kann keine alternative Ätiologie für diese Symptome festgestellt werden, sollte Sulfasalazin abgesetzt werden
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • Frauen im gebärfähigen Alter ohne sicheren Konzeptionsschutz sollten Folsäure-Supplementierung erhalten
    • Sulfasalazin kann zu einem Folsäuremangel führen bzw. einen Folsäuremangel verstärken
    • Folsäuremangel während der Schwangerschaft wird mit Neuralrohrdefekten (Anenzephalie, Spina bifida) in Verbindung gebracht
    • erhöhtes Risiko für das Auftreten von Neuralrohrdefekten bei Neugeborenen, wenn die Mutter im Zeitraum von 3 Monaten vor Beginn der Schwangerschaft Sulfasalazin eingenommen hat
  • Fertilität bei Männern
    • Anwendung von Sulfasalazin bei Männern kann zu Oligospermie und somit reversibler Beeinträchtigung der männlichen Fertilität führen
    • Spermienproduktion normalisiert sich durchschnittlich innerhalb von 2 - 3 Monaten nach Absetzen der Therapie
    • kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko aufgrund der beeinträchtigten Fertilität
    • keine verringerte sexuelle Potenz aufgrund der verminderten Anzahl an Samenzellen
  • Kinder
    • Anwendung bei Kindern nur in bestimmten Indikationen
    • Therapie sollte nur von Fachärzten eingeleitet werden, die über ausreichende Erfahrung in der Diagnose und Behandlung der vorliegenden Erkrankung verfügen
  • Anwendung mit Vorsicht bei Patienten mit
    • Neigung zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergiedisposition)
    • Neigung zu Asthma bronchiale
    • leichter Leber- oder Niereninsuffizienz
    • bekannter Überempfindlichkeit gegen Sulfonylharnstoffe
  • Langsam-Acetylierer
    • bei Langsam-Acetylierern kann Sulfapyridin-Spiegel ansteigen und toxische Konzentrationen erreichen
    • Bestimmung des Acetylierer-Phänotyps
      • vor Beginn der Therapie empfohlen
      • beim Auftreten von Nebenwirkungen
      • vor der Therapie von Risikopatienten (Alter, Körpergewicht, Begleiterkrankungen)

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Sulfasalazin - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Sulfasalazin - peroral

  • Anwendung während der Schwangerschaft nur bei eindeutiger Indikationsstellung
    • unter Vorsicht anwenden, v.a. falls die Patientin zum Langsam-Acetylierer-Phänotyp gehört
  • Tierexperimentelle Studien
    • kein Hinweis auf schädigende Wirkung bezüglich Schwangerschaft oder embryofetaler Entwicklung
  • Folsäuremangel
    • Therapie mit Sulfasalazin kann zu Folsäuremangel führen oder einen Folsäuremangel verstärken, der durch die zugrunde liegende Krankheit oder Schwangerschaft bedingt ist
    • ergänzende Gabe von Folsäure während einer Sulfasalazin-Therapie empfohlen für Frauen
      • im gebärfähigen Alter
      • im 1. Trimenon der Schwangerschaft
  • von Müttern, die während der Schwangerschaft Sulfasalazin erhalten hatten, Berichte von Säuglingen mit Neuralrohrdefekten
    • Rolle von Sulfasalazin bei diesen Defekten allerdings nicht untersucht
  • Fertilität
    • Anwendung von Sulfasalazin kann bei Männern zur Oligospermie mit reversibel beeinträchtigter Fertilität führen
    • im Durchschnitt normalisiert sich Spermienproduktion innerhalb von 2 - 3 Monaten nach Absetzen der Therapie
    • in keinem Fall kam es aufgrund der reversibel beeinträchtigten Fertilität zu Fehlbildungen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Sulfasalazin - peroral

  • Verabreichung von Sulfasalazin an stillende Mütter nur mit Vorsicht
  • Sulfasalazin und Sulfapyridin in geringen Mengen in der Muttermilch festgestellt
    • die Konzentration von Sulfapyridin in der Muttermilch beträgt etwa 40 % des mütterlichen Blutgehalts
  • Vorsicht, insbesondere beim Stillen von
    • Frühgeborenen
    • Kindern mit Mangel an Glucose-6-Phosphatdehydrogenase
  • Berichte über Kinder mit Blutstuhl oder Durchfall, die von Müttern gestillt wurden, die Sulfasalazin erhielten
    • bilden sich zurück wenn die Mutter das Arzneimittel absetzt

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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