Sabril Filmtabletten (50 St)

Hersteller Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Wirkstoff Vigabatrin
Wirkstoff Menge 500 mg
ATC Code N03AG04
Preis 65,82 €
Menge 50 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N1
Sabril Filmtabletten (50 St)

Medikamente Prospekt

Vigabatrin500mg
(H)Carboxymethylstärke, Natriumsalz Typ AHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)HypromelloseHilfsstoff
(H)Macrogol 8000Hilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Povidon K30Hilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vigabatrin - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Vigabatrin

Art der Anwendung



  • Tabletten zum Einnehmen
  • einschleichende Dosierung
  • Einnahme 1- 2 mal / Tag vor oder nach den Mahlzeiten
  • ausschleichende Dosierung über zwei bis vier Wochen (unter enger medizinischer Überwachung)
  • bei Gesichtsfeldeinschränkung stufenweises Absetzen von Vigabatrin
    • bei Weiterführung der Behandlung, perimetrische Kontrolluntersuchungen in kürzeren Abständen
  • die Behandlung und Folgebehandlungen und sollte nur von Spezialisten auf dem Gebiet der Epilepsie, der Neurologie oder der Neuropädiatrie eingeleitet werden

Dosierung



Basiseinheit: 1 Tablette enthält 500 mg Vigabatrin

  • Kombinationstherapie von fokalen Anfällen
    • Erwachsene
      • Initialdosis: 1g Vigabatrin / Tag
      • Dosiserhöhung: um 0,5 g Vigabatrin / Woche, abhängig vom klinischen Ansprechen und von der Verträglichkeit
      • Erhaltungsdosis: 2 - 3g Vigabatrin / Tag
      • maximale Tagesdosis: 3g Vigabatrin / Tag
      • Behandlungsdauer: wurde nach einer ausreichenden Behandlungsdauer keine klinisch signifikante Besserung der Anfälle erreicht, soll die Vigabatrin-Behandlung nicht fortgeführt werden
    • Kinder
      • Initialdosis: 40 mg / kg KG / Tag
      • Erhaltungsdosis:
        • 10-15 kg KG: 0,5-1 g / Tag
        • 15-30 kg KG: 1-1,5 g / Tag
        • 30-50 kg KG: 1,5-3 g / Tag
        • > 50 kg KG: 2-3 g / Tag
      • keine Überschreitung der angegebenen Maximaldosen
    • Dosisanpassung
      • Niereninsuffizienz ( Kreatinin-Clearance unter 60 ml/min )
        • Vorsicht bei der Anwendung
        • Anpassung der Dosis und der Häufigkeit der Einnahme
        • Überwachung hinsichtlich Nebenwirkungen wie Sedierung und Verwirrtheit
      • ältere Patienten
        • Vorsicht bei der Anwendung
        • Anpassung der Dosis und der Häufigkeit der Einnahme
        • Überwachung hinsichtlich Nebenwirkungen wie Sedierung und Verwirrtheit
  • Monotherapie bei infantilen Spasmen (West-Syndrom)
    • Initialdosis: 50 mg Vigabatrin / kg KG / Tag, erforderlichenfalls innerhalb einer Woche erreichbar
    • Erhaltungsdosen: bis zu 150 mg Vigabatrin / kg / Tag , gute Verträglichkeit
    • maximale Tagesdosis: 150 mg Vigabatrin / kg / Tag

Indikation



  • In Kombination mit anderen Antiepileptika zur Behandlung
    • von Patienten mit pharmakoresistenten fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung, bei denen alle anderen adäquaten Arzneimittelkombinationen nicht ausreichend wirksam waren oder nicht vertragen wurden
  • Als Monotherapie zur Behandlung infantiler Spasmen (West-Syndrom)
  • Hinweis
    • Mit Ausnahme zur Behandlung infantiler Spasmen darf Vigabatrin nicht zur Monotherapie eingesetzt werden
    • Gefahr von irreversiblen Gesichtsfeldeinschränkungen
    • sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung im Vergleich zu alternativen Therapien

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vigabatrin - peroral

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anämie
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Exzitation (Kinder)
      • Agitiertheit (Kinder)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Agitiertheit
      • Aggression
      • Nervosität
      • Depressionen
      • paranoide Reaktionen
      • Schlaflosigkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypomanie
      • Manie
      • psychotische Störungen / Psychose
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Suizidversuch
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Halluzinationen
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Somnolenz
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Sprachstörungen
      • Kopfschmerzen
      • Schwindel
      • Parästhesien
      • Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen
      • psychische Beeinträchtigungen (Denkstörungen)
      • Tremor
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Koordinationsstörungen (Ataxie)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Enzephalopathie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Optikusneuritis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Fälle von Anomalien bei MRT Untersuchungen des Gehirns
      • Bewegungsstörungen, inklusive Dystonie, Dyskinesie und erhöhtem Muskeltonus, entweder allein oder im Zusammenhang mit Anomalien im MRT
  • Augenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Gesichtsfeldeinschränkungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • verschwommenes Sehen
      • Diplopie
      • Nystagmus
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Retinaerkrankungen (wie periphere Atrophie der Retina)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Optikusatrophie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Nausea
      • Erbrechen
      • abdominale Schmerzen
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Hepatitis
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Alopezie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Exanthem
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Angioödem
      • Urtikaria
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Arthralgie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Müdigkeit/Ermüdung
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • A1g-deme
      • Erregbarkeit
      • Reizbarkeit
  • Untersuchungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Gewichtszunahme / Gewicht erhöht

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vigabatrin - peroral

  • Behandlung darf nur durch einen Spezialisten auf dem Gebiet der Epileptologie, der Neurologie oder der Neuropädiatrie eingeleitet werden
  • Vorkehrungen für eine Nachbeobachtung unter der Aufsicht eines Facharztes im Bereich der Epileptologie, Neurologie oder Neuropädiatrie sind zu treffen
  • mit Ausnahme zur Behandlung infantiler Spasmen keine Anwendung als Monotherapie
  • Gesichtsfelddefekte
    • Vigabatrin sollte nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung im Vergleich zu alternativen Therapien eingesetzt werden, da die Anwendung zu Gesichtsfelddefekten führen kann
    • Gesichtsfeldeinschränkungen wurden mit hoher Prävalenz (etwa 1/3 der Patienten) unter Behandlung mit Vigabatrin berichtet
    • Gesichtsfeldeinschränkungen
      • basierend auf verfügbaren Daten, meist konzentrische Einengung des Gesichtsfeldes beider Augen, gewöhnlich nasal stärker ausgeprägt als temporal
      • im zentralen Gesichtsfeld (innerhalb 30+ALA- exzentrisch) häufig ringförmiger nasaler Defekt
      • zentrale Sehschärfe nicht beeinträchtigt
      • Gesichtsfeldeinschränkungen von gering bis schwerwiegend
        • schwere Fälle von Gesichtsfelddefekten sind potenziell behindernd
      • Risiko kann für Männer höher sein als für Frauen
      • möglicher Zusammenhang zwischen dem Risiko einer Gesichtsfeldeinschränkung und dem Grad der Wirkstoff-Exposition gezeigt, jeweils in Bezug auf die Tagesdosis (von 1 Gramm bis zu mehr als 3 Gramm) und in Bezug auf die Therapiedauer (maximal in den ersten 3 Jahren)
    • Gesichtsfeldeinschränkungen traten meistens erst nach mehreren Monaten oder Jahren nach Beginn einer Vigabatrin-Behandlung auf
    • Gesichtsfeldeinschränkungen können ein beträchtliches Ausmaß annehmen und für den Patienten spürbare Auswirkungen haben
    • verfügbare Daten deuten darauf hin, dass Gesichtsfeldeinschränkungen auch nach dem Absetzen von Vigabatrin irreversibel sind
      • dauerhafter Sehverlust möglich
    • Verschlechterung der Gesichtsfeldeinschränkungen nach Absetzen der Behandlung kann nicht ausgeschlossen werden
    • Vigabatrin wird nicht zur Anwendung bei Patienten mit bereits bestehenden klinisch signifikanten Gesichtsfeldeinschränkungen empfohlen
    • die meisten der Patienten mit perimetrisch bestätigten Störungen zeigten keine klinischen Symptome
      • auch nicht die Fälle, bei denen eine schwere Störung durch die Perimetrie festgestellt wurde
    • deshalb kann diese Nebenwirkung nur durch systematische Untersuchungen zuverlässig erkannt werden
    • zu Behandlungsbeginn und danach in regelmäßigen Abständen müssen die Patienten zur Erkennung von Gesichtsfeldeinschränkungen einer systematischen Untersuchung unterzogen werden
      • Gesichtsfelduntersuchungen müssen über die gesamte Behandlungsdauer hinweg alle 6 Monate durchgeführt werden (Verwendung standardisierter statischer Perimetrie (Humphrey oder Octopus) oder kinetischer Perimetrie (Goldmann))
        • Beurteilung muss nach Absetzen der Therapie 6 bis 12 Monate lang fortgesetzt werden
      • Methoden zur systematischen Untersuchung
        • Perimetrie
          • statische Perimetrie ist bevorzugte Methode zur Erkennung Wirkstoff-assoziierter Gesichtsfeldeinschränkungen
          • systematische perimetrische Untersuchungen zuverlässig erkannt werden, die jedoch normalerweise erst bei Patienten ab einem Entwicklungsalter über 9 Jahre durchgeführt werden können
        • Elektroretinografie
          • Elektroretinografie kann nützlich sein, sollte jedoch nur bei Erwachsenen eingesetzt werden, die nicht in der Lage sind, bei der Perimetrie zu kooperieren sowie bei jüngeren Patienten wie Kindern und Säuglingen (s.unten)
            • basierend auf den verfügbaren Daten scheinen bei Vigabatrin-assoziierten Gesichtsfeldeinschränkungen das erste oszillatorische Potenzial und die 30-Hz-Flicker-Antwort des Elektroretinogramms gegenüber normalen Werten zeitlich verzögert und mit geringerer Amplitude aufzutreten
            • derartige Veränderungen wurden bei mit Vigabatrin behandelten Patienten ohne Gesichtsfeldeinschränkungen nicht beobachtet
        • speziell entwickelte Methode, die auf der Messung von visuell evozierten Potenzialen (VEP) basiert und mit welcher das periphere Sehvermögen bei Kindern im Alter ab 3 Jahren getestet werden kann, ist ggf. auf Anfrage bei bestimmten Firmen erhältlich, derzeit ist diese Methode jedoch noch nicht im Hinblick auf die Erkennung von Vigabatrin-assoziierten Gesichtsfeldeinschränkungen validiert
    • alle Patienten müssen vor Behandlungsbeginn mit Vigabatrin einer augenärztlichen Untersuchung unterzogen werden
    • zu Beginn und während der Vigabatrin-Behandlung muss der Patient und/oder die Pflegeperson, einschl. Eltern ausführlich über Häufigkeit und Auswirkungen der Gesichtsfeldeinschränkungen aufgeklärt werden
    • Patienten müssen ausdrücklich darauf hingewiesen werden, jegliche neuen visuellen Probleme und Symptome, die mit Gesichtsfeldeinschränkungen in Verbindung stehen könnten, zu melden
    • falls sich Hinweise auf Gesichtsfeldeinschränkungen ergeben, muss der Patient an einen Ophthalmologen überwiesen werden
    • wird in den Kontrolluntersuchungen eine Gesichtsfeldeinschränkung beobachtet, so sollte ein stufenweises Absetzen von Vigabatrin in Betracht gezogen werden
      • bei Entscheidung zur Weiterführung der Behandlung, sollten perimetrische Kontrolluntersuchungen in kürzeren Abständen durchgeführt werden, um ein Fortschreiten der Erkrankung oder die das Sehvermögen schwächenden Defekte zu erkennen
      • Vigabatrin sollte nicht gleichzeitig mit anderen retinotoxischen Arzneimitteln angewendet werden
    • Kinder und Jugendliche
      • Gesichtsfelddefekte werden unter Umständen erst bei schwerer Ausprägung erkannt, und unerkannte mittelschwere Defekte können die Unversehrtheit des Kindes beeinträchtigen
      • Risiken der Behandlung müssen bei Kindern sehr sorgfältig gegen einen eventuellen Nutzen abgewogen werden
      • bei Baseline (spätestens 4 Wochen nach Behandlungsbeginn) sowie mindestens alle 6 Wochen während der Therapie ist eine Beurteilung des Sehvermögens vorzunehmen
        • Beurteilung muss nach Absetzen der Therapie 6 bis 12 Monate lang fortgesetzt werden
      • Methoden der Beurteilung
        • Perimetrie
          • Perimetrie ist bei Kindern mit einem Entwicklungsalter unter 9 Jahren nur in seltenen Fällen möglich
          • derzeit keine validierte Methode zur Diagnose oder zum Ausschluss von Gesichtsfeldeinschränkungen bei Kindern, bei denen keine standardisierte Perimetrie durchgeführt werden kann
        • eine speziell entwickelte Methode, die auf der Messung von visuell evozierten Potenzialen (VEP)basiert und mit welcher das periphere Sehvermögen bei Kindern im Alter ab drei Jahren getestet werden kann, ist ggf. auf Anfrage bei einigen Firmen erhältlich, derzeit ist diese Methode nicht zur Erkennung von Vigabatrin-assoziierten Gesichtsfeldeinschränkungen validiert
          • zeigten die mit der Methode erzielten Ergebnisse bei einem normalen zentralen jedoch ein eingeschränktes peripheres Gesichtsfeld, so muss das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Vigabatrin überprüft und ein stufenweises Absetzen in Betracht gezogen werden
        • Elektroretinographie
          • Elektroretinografie kann nützlich sein, sollte jedoch nur bei Kindern durchgeführt werden
          • wird bei Säuglingen und Kindern empfohlen, die nicht in der Lage sind, bei der Perimetrie zu kooperieren
      • auch intaktes peripheres Sehvermögen schließt die Entwicklung von Gesichtsfeldeinschränkungen nicht aus
  • Neurologische und psychiatrische Störungen
    • aufgrund der Ergebnisse tierexperimenteller Untersuchungen zur Sicherheit wird empfohlen, dass mit Vigabatrin behandelte Patienten hinsichtlich unerwünschter Wirkungen auf das ZNS streng überwacht werden
    • in seltenen Fällen wurden enzephalopathische Symptome wie starke Sedierung, Stupor und Verwirrtheit in Verbindung mit unspezifischer Verlangsamung im EEG kurz nach Therapiebeginn mit Vigabatrin beschrieben
    • Risikofaktoren dafür sind
      • höhere Anfangsdosierungen bzw. rascherer Dosisanstieg als empfohlen und Niereninsuffizienz
    • Ereignisse waren nach Reduzierung der Dosis oder Absetzen von Vigabatrin reversibel
    • Fälle von anormalen MRT-Befunden des Gehirns wurden berichtet, insbesondere bei Kleinkindern, die aufgrund von infantilen Spasmen mit hohen Vigabatrin-Dosen behandelt wurden
      • in einer retrospektiven epidemiologischen Studie an Säuglingen mit infantilen Spasmen (N = 205)
        betrug die Prävalenz dieser Veränderungen 22 % bei mit Vigabatrin behandelten Patienten,verglichen mit 4 % der mit anderen Therapien behandelten Patienten
      • in der vorstehenden Studie, in der Erfahrung nach der Markteinführung sowie in veröffentlichten Literaturberichten bildeten sich diese Veränderungen in der Regel nach Absetzen der Behandlung wieder zurück
      • bei einigen Patienten klang die Läsion trotz fortgesetzter Anwendung ab
    • Bewegungsstörungen inklusive Dystonie, Dyskinesie und erhöhter Muskeltonus wurden bei Patienten berichtet, die aufgrund von infantilen Spasmen behandelt wurden
      • Nutzen-Risiko-Verhältnis von Vigabatrin sollte für jeden Patienten individuell bewertet werden
      • wenn während der Behandlung mit Vigabatrin neue Bewegungsstörungen auftreten, sollte eine Dosisreduktion oder ein schrittweises Absetzen der Behandlung in Erwägung gezogen werden
    • wie bei anderen Antiepileptika kann bei einigen Patienten die Anfallshäufigkeit erhöht sein oder es können unter Vigabatrin neue Anfallstypen auftreten
      • Patienten mit myoklonischen Anfällen könnten dazu besonders neigen
    • diese Phänomene können ebenfalls die Folge einer Überdosierung, einer Herabsetzung der Plasmakonzentrationen gleichzeitig verabreichter anderer antiepileptischer Arzneimittel oder ein paradoxer Effekt sein
    • wie bei anderen Antiepileptika kann ein plötzliches Absetzen einen Rebound-Effekt hervorrufen
    • muss bei einem Patienten die Vigabatrin-Behandlung abgesetzt werden, so wird eine stufenweise Dosisreduzierung über einen Zeitraum von 2-4 Wochen empfohlen
    • Vigabatrin sollte bei Patienten mit Psychosen, Depressionen oder Verhaltensstörungen in der Anamnese mit Vorsicht angewendet werden
    • Psychiatrische Störungen (z. B. Agitation, Depression, anormales Denken, paranoide Reaktionen) wurden während der Behandlung mit Vigabatrin beschrieben
    • diese Ereignisse traten sowohl bei Patienten mit als auch bei solchen ohne frühere psychiatrische Störungen auf und waren üblicherweise nach Reduzierung der Dosis oder stufenweisem Absetzen von Vigabatrin reversibel
  • Suizidgedanken und suizidales Verhalten
    • über suizidale Gedanken und suizidales Verhalten wurde bei Patienten, die mit Antiepileptika in verschiedenen Indikationen behandelt wurden, berichtet
    • Metaanalyse randomisierter, placebokontrollierter Studien mit Antiepileptika zeigte auch ein leicht erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten
    • Mechanismus für die Auslösung dieser Nebenwirkung nicht bekannt
    • verfügbare Daten schließen die Möglichkeit eines erhöhten Risikos bei der Einnahme von Vigabatrin nicht aus
    • deshalb sollten Patienten hinsichtlich Anzeichen von Suizidgedanken und suizidalen Verhaltensweisen überwacht und es sollte eine geeignete Behandlung in Erwägung gezogen werden
    • Patienten (und deren Betreuern) sollte geraten werden, umgehend medizinische Hilfe einzuholen, wenn Anzeichen für Suizidgedanken oder suizidales Verhalten auftreten
  • Nierenfunktionsstörung
    • Vigabatrin über die Nieren ausgeschieden
    • bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von unter 60 ml/min und bei älteren Patienten Vorsicht geboten
    • diese Patienten sollten hinsichtlich Nebenwirkungen wie Sedierung und Verwirrtheit engmaschig überwacht werden
  • Störung serologischer Untersuchungen
    • ALT, AST
      • Vigabatrin kann zu einer Abnahme der gemessenen Plasmaaktivität der Alaninaminotransferase (ALT) und, in geringerem Ausmaß, der Aspartataminotransferase (AST) führen
      • das Ausmaß der ALT-Suppression variierte Berichten zufolge zwischen 30 % und 100 %.
      • daher ist die quantitative Bestimmung dieser Leberwerte bei Patienten, die Vigabatrin erhalten, möglicherweise unzuverlässig
    • Aminosäuren
      • Vigabatrin kann den Aminosäure-Gehalt im Urin erhöhen, was zu einem falsch positiven Test für bestimmte seltene, genetisch bedingte Stoffwechselerkrankungen (z. B. Alphaaminoadipinaceturie) führen kann
  • Wechselwirkungen, die zu beachten sind
    • gleichzeitige Anwendung von Vigabatrin und Clonazepam kann die sedierende Wirkung verstärken
    • Notwendigkeit der gemeinsamen Anwendung muss sorgfältig geprüft werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vigabatrin - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vigabatrin - peroral

  • Vigabatrin darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dass eine Behandlung aufgrund des klinischen Zustandes der Frau erforderlich ist
  • Risiken, die mit Vigabatrin in Verbindung gebracht werden
    • Berichte von Fehlentwicklungen (kongenitale Anomalien oder Spontanaborte) bei Kindern, deren Mütter Vigabatrin eingenommen haben
    • diese Daten, die über Spontanberichte erhalten wurden, basieren auf einer begrenzten Anzahl von Schwangerschaften, in denen eine Exposition mit Vigabatrin stattgefunden hat
    • ob die Einnahme während der Schwangerschaft erhöhtes Risiko von Missbildungen bedingt, kann aufgrund der begrenzten Datenmenge sowie der gleichzeitigen Einnahme anderer Antiepileptika in allen berichteten Fällen nicht schlüssig beantwortet werden
  • Tierexperimentelle Studien
    • haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt
  • Frauen im gebärfähigen Alter/Schwangerschaftsverhütung
    • Patientinnen, die schwanger werden können oder im gebärfähigen Alter sind, sollten speziell beraten werden
    • Notwendigkeit einer antiepileptischen Behandlung muss neu bewertet werden, wenn eine Patientin eine Schwangerschaft plant
  • Risiken, die allgemein mit Epilepsie und Antiepileptika in Verbindung gebracht werden
    • bei Kindern, deren Mütter mit Antiepileptika behandelt wurden, zeigte sich im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung eine 2- bis 3-fach erhöhte Prävalenz für Fehlbildungen
    • am häufigsten wurde über Lippenspalte, kardiovaskuläre Fehlbildungen und Fehlbildungen des Neuralrohrs berichtet
    • Polytherapie mit Antiepileptika kann mit höherem Risiko für angeborene Fehlbildungen verbunden sein als eine Monotherapie
      • daher wichtig, eine Monotherapie durchzuführen, soweit dies möglich ist
    • wenn eine Patientin schwanger wird, sollte die Behandlung überprüft werden
    • plötzliches Absetzen einer antiepileptischen Behandlung kann zu Verschlechterung des Gesundheitszustands der Mutter und somit zu einer Schädigung des Fötus führen
    • über mögliches Auftreten von Gesichtsfeldeinschränkungen bei Kindern nach einer Vigabatrin-Exposition in utero liegen nur begrenzte Informationen vor
  • Fertilität
    • Untersuchungen zur Fertilität an Ratten haben keine Auswirkungen auf die männliche oder weibliche Fertilität gezeigt

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Vigabatrin - peroral

  • es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung verzichtet werden soll/die Behandlung zu unterbrechen ist
    • dabei sowohl Nutzen des Stillens für das Kind als auch Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigen
  • Vigabatrin wird in die Muttermilch ausgeschieden
  • nur ungenügende Informationen zu Auswirkungen von Vigabatrin auf Neugeborene/Kleinkinder

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Ausschleichend dosieren.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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