Ropivacainhydrochl 2mg/ml (10X20 ml)

Hersteller Sintetica GmbH
Wirkstoff Ropivacain
Wirkstoff Menge 1,77 mg
ATC Code N01BB09
Preis 34,19 €
Menge 10X20 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm N3
Ropivacainhydrochl 2mg/ml (10X20 ml)

Medikamente Prospekt

Ropivacain1.77mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe3.39mg
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ropivacain - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Ropivacain
  • Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Amidtyp
  • intravenöse Regionalanästhesie
  • Paracervikalanästhesie in der Geburtshilfe
  • Hypovolämie
  • allgemeine Gegenanzeigen in Verbindung mit einer Epiduralanästhesie unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum berücksichtigen

Art der Anwendung



  • perineurale und epidurale Anwendung durch Injektion oder Infusion
  • die Hauptdosis sollte langsam oder in steigenden Dosen mit einer Geschwindigkeit von 25 - 50 mg / min injiziert werden (dabei die Vitalfunktionen des Patienten unter dauerndem Sprechkontakt streng überwachen)
  • beim Auftreten toxischer Symptome muss die Injektion sofort gestoppt werden
  • zur Vermeidung einer intravasalen Injektion wird eine wiederholte Aspiration vor und während der Injektion empfohlen
    • eine versehentliche intravaskuläre Injektion lässt sich an einer vorübergehenden Erhöhung der Herzfrequenz und eine unbeabsichtigte intrathekale Injektion durch Anzeichen einer Spinalblockade erkennen
  • wenn eine hohe Dosis injiziert werden soll, wird die vorherige Verabreichung einer Testdosis von 3 - 5 ml Lidocain (Lignocain) mit Adrenalin (Epinephrin) empfohlen
  • Patienten, bei denen eine große Blockade vorgenommen wird, sollten in einem bestmöglichen klinischen Zustand sein und vor Beginn der Blockade einen intravenösen Zugang erhalten
  • Regionalanästhesien sollten ausschließlich in entsprechend eingerichteten Räumlichkeiten und durch entsprechend geschultes Personal erfolgen
    • Ausrüstung und Arzneimittel für das Monitoring und für eine notfallmäßige Wiederbelebung sind bereitzustellen
  • adäquate postoperative Analgesie unterhalb T12 bei meisten Patienten mit 1 ml / kg KG (2 mg Ropivacainhydrochlorid / kg KG) mit einmaliger kaudaler Epiduralinjektion erreicht
    • um unterschiedliche Verteilung der sensorischen Blockade zu erreichen: Volumen gemäß Empfehlungen der Standardlehrbücher anpassen
    • Kinder (> 4 Jahre)
      • Dosen
      • diese Konzentration jedoch mit einer höheren Inzidenz einer motorischen Blockade verbunden
  • Fraktionierung der berechneten Dosis des Lokalanästhetikums wird unabhängig vom Verabreichungsweg empfohlen

Inkompatibilitäten

  • nicht mit anderen Arzneimitteln mischen
  • in alkalischen Lösungen können Niederschläge auftreten, da Ropivacainhydrochlorid bei einem pH > 6,0 schwer löslich ist

Handhabung

  • Injektionslösung zum einmaligen Gebrauch
  • nicht verwendete Lösung ist zu verwerfen
  • vor der Anwendung ist das Arzneimittel visuell zu überprüfen
    • Lösung nur verwenden, wenn sie klar und praktisch frei von Partikeln ist und wenn der Behälter unbeschädigt ist

Entsorgung

  • nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial entsprechend den nationalen Anforderungen entsorgen

Haltbarkeit

  • aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt unmittelbar nach dem +ANY-ffnen der Ampullen verwendet werden
  • wird es nicht unmittelbar verwendet, liegen die Aufbewahrungsdauer und -bedingungen vor der Anwendung in der Verantwortung des Anwenders und sollten 24 Stunden bei 2 bis 8 +ALA-C nicht überschreiten

Dosierung



Basiseinheit: 1ml Infusionslösung enthält 2 mg Ropivacainhydrochlorid (als Monohydrat)

  • Erwachsene und Jugendliche (> 12 Jahre)
    • Hinweise
      • angegebene Dosierungen dienen als Leitfaden für gebräuchliche Blockaden
      • kleinste Dosis anwenden, die wirksame Blockade hervorruft
      • Dosierung: ausschlaggebend sind Erfahrungen des Arztes, Allgemeinzustand des Patienten
      • Die angegebenen Dosierungen werden als nötig angesehen, um eine wirksame Blockade zu erreichen und sollten als Richtlinien zur Anwendung bei Erwachsenen betrachtet werden
      • Individuelle Schwankungen hinsichtlich Einsetzen und Dauer der Blockaden treten auf
      • Die Dosierungen geben die erwarteten durchschnittlichen benötigten Dosisbereiche an
      • für besondere Blockadetechniken und individuelle Patientenanforderungen sollte entsprechende Fachliteratur zu Rate gezogen werden
      • im Allgemeinen erfordert die Operationsanästhesie (z. B. epidurale Anwendung) höhere Konzentrationen und Dosen
      • zur Epiduralanästhesie bei der eine komplette motorische Blockade für den chirurgischen Eingriff erforderlich ist, wird Ropivacain 10 mg/ml empfohlen
      • zur Analgesie (z. B. epidurale Anwendung zur akuten Schmerzbehandlung) werden niedrigere Konzentrationen und Dosen empfohlen
    • lumbale Epiduralanalgesie
      • Bolus: 10 - 20 ml (20 - 40 mg Ropivacainhydrochlorid)
        • Beginn: 10 - 15 Min.
        • Dauer: 0,5 - 1,5 Std.
      • intermittierende Injektion (top-up) (z. B. Behandlung von Wehenschmerz): 10 - 15 ml (20 - 30 mg Ropivacainhydrochlorid), Intervall: mind. 30 Min.
      • kontinuierliche epidurale Infusion (z. B. geburtshilfliche Analgesie): 6 - 10 ml / Std. (12 - 20 mg Ropivacainhydrochlorid / Std.)
      • postoperative Analgesie: 6 - 14 ml / Std. (12 - 28 mg Ropivacainhydrochlorid / Std.)
    • thorakale Epiduralanalgesie
      • kontinuierliche Infusion (postoperative Schmerzen): 6 - 14 ml / Std. (12 - 28 mg Ropivacainhydrochlorid / Std.)
    • max. Dauer für Epiduralblockade: 3 Tage
    • Leitungs- und Infiltrationsanästhesie
      • z. B. kleinere Nervenblockaden und Infiltration: 1 - 100 ml (2 - 200 mg Ropivacainhydrochlorid)
        • Beginn: 1 - 5 Min.
        • Dauer: 2 - 6 Std.
      • periphere Nervenblockade (z. B. N.-femoralis-Blockade oder interskalenäre Blockade)
        • kontinuierliche Infusion oder intermittierende Injektionen (z. B. Behandlung postoperativer Schmerzen): 5 - 10 ml / Std. (10 - 20 mg Ropivacainhydrochlorid / Std.)
    • Langzeit-Blockaden durch Dauerinfusion oder wiederholte Bolusgaben: Risiko toxischer Plasmakonzentration oder lokaler Nervenschädigung berücksichtigen
    • gute Verträglichkeit
      • operative und postoperative Analgesie: kumulative Dosis von
      • postoperative Dauerinfusion zur Epiduralanästhesie:
    • AJg-lt,/= 800 mg Ropivacainhydrochlorid / Tag: Verabreichung an begrenzte Anzahl von Patienten mit relativ wenig unerwünschten Wirkungen
    • klinische Studien
      • präoperative Femoralisblockade: 300 mg Ropivacainhydrochlorid (Konzentration der Infusionslösung: 7,5 mg / ml)
      • Interskalenusblockade: 225 mg Ropivacainhydrochlorid (Konzentration der Infusionslösung: 7,5 mg / ml)
      • Aufrechterhaltung der Analgesie: Dosisstärke dieses Arzneimittels ausreichend
      • adäquate Analgesie: Infusionsraten oder intermittierende Injektionen von 10 - 20 mg Ropivacainhydrochlorid / Std. über 48 Std.
    • Kombination mit Opioiden (klinische Studien)
      • Epiduralinfusionen mit Ropivacainhydrochlorid allein oder in Kombination mit 1 - 4 +ALU-g Fentanyl / ml zur postoperativen Schmerzbehandlung bis zu 72 Std. verabreicht: Kombination führte zu besserer Schmerzlinderung, verursachte aber Nebenwirkungen vom Opioidtyp
  • Kinder (0 -
  • angegebene Dosierungen sind Richtlinien
  • evtl. individuelle Schwankungen
  • übergewichtige Kindern: oft ist Dosisreduktion nötig, Dosierung basierend auf idealem KG
  • max. Volumen für einzeitige Epiduralanästhesie und epidurale Bolusinjektionen: 25 ml
  • hinsichtlich Faktoren, die spezifische Blocktechniken betreffen, und für individuelle Bedürfnisse: Fachbücher konsultieren
  • Kaudale Blockade (Blockade unterhalb T12):
    • 1,0 ml / kg KG (2 mg Ropivacainhydrochlorid / kg KG)
  • kontinuierliche epidurale Infusion
    • 0 - 6 Monate
      • Bolus: 0,5 - 1,0 ml / kg KG (1 - 2 mg Ropivacainhydrochlorid / kg KG)
        • unterer Dosisbereich: für thorakale epidurale Blockaden empfohlen
        • oberer Dosisbereich: für lumbale epidurale und Kaudal-Blockaden empfohlen
      • Infusion bis zu 72 Std.: 0,1 ml / kg KG / Std. (0,2 mg Ropivacainhydrochlorid / kg KG / Std.)
    • 6 - 12 Monate
      • Bolus: 0,5 - 1,0 ml / kg KG (1 - 2 mg Ropivacainhydrochlorid / kg KG)
        • unterer Dosisbereich: für thorakale epidurale Blockaden empfohlen
        • oberer Dosisbereich: für lumbale epidurale und Kaudal-Blockaden empfohlen
      • Infusion bis zu 72 Std.: 0,2 ml / kg KG / Std. (0,4 mg Ropivacainhydrochlorid / kg KG / Std.)
    • 1 - 12 Jahre
      • Bolus: 1,0 ml / kg KG (2 mg Ropivacainhydrochlorid / kg KG)
        • für lumbale epidurale Blockaden empfohlen
        • es ist sinnvoll, Bolusgabe für thorakale epidurale Analgesie zu reduzieren
      • Infusion bis zu 72 Std.: 0,2 ml / kg KG / Std. (0,4 mg Ropivacainhydrochlorid / kg KG / Std.)
  • Kleinkinder und Kinder 1 - 12 Jahre
    • empfohlene Dosierung für periphere Nervenblockade bei Kleinkindern und Kindern sind Richtgrößen für Kinder ohne schwerwiegende Erkrankungen
    • Kinder mit schwerwiegenden Erkrankungen: eher konservative Dosierungen empfohlen, Patienten sorgfältig überwachen
    • Maximaldosis für einzelne Injektionen zur peripheren Nervenblockade (z. B. Ilioinguinalnerv-Blockade, Plexus-brachialis-Blockade): 1,25 - 1,5 ml / kg KG (2,5 - 3,0 mg Ropivacainhydrochlorid / kg KG)
    • kontinuierliche Nervenblockade: 0,1 - 0,3 ml / kg KG / Std. (0,2 - 0,6 mg Ropivacainhydrochlorid / kg KG / Std.) bis zu 72 Std. empfohlen
  • Frühgeborene
    • Anwendung nicht dokumentiert
  • Kinder > 25 kg KG: keine Daten

Dosisanpassung

  • Niereninsuffizienz
    • bei Anwendung von Einzeldosen oder bei Kurzzeitanwendung ist eine Anpassung der Dosis im Allgemeinen nicht erforderlich
  • Leberinsuffizienz
    • schwere Leberinsuffizienz: mit besonderer Vorsicht angewenden
    • bei wiederholter Verabreichung: eine Verminderung der Dosierung zur Anpassung an die verzögerte Ausscheidung kann erforderlich werden

Indikation



  • Behandlung akuter Schmerzzustände
    • Erwachsenen und Kindern > 12 Jahre
      • kontinuierliche epidurale Infusion oder intermittierende Bolusverabreichung zur postoperativen und geburtshilflichen Analgesie
      • Leitungs- und Infiltrationsanästhesie
      • kontinuierliche periphere Nervenblockade durch kontinuierliche Infusion oder intermittierende Bolusinjektionen, z. B. zur Behandlung postoperativer Schmerzen
    • Kleinkinder > / = 1 Jahr und Kinder < / = 12 Jahre
      • einmalige und kontinuierliche periphere Nervenblockade
    • Neugeborene, Kleinkinder und Kinder < / = 12 Jahre (während und nach Operationen)
      • kaudale Epiduralblockade
      • kontinuierliche epidurale Infusion

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ropivacain - invasiv

  • Psychiatrische Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Angst
  • Erkrankungen des Nervensystems:
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
      • Parästhesie
      • Schwindel
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • ZNS-Toxizitätssymptome (Krämpfe, tonisch-klonische Krämpfe, Anfälle, leichte Benommenheit, zirkumorale Parästhesie, Taubheit der Zunge, Hyperakusis, Tinnitus, Sehstörungen, Dysarthrie, Muskelzucken, Tremor)
      • Hypoästhesie
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Bradykardie
      • Tachykardie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000

      • Herzstillstand
      • Herzrhythmusstörunge
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hypotonie
        • Hypotonie kommt bei Kindern seltener vor (>1/100)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypertonie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Synkope
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dyspnoe
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
        • Erbrechen tritt bei Kindern häufiger auf (>1/10)
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Harnretention
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Rückenschmerzen
      • Temperaturerhöhung
      • Rigor
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Absinken der Körpertemperatur
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Allergische Reaktionen (anaphylaktische Reaktionen, angioneurotisches +ANY-dem und Urtikaria)
  • Klassenbezogene Nebenwirkungen
    • Neurologische Komplikationen
      • Neuropathie und Verletzung des Rückenmarks (z. B. Arteria-spinalis-anterior-Syndrom, Arachnoiditis, Cauda equina Syndrom) wurden mit der Regionalanästhesie in Zusammenhang gebracht und können in seltenen Fällen zu bleibenden Schäden führen.
      • Komplikationen sind unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum.
    • Totale spinale Blockade
      • totale spinale Blockade kann auftreten, wenn eine epidurale Dosis versehentlich intrathekal angewendet wird.
    • Akute systemische Toxizität
      • Systemische toxische Reaktionen betreffen in erster Linie das zentrale Nervensystem (ZNS) und das kardiovaskuläre System. Solche Reaktionen werden durch hohe Blutkonzentrationen eines Lokalanästhetikums verursacht, die bei einer (versehentlichen) intravasalen Injektion, Überdosierung oder außergewöhnlich schneller Absorption aus stark vaskularisierten Regionen auftreten können. ZNS-Reaktionen sind bei allen Lokalanästhetika vom Amidtyp ähnlich, während kardiale Reaktionen sowohl quantitativ als auch qualitativ stärker von dem Wirkstoff abhängen.
    • Zentrales Nervensystem
      • bei toxischen Wirkungen auf das ZNS können Stufen mit Symptomen und Anzeichen ansteigenden Schweregrades unterschieden werden.
      • Anfänglich werden Symptome wie Seh- oder Hörstörungen, periorales Taubheitsgefühl, Schwindelgefühl, leichte Benommenheit, Kribbeln und Parästhesien beobachtet.
      • Dysarthrie, Muskelsteifigkeit und Muskelzuckungen sind schwerwiegender und gehen einem Anfall von generalisierten Krämpfen voraus. Solche Anzeichen dürfen nicht als ein Symptom einer neurologischen Erkrankung missverstanden werden.
      • Bewusstlosigkeit und tonisch-klonische Krämpfe können folgen, die einige Sekunden bis mehrere Minuten dauern können. Hypoxie und Hyperkapnie treten zusammen mit Respirationsstörungen während der Konvulsionen durch die erhöhte Muskelaktivität rasch auf.
      • in schweren Fällen kann sogar eine Apnoe auftreten. Die respiratorische und metabolische Azidose verstärkt und verlängert die toxischen Wirkungen der Lokalanästhetika.
      • die Regeneration folgt auf die Rückverteilung des Lokalanästhetikums aus dem ZNS und der anschließenden Metabolisierung und Ausscheidung. Die Regeneration kann schnell erfolgen, es sei denn, es wurden große Mengen injiziert.
    • Kardiovaskulare Toxizität
      • Symptome der kardiovaskulären Toxizität sind schwerwiegender. Hypotonie, Bradykardie, Arrhythmie und sogar Herzstillstand können infolge hoher systemischer Konzentrationen des Lokalanästhetikums auftreten.
      • die i.v.-Infusion von Ropivacainhydrochlorid bewirkte bei freiwilligen Probanden eine Verringerung der Reizleitung und Kontraktilität.
      • Toxischen Wirkungen auf das kardiovaskuläre System gehen im Allgemeinen ZNS-Toxizitätssymptome voraus, es sei denn, der Patient erhält eine Allgemeinanästhesie oder ist durch Substanzen wie Benzodiazepine oder Barbiturate stark sediert.
  • Kinder
    • bei Kindern können frühe Anzeichen einer lokalen Toxizität des Anästhetikums schwer erkennbar sein, da sie ggf. nicht in der Lage sind, sich verbal adäquat auszudrücken oder unter genereller Anästhesie stehen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ropivacain - invasiv

  • Regionalanästhesien sollten ausschließlich in entsprechend eingerichteten Räumlichkeiten und durch entsprechendes Fachpersonal erfolgen. Ausrüstung und Arzneimittel für das Monitoring und für eine notfallmäßige Wiederbelebung bereitstellen.
  • Patienten, bei denen eine große Blockade vorgenommen wird:
    • sollten in einem bestmöglichen klinischen Zustand sein und vor Beginn der Blockade einen intravenösen Zugang erhalten
    • verantwortlicher Arzt sollte die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um eine intravasale Injektion zu vermeiden. Er sollte entsprechend ausgebildet sein und über ausreichende Kenntnisse bezüglich der Anzeichen und Behandlung von Nebenwirkungen, systemischer Toxizität und anderer Komplikationen wie z. B. einer unbeabsichtigten subarachnoidalen Injektion, die eine hohe Spinalanästhesie mit Apnoe und Hypotension verursachen kann, verfügen.
    • nach der Plexus-brachialis-Blockade und der Epiduralanästhesie traten Krämpfe vergleichsweise am häufigsten auf. Dies resultiert wahrscheinlich aus einer akzidentellen intravasalen Injektion oder einer zu schnellen Absorption vom Injektionsort.
  • Vorsicht erforderlich, um Injektionen in entzündete Gebiete zu vermeiden
  • Herz-Kreislauf
    • Patienten, die mit Antiarrhythmika der Klasse III (z. B. Amiodaron) behandelt werden, streng überwachen. EKG-Monitoring sollte in Betracht gezogen werden, da sich kardiale Effekte addieren können.
    • In seltenen Fällen wurde über das Auftreten eines Herzstillstandes während der Anwendung von Ropivacain zur Epiduralanästhesie oder zur peripheren Nervenblockade vor allem nach einer unbeabsichtigten, versehentlichen intravasalen Injektion bei älteren Patienten und bei Patienten mit begleitender Herzerkrankung berichtet. In einigen Fällen war die Wiederbelebung schwierig.
    • bei einem Herzstillstand können längere Wiederbelebungsversuche erforderlich sein, um die Möglichkeit eines erfolgreichen Ausgangs zu verbessern.
  • Blockaden von Kopf und Hals
    • bestimmte lokalanästhetische Verfahren, wie z. B. Injektionen in der Kopf- und Halsregion, können - unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum - mit einer erhöhten Häufigkeit schwerwiegender unerwünschter Wirkungen verbunden sein
    • Injektionen in entzündete Bereiche vermeiden
  • Plexusblockaden
    • Plexusblockaden können implizieren, dass ein großes Volumen eines Lokalanästhetikums in stark vaskularisierten Regionen, oft in der Nähe großer Gefäße, angewendet wird. Dort besteht eerhöhtes Risiko einer intravasalen Injektion und/oder einer schnellen systemischen Absorption, was zu hohen Plasmakonzentrationen führen kann.
  • Überempfindlichkeit
    • mögliche Kreuzallergie mit anderen Lokalanästhetika vom Amidtyp sollte in Betracht gezogen werden.
  • Hypovolämie
    • Patienten mit Hypovolämie können während einer Epiduralanästhesie unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum eine plötzliche und schwere Hypotonie entwickeln
  • Patienten in schlechtem Allgemeinzustand
    • Patienten in altersbedingt schlechtem Allgemeinzustand oder Patienten mit teilweisem oder vollständigem AV-Block, fortgeschrittener Leber- oder Nierenfunktionsstörung, benötigen besondere Aufmerksamkeit, auch wenn bei diesen Patienten eine Regionalanästhesie besonders häufig angezeigt ist.
  • Patienten mit Funktionsstörung von Leber und Niere
    • Ropivacain wird in der Leber metabolisiert und sollte daher bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz mit besonderer Vorsicht angewendet werden
    • wiederholte Verabreichung: Verminderung der Dosierung zur Anpassung an die verzögerte Ausscheidung kann erforderlich werden
    • Anwendung von Einzeldosen oder bei Kurzzeitanwendung ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
      • Anpassung der Dosis im Allgemeinen nicht erforderlich.
      • Azidose und verminderte Plasmaproteinkonzentrationen, wie sie häufig bei Patienten mit chronischem Nierenversagen beobachtet werden, erhöhen möglicherweise die systemische Toxizität
  • Akute Porphyrie
    • Ropivacain kann möglicherweise eine Porphyrie auslösen und sollte bei Patienten mit akuter Porphyrie nur angewendet werden, wenn keine sicherere Alternative zur Verfügung steht.
    • angemessene Vorsichtsmaßnahmen bei gefährdeten Patienten sollten entsprechend Standardtextbüchern und/oder in Absprache mit einem Spezialisten erfolgen.
  • Langzeitanwendung
    • längere Anwendung von Ropivacain sollte bei Patienten vermieden werden, die gleichzeitig mit starken CYP1A2-Hemmern wie Fluvoxamin und Enoxacin behandelt werden
  • Kinder
    • bei Neugeborenen kann besondere Vorsicht geboten sein, da die Stoffwechselfunktionen noch nicht vollständig ausgereift sind. In klinischen Untersuchungen variierten die Plasmakonzentrationen von Ropivacain bei Neugeborenen stark. Möglicherweise ist daher das Risiko für eine systemische Toxizität in dieser Altersgruppe erhöht, besonders bei kontinuierlicher epiduraler Infusion.
    • empfohlene Dosierungsangaben bei Neugeborenen basieren auf begrenzten klinischen Daten.
    • Ropivacain sollte bei diesen Patienten nur unter ständiger Beobachtung von systemischer Toxizität (z. B. Anzeichen von ZNSToxizität, EKG, Blutsauerstoffsättigungswert) und lokalen neurotoxischen Ereignissen (z. B. verlängerte Erholungsphase) angewendet werden. Aufgrund einer langsamen Ausscheidung von Ropivacain bei Neugeborenen sollten diese Kontrollen auch nach der Infusion fortgeführt werden.

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ropivacain - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ropivacain - invasiv

  • keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Ropivacain in der Schwangerschaft (mit Ausnahme der epiduralen Anwendung in der Geburtshilfe)
  • tierexperimentelle Studien:
    • keine direkten oder indirekten schädlichen Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Entbindung oder postnatale Entwicklung beobachtbar

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ropivacain - invasiv

  • keine Untersuchungen bei Frauen zur Frage des Übertritts von Ropivacain in die Muttermilch

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

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