Ropivacainhydr Kabi 2mg/ml (5X200 ml)

Hersteller Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Wirkstoff Ropivacain
Wirkstoff Menge 176,54 mg
ATC Code N01BB09
Preis 76,98 €
Menge 5X200 ml
Darreichung (DAR) INF
Norm N2
Ropivacainhydr Kabi 2mg/ml (5X200 ml)

Medikamente Prospekt

Ropivacain176.54mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe340mg
Natrium Ion14.8mmol
[Basiseinheit = 100 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ropivacain - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Ropivacain
  • Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Amidtyp
  • intravenöse Regionalanästhesie
  • Paracervikalanästhesie in der Geburtshilfe
  • Hypovolämie
  • allgemeine Gegenanzeigen in Verbindung mit einer Epiduralanästhesie unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum berücksichtigen

Art der Anwendung



  • bei Erwachsenen zur perineuralen und epiduralen Injektion
  • bei Kindern zur epiduralen Injektion
  • zur Vermeidung einer intravasalen Gabe wiederholte Aspiration vor und während der Verabreichung empfohlen
  • beim Injizieren hoher Dosen, vorherige Verabreichung einer Testdosis von 3 bis 5 ml Lidocain 2% (Lignocain) mit Adrenalin (Epinephrin) 1 : 200.000 empfohlen
  • Erkennen einer versehentlichen intravaskulären Infusion: vorübergehende Erhöhung der Herzfrequenz
  • Erkennen einer unbeabsichtigten intrathekalen Injektion: Anzeichen einer Spinalblockade
  • Aspiration vor und während der Applikation der Hauptdosis durchführen
  • Hauptdosis langsam oder in steigenden Dosen mit einer Geschwindigkeit von 25 bis 50 mg/Min. injizieren (dabei Vitalfunktionen des Patienten unter dauerndem Sprechkontakt streng überwachen), beim Auftreten toxischer Symptome Infusion sofort stoppen
  • empfohlene Technik zur Behandlung postoperativer Schmerzen
    • falls nicht schon präoperativ durchgeführt, Einleitung einer Epiduralanästhesie mit Epiduralkatheter mit Ropivacainhydrochlorid 7,5 mg/ml
    • Aufrechterhaltung der Analgesie mit einer Infusion von Ropivacainhydrochlorid 2 mg/ml
  • falls Injektion von Ropivacainhydrochlorid empfohlen ist, Ropivacainhydrochlorid Injektionslösung verwenden
  • Arzneimittel vor Anwendung visuell überprüfen, Lösung nur verwenden, wenn sie klar und praktisch frei von Partikeln und das Behältnis unversehrt ist
  • Arzneimittel ist chemisch und physikalisch kompatibel mit folgenden Produkten (Konzentration von Ropivacainhydrochlorid 1 - 2 mg/ml):
    • Fentanylcitrat (1,0-10,0 +ALU-g/ml)
    • Sufentanilcitrat (0,4-4,0 +ALU-g/ml)
    • Morphinsulfat (20,0-100,0 +ALU-g/ml)
    • Clonidinhydrochlorid (5,0-50,0 +ALU-g/ml)

Lagerung und Haltbarkeit

  • nach dem ersten +ANY-ffnen: aus mikrobiologischer Sicht unmittelbar verwenden, ansonsten nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8 +ALA-C lagern
  • oben aufgeführte Mischungen sind bei 20 bis 30 +ALA-C über 30 Tage chemisch und physikalisch stabil, aus mikrobiologischer Sicht unmittelbar verwenden, ansonsten nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8 +ALA-C lagern

Inkompatibilitäten

  • es wurden keine Kompatibilitätsstudien mit anderen als den oben genannten Lösungen durchgeführt
  • in alkalischen Lösungen können Niederschläge auftreten, da Ropivacainhydrochlorid bei einem pH > 6,0 schwer löslich ist

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Infusionslösung enthält 2 mg Ropivacainhydrochlorid

  • Akute Schmerztherapie
    • Erwachsene und Jugendliche (> 12 Jahre)
      • Lumbale Epiduralanalgesie
        • Bolus
          • 10 - 20 ml (20 - 40 mg Ropivacainhydrochlorid)
          • Beginn der Blockade: 10 - 15 Min.
          • Dauer der Blockade: 0,5 - 1,5 Stunden
        • intermittierende Injektionen (top-up), z. B. Behandlung von Wehenschmerz
          • 10 - 15 ml (20 - 30 mg Ropivacainhydrochlorid)
          • Minimum Intervall: 30 Min.
        • kontinuierliche Infusion, z. B. bei Wehenschmerz
          • 6 - 10 ml (12 - 20 mg Ropivacainhydrochlorid) / Stunde
        • postoperative Schmerztherapie
          • 6 - 14 ml (12 - 28 mg Ropivacainhydrochlorid) / Stunde
      • Thorakale Epiduralanalgesie
        • kontinuierliche Infusion (postoperative Schmerztherapie)
          • 6 - 14 ml (12 - 28 mg Ropivacainhydrochlorid) / Stunde
      • Leitungs- und Infiltrationsanästhesie (z. B. kleinere Nervenblockaden und Infiltration)
        • 1 - 100 ml (2,0 - 200 mg Ropivacainhydrochlorid)
        • Beginn der Blockade: 1 - 5 Min.
        • Dauer der Blockade: 2 - 6 Stunden
      • Periphere Nervenblockade (N.-femoralis oder interskalenäre Blockade)
        • kontinuierliche Infusion oder intermittierende Injektionen (z. B. postoperative Schmerztherapie)
          • 5 - 10 ml (10 - 20 mg Ropivacainhydrochlorid) / Stunde
      • Hinweise
        • niedrigste Dosis anwenden, die für eine wirksame Blockade notwendig ist
        • ausschlaggebende Faktoren für die Dosis: Erfahrung des Arztes und Kenntnis über den Allgemeinzustand des Patienten
        • bei länger dauernden Blockaden, durch kontinuierliche epidurale Infusion oder durch wiederholte Bolusverabreichung, Risiken toxischer Plasmakonzentrationen oder lokaler Nervenläsionen in Betracht ziehen
        • von Erwachsenen gut vertragene Dosen
          • kumulativ verabreichte Dosen bis zu 675 mg bei Operationen und postoperativer Analgesie über einen Zeitraum von 24 Stunden
          • bis zu 28 mg / Stunde postoperativ, kontinuierlich verabreicht über einen Zeitraum von 72 Stunden über eine epidurale Infusion
        • begrenzte Anzahl von Patienten erhielt Dosen von bis zu 800 mg / Tag, die mit relativ wenigen unerwünschten Wirkungen verbunden waren
        • bei kontinuierlicher peripherer Regionalanästhesie (kontinuierliche Infusion) oder wiederholten Blockaden (wiederholte Injektionen):
          • in klinischen Prüfungen wurde vor dem Eingriff eine femorale Nervenblockade mit 300 mg Ropivacainhydrochlorid 7,5 mg/ml und ein Interskalenusblock mit 225 mg Ropivacainhydrochlorid 7,5 mg/ml gesetzt
          • Schmerzfreiheit wurde anschließend mit Ropivacainhydrochlorid 2 mg/ml aufrechterhalten
          • Infusionsraten oder intermittierende Injektionen von 10 - 20 mg / Stunde über 48 Stunden führten zu ausreichender Analgesie und wurden gut vertragen
        • Infusionsgeschwindigkeiten von 6 - 14 ml / Stunde (12 - 28 mg) sichern bei mäßigen bis schweren postoperativen Schmerzen in den meisten Fällen eine ausreichende Analgesie mit nur geringer und nicht progressiver motorischer Blockade
        • max. Anwendungsdauer der Epiduralblockade: 3 Tage
        • in klinischen Prüfungen wurde Ropivacainhydrochlorid 2mg/ml als epidurale Infusion alleine oder gemischt mit 1 bis 4 +ALU-g/ml Fentanyl bis zu 72 Stunden zur Behandlung von postoperativen Schmerzen gegeben, Kombination von Ropivacainhydrochlorid und Fentanyl verbesserte die Schmerzlinderung, verursachte aber opioidtypische Nebenwirkungen
    • Kinder (0 - einschließlich 12 Jahre), intra- und postoperativ
      • singulärer kaudaler Epiduralblock (Blockade unterhalb von T12 bei einem KG bis zu 25 kg):
        • 1 ml (2 mg Ropivacainhydrochlorid) / kg KG
      • kontinuierliche epidurale Infusion (bei einem KG von bis zu 25 kg)
        • 0 - 6 Monate
          • Bolus-Dosis: 0,5 - 1 ml (1 - 2 mg Ropivacainhydrochlorid) / kg KG
            • Hinweise
              • Dosen im unteren Dosisbereich für thorakale epidurale Blockaden empfohlen
              • Dosen im oberen Bereich für lumbale oder kaudale epidurale Blockaden empfohlen
          • Infusion bis zu 72 Stunden: 0,1 ml (0,2 mg Ropivacainhydrochlorid) / kg KG / Stunde
        • 6 - 12 Monate
          • Bolus-Dosis: 0,5 - 1 ml (1 - 2 mg Ropivacainhydrochlorid) / kg KG
            • Hinweise
              • Dosen im unteren Dosisbereich für thorakale epidurale Blockaden empfohlen
              • Dosen im oberen Bereich für lumbale oder kaudale epidurale Blockaden empfohlen
          • Infusion bis zu 72 Stunden: 0,2 ml (0,4 mg Ropivacainhydrochlorid) / kg KG / Stunde
        • 1 - 12 Jahre
          • Bolus-Dosis: 1 ml (2 mg Ropivacainhydrochlorid) / kg KG
            • Hinweis
              • Dosis empfohlen für lumbale epidurale Blockaden (es ist sinnvoll, die Bolusgabe für eine thorakale epidurale Analgesie zu reduzieren)
          • Infusion bis zu 72 Stunden: 0,2 ml (0,4 mg Ropivacainhydrochlorid) / kg KG / Stunde
      • Hinweise
        • Fraktionierung der berechneten Dosis des Lokalanästhetikums bei jeder Anwendungsart empfohlen
        • übergewichtige Kinder: schrittweise Dosisreduzierung oft notwendig (Dosierung sollte dann auf dem idealen KG basieren)
        • max. Volumen für die einzelne kaudale Epiduralanästhesie und für die epiduralen Bolusinjektionen: 25 ml / Patient
        • für Faktoren, die spezifische Blockadetechniken beeinflussen und für individuelle Patientenbedürfnisse sollten Lehrbücher konsultiert werden
        • eine einzelne kaudale Epiduralinjektion von Ropivacainhydrochlorid 2 mg / ml bewirkt bei der Mehrzahl der Patienten eine adäquate postoperative Analgesie unterhalb T12 (wenn eine Dosis von 2 mg / kg in einem Volumen von 1 ml / kg verwendet wird)
          • um eine abweichende Ausbreitung der Nervenblockade zu erreichen: Anpassung des Volumens der kaudalen Epiduralinjektion gemäß Empfehlung der Fachliteratur
        • bei Kindern > 4 Jahren wurden Dosierungen bis zu 3 mg / kg KG bei einer Ropivacainhydrochlorid-Konzentration von 3 mg / ml untersucht (allerdings treten bei dieser Konzentration vermehrt motorische Blockaden auf)

Dosisanpassung

  • Niereninsuffizienz
    • Dosisanpassung bei Anwendung von Einzeldosen oder bei Kurzzeitanwendung im Allgemeinen nicht erforderlich
  • Leberinsuffizienz, schwer
    • mit besonderer Vorsicht anwenden
    • bei wiederholter Verabreichung: Verminderung der Dosierung zur Anpassung an verzögerte Ausscheidung kann erforderlich werden
  • Frühgeborene
    • Anwendung von Ropivacainhydrochlorid wurde nicht untersucht, unabhängig von Art der Anwendung.

Indikation



  • Behandlung akuter Schmerzzustände bei Erwachsenen und Kindern >12 Jahre:
    • kontinuierliche epidurale Infusion oder intermittierende Bolusverabreichung zur postoperativen und geburtshilflichen Analgesie
    • Leitungs- und Infiltrationsanästhesie
    • kontinuierliche periphere Nervenblockade durch kontinuierliche Infusion oder intermittierende Bolusinjektionen, z. B. zur Behandlung postoperativer Schmerzen
  • Behandlung akuter Schmerzen bei Neugeborenen (0 - 27 Tage), Kleinkindern (28 Tage - 23 Monate) und Kindern (+ACY-lt+ADsAPQ- 12 Jahre), während und nach Operationen
    • kaudale Epiduralblockade
    • kontinuierliche epidurale Infusion

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ropivacain - invasiv

  • Psychiatrische Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Angst
  • Erkrankungen des Nervensystems:
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
      • Parästhesie
      • Schwindel
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • ZNS-Toxizitätssymptome (Krämpfe, tonisch-klonische Krämpfe, Anfälle, leichte Benommenheit, zirkumorale Parästhesie, Taubheit der Zunge, Hyperakusis, Tinnitus, Sehstörungen, Dysarthrie, Muskelzucken, Tremor)
      • Hypoästhesie
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Bradykardie
      • Tachykardie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000

      • Herzstillstand
      • Herzrhythmusstörunge
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hypotonie
        • Hypotonie kommt bei Kindern seltener vor (>1/100)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypertonie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Synkope
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dyspnoe
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
        • Erbrechen tritt bei Kindern häufiger auf (>1/10)
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Harnretention
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Rückenschmerzen
      • Temperaturerhöhung
      • Rigor
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Absinken der Körpertemperatur
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Allergische Reaktionen (anaphylaktische Reaktionen, angioneurotisches +ANY-dem und Urtikaria)
  • Klassenbezogene Nebenwirkungen
    • Neurologische Komplikationen
      • Neuropathie und Verletzung des Rückenmarks (z. B. Arteria-spinalis-anterior-Syndrom, Arachnoiditis, Cauda equina Syndrom) wurden mit der Regionalanästhesie in Zusammenhang gebracht und können in seltenen Fällen zu bleibenden Schäden führen.
      • Komplikationen sind unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum.
    • Totale spinale Blockade
      • totale spinale Blockade kann auftreten, wenn eine epidurale Dosis versehentlich intrathekal angewendet wird.
    • Akute systemische Toxizität
      • Systemische toxische Reaktionen betreffen in erster Linie das zentrale Nervensystem (ZNS) und das kardiovaskuläre System. Solche Reaktionen werden durch hohe Blutkonzentrationen eines Lokalanästhetikums verursacht, die bei einer (versehentlichen) intravasalen Injektion, Überdosierung oder außergewöhnlich schneller Absorption aus stark vaskularisierten Regionen auftreten können. ZNS-Reaktionen sind bei allen Lokalanästhetika vom Amidtyp ähnlich, während kardiale Reaktionen sowohl quantitativ als auch qualitativ stärker von dem Wirkstoff abhängen.
    • Zentrales Nervensystem
      • bei toxischen Wirkungen auf das ZNS können Stufen mit Symptomen und Anzeichen ansteigenden Schweregrades unterschieden werden.
      • Anfänglich werden Symptome wie Seh- oder Hörstörungen, periorales Taubheitsgefühl, Schwindelgefühl, leichte Benommenheit, Kribbeln und Parästhesien beobachtet.
      • Dysarthrie, Muskelsteifigkeit und Muskelzuckungen sind schwerwiegender und gehen einem Anfall von generalisierten Krämpfen voraus. Solche Anzeichen dürfen nicht als ein Symptom einer neurologischen Erkrankung missverstanden werden.
      • Bewusstlosigkeit und tonisch-klonische Krämpfe können folgen, die einige Sekunden bis mehrere Minuten dauern können. Hypoxie und Hyperkapnie treten zusammen mit Respirationsstörungen während der Konvulsionen durch die erhöhte Muskelaktivität rasch auf.
      • in schweren Fällen kann sogar eine Apnoe auftreten. Die respiratorische und metabolische Azidose verstärkt und verlängert die toxischen Wirkungen der Lokalanästhetika.
      • die Regeneration folgt auf die Rückverteilung des Lokalanästhetikums aus dem ZNS und der anschließenden Metabolisierung und Ausscheidung. Die Regeneration kann schnell erfolgen, es sei denn, es wurden große Mengen injiziert.
    • Kardiovaskulare Toxizität
      • Symptome der kardiovaskulären Toxizität sind schwerwiegender. Hypotonie, Bradykardie, Arrhythmie und sogar Herzstillstand können infolge hoher systemischer Konzentrationen des Lokalanästhetikums auftreten.
      • die i.v.-Infusion von Ropivacainhydrochlorid bewirkte bei freiwilligen Probanden eine Verringerung der Reizleitung und Kontraktilität.
      • Toxischen Wirkungen auf das kardiovaskuläre System gehen im Allgemeinen ZNS-Toxizitätssymptome voraus, es sei denn, der Patient erhält eine Allgemeinanästhesie oder ist durch Substanzen wie Benzodiazepine oder Barbiturate stark sediert.
  • Kinder
    • bei Kindern können frühe Anzeichen einer lokalen Toxizität des Anästhetikums schwer erkennbar sein, da sie ggf. nicht in der Lage sind, sich verbal adäquat auszudrücken oder unter genereller Anästhesie stehen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ropivacain - invasiv

  • Regionalanästhesien sollten ausschließlich in entsprechend eingerichteten Räumlichkeiten und durch entsprechendes Fachpersonal erfolgen. Ausrüstung und Arzneimittel für das Monitoring und für eine notfallmäßige Wiederbelebung bereitstellen.
  • Patienten, bei denen eine große Blockade vorgenommen wird:
    • sollten in einem bestmöglichen klinischen Zustand sein und vor Beginn der Blockade einen intravenösen Zugang erhalten
    • verantwortlicher Arzt sollte die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um eine intravasale Injektion zu vermeiden. Er sollte entsprechend ausgebildet sein und über ausreichende Kenntnisse bezüglich der Anzeichen und Behandlung von Nebenwirkungen, systemischer Toxizität und anderer Komplikationen wie z. B. einer unbeabsichtigten subarachnoidalen Injektion, die eine hohe Spinalanästhesie mit Apnoe und Hypotension verursachen kann, verfügen.
    • nach der Plexus-brachialis-Blockade und der Epiduralanästhesie traten Krämpfe vergleichsweise am häufigsten auf. Dies resultiert wahrscheinlich aus einer akzidentellen intravasalen Injektion oder einer zu schnellen Absorption vom Injektionsort.
  • Vorsicht erforderlich, um Injektionen in entzündete Gebiete zu vermeiden
  • Herz-Kreislauf
    • Patienten, die mit Antiarrhythmika der Klasse III (z. B. Amiodaron) behandelt werden, streng überwachen. EKG-Monitoring sollte in Betracht gezogen werden, da sich kardiale Effekte addieren können.
    • In seltenen Fällen wurde über das Auftreten eines Herzstillstandes während der Anwendung von Ropivacain zur Epiduralanästhesie oder zur peripheren Nervenblockade vor allem nach einer unbeabsichtigten, versehentlichen intravasalen Injektion bei älteren Patienten und bei Patienten mit begleitender Herzerkrankung berichtet. In einigen Fällen war die Wiederbelebung schwierig.
    • bei einem Herzstillstand können längere Wiederbelebungsversuche erforderlich sein, um die Möglichkeit eines erfolgreichen Ausgangs zu verbessern.
  • Blockaden von Kopf und Hals
    • bestimmte lokalanästhetische Verfahren, wie z. B. Injektionen in der Kopf- und Halsregion, können - unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum - mit einer erhöhten Häufigkeit schwerwiegender unerwünschter Wirkungen verbunden sein
    • Injektionen in entzündete Bereiche vermeiden
  • Plexusblockaden
    • Plexusblockaden können implizieren, dass ein großes Volumen eines Lokalanästhetikums in stark vaskularisierten Regionen, oft in der Nähe großer Gefäße, angewendet wird. Dort besteht eerhöhtes Risiko einer intravasalen Injektion und/oder einer schnellen systemischen Absorption, was zu hohen Plasmakonzentrationen führen kann.
  • Überempfindlichkeit
    • mögliche Kreuzallergie mit anderen Lokalanästhetika vom Amidtyp sollte in Betracht gezogen werden.
  • Hypovolämie
    • Patienten mit Hypovolämie können während einer Epiduralanästhesie unabhängig vom verwendeten Lokalanästhetikum eine plötzliche und schwere Hypotonie entwickeln
  • Patienten in schlechtem Allgemeinzustand
    • Patienten in altersbedingt schlechtem Allgemeinzustand oder Patienten mit teilweisem oder vollständigem AV-Block, fortgeschrittener Leber- oder Nierenfunktionsstörung, benötigen besondere Aufmerksamkeit, auch wenn bei diesen Patienten eine Regionalanästhesie besonders häufig angezeigt ist.
  • Patienten mit Funktionsstörung von Leber und Niere
    • Ropivacain wird in der Leber metabolisiert und sollte daher bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz mit besonderer Vorsicht angewendet werden
    • wiederholte Verabreichung: Verminderung der Dosierung zur Anpassung an die verzögerte Ausscheidung kann erforderlich werden
    • Anwendung von Einzeldosen oder bei Kurzzeitanwendung ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
      • Anpassung der Dosis im Allgemeinen nicht erforderlich.
      • Azidose und verminderte Plasmaproteinkonzentrationen, wie sie häufig bei Patienten mit chronischem Nierenversagen beobachtet werden, erhöhen möglicherweise die systemische Toxizität
  • Akute Porphyrie
    • Ropivacain kann möglicherweise eine Porphyrie auslösen und sollte bei Patienten mit akuter Porphyrie nur angewendet werden, wenn keine sicherere Alternative zur Verfügung steht.
    • angemessene Vorsichtsmaßnahmen bei gefährdeten Patienten sollten entsprechend Standardtextbüchern und/oder in Absprache mit einem Spezialisten erfolgen.
  • Langzeitanwendung
    • längere Anwendung von Ropivacain sollte bei Patienten vermieden werden, die gleichzeitig mit starken CYP1A2-Hemmern wie Fluvoxamin und Enoxacin behandelt werden
  • Kinder
    • bei Neugeborenen kann besondere Vorsicht geboten sein, da die Stoffwechselfunktionen noch nicht vollständig ausgereift sind. In klinischen Untersuchungen variierten die Plasmakonzentrationen von Ropivacain bei Neugeborenen stark. Möglicherweise ist daher das Risiko für eine systemische Toxizität in dieser Altersgruppe erhöht, besonders bei kontinuierlicher epiduraler Infusion.
    • empfohlene Dosierungsangaben bei Neugeborenen basieren auf begrenzten klinischen Daten.
    • Ropivacain sollte bei diesen Patienten nur unter ständiger Beobachtung von systemischer Toxizität (z. B. Anzeichen von ZNSToxizität, EKG, Blutsauerstoffsättigungswert) und lokalen neurotoxischen Ereignissen (z. B. verlängerte Erholungsphase) angewendet werden. Aufgrund einer langsamen Ausscheidung von Ropivacain bei Neugeborenen sollten diese Kontrollen auch nach der Infusion fortgeführt werden.

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ropivacain - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ropivacain - invasiv

  • keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Ropivacain in der Schwangerschaft (mit Ausnahme der epiduralen Anwendung in der Geburtshilfe)
  • tierexperimentelle Studien:
    • keine direkten oder indirekten schädlichen Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Entbindung oder postnatale Entwicklung beobachtbar

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ropivacain - invasiv

  • keine Untersuchungen bei Frauen zur Frage des Übertritts von Ropivacain in die Muttermilch

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

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