Rocuronium Inr 10mg/ml Dfl (10X5 ml)

Hersteller Inresa Arzneimittel GmbH
Wirkstoff Rocuronium bromid
Wirkstoff Menge 10 mg
ATC Code M03AC09
Preis 69,33 €
Menge 10X5 ml
Darreichung (DAR) IIL
Norm N2
Rocuronium Inr 10mg/ml Dfl (10X5 ml)

Medikamente Prospekt

Rocuronium bromid10mg
(H)Essigsäure 99+ACUHilfsstoff
(H)Natrium acetat 3-WasserHilfsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Rocuroniumbromid - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Rocuronium oder Bromid
  • Unmöglichkeit der künstlichen Beatmung

Art der Anwendung, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Rocuroniumbromid - invasiv

  • intravenöse Anwendung, entweder als Bolusinjektion oder als Dauerinfusion
  • wenn Dosis von 0,6 mg/kg Rocuroniumbromid zur Blitzeinleitung verabreicht wird
    • Patienten 80 - 90 Sek. nach Verabreichung von Rocuroniumbromid intubieren
  • ausschließlich zum einmaligen Gebrauch

Dosierung, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Rocuroniumbromid - invasiv

  • endotracheale Intubation und Muskelrelaxation bei operativen Eingriffen
    • wie bei anderen Muskelrelaxanzien sollte Dosis auf jeden Patienten individuell abgestimmt werden
    • bei Festlegung der Dosis Folgendes berücksichtigen
      • Art der Narkose, voraussichtliche Dauer des operativen Eingriffs, Art der Sedierung, erwartete Dauer der künstlichen Beatmung, mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und Zustand des Patienten
      • Anwendung einer geeigneten neuromuskulären Überwachungstechnik zur Beurteilung der neuromuskulären Blockade und der Erholungszeit empfohlen
    • Inhalationsanästhetika verstärken Rocuroniumbromid-induzierte neuromuskuläre Blockade
      • Wirkungsverstärkung wird im Narkoseverlauf klinisch relevant, wenn Inhalationsanästhetika im Gewebe die für diese Wechselwirkung notwendige Konzentration erreicht haben
      • demzufolge sollten im Verlauf lang dauernder Eingriffe (> 1 Stunde) unter Inhalationsanästhesie Dosisanpassungen vorgenommen werden, indem kleinere Erhaltungsdosen in größeren Abständen verabreicht werden oder Infusionsgeschwindigkeit verringert wird
    • operative Eingriffe
      • tracheale Intubation
        • Standard-Intubationsdosis während routinemäßiger Anästhesie
          • 0,6 mg / kg KG
          • Dosis führt bei fast allen Patienten innerhalb von 60 Sek. zu adäquaten Intubationsbedingungen
        • zur Erleichterung der endotrachealen Intubation bei der Blitzeinleitung
          • 1,0 mg / kg KG
          • Dosis führt bei fast allen Patienten innerhalb von 60 Sek. zu adäquaten Intubationsbedingungen
        • zur Blitzeinleitung bei einer Sectio caesarea
          • 0,6 mg / kg KG
          • Dosis von 1,0 mg / kg Rocuroniumbromid für diese Patientengruppe nicht untersucht
          • Dosis führt bei fast allen Patienten innerhalb von 90 Sek. zu adäquaten Intubationsbedingungen
      • höhere Dosierung
        • bei operativen Eingriffen wurden Initialdosen von bis zu 2 mg / kg Rocuroniumbromid verabreicht, ohne dass unerwünschte kardiovaskuläre Nebenwirkungen aufgetreten sind
        • bei Anwendung dieser hohen Dosen ist Anschlagzeit verkürzt und Wirkungsdauer verlängert
      • Erhaltungsdosis
        • 0,15 mg / kg KG
        • bei lang dauernder Inhalationsanästhesie
          • Reduktion auf 0,075 - 0,1 mg / kg KG
        • Erhaltungsdosen sollten vorzugsweise dann verabreicht werden, wenn Reizantwort wieder 25 % des initialen Kontrollwertes erreicht hat oder wenn 2 - 3 Reizantworten auf eine Train-of-Four-Stimulation (TOF) vorhanden sind
      • Dauerinfusion
        • Initialdosis: 0,6 mg / kg KG
        • Einleitung der Dauerinfusion, sobald Erholung des neuromuskulären Blocks
        • Infusionsgeschwindigkeit dabei so wählen, dass 10% der initialen Reizantwort oder 1 - 2 Reizantworten bei der Train-Of-Four-Stimulation erhalten bleiben
          • unter i.v. Anästhesie 0,3 - 0,6 mg / kg KG / Stunde
          • unter Inhalationsanästhesie 0,3 - 0,4 mg / kg KG / Stunde
        • kontinuierliches Monitoring der neuromuskulären Funktion notwendig, da je nach Patient und verwendetem Narkoseverfahren unterschiedliche Infusionsgeschwindigkeiten erforderlich sind
      • schwangere Patientinnen
        • bei Patientinnen, die einer Sectio caesarea unterzogen werden sollen
          • Dosis von 0,6 mg Rocuroniumbromid / kg Körpergewicht
            • Dosis von 1 mg / kg bei dieser Patientengruppe nicht untersucht
          • Aufhebung der neuromuskulären Blockade, die durch neuromuskuläre Blocker induziert wurde, kann bei Patientinnen, die aufgrund einer Schwangerschaftstoxikose Magnesiumsalze erhalten, gehemmt oder unzureichend sein, da Magnesiumsalze die neuromuskuläre Blockade verstärken
          • daher sollte bei diesen Patientinnen die Rocuronium-Dosis verringert und genau nach der Reizantwort eingestellt werden
      • Kinder und Jugendliche
        • als Intubationsdosis bei routinemäßiger Anästhesie und als Erhaltungsdosis für Neugeborene im Alter von 0 - 27 Tagen, Säuglinge im Alter von 28 Tagen - 2 Monaten, Säuglinge und Kleinkinder im Alter von 3 - 23 Monaten, Kinder im Alter von 2 - 11 Jahren und Jugendliche im Alter von 12 - 17 Jahren ähnliche Dosierungen wie für Erwachsene empfohlen
        • allerdings Wirkungsdauer der einzeln verabreichten Intubationsdosis bei Neugeborenen und Kleinkindern länger als bei Kindern
        • bei Dauerinfusion gelten für pädiatrische Patienten, außer für Kinder (2 - 11 Jahre), dieselben Infusionsgeschwindigkeiten wie für Erwachsene
        • für Kinder im Alter von 2 - 11 Jahren können höhere Infusionsgeschwindigkeiten erforderlich sein
          • demnach wird für Kinder (2 - 11 Jahre) die gleiche initiale Infusionsgeschwindigkeit wie für Erwachsene empfohlen
          • anschließend sollte die Infusionsgeschwindigkeit so angepasst werden, dass 10 % der initialen Reizantwort oder 1 - 2 Reizantworten bei der Train-Of-Four-Stimulation während des Eingriffs erhalten bleiben
        • Erfahrung mit der Anwendung von Rocuroniumbromid zur Blitzeinleitung bei pädiatrischen Patienten begrenzt
          • Rocuroniumbromid daher nicht zur Erleichterung der endotrachealen Intubation bei der Blitzeinleitung pädiatrischer Patienten empfohlen
      • geriatrische Patienten und Patienten mit Leber- und/oder Gallenwegserkankung und/oder Niereninsuffizienz
        • bei einer Routineanästhesie
          • Standart-Intubationsdosis: 0,6 mg / kg KG
        • zur Blitzeinleitung
          • 0,6 mg / kg KG
          • adäquate Intubationsbedingungen werden jedoch möglicherweise 90 Sek. nach Verabreichung von Rocuroniumbromid nicht erreicht
        • Wirkdauer bei geriatrischen Patienten mölicherweise länger als bei Patienten < 65 Jahre
        • unhabhängig von angewendeter Anästhesietechnik
          • Erhaltungsdosis: 0,075 - 0,1 mg / kg KG
          • Infusionsgeschwindigkeit: 0,3 - 0,4 mg / kg KG / Stunde
      • übergewichtige und adipöse Patienten (KG >/= 30 % über Idealgewicht)
        • Dosen unter Berücksichtigung des Idealgewichts reduzieren (auf Basis des fettfreien Körpergewichts)
    • intensivmedizinische Maßnahmen
      • tracheale Intubation
        • dieselbe Dosis, wie oben unter operative Maßnahmen beschrieben
      • Erhaltungsdosis
        • Initialdosis: 0,6 mg Rocuroniumbromid / kg KG
        • Dauerinfusion einleiten, sobald die Zuckungsamplitude 10 % erreicht oder bis 1 oder 2 Reizantworten auf eine Train-of-Four-Stimulation auftreten
        • Dosierung sollte Wirkung am einzelnen Patienten abgestimmt werden
        • empfohlene Anfangsdosis für Aufrechterhaltung der neuromuskulären Blockade von 80-90 % (1 oder 2 Reizantworten der TOF Stimulation) bei erwachsenen Patienten
          • 0,3 - 0,6 mg / kg / h während und der 1. Stunde der Verabreichung
        • möglicherweise muss Dosis in den folgenden 6 - 12 Stunden je nach individueller Reaktion des Patienten reduziert werden
        • danach bleibt die individuelle Dosis relativ konstant
        • in kontrollierten klinischen Studien wurde große interindividuelle Variabilität bezüglich der Infusionsraten zwischen den Patienten gefunden
          • reichte von 0,2 - 0,5 mg / kg KG / h, abhängig von der Art und dem Ausmaß des Organversagens, der Begleitmedikation und dem individuellen Zustand des Patienten
        • um optimale individuelle Patientenkontrolle zu erreichen, dringend empfohlen die neuromuskuläre Übertragung zu überwachen
        • Anwendung von bis zu 7 Tagen wurde untersucht
      • Kinder und geriatrische Patienten
        • nicht empfohlen zur Erleichterung der künstlichen Beatmung in der Intensivmedizin
        • keine Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit

Indikation



  • als Hilfsmittel bei der Allgemeinnarkose zur Erleichterung der trachealen Intubation während der routinemäßigen Einleitung und Blitzeinleitung zur Relaxation der Skelettmuskulatur bei Operationen
  • als Hilfsmittel auf Intensivstationen z.B. zur Erleichterung der Intubation, für kurzzeitigen Einsatz

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Rocuroniumbromid - invasiv

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Überempfindlichkeit
      • anaphylaktische Reaktion
      • anaphylaktoide Reaktion
      • anaphylaktischer Schock
      • anaphylaktoider Schock
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • schlaffe Lähmung/Paralyse
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Tachykardie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Kounis-Syndrom
  • Gefäßerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypotonie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Kreislaufkollaps und Schock
      • Hautrötung/Flushing
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Bronchospasmus
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Apnoe
      • Ateminsuffizienz
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • angioneurotisches +ANY-dem
      • Urtikaria
      • (Haut-)Ausschlag
      • erythematöser (Haut-)Ausschlag
      • Juckreiz
      • Exanthem
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Muskelschwäche / Schwäche der Skelettmuskulatur
        • nach Langzeitanwendung auf der Intensivstation
      • Steroidmyopathie
        • nach Langzeitanwendung auf der Intensivstation
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Schmerzen an der Injektionsstelle
      • Reaktionen an der Injektionsstelle
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Arzneimittel wirkungslos
      • Arzneimittelwirkung/therapeutischer Effekt vermindert
      • Arzneimittelwirkung/therapeutischer Effekt erhöht
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Gesichtsödem
      • maligne Hyperthermie
  • Untersuchungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Erhöhung des Histaminspiegels
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • verlängerte neuromuskuläre Blockade
      • verzögerte Erholung von der Narkose
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Atemwegskomplikationen bei der Narkose

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Rocuroniumbromid - invasiv

  • besondere Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich bei
    • Überempfindlichkeit gegenüber anderen Muskelrelaxanzien
    • neuromuskulären Erkrankungen, insbesondere Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Syndrom und vorausgegangener Poliomyelitis
  • Muskelrelaxanzien darf nur von erfahrenen Ärzten, die mit den Wirkungen von Muskelrelaxanzien und den geeigneten Methoden des Monitorings der neuromuskulären Funktion vertraut sind, oder unter deren Aufsicht angewendet werden
    • die für endotracheale Intubation und künstliche Beatmung erforderliche Ausrüstung und Mitarbeiter müssen zum sofortigen Einsatz verfügbar sein
  • Lähmung der Atemmuskulatur
    • da Rocuroniumbromid eine Lähmung der Atemmuskulatur bewirkt, ist bei Patienten, die dieses Arzneimittel erhalten, eine künstliche Beatmung bis zum Wiedereintritt einer ausreichenden Spontanatmung unerlässlich
    • wie bei allen Muskelrelaxanzien ist es wichtig, Intubationsschwierigkeiten - insbesondere bei der Blitzeinleitung - einzukalkulieren
  • wenn infolge von Intubationsschwierigkeiten eine klinische Notwendigkeit zur sofortigen Aufhebung einer Rocuronium-induzierten Blockade besteht
    • Anwendung von Sugammadex in Erwägung ziehen
  • Restcurarisierung
    • wie auch bei anderen Muskelrelaxanzien, wurde unter Rocuroniumbromid über eine Restcurarisierung (neuromuskuläre Restblockade) berichtet
      • um Komplikationen durch eine Restcurarisierung zu vermeiden, sollten die Patienten erst nach ausreichender Rückbildung der neuromuskulären Blockade extubiert werden
      • geriatrische Patienten (>/= 65 Jahren) können ein erhöhtes Risiko für eine neuromuskuläre Restblockade haben
      • weitere Faktoren, die eine Restcurarisierung nach Extubation in der postoperativen Phase verursachen können (wie Arzneimittel-Wechselwirkungen oder der Zustand des Patienten), sollten ebenfalls berücksichtigt werden
      • falls nicht routinemäßig angewendet, sollte der Einsatz von Sugammadex, Acetylcholinesterase-Inhibitoren oder einer anderen die Blockade aufhebenden Substanz erwogen werden
        • dies gilt besonders in Fällen mit erhöhtem Risiko für eine Restcurarisierung
    • es ist von wesentlicher Bedeutung, sich zu vergewissern, dass der Patient spontan, tief und regelmäßig atmet, bevor der Patient nach einer Narkose den Operationssaal verlässt
  • anaphylaktische Reaktionen
    • Auftreten anaphylaktische Reaktionen nach Verabreichung von Muskelrelaxanzien möglich
      • es sollten stets Vorsichtsmaßnahmen zur Behandlung derartiger Reaktionen getroffen werden, insbesondere wenn bereits früher anaphylaktische Reaktionen auf Muskelrelaxanzien aufgetreten sind, da über allergische Kreuzreaktionen bei Muskelrelaxanzien berichtet wurde
  • Kreuzallergien
    • es wurden hohe Raten von Kreuzallergien zwischen neuromuskulären Blockern berichtet
      • daher sollte, wenn möglich, vor der Gabe von Rocuroniumbromid eine Überempfindlichkeit gegen andere neuromuskuläre Blocker ausgeschlossen werden
      • Rocuroniumbromid darf bei empfindlichen Patienten nur angewendet werden, wenn es absolut notwendig ist
    • Patienten, bei denen eine Überempfindlichkeitsreaktion unter Vollnarkose auftritt, sollten daraufhin auf Überempfindlichkeit gegen andere neuromuskuläre Blocker getestet werden
  • Herzfrequenz
    • Rocuroniumbromid, insb. in Dosierungen von mehr als 0,9 mg Rocuroniumbromid pro kg Körpergewicht, kann die Herzfrequenz steigern,
      • diese Wirkung könnte der Bradykardie entgegenwirken, die durch andere Anästhetika oder durch Vagusstimulation ausgelöst wird
    • über Gebrauch bei Patienten mit schwerer kardiovaskulärer Erkrankung nur begrenzte Anzahl von Daten
  • über den Gebrauch in Dosen > 0,6 mg / kg Rocuroniumbromid bei Patienten, die sich eines intrakraniellen neurochirurgischen Eingriffs unterziehen
    • keine Daten
  • Anwendung auf Intensivstationen: keine ausreichenden Daten vorliegend, um Empfehlungen für Anwendung auf Intensivstationen zu geben
  • verlängerte Paralyse und/oder Skelettmuskelschwäche
    • i.A. wurde nach Langzeitanwendung von Muskelrelaxanzien auf der Intensivstation eine verlängerte Paralyse und/oder Skelettmuskelschwäche beobachtet
      • um mögliche Verlängerung der neuromuskulären Blockade und/oder Überdosierung zu vermeiden
        • fortlaufendes Monitoring der neuromuskulären Funktion während der Anwendung von Muskelrelaxanzien dringend empfohlen
      • Rocuroniumbromid lähmt die Atem- und Skelettmuskulatur, ohne das Bewusstsein zu beeinträchtigen
        • deshalb darf es erst nach Gabe hypnotisch wirkender Pharmaka angewendet werden
      • soweit erforderlich sollte ausreichende Analgesie und Sedierung gewährleistet sein
      • weiterhin sollten neuromuskuläre Blocker nach der Wirkung individuell auf den jeweiligen Patienten eingestellt werden
        • sollte nur durch oder unter Aufsicht erfahrener Ärzte erfolgen, die mit den Wirkungen des Arzneimittels und den geeigneten neuromuskulären Überwachungstechniken vertraut sind
    • nach Intubation mit Suxamethonium erst verabreichen, nachdem der Patient sich von der durch Suxamethonium hervorgerufenen neuromuskulären Blockade klinisch erholt hat
  • Myopathie
    • Myopathie wurde nach langfristiger gleichzeitiger Anwendung nicht depolarisierender neuromuskulärer Blocker und Corticosteroide gemeldet
      • Zeitraum, während dem diese Arzneimittel gleichzeitig verabreicht werden, so kurz wie möglich halten
  • maligne Hyperthermie
    • da Rocuroniumbromid immer zusammen mit anderen Arzneimitteln eingesetzt wird und in Anbetracht des Risikos einer malignen Hyperthermie während der Anästhesie
      • Ärzte sollten auch bei fehlenden bekannten Auslösefaktoren vor Beginn der Anästhesie mit Frühsymptomen, Diagnosesicherung und Behandlung einer malignen Hyperthermie vertraut sein
    • Tierversuche
      • haben gezeigt, dass Rocuroniumbromid kein Auslösefaktor für maligne Hyperthermie ist
    • im Rahmen der Arzneimittelüberwachung wurden nach Markteinführung seltene Fälle einer malignen Hyperthermie beobachtet, kausaler Zusammenhang jedoch nicht nachgewiesen
  • folgende Zustände können die Pharmakokinetik und/oder Pharmakodynamik von Rocuroniumbromid beeinflussen
    • Erkrankungen der Leber und/oder der Gallenwege und Niereninsuffizienz
      • da Rocuroniumbromid im Urin und über die Galle ausgeschieden wird, sollte es bei Patienten mit klinisch signifikanten Leber- und/oder Gallenwegserkrankungen und/oder Niereninsuffizienz mit Vorsicht eingesetzt werden
      • bei diesen Patientengruppen wurde verlängerte Wirkungsdauer mit Dosen von 0,6 mg / kg Rocuroniumbromid beobachtet
    • verlängerte Kreislaufzeit
      • Zustände, die mit einer verlängerten Kreislaufzeit einhergehen wie etwa kardiovaskuläre Erkrankungen, hohes Alter oder +ANY-demstatus mit einem vergrößerten Verteilungsvolumen, können zu einem verlangsamten Wirkungseintritt beitragen
      • bedingt durch herabgesetzte Plasmaclearance kann auch Wirkungsdauer verlängert sein
    • neuromuskuläre Erkrankungen
      • wie andere Muskelrelaxanzien sollte Rocuroniumbromid bei Patienten mit neuromuskulärer Erkrankung oder nach Poliomyelitis nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden, da Ausmaß und Art der Reaktion auf Muskelrelaxanzien in diesen Fällen erheblich variieren kann
      • bei Patienten mit Myasthenia gravis oder mit myasthenischem Syndrom (Lambert-Eaton) können kleine Dosen eine starke Wirkung hervorrufen
        • daher sollte Rocuroniumbromid bei diesen Patienten entsprechend der Reizantwort dosiert werden
    • Hypothermie
      • bei Operationen unter Hypothermie ist die neuromuskuläre Blockade von Rocuroniumbromid verstärkt und die Wirkungsdauer verlängert
    • Adipositas
      • wie bei anderen Muskelrelaxanzien kann es unter Rocuroniumbromid bei adipösen Patienten zu einer Verlängerung der Wirkung und der Spontanerholung kommen, wenn die Dosis basierend auf dem tatsächlichen Körpergewicht berechnet wird
    • Verbrennungen
      • Patienten mit Verbrennungen können Resistenz gegen nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien entwickeln
      • empfohlen, entsprechend der Reizantwort zu dosieren
    • Zustände, die die Wirkungen von Rocuroniumbromid steigern können und daher eine grundsätzliche Behandlung veränderter Blut-pH-Wert oder Dehydratation erfordern:
      • Hypokaliämie (z.B. nach starkem Erbrechen, Diarrhoe und Therapie mit Diuretika)
      • Hypermagnesiämie
      • Hypocalcämie (nach Massivtransfusionen)
      • Hypoproteinämie
      • Dehydratation
      • Azidose
      • Hyperkapnie
      • Kachexie
      • schwere Störungen im Elektrolythaushalt

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Rocuroniumbromid - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Rocuroniumbromid - invasiv

  • Rocuroniumbromid darf bei Schwangeren nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden und wenn es eindeutig erforderlich ist
    • bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten
  • für Rocuroniumbromid nur sehr begrenzte Daten zur Anwendung bei Schwangerschaften
    • bis auf Exposition bei einer Sectio caesarea
  • Kaiserschnitt / Sectio caesarea
    • unter Voraussetzung, dass keine Intubationsschwierigkeiten erwartet werden und dass ausreichende Dosis eines Anästhetikums gegeben wird oder nach Gabe von Suxamethonium zur erleichterten Intubation, kann Rocuroniumbromid Patienten, die sich einem Kaiserschnitt unterziehen müssen, als Teil einer Blitzeinleitung gegeben werden
    • kann jedoch sein, dass mit Rocuroniumbromid in Dosen von 0,6 mg / kg Körpergewicht bis zu 90 Sek. nach der Anwendung keine geeigneten Bedingungen für eine Intubation erzielt werden
    • Dosen von 0,6 mg/kg Rocuroniumbromid haben sich bei Gebärenden, die einer Sectio caesarea unterzogen wurden, als sicher erwiesen
    • in Dosierungen von 0,6 mg Rocuroniumbromid / kg beeinflusst den Apgar-Score, den fetalen Muskeltonus und die kardiorespiratorische Anpassung nicht
    • Dosierungen von 1 mg / kg wurden während der Blitzeinleitung der Anästhesie untersucht, nicht jedoch bei Patientinnen, bei denen eine Sectio caesarea durchgeführt wurde
  • Untersuchung von Blut aus den Umbilicalgefäßen(Nabelschnurblut) hat gezeigt, dass plazentare Passage von Rocuroniumbromid sehr gering ist und nicht ausreicht, um beim Neugeborenen unerwünschte Wirkungen hervorzurufen
  • Aufhebung der neuromuskulären Blockade, die durch neuromuskuläre Blocker induziert wurde, kann bei Patientinnen, die aufgrund einer Schwangerschaftstoxikose Magnesiumsalze erhalten, gehemmt oder unzureichend sein, da Magnesiumsalze die neuromuskuläre Blockade verstärken
    • daher sollte bei diesen Patientinnen die Rocuronium-Dosis verringert und genau nach der Reizantwort eingestellt werden
  • tierexperimentelle Studien
    • lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen
  • Fertilität
    • keine Daten zu den Effekten von Rocuroniumbromid auf die Fertilität

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Rocuroniumbromid - invasiv

  • Rocuroniumbromid sollte stillenden Frauen nur dann verabreicht werden, wenn es der behandelnde Arzt nach Risikoabwägung für indiziert hält
  • empfohlen nach Verabreichung einer Einzeldosis für Zeitraum von 5 Eliminationshalbwertszeiten von Rocuronium, d.h. für etwa 6 Stunden, nicht zu stillen
  • nicht bekannt, ob Rocuroniumbromid bzw. dessen Metabolite beim Menschen in die Muttermilch übertritt
    • andere Arzneimittel dieser Stoffgruppe werden nur in geringem Maße über die Muttermilch ausgeschieden und vom gestillten Kind resorbiert
  • tierexperimentelle Studien
    • unbedeutende Mengen von Rocuroniumbromid in der Muttermilch von Ratten gefunden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen nicht möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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