Rivotril (5 St)

Hersteller Roche Pharma AG
Wirkstoff Clonazepam
Wirkstoff Menge 1 mg
ATC Code N03AE01
Preis 18,64 €
Menge 5 St
Darreichung (DAR) KON
Norm N1
Rivotril (5 St)

Medikamente Prospekt

Clonazepam1mg
(H)Benzyl alkoholKonservierungsstoff30mg
(H)Essigsäure 99+ACUHilfsstoff
(H)EthanolHilfsstoff
(H)PropylenglycolHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Clonazepam - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Clonazepam
  • bekannter Medikamenten-, Drogen- und Alkoholabhängigkeit
  • Koma
  • schwere Ateminsuffizienz
  • schwere Leberinsuffizienz (Benzodiazepine können hepatische Enzephalopathie auslösen)

Art der Anwendung



  • Lösung zur i.v oder i.m. Anwendung
  • Verabreichung in einen Muskel nur in Ausnahmefällen, oder wenn die Einspritzung in eine Vene nicht möglich ist
  • Herstellung der Lösung: Lösung zu 1 ml (mit 1 mg Wirkstoff) nach Zusatz von 1 Ampulle mit 1 ml Verdünnungsmittel (Wasser für Injektionszwecke)
  • Injektionsgeschwindigkeit Erwachsene: max. 0,25 - 0,5 mg (0,5 - 1 ml der injektionsfertigen Lösung) / Minute
  • Lösung erst unmittelbar vor Gebrauch spritzfertig verdünnen
  • Hinweise, dass Clonazepam von Plastikinfusionsbeuteln und Infusionsbestecken, insbesondere solchen die PVC enthalten, absorbiert werden kann
    • Clonazepam-Konzentration kann um bis zu 50 % sinken, vor allem, wenn die vorbereiteten Beutel für >/= 24 Stunden in einer warmen Umgebung gelagert werden oder bei Verwendung von langen Schlauchsets oder langsamen Infusionsraten
    • PVC-haltige Beutel und Infusionsbestecke nach Möglichkeit vermeiden
    • wenn während einer Infusion von Clonazepam ein Wechsel zwischen PVC- und nicht PVC-haltigen Beuteln und Infusionsbestecken erfolgt, ist Vorsicht geboten
  • intraarterielle Injektion muss wegen Nekrosegefahr und deren Folgen mit Sicherheit vermieden werden
  • Mischung ist bei Raumtemperatur während 24 Stunden stabil
  • Bei der i.v. Gabe ist eine Vene mit ausreichend grossem Durchmesser zu wählen und die Injektion sehr langsam und unter fortlaufender Kontrolle von EEG, Atmung und Blutdruck auszuführen
    • Risiko einer Thrombophlebitis mit unter Umständen folgender Thrombose
  • zur i.v. Infusion mit Natriumchlorid 0,9% im Verhältnis von 1 Ampulle (1 mg) auf 85 ml verdünnt werden
  • wegen der Möglichkeit des Auftretens einer kurz dauernden Beeinträchtigung der Atemwege sollten Maßnahmen für eine assistierte Beatmung vorgesehen werden
  • Hinweise zu Inkompatibilitäten bei der i.v. Infusion siehe Fachinformation

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml enthält 1mg Clonazepam

  • Behandlung der meisten Formen der Epilepsie, insbesondere von Absencen, inklusive atypischen Absencen, Lennox-Gastaut-Syndrom sowie myoklonischen und atonischen Anfällen / Zusatztherapie bei infantilen Krampfanfällen (inklusive des West-Syndroms) und tonisch-klonischen Anfällen
    • individuelle Dosierung, je nach Verträglichkeit und klinischem Ansprechen des Patienten
    • vor der Ergänzung einer bestehenden Antikonvulsivum-Therapie sollte berücksichtigt werden, dass die Anwendung mehrerer Antikonvulsiva zu einer Zunahme der Nebenwirkungen führen kann
    • Säuglinge und Kinder
      • 1ml (0,5 mg) der injektionsfertigen Lösung langsam (0,5 bis 1 ml / Minute) i.v. Injektion
    • Erwachsene
      • 2 ml (1 mg) der injektionsfertigen Lösung langsam (0,5 bis 1 ml / Minute) i.v. Injektion
      • ggf. Dosiswiederholung, eventuell als i.v. Infusion
      • maximale Tagesdosis: 13 mg intravenös
    • Neugeborene und Frühgeborene
      • Anwendung kontraindiziert (bleibende neuropsychiatrische Störungen und multiples systemisches Organversagen durch zusätzliche Bestandteile)
    • ältere Patienten
      • Anwendung der niedrigst möglichen Dosierung
      • besondere Vorsicht während der Zeit der schrittweisen Erhöhung der Dosierung
    • eingeschränkte Nierenfunktion
      • Sicherheit und Wirksamkeit nicht untersucht
      • auf Basis pharmakokinetischer Überlegungen ist keine Dosisanpassung notwendig
    • eingeschränkte Leberfunktion
      • schwere Leberfunktionsstörung
        • Anwendung kontraindiziert
      • leichte bis mittelschwere Beeinträchtigung der Leberfunktion
        • Anwendung der niedrigst möglichen Dosis

Indikation



  • vor allem als Zusatztherapie oder in Fällen von Nichtansprechen auf andere Arzneimittel zur Behandlung der meisten Formen der Epilepsie, insebsondere von Absencen, inklusive
    • atypischen Absencen
    • Lennox-Gastaut-Syndrom
    • myoklonischen und atonischen Anfällen
  • ausschließlich als Zusatztherapie oder bei Nichtansprechen auf andere Arzneimittel bei infantilen Krampfanfällen (inklusive des West-Syndroms) und tonisch-klonischen Anfällen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Clonazepam - invasiv

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Anaphylaxie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • allergische Reaktionen
  • Endokrine Erkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • reversible, vorzeitige Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale bei Kindern (inkomplette Pubertas praecox)
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Veränderungen in Bezug auf die Libido
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • emotionale Störungen
      • Stimmungsschwankungen
      • Verwirrtheit
      • Desorientierung
      • Depressionen, die jedoch auch mit der Grunderkrankung in Zusammenhang stehen können
      • paradoxe Reaktionen, wie
        • Unruhe
        • Erregbarkeit
        • Reizbarkeit
        • Aggression
        • Nervosität
        • Feindseligkeit
        • Angst
        • Schlafstörungen
        • Wahnvorstellungen
        • Wut
        • Albträume
        • abnormale Träume
        • Halluzinationen
        • Psychosen
        • Hyperkinese
        • unangemessenes Verhalten und andere Verhaltensstörungen
        • Hinweise
          • in solchen Fällen sollte die Behandlung beendet werden
          • paradoxe Reaktionen treten bei Kindern und Jugendlichen und bei älteren Menschen häufiger auf, als bei Erwachsenen
      • Hinweis
        • Clonazepam besitzt primäres Abhängigkeitspotenzial
          • bereits bei täglicher Anwendung über wenige Wochen besteht Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung
          • bei Beenden der Therapie mit Clonazepam können Absetzerscheinungen bzw. Entzugssymptome auftreten
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Konzentrationsstörungen
      • Somnolenz
      • verlängerte Reaktionszeit
      • verminderter Muskeltonus
      • Schwindel
      • Ataxie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Kopfschmerzen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • generalisierte Anfälle
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • reversible Störungen wie
        • verlangsamtes oder undeutliches Sprechen (Dysarthrie)
        • Bewegungs- und Gangunsicherheit (Ataxie)
        • Nystagmus
      • anterograde Amnesie und amnestische Wirkungen, die mit unangemessenem Verhalten verbunden sein können
      • Zunahme der Anfallshäufigkeit bei bestimmten Formen der Epilepsie
  • Augenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Nystagmus
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • reversible Sehstörungen (Diplopie)
  • Herzerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Herzversagen einschließlich Herzstillstand
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Atemdepression (kann bei Atemwegsobstruktion und bei vorbestehenden Hirnschädigungen oder wenn andere atemdepressiv wirkende Medikamente gleichzeitig angewendet wurden verstärkt in Erscheinung treten, i. d. R. vermeidbar durch sorgfältige und individuelle Einstellung der Dosis)
      • bei Säuglingen und Kleinkindern
        • vermehrter Speichelfluss und Bronchialhypersekretion
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Übelkeit
      • epigastrische Beschwerden
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Urtikaria
      • Pruritus
      • Rash
      • vorübergehender Haarausfall
      • Pigmentverschiebung
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Muskelschwäche
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Harninkontinenz
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • erektile Dysfunktion
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Fatigue (Müdigkeit, Mattigkeit)
  • Untersuchungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Thrombozytopenie
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Stürze und Frakturen
        • Risiko bei Patienten, die gleichzeitig sedierende Arzneimittel oder Alkohol einnehmen, und bei älteren Menschen erhöht

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Clonazepam - invasiv

  • im Laufe der Behandlung mit Clonazepam kann es zu einem gewissen Wirkungsverlust kommen
  • Leberfunktionsstörungen
    • Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung dürfen nicht mit Clonazepam behandelt werden
      • Benzodiazepine können bei schwerer Leberfunktionsstörung ursächlich daran beteiligt sein, dass hepatische Enzephalopathie-Episoden auftreten
    • Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung
      • bei der Verabreichung besondere Vorsicht geboten
      • sollten daher niedrigst mögliche Dosis erhalten
  • ZNS, Psychose und Depression
    • Clonazepam darf bei Patienten mit spinalen oder zerebellären Ataxien nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden
    • Benzodiazepine werden nicht als Primärbehandlung bei psychotischen Erkrankungen empfohlen
    • Patienten mit einer Depression und/oder Suizidversuchen in der Anamnese müssen sehr engmaschig überwacht werden
  • Myasthenia gravis
    • wie bei jeder Substanz mit dämpfender Wirkung auf das Zentralnervensystem und/oder muskelrelaxierenden Eigenschaften muss auch bei Verabreichung von Clonazepam an Patienten mit Myasthenia gravis mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden
  • Gleichzeitige Anwendung von Alkohol bzw. Arzneimitteln mit dämpfender Wirkung auf das Zentralnervensystem
    • nicht gleichzeitig mit Alkohol und/oder Arzneimitteln mit dämpfender Wirkung auf das Zentralnervensystem anwenden
      • hierdurch können die klinischen Wirkungen von Clonazepam möglicherweise verstärkt werden und es kann zu tiefer Sedierung bis hin zum Koma oder Tod, sowie klinisch bedeutsamer respiratorischer und/oder kardiovaskulärer Depression kommen
  • Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch in der Vorgeschichte
    • über Missbrauch bei Abhängigkeit von mehreren Suchtmitteln wurde berichtet
    • bei Patienten mit Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch in der Vorgeschichte Anwendung nur mit äußerster Vorsicht
    • im Falle einer akuten Intoxikation mit Alkohol oder Drogen
      • Anwendung nur unter besonderer Vorsicht
  • Psychische und ,paradoxe+ACY-quot, Reaktionen
    • bekannt, dass es bei Anwendung von Benzodiazepinen zu sogenannten ,paradoxen+ACY-quot, Reaktionen wie Unruhe, Erregbarkeit, Reizbarkeit, Aggression, Angst, Wahnvorstellungen, Wut, Albträume, Halluzinationen, Psychosen, unangemessenes Verhalten und andere Verhaltensstörungen kommen kann
      • in solchen Fällen Behandlung beenden
    • Paradoxe Reaktionen treten bei Kindern und Jugendlichen und bei älteren Menschen häufiger auf, als bei Erwachsenen
  • Amnesie
    • Benzodiazepine können anterograde Amnesien verursachen
      • bedeutet, dass (meist einige Stunden) nach Medikamentenanwendung unter Umständen Handlungen ausgeführt werden, an die sich der Patient später nicht erinnern kann
      • Amnestische Wirkungen können mit unangemessenem Verhalten verbunden sein
      • Risiko einer anterograden Amnesie steigt mit der Höhe der Dosierung
    • Clonazepam darf bei Patienten mit Schlafapnoe, chronischer Ateminsuffizienz, beeinträchtigter Leber- oder Nierenfunktion und bei älteren oder geschwächten Patienten nur unter Vorsicht angewendet werden
      • in diesen Fällen Dosis grundsätzlich reduzieren
  • Schlafapnoe
    • Einsatz von Benzodiazepinen aufgrund der möglichen additiven Wirkung auf die Atemdepression bei Schlafapnoe nicht empfohlen
    • Schlafapnoe scheint bei Patienten mit Epilepsie häufiger aufzutreten und der Zusammenhang zwischen Schlafapnoe, dem Auftreten von Absencen und postiktaler Hypoxie muss in Zusammenhang mit einer benzodiazepininduzierten Sedation und Atemdepression gesetzt werden
    • daher bei Patienten mit Epilepsie und Schlafapnoe nur anwenden, wenn erwarteter Nutzen potentielles Risiko überwiegt
  • Erkrankungen der Atemwege
    • bei vorbestehenden Erkrankungen der Atmungsorgane (z. B. chronisch obstruktive Lungenerkrankung) sowie bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen zentralwirksamen Medikamenten oder Antikonvulsiva (Mittel gegen Krampfleiden)
      • besonders sorgfältige individuelle Dosierung erforderlich
      • atemdepressive Wirkung kann bei vorbestehender Atemwegsobstruktion oder Hirnschädigung oder bei gleichzeitiger Anwendung anderer atemdepressiv wirkender Arzneimittel verstärkt in Erscheinung treten
      • Atemdepression lässt sich i. d. R. durch sorgfältige und individuelle Einstellung der Dosis vermeiden
  • Epilepsie
    • Dosierung von Clonazepam muss sorgfältig an die individuellen Bedürfnisse der Patienten, die eine Behandlung mit zentral aktiven Arzneimitteln oder Antikonvulsiva (Antiepileptika) erhalten, angepasst werden
    • Antikonvulsiva wie Clonazepam dürfen bei Patienten mit Epilepsie nicht plötzlich abgesetzt werden, da hierdurch ein Status epilepticus ausgelöst werden kann
    • falls aus klinischer Sicht Dosisreduktion oder Absetzen erforderlich wird, Dosis schrittweise reduzieren
      • dabei Kombinationstherapie mit anderen Antiepileptika angezeigt
  • Depressionen
    • Patienten mit Depressionen und/oder Suizidversuchen in der Vorgeschichte sollten engmaschig überwacht werden
    • u. U. kann depressive Symptomatik verstärkt werden, wenn keine geeignete Behandlung der Grunderkrankung mit Antidepressiva erfolgt (Suizidgefahr)
    • über suizidale Gedanken und suizidales Verhalten bei Patienten, die mit Antiepileptika in verschiedenen Indikationen behandelt wurden, berichtet
    • Metaanalyse randomisierter, Placebo-kontrollierter Studien mit Antiepileptika zeigte auch leicht erhöhtes Risiko für Auftreten von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten
    • Mechanismus für Auslösung dieser Nebenwirkung ist nicht bekannt und die verfügbaren Daten schließen die Möglichkeit eines erhöhten Risikos bei der Anwendung von Clonazepam nicht aus
      • deshalb Patienten hinsichtlich Anzeichen von Suizidgedanken und suizidalen Verhaltensweisen überwachen und geeignete Behandlung in Erwägung ziehen
      • Patienten (und deren Betreuern) raten, medizinische Hilfe einzuholen, wenn Anzeichen für Suizidgedanken oder suizidales Verhalten auftreten
  • Fähigkeit zum Fahren und Führen von Maschinen
    • wie alle Arzneimittel dieser pharmakotherapeutischen Gruppe kann Clonazepam, abhängig von der Dosierung, Anwendung und individuellen Empfindlichkeit des Patienten, das Reaktionsvermögen und damit z. B. die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und das Verhalten im Straßenverkehr verändern
    • Patienten mit Epilepsie dürfen i. d. R. kein Fahrzeug führen
    • i. v. Anwendung
      • Vene mit ausreichend großem Durchmesser wählen
      • Injektion sehr langsam und unter fortlaufender Kontrolle von EEG, Atmung und Blutdruck ausführen
      • bei schneller Injektion oder zu kleinlumigen Venen besteht Risiko einer Thrombophlebitis mit u. U. folgender Thrombose
      • darüber hinaus kann insbes. bei intravenösen Anwendung eine Atemdepression auftreten
      • insbes. bei hoher Dosierung können reversible Störungen wie Dysarthrie, Bewegungs- und Gangunsicherheit (Ataxie) sowie Nystagmus und Sehstörungen (Diplopie) auftreten
  • Medikamentenmissbrauch und Abhängigkeit
    • Anwendung von Benzodiazepinen kann zur Entwicklung von psychischer und physischer Abhängigkeit führen
      • gilt nicht nur für missbräuchliche Anwendung besonders hoher Dosen, sondern auch bereits für den therapeutischen Dosierungsbereich
      • Risiko einer Abhängigkeit steigt mit Dosis und Dauer der Behandlung
      • auch bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenabhängigkeit in der Anamnese ist dieses Risiko erhöht
      • von Missbrauch wurde bei Abhängigen, die gleichzeitig mehrere Drogen nehmen, berichtet
      • Patienten mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch in der Anamnese: Anwendung nur mit extremer Vorsicht
    • wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, treten bei plötzlichem Abbruch der Behandlung Entzugssymptome auf
  • Absetzerscheinungen/Entzugssymptome
    • insbes. beim Beenden einer längeren Behandlung kann es zu Entzugssymptomen kommen, v. a. wenn diese in hoher Dosierung erfolgte
    • Entzugssymptome können sich in Zittern, Schwitzen, Agitation, Schlafstörungen und Angst, Kopfschmerzen, Diarrhö, Muskelschmerzen, extremen Angstzuständen, Spannungszuständen, Unruhe, Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit, Reizbarkeit und epileptischen Anfällen (die mit der zugrundeliegenden Erkrankung in Zusammenhang stehen können) äußern
    • in schweren Fällen können außerdem folgende Symptome auftreten
      • Derealisation, Depersonalisation, Hyperakusis, Taubheit und Parästhesien in den Extremitäten, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und körperlichem Kontakt oder Halluzinationen
    • auch bei plötzlicher Reduzierung der Tagesdosis oder beim plötzlichen Beenden einer kürzeren Behandlung kann es vorübergehend zu Absetzerscheinungen (Rebound-Phänomenen) kommen
    • da das Risiko von Entzugs- bzw. Absetzphänomenen nach plötzlichem Beenden der Therapie höher ist, sollte plötzliches Absetzen vermieden und Behandlung, auch wenn diese nur kurzzeitig erfolgt, durch schrittweise Reduktion der Dosis beendet werden
    • Risiko von Entzugssymptomen ist erhöht, wenn Benzodiazepine zusammen mit Tagessedativa angewendet werden (Kreuztoleranz)
  • Kinder und Jugendliche
    • auf Freihaltung der Atemwege achten
      • Clonazepam kann bei Säuglingen und Kleinkindern zu vermehrtem Speichelfluss und zu Bronchialhypersekretion führen
  • ältere Patienten
    • pharmakologische Wirkung von Benzodiazepinen scheint bei älteren Patienten bei gleichen Plasma-Benzodiazepin-Konzentrationen stärker zu sein als bei jungen Patienten (möglicherweise aufgrund einer altersabhängigen Veränderung der Arzneimittel-Rezeptor-Interaktionen, der Post-Rezeptor-Mechanismen und der Organfunktion)
  • Porphyrie
    • Clonazepam könnte porphyrogenen Effekt haben
    • bei Patienten mit Porphyrie deshalb vorsichtig anwenden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Clonazepam - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Clonazepam - invasiv

  • darf während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist
  • aufgrund Daten aus präklinischen Studien kann nicht ausgeschlossen werden, dass Clonazepam kongenitale Missbildungen hervorrufen kann
    • epidemiologische Auswertungen zeigen, dass Antikonvulsiva teratogen wirken
    • jedoch anhand der publizierten epidemiologischen Studienberichte schwierig zu beurteilen, welches Arzneimittel oder welche Arzneimittelkombinationen für Fehlbildungen bei Neugeborenen verantwortlich sind
    • ebenso besteht Möglichkeit, dass bei Entstehung von Geburtsfehlern andere Einflussfaktoren, wie z. B. genetische Faktoren oder die Epilepsie selbst, eine größere Rolle als die Arzneimitteltherapie spielen
    • unter diesen Umständen darf das Arzneimittel Schwangeren nur gegeben werden, wenn der mögliche Nutzen das Risiko für den Fetus überwiegt
  • Anwendung bei Patientin im gebärfähigen Alter
    • diese darauf hinweisen, sich unverzüglich mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen, wenn sie schwanger zu werden wünscht oder eine Schwangerschaft vermutet
  • falls Behandlung während Schwangerschaft unverzichtbar ist
    • Anwendung der niedrigsten anfallskontrollierenden Dosis und falls möglich auf Kombination mit anderen Antiepileptika verzichten (besonders im 1. Trimenon)
    • zu beachten, dass Schwangerschaft an sich Verschlimmerung der Epilepsie hervorrufen kann
  • Behandlungsunterbrechung nicht ohne ärztliche Zustimmung
    • da ein plötzlicher Therapieabbruch bzw. eine unkontrollierte Verminderung der Dosis zu epileptischen Anfällen der Schwangeren führen kann, die ihr oder dem Ungeborenen Schaden zufügen können
  • Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft über längere Zeit Benzodiazepine angewendet haben
    • können körperliche Abhängigkeit entwickeln
    • Kinder zeigen Entzugssymptome in der Postpartalphase
  • Fallberichte über Fehlbildungen und geistige Retardierung der pränatal exponierten Kinder nach Überdosierungen und Vergiftungen mit Benzodiazepinen liegen vor
  • wenn aus zwingenden Gründen Clonazepam in hohen Dosen im 3. Trimenon der Schwangerschaft oder während der Geburt verabreicht wird
    • Auswirkungen auf das Ungeborene wie unregelmäßiger Herzschlag bzw. auf das Neugeborene wie leichte Ateminsuffizienz, Hypothermie, herabgesetzte Muskelspannung, Hypotonie und Trinkschwäche (Floppy-Infant-Syndrom) zu erwarten
    • bei Benzodiazepinen wurde gelegentlich über Entzugssymptome bei Neugeborenen berichtet
  • Fertilität
    • Studien zur Untersuchung der Fertilität und des Reproduktionsverhaltens von Ratten zeigten bei Dosierungen von 10 und 100 mg Clonazepam / kg KG / Tag eine verringerte Schwangerschaftsrate sowie eine verringerte Überlebensrate der Jungtiere

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Clonazepam - invasiv

  • Clonazepam sollte in der Stillzeit nicht angewendet werden
    • wenn Anwendung in der Stillzeit zwingend indiziert ist, muss abgestillt werden
  • Clonazepam geht in geringen Mengen in die Muttermilch über

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Ausschleichend dosieren.

Enthält 0,05-0,5 g Alkohol pro Einzelgabe. Ein potenzielles gesundheitliches Risiko besteht u. a. bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptikern, Hirngeschädigten, Schwangeren und Kindern.

Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen zu Therapiebeginn nicht möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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