Ribofolin 10mg/ml (1000 mg)

Hersteller Ribosepharm Division Hikma Pharma GmbH
Wirkstoff Folinsäure
Wirkstoff Menge 500 mg
ATC Code V03AF03
Preis 325,77 €
Menge 1000 mg
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
Ribofolin 10mg/ml (1000 mg)

Medikamente Prospekt

Folinsäure500mg
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)TrometamolHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 50 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Calciumfolinat - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Calciumfolinat
  • perniziöse Anämie oder andere Anämien durch Vitamin B12-Mangel

Art der Anwendung



  • Zur peroralen, intramuskulären und/oder intravenösen Injektion
  • Parenteral anzuwendende Calciumfolinat-Lösungen müssen frei sein von Partikeln
  • maximale Infusionsgeschwindigkeit 160 mg Calciumfolinat / Min., wegen des Calciumgehaltes
  • Zur i.v.-Anwendung (Infusion) in Kombination mit 5-Fluorouracil kann Calciumfolinat unter aseptischen Bedingungen mit isotonischer Natriumchlorid-Lösung 0,9% oder Glukose-Lösung 5% auf eine Endkonzentration von 0,5-4 mg Calciumfolinat/ml verdünnt werden

Dosierung



  • Prävention von Intoxikationserscheinungen einer Methotrexat-Therapie (Calciumfolinat-Rescue)
    • Hinweis: Die prophylaktische Anwendung bei nachfolgender Methotrexat-Applikation in der Onkologie ist Ärzten vorbehalten, die über ausreichende Erfahrungen in der hochdosierten Methotrexat-Therapie verfügen
    • Calciumfolinat-Rescue nach MTX-Therapie: Ab einer Methotrexat-Dosierung von etwa 100 mg/m2 Körperoberfläche
      • keine einheitlichen Empfehlungen, folgende Dosierungsempfehlungen exemplarisch
        • MTX-Serumspiegel 24-30 Std. < 1,5 x 10-6 mol/l bis 1 x 10-8 mol/l:
          10-15 mg Folinsäure pro m2 KO alle 6 Std. über 48 Std.
        • MTX-Serumspiegel 24-30 Std. 1,5 x 10-6 mol/l bis 5 x 10-6 mol/l:
          30 mg Folinsäure pro m2 KO alle 6 Std. bis MTX-Plasmaspiegel < 5 x 10-8 mol/l
        • MTX-Serumspiegel 24-30 Std. > 1,5 x 10-6 mol/l:
          60-100 mg Folinsäure pro m2 KO alle 6 Std. über 48 Std. bis MTX-Plasmaspiegel < 5 x 10-8 mol/l.
        • Hinweis:Umrechnung der angegebenen Folinsäure-Dosis in Calciumfolinat-Dosis beachten!
        • Applikation: i.v., i.m., p.o.,
          Patienten mit Resorptionsstörungen (z.B. bei Erbrechen) müssen jedoch von einem oralen Calciumfolinat-Rescue ausgeschlossen werden
      • Beginn des Rescue: Spätestens 18-30 Stunden nach Beginn der Methotrexat-Infusion
      • Ende des Rescue: Frühestens 72 Studen nach Beginn der Methotrexat-Infusion, Methotrexatserumspiegel <10-8 mol/l+ADs
        • ein +ACY-quot,Over-Rescue+ACY-quot, Beeinträchtigung der Wirksamkeit von Methotrexat möglich
        • bei unzureichendem Rescue ist bei der hochdosierten Methotrexat-Stosstherapie mit erheblichen toxischen Nebenwirkungen zu rechnen
    • Behandlung der Intoxikationserscheinungen einer niedrigdosierten Methotrexat-Therapie (Einzeldosis < 100 mg/m2 KO), die auf Tetrahydrofolsäuremangel zurückgeführt werden können:
      • Akutbehandlung: 6-12 mg Folinsäure i.v. oder i.m
      • Anschlußbehandlung: 6-12 mg Folinsäure alle 3-6 Stunden, mindestens 4mal
      • Hinweis
        • Zum intensivierten Calciumfolinat-Rescue bei verzögerter MethotrexatAusscheidung unter mittelhoch- oder hochdosierter Methotrexat-Therapie auf die spezielle Fachliteratur zurückgreifen
        • Sollte die Intoxikation durch eine erheblich verzögerte Elimination verursacht sein (z.B. akute Niereninsuffizienz), kann eine Hämodialyse/Hämoperfusion in Erwägung gezogen werden
    • Behandlung von Folsäuremangelzuständen
      • 5 -15 mg Folinsäure / Tag
      • tägliche Maximaldosis: 15mg Folsäure / Tag
    • Behandlung des fortgeschrittenen kolorektalen Karzinoms in Kombination mit 5-Fluorouracil
      • Die Anwendung nur durch onkologisch erfahrene Ärzte
      • 20 mg/m2 KO, 200 mg/m2 KO oder 500 mg/m2 KO Calciumfolinat als Einzeldosen in Kombination mit 5-Fluorouracil
    • Adjuvante Chemotherapie in Kombination mit 5-Fluorouracil bei kolorektalen Karzinomen im Stadium III (T1-4 N1-2) nach vorausgegangener kurativer Resektion des Primärtumors
      • Die Durchführung einer adjuvanten Chemotherapie sollte nur duch onkologisch erfahrene Ärzte erfolgen
      • Behandlungszyklus: 540 mg/m2 KOFCalciumfolinat als i.v. Infusion über 2 Stunden
        nach 1 Stunde
        Bolus 500mg / m2 KOF Folinsäure 1mal / Woche i.v.,
        über 6 Wochen
      • Behandlungsdauer: 6 Zyklen mit 2 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen, maximal 1 Jahr

Dosisanpassung

  • bei Auftreten hämatologischer Toxizität
    • Leukozyten +ACY-gt+ADsAPQ- 3.500 und Thrombozyten +ACY-gt+ADsAPQ- 100.000
      • keine Therapieunterbrechung, keine Änderung der 5-FU-Dosis
    • Leukozyten < 3.500 oder Thrombozyten < 100.000
      • Therapieunterbrechung bis Anstieg der Leukozyten (+ACY-gt+ADsAPQ- 3.500) und Thrombozyten (+ACY-gt+ADsAPQ- 100.000)
      • Reduktion der 5-FU-Dosis auf 400 mg/m2 fuer den Rest des Zyklus
      • Sofern keine weitere Toxizität auftritt, kann die Therapie im Folge-Zyklus mit 500 mg/m2 fortgeführt werden (wöchentlich Leukozyten und Thrombozyten bestimmen)
    • Leukozyten < 2.500 oder Thrombozyten < 75.000
      • Therapieunterbrechung fuer mindestens 3 Wochen und bis Anstieg der Leukozyten (+ACY-gt+ADsAPQ- 3.500) und Thrombozyten (+ACY-gt+ADsAPQ- 100.000)
      • Reduktion der 5-FU-Dosis auf 400 mg/m2 fuer den Rest des Zyklus
      • Sofern keine weitere Toxizität auftritt, kann die Therapie im Folge-Zyklus mit 500 mg/m2 fortgefuehrt werden (wöchentlich Leukozyten und Thrombozyten bestimmen)
    • Leukopenie (< 3.500) oder Thrombozytopenie (< 75.000) bei einer 5-FU-Dosis von 400 mg/m2
      • Dosisreduktion von 5-FU-Dosis in 100 mg/m2-Schritten
      • diese Dosis für den Rest des Therapie-Zyklus beibehalten
      • zur Ermittlung der maximal tolerierte Dosis, kann in nachfolgenden Zyklen die 5-FU-Dosis in 100 mg/m2-Schritten bis maximal 500 mg/m2 erhöht werden
  • Dosisanpassung bei Auftreten gastrointestinaler (GI) Toxizität
    • Stomatitis (leichte bis mittelschwere Ulzera) u./o. Diarrhoe (2 Stuehle/Tag)
      • Therapieunterbrechung, bis Normalisierung eintritt
      • Reduktion der 5-FU-Dosis auf 400 mg/m2 fuer den Rest des Zyklus
      • Um schweren Toxizitäten vorzubeugen, ist eine frühzeitige intravenöse unterstützende Versorgung angezeigt
    • Stomatitis (schwere Ulzera) u./o. mittelschwere bis schwere Diarrhoe (3-6 Stuehle/Tag)
      • Therapieunterbrechung für mindestens 3 Wochen und bis Normalisierung eintritt
      • Reduktion der 5-FU-Dosis auf 400 mg/m2 im nächsten Zyklus
      • Sofern keine weitere Toxizität auftritt, kann die Therapie im Folge-Zyklus mit 500 mg/m2 fortgeführt werden
      • Um schwereren Toxizitäten vorzubeugen, ist eine intensive intravenöse unterstützende Versorgung angezeigt, am besten stationär
    • GI-Blutungen (okkult oder apparent), behindernde Diarrhoe (+ACY-gt+ADsAPQ- 7 Stühle/Tag) mit oder ohne exfoliative(r) Dermatitis
      • Therapie absetzen!
      • Therapie mit 5-FU absetzen!
      • Um schwereren Toxizitäten vorzubeugen, ist eine stationäre intensive unterstützende Versorgung und eine engmaschige Überwachung angezeigt
      • Auf Anzeichen einer orthostatischen Hypotonie, verminderten Diurese und okkulten opportunistischen Infektion des GI-Traktes ist zu achten
    • mittelschwere bis schwere gastrointestinale Toxizität bei einer 5-FU-Dosis von 400 mg/m2
      • Dosisreduktion der 5-FU-Dosis in 100 mg/m2-Schritten
      • Um die maximal tolerierte Dosis zu ermitteln, kann in nachfolgenden Zyklen die 5-FU-Dosis in 100 mg/m2-Schritten bis maximal 500 mg/m2 erhöht werden
  • ältere Patienten können jedoch empfindlicher reagieren, daher sollten diese während der Behandlung sorgfältig überwacht werden

Indikation



  • Prävention von Intoxikationserscheinungen einer (mittel-)hochdosierten Methotrexat-Therapie oder bei anhaltend hohen Methotrexat-Serumspiegeln (auch bei niedrig dosierten Methotrexat-Therapien)
    • Hinweis
      • Mit anhaltend hohen Methotrexat-Serumspiegeln ist insbesondere bei Pleuraergüssen, Aszites, Niereninsuffizienz sowie bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr während einer Methotrexat-Therapie zu rechnen
  • Behandlung von Intoxikationserscheinungen einer Methotrexat-Therapie, die auf Tetrahydrofolsäuremangel zurückgeführt werden können
  • Behandlung von Folsäuremangelzuständen unterschiedlicher Genese, die durch diätetische Massnahmen nicht zu beseitigen sind
    • Hinweis
      • Bei dieser Indikationsstellung sollte ein Vitamin-B12-Mangel differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden
      • Im Gegensatz zu den erstgenannten Anwendungsgebieten ist hier die Anwendung von Folsäure ausreichend
  • Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil bei fortgeschrittenen kolorektalen Karzinomen
  • Adjuvante Chemotherapie des Kolonkarzinoms Stadium III (T1-4 N1-2) nach vorausgegangener kurativer Resektion des Primärtumors

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Calciumfolinat - invasiv

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • allergische Reaktionen (einschließlich anaphylaktoide / anaphylaktische Reaktionen)
      • Urticaria
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Schlaflosigkeit
      • Unruhe
      • Depression (nach hohen Dosen)
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Anstieg der Anfallshäufigkeit bei Epileptikern
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • gastrointestinale Störungen nach hohen Dosen
  • Erkrankungen der Haut- und des Unterhautzellgewebes
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN)
        • beobachtet bei Patienten, die Folinsäure in Kombination mit anderen Wirkstoffen erhielten, die bekanntermaßen mit diesen Erkrankungen verbunden sind
          • einige Fälle davon tödlich
        • kann nicht ausgeschlossen werden, dass Folinsäure zum Auftreten von SJS / TEN beigetragen hat
  • Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Fieber (nach der Anwendung als Injektionslösung)

Kombinationstherapie mit 5-Fluorouracil

  • Sicherheitsprofil abhängig von von dem für 5-FU angewendeten Therapieschema, bedingt durch die Verstärkung der durch 5-FU bedingten Toxizitäten
  • zusätzliche Nebenwirkungen bei Kombination mit 5-FU
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Knochenmarkinsuffizienz, einschließlich Todesfälle
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Hyperammonämie
    • Erkrankungen der Haut- und des Unterhautzellgewebes
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Palmar-Plantar-Erythrodysästhesie
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Mukositis, einschließlich Stomatitis und Cheilitis
          • Todesfälle aufgrund Mukositis aufgetreten
  • monatliches Therapieprotokoll
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Erbrechen
        • Übelkeit
        • Diarrhoe
          • bei Patienten mit Diarrhö kann eine rasche, zum Tod führende klinische Verschlechterung auftreten
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • (schwere) muköse Toxizität
    • keine Verstärkung der anderen durch 5-Fluorouracil induzierten Toxizitäten (z.B. Neurotoxizität)
  • wöchentliches Therapieprotokoll
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Diarrhö höheren Schweregrades und Dehydrierung
          • die eine stationäre Einweisung für die Behandlung erforderlich machen und sogar zum Tod führen können

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Calciumfolinat - invasiv

  • Kombinationsbehandlung mit Methotrexat oder 5-Fluorouracil
    • Anwendung nur unter der direkten Aufsicht eines Arztes, der Erfahrung mit der Anwendung von Chemotherapeutika bei Krebserkrankungen hat
  • Maskierung eines Vitamin B12-Mangels
    • Behandlung mit Calciumfolinat kann eine perniziöse Anämie oder andere Anämien, die durch Vitamin B12-Mangel verursacht sind, maskieren
  • Makrozytose bedingt durch zytotoxische Arzneimittel sollte nicht mit Folinsäure behandelt werden
    • viele zytotoxische Arzneimittel (direkte oder indirekte Hemmer der DNS-Synthese, z.B. Hydroxycarbamid, Cytarabin, Mercaptopurin, Thioguanin) führen zu einer Makrozytose
  • Epileptiker, die mit Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden:
    • evtl. Erhöhung der Anfallsfrequenz, bedingt durch eine Abnahme der Plasmakonzentrationen der antiepileptischen Arzneimittel
    • während der Anwendung sowie nach Absetzen: klinische Überwachung, möglicherweise Überwachung der Plasmaspiegel, und falls notwendig Dosisanpassung des Antiepileptikums empfohlen
  • Calciumfolinat / 5-Fluorouracil (5-FU)
    • Calciumfolinat kann das Toxizitätsrisiko von 5-FU, besonders bei älteren oder geschwächten Patienten, verstärken
      • dosislimitierende Anzeichen: Leukopenie, Mukositis, Stomatitis und/oder Diarrhöe
    • bei Auftreten von Toxizität: stärkere Dosisreduktion der 5-FU-Dosierung erforderlich als bei alleiniger Gabe von 5-FU
    • Patienten mit Symptomen einer gastrointestinalen Toxizität, unabhängig vom Schweregrad
      • Kombinationsbehandlung mit 5-FU weder einleiten noch aufrechterhalten bis der Patient keine Symptome mehr zeigt
    • Patienten mit Diarrhoe
      • Diarrhöe kann Zeichen einer gastrointestinalen Toxizität sein
      • sorgfältige Überwachung bis Patient symptomfrei ist
        • da eine rasche klinische, zum Tod führende Verschlechterung auftreten kann
      • bei Auftreten von Diarrhöe und / oder Stomatitis:
        • Dosisreduktion von 5-FU empfohlen, bis zum vollständigen Abklingen der Symptome
      • besonders ältere Patienten und Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung in einem schlechten Allgemeinzustand sind
        • erhöhtes Risiko für das Auftreten dieser Toxizitäten
        • Behandlung dieser Patienten mit besonderer Vorsicht
      • ältere Patienten und Patienten, die sich einer vorgehenden Strahlentherapie unterzogen haben
        • Therapiebeginn mit einer reduzierten Dosierung von 5-FU empfohlen
    • Kontrolle des Calciumspiegels
      • bei zu niedrigem Calcium-Spiegel ggf. zusätzliche Gabe von Calcium
  • Calciumfolinat / Methotrexat
    • für spezielle Einzelheiten zur Reduktion der Methotrexat-Toxizität Fachinformation von Methotrexat beachten
    • Calciumfolinat hat keinen Einfluss auf die nicht-hämatologischen Toxizitäten von Methotrexat, wie die Nephrotoxizität als Folge von Methotrexat und/oder der Ausfällung von Metaboliten in der Niere
    • bei Patienten mit einer verzögerten frühen Methotrexat-Elimination:
      • hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie ein reversibles Nierenversagen und alle mit Methotrexat verbundenen Toxizitäten entwickeln (Fachinformation für Methotrexat beachten)
      • das Vorhandensein einer vorbestehenden oder Methotrexat-induzierten Niereninsuffizienz ist möglicherweise mit einer verzögerten Exkretion von Methotrexat verbunden
        • kann die Notwendigkeit höherer Dosen oder einer länger dauernden Anwendung von Calciumfolinat notwendig machen
    • zu hohe Calciumfolinat-Dosen vermeiden (mögliche Herabsetzung der Antitumor-Aktivität von Methotrexat), besonders bei ZNS-Tumoren, in denen sich Calciumfolinat nach wiederholten Behandlungszyklen anreichert
    • Methotrexat-Resistenz als Folge eines verminderten Membrantransportes legt auch eine Resistenz gegen die Folinsäure-Rescue nahe (gleicher Transportmechanismus)
    • versehentliche Überdosierung eines Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat als medizinischen Notfall behandeln
      • je länger das Zeitintervall zwischen der Methotrexat-Anwendung und der Calciumfolinat-Rescue, desto geringer die Wirksamkeit von Calciumfolinat als Gegenmaßnahme zur Verminderung der Toxizität
    • Möglichkeit, dass Patient andere Medikamente einnimmt, die mit Methotrexat interagieren, (z.B. Medikamente, die mit der Methotrexat-Elimination oder der Bindung an Serumalbumin interagieren)
      • immer in Betracht gezogen werden, wenn Laborabweichungen oder klinische Toxizitäten beobachtet werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Calciumfolinat - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Calciumfolinat - invasiv

  • keine Hinweise, dass Folinsäure schädliche Wirkungen verursacht, wenn sie während der Schwangerschaft gegeben wird
  • keine adäquaten und gut kontrollierten Studien mit Schwangeren durchgeführt
  • keine Tierstudien zur Reproduktionstoxikologie von Calciumfolinat durchgeführt
  • Kombinationsbehandlung mit Methotrexat
    • während einer Schwangerschaft sollte Methotrexat nur nach strenger Indikationsstellung, bei der der Nutzen des Arzneimittels für die Mutter gegen das mögliche Risiko für den Fötus abgewogen wird, angewandt werden
    • sollte trotz Schwangerschaft oder Stillzeit eine Behandlung mit Methotrexat oder anderen Folsäure-Antagonisten erfolgen, gibt es hinsichtlich der Anwendung von Calciumfolinat zur Verringerung der Toxizität oder um den Effekten entgegenzuwirken, keine Beschränkungen
    • Fachinformation von Methotrexat beachten
  • Kombinationsbehandlung mit 5-FU
    • 5-FU während der Schwangerschaft kontraindiziert, gilt auch für die kombinierte Anwendung von Calciumfolinat mit 5-FU
    • Fachinformation von 5-FU beachten
  • Fertilität
    • Folinsäure ist ein Zwischenprodukt im Folsäure-Metabolismus und kommt natürlich im Körper vor
    • deswegen wurden nicht-klinische Studien zur Reproduktionstoxizität nicht durchgeführt

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Calciumfolinat - invasiv

  • Calciumfolinat kann während der Stillzeit angewandt werden, wenn dies im Rahmen der therapeutischen Indikationen als notwendig erachtet wird
  • nicht bekannt, ob Calciumfolinat in die menschliche Muttermilch übergeht
  • keine adäquaten und gut kontrollierten Studien mit Stillenden durchgeführt
  • Kombinationsbehandlung mit Methotrexat
    • sollte trotz Stillzeit eine Behandlung mit Methotrexat oder anderen Folsäure-Antagonisten erfolgen, gibt es hinsichtlich der Anwendung von Calciumfolinat zur Verringerung der Toxizität oder um den Effekten entgegenzuwirken, keine Beschränkungen
    • Fachinformation von Methotrexat beachten
  • Kombinationsbehandlung mit 5-FU
    • 5-FU während der Stillzeit kontraindiziert, gilt auch für die kombinierte Anwendung von Calciumfolinat mit 5-FU
    • Fachinformation von 5-FU beachten

Die Anwendung in der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung im 3. Trimester der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

 

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Rechtliche Hinweise

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