Ribofolin 10mg/ml (100 mg)

Hersteller Ribosepharm Division Hikma Pharma GmbH
Wirkstoff Folinsäure
Wirkstoff Menge 500 mg
ATC Code V03AF03
Preis 53,57 €
Menge 100 mg
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
Ribofolin 10mg/ml (100 mg)

Medikamente Prospekt

Folinsäure500mg
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)TrometamolHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 50 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Calciumfolinat - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Calciumfolinat
  • perniziöse Anämie oder andere Anämien durch Vitamin B12-Mangel

Art der Anwendung



  • Injektionslösung zur intramuskulären (i. m.) oder intravenösen (i. v.) Injektion
  • i. v.-Anwendung:
    • max. Infusionsgeschwindigkeit: 160 mg Calciumfolinat / Min., wegen des Calciumgehaltes
    • Calciumfolinat kann vor Gebrauch mit 0,9% Natriumchlorid-Lösung oder 5% Glucose-Lösung verdünnt werden
      • Endkonzentration: 0,5 - 4 mg Calciumfolinat / ml
  • weitere Hinweise zur Handhabung, Haltbarkeit, Aufbewahrung und Beseitigung, s. jeweilige Fachinformation

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Injektionslösung enthält 10 mg Folinsäure als Calciumfolinat

  • Folinat-Rescue in der Methotrexat-Therapie
    • Methotrexat-Protokoll gibt das Dosierungsschema der Folinat-Rescue vor
      • Dosierungsschema Folinat-Rescue stark abhängig von Anwendungsart und -methode der mittel- oder hochdosierten Methotrexat-Anwendung
      • Anwendungsart und -methode von Calciumfolinat daher auf angewandtes Mittel- oder Hochdosismethotrexat-Protokoll beziehen
    • Erwachsene, Ältere, Jugendliche und Kinder
      • folgende Richtlinien als Illustration der angewendeten Regimes
        • parenterale Anwendung der Folinat-Rescue
          • bei Patienten mit Malabsorptionssyndromen oder anderen gastrointestinalen Störungen, bei denen enterale Absorption nicht sichergestellt ist
          • Dosierungen > 25 - 50 mg Calciumfolinat, auf Grund der sättigbaren enteralen Absorption von Calciumfolinat
        • Folinat-Rescue notwendig
          • bei Methotrexat-Dosen > 500 mg / m2 Körperoberfläche (KOF)
        • Folinat-Rescue erwägen
          • bei Methotrexat-Dosen von 100 - 500 mg / m2 KOF
        • Dosierung und Dauer abhängig von
          • Art und Dosierung der Methotrexat-Therapie
          • Auftreten von Toxizitätssymptomen
          • individueller Exkretionskapazität für Methotrexat
        • Verabreichung
          • 1. Dosis: i. d. R. 15 mg (6 - 12 mg / m2 KOF) Calciumfolinat 12 - 24 Std. (spätestens 24 Std.) nach Beginn der Methotrexat-Infusion
          • anschließend: gleiche Dosis 1mal / 6 Std. während der folgenden 72 Std. verabreichen
        • Oralisierung
          • nach mehreren parenteralen Dosen Übergang auf orale Form möglich
        • zusätzliche Bestandteile der Folinat-Rescue
          • Maßnahmen zur Sicherstellung einer sofortigen Ausscheidung von Methotrexat
            • Aufrechterhaltung einer hohen Urinausscheidung
            • Alkalisierung des Urins
          • renale Funktion durch tägliche Messungen des Serumkreatinins überwachen
        • Überwachung der Wirksamkeit
          • Messung des verbliebenen Methotrexat-Spiegels 48 Std. nach Start der Methotrexat-Infusion
          • verbliebener Methotrexat-Spiegel > 0,5 µmol / l: Calciumfolinat-Dosen anpassen
            • Methotrexat-Spiegel >/= 0,5 µmol / l
              • 15 mg Calciumfolinat / m2 KOF zusätzlich alle 6 Std. über 48 Std. oder bis Methotrexat-Spiegel < 0,05 µmol / l
            • Methotrexat-Spiegel >/= 1,0 µmol / l
              • 100 mg Calciumfolinat / m2 KOF zusätzlich alle 6 Std. über 48 Std. oder bis Methotrexat-Spiegel < 0,05 µmol / l
            • Methotrexat-Spiegel >/= 2,0 µmol / l
              • 200 mg Calciumfolinat / m2 KOF zusätzlich alle 6 Std. über 48 Std. oder bis Methotrexat-Spiegel < 0,05 µmol / l
  • in Kombination mit 5-FU in der zytotoxischen Therapie
    • bisher keine Dosierung als optimale Dosierung nachgewiesen
    • folgende Therapieschemata wurden zur Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten kolorektalen Karzinoms angewendet (hier beispielhaft aufgeführt):
      • Erwachsene und Ältere
        • zweimonatiges Therapieprotokoll
          • 200 mg Calciumfolinat / m2 KOF als i. v.-Infusion über 2 Std.
          • gefolgt von 400 mg 5-FU / m2 KOF als Bolus und einer 22-Stunden Infusion von 600 mg 5-FU / m2 KOF
          • Wiederholung: 1mal / 2 Wochen an 2 aufeinanderfolgenden Tagen (d1 und d2)
        • wöchentliches Therapieprotokoll
          • 500 mg Calciumfolinat / m2 KOF als i. v.-Infusion über 2 Std.
          • zusätzlich 500 mg 5-FU / m2 KOF als i. v.-Bolusinjektion 1 Std. nach Beginn der Calciumfolinat-Infusion
          • 1 Zyklus = 6 wöchentliche Therapien mit anschließend 2 Wochen Pause
        • monatliches Therapieprotokoll
          • 20 mg Calciumfolinat / m2 KOF als i. v.-Bolusinjektion
          • sofort gefolgt von 425 mg 5-FU / m2 KOF als i. v.-Bolusinjektion während 5 aufeinanderfolgenden Tagen
          • Wiederholung: alle 4 - 5 Wochen
          • alternativ
            • 200 mg Calciumfolinat / m2 KOF als i. v.-Bolusinjektion
            • sofort gefolgt von 370 mg 5-FU / m2 KOF als i. v.-Bolusinjektion während 5 aufeinanderfolgenden Tagen
            • Wiederholung: alle 4 Wochen
        • Dosisanpassung 5-FU
          • bei Kombinationstherapie evtl. Veränderungen der 5-FU-Dosis und Behandlungsintervalle notwendig, abhängig vom Zustand des Patienten, dem klinischen Ansprechen und der dosislimitierenden Toxizität gem. Fachinformation
          • Reduktion der Calciumfolinat-Dosis nicht notwendig
        • Behandlungsdauer
          • Anzahl der Wiederholungszyklen im Ermessen des Arztes
          • abhängig vom Ansprechen der Therapie und / oder dem Auftreten inakzeptabler Nebenwirkungen
          • wöchentliches bzw. monatliches Therapieprotokoll
            • Kombinationstherapie üblicherweise für 6 Zyklen
      • Kinder und Jugendliche
        • es liegen keine Daten über Anwendung der o. g. Kombinationen vor
  • adjuvante Chemotherapie des Kolonkarzinoms Stadium III (T1-4 N1-2) nach vorausgegangener kurativer Resektion des Primärtumors
    • wöchentliches Therapieprotokoll
      • 500 mg Calciumfolinat / m2 KOF als i. v.-Infusion über 2 Std.
      • gefolgt von 500 mg 5-FU / m2 KOF als i. v.-Bolusinjektion 1 Std. nach Beginn der Calciumfolinat-Infusion
      • 1 Zyklus = 6 wöchentliche Therapien mit anschließend 2 Wochen Pause
      • Behandlungsdauer
        • 6 Zyklen empfohlen
        • max. 1 Jahr, unabhängig von Dosisanpassungen oder Therapieunterbrechungen
    • Therapieprotokoll mit "low-dose"-Folinsäure
      • 20 mg Calciumfolinat / m2 KOF als i. v.-Bolusinjektion
      • gefolgt von 425 mg 5-FU / m2 KOF als i. v.-Bolusinjektion an den Tagen 1 - 5 eines Therapiezyklus
      • Wiederholung: nach 4 und 8 Wochen, anschließend alle 5 Wochen
      • Behandlungsdauer: 6 Zyklen
  • Antidot gegen die Folsäureantagonisten Trimetrexat, Trimethoprim und Pyrimethamin
    • Trimetrexat-Toxizität
      • Prävention
        • Gabe von Calciumfolinat während der Behandlung mit Trimetrexat und während der 72 Std. nach der letzten Trimetrexat-Dosis jeden Tag
        • 20 mg Calciumfolinat / m2 KOF i. v. für 5 - 10 Min. 1mal / 6 Std. bis zum Erreichen einer täglichen Gesamtdosis von 80 mg Calciumfolinat / m2 KOF
        • alternativ: 20 mg Calciumfolinat / m2 KOF oral 4mal / Tag, verabreicht in gleichmäßigen Zeitabständen
        • Anpassung der täglichen Calciumfolinat-Dosen in Abhängigkeit von der hämatologischen Toxizität von Trimetrexat
      • Überdosierung (möglicherweise auftretend bei Trimetrexat-Dosen > 90 mg / m2 KOF ohne gleichzeitige Verabreichung von Calciumfolinat)
        • nach Absetzen von Trimetrexat: 40 mg Calciumfolinat / m2 KOF i. v. 1mal / 6 Std.
        • Behandlungsdauer: 3 Tage
    • Trimethoprim-Toxizität
      • nach Absetzen von Trimethoprim: 3 - 10 mg Calciumfolinat / Tag
      • Behandlungsdauer: bis zur Wiederherstellung eines normalen Blutbildes
    • Pyrimethamin-Toxizität (bei Hochdosis-Therapie mit Pyrimethamin oder bei längerer Behandlung mit niedrigen Dosen)
      • zeitgleich 5 - 50 mg Calciumfolinat / Tag, basierend auf den Ergebnissen des peripheren Blutbildes
  • Behandlung von Folsäuremangelzuständen
    • nur für Darreichungsformen mit max. 50 mg Folinsäure!
    • 5 mg (bis max. 15 mg) Folinsäure / Tag

Dosisanpassung

  • bei Auftreten von Nebenwirkungen
    • Dosisanpassungen können in Abhängigkeit vom Auftreten toxischer Nebenwirkungen notwendig werden
    • hämatologische Toxizität
      • Leukozyten < 3.500 oder Thrombozyten < 100.000
        • Therapie unterbrechen bis Anstieg der Leukozyten (>/= 3.500) UND Thrombozyten (>/= 100.000)
      • Leukozyten < 2.500 oder Thrombozyten < 75.000
        • Therapie unterbrechen bis Anstieg der Leukozyten (>/= 3.500) UND Thrombozyten (>/= 100.000), jedoch für mind. 3 Wochen
    • gastrointestinale (GI) Toxizität
      • leichte bis mittelschwere Stomatitis u. / o. leichte Diarrhoe (2 Stühle / Tag)
        • Therapieunterbrechung, bis Normalisierung eintritt
      • schwere Stomatitis u. / o. mittel-schwere bis schwere Diarrhoe (3 - 6 Stühle / Tag)
        • Therapieunterbrechung bis Normalisierung eintritt, jedoch für mind. 3 Wochen
      • GI-Blutungen, behindernde Diarrhoe (>/= 7 Stühle / Tag) mit oder ohne exfoliative Dermatitis
        • Therapie absetzen!

Indikation



  • „Folinat-Rescue"
    • zur Verringerung oder zum Entgegenwirken der Toxizität und Wirkung von Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat bei der zytotoxischen Therapie und Überdosierung bei Erwachsenen und Kindern
  • in Kombination mit 5-Fluorouracil (5-FU) in der zytotoxischen Therapie
    • bei fortgeschrittenem oder metastasiertem kolorektalem Karzinom
    • als adjuvante Chemotherapie des Kolonkarzinoms Stadium III (T1-4 N1-2) nach vorausgegangener kurativer Resektion des Primärtumors
  • zusätzlich für Durchstechflasche mit 50 mg Folinsäure
    • Behandlung von Folsäuremangelzuständen unterschiedlicher Genese, die durch diätetische Maßnahmen nicht zu beheben sind
    • Hinweis
      • bei dieser Indikationsstellung sollte ein Vitamin-B12-Mangel differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden
      • im Gegensatz zu den erstgenannten Anwendungsgebieten ist hier die Anwendung von Folsäure ausreichend

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Calciumfolinat - invasiv

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • allergische Reaktionen (einschließlich anaphylaktoide / anaphylaktische Reaktionen)
      • Urticaria
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Schlaflosigkeit
      • Unruhe
      • Depression (nach hohen Dosen)
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Anstieg der Anfallshäufigkeit bei Epileptikern
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • gastrointestinale Störungen nach hohen Dosen
  • Erkrankungen der Haut- und des Unterhautzellgewebes
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN)
        • beobachtet bei Patienten, die Folinsäure in Kombination mit anderen Wirkstoffen erhielten, die bekanntermaßen mit diesen Erkrankungen verbunden sind
          • einige Fälle davon tödlich
        • kann nicht ausgeschlossen werden, dass Folinsäure zum Auftreten von SJS / TEN beigetragen hat
  • Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Fieber (nach der Anwendung als Injektionslösung)

Kombinationstherapie mit 5-Fluorouracil

  • Sicherheitsprofil abhängig von von dem für 5-FU angewendeten Therapieschema, bedingt durch die Verstärkung der durch 5-FU bedingten Toxizitäten
  • zusätzliche Nebenwirkungen bei Kombination mit 5-FU
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Knochenmarkinsuffizienz, einschließlich Todesfälle
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Hyperammonämie
    • Erkrankungen der Haut- und des Unterhautzellgewebes
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Palmar-Plantar-Erythrodysästhesie
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Mukositis, einschließlich Stomatitis und Cheilitis
          • Todesfälle aufgrund Mukositis aufgetreten
  • monatliches Therapieprotokoll
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Erbrechen
        • Übelkeit
        • Diarrhoe
          • bei Patienten mit Diarrhö kann eine rasche, zum Tod führende klinische Verschlechterung auftreten
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • (schwere) muköse Toxizität
    • keine Verstärkung der anderen durch 5-Fluorouracil induzierten Toxizitäten (z.B. Neurotoxizität)
  • wöchentliches Therapieprotokoll
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Diarrhö höheren Schweregrades und Dehydrierung
          • die eine stationäre Einweisung für die Behandlung erforderlich machen und sogar zum Tod führen können

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Calciumfolinat - invasiv

  • Kombinationsbehandlung mit Methotrexat oder 5-Fluorouracil
    • Anwendung nur unter der direkten Aufsicht eines Arztes, der Erfahrung mit der Anwendung von Chemotherapeutika bei Krebserkrankungen hat
  • Maskierung eines Vitamin B12-Mangels
    • Behandlung mit Calciumfolinat kann eine perniziöse Anämie oder andere Anämien, die durch Vitamin B12-Mangel verursacht sind, maskieren
  • Makrozytose bedingt durch zytotoxische Arzneimittel sollte nicht mit Folinsäure behandelt werden
    • viele zytotoxische Arzneimittel (direkte oder indirekte Hemmer der DNS-Synthese, z.B. Hydroxycarbamid, Cytarabin, Mercaptopurin, Thioguanin) führen zu einer Makrozytose
  • Epileptiker, die mit Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden:
    • evtl. Erhöhung der Anfallsfrequenz, bedingt durch eine Abnahme der Plasmakonzentrationen der antiepileptischen Arzneimittel
    • während der Anwendung sowie nach Absetzen: klinische Überwachung, möglicherweise Überwachung der Plasmaspiegel, und falls notwendig Dosisanpassung des Antiepileptikums empfohlen
  • Calciumfolinat / 5-Fluorouracil (5-FU)
    • Calciumfolinat kann das Toxizitätsrisiko von 5-FU, besonders bei älteren oder geschwächten Patienten, verstärken
      • dosislimitierende Anzeichen: Leukopenie, Mukositis, Stomatitis und/oder Diarrhöe
    • bei Auftreten von Toxizität: stärkere Dosisreduktion der 5-FU-Dosierung erforderlich als bei alleiniger Gabe von 5-FU
    • Patienten mit Symptomen einer gastrointestinalen Toxizität, unabhängig vom Schweregrad
      • Kombinationsbehandlung mit 5-FU weder einleiten noch aufrechterhalten bis der Patient keine Symptome mehr zeigt
    • Patienten mit Diarrhoe
      • Diarrhöe kann Zeichen einer gastrointestinalen Toxizität sein
      • sorgfältige Überwachung bis Patient symptomfrei ist
        • da eine rasche klinische, zum Tod führende Verschlechterung auftreten kann
      • bei Auftreten von Diarrhöe und / oder Stomatitis:
        • Dosisreduktion von 5-FU empfohlen, bis zum vollständigen Abklingen der Symptome
      • besonders ältere Patienten und Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung in einem schlechten Allgemeinzustand sind
        • erhöhtes Risiko für das Auftreten dieser Toxizitäten
        • Behandlung dieser Patienten mit besonderer Vorsicht
      • ältere Patienten und Patienten, die sich einer vorgehenden Strahlentherapie unterzogen haben
        • Therapiebeginn mit einer reduzierten Dosierung von 5-FU empfohlen
    • Kontrolle des Calciumspiegels
      • bei zu niedrigem Calcium-Spiegel ggf. zusätzliche Gabe von Calcium
  • Calciumfolinat / Methotrexat
    • für spezielle Einzelheiten zur Reduktion der Methotrexat-Toxizität Fachinformation von Methotrexat beachten
    • Calciumfolinat hat keinen Einfluss auf die nicht-hämatologischen Toxizitäten von Methotrexat, wie die Nephrotoxizität als Folge von Methotrexat und/oder der Ausfällung von Metaboliten in der Niere
    • bei Patienten mit einer verzögerten frühen Methotrexat-Elimination:
      • hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie ein reversibles Nierenversagen und alle mit Methotrexat verbundenen Toxizitäten entwickeln (Fachinformation für Methotrexat beachten)
      • das Vorhandensein einer vorbestehenden oder Methotrexat-induzierten Niereninsuffizienz ist möglicherweise mit einer verzögerten Exkretion von Methotrexat verbunden
        • kann die Notwendigkeit höherer Dosen oder einer länger dauernden Anwendung von Calciumfolinat notwendig machen
    • zu hohe Calciumfolinat-Dosen vermeiden (mögliche Herabsetzung der Antitumor-Aktivität von Methotrexat), besonders bei ZNS-Tumoren, in denen sich Calciumfolinat nach wiederholten Behandlungszyklen anreichert
    • Methotrexat-Resistenz als Folge eines verminderten Membrantransportes legt auch eine Resistenz gegen die Folinsäure-Rescue nahe (gleicher Transportmechanismus)
    • versehentliche Überdosierung eines Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat als medizinischen Notfall behandeln
      • je länger das Zeitintervall zwischen der Methotrexat-Anwendung und der Calciumfolinat-Rescue, desto geringer die Wirksamkeit von Calciumfolinat als Gegenmaßnahme zur Verminderung der Toxizität
    • Möglichkeit, dass Patient andere Medikamente einnimmt, die mit Methotrexat interagieren, (z.B. Medikamente, die mit der Methotrexat-Elimination oder der Bindung an Serumalbumin interagieren)
      • immer in Betracht gezogen werden, wenn Laborabweichungen oder klinische Toxizitäten beobachtet werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Calciumfolinat - invasiv

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Calciumfolinat - invasiv

  • keine Hinweise, dass Folinsäure schädliche Wirkungen verursacht, wenn sie während der Schwangerschaft gegeben wird
  • keine adäquaten und gut kontrollierten Studien mit Schwangeren durchgeführt
  • keine Tierstudien zur Reproduktionstoxikologie von Calciumfolinat durchgeführt
  • Kombinationsbehandlung mit Methotrexat
    • während einer Schwangerschaft sollte Methotrexat nur nach strenger Indikationsstellung, bei der der Nutzen des Arzneimittels für die Mutter gegen das mögliche Risiko für den Fötus abgewogen wird, angewandt werden
    • sollte trotz Schwangerschaft oder Stillzeit eine Behandlung mit Methotrexat oder anderen Folsäure-Antagonisten erfolgen, gibt es hinsichtlich der Anwendung von Calciumfolinat zur Verringerung der Toxizität oder um den Effekten entgegenzuwirken, keine Beschränkungen
    • Fachinformation von Methotrexat beachten
  • Kombinationsbehandlung mit 5-FU
    • 5-FU während der Schwangerschaft kontraindiziert; gilt auch für die kombinierte Anwendung von Calciumfolinat mit 5-FU
    • Fachinformation von 5-FU beachten
  • Fertilität
    • Folinsäure ist ein Zwischenprodukt im Folsäure-Metabolismus und kommt natürlich im Körper vor
    • deswegen wurden nicht-klinische Studien zur Reproduktionstoxizität nicht durchgeführt

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Calciumfolinat - invasiv

  • Calciumfolinat kann während der Stillzeit angewandt werden, wenn dies im Rahmen der therapeutischen Indikationen als notwendig erachtet wird
  • nicht bekannt, ob Calciumfolinat in die menschliche Muttermilch übergeht
  • keine adäquaten und gut kontrollierten Studien mit Stillenden durchgeführt
  • Kombinationsbehandlung mit Methotrexat
    • sollte trotz Stillzeit eine Behandlung mit Methotrexat oder anderen Folsäure-Antagonisten erfolgen, gibt es hinsichtlich der Anwendung von Calciumfolinat zur Verringerung der Toxizität oder um den Effekten entgegenzuwirken, keine Beschränkungen
    • Fachinformation von Methotrexat beachten
  • Kombinationsbehandlung mit 5-FU
    • 5-FU während der Stillzeit kontraindiziert; gilt auch für die kombinierte Anwendung von Calciumfolinat mit 5-FU
    • Fachinformation von 5-FU beachten

Die Anwendung in der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung im 3. Trimester der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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