Ribavirin HEXAL 200mg Hkp (168 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Ribavirin
Wirkstoff Menge 200 mg
ATC Code J05AP01
Preis 764,05 €
Menge 168 St
Darreichung (DAR) HKP
Norm N3
Ribavirin HEXAL 200mg Hkp (168 St)

Medikamente Prospekt

Ribavirin200mg
(H)Croscarmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)Drucktinte Tek Print SB-6026, blauHilfsstoff
Schellack
Propylenglycol
Titan dioxid
Indigocarmin, Aluminiumsalz
(H)GelatineHilfsstoff
(H)HypromelloseHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)MannitolHilfsstoff
(H)Povidon K90Hilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile
  • schwangere Frauen. Mit Ribavirin HEXALArgA8-/sup> darf so lange nicht begonnen werden, bis ein negativer Schwangerschaftstest kurz vor dem Beginn der Therapie vorliegt.
  • Stillzeit
  • anamnestisch vorbestehende schwere Herzkrankheit, einschließlich instabile oder nicht beherrschte Herzerkrankung in den letzten sechs Monaten
  • Patienten mit schweren, stark schwächenden Erkrankungen
  • Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz, Patienten mit einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/Minute und/oder dialysepflichtige Patienten
  • schwere Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh-Klassifikation B oder C) oder dekompensierte Leberzirrhose
  • Hämoglobinopathien (z. B. Thalassämie, Sichelzellenanämie)
  • Die Therapie mit Peginterferon alfa-2b ist bei HCV/HIV-Patienten mit Zirrhose und einem Child-Pugh-Wert von >/= 6 kontraindiziert.
  • Kinder und Jugendliche
    • bestehende oder in der Vorgeschichte bekannte schwere psychiatrische Störungen, insbesondere schwere Depression, Selbstmordgedanken oder Selbstmordversuch
  • Aufgrund der kombinierten Anwendung mit Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b:
    • Autoimmunhepatitis oder Autoimmunerkrankung in der Vorgeschichte

Art der Anwendung



  • Die Behandlung sollte von einem Arzt mit Erfahrung in der Behandlung von chronischer Hepatitis C eingeleitet und überwacht werden.
  • Ribavirin HEXALArgA8-/sup> muss entweder in Kombination mit Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b angewendet werden.
  • Zu verabreichende Dosierung
    • Die Dosierung von Ribavirin HEXALArgA8-/sup> basiert auf dem Körpergewicht des Patienten.
    • Die Ribavirin HEXALArgA8-/sup>-Kapseln werden täglich in zwei geteilten Dosen (morgens und abends) oral mit Nahrung eingenommen.
  • Ribavirin HEXALArgA8-/sup> ist oral anzuwenden. Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung oder Handhabung zu beachten.

Dosierung



  • Die Behandlung sollte von einem Arzt mit Erfahrung in der Behandlung von chronischer Hepatitis C eingeleitet und überwacht werden.
  • Ribavirin HEXALArgA8-/sup> muss entweder in Kombination mit Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b angewendet werden.
  • Die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (Fachinformation) zu Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa 2b ist für Informationen zur Verschreibung des jeweiligen Produktes ebenfalls zu beachten.
  • Zu verabreichende Dosierung
    • Die Dosierung von Ribavirin HEXALArgA8-/sup> basiert auf dem Körpergewicht des Patienten.
  • Erwachsene
    • Die Ribavirin HEXALArgA8-/sup>-Dosierung basiert auf dem Gewicht des Patienten (Tabelle 1).
    • Ribavirin HEXALArgA8-/sup> muss entweder in Kombination mit Peginterferon alfa-2b (1,5 Mikrogramm/kg/Woche) oder Interferon alfa-2b (3 Millionen Internationale Einheiten [Mio I.E.] dreimal in der Woche) angewendet werden. Die Wahl der Kombinations-Dosierungsschemata hängt von der Charakteristik des Patienten ab. Das angewendete Dosierungsschema sollte auf der erwarteten Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der Kombinationsbehandlung für den individuellen Patienten basieren.
    • Tabelle 1: Ribavirin-Dosierung basierend auf dem Körpergewicht bei HCV-monoinfizierten Patienten unabhängig vom Genotyp
      • Gewicht des Patienten (kg): < 65
        • Tägliche Ribavirin-Dosis: 800 mg
        • Anzahl der 200-mg-Kapseln: 4a
        • a: 2 morgens, 2 abends
      • Gewicht des Patienten (kg): 65 - 80
        • Tägliche Ribavirin-Dosis: 1.000 mg
        • Anzahl der 200-mg-Kapseln: 5b
        • b: 2 morgens, 3 abends
      • Gewicht des Patienten (kg): 81 - 105
        • Tägliche Ribavirin-Dosis: 1.200 mg
        • Anzahl der 200-mg-Kapseln: 6c
        • c: 3 morgens, 3 abends
      • Gewicht des Patienten (kg): > 105
        • Tägliche Ribavirin-Dosis: 1.400 mg
        • Anzahl der 200-mg-Kapseln: 7d
        • d: 3 morgens, 4 abends
    • Ribavirin HEXALArgA8-/sup>-Kapseln in Kombination mit Peginterferon alfa-2b
      • Dauer der Behandlung - Vorbehandelte Patienten
        • Vorhersagbarkeit eines anhaltenden virologischen Ansprechens:
          • Unabhängig vom Genotyp sollten alle Patienten, deren HCV-RNA-Serumspiegel in Woche 12 unter der Nachweisgrenze liegen, 48 Wochen lang therapiert werden. Bei erneut behandelten Patienten, die dieses virologische Ansprechen (d. h. HCV-RNA unter der Nachweisgrenze) in Woche 12 verfehlen, ist es unwahrscheinlich, dass sie nach 48 Wochen Therapie ein anhaltendes virologisches Ansprechen erreichen.
          • Eine Dauer der Re-Therapie von mehr als 48 Wochen wurde bei Non-Responder-Patienten mit Genotyp 1 mit der Kombinationstherapie aus pegyliertem Interferon alfa-2b und Ribavirin nicht untersucht.
    • Ribavirin HEXALArgA8-/sup>-Kapseln in Kombination mit Interferon alfa-2b
      • Dauer der Behandlung mit Interferon alfa-2b
        • Basierend auf den Ergebnissen klinischer Studien wird empfohlen, dass Patienten mindestens sechs Monate behandelt werden. Während dieser klinischen Studien, in denen Patienten über die Dauer von einem Jahr behandelt wurden, war es unwahrscheinlich, dass Patienten, die nach sechs Monaten Behandlung kein virologisches Ansprechen zeigten (HCV-RNA unter der unteren Erfassungsgrenze), doch noch ein anhaltendes virologisches Ansprechen zeigen (HCV-RNA unter der unteren Erfassungsgrenze sechs Monate nach Absetzen der Behandlung).
          • Genotyp 1:
            • Die Behandlung sollte für weitere sechs Monate (d. h. Gesamtdauer 1 Jahr) bei Patienten fortgesetzt werden, die einen negativen HCV-RNA-Nachweis nach sechs Monaten Behandlung zeigen.
          • Genotyp Non-1:
            • Die Entscheidung, die Behandlung bei Patienten mit negativem HCV-RNA-Nachweis nach sechs Monaten Behandlung auf ein Jahr fortzusetzen, sollte auf anderen prognostischen Faktoren basieren (z. B. Alter > 40 Jahre, männlich, Bindegewebsbrücken).
  • Dosierungsänderung für alle Patienten
    • Kombinationstherapie
      • Treten schwere Nebenwirkungen oder abnormale Laborwerte während der Kombinationsbehandlung mit Ribavirin HEXALArgA8-/sup> und Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b auf, ist die Dosierung, wie in Tabelle 2 angegeben, entsprechend abzuändern, bis die Nebenwirkungen abklingen. Richtlinien für die Dosierungsänderung wurden in klinischen Studien entwickelt (siehe Richtlinien zur Dosierungsänderung, Tabelle 2). Da die Einhaltung der empfohlenen Dosierung für den Erfolg der Therapie wichtig sein kann, sollte die Dosis so nah wie möglich an der empfohlenen Standarddosis gehalten werden. Der potentielle negative Einfluss einer Dosisreduktion von Ribavirin auf die Wirksamkeit konnte nicht ausgeschlossen werden.
    • Tabelle 2: Richtlinien für die Dosierungsänderung im Rahmen einer Kombinationstherapie auf Grundlage von Laborparametern
      • Hämoglobin
        • Nur die tägliche Ribavirin-Dosis reduzieren (siehe Anmerkung 1), wenn: < 10 g/dl
        • Absetzen der Kombinationstherapie, wenn der unten stehende Wert gemessen wird +ACoAKg-: < 8,5 g/dl
        • Erwachsene: Hämoglobin bei Patienten mit stabiler Herzerkrankung in der Anamnese
          • Nur die tägliche Ribavirin-Dosis reduzieren (siehe Anmerkung 1), wenn:
            • Abnahme des Hämoglobins >/= 2 g/dl über einen beliebigen 4-wöchigen Zeitraum während der Behandlung (dauerhafte Dosisreduzierung)
          • Nur die Dosis von Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b reduzieren (siehe Anmerkung 2), wenn:
            • Abnahme des Hämoglobins >/= 2 g/dl über einen beliebigen 4-wöchigen Zeitraum während der Behandlung (dauerhafte Dosisreduzierung)
          • Absetzen der Kombinationstherapie, wenn der unten stehende Wert gemessen wird +ACoAKg-:
            • AJg-lt, 12 g/dl nach 4 Wochen mit reduzierter Dosis
        • Kinder und Jugendliche:
          • Nicht anwendbar
      • Leukozyten
        • Nur die Dosis von Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b reduzieren (siehe Anmerkung 2), wenn: < 1,5 x 10 9/l
        • Absetzen der Kombinationstherapie, wenn der unten stehende Wert gemessen wird +ACoAKg-: < 1,0 x 10 9/l
      • Neutrophile Granulozyten
        • Nur die Dosis von Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b reduzieren (siehe Anmerkung 2), wenn: < 0,75 x 10 9/l
        • Absetzen der Kombinationstherapie, wenn der unten stehende Wert gemessen wird +ACoAKg-: < 0,5 x 10 9/l
      • Thrombozyten
        • Nur die Dosis von Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b reduzieren (siehe Anmerkung 2), wenn: < 50 x 10 9/l (Erwachsene)
        • Absetzen der Kombinationstherapie, wenn der unten stehende Wert gemessen wird +ACoAKg-: < 25 x 10 9/l (Erwachsene)
      • Direktes Bilirubin
        • Absetzen der Kombinationstherapie, wenn der unten stehende Wert gemessen wird +ACoAKg-: 2,5 x ONG+ACo
      • Indirektes Bilirubin
        • Nur die tägliche Ribavirin-Dosis reduzieren (siehe Anmerkung 1), wenn: > 5 mg/dl
        • Absetzen der Kombinationstherapie, wenn der unten stehende Wert gemessen wird +ACoAKg-: > 4 mg/dl (Erwachsene)
      • Serum-Kreatinin
        • Absetzen der Kombinationstherapie, wenn der unten stehende Wert gemessen wird +ACoAKg-: > 2,0 mg/dl
      • Kreatinin-Clearance
        • Absetzen der Kombinationstherapie, wenn der unten stehende Wert gemessen wird +ACoAKg-: Ribavirin absetzen, wenn CrCl < 50 ml/Minute
      • Alanin-Aminotransferase (ALT) oder Aspartat-Aminotransferase (AST)
        • Absetzen der Kombinationstherapie, wenn der unten stehende Wert gemessen wird +ACoAKg-: 2 x Ausgangswert und > 10 x ONG+ACo
      • AKg- Obere Normgrenze
      • AKgAq- Für Dosierungsanpassung und Therapieabbruch Fachinformation für pegyliertes Interferon alfa-2b und Interferon alfa-2b beachten.
      • Anmerkung 1:
        • Bei erwachsenen Patienten beträgt die erste Ribavirin-Dosisreduktion 200 mg/Tag (außer bei Patienten, die 1.400 mg erhalten, bei denen die Dosisreduktion 400 mg/Tag betragen sollte). Falls notwendig ist eine zweite Ribavirin-Dosisreduktion um weitere 200 mg/Tag vorzunehmen. Patienten, deren Ribavirin-Dosis auf 600 mg/Tag reduziert wird, erhalten eine 200-mg-Kapsel am Morgen und zwei 200-mg-Kapseln am Abend.
      • Anmerkung 2:
        • Bei erwachsenen Patienten, die mit Ribavirin und Peginterferon alfa-2b behandelt werden, ist die Dosis von Peginterferon alfa-2b in einer ersten Dosisreduktion auf 1 +ALU-g/kg/Woche zu reduzieren. Falls notwendig ist eine zweite Peginterferon-alfa-2b-Dosisreduktion auf 0,5 +ALU-g/kg/Woche vorzunehmen.
        • Bei erwachsenen Patienten, die mit Ribavirin und Interferon alfa-2b behandelt werden, ist die Dosis von Interferon alfa-2b auf die Hälfte zu reduzieren.
  • Besondere Behandlungsgruppen
    • Anwendung bei Nierenfunktionsstörungen
      • Die pharmakokinetischen Parameter von Ribavirin bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen sind aufgrund einer offensichtlichen Verminderung der Kreatinin-Clearance verändert.
      • Daher wird empfohlen, die Nierenfunktion bei allen Patienten vor der Anwendung von Ribavirin HEXALArgA8-/sup> zu bestimmen. Patienten mit einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/min dürfen nicht mit Ribavirin HEXALArgA8-/sup> behandelt werden. Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion sollten noch engmaschiger auf die Entwicklung einer Anämie hin kontrolliert werden. Wenn der Serumkreatinin-Spiegel auf > 2,0 mg/dl steigt (Tabelle 2), müssen Ribavirin HEXALArgA8-/sup> und Peginterferon alfa-2b/Interferon alfa-2b abgesetzt werden.
    • Anwendung bei Leberfunktionsstörungen
      • Pharmakokinetische Wechselwirkungen zwischen Ribavirin und der Leberfunktion bestehen nicht.
      • Daher ist keine Dosierungsanpassung von Ribavirin HEXALArgA8-/sup> bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen nötig. Die Anwendung von Ribavirin ist bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung oder dekompensierter Zirrhose kontraindiziert.
    • Anwendung in der Geriatrie (>/= 65 Jahre)
      • Anscheinend gibt es keine signifikante, altersbedingte Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Ribavirin. Trotzdem muss, wie auch bei jüngeren Patienten, die Nierenfunktion vor Beginn einer Therapie mit Ribavirin HEXALArgA8-/sup> untersucht werden.

Indikation



  • Ribavirin HEXALArgA8-/sup> ist indiziert zur Behandlung der chronischen Hepatitis-C-Virusinfektion bei Erwachsenen und darf nur als Teil eines Kombinations-Dosierungsschemas mit Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b angewendet werden. Eine Ribavirin HEXALArgA8-/sup>-Monotherapie darf nicht angewendet werden.
  • Bitte beachten Sie die Fachinformationen zu Interferon alfa-2b und Peginterferon alfa-2b, wenn Ribavirin HEXALArgA8-/sup> in Kombination mit diesen Arzneimitteln angewendet wird.
  • Es liegen keine Informationen zur Unbedenklichkeit oder Wirksamkeit für die Anwendung von Ribavirin HEXALArgA8-/sup> mit anderen Formen von Interferon (d. h. kein alfa-2b) vor.
  • Vorbehandelte Patienten
    • Erwachsene Patienten
      • Ribavirin HEXALArgA8-/sup> ist indiziert
        • in Kombination mit Peginterferon alfa-2b zur Behandlung von Patienten mit chronischer Hepatitis C, die auf eine vorangegangene Therapie mit Interferon alfa (pegyliert oder nicht-pegyliert) allein oder in Kombination mit Ribavirin nicht angesprochen bzw. einen Rückfall erlitten haben
        • in Kombination mit Interferon alfa-2b zur Behandlung von Patienten mit chronischer Hepatitis C, die zunächst auf eine Interferon-alfa-Monotherapie angesprochen haben (mit Normalisierung der ALT-Werte am Ende der Behandlung), jedoch später einen Rückfall erlitten haben.

Nebenwirkungen



  • Erwachsene
    • Die Unbedenklichkeit von Ribavirin-Kapseln wurde aus Daten von vier klinischen Studien an Patienten ohne vorherige Interferonbehandlung (Interferon-naive Patienten) ermittelt: Zwei Studien untersuchten Ribavirin in Kombination mit Interferon alfa-2b, zwei Studien untersuchten Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2b.
    • Patienten, die nach einem vorherigen Rückfall nach Interferon-Therapie oder über eine kürzere Behandlungsdauer mit Interferon alfa-2b und Ribavirin behandelt werden, scheinen ein verbessertes Unbedenklichkeitsprofil zu haben als das, welches nachfolgend beschrieben wird.
    • Die in Tabelle 3 aufgeführten Nebenwirkungen basieren auf den Erfahrungen aus klinischen Studien bei erwachsenen therapienaiven Patienten, die über ein Jahr behandelt wurden, und aus der Anwendung nach Markteinführung. Eine gewisse Anzahl von Nebenwirkungen, die im Allgemeinen der Interferontherapie zugeschrieben wird, von denen aber auch im Kontext der Hepatitis-C-Therapie (in Kombination mit Ribavirin) berichtet wurde, ist als Referenz in Tabelle 3 ebenfalls aufgeführt. Die einer Interferon-Monotherapie möglicherweise zurechenbaren Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte den Fachinformationen für Peginterferon alfa-2b bzw. Interferon alfa-2b. Innerhalb der Systemorganklassen sind die Nebenwirkungen nach Häufigkeit in folgende Kategorien eingeteilt:
      • sehr häufig (>/= 1/10)
      • häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
      • gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
      • selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
      • sehr selten (< 1/10.000)
      • nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
    • Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
    • Tabelle 3: In klinischen Studien oder nach Markteinführung berichtete Nebenwirkungen bei Verwendung von Ribavirin mit pegyliertem Interferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b
      • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
        • Sehr häufig: Virusinfektion, Pharyngitis
        • Häufig: bakterielle Infektion einschließlich Sepsis, Pilzinfektion, Influenza, Infektion der Atemwege, Bronchitis, Herpes simplex, Sinusitis, Otitis media, Rhinitis, Harnwegsinfektion
        • Gelegentlich: Infektion an der Injektionsstelle, Infektion der unteren Atemwege
        • Selten: Pneumonie+ACo
      • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
        • Häufig: Neoplasie (n. n. b.)
      • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
        • Sehr häufig: Anämie, Neutropenie
        • Häufig: hämolytische Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Lymphadenopathie, Lymphopenie
        • Sehr selten: aplastische Anämie+ACo
        • Nicht bekannt: Erythrozytenaplasie, idiopathische thrombozytopenische Purpura, thrombotisch thrombozytopenische Purpura
      • Erkrankungen des Immunsystems
        • Gelegentlich: Arzneimittelüberempfindlichkeit
        • Selten: Sarkoidose+ACo-, rheumatoide Arthritis (Neuauftreten oder Verschlechterung)
        • Nicht bekannt: Vogt-Koyanagi-Harada-Syndrom, systemischer Lupus erythematodes, akute Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Urtikaria, angioneurotisches +ANY-dem, Bronchokonstriktion, Anaphylaxie
      • Endokrine Erkrankungen
        • Häufig: Hypothyreose, Hyperthyreose
      • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
        • Sehr häufig: Anorexie
        • Häufig: Hyperglykämie, Hyperurikämie, Hypocalcämie, Dehydratation, gesteigerter Appetit
        • Gelegentlich: Diabetes mellitus, Hypertriglyceridämie+ACo
      • Psychiatrische Erkrankungen
        • Sehr häufig: Depression, Angst, emotionale Instabilität, Schlaflosigkeit
        • Häufig: Suizidgedanken, Psychose, aggressives Verhalten, Verwirrtheit, Agitiertheit, Zorn, Stimmungsänderung, Verhaltensstörung, Nervosität, Schlafstörungen, verminderte Libido, Apathie, ungewöhnliche Träume, Weinen
        • Gelegentlich: Selbstmordversuche, Panikattacke, Halluzination
        • Selten: bipolare Störung+ACo
        • Sehr selten: Selbstmord+ACo
        • Nicht bekannt: Mordgedanken+ACo-, Manie+ACo-, Veränderung des mentalen Status
      • Erkrankungen des Nervensystems
        • Sehr häufig: Kopfschmerzen, Schwindel, Mundtrockenheit, Konzentrationsstörungen
        • Häufig: Amnesie, vermindertes Erinnerungsvermögen, Synkope, Migräne, Ataxie, Parästhesie, Dysphonie, Geschmacksverlust, Hypästhesie, Hyperästhesie, Hypertonie, Somnolenz, Aufmerksamkeitsstörung, Tremor, Dysgeusie
        • Gelegentlich: Neuropathie, periphere Neuropathie
        • Selten: Iktus (Krampfanfall)+ACo
        • Sehr selten: zerebrovaskuläre Hämorrhagie+ACo-, zerebrovaskuläre Ischämie+ACo-, Enzephalopathie+ACo- , Polyneuropathie+ACo
        • Nicht bekannt: Gesichtslähmung, Mononeuropathien
      • Augenerkrankungen
        • Häufig: Sehstörungen, verschwommenes Sehen, Konjunktivitis, Reizung am Auge, Augenschmerzen, Veränderung des Sehens, Störung der Tränendrüsen, trockenes Auge
        • Selten: retinale Hämorrhagien+ACo-, Retinopathien (einschließlich Makulaödeme)+ACo-, retinaler Arterienverschluss+ACo-, retinaler Venenverschluss+ACo-, Optikusneuritis+ACo-, Papillenödem+ACo-, Verminderung der Sehschärfe oder des Gesichtsfeldes+ACo-, Retina-Exsudate
      • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
        • Häufig: Drehschwindel, Hörstörungen/Hörverlust, Tinnitus, Schmerzen am Ohr
      • Herzerkrankungen
        • Häufig: Palpitation, Tachykardie
        • Gelegentlich: Myokardinfarkt
        • Selten: Kardiomyopathie, Arrhythmie+ACo
        • Sehr selten: kardiale Ischämie+ACo
        • Nicht bekannt: Perikarderguss+ACo-, Perikarditis+ACo
      • Gefäßerkrankungen
        • Häufig: Hypotonie, Hypertonie, Flushing
        • Selten: Vaskulitis
        • Sehr selten: periphere Ischämie+ACo
      • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
        • Sehr häufig: Dyspnoe, Husten
        • Häufig: Nasenbluten, Atemstörung, Atemwegsblockade, Verstopfung der Nasennebenhöhlen, verstopfte Nase, Rhinorrhö, vermehrte Sekretion in den oberen Atemwegen, pharyngolaryngeale Schmerzen, Reizhusten
        • Sehr selten: Lungeninfiltrate+ACo-, Pneumonitis+ACo-, interstitielle Pneumonitis+ACo
      • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
        • Sehr häufig: Diarrhö, Erbrechen, Übelkeit, Abdominalschmerzen
        • Häufig: ulzerative Stomatitis, Stomatitis, Mundulzera, Colitis, Schmerzen im oberen rechten Quadranten, Dyspepsie, gastroösophagealer Reflux+ACo-, Glossitis, Cheilitis, Blähbauch, Zahnfleischbluten, Gingivitis, dünner Stuhl, Störung an den Zähnen, Obstipation, Flatulenz
        • Gelegentlich: Pankreatitis, Schmerzen im Mund
        • Selten: ischämische Colitis
        • Sehr selten: Colitis ulcerosa+ACo
        • Nicht bekannt: Erkrankungen des Zahnfleisches, Erkrankungen der Zähne, Zungenpigmentierung
      • Leber- und Gallenerkrankungen
        • Häufig: Hepatomegalie, Ikterus, Hyperbilirubinämie+ACo
        • Sehr selten: Hepatotoxizität (einschließlich Todesfälle)+ACo
      • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
        • Sehr häufig: Alopezie, Pruritus, Hauttrockenheit, Hautausschlag
        • Häufig: Psoriasis, Psoriasisverschlechterung, Ekzem, Photosensitivitätsreaktionen, makulopapulöser Hautausschlag, erythematöser Hautausschlag, Nachtschweiß, Hyperhidrose, Dermatitis, Akne, Furunkel, Erythem, Urtikaria, Veränderungen der Haut, Bluterguss, vermehrtes Schwitzen, anormale Haarstruktur, Nagelerkrankungen+ACo
        • Selten: kutane Sarkoidose
        • Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom+ACo-, toxische epidermale Nekrolyse+ACo-, Erythema multiforme+ACo
      • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
        • Sehr häufig: Arthralgie, Myalgie, Muskel-/Skelettschmerzen
        • Häufig: Arthritis, Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe, Schmerzen in den Extremitäten
        • Gelegentlich: Knochenschmerzen, Muskelschwäche
        • Selten: Rhabdomyolyse+ACo-, Myositis+ACo
      • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
        • Häufig: erhöhte Miktionsfrequenz, Polyurie, abnormaler Harn
        • Selten: Nierenversagen, Niereninsuffizienz+ACo
        • Sehr selten: nephrotisches Syndrom+ACo
      • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
        • Häufig:
          • Bei Frauen: Amenorrhö, Menorrhagie, Menstruationsstörung, Dysmenorrhö, Schmerzen in der Brustdrüse, ovariale Erkrankung, vaginale Erkrankung
          • Bei Männern: Impotenz, Prostatitis, erektile Dysfunktion, sexuelle Dysfunktion (n. n. b.)+ACo
      • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
        • Sehr häufig: Entzündung an der Injektionsstelle, Veränderung an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Schüttelfrost, Pyrexie, grippeartige Symptome, Asthenie, Reizbarkeit
        • Häufig: Schmerzen im Brustkorb, Beschwerden im Brustkorb, periphere +ANY-deme, Malaise, Schmerzen an der Injektionsstelle, Unwohlsein, Durst
        • Gelegentlich: Gesichtsödem
        • Selten: Nekrose am Injektionsort
      • Untersuchungen
        • Sehr häufig: Gewichtsverlust
        • Häufig: Herzgeräusch
      • AKg- Da Ribavirin stets mit einem alfa-Interferon enthaltenden Arzneimittel verschrieben wird und die aufgeführten Nebenwirkungen die Erfahrung nach Markteinführung widerspiegeln, diese Erfahrung eine exakte Quantifizierung der Nebenwirkungen aber nicht erlaubt, entstammen obenstehende Häufigkeitsangaben klinischen Studien mit Ribavirin in Kombination mit Interferon alfa-2b (pegyliert oder nicht-pegyliert).
    • Eine Abnahme der Hämoglobinkonzentration von > 4 g/dl wurde bei 30% der Patienten beobachtet, die mit Ribavirin und Peginterferon alfa-2b behandelt wurden bzw. bei 37% der Patienten, die mit Ribavirin und Interferon alfa-2b behandelt wurden. Die Hämoglobinwerte fielen unter 10 g/dl bei bis zu 14% der erwachsenen Patienten und 7% der Kinder und Jugendlichen, die mit Ribavirin entweder in Kombination mit Peginterferon alfa-2b oder in Kombination mit Interferon alfa-2b behandelt wurden.
    • Die meisten Fälle von Anämie, Neutropenie und Thrombozytopenie waren mäßig (WHO-Grad 1 oder 2) ausgeprägt. Es gab einige schwerere Fälle von Neutropenie bei Patienten, die mit Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2b behandelt wurden (WHO-Grad 3: 39 von 186 [21+ACUAXQ- und WHO-Grad 4: 13 von 186 [7+ACUAXQ-), es wurde auch von Leukopenie WHO Grad 3 bei 7% dieser Behandlungsgruppe berichtet.
    • Eine Erhöhung des Harnsäurespiegels und des indirekten Bilirubins verbunden mit Hämolyse wurde bei einigen Patienten beobachtet, die in klinischen Studien mit Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b behandelt wurden. Die Werte gingen jedoch innerhalb von vier Wochen nach Behandlungsende auf den Ausgangswert zurück. Unter den Patienten mit erhöhten Harnsäurewerten entwickelten nur sehr wenige, mit der Kombination behandelte Patienten eine klinische Gicht, von denen wiederum keiner eine Dosierungsänderung benötigte oder aus den klinischen Studien ausgeschlossen werden musste.
    • HCV/HIV-co-infizierte Patienten
      • Bei HCV/HIV-co-infizierten Patienten, die Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2b erhielten, waren weitere Nebenwirkungen (über die bei mono-infizierten Patienten nicht berichtet wurde), über die in den Studien mit einer Häufigkeit von > 5% berichtet wurde: orale Candidose (14%), erworbene Lipodystrophie (13%), verminderte CD4-Lymphozytenzahl (8%), verminderter Appetit (8%), erhöhte Gamma-Glutamyltransferase (9%), Rückenschmerzen (5%), erhöhte Blutamylase (6%), erhöhte Laktat-Werte im Blut (5%), zytolytische Hepatitis (6%), erhöhte Lipasewerte (6%) und Gliederschmerzen (6%).
      • Mitochondriale Toxizität
        • Über mitochondriale Toxizität und Laktatazidose wurde bei HIV-positiven Patienten berichtet, die eine Behandlung mit NRTIs zusammen mit Ribavirin bei HCV-Co-Infektion erhielten.
      • Laborwerte bei HCV/HIV-co-infizierten Patienten
        • Obwohl die durch die hämatologische Toxizität verursachte Neutropenie, Thrombozytopenie und Anämie häufiger bei HCV/HIV-co-infizierten Patienten auftrat, konnte sie mehrheitlich mittels einer Dosisanpassung beherrscht werden, und es bedurfte nur selten eines vorzeitigen Behandlungsabbruchs. Über hämatologische Auffälligkeiten wurde häufiger bei Patienten berichtet, die Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2b erhielten als bei Patienten, die Ribavirin in Kombination mit Interferon alfa-2b erhielten. In einer Studie wurde bei 4% (8/194) der Patienten ein Abfall der absoluten Neutrophilenzahl unter 500 Zellen/mm3 beobachtet und bei 4% (8/194) der Patienten, die Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2b erhielten, wurde ein Abfall der Thrombozyten unter 50.000/mm3 beobachtet.
        • Über Anämie (Hämoglobin < 9,4 g/dl) wurde bei 12% (23/194) der Patienten berichtet, die mit Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2b behandelt wurden.
      • Abnahme der CD4-Lymphozyten
        • Die Behandlung mit Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2b war mit einer Abnahme der absoluten CD4+--Zellzahl innerhalb der ersten 4 Wochen verbunden ohne eine Reduktion des Anteils an CD4+--Zellen. Die Abnahme der CD4+--Zellzahl war nach Dosisreduktion oder Absetzen der Therapie reversibel.
        • Die Anwendung von Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2b hatte keinen erkennbaren negativen Einfluss auf die Kontrolle der HIV-Virämie während der Therapie oder der Nachbeobachtungszeit. Für co-infizierte Patienten mit einer CD4+--Zellzahl < 200/+ALU-l sind nur eingeschränkte Daten zur Sicherheit (n = 25) verfügbar.
        • Bitte beachten Sie die entsprechende Fachinformation der antiretroviralen Arzneimittel, die gleichzeitig mit der HCV-Behandlung verabreicht werden, um die für jedes Produkt spezifischen Toxizitätsreaktionen sowie die mögliche Überlagerung von Toxizitätsreaktionen mit denen von Ribavirin und Peginterferon alfa-2b erkennen und behandeln zu können.
  • Kinder und Jugendliche
    • In Kombination mit Peginterferon alfa-2b
      • In einer klinischen Studie mit 107 Kindern und jugendlichen Patienten (im Alter von 3 bis 17 Jahren), die eine Kombinationstherapie mit Peginterferon alfa-2b und Ribavirin erhielten, waren bei 25% der Patienten Dosismodifikationen erforderlich, meistens aufgrund von Anämie, Neutropenie oder Gewichtsabnahme.
      • Generell war das Profil an unerwünschten Arzneimittelwirkungen bei Kindern und Jugendlichen ähnlich dem von Erwachsenen, allerdings bestehen spezifisch für pädiatrische Patienten Bedenken wegen der beobachteten Wachstumshemmung.
      • Diese Wachstumshemmung, die bei einigen Patienten zu einer reduzierten Körpergröße führte, wurde während einer bis zu 48-wöchigen Behandlung mit pegyliertem Interferon alfa-2b und Ribavirin beobachtet.
      • Gewichtsabnahme und Wachstumshemmung traten während der Behandlung sehr häufig auf (am Ende der Behandlung betrug die mittlere Abnahme 15 Körpergewichtsperzentilen bzw. 8 Körpergrößenperzentilen vom Ausgangswert), und die Wachstumsrate war reduziert (< 3. Perzentil bei 70% der Patienten).
      • Am Ende der 24-wöchigen Nachbeobachtung nach Behandlungsende betrug die mittlere Abnahme der Körpergewichtsperzentile noch 3 Perzentilen bzw. der Körpergrößenperzentile noch 7 Perzentilen vom Ausgangswert, und 20% der Kinder zeigten weiterhin eine Wachstumshemmung (Wachstumsrate < 3. Perzentile). 94 von 107 Kindern wurden in die 5-jährige Langzeitnachbeobachtungsstudie eingeschlossen. Die Auswirkungen auf die Größe waren bei den Kindern, die über 24 Wochen behandelt wurden, weniger ausgeprägt als bei denen, die über 48 Wochen behandelt wurden. Vom Zeitpunkt vor der Behandlung bis zum Abschluss der Langzeitnachbeobachtung nahm bei den Kindern, die über 24 bzw. 48 Wochen behandelt wurden, die Körpergrößen-Alter-Perzentilenkurve um 1,3 bzw. 9,0 Perzentilen ab. Bei 24% der Kinder (11/46), die über 24 Wochen behandelt wurden und bei 40% der Kinder (19/48), die über 48 Wochen behandelt wurden, betrug die Abnahme in der Körpergrößen-Alter-Perzentilenkurve > 15 Perzentilen vom Zeitpunkt vor der Behandlung bis zum Abschluss der Langzeitnachbeobachtung nach 5 Jahren im Vergleich zur Perzentilenkurve vor Behandlungsbeginn.
      • Bei 11% der Kinder (5/46), die über 24 Wochen behandelt wurden und bei 13% der Kinder (6/48), die über 48 Wochen behandelt wurden, wurde eine Abnahme in der Körpergrößen-Alter-Perzentilenkurve von > 30 Perzentilen zum Abschluss der Langzeitnachbeobachtung nach 5 Jahren gegenüber dem Ausgangswert beobachtet. Bezüglich des Gewichts betrug die Abnahme in der Gewicht-Alter-Perzentilenkurve vom Zeitpunkt vor der Behandlung bis zum Abschluss der Langzeitnachbeobachtung 1,3 bzw. 5,5 Perzentilen bei den Kindern, die über 24 bzw. 48 Wochen behandelt worden waren. Bezüglich des BMI betrug die Abnahme in der BMI-Alter-Perzentilenkurve vom Zeitpunkt vor der Behandlung bis zum Abschluss der Langzeitnachbeobachtung 1,8 bzw. 7,5 Perzentilen bei den Kindern, die über 24 bzw. 48 Wochen behandelt worden waren. Der Rückgang der mittleren Perzentile für die Körpergröße am Ende des ersten Jahres der Langzeitnachbeobachtung war bei präpubertären Kindern besonders stark ausgeprägt. Die Abnahme der Körpergröße, des Gewichts und des BMIZ-Wertes, die während der Behandlungsphase im Vergleich zur Normalpopulation beobachtet wurde, wurde bei Kindern, die über 48 Wochen behandelt worden waren auch nach Abschluss der Langzeitnachbeobachtungszeit nicht aufgeholt.
      • In der Behandlungsphase dieser Studie waren die am häufigsten vorkommenden Nebenwirkungen bei allen Patienten Pyrexie (80%), Kopfschmerzen (62%), Neutropenie (33%), Müdigkeit (30%), Anorexie (29%) und Erytheme an der Injektionsstelle (29%). Nur 1 Patient brach die Behandlung als Folge einer Nebenwirkung (Thrombozytopenie) ab. Die meisten im Rahmen der Studie beschriebenen Nebenwirkungen waren leicht bis mittelschwer. Schwere Nebenwirkungen wurden bei 7% (8/107) aller Patienten beschrieben und umfassten Schmerzen an der Injektionsstelle (1%), Gliederschmerzen (1%), Kopfschmerzen (1%), Neutropenie (1%) und Pyrexie (4%). Wichtige unter der Therapie aufgetretene unerwünschte Reaktionen in diesem Kollektiv waren Nervosität (8%), Aggression (3%), Wut (2%), Depression/depressive Verstimmung (4%) und Hypothyreose (3%). 5 Patienten wurden aufgrund einer Hypothyreose bzw. eines erhöhten TSH-Spiegels mit Levothyroxin behandelt.
    • In Kombination mit Interferon alfa-2b
      • In klinischen Studien mit 118 Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 16 Jahren, die mit einer Kombinationstherapie aus Interferon alfa-2b und Ribavirin behandelt wurden, brachen 6% die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen ab.
      • Generell war das Nebenwirkungsprofil in der begrenzten Behandlungsgruppe untersuchter Kinder und Jugendlicher ähnlich dem der Erwachsenen, obwohl eine spezifisch pädiatrische Beobachtung, die Wachstumshemmung, während der Behandlung auftrat, die sich in der Abnahme der Körpergrößenperzentile (Abweichung der mittleren Perzentile nach unten um 9 Perzentilen) und der Körpergewichtsperzentile (Abweichung der mittleren Perzentile nach unten um 13 Perzentilen) zeigte.
      • In der 5-jährigen Nachbeobachtung nach Behandlungsende wiesen die Kinder eine mittlere Körpergröße auf der 44. Perzentile auf, was weniger als der mediane Normwert in der Allgemeinbevölkerung und weniger als der Ausgangswert für die mittlere Körpergröße dieser Kinder war (48. Perzentile). Am Ende der Langzeitnachbeobachtung (d. h. nach bis zu 5 Jahren) bestand bei insgesamt 20 von 97 Kindern (21%) eine um > 15 Perzentilen reduzierte Abnahme des Größenwachstums, und bei 10 dieser 20 Kinder lag die Rate des Größenwachstums um > 30 Perzentilen niedriger als vor Behandlungsbeginn. Von 14 dieser Kinder war die endgültige Körpergröße im Erwachsenenalter bekannt und zeigte, dass 12 Kinder 10 bis 12 Jahre nach Therapieende weiterhin Größendefizite von > 15 Perzentilen aufwiesen. Während einer bis zu 48-wöchigen Kombinationsbehandlung mit Interferon alfa-2b und Ribavirin wurde eine Wachstumshemmung beobachtet, die bei einigen Patienten zu einer reduzierten Körperendgröße als Erwachsene führte. Bei präpubertären Kindern war die Abnahme der mittleren Perzentile für die Körpergröße vom Anfang bis zum Ende der Langzeitnachbeobachtung besonders stark ausgeprägt.
      • Des Weiteren wurde während der Behandlung und während der 6 Folgemonate nach der Behandlung häufiger von Suizidgedanken und Suizidversuchen im Vergleich zu erwachsenen Patienten (2,4% zu 1%) berichtet. Wie Erwachsene entwickelten auch Kinder und Jugendliche andere psychiatrische Nebenwirkungen (z. B. Depression, emotionale Labilität und Somnolenz). Zusätzlich traten Beschwerden an der Injektionsstelle, Pyrexie, Anorexie, Erbrechen und Gefühlsschwankungen bei Kindern und Jugendlichen häufiger als bei Erwachsenen auf. Dosisänderungen waren bei 30% der Patienten nötig, hauptsächlich wegen Anämie und Neutropenie.
    • Die in Tabelle 4 aufgeführten Nebenwirkungen basieren auf der Erfahrung aus den zwei multizentrischen klinischen Studien bei Kindern und Jugendlichen, in denen Ribavirin in Kombination mit Interferon alfa-2b bzw. Peginterferon alfa-2b angewendet wurde. Innerhalb der Systemorganklassen sind die Nebenwirkungen nach Häufigkeit in folgende Kategorien eingeteilt:
      • sehr häufig (>/= 1/10)
      • häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
      • gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100).
    • Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
    • Tabelle 4: Sehr häufig, häufig und gelegentlich gemeldete Nebenwirkungen in klinischen Studien bei Kindern und Jugendlichen mit Ribavirin in Kombination mit Interferon alfa-2b oder Peginterferon alfa-2b
      • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
        • Sehr häufig: Virusinfektion, Pharyngitis
        • Häufig: Pilzinfektion, bakterielle Infektion, pulmonale Infektion, Nasopharyngitis, Streptokokken-Pharyngitis, Otitis media, Sinusitis, Zahnabszess, Influenza, orale Herpesinfektion, Herpes simplex, Harnwegsinfektion, Vaginitis, Gastroenteritis
        • Gelegentlich: Pneumonie, Askariasis, Enterobiasis, Herpes zoster, Entzündung des Unterhautzellgewebes
      • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
        • Häufig: Neoplasie (n. n. b.)
      • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
        • Sehr häufig: Anämie, Neutropenie
        • Häufig: Thrombozytopenie, Lymphadenopathie
      • Endokrine Erkrankungen
        • Sehr häufig: Hypothyreose
        • Häufig: Hyperthyreose, Virilismus
      • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
        • Sehr häufig: Anorexie, gesteigerter Appetit, verminderter Appetit
        • Häufig: Hypertriglyceridämie, Hyperurikämie
      • Psychiatrische Erkrankungen
        • Sehr häufig: Depression, Schlaflosigkeit, emotionale Instabilität
        • Häufig: Suizidgedanken, Aggression, Verwirrtheit, Neigung zu Affekthandlungen, Verhaltensstörung, Agitiertheit, Somnambulismus, Angst, Stimmungsänderungen, Ruhelosigkeit, Nervosität, Schlafstörungen, ungewöhnliche Träume, Apathie
        • Gelegentlich: ungewöhnliches Verhalten, depressive Verstimmung, emotionale Störung, Furcht, Alptraum
      • Erkrankungen des Nervensystems
        • Sehr häufig: Kopfschmerzen, Schwindel
        • Häufig: Hyperkinese, Tremor, Dysphonie, Parästhesie, Hypästhesie, Hyperästhesie, Konzentrationsstörungen, Somnolenz, Aufmerksamkeitsstörung, schlechte Schlafqualität
        • Gelegentlich: Neuralgie, Lethargie, psychomotorische Hyperaktivität
      • Augenerkrankungen
        • Häufig: Konjunktivitis, Augenschmerzen, Sehstörungen, Störung der Tränendrüsen
        • Gelegentlich: Bindehautblutung, Juckreiz im Auge, Keratitis, verschwommenes Sehen, Photophobie
      • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
        • Häufig: Vertigo
      • Herzerkrankungen
        • Häufig: Tachykardie, Palpitationen
      • Gefäßerkrankungen
        • Häufig: Blässe, Flushing
        • Gelegentlich: Hypotonie
      • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
        • Häufig: Dyspnoe, Tachypnoe, Epistaxis, Husten, verstopfte Nase, Reizung der Nase, Rhinorrhö, Niesen, Rachen- und Kehlkopfschmerzen
        • Gelegentlich: Giemen, Nasenbeschwerden
      • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
        • Sehr häufig: Abdominalschmerzen, Schmerzen im Oberbauch, Erbrechen, Diarrhö, Übelkeit
        • Häufig: Geschwüre im Mund, ulzerative Stomatitis, Stomatitis, aphthöse Stomatitis, Dyspepsie, Cheilitis, Glossitis, gastroösophagealer Reflux, rektale Erkrankung, gastrointestinale Erkrankung, Verstopfung, dünner Stuhl, Zahnschmerzen, Beschwerden an den Zähnen, Magenbeschwerden, Schmerzen im Mund
        • Gelegentlich: Gingivitis
      • Leber- und Gallenerkrankungen
        • Häufig: abnormale Leberfunktion
        • Gelegentlich: Hepatomegalie
      • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
        • Sehr häufig: Alopezie, Hautausschlag
        • Häufig: Pruritus, Photosensitivitätsreaktion, makulopapulöser Hautausschlag, Ekzem, Hyperhidrose, Akne, Veränderung der Haut, Nagelerkrankung, Verfärbung der Haut, Hauttrockenheit, Erythem, Bluterguss
        • Gelegentlich: Pigmentstörung, atopische Dermatitis, Abschälung der Haut
      • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
        • Sehr häufig: Arthralgie, Myalgie, Muskel-/Skelettschmerzen
        • Häufig: Gliederschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelkontraktur
      • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
        • Häufig: Enuresis, Miktionsstörung, Harninkontinenz, Proteinurie
      • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
        • Häufig:
          • Bei Mädchen: Amenorrhö, Menorrhagie, Menstruationsstörung, vaginale Erkrankung
          • Bei Jungen: Hodenschmerzen
        • Gelegentlich: Bei Mädchen: Dysmenorrh+APY
      • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
        • Sehr häufig: Entzündung an der Injektionsstelle, Veränderung an der Injektionsstelle, Erythem an der Injektionsstelle, Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Schüttelfrost, Pyrexie, grippeartige Erkrankung, Asthenie, Malaise, Reizbarkeit
        • Häufig: Schmerzen im Brustkorb, +ANY-dem, Schmerzen, Juckreiz an der Injektionsstelle, Hautausschlag an der Injektionsstelle, Hauttrockenheit an der Injektionsstelle, Kältegefühl
        • Gelegentlich: thorakale Beschwerden, Schmerzen im Gesicht, Induration an der Injektionsstelle
      • Untersuchungen
        • Sehr häufig: verminderte Wachstumsrate (im Altersvergleich reduzierte Körpergröße und reduziertes Körpergewicht)
        • Häufig: Anstieg des Thyreotropinspiegels im Blut, Anstieg des Thyreoglobulinspiegels
        • Gelegentlich: positiver Befund auf Schilddrüsen-Antikörper
      • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
        • Häufig: Hautrisse
        • Gelegentlich: Kontusion
      • Die in der klinischen Studie mit Ribavirin und Peginterferon alfa-2b aufgetretenen Laborwertveränderungen waren meist leicht- bis mäßiggradig. Ein Rückgang des Hämoglobinspiegels, der Leukozytenzahl, der Thrombozytenzahl oder der Zahl der neutrophilen Granulozyten sowie ein Anstieg des Bilirubinspiegels kann eine Dosisreduktion oder ein dauerhaftes Absetzen der Therapie erforderlich machen. Zwar wurden während der klinischen Studie bei einigen Patienten, die Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2b erhielten, Veränderungen der Laborwerte beschrieben, doch kehrten die Werte innerhalb weniger Wochen nach dem Therapieende wieder auf die Ausgangswerte zurück.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Psyche und zentrales Nervensystem (ZNS)
      • Schwerwiegende, zentralnervöse Erscheinungen wie vor allem Depressionen, Suizidgedanken und Suizidversuche sind während einer Ribavirin-Kombinationstherapie mit Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b und auch nach Beendigung der Behandlung vor allem während der 6 Folgemonate bei einigen Patienten beobachtet worden.
      • Bei Kindern und Jugendlichen, die mit einer Kombinationstherapie aus Ribavirin und Interferon alfa-2b behandelt wurden, wurde häufiger von Suizidgedanken und Suizidversuchen während der Behandlung und während der 6 Folgemonate nach der Behandlung im Vergleich zu erwachsenen Patienten (2,4% zu 1%) berichtet. Wie Erwachsene entwickelten Kinder und Jugendliche andere psychiatrische Nebenwirkungen (z. B. Depression, emotionale Labilität und Somnolenz). Andere zentralnervöse Auswirkungen wie aggressives Verhalten (manchmal gegen andere Personen gerichtet, wie z. B. Mordgedanken), bipolare Störung, Manie, Konfusion und Veränderungen des mentalen Status sind mit alfa-Interferonen beobachtet worden. Die Patienten sollten auf jegliche Anzeichen oder Symptome von psychiatrischen Störungen eng überwacht werden. Falls solche Symptome auftauchen, muss die mögliche Ernsthaftigkeit dieser unerwünschten Effekte vom verschreibenden Arzt berücksichtigt werden, und die Notwendigkeit von geeigneten therapeutischen Maßnahmen sollte bedacht werden.
      • Dauern die psychiatrischen Symptome an, verschlimmern sie sich oder zeigen sich Selbstmordabsichten, wird empfohlen, die Behandlung mit Ribavirin HEXALArgA8-/sup> und Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b abzubrechen und den Patienten mit angemessener psychiatrischer Betreuung zu beobachten.
      • Patienten mit bestehenden oder aus der Vorgeschichte bekannten schweren psychiatrischen Begleiterkrankungen
        • Falls die Behandlung mit Ribavirin HEXALArgA8-/sup> in Kombination mit Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b bei erwachsenen Patienten mit bestehenden oder aus der Vorgeschichte bekannten schweren psychiatrischen Begleiterkrankungen für notwendig erachtet wird, sollte diese nur begonnen werden, nachdem eine geeignete individuelle Diagnostik und Therapie der psychiatrischen Begleiterkrankung gewährleistet ist.
        • Die Anwendung von Ribavirin HEXALArgA8-/sup> und Interferon alfa-2b oder Peginterferon alfa-2b bei Kindern und Jugendlichen mit bestehenden oder in der Vorgeschichte bekannten schweren psychiatrischen Störungen ist kontraindiziert.
      • Patienten mit Substanzgebrauch/-missbrauch
        • HCV-infizierte Patienten, bei denen zeitgleich ein Substanzmissbrauch (Alkohol, Cannabis, etc.) vorliegt, haben ein erhöhtes Risiko, psychiatrische Störungen zu entwickeln oder dass sich bereits bestehende psychiatrische Störungen verstärken, wenn sie mit alfa-Interferon behandelt werden. Sofern die Behandlung mit alfa-Interferon bei diesen Patienten als notwendig erachtet wird, ist das Vorliegen von psychiatrischen Begleiterkrankungen und die Möglichkeit des Gebrauchs anderer Substanzen sorgfältig zu bewerten und vor Beginn der Therapie angemessen zu kontrollieren. Falls notwendig, ist als interdisziplinärer Ansatz die Konsultation eines Psychotherapeuten oder Suchttherapeuten zu erwägen, um den Patienten einschätzen, therapieren und begleiten zu können. Die Patienten sind während der Therapie und auch nach Behandlungsende engmaschig zu überwachen.
        • Frühzeitige Intervention wird empfohlen bei Wiederauftreten oder Entwicklung von psychiatrischen Störungen und Substanzgebrauch.
    • Wachstum und Entwicklung (Kinder und Jugendliche)
      • Während der Kombinationstherapie mit Interferon (Standard-Interferon oder pegyliertes Interferon) und Ribavirin über einen Zeitraum von bis zu 48 Wochen wurden bei Patienten im Alter zwischen 3 und 17 Jahren häufig eine Gewichtsabnahme und eine Hemmung des Wachstums beobachtet. Die verfügbaren Langzeitdaten bei Kindern, die mit der Kombinationstherapie aus pegyliertem Interferon und Ribavirin behandelt wurden, weisen auf eine beträchtliche Wachstumshemmung hin. 32% (30/94) der Patienten zeigten 5 Jahre nach Therapieende eine Abnahme > 15 Perzentilen in der Körpergrößen-Alter-Perzentilenkurve.
      • Die verfügbaren Langzeitdaten bei Kindern, die mit der Kombinationstherapie mit Standard-Interferon und Ribavirin behandelt wurden, weisen auf eine beachtliche Wachstumshemmung (Abnahme > 15 Perzentilen in der Körpergrößenperzentilen im Vergleich zum Ausgangswert) bei 21% (n = 20) der Kinder hin, obwohl deren Behandlung bereits mehr als 5 Jahre zurück liegt. Von 14 dieser Kinder war die endgültige Körpergröße im Erwachsenenalter bekannt und zeigte, dass 12 Kinder 10 - 12 Jahre nach Therapieende weiterhin Größendefizite von > 15 Perzentilen aufwiesen.
      • Fallspezifische Nutzen-Risiko-Abwägung bei Kindern
        • Der erwartete Nutzen der Behandlung sollte sorgfältig gegen die in den klinischen Studien bei Kindern und Jugendlichen beobachteten Sicherheitsdaten abgewogen werden.
          • Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass die Kombinationstherapie eine Wachstumshemmung induzierte, die bei einigen Patienten zu einer reduzierten Körpergröße führte.
          • Dieses Risiko muss gegen das Krankheitsbild des Kindes, wie etwa Hinweise auf eine Krankheitsprogression (insbesondere Fibrose), Begleiterkrankungen, die die Krankheitsprogression negativ beeinflussen könnten (z. B. eine HIV-Co-Infektion) sowie Faktoren mit prognostischem Wert für das Ansprechen (HCV-Genotyp und Viruslast), abgewogen werden.
        • Um das Risiko einer Wachstumshemmung möglichst gering zu halten, sollten Kinder nach Möglichkeit erst nach dem pubertären Wachstumsschub behandelt werden. Obwohl nur begrenzte Daten vorliegen, konnte im Rahmen der 5-jährigen Nachbeobachtungsstudie kein Hinweis auf Langzeitfolgen auf die Geschlechtsreife festgestellt werden.
    • Den Ergebnissen klinischer Studien zufolge ist Ribavirin als Monotherapie nicht wirksam und Ribavirin HEXALArgA8-/sup> darf daher nicht alleine angewendet werden. Die Sicherheit und Wirksamkeit der Kombinationstherapie wurde nur für Ribavirin zusammen mit Peginterferon alfa-2b- oder Interferon alfa-2b-Injektionslösung nachgewiesen.
    • In ausgewählten klinischen Studien zur chronischen Hepatitis C wurde bei allen Patienten vor Einschluss in die Studie eine Leberbiopsie durchgeführt. In bestimmten Fällen (d. h. bei Patienten mit Genotyp 2 oder 3) könnte eine Behandlung jedoch auch ohne histologische Bestätigung möglich sein. Für die Frage der Notwendigkeit einer Leberbiopsie vor Beginn der Behandlung sollten aktuelle Behandlungsrichtlinien zu Rate gezogen werden.
    • Hämolyse
      • Bei bis zu 14% der erwachsenen Patienten und bei 7% der Kinder und Jugendlichen, die im Rahmen klinischer Studien mit Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b behandelt wurden, kam es zu einer Abnahme des Hämoglobinspiegels auf < 10 g/dl.
      • Obwohl Ribavirin keine direkte kardiovaskuläre Wirkung aufweist, kann eine Anämie in Verbindung mit Ribavirin zu einer Verschlechterung der Herzfunktion oder einer Exazerbation der Symptome einer Koronarerkrankung oder beidem führen.
      • Daher muss Ribavirin HEXALArgA8-/sup> bei Patienten mit vorbestehenden kardiovaskulären Erkrankungen mit Vorsicht angewendet werden. Der kardiale Zustand muss vor Therapiebeginn bestimmt werden und während der Therapie klinisch überwacht werden. Tritt eine Verschlechterung ein, muss die Therapie abgebrochen werden.
    • Kardiovaskuläres System
      • Erwachsene Patienten, bei denen aus der Vorgeschichte eine dekompensierte Herzinsuffizienz oder ein Myokardinfarkt bekannt ist und/oder die Herzrhythmusstörungen als Vor- oder Begleiterkrankung aufweisen, müssen eng überwacht werden. Bei Patienten mit kardialen Begleiterkrankungen sollte man vor und während der Behandlung wiederholt ein Elektrokardiogramm anfertigen. Herzrhythmusstörungen (vor allem supraventrikuläre) sprechen in der Regel auf konventionelle Therapiemaßnahmen gut an, können aber auch zu einem Abbruch der Behandlung zwingen. Bei Kindern und Jugendlichen mit Herzerkrankungen in der Vorgeschichte sind keine Daten verfügbar.
    • Akute Überempfindlichkeitsreaktion
      • Tritt eine akute Überempfindlichkeitsreaktion (z. B. Urtikaria, Angioödem, Bronchokonstriktion, Anaphylaxie) auf, muss Ribavirin HEXALArgA8-/sup> unverzüglich abgesetzt und eine geeignete medizinische Behandlung eingeleitet werden. Ein vorübergehendes Auftreten von Hautausschlägen erfordert keine Unterbrechung der Therapie.
    • Augenveränderungen
      • Ribavirin wird als Kombinationstherapie mit alfa-Interferonen angewendet. Von Retinopathie, einschließlich retinaler Hämorrhagien, Retina-Exsudaten, Papillenödem, optischer Neuropathie und retinalem Arterien- oder Venenverschluss, die in einem Verlust des Sehvermögens resultieren kann, wurde in der Kombinationstherapie mit alfa-Interferonen selten berichtet. Alle Patienten sollten bei Therapiebeginn einer Augenuntersuchung unterzogen werden. Jeder Patient, der über eine Verminderung oder den Verlust des Sehvermögens klagt, ist einer sofortigen und vollständigen Augenuntersuchung zu unterziehen. Patienten mit vorbestehenden ophthalmologischen Erkrankungen (z. B. diabetischer oder hypertensiver Retinopathie) sollten während der Kombinationstherapie mit alfa-Interferonen periodischen ophthalmologischen Untersuchungen unterzogen werden. Bei Patienten mit Neuentwicklung oder Verschlechterung ophthalmologischer Erkrankungen ist die Kombinationstherapie mit alfa-Interferonen abzubrechen.
    • Leberfunktion
      • Jeder Patient, der während der Behandlung Leberfunktionsstörungen entwickelt, muss engmaschig kontrolliert werden.
      • Die Behandlung ist bei Patienten abzubrechen, die eine Verlängerung der Gerinnungsmarker entwickeln, da dies auf eine Leberdekompensation hinweisen könnte.
    • Mögliche Verstärkung einer Immunsuppression
      • Das Auftreten von Panzytopenie und Knochenmarksuppression, innerhalb von 3 bis 7 Wochen nach Verabreichung eines Peginterferons und Ribavirin zusammen mit Azathioprin, ist in der Literatur berichtet worden. Diese Myelotoxizität war nach Absetzen der antiviralen HCV-Therapie und Azathioprin innerhalb von 4 bis 6 Wochen reversibel und trat nach Wiederaufnahme einer der beiden Behandlungen nicht erneut auf.
    • Zusätzliche Kontrolle der Schilddrüsenfunktion bei Kindern und Jugendlichen
      • Annähernd 12 - 21% der Kinder, die mit Ribavirin und Interferon alfa-2b (pegyliert und nichtpegyliert) behandelt wurden, entwickelten erhöhte Thyreoidea-stimulierendes-Hormon(TSH)-Werte. Weitere ca. 4% zeigten eine vorübergehende Abnahme unter die untere Normgrenze. Vor Beginn einer Interferon-alfa-2b-Therapie muss der TSH-Spiegel bewertet und jegliche zu diesem Zeitpunkt festgestellte Schilddrüsenerkrankung mit einer konventionellen Therapie behandelt werden. Eine Interferon-alfa-2b-(pegyliert und nicht-pegyliert) Therapie kann begonnen werden, wenn der TSH-Spiegel durch Medikation im Normalbereich gehalten werden kann.
      • Schilddrüsenfunktionsstörungen während der Behandlung mit Ribavirin und Interferon alfa-2b und während der Behandlung mit Ribavirin und Peginterferon alfa-2b sind beobachtet worden. Falls eine Schilddrüsenerkrankung festgestellt wird, sollten die Schilddrüsenwerte kontrolliert und der Patient medizinisch angemessen behandelt werden. Kinder und Jugendliche sollten alle 3 Monate auf Anzeichen einer Schilddrüsenfunktionsstörung unter sucht werden (z. B. TSH).
    • HCV/HIV-Co-Infektion
      • Mitochondriale Toxizität und Laktatazidose
        • Vorsicht ist angebracht bei HIV-positiven und gleichzeitig mit HCV infizierten Patienten, die eine Behandlung mit Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI) (insbesondere ddI und d4T) sowie eine Interferon-alfa-2b/Ribavirin-Behandlung erhalten. In einer HIV-positiven Behandlungsgruppe, die ein NRTI-Regime erhält, sollten die Ärzte sorgfältig auf Hinweise für mitochondriale Toxizität und Laktatazidose achten, wenn Ribavirin mit angewendet wird.
        • Insbesondere:
          • die gleichzeitige Anwendung von Ribavirin und Didanosin wird aufgrund des Risikos für eine mitochondriale Toxizität nicht empfohlen.
          • die gleichzeitige Anwendung von Ribavirin und Stavudin sollte vermieden werden, um das Risiko einer überlappenden mitochondrialen Toxizität zu begrenzen.
      • Hepatische Dekompensation bei HCV/HIV-co-infizierten Patienten mit fortgeschrittener Zirrhose
        • Co-infizierte Patienten mit fortgeschrittener Zirrhose, die eine hoch aktive antiretrovirale Therapie (HAART) erhalten, sind unter Umständen einem erhöhten Risiko für hepatische Dekompensation und Tod ausgesetzt. Die zusätzliche Therapie mit alfa-Interferonen allein oder in Kombination mit Ribavirin kann dieses Risiko in dieser Patienten-Untergruppe erhöhen.
        • Andere Faktoren bei co-infizierten Patienten, die mit einem erhöhten Risiko für eine Leberdekompensation in Zusammenhang stehen können, sind eine Behandlung mit Didanosin und erhöhte Bilirubin-Serumkonzentrationen.
        • Bei co-infizierten Patienten, die sowohl eine antiretrovirale (ARV) Behandlung als auch eine Behandlung gegen die Hepatitis erhalten, ist im Verlauf der Behandlung der Child-Pugh-Wert engmaschig zu überwachen. Bei Entwicklung einer Leberdekompensation sollte die Hepatitis-Therapie sofort abgebrochen und die ARV-Therapie neu überdacht werden.
      • Hämatologische Auffälligkeiten bei HCV/HIV-co-infizierten Patienten
        • HCV/HIV-co-infizierte Patienten, die eine Peginterferon-alfa-2b/Ribavirin-Behandlung und HAART erhalten, könnten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sein, hämatologische Abnormalitäten (z. B. Neutropenie, Thrombozytopenie und Anämie) zu entwickeln, verglichen mit HCV-monoinfizierten Patienten. Obwohl diese mehrheitlich mittels einer Dosisreduktion zu beherrschen waren, sollten die hämatologischen Parameter in dieser Patientengruppe streng überwacht werden.
        • Patienten, die mit Ribavirin und Zidovudin behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko, eine Anämie zu entwickeln. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Ribavirin und Zidovudin nicht empfohlen.
      • Patienten mit niedrigen CD4-Werten
        • Bei HCV/HIV-co-infizierten Patienten, die CD4-Werte von weniger als 200 Zellen/+ALU-l haben, liegen nur begrenzte Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit (n = 25) vor. Vorsicht ist daher bei der Behandlung von Patienten mit niedrigen CD4-Werten geboten.
        • Bitte beachten Sie die entsprechende Fachinformation der antiretroviralen Arzneimittel, die gleichzeitig mit der HCV-Behandlung angewendet werden, um die für jedes Produkt spezifischen Toxizitätsreaktionen sowie die mögliche Überlagerung von Toxizitätsreaktionen mit denen von Ribavirin und Peginterferon alfa-2b erkennen und behandeln zu können.
    • Zahn- und Zahnfleischerkrankungen
      • Zahn- und Zahnfleischerkrankungen, die zum Verlust der Zähne führen können, sind bei Patienten berichtet worden, die eine Kombinationstherapie aus Ribavirin und Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b erhielten. Zusätzlich könnte während einer langfristigen Behandlung mit der Kombination von Ribavirin und Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b ein trockener Mund einen schädigenden Effekt auf die Zähne und die Mundschleimhaut haben. Die Patienten sollten ihre Zähne zweimal täglich gründlich putzen und regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen durchführen lassen. Zusätzlich können einige Patienten an Erbrechen leiden. Wenn dies auftritt, sollte ihnen geraten werden, danach den Mund gründlich auszuspülen.
    • Labortests
      • Vor Einleitung der Therapie müssen bei allen Patienten die standardmäßigen Blutuntersuchungen durchgeführt werden und die klinischen Laborwerte (vollständiges Blutbild mit Differentialblutbild, Thrombozytenzahl, Elektrolyte, Serumkreatinin, Leberfunktionstest, Harnsäure) bestimmt werden. Folgende Ausgangswerte können als Richtlinie vor Einleitung der Therapie mit Ribavirin als akzeptabel erachtet werden:
        • Hämoglobin
          • Erwachsene:
            • AJg-gt,/= 12 g/dl (weiblich)
            • AJg-gt,/= 13 g/dl (männlich)
          • Kinder und Jugendliche:
            • AJg-gt,/= 11 g/dl (weiblich)
            • AJg-gt,/= 12 g/dl (männlich)
        • Thrombozyten
          • AJg-gt,/= 100.000/mm3
        • Neutrophilenzahl
          • AJg-gt,/= 1.500/mm3
      • Die Laboruntersuchungen sind in den Wochen 2 und 4 der Therapie und danach in regelmäßigen Abständen durchzuführen, wenn klinisch indiziert. Während der Behandlung ist regelmäßig die HCV-RNA zu bestimmen.
      • Frauen im gebärfähigen Alter
        • Weibliche Patienten müssen sich während der Behandlung und über vier Monate nach Abschluss der Behandlung routinemäßig monatlich einem Schwangerschaftstest unterziehen. Partnerinnen von männlichen Patienten müssen sich während der Behandlung und über sieben Monate nach Abschluss der Behandlung routinemäßig monatlich einem Schwangerschaftstest unterziehen.
        • Die Harnsäure-Werte können unter Ribavirin aufgrund von Hämolyse ansteigen, daher müssen Patienten mit einer Prädisposition für Gicht sorgfältig überwacht werden.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
    • Ergebnisse von In-vitro-Studien, bei denen Leber-Mikrosomen-Präparationen von Ratte und Mensch verwendet wurden, zeigten keinen Cytochrom-P450-vermittelten Metabolismus von Ribavirin. Ribavirin hemmt nicht die Cytochrom-P450-Enzyme. Toxizitätsstudien ergaben keinen Hinweis, dass Ribavirin Leberenzyme induziert. Daher ist die Wahrscheinlichkeit für P450-Enzym-vermittelte Wechselwirkungen sehr gering.
    • Ribavirin, welches einen inhibitorischen Effekt auf die Inosin-Monophosphat-Dehydrogenase hat, kann mit dem Metabolismus von Azathioprin interferieren und möglicherweise zu einer Akkumulation von 6-Methylthioinosin-Monophosphat (6-MTIMP) führen, die mit der Myelotoxizität bei Patienten, die mit Azathioprin behandelt worden waren, in Zusammenhang gebracht wurde. Die Anwendung von pegylierten alfa-Interferonen und Ribavirin zusammen mit Azathioprin sollte vermieden werden. In Einzelfällen, bei denen der Nutzen der gleichzeitigen Verabreichung von Ribavirin und Azathioprin das potentielle Risiko rechtfertigt, wird während der gleichzeitigen Anwendung mit Azathioprin eine enge hämatologische Überwachung empfohlen, um Anzeichen einer Myelotoxizität zu erkennen. Im Falle des Auftretens einer Myelotoxizität sollte die Behandlung mit diesen Arzneimitteln sofort beendet werden.
    • Außer mit Peginterferon alfa-2b, Interferon alfa-2b und Antazida wurden keine Wechselwirkungsstudien zwischen Ribavirin und anderen Arzneimitteln durchgeführt.
    • Interferon alfa-2b:
      • Es wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen zwischen Ribavirin und Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b in einer pharmakokinetischen Mehrfachdosis-Studie beobachtet.
    • Antazida:
      • Die Bioverfügbarkeit von Ribavirin 600 mg wurde durch die gleichzeitige Anwendung eines Magnesium-, Aluminium- und Simethicon-haltigen Antazidums vermindert. AUCtf nahm um 14% ab. Möglicherweise war die verminderte Bioverfügbarkeit in dieser Studie auf eine verzögerte Passage von Ribavirin oder einen veränderten pH-Wert zurückzuführen. Diese Wechselwirkung wird jedoch als klinisch nicht relevant angesehen.
    • Nukleosid-Analoga:
      • Die Anwendung von Nukleosid-Analoga, allein oder in Kombination mit anderen Nukleosiden, führte zu Laktatazidose. In vitro erhöht Ribavirin pharmakologisch die phosphorylierten Metaboliten von Purin-Nukleosiden. Diese Aktivität könnte das Risiko einer durch Purin-Nukleosid-Analoga (z. B. Didanosin oder Abacavir) induzierten Laktatazidose erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von Ribavirin und Didanosin wird nicht empfohlen. Es gab Berichte über Fälle mitochondrialer Toxizität, insbesondere Laktatazidose und Pankreatitis, von denen einige tödlich verliefen. Über die Verschlechterung einer Anämie aufgrund von Ribavirin wurde berichtet, wenn Zidovudin Bestandteil eines HIV-Behandlungsschemas war, der genaue Mechanismus ist noch nicht geklärt.
      • Die gleichzeitige Anwendung von Ribavirin und Zidovudin wird aufgrund eines erhöhten Anämie-Risikos nicht empfohlen. Es sollte in Betracht gezogen werden, Zidovudin, falls es Bestandteil des antiretroviralen Behandlungsregimes (ART) ist, auszutauschen, sofern dieses bereits aufgenommen wurde. Dies wäre insbesondere bei Patienten mit einer anamnestisch vorbekannten Zidovudin-induzierten Anämie von Bedeutung.
      • Jegliche mögliche Wechselwirkung kann bis zu zwei Monate (fünf Halbwertszeiten von Ribavirin) nach Absetzen der Therapie mit Ribavirin aufgrund der langen Halbwertszeit anhalten.
      • Es gibt keine Hinweise darauf, dass Ribavirin Wechselwirkungen mit nicht-nukleosidalen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren oder Protease-Inhibitoren eingeht.
      • In der Literatur finden sich widersprüchliche Aussagen bezüglich der gleichzeitigen Anwendung von Abacavir und Ribavirin. Einige Daten weisen darauf hin, dass HIV/HCV-co-infizierte Patienten, die eine ART mit Abacavir erhalten, möglicherweise eine geringere Ansprechrate auf eine Therapie mit pegyliertem Interferon/Ribavirin haben. Eine gleichzeitige Therapie mit beiden Arzneimitteln sollte unter besonderer Vorsicht erfolgen.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Ribavirin HEXALArgA8-/sup> hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Aber das in Kombination gegebene Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b kann eine Wirkung haben. Daher müssen Patienten, bei denen während der Behandlung Müdigkeit, Schläfrigkeit oder Verwirrung auftritt, vorsichtig sein und das Führen von Fahrzeugen oder Bedienen von Maschinen unterlassen.
  • Überdosierung
    • In klinischen Studien mit Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b stellte die höchste Überdosis 10 g Ribavirin (50 x 200-mg-Kapseln) und 39 Mio I.E. Interferon alfa-2b, Injektionslösung (13 subkutane Injektionen von jeweils 3 Mio I.E.) dar, die in suizidaler Absicht an einem Tag von einem Patienten angewendet worden war. Der Patient wurde für zwei Tage in der Notaufnahme beobachtet, ohne dass eine Nebenwirkung infolge der Überdosis auftrat.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Frauen im gebärfähigen Alter/Verhütung bei Männern und Frauen
    • Weibliche Patienten
      • Ribavirin HEXALArgA8-/sup> darf nicht von schwangeren Frauen eingenommen werden. Es muss besondere Vorsorge dafür getragen werden, eine Schwangerschaft bei weiblichen Patienten zu vermeiden. Mit der Ribavirin-Therapie darf nicht begonnen werden, bevor nicht ein negativer Schwangerschaftstest unmittelbar vor Beginn der Therapie vorliegt. Frauen im gebärfähigen Alter müssen wirksame Methoden zur Empfängnisverhütung während der Behandlung sowie einschließlich vier Monate nach Beendigung der Therapie anwenden, während dieser Zeit müssen regelmäßige monatliche Schwangerschaftstests durchgeführt werden. Sollte trotzdem eine Schwangerschaft während der Behandlung oder innerhalb von vier Monaten nach Therapieende auftreten, muss die Patientin über das außerordentliche teratogene Risiko von Ribavirin für den Fetus aufgeklärt werden.
    • Männliche Patienten und deren Partnerinnen
      • Besondere Aufmerksamkeit ist nötig, um bei Partnerinnen männlicher Patienten, die Ribavirin HEXALArgA8-/sup> einnehmen, eine Schwangerschaft zu vermeiden. Ribavirin kumuliert intrazellulär und wird sehr langsam aus dem Körper eliminiert. Es ist nicht bekannt, ob in den Spermien enthaltenes Ribavirin seine potentiellen teratogenen oder genotoxischen Wirkungen auch auf den menschlichen Embryo/Fetus ausübt.
      • Obwohl Daten aus annähernd 300 prospektiv verfolgten Schwangerschaften, mit einer Ribavirin-Belastung väterlicherseits, weder ein erhöhtes Risiko für Missbildungen im Vergleich zur breiten Bevölkerung noch irgendein spezifisches Missbildungsmuster zeigten, muss entweder den männlichen Patienten und deren Partnerinnen im gebärfähigen Alter zu einer wirksamen, von beiden einzuhaltenden Empfängnisverhütung während der Behandlung sowie einschließlich der sieben Monate nach Beendigung der Therapie dringend geraten werden. Männer, deren Partnerinnen schwanger sind, müssen angehalten werden, ein Kondom zu verwenden, um eine Übertragung von Ribavirin auf die Partnerin so gering wie möglich zu halten.
  • Schwangerschaft
    • Die Anwendung von Ribavirin HEXALArgA8-/sup> ist während der Schwangerschaft kontraindiziert.
  • Fertilität
    • Präklinische Daten
      • Fertilität: Ribavirin zeigte in tierexperimentellen Studien reversible Auswirkungen auf die Spermatogenese.
      • Teratogenität: Bei allen Tierspezies, bei denen entsprechende Studien durchgeführt wurden, zeigte Ribavirin ein deutliches teratogenes und/oder embryotoxisches Potential bereits bei Dosen, die einem Zwanzigstel der für den Menschen empfohlenen Dosis entsprachen.
      • Genotoxizität: Ribavirin induziert Genotoxizität.

Stillzeithinweise



  • Es ist nicht bekannt, ob Ribavirin in die Muttermilch übertritt. Wegen des Nebenwirkungspotentials für gestillte Säuglinge muss vor Behandlungsbeginn abgestillt werden.

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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